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Er erfand den transportablen Herrnhuter Stern

Herrnhut/Sachsen, 28.03.2013/APD   Die Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine und die Herrnhuter Sterne Manufaktur erinnern an den Begründer der Sternherstellung in Herrnhut, Pieter Hendrik Verbeek, der vor 150 Jahren geboren wurde. Unter seinen geschäftlichen Unternehmungen sei für die Brüder-Unität und Herrnhut die Weiterentwicklung des Herrnhuter Sterns die nachhaltigste. „Pieter Hendrik Verbeek hat den beleuchteten Stern zwar nicht erfunden“, erklärte Oskar Scholz, Geschäftsführer der Herrnhuter Sterne Manufaktur, „aber seine Zusammensetzbarkeit und damit die Versandfähigkeit erheblich verbessert“. 1897 erhielt er dafür ein Patent und gründete mit der Brüder-Unität 1899 die Firma „Verbeek & Co. Papierwaren- und Cartonagen-Fabrik“. „Für den Erfolg des Herrnhuter Sterns hat Verbeek damit die entscheidende Weichenstellung vollbracht“, so Oskar Scholz. Auch in den 1920er Jahren habe Verbeek mit seinem Sohn den Stern weiter entwickelt, „so konnte 1925 das Patent für den ersten körperlosen Stern mit einer selbsttragenden Konstruktion angemeldet werden“.

Den 150. Geburtstag Pieter Hendrik Verbeeks nehme die Herrnhuter Sterne Manufaktur zum Anlass, mit der denkmalgerechten Sanierung seines ehemaligen Geschäftshauses zu beginnen. „In dem Eckhaus Löbauer Straße/Oderwitzer Straße werden in unserem Ladengeschäft bis heute Herrnhuter Sterne verkauft“, sagte Oskar Scholz. „Mit der denkmalgerechten Wiederherstellung seines Geschäftshauses wollen wir nicht nur die Erinnerung an Verbeek wachhalten, sondern zugleich einem markanten Gebäude in Herrnhut zu neuem Glanz verhelfen.“ Neben dem bestehenden Ladengeschäft werde das Haus nach dem Umbau Wohnungen und Geschäfte enthalten.

Pieter Hendrik Verbeek wurde am 2. April 1863 in Zeist (Niederlande) geboren. Er besuchte die Schulen der Brüdergemeine in Zeist, Gnadenberg (Schlesien) und Niesky (Oberlausitz). 1880 begann er in Niesky eine kaufmännische Lehre. Seine kaufmännische Qualifikation und die Neigung zur Musik veranlassten ihn, sich in Musikalienhandlungen in Dresden und Stuttgart weiter zu qualifizieren. Von 1891 bis 1894 stand er im Dienst der Brüdergemeine in Gnadenfeld (Schlesien), Christiansfeld (Dänemark) und Niesky. 1894 machte sich Verbeek in Herrnhut mit einer Buch- und Musikalienhandlung selbstständig und ließ das Eckhaus an der Löbauer Straße/Oderwitzer Straße erbauen. 1897 erhielt er für den Herrnhuter Stern ein Patent und gründete 1899 mit der Brüder-Unität die Firma „Verbeek & Co. Papierwaren- und Cartonagen-Fabrik“, eine Manufaktur, in welcher der Herrnhuter Stern erstmals in größeren Stückzahlen gefertigt wurde.

1896 gründete Verbeek einen Musikverein (Orchesterverein) und übernahm 1897 die Leitung des Gesangvereins und später auch des Kirchenchores. Im Ersten Weltkrieg trat er als Kriegsfreiwilliger in den Militärdienst und kämpfte in Russland. Von 1919 bis 1921 wurde unter Verbeeks Leitung die Freiwillige Feuerwehr in Herrnhut reorganisiert. In dieser Zeit engagierte sich Verbeek auch im Vorstand des Gewerbe- und Verkehrsvereins und förderte die touristische Erschließung Herrnhuts. Von 1923 bis 1931 war er Vorsteher (Verwalter) der Brüdergemeine in Herrnhut.

Pieter Hendrik Verbeek war verheiratet mit Elise Roederer (1863-1951); sie hatten zwei Kinder. Verbeek starb am 26. Mai 1935 und ist in Herrnhut begraben.
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Adventistischer Weltkirchenleiter auf Pastoralbesuch in Europa

Lüneburg, 27.03.2013/APD   Pastor Ted N. C. Wilson (Silver Spring, Maryland/USA), Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, besuchte laut Online-Dienst der Zeitschrift „Adventisten heute“ im Rahmen einer Pastoralreise im März einige Länder, die zur so genannten Trans-Europäischen Kirchenregion (TED) gehören, wie die Niederlande, Polen, Ungarn, Serbien und Kroatien.

In den Niederlanden, wo Pastor Wilson am 9. März im Kongresszentrum Zwolle (Overijssel) predigte, habe er den rund 3.000 Zuhörern versichert: „Auch wenn ihr euch isoliert fühlt, weil ihr in einer postmodernen und säkularisierten Gesellschaft lebt, seid ihr ein Teil der weltweiten Familie der Siebenten-Tags-Adventisten.“ Außerdem habe er die Dringlichkeit betont, für Erweckung und Reformation zu beten.

In den Niederlanden gibt es 5.600 als erwachsen getaufte Gemeindeglieder, die sich in 60 Gemeinden versammeln. Davon seien sieben Gemeinden in den vergangenen acht Jahren neu gegründet worden, und ein Dutzend weitere Gruppen stünden kurz vor der Gemeindegründung. Die Freikirche wachse in den Niederlanden jährlich um vier Prozent. Der Zuwachs komme hauptsächlich von Einwanderern aus der Karibik, die einen Drittel der Gemeindeglieder ausmachten, etwa zehn Prozent aus der ehemaligen Kronkolonie Indonesien, zudem aus Afrika, besonders aus Ghana, so der Online-Dienst.

Die niederländische Bevölkerung gelte in Europa als eine der am wenigsten religiös oder kirchlich gebundenen. Bei den Einheimischen, welche die Hälfte der Gemeindeglieder ausmachten, könne es zehn Jahre dauern, bis eine kleine Gemeinde von 15 bis 20 Personen entstehe. Bis sich jemand aus diesem Personenkreis taufen lasse, könnten sechs Jahre und mehr vergehen. Wie der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in den Niederlanden, Pastor Wim Altink, berichtete, habe die Freikirche in den Niederlanden vor wenigen Jahren ein Gemeindegründungsprogramm gestartet, bei dem das Eingehen auf die Bedürfnisse und Nöte der Gesellschaft im Vordergrund stehe.

Darüber, wie stark säkularisiert und religionsfern die einheimische Bevölkerung in den Niederlanden sei, habe Pastor Rudy Dingjan berichtet, der das Gemeindegründungsprogramm koordiniere: In diesem Lande müsse man beim ABC des Christseins beginnen. Es käme immer wieder vor, dass Schulkinder bei einem Museumsbesuch vor einem Bild mit den drei Kreuzen auf Golgatha stünden und überhaupt nicht wüssten, worum es sich handle und wer der Gekreuzigte in der Mitte sei. „Das kommt daher, dass ihre Großeltern irgendwann aufhörten, die Gottesdienste zu besuchen“, sagte Dingjan. Ihre Eltern hätten nie eine Kirche betreten. Die Kinder wären daher aufgewachsen, ohne etwas von diesen Dingen erzählt zu bekommen.

In Polen mit 5.800 Siebenten-Tags-Adventisten habe Pastor Wilson die Gemeindeglieder am 10. März in Warschau ermutigt, ihren Glauben mit ansteckender Freude weiterzugeben. Nach einer Besichtigung des Theologischen Seminars der Adventisten in Podkowa-Lesna habe er sich positiv über die Arbeit der Freikirche in Polen geäußert, sowie auch über den guten Zusammenhalt zwischen der Kirchenleitung und den Gemeindegliedern. Der kürzlich gestartete TV-Sender „Hope Channel Polen“ biete eine gute Möglichkeit, die Menschen im Land zu erreichen.

Hunderte kroatischer Adventisten hätten am 13. März die „Erste Adventgemeinde“ in Zagreb besucht, um die Predigt über Religionsfreiheit von Pastor Ted Wilson zu hören. Die 2.850 Adventisten in Kroatien feiern in 84 Kirchen Gottesdienste, unterhalten einen Verlag, ein Medienzentrum, ein Gymnasium und eine Theologische Hochschule.

In Serbien habe Wilson den Verlag der Freikirche besichtigt, dessen Druckerei während fünf Tagen in der Woche rund um die Uhr arbeite sowie das Medienzentrum, ein Geschenk eines Gemeindemitglieds an die Kirche. Die 7.000 Adventisten in Serbien feiern in 172 Kirchen Gottesdienste, unterhalten nebst den erwähnten Institutionen ein Altersheim, eine Radiostation, ein Gymnasium und eine Theologische Hochschule.

Seine Europareise habe Wilson am 20. März im Ungarn beendet, wo er auch an Gesprächen mit dem Minister für Religion, nationale Minderheiten und zivile Angelegenheiten teilgenommen habe. Laut Online-Dienst sei es dabei auch um die Religionsfreiheit in Ungarn gegangen. Vor einem Jahr hätten die Siebenten-Tags-Adventisten in Ungarn den offiziellen Status zugesprochen bekommen. Davor sei die staatliche Anerkennung der Siebenten-Tags-Adventisten und weiterer 300 kleinerer Glaubensgemeinschaften zur Debatte gestanden. In Ungarn versammeln sich die 4.700 Adventisten in 110 Kirchengemeinden zum Gottesdienst. Sie unterhalten ein Theologisches Seminar, ein Medienzentrum sowie ein Alten- und Pflegeheim.

Von Ungarn sei Präsident Wilson weiter in den Nahen Osten gereist, wo er der Türkei, dem Libanon und Ägypten einen Besuch abstatte. Wilson habe einen Teil seiner Kindheit in Ägypten verbracht, wo seine Eltern 15 Jahre als Missionare tätig gewesen seien.
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Demokratisch legitimierte Armeen brauchen ethische Bildung

Österreichisches Verteidigungsministerium veröffentlicht Sammelband zur Militärethik

Bonn, 26.03.2013/APD   Das Österreichische Verteidigungsministerium und die Katholische Militärseelsorge Österreichs haben einen Sammelband zur Militärethik herausgegeben, der Ende 2012 online als kostenloser Download zur Verfügung stand und jetzt in gedruckter Form unter dem Titel „Ethik im Kontext individueller Verantwortung und militärischer Führung“ erschienen ist.

Herausgeber seien der deutsche protestantische Ethiker Thomas Schirrmacher und der Sozialphilosoph und Militärethiker Edwin R. Micewski, österreichischer Brigadegeneral a. D., so „Bonner Querschnitte“, Plattform der Evangelischen Allianz in Deutschland. Der Sammelband beruhe auf Expertenrunden und Tagungen der Akademie für Kommunikation der Bundeswehr in Strausberg bei Berlin, deren Ergebnisse und Empfehlungen am Ende des Bandes abgedruckt seien.

In einer hochkomplexen Zeit mannigfacher sicherheits- und gesellschaftspolitischer Herausforderungen könnten militärethische Fragestellungen nur durch Interdisziplinarität und Vernetzung der mit dem Thema befassten Institutionen und Experten bewältigt werden, darauf verweise der Leiter des Zentrums für Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz, Generalmajor Alois Bach, in seinem Buchbeitrag. In diesem Sinne verstehe sich die Publikation, indem sie die Expertise eines katholischen Ethikers, Professor Dr. Uto Meier von der Katholischen Universität Eichstätt, mit dem Zugang der beiden Herausgeber vereine. Der eine von ihnen sei an der Schule der protestantischen Sozialethik ausgerichtet, der andere stehe in der humanistischen Tradition der Transzendentalphilosophie. Zudem würden in Deutschland, Österreich und in den USA gemachte Erfahrungen zur Bandbreite des Buches beitragen.

Der Band wurde vom Institut für Religion und Frieden des Katholischen Militärbischofsamtes in Österreich in dessen Publikationsreihe „Ethica Themen“ herausgegeben. Im Geleitwort zur Publikation begrüße der Leiter des Instituts für Religion und Frieden, Bischofsvikar Dr. Werner Freistetter, die übergreifende Zusammenarbeit deutschsprachiger Länder in Bezug auf die Militärethik und verbinde mit der Herausgabe dieses Bandes die Hoffnung, dass dieser mit seinen Beiträgen zur weiteren Beschäftigung mit Aspekten des komplexen Feldes militärischer Ethik als auch zur Intensivierung der interkonfessionellen, interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit beitragen möge.

Die beiden Herausgeber verwiesen darauf, dass für Streitkräfte in der Demokratie die Militärethik gleich zu Beginn mit einem der größten ethischen Dilemmata aufwarte – nämlich die potenzielle Gewaltanwendungsfunktion des Militärs in einem demokratiepolitischen Umfeld zu rechtfertigen, welches den Schutz des Lebens und das Tötungsverbot zu seinen höchsten Werten zähle.

Die innerhalb des staatlichen Gewaltmonopols legitimierten Streitkräfte könnten jedoch von den menschenrechtsverachtenden und kriegsfördernden illegitimen bewaffneten Gruppierungen der Geschichte und Gegenwart nur unterschieden werden, wenn einerseits politisch, anderseits aber auch in der innermilitärischen Orientierung und Aufgabenerfüllung die ethische Ausrichtung auf Menschenrechtsschutz, Demokratie und Friedensziel gewährleistet sei.

Es sei daher die Bewusstmachung der im Deutschen Grundgesetz und in der Österreichischen Bundesverfassung verankerten Grundwerte für das Ethos eines Soldaten, der sich als Vertreter einer freiheitlich-demokratischen Staatsordnung verstehe, ebenso unumgänglich wie seine Bindung an die ethischen Normen gerechter Kriegführung und moralisch einwandfreien soldatischen Handelns im Einsatz.

Vollständiges Buch als kostenloser Download:
http://www.bucer.de/fileadmin/dateien/Dokumente/BQs/zu_BQ200-299/zu_BQ249/20121122_ET_ethik_individuelle_verantwortung_militaerische_fuehrung.pdf
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Anschlag auf Kirche der Adventisten in Indonesien

Jakarta/Indonesien, 25.03.2013/APD   Eine Woche vor Ostern verwüsteten Unbekannte eine Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der indonesischen Provinz Westjava. Der Anschlag in der Stadt Tasikmalaya habe sich nur einen Tag nach dem Abriss eines Gotteshauses der protestantischen Huria Batak Kirche in der westjavanischen Großstadt Bekasi am 21. März ereignet. Das berichtete laut Katholischer Nachrichtenagentur KNA die Onlineausgabe des „Jakarta Globe“ am 23. März. Anders als die Kirche in Bekasi habe das Gotteshaus der Adventisten über eine Baugenehmigung verfügt. Allerdings hätten nach Angaben des Blattes mehr als 50 islamische Gelehrte in der Region die Stimmung gegen die Adventistenkirche geschürt.

Westjava sei nach Angaben von Kathpress eine Hochburg des konservativ-militanten Islam in Indonesien. Mit Unterstützung der Behörden und Teilen der Polizei gehe die radikale Islamische Verteidigungsfront (FPI) gegen christliche Gemeinden sowie die islamische Glaubensrichtung Ahmadiya vor. Die religiösen Spannungen seien seit der Wiederwahl des Gouverneurs von Westjava Ende Februar gestiegen. Der Politiker von der islamischen Gerechtigkeits- und Wohlfahrtspartei habe kurz vor der Wahl der Islamischen Verteidigungsfront (FPI) die Einführung von Schariagesetzen in Westjava versprochen.

Insgesamt seien laut Kathpress in den ersten zweieinhalb Monaten dieses Jahres in ganz Indonesien bereits mehr als 20 Übergriffe auf katholische und protestantische Kirchen und kirchliche Einrichtungen erfolgt. Sie reichten von der Androhung von Gewalt bis zu Bombenanschlägen. Neben Westjava seien die Provinzen Ostjava und Südsulawesi am stärksten von der Christenverfolgung betroffen gewesen. Die Gemeindemitglieder der Adventisten in Tasikmalaya hätten sich trotz großer Angst vor weiteren Angriffen am Samstag in ihrer Kirche zum Gottesdienst eingefunden, berichteten indonesische Medien. Der Gottesdienst habe unter Polizeischutz stattgefunden.
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Martin Dreyer, "Die Volxbibel"

Martin Dreyer, „Die Volxbibel – Altes und Neues Testament“, Volxbibel Verlag, Witten, 2012, 1.296 Seiten, Paperback, 25,00 Euro, ISBN 978-3-940041-12-8 (Covermotiv Urban), ISBN 978-3-940041-14-2 (Covermotiv Retro).

Ostfildern, 24.03.2013/APD   Mit der neuen, einbändigen Gesamtausgabe will die Volxbibel Lesergruppen erreichen, die so schnell keine Bibel zur Hand nehmen würden. Es handelt sich dabei um eine sehr ungewöhnliche Übersetzung. Als das Neue Testament der Volxbibel im Dezember 2005 erschien, löste es Begeisterung und Empörung aus, da es Bibeltexte mit dem Slang der Schulhöfe und Diskotheken verbindet.

In der Lutherbibel wird beispielsweise in 5. Mose 4,6.7 über die Gebote Gottes gesagt: „So haltet sie nun und tut sie! Denn dadurch werdet ihr als weise und verständig gelten bei allen Völkern, dass, wenn sie alle diese Gebote hören, sie sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk! Denn wo ist so ein großes Volk, dem Gott so nahe ist wie uns der HERR, unser Gott, sooft wir ihn anrufen.“ Die Volksbibel gibt die beiden Verse, wie folgt, wieder: „Ihr sollt Respekt davor haben und ihr müsst tun, was in den Gesetzen gesagt wird. Alle anderen Länder werden es richtig cool finden, dass ihr nach diesen Gesetzen lebt. Sie werden Respekt vor euch haben und so Sachen sagen, wie: ‚Mann, sind die schlau, die haben ja voll den Durchblick!‘ Hey, es gibt echt kein Volk auf der ganzen Erde, das so einen echten Gott hat, der immer sofort am Start ist, wenn man Hilfe braucht!“ Hier geht es zwar um den gleichen Inhalt, aber in einer ganz anderen Ausdrucksweise.

Die Könige von Juda, Israel und anderen Völkern werden in der Volxbibel als „Präsidenten“ bezeichnet und Gott ist der „Chef“. Die Männer, die Jesus im Auftrag der Hohenpriester und Ältesten gefangen nahmen, werden „bezahlte Securityleute“ genannt, „die waren super ausgerüstet und hatten sogar ihre Knarren und Schlagstöcke dabei“ (Matthäus 26,47).

Der Fantasie sind in der Volxbibel keine Grenzen gesetzt. Bei der Speisung der Fünftausend fordern die Jünger Jesus auf: „Lass doch die Menschen gehen, damit sie sich bei McDonald‘s noch was zu essen holen können!“ (Matthäus 14,15). Doch die Jünger haben noch „fünf Brötchen und zwei Frikadellen“, wobei andere Bibelübersetzungen von „fünf Broten und zwei Fischen“ sprechen (Vers 17). Diese nimmt Jesus und lässt sie von seinen Jüngern verteilen, sodass durch ein Wunder alle „nach dem Essen pappsatt“ waren und von den Resten „sage und schreibe noch zwölf volle Einkaufswagen“, statt Körbe, übrig blieben (Vers 20). Wiederholt kommt in der Volxbibel auch ein Moped vor. So beauftragte Jesus zwei seiner Jünger statt einer Eselin ein „Moped“ zu holen, damit er in Jerusalem einziehen kann (Matthäus 21,2). Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Volxbibel selbst von Kühlschränken spricht. So soll Jesus angeblich über die Christen gesagt haben: „Ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt – ohne euch würde alles vergammeln“ (Matthäus 5,13).

Die Volxbibel ist eine sehr freie und höchst umstrittene Neufassung des Bibeltextes. Sie ist missionarisch ausgerichtet und möchte vor allem kirchenferne Jugendliche erreichen, die keinerlei biblische Vorkenntnisse haben und mit Religion nichts anzufangen wissen. Das soll durch eine mit Jugendjargon angereicherte Umgangssprache geschehen. Die Volxbibel stößt zwar bei traditionellen Bibellesern meist auf Ablehnung, hat jedoch eine beachtliche Fan-Gemeinde. Wem das Experiment Volxbibel nicht zusagt, der kann zu anderen gut lesbaren und leicht verständlichen Bibelübersetzungen greifen, die sich mehr an den biblischen Grundtext halten.

Holger Teubert
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Biogas verbessert Lebensqualität und reduziert Abholzung

Wien, 21.03.2013/APD   Kurze Pausen bei der Feldarbeit würden in Chinas Bergregionen zum Sammeln von Brennholz benutzt, denn Holz sei für die Bauern und deren Familien das wichtigste Brennmaterial, so die Adventistische Katastrophen- und Entwicklungshilfe ADRA Österreich. Zum Kochen brauche es zwei Personen: Eine müsse das Holz fortwährend verbrennen und eine zweite dabei gleichzeitig kochen. Nach dem Kochen sollten Hände, Gesichter und Kleider vom Ruß befreit werden, aber in der Lunge setze er sich fest.

2012 habe ADRA China mit Unterstützung von ADRA Österreich im Dorf Wannian, Landkreis Danling, für 610 Euro eine Pilot-Haushalt-Biogasanlage erstellt. Im Fermentierungsbehälter entstehe unter Luftabschluss aus Exkrementen in einem Vergärungsprozess Methangas, und unten bleibe ein Gär-Rest. Diese Biogasanlage habe das Leben der Familien massiv verbessert, so das Hilfswerk. Mühevolles Suchen von Holz entfalle, es gäbe beim Kochen keine Rußentwicklung mehr, und mit dem Nebenprodukt der Fermentierungsanlage könnten Pflanzen bewässert und auf den Kauf von künstlichem Dünger verzichtet werden. Laut ADRA Österreich sei der Bau weiterer Biogasanlagen geplant.

Das Hilfswerk biete im September 2013 einen Aktiv-Urlaub in einem abgelegenen Bergdorf Chinas an, um beim Bau einer Biogasanlage mitzuhelfen und Land und Leute kennenzulernen.

Weitere Infos zum Aktiv-Urlaub unter: http://www.adra.at/325.html

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Gegen Rassismus und Suche nach Sündenböcken

Bern, 20.03.2013/APD   Aus Anlass des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März wolle die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR), auf die Tendenz aufmerksam machen Sündenböcke zu suchen, und wie diese Neigung bekämpft werden könne, so die EKR-Medienmitteilung.

Das Klima gegenüber gewissen in- und ausländischen Bevölkerungsgruppen habe sich laut EKR in letzter Zeit verschlechtert. Wenn Angehörige einer bestimmten Gemeinschaft mit einem Skandal in Verbindung gebracht würden, führten Berichterstattung und Kommentare in den Medien sowie in der politischen Diskussion oft zu einer Stigmatisierung von ganzen Personengruppen aufgrund ihrer geografischen Herkunft, ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, Hautfarbe oder einer besonderen Lebensweise. Begehe jemand aus dieser Personengruppe ein Delikt, werde gleich die ganze Gruppe angeprangert. Die EKR wolle gegen diese Tendenz ankämpfen, weil sie eine Gefährdung des sozialen Zusammenhalts darstelle und eine Quelle rassistischer Ablehnung sei.

Die Vielfalt der Schweiz solle als Reichtum wahrgenommen werden, so die EKR, den es unter Einhaltung der Rechte und Pflichten aller zu schützen gelte. Diese Vielfalt werde allzu oft als Nachteil oder gar als Gefahr für den Zusammenhalt der Gesellschaft wahrgenommen.

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Prinzipielle Grenzen der Naturwissenschaft

Baiersbronn/Deutschland, 20.03.2013/APD   „Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, dass die so genannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien“, so der österreichisch-britische Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951), im Artikel über „Prinzipielle Grenzen der Naturwissenschaft“ von Dr. Markus Widenmeyer, der auf der Website der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ publiziert worden ist.

Die Naturwissenschaft beschäftige sich generell mit den regelmäßigen, definierten Verhaltensweisen der Gegenstände unserer sinnlichen Wahrnehmungswelt, schreibt Widenmeyer. Sie beschäftigte sich mit dispositionalen Eigenschaften (wenn-dann-Eigenschaften). So seien alle physikalischen Begriffe wie Masse, Ladung usw. auf dispositionale Eigenschaften zurückführbar und müssten operationalisierbar, also durch ein Messverfahren definierbar sein.

Alles, was nicht letztlich auf solche regelmäßigen wenn-dann-Eigenschaften zurückgeführt werden könne, überschreite die Grenzen der empirischen Naturwissenschaft. Darauf aufbauend, erläutert Widenmeyer in seinem Aufsatz fünf grundlegende Grenzen der Naturwissenschaft:

1. Die Naturwissenschaft könne die naturgesetzliche Ordnung der physikalischen Welt aus prinzipiellen Gründen nicht erklären. Vielmehr sei die naturgesetzmäßige Ordnung sowohl eine theoretisch-methodische als auch eine metaphysische Grundvoraussetzung, um überhaupt Naturwissenschaft betreiben zu können.

2. Die Naturwissenschaft könne keinerlei Aussage darüber machen, ob diese naturgesetzliche Ordnung in der Natur umfassend und ausnahmslos gelte oder nicht.

3. Die Naturwissenschaft sei nicht in der Lage, über das bloße, äußerliche Verhalten der Wahrnehmungsgegenstände hinaus ihr eigentliches, inneres Wesen zu erforschen: Sie könne zum Beispiel nichts darüber sagen, ob Naturgegenstände überhaupt materiell seien, und was Materie sei, falls es sie gäbe.

4. Die Naturwissenschaft könne die Existenz des Universums prinzipiell nicht erklären.

5. Die Naturwissenschaft könne das Geistige und seine Existenz weder erfassen noch erklären.

Die Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ ist ein wissenschaftlicher gemeinnütziger Verein. Thematische Schwerpunkte der Arbeit bilden Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld „Naturwissenschaft und christlicher Glaube“.

Der Artikel „Prinzipielle Grenzen der Naturwissenschaft“ umfasst 22 Seiten und steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung:
http://www.wort-und-wissen.de/artikel/a14/a14.pdf

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Heilsarmee-Band fährt nach Malmö

Bern, 19.03.2013/APD   Die Heilsarmee-Band mit dem Song „You & me“, habe ein neues weiß-blaues, klassisches Outfit und fahre unter dem Namen „Takasa“ zu den Eurovision Song Contest (ESC) nach Malmö/Schweden, heißt es in einer Medienmitteilung der Heilsarmee. Sie entspreche damit den Auflagen der ESC-Veranstalter, stehe aber gleichzeitig zu ihrer Identität.

„Auch wenn ich lieber in Uniform aufgetreten wäre, kann ich meine Kollegen jetzt nicht im Stich lassen“, kommentierte Bandmitglied Emil Ramsauer (95), Kontrabass, den Entscheid.

In der Sprache der Suaheli bedeute der Name „Takasa“ „reinigen“ oder in Englisch „purify“. Laut Heilsarmee stehe „Takasa“ für „reine“ Lebensfreude, wie sie die Band verkörpere und lade zu „purem“ Musikgenuss ein. Gleichzeitig bedeute der Name „Spiritualität“.

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) seien der Meinung, mit diesen Änderungen alle Auflagen der European Broadcasting Union (EBU) erfüllt zu haben. „Wir erachten das neue Konzept als sehr gute Lösung und freuen uns, im Mai mit Takasa nach Schweden zu reisen“, sagte Sven Sarbach, ESC-Delegationsleiter und Bereichsleiter Show und Events bei SRF.

Weil im offiziellen Bewerbungsvideo die Band in der Heilsarmee-Uniform gespielt habe, sei auch das Musikvideo neu gedreht worden. Mit finanzieller Unterstützung von SRF und in Zusammenarbeit mit der Agentur Spinas Civil Voices sei laut Heilsarmee ein witziges Musikvideo entstanden, das die Band im Road-Movie-Stil auf der Fahrt nach Malmö zeige, zusammengepfercht in einem roten Fiat 600.

Das Musikvideo “Takasa on the road to Malmö“ kann im Internet eingesehen werden unter: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=dKU1gV5vp98

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Kleider in biblischer Zeit

Antike Darstellungen und textile Rekonstruktionen in Meersburg

Meersburg am Bodensee, 19.03.2013/APD   Die Sonderausstellung „Kleider in biblischer Zeit“ wird am Samstag, 23. März, 15 Uhr, in der Bibelgalerie Meersburg eröffnet. Den Eröffnungsvortag hält Dr. Thomas Staubli von der Universität Fribourg/Schweiz. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 3. November in der Schatzkammer der Bibelgalerie zu sehen. Sie gehört zum Jubiläumsprogramm „25 Jahre Bibelgalerie Meersburg“.

Noch im Paradies habe Gott selbst die ersten Menschen mit Fellkleidern ausgerüstet, so Staubli. „Er macht sie damit fit für ein Leben außerhalb von Eden.“ Deutlicher hätte der hebräische Schöpfungsbericht die kulturelle Bedeutung von Kleidern nicht zum Ausdruck bringen können. Kleider seien ein Teil der Person, und zwar ihr sichtbarster. „Die Sprache der Textilien wurde im Altertum – nicht anders als heute, zum Beispiel bei der Kopftuchdebatte – ganz genau wahrgenommen und interpretiert.“

Die Ausstellung zeige, welche Kleidertypen es in biblischer Zeit gegeben habe, aus welchen Materialien sie bestanden hätten und welchem Zweck sie dienten. Der Schutz vor Hitze oder Kälte nehme dabei einen erstaunlich kleinen Raum ein, erläuterte Thomas Staubli. Kleider hätten Ehre, Ansehen, Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Reichtum, Freude oder, Verworfenheit, Fremdheit, Armut und Trauer symbolisiert.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Rekonstruktionen von Kleidern an sogenannten „Egli-Figuren“. Das sind bewegliche Figuren, welche die Schweizerin Doris Egli speziell für die Gestaltung biblischer Szenen entwickelt hat. Thomas Staubli, Alttestamentler am Departement für Biblische Studien und früherer Leiter des „Bibel+Orient Museums“ in Fribourg, verbildlichte die biblische Kleiderordnung zusammen mit der Schneiderin Edith Hungerbühler vom Egli-Figuren-Arbeitskreis der Schweiz.

„Das Ergebnis der für beide Seiten animierenden, experimentellen Zusammenarbeit möchte eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlagen“, sagt Staubli. Textilien seien sehr vergänglich und gehörten daher zu den seltensten Funden bei Ausgrabungen im Orient. Sehr hilfreich wären daher Bilder von Kleiderträgern auf Rollsiegeln, Grabmalereien, Stelen, Stempelsiegelamuletten und Reliefs. Damit ließen sich über Jahrhunderte hinweg Entwicklungen und Konstanten beobachten wie das Verschwinden des Zottenkleides, das Aufkommen der Hemdgewänder oder die Ankunft der Hosen aus Persien.

Greifbar seien die Materialien wie Flachs, Leinen, Wolle, Baumwolle und Ziegenhaar. Dokumentiert würden auch die vorindustrielle Herstellung von Wolle und Leinen, sowie das Weiterleben altorientalischer Kleidertypen in der traditionellen Gewandung der Palästinenserinnen und Palästinenser oder in den Schaufäden am Gebetsmantel der Juden.

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Kreativ-Portal zu den Zehn Geboten

Interlaken/Schweiz, 18.03.2013/APD   „Ich stelle fest, dass immer mehr über Werte nachgedacht wird“, sagte Art Direktor Sascha Dörger im Gespräch mit dem Medienmagazin „pro“ und meinte damit auch biblische Inhalte. Nach Angaben von „Livenet“ habe er ein virtuelles Kunstzentrum rund um die Zehn Gebote geschaffen. Die Webseite „Zentrum Zehn“ zeige, wie sich Künstler in Literatur, Musik, Malerei oder Fotografie dem Thema gewidmet hätten. Außerdem biete sie Hintergrundinformationen zu den Zehn Geboten und Möglichkeiten, eigene Projekte vorzustellen.

Mit seinen Bildern wolle Dörger die Relevanz der Zehn Gebote für die heutige Zeit deutlich machen. Das Gebot „Du sollst nicht töten“, stelle er durch einen schwarzen Playstation-Controller dar, der sich in eine Handfeuerwaffe verwandele. Das sei sein erstes Motiv gewesen. Er habe dabei an den Amoklauf in Winnenden/Deutschland gedacht. Vor allem die Umsetzung der biblischen Weisungen in Bezug auf moderne Medien interessiere ihn. Zum Gebot bezüglich des Ruhetages habe er eine Computertastatur dargestellt, auf der die Tastenaufschriften fehlten.

Laut „Livenet“ habe er die Arbeit am Web-Portal „Zentrum Zehn“ vor zwei Jahren begonnen, nachdem er seine eigenen Werke mehrmals ausgestellt und feststellt hätte, dass das Thema ankomme. Burnout oder Mobbing seien normal geworden, so Dörger, da tue es dem Menschen gut, Koordinaten zur Orientierung zu haben. Obwohl er selbst evangelisch sei, verfolge er kein missionarisches Anliegen. Er lege Wert darauf, nicht im Auftrag der Kirche unterwegs zu sein. „Ich sehe mich eher als Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft“, sagte Dörger gegenüber „pro“. Er wolle die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema fördern. Sein digitales Kunstzentrum solle durch vielerlei Beiträge wachsen und die Jahrtausende alten Weisungen Gottes in die mediale Gegenwart transportieren.

Die Grafiken von Sascha Dörger zu den zehn Geboten sind als Poster, Postkarten, Memory-Set sowie als Lehrpaket für Lehrer und Theologen erhältlich und können eingesehen werden unter: http://zentrum-zehn.de/kunst-und-kultur/die-kreativen/sascha-doerger.html

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Papst Franziskus – Erwartungen an den neuen Mann in den Schuhen des Fischers

Ein Communiqué

Bensheim, 17.03.2013/APD   Mit der Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Maria Bergolio zum neuen Papst Franziskus nach nur fünf Wahlgängen ist den Kardinälen eine große Überraschung gelungen: zum ersten Mal ein Lateinamerikaner, zum ersten Mal seit Gregor XVI. (1831-1846) ein Ordensmann und dazu noch zum ersten Mal ein Jesuit, zum ersten Mal ein Papst mit Namen Franziskus. Nach offizieller römisch-katholischer Zählweise ist er damit der 266. Bischof von Rom.

Die Wahl sorgte nicht nur wegen der Herkunft des neuen Papstes für Überraschung, sondern auch durch die Wahl des als gemäßigt konservativ beschriebenen Bergolio selbst. Der Jesuit zählte nicht zu den Favoriten, die ins Konklave für die Wahl eines Nachfolgers des zurückgetretenen Benedikt XVI. gezogen waren. Auch wenn Bergolio dem Vernehmen nach bereits 2005 ernster Mitbewerber Joseph Ratzingers als Kandidat des eher reformbereiten Lagers (so auch Karl Kardinal Lehmann in den „Tagesthemen“ der ARD vom 13. März 2013) um den Stuhl Petri gewesen sein soll und er auch im sogenannten Vorkonklave „bella figura“ gemacht habe, so wurde er in der Öffentlichkeit kaum gehandelt.

Mit der Wahl eines argentinischen Kardinals zum Papst haben die Kardinäle nicht nur geographisch einen Sprung über den Ozean gewagt, sondern bildet damit auch die realen Mehrheitsverhältnisse des globalen Katholizismus ab. Über 40 Prozent der Katholiken weltweit leben in Lateinamerika. Die Wahl Bergoglios zum neuen Papst ist als Signal der Veränderung zu bewerten Aber das heißt nicht unbedingt eine Veränderung in Richtung europäischer Reformerwartungen, sondern als ein Signal in Richtung einer Kirche der Armen. Nicht zuletzt die Wahl des Papstnamens kann als ein Signal dafür gedeutet werden, dass sich die katholische Kirche unter diesem Papst deutlich auf Seiten der Armen positionieren wird. In seiner Heimat Argentinien galt der am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geborene Bergolio als „Kardinal der Armen“, er ist für seinen bescheidenen Lebensstil bekannt. Er prangerte Armut und Ausbeutung an und kritisierte mit deutlichen Worten kapitalistische Auswüchse. Auch gegenüber seiner argentinischen Regierung hielt er sich mit Kritik über Korruption und Ungerechtigkeit nicht zurück. Die Globalisierung, die Kluft zwischen Arm und Reich ist sein Thema, aber er gehört nicht ins befreiungstheologische Lager. Deshalb wird es interessant sein, wie und in welcher Form er dieses Thema zukünftig als Papst aufgreifen und in welche Richtung er es weiterentwickeln wird.

In der Sexualethik vertrat Jorge Bergoglio bisher deutlich die bekannten römisch-katholischen Positionen, konnte aber auch harte Worte für Zustände in seiner eigenen Kirche finden; so nannte er 2012 Priester, die die Taufe unehelicher Kinder verweigerten, „heuchlerische Anhänger eines Neoklerikalismus“. Allerdings gibt es in der Biografie des neuen Papstes aus seiner Zeit in Argentinien auch noch einige offenbar ungeklärte Details. Er soll während seiner Zeit als Provinzial der argentinischen Jesuitenprovinz eine zu große Nähe zu Junta-Mitgliedern gepflegt haben.

Wie der neue Pontifex sich zu ökumenischen Fragen verhalten und sich zu den reformatorischen Kirchen positionieren wird, bleibt abzuwarten. Bisher wurde zu diesem Thema in Europa wenig von ihm wahrgenommen. Die sich wie in ganz Lateinamerika und somit auch in Argentinien rasant ausbreitenden pentekostalen und evangelikalen Gruppierungen sind für die römisch-katholische Kirche wie auch für die traditionellen reformatorischen Kirchen dieser Region eine große Herausforderung. Die Wahl seines Papstnamens nach dem auch in evangelischen Kreisen geschätzten Franz von Assisi ist jedoch bemerkenswert und könnte eine Brücke zum Gespräch sein.

Die Erwartungshaltung gegenüber Papst Franziskus ist hoch. Der Lateinamerikaner soll der römisch-katholischen Kirche mit Reformen wieder Auftrieb geben und die Skandale im Vatikan aufarbeiten. Ob die Erwartungen einer Modernisierung der Kirche erfüllt werden, wird man abwarten müssen. Auch das Verhältnis der römischen Zentrale zu den einzelnen Ortskirchen wurde von vielen Kardinälen im sogenannten Vorkonklave als zu zentralistisch beschrieben und man hofft auf größere Freiheit für die Ortskirchen. Viel wird abhängen von der Auswahl des Führungspersonals durch den neuen Papst. Als erster Jesuitenpapst hat er aber eines der stärksten Netzwerke der katholischen Kirche hinter sich und ist damit ein Papst, der auf eine Infrastruktur zurückgreifen kann wie kein Papst vor ihm. Das ist neu gegenüber seinen Vorgängern.

Sein schon fortgeschrittenes Alter von 76 Jahren kann eine Einschränkung bedeuten, zumal sein direkter Vorgänger Benedikt XVI. seinen Rücktritt gerade mit dem Nachlassen der Kräfte begründete. Dass das Alter Hoffnungen nicht enttäuschen muss, zeigt in jüngerer Vergangenheit Papst Johannes XXIII., der im gleichen Alter gewählt wurde wie Franziskus jetzt und in seiner kurzen Amtszeit seine Kirche nachhaltig geprägt hat. Man darf auf die ersten Schritte des argentinischen Papstes in den Schuhen des Fischers gespannt sein. Erst kürzlich wurde er mit einem deutlichen Bild zitiert: „Wenn wir rausgehen auf die Straße, dann können Unfälle passieren. Aber wenn sich die Kirche nicht öffnet, nicht rausgeht, und sich nur um sich selbst schert, wird sie alt. Wenn ich die Wahl habe zwischen einer Kirche, die sich beim Rausgehen auf die Straße Verletzungen zuzieht und einer Kirche, die erkrankt, weil sie sich nur mit sich selbst beschäftigt, dann habe ich keine Zweifel: Ich würde die erste Option wählen.“

Martin Bräuer D.D.

Hinweis der Redaktion: Pfarrer Martin Bräuer D.D. ist der Catholica-Referent am Konfessionskundlichen Institut, Bensheim.
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Pastor Bernd Densky neuer freikirchlicher Referent der ACK in Deutschland

Fulda, 15.03.2013/APD   Einstimmig hat die in Fulda tagende Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) Pastor Bernd Densky zum neuen Referenten der Freikirchen in der Ökumenischen Centrale, der Geschäftsstelle der ACK in Frankfurt/Main, berufen. Der Geistliche ist seit 2004 Pastor in der Christuskirche des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) in München-Perlach. Die Berufung kam auf Vorschlag der Freikirchen in der ACK und in Kooperation mit dem Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) zustande. Der bisherige freikirchliche Referent, Pastor Karl-Martin Unrath von der Evangelisch-Methodistischen Kirche, hatte seinen Dienst aus persönlichen Gründen niedergelegt. Es handelt sich bei dem freikirchlichen Referenten um eine 50-Prozent-Stelle.

Die ACK-Mitgliederversammlung befürwortete zudem die Anträge des Freikirchlichen Bundes der Gemeinde Gottes und der Apostolischen Gemeinschaft auf Gastmitgliedschaft. Beide Anträge wurden zur Zustimmung an die Mitgliedskirchen der ACK weitergeleitet. Laut ACK-Satzung können nur die Kirchenleitungen über die Aufnahme neuer Mitglieder und Gäste entscheiden.
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Bischof Wiesemann neuer Vorsitzender der ACK in Deutschland

Fulda, 15.03.2013/APD   Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat am 14. März in Fulda turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Ihm gehören an: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer) für die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz; Landesbischof Professor Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) für die Evangelische Kirche in Deutschland; Erzpriester Radu Constantin Miron (Griechisch-orthodoxe Metropolie) für die orthodoxe Kirche; Bischöfin Rosemarie Wenner (Evangelisch-methodistische Kirche) für die Freikirchen; Pastor Heinrich Lüchtenborg (Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen), für die übrigen Mitgliedskirchen der ACK.

Vorsitzender der ACK wurde Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Stellvertretende Vorsitzende sind Landesbischof Professor Dr. Martin Hein und Bischöfin Rosemarie Wenner. Bischof Wiesemann löst den Landesbischof der Evange¬lisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Professor Dr. Friedrich Weber, ab, der seit März 2007 den Vorsitz innehatte.

Der Vorstand der ACK und die Vorsitzenden werden jeweils für eine Amtsperiode von drei Jahren gewählt. Die Zusammensetzung soll möglichst die Vielfalt der in der ACK vertretenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften widerspiegeln. Zur ACK Deutschland gehören 17 Mitgliedskirchen, vier Gastmitglieder und vier ökumenische Organisationen als ständige Beobachter.
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Eine überraschende Wahl: Papst Franziskus

Bensheim, 15.03.2013/APD   Bereits im fünften Wahlgang wurde der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Er hat den Namen Franziskus angenommen. Der Jesuit ist damit nach Gregor XVI. (1831-1846) der erste Ordensmann und der erste Jesuit überhaupt im Papstamt.

Mit Jorge Mario Bergoglio wurde keiner der oft genannten Favoriten gewählt. Bergoglio, der im Konklave 2005 als Mitbewerber Joseph Ratzingers galt, wurde schnell berufen. Die Namenswahl Franziskus kann als Bekenntnis für eine „Kirche der Armen“ gedeutet werden. Als lateinamerikanischer Papst repräsentiert er in gewisser Weise über 40 Prozent der römisch-katholischen Christenheit.

Bergoglio hat als Ordensmann und Kardinal einen bescheidenen Stil gepflegt. Dazu passt, dass er sich bei seinem ersten Segen „urbi et orbi“ auf der Loggia in einfachem Papstgewand ohne Mozetta (roter Schulterumhang) den Gläubigen präsentierte.

Bergoglio war von 1973 bis 1979 Provinzial des Jesuitenordens in Argentinien. 1998 stieg er zum Erzbischof von Buenos Aires auf und wurde 2001 Kardinal. Medienberichte verweisen auf sein ungeklärtes Verhältnis zur Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983.

„Im Blick auf die großen Erwartungen und die anstehenden Reformen, die sich seiner Kirche stellen, verwundert die Wahl eines Papstes, der das vorgesehene Emeritierungsalter der Bischöfe von 75 Jahren bereits überschritten hat“, so der Leiter des Konfessionskundlichen Instituts, Bensheim, Dr. Walter Fleischmann-Bisten.
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Ausschreitungen gegen Christen in Pakistan

Silver Spring, Maryland/USA, 14.03.2013/APD   Nach Gerüchten, ein junger Christ sollte blasphemische Aussagen über den islamischen Propheten Mohammed, gemacht haben, sei die Situation laut Adventist News Network (ANN) am 9. März in einem mehrheitlich von Christen bewohnten Gebiet der sieben Millionen Stadt Lahore, im Nordosten von Pakistan, eskaliert. Tausende muslimische Demonstranten hätten danach das Eigentum von Christen in Brand gesteckt.

Laut einem adventistischen Kirchenvertreter in Pakistan habe es dabei zwar Verletzte, aber keine Toten gegeben, denn die meisten Christen seien auf Grund der Gewaltandrohungen und der Warnungen der Polizei vorher geflohen.

Kirchengesangbücher, Bibeln, die Tontechnik und anderes Kircheneigentum sowie Häuser von 40 Adventisten, darunter auch das gemietete Haus des adventistischen Pastors Afzal Bhatti seien durch Brandanschläge zerstört worden oder hätten „enormen Schaden“ erlitten, sagten adventistische Kirchenleiter. Laut Angaben von Associated Press seien bei den Ausschreitungen mindestens 170 Häuser und Geschäfte in Brand gesteckt worden.

„Bei der überstürzten Flucht mit seiner Familie vor dem herannahenden Mob hat Pastor Bhatti sein Handy und die Identitätskarte zurückgelassen“, ein Demonstrant habe ihm die Brille von der Nase geschlagen, so ein adventistischer Kirchenvertreter. Am folgenden Tag sei der Pastor mit seiner Frau Parveen zurückgekehrt, um die von den Unruhen betroffenen Kirchenmitglieder zu trösten und mit ihnen zu beten.

Am 11. März habe die Regierung der bevölkerungsreichsten Provinz Punjab jeder betroffenen Familie versprochen, ihre Verluste mit 1.500 Euro zu ersetzen. Daraufhin habe auch die pakistanische Regierung einen zusätzlichen Schadensersatz pro betroffene Familie von 3.800 Euro zugesagt, so ANN. Die adventistische Kirche sowie die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Pakistan nehme eine Lagebeurteilung vor und unterstütze die betroffenen Christen.

„Wir haben immer vehement gegen die Blasphemiegesetze in Pakistan opponiert, die Ursache für so viel Ungerechtigkeit im Land sind, da sie vor allem religiöse Minderheiten und muslimische Dissidenten betreffen“, sagte John Graz, Generalsekretär der Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit (IRLA). „Alle Verfechter der Religionsfreiheit sollten sich mit den betroffenen Familien solidarisieren und die Regierung auffordern, dieses Gesetz abzuändern“, so Graz.

Bei der Präsentation einer Arbeitshilfe zu bedrängten und verfolgten Christen in Pakistan sagte Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio, dass von den 177 Millionen Einwohnern Pakistans 97,5 Prozent Muslime seien und nur zwei Prozent Christen. Dazu kämen als weitere nicht-muslimische Minoritäten Baha’i (79.000), Sikhs (20.000) und Parsen/Zoroastrier (20.000). Die Christen seien je zur Hälfte römisch-katholisch und protestantisch. Bei den Protestanten sei die wichtigste Religionsgemeinschaft die Church of Pakistan. Dazu kämen die Freikirchen, wie Baptisten, Siebenten-Tags-Adventisten und die Heilsarmee.

Die Verfassung der Islamischen Republik Pakistan garantiere, so Krämer, jedermann im Rahmen einer islamischen Ordnung das Recht, seine Religion zu bekennen, zu praktizieren und zu propagieren. Jede Religionsgemeinschaft habe das Recht, religiöse Einrichtungen zu unterhalten. „Tabu war schon immer und ist auch heute einzig die Missionierung von Muslimen.“ Jedoch sei das Blasphemiegesetz heute das größte Problem für die Christen in Pakistan. Bei entsprechender Anwendung könne man das Gesetz problemlos missbrauchen, um persönliche Rache zu üben oder „offene Rechnungen“ zu begleichen. Schon der von einer minderjährigen Schülerin falsch geschriebene Name des Propheten reiche für ein Verfahren aus, das mit der Todesstrafe enden könne. Die Lage verschärfe sich aufgrund des allgemeinen Klimas im Land, das von islamischen Fundamentalisten bestimmt werde.

In Pakistan leben mit 177 Millionen Einwohnern 13.740 Adventisten, die in 122 Kirchen Gottesdienste feiern. Sie unterhalten eine Zahnklinik, ein Krankenhaus, zwei Fachhochschulen und 13 Grundschulen sowie ein Medienzentrum.

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Evangelische Allianz Russlands im Aufwind

Moskau, 14.03.2013 (REA/CBS/APD)   Anlässlich ihrer Jahreskonferenz am 1. März in Moskau konnte die interkonfessionelle „Russische Evangelische Allianz“ (REA) ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Die Tagung mit 40 Teilnehmern fand in diesem Jahr in der Moskauer Zentrale der Russischen Union der Baptisten (RUECB) statt. Dank des Engagements zusätzlicher Mitarbeiter aus baptistischen, evangeliumschristlichen und pfingstlerischen Kreisen habe deren Arbeit im vergangenen Halbjahr einen beachtlichen Aufwind erlebt, berichtet William Yoder, Medienreferent der REA, aus Moskau. Neue Allianz-Mitarbeiter bestärkten den Entschluss, den evangelischen Dachverband „in eine selbstragende, zutiefst russische Größe zu verwandeln“.

Auf der Konferenz seien die Strukturen der REA erheblich erweitert worden. Zum ersten Mal verfüge sie mit dem Evangeliumschristen Sergei Wdowin über einen Generalsekretär und mit Michail Dubrowski von der Pfingstunion „ROSKhWE“ über einen Vorstandssekretär sowie drei Vizepräsidenten. Zum neuen Allianzpräsidenten wurde der Moskauer Baptist Alexander Feditschkin gewählt; er löst den Baptisten Wladimir Semjonowitsch Rjagusow ab, der gegenwärtig als Theologiedozent in der Stadt Krasnodar arbeitet. Die Methodistin Swetlana Potschtowik bleibt Büroleiterin der REA. Im 12-köpfigen Vorstand sind alle größeren protestantischen Denominationen vertreten, darunter auch die Siebenten-Tags-Adventisten, Lutheraner, Presbyterianer und Methodisten.

Die basisorientierte evangelische Vereinigung von Freiwilligen sei längst nicht nur in Moskau aktiv. Weitere Filialen befänden sich in Blagoweschtschensk (Fernost), Kemerowo (Sibirien) und Ischewsk (Ural) sowie in Woronesch, Nischni Nowgorod, Miass, Wjasma, Kaliningrad und Krasnodar (Zentral- und Westrussland), so Medienreferent Yoder. Neben regionalen Versammlungen umfassten ihre Aktivitäten ein jährliches Gebetsheft im Januar sowie die Herausgabe russischsprachiger Kommentare in Zusammenarbeit mit einem orthodoxen Verlag. Eine regionale Aktion in diesem Frühjahr bestehe aus einem Reinigungstag auf den Strassen Nischni Nowgorods. Er solle von einer großen Party in einem Park am Nachmittag gefolgt werden.

Bei der Konferenz am 1. März wurde betont, dass die Protestanten nur dann von den „Mächtigen“ des Landes ernst genommen würden, wenn sie gemeinsam an die Öffentlichkeit träten. Der scheidende Präsident Rjagusow gab an, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts im russischen Reich über sechs Millionen Protestanten gegeben habe. Heute sei diese Zahl auf rund eine Million zusammengeschrumpft, was etwa 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung betrage.

Der neue Vorstandssekretär Dubrowski räumte ein, dass die REA gegenwärtig wenig Einfluss auf die öffentlichen Geschehnisse ausübe. Doch gleichzeitig bleibe sie für die Russen eine wichtige Brücke zur weltweiten, evangelikalen Bewegung. Die Leitungsspitze aller größeren evangelischen Denominationen treffe sich im Rahmen des „Konsultativrats der Leiter der protestantischen Kirchen Russlands“ regelmäßig in Moskau. Doch die Bemühungen der Allianz fielen eindeutig schwieriger aus, denn sie nehme sich vor, Laienmitglieder für Aktivitäten in den Regionen auf der horizontalen, basisbezogenen Ebene zu gewinnen. Auf dieser Ebene bleibe jedoch die Furcht vor Abwerbung und Glaubensvermischung ein erhebliches Hindernis.

Die Evangelische Allianz, wohl die älteste interkonfessionelle Organisation überhaupt, wurde 1846 in London gegründet. Schon 1884 wurde eine erste, interkonfessionelle Tagung in Sankt Petersburg durchgeführt – doch am dritten Tag trieb die Polizei die Versammelten auseinander. Der evangeliumschristliche Leiter Iwan Prochanow (1869-1935) machte sich für die Bewegung stark und brachte es 1906 fertig, eine „Russische Allianz“ staatlich registrieren zu lassen. Doch erbitterte Auseinandersetzungen über die Tauffrage führten zu ihrer baldigen Auflösung. Man kann heute mit Berechtigung behaupten, dass im Stalinschen Gulag die Anhänger aller Glaubensrichtungen sehr positive, praktische Erfahrungen hinsichtlich der interkonfessionellen Beziehungen gesammelt haben. Anfang April 2003 fand in Rumjanzewa, unweit von Moskau, die Gründungskonferenz der heutigen Russischen Evangelischen Allianz statt. Rund 150 Protestanten aus 40 Glaubensgemeinschaften wohnten der Gründungsfeier bei.

Inzwischen haben sich mehrere regionale Allianzen in Osteuropa und Zentralasien gebildet. Zwei der erfolgreichsten befinden sich in der Kirgisischen Republik und in der Mongolei. Die sehr zahlreichen Denominationen in der Ukraine kämen bei der Bildung einer landesweiten Evangelischen Allianz nur schleppend voran. Eine von mehreren Allianzen möchte am 20. März in Kiew eine nationale Konferenz abhalten.

Die Russische Allianz verfügt über eine Beziehung zur „Weltweiten Evangelischen Allianz“ (World Evangelical Alliance/WEA) mit Sitz in New York City (USA). Mit der „National Association of Evangelicals“ (NAE) in den Vereinigten Staaten besteht eine Partnerschaft. Der „Europäischen Evangelischen Allianz“ (EEA), der europäischen Plattform nationaler Allianzen, gehört die Russische Evangelische Allianz jedoch nicht an.

Die Bevölkerung Russlands zählt mehrheitlich zum orthodoxen Glauben (60 Prozent), daneben zum Islam (10 Prozent ) und zu anderen christlichen Konfessionen (2 Prozent ). Rund 30 Prozent der Einwohner bezeichnen sich als nicht gläubig.

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Besorgnis um inhaftierte ägyptische Christen in Libyen

Zürich, 13.03.2013/APD In einem Brief an die libyschen Behörden habe sich die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz sehr besorgt gezeigt über das Schicksal von 100 im Februar in Bengasi/Libyen verhafteten Christen, so die AGR in einer Medienmitteilung. Es werde ihnen unerlaubtes Missionieren vorgeworfen.

In besonderer Gefahr stehe derzeit ein ägyptischer Christ namens Mechaeal, der bis 2011 in Bengasi einen Buchladen mit christlichen Büchern betrieben haben sollte. Ende Februar seien Mechaleal und drei weitere ägyptische Christen von Bengasi nach Tripolis, in die Hauptstadt Libyens überstellt worden. Da ihnen die libyschen Strafverfolger Spionage vorwerfen würden, drohe ihnen die Todesstrafe.

Laut AGR ließen die Berichte der Gefangenen darauf schließen, dass sie im Gefängnis gefoltert würden. Am 10. März soll einer der vier ägyptischen Christen, die nach Tripolis überstellt worden seien, vermutlich an den Folgen der Folter gestorben sein. 43 koptische Christen seien nach Angaben des ägyptischen Konsulats in Libyen anfangs März freigelassen und nach Ägypten zurückgebracht worden.

Die Verhaftung dieser Christen und die andauernde Misshandlung der vier nach Tripolis überstellten Männer verletze die Menschenrechte und den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, dem auch Libyen angehöre, heiße es im Brief der Arbeitsgemeinschaft vom 7. März. Die Verfasser des Briefes hätten die libyschen Behörden aufgefordert, sich für die verhafteten Christen einzusetzen, damit die Menschenrechte respektiert würden. Wenn sie ausschließlich wegen des Auslebens ihrer religiösen Überzeugungen inhaftiert worden seien, müssten sie unverzüglich frei- und alle Anklagen fallengelassen werden, hätten die Unterzeichner von den libyschen Behörden gefordert.

Der Brief sei nach AGR-Angaben unterzeichnet worden von Marc Jost, Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA, Michael Mutzner, ständiger Vertreter der Evangelischen Weltallianz (WEA) bei der UNO in Genf und Heiner Studer, Beauftragter für Religionsfreiheit der AGR.

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ADRA sorgt nach Hurrikan für Trinkwasser

Weiterstadt bei Darmstadt/Deutschland, 13.03.2013/APD   Die durch den Wirbelsturm Sandy ausgelösten heftigen Regenfälle hätten in Haiti zu massiven Überschwemmungen geführt. Häuser, Schulen, Ernten und damit ganze Familienexistenzen seien zerstört worden, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA-Deutschland mit. Zerstörte Wassersysteme und verunreinigte Brunnen sowie Quellen hätten dazu geführt, dass die Bewohner in ihrer Verzweiflung das verunreinigte Wasser aus Bächen oder Flüssen getrunken hätten, was zu einer drastischen Zunahme von Infektionskrankheiten geführt habe. Eine Partnerorganisation von ADRA habe vor Ort Notrationen für 24 Tage sowie Gutscheine für Hygieneartikel an betroffene Männer, Frauen und Kinder verteilt.

ADRA Deutschland habe mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes am 18. November 2012 ein Hilfsprojekt gestartet, das den Menschen in den Kommunen des Distrikts Nippes, im Südwesten von Haiti, den Zugang zu sauberem Wasser sichern sollte, betonte die Online-Redakteurin von ADRA Deutschland, Mirjam Greilich. Die ADRA-Trinkwasseranlage sei von Petit Gôave in die Kommunen des Nippes-Bezirks verlegt worden. Zusätzlich seien zwölf kleinere, mobile Anlagen aufgestellt worden, welche während sechs Tagen in der Woche frisches Trinkwasser produzierten. Laut Greilich erhielten dadurch 13.600 Männer, Frauen und Kinder täglich rund 15 Liter sauberes Wasser. Alle Wasseraufbereitungsanlagen von ADRA lieferten während der vier Monate insgesamt 68.000 Liter Trinkwasser pro Tag.

Um Infektionskrankheiten wie Cholera nachhaltig einzudämmen, habe das Hilfswerk außerdem 2.720 Hygienepakete an Familien verteilt und führe Gesundheitsschulungen für ausgewählte Führungspersonen in den Kommunen, wie Lehrer, religiöse Führer oder Vereinsleiter, durch. Sie wirkten als Multiplikatoren und gäben den Dorfbewohnern die neuen Erkenntnisse weiter.

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Über eine Million Besucher bei "ProChrist“

Kassel, 12.03.2013/APD   Weit über eine Million Menschen hätten laut Veranstalter die evangelistische Verkündigung „ProChrist“ mit Pfarrer Ulrich Parzany zwischen dem 3. und 10. März verfolgt. Das Großereignis fand in der Stuttgarter Porsche-Arena statt und wurde per Satellit an über 800 Veranstaltungsorte in Deutschland und 16 andere europäische Länder ausgestrahlt. Allein in Stuttgart hätten an den acht Abenden rund 30.000 Gäste die Zentralveranstaltung besucht. An den Übertragungsorten seien es insgesamt etwa 600.000 gewesen. Zugleich habe sich abgezeichnet, dass das Programmangebot im Internet und im Fernsehen immer stärker wahrgenommen würde. Mindestens 600.000 hätten den Internet-Livestream genutzt. Die Zuschauer am Fernseher seien dagegen nur schwer zu erfassen.

„Die durchschnittlichen Besucherzahlen an den Veranstaltungsorten entsprechen denen aus vergangenen ‚ProChrist‘-Verkündigungen“, teilte Dr. Raimund Utsch, 1. Vorsitzender des „ProChrist“ e.V. in Kassel mit. Auch die Gesamtzahl der Teilnehmer habe sich nicht wesentlich verändert. „Es gab lediglich eine Verschiebung vom Besuch an den lokalen Veranstaltungsorten hin zur Teilnahme über Internet und Fernsehen.“ Etwa 42.000 Menschen hätten auf den Aufruf reagiert, den Ulrich Parzany am Ende eines jeden Abends an die Besucher richtete. „Erfahrungsgemäß gehört etwa jeder vierte Gast an den Pro-Christ-Abenden keiner Kirchengemeinde an, die er regelmäßig besucht“, sagte Raimund Utsch.

Mit dem Ende von „ProChrist 2013“ verabschiedete sich Pfarrer Ulrich Parzany als Hauptredner der per Satellit übertragenen „ProChrist“-Veranstaltungen. 20 Jahre lang hatte er bei insgesamt acht europaweiten Veranstaltungen seit 1993 auf der Bühne gestanden. „Ich bin sehr dankbar, dass wir so viele Menschen durch ‚ProChrist‘ erreicht haben. Ich gebe jetzt die Leitung von ‚ProChrist‘ ab, damit ein junges Team neue Formen entwickeln kann.“ Seine Nachfolge für kommende Großveranstaltungen sei aber noch nicht endgültig geregelt. Ein Team verschiedener Evangelisten wäre bereit, um in Zukunft bei den Satellitenübertragungen auf der Bühne zu stehen.

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Gebetswoche der Adventjugend: "Gerechtigkeit für alle"

Hannover, Wien, Zürich, 12.03.2013/APD   Die weltweite Gebetswoche 2013 der Adventjugend werde am 16. März mit dem „global youth day – one in compassion“ (Globaler Jugendtag – Vereint im Engagement) starten, so Ruben Grieco und Bert Seefeldt, Leiter der Adventjugend in Deutschland, in ihrem Webaufruf zum Aktionstag. Die Gebetswoche der adventistischen Jugendlichen in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehe dieses Jahr unter dem Thema: „Was wirklich zählt – Engagement und Gerechtigkeit für alle.“ Das Thema beziehe sich auf das Bibelwort aus dem fünften Buch Mose, Kapitel 15, Vers 11: „Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind!“

Anstatt zu Beginn der Jugendgebetswoche am Samstag, 16. März, im Gottesdienst eine Predigt zu hören, sollten sich global acht Millionen adventistische Jugendliche für andere Menschen engagieren und mit ihrem Verhalten eine Predigt sein, so die Jugendabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung in Silver Spring, Maryland/USA.

Ihr Mitgefühl und Engagement könnten die Jugendlichen ausdrücken und sich für Gerechtigkeit einsetzen, indem sie an diesem Aktionstag Kinder und Erwachsene in Krankenhäusern, Senioren in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Flüchtlinge in Asylbewerberheimen besuchten, so die adventistische Weltjugendleitung. Die Jugendlichen könnten auch Obdachlose mit Sandwiches versorgen, an Tafeln bei der Essensausgabe mithelfen oder bei Blutspendenaktionen mitmachen. Der öffentliche Lebensraum könnte aufgewertet werden, indem man Müll sammle oder Blumen pflanze. Die Jugendlichen sollten aber auch durch das Sammeln von Informationen über gerechte und ungerechte Produktionsweisen ihr Konsumverhalten überdenken und anschließend kritische Briefe an Firmenleitungen schreiben.

Während der Gebetswoche vom 16. – 23. März würden sich die adventistischen Jugendlichen treffen, um miteinander über die Tageslesungen zu diskutieren und gemeinsam zu beten. Inhaltlich gehe es um die praktische Bedeutung der Religion für das Leben sowie um den Gott, der sieht, höre, mitfühle, sich engagiere und die Erneuerung der Gott-Mensch-Beziehung anbiete, heiße es im Hinweis zur Jugendgebetslesung.

Der Advent-Verlag Lüneburg bietet die Jugendgebetslesung 2013 als kostenlosen Download an:
http://www.advent-verlag.de/cms/cms/upload/gebetswoche/Gebetslesungen-2013-Jugend.pdf

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Landwirtschaftsschule im jüngsten Staat der Erde

Wien/Österreich, 12.03.2013/APD   „Gemeinsam mit der „Eyira Adventist Academy“ bietet die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich den Bauern in Mandi, im Südwesten des Südsudan, landwirtschaftliche Ausbildung an“, so das Hilfswerk.

Nebst wirksameren Anbaumethoden zur Steigerung der Ernteerträge sei auch ein Traktor gekauft worden, den alle am Projekt beteiligten Landwirte zum Bebauen der Felder nutzen könnten und ihnen viel mühsame Handarbeit erspare. Nach Angaben von ADRA könne deshalb jeder Bauer eine größere Ackerfläche bebauen und den Überschuss der Nahrung auf dem Markt verkaufen. Den Ertrag benutzten viele Bauern, um das Schulgeld ihrer Kinder oder einen Arztbesuch zu finanzieren.

Auch die Studenten der Academy würden laut ADRA in der Landwirtschaft mitarbeiten und dadurch der Schule Einkommen verschaffen, was ihr die Weiterführung der Ausbildung erleichtere. Dieses Projekt sei echte Hilfe zur Selbsthilfe.

Im Sommer 2011 erlangte der Südsudan die Unabhängigkeit. Infolge des vorangegangenen Bürgerkriegs leide die Bevölkerung unter Armut und Hunger, so das Hilfswerk. Die Landwirtschaft sei in Mitleidenschaft gezogen worden und die Versorgung der Flüchtlinge, die aus Nachbarländern sowie anderen Landesteilen zurückkehrten, stelle ein großes Problem dar.

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Präsident der Deutschschweizer Adventisten wiedergewählt

Zürich/Schweiz, 11.03.2013/APD   138 Delegierte der Deutschschweizer Adventisten haben bei der Generalversammlung vom 10. März in Zürich-Affoltern, Sitz der Kirchenleitung, den bisherigen Präsidenten, Pastor Günther Maurer, für eine weitere vierjährige Dienstzeit in seinem Amt bestätigt, wie die Kommunikationsabteilung mitteilte.

„Im Miteinander mit euch und in Verantwortung vor Gott wollen wir gemeinsam die Gemeinde leiten und in dieser Weise den Auftrag Gottes an seine Kirche mit vereinten Kräften zu erfüllen versuchen“, sagte Maurer nach seiner Wahl; dazu bat er die Delegierten um ihre Unterstützung.

Die Delegierten hätten mit Zweidrittelmehrheit die Änderungsvorschläge der Statutenkommission angenommen. Diese würden im Wesentlichen Verfahrensfragen bei Delegiertenversammlungen, Namensänderungen von Kirchenorganisationen sowie die Zusammensetzung des Vereinigungsvorstands betreffen. Die Anzahl der nicht angestellten Vorstandsmitglieder sollte demnach in Zukunft die Mehrheit gegenüber den bei der Kirche angestellten Vorstandsmitgliedern bilden.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 146 Jahren in der Schweiz vertreten. Ende 2012 hatte sie in der Schweiz 4.394 Mitglieder. Weltweit sind 17,4 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder geworden. Die erste adventistische Gemeinde in der Schweiz wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei „Vereinigungen“ aufgeteilt: in die „Deutschschweizerische Vereinigung“ mit Sitz in Zürich und in die „Fédération de la Suisse Romande et du Tessin“ mit Sitz in Renens/VD. Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA Schweiz) – Partnerhilfswerk der Glückskette, der Adventistische Pressedienst (APD) und die Liga Leben und Gesundheit (LLG).

Ende 2012 zählten zur Deutschschweizerischen Vereinigung 29 Kirchengemeinden und fünf Gruppen mit 2.573 erwachsen getauften Mitgliedern. Die Freikirche unterhält eine eigene Primar- und Sekundarschule in Zürich. Der Advent-Verlag und das Alters- und Pflegeheim „Oertlimatt“, beide in Krattigen (BE), das Jugendhaus St. Stephan im Simmental sowie die Bibelfernschule „Internationales Bibelstudieninstitut“ (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) gehören zu den kirchlichen Einrichtungen in der Deutschschweiz. Die Prediger werden vor allem im Theologischen Seminar „Bogenhofen“ in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird.

Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in diversen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen.

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Vier Jahre "Hope Channel deutsch" TV

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 11.03.2013/APD   Mit einem Dankgottesdienst erinnerte am 9. März das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Siebenten-Tags-Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt an das vierjährige Bestehen ihres Fernsehsenders „Hope Channel deutsch“. Die Live-Übertragung aus dem großen Fernsehstudio des Medienzentrums konnte über den Satelliten ASTRA und im Internet empfangen werden.

Im Gottesdienst ging es um die Ankündigung Jesu bei seiner Himmelfahrt, dass er wiederkommen werde. Matthias Müller, Leiter des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“, wies darauf hin, dass Christus selbst gesagt habe, dass kein Mensch den Zeitpunkt der Wiederkunft kenne. Daher seien alle Spekulationen darüber sinnlos. Andererseits habe Jesus aber auch davor gewarnt, sein Kommen in eine weit entfernte Zukunft zu verschieben. Es gelte daher als Christ, geduldig zu warten. Doch nicht weltabgewandt passiv, sondern den Nöten der Mitmenschen und unserer Welt zugewandt. Vier Jahre „Hope Channel TV“ bedeuteten auch, vier Jahre „Hoffnung zu verbreiten“, betonte Pastor Klaus Popa. Hoffnung auf Vergebung und einen Neuanfang bei Schuld gegenüber Mitmenschen. Hoffnung aber auch auf die Wiederkunft Jesu, wenn Gott alles „neu machen“ werde.

„Anfangs gab es skeptische Blicke bei der Frage, ob es in Europa einen ‚Hope Channel‘ geben sollte“, erinnerte Matthias Müller. Aber die Kooperation zwischen verschiedenen Ländern sei dann doch gelungen. „Das Medienzentrum ‚Stimme der Hoffnung‘ ging ab 2004 europaweit auf Sendung. Neben Französisch, Russisch und Englisch gab es einige deutsche Beiträge zu sehen.“

Noch größer seien die Fragezeichen gewesen, als es um einen deutschen „Hope Channel“ gegangen wäre. Wie solle das gehen – technisch, inhaltlich und finanziell? „Durch Gottes Güte und die Gutwilligkeit von Menschen senden wir nun schon vier Jahre lang jeden Tag 24 Stunden“, so Müller.

Manch einer frage: „Muss das denn sein – auch nachts zu senden?“ Aus der Zuschauerpost sei ersichtlich, dass es Menschen gebe, die nachts nicht schlafen könnten, Schichtarbeit hätten oder schlichtweg auf einem anderen Kontinent lebten und durch das Internet zu ihrer „Tagzeit“ das Programm sähen. „Darum senden wir auch nachts“, informierte der Leiter des Medienzentrums.

„Die Nachricht vor vier Jahren kam für mich überraschend“, teilte Brad Thorp, Präsident von „Hope Channel International“ in Silver Spring, Maryland/USA, mit. Wer hätte gedacht, dass das deutsche Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ die Lizenz für einen 24-Stunden-TVSender erhalte? Man vergesse schnell, was für ein Wunder es sei, dass es ein „Hope Channel Fernsehen deutsch“ überhaupt gebe. Der Empfang über den Satelliten und das Internet, die gut organisierte Produktion und begeisterte Zuschauerrückmeldungen könnten zu der Annahme verleiten, all das sei selbstverständlich. „Doch das ist es nicht“, betonte Thorp. Verschiedene Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik hätten in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg den Gedanken an einen solchen Fernsehsender als abwegig erscheinen lassen. Doch Anfang 2009 habe das Medienzentrum die Lizenz für „Hope Channel deutsch“ erhalten, um rund um die Uhr christliche Programme zu senden. Dank gebühre dafür nicht nur der Hessischen Landesmedienanstalt, sondern auch „Gott für sein Handeln und dafür, dass der TV-Sender Realität werden konnte“.

Informationen zum Fernsehsender gibt es unter www.hope-channel.de.

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Dialoge zwischen Mennoniten und Adventisten

Basel/Schweiz, 07.03.2013/APD   Zum Thema „Christsein in der heutigen Welt“ trafen sich Vertreter der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und der Mennonitischen Weltkonferenz Ende Juni 2011 in Silver Spring, Maryland/USA, und Ende Mai 2012 auf dem Bienenberg bei Basel/Schweiz zu bilateralen Gesprächsrunden. Der Dialog sei nach Angaben beider Seiten sehr offen und in einer herzlichen Atmosphäre geführt worden. Sie hätten „sich in vielerlei Hinsicht als Reise des gegenseitigen Entdeckens erwiesen“, heißt es im Dialogbericht, der nach der Publikation der englischen Version nun auch in Deutsch vorliegt.

Demnach seien folgende Themen besprochen worden: Erlösung und Gehorsam, Eschatologie (Lehre der letzten Dinge), Hermeneutik (Lehre der Bibelauslegung), Fragen zu Taufe und Abendmahl, Sabbat (Ruhetag), Gerechtigkeit und Jüngerschaft, Nonkonformität, wie Pazifismus und Erlassjahr, persönlicher Lebensstil, die Rolle der Frau, korrigierende Seelsorge und die Stellung von Ellen G. White in der adventistischen Kirche.

Laut Abschlussbericht wollten die Mennoniten nach Gesprächen mit den Adventisten „die Bedeutung des Sabbats stärker beachten“, der Wichtigkeit der Gesundheit als wesentlichem Bestandteil der Nachfolge Jesu mehr Aufmerksamkeit schenken, die Hoffnung und Erwartung des Kommens der Herrschaft Gottes stärker betonen sowie sich vermehrt für Religionsfreiheit einsetzen.

Die Adventisten beabsichtigten, dass „Jesus Christus das Zentrum des Zeugnisses, der Theologie und des Lebens“ bleibe, sich mit der „Aufweichung des traditionellen Nichtkämpfer-Standpunkts der Kirche“ vermehrt zu befassen, die theologische Ausbildung zu verbessern, um einen wirkungsvolleren Dienst der Kirche zu gewährleisten, sowie die „Bibelauslegung bewusster mit dem praktischen Christenleben in Verbindung“ zu bringen.

Die Mennonitische Weltkonferenz (MWC) vertritt 99 nationale Mennoniten- und „Brüder in Christo“-Kirchen mit insgesamt 1,5 Millionen Mitgliedern. Die Mennoniten, deren Wurzeln bis zu den Wiedertäufern in die Reformationszeit des 16. Jahrhunderts zurückreichen, sind heute weithin bekannt für ihren Einsatz als Friedensstifter, ihren Standpunkt als Kriegsdienstverweigerer und ihre Beteiligung bei der Konfliktlösung auf nationaler und internationaler Ebene.

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind mit rund 17,4 Millionen erwachsen getauften Mitgliedern in 206 Ländern vertreten. Die Kirche wurde am 21. Mai 1863 in den USA gegründet und feiert 2013 ihr 150-jähriges Bestehen.

Gemeinsamer Abschlussbericht der Mennonitischen Weltkonferenz und der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Deutsche Version): http://www.stanet.ch/APD/pdf/2013/130306%20Dialogbericht%20Mennoniten%20-%20Adventisten_DEx.pdf

Joint Statement of Mennonite World Congress and Seventh-Day-Adventist Church (Englische Version): http://www.stanet.ch/APD/pdf/2013/130306%20Mennonite%20-%20Adventist%20Dialogue%20Statement_ENx.pdf

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Lufthansa transportiert Hilfsgüter zum Selbstkostenpreis

Weiterstadt bei Darmstadt 07.03.2013/APD   Lufthansa Cargo AG werde in Zukunft Hilfsgüter des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ im Katastrophenfall zum Selbstkostenpreis transportieren, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA-Deutschland mit. Dazu sei am Frankfurter Flughafen ein Kooperationsvertrag mit dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ unterzeichnet worden, dem ADRA Deutschland als Gründungsmitglied angehört.

„Zeit ist bei schweren Katastrophen der entscheidende Faktor, um der notleidenden Bevölkerung helfen zu können. Ein schneller Hilfstransport ist dafür unverzichtbar“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Cargo, Karl Ulrich Garnadt. „Durch die Kooperation mit „Aktion Deutschland Hilft“ können wir in Zukunft noch schneller und professioneller dafür sorgen, dass Hilfe da ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.“

Im Katastrophenfall Hilfsgüter schnell und kostengünstig an den Zielort befördern zu können, sei eine wichtige Voraussetzung für wirksame Nothilfe, so die Online-Redakteurin von ADRA Deutschland, Mirjam Greilich. Auch ihr Hilfswerk profitiere von der Kooperation und könne das logistische Knowhow und die Leistungsfähigkeit von Lufthansa Cargo bei Auslandseinsätzen nutzen.

Ein Frachtflugzeug der Lufthansa werde in Zukunft mit einem acht Meter breiten Schriftzug auf die Zusammenarbeit aufmerksam machen und das Logo des Hilfsbündnisses in die Welt hinaustragen. Das Flugzeug werde auf dem weltweiten Streckennetz von Lufthansa Cargo eingesetzt.

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Evangelikale Bewegung und Ökumene

Heilbronn, 06.03.2013/APD   „Das Ökumene-Konzept der Evangelischen Allianz hat es mit drei speziellen Herausforderungen zu tun, die sich unter den Stichworten Konfessionalismus, Nominalismus und Liberalismus zusammenfassen lassen,“ schreibt Pfarrer Dr. Rolf Hille, einer der führenden Evangelikalen auf deutscher und internationaler Ebene, in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „evangelikale Theologie“ (Heft 18/2).

Hille ist seit 2008 auch Direktor für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA). Die Evangelische Allianz sei in der neueren Kirchengeschichte der erste große ökumenische Impuls mit dem Versuch, zumindest der Zersplitterung innerhalb der evangelischen Kirchen entgegen zu wirken, so Hille. „Statt des Streites um einzelne dogmatische Fragen gingen die Gründer der Evangelischen Allianz vor allem von der Einheit im Glauben an Jesus Christus aus“, hält der Theologe fest. In der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz habe man die grundlegenden biblischen Wahrheiten festgehalten, die für die Identität evangelischen Christseins unverzichtbar seien.

Ein weiteres Spezifikum der Evangelischen Allianz sei in der Tradition von Pietismus, Methodismus und Baptismus die Betonung der Bekehrung und der Wiedergeburt. Christ werde man, so Pfarrer Hille, nicht durch bloße Kirchenmitgliedschaft, auch nicht nur durch den Empfang der Taufe oder die Teilnahme an der Konfirmation, sondern durch die persönliche Hinwendung zu Jesus Christus im Glauben. Solcher Glaube solle sich dann in der persönlichen Lebensgestaltung als Nachfolge Jesu bewähren. Die Evangelische Allianz setze sich damit deutlich vom sogenannten „Normalismus“, also vom bloßen Namenschristentum ab.

Die Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts als wesentlicher Hintergrund der evangelikalen Entwicklung, wären durch die Opposition zum neuprotestantischen Liberalismus gekennzeichnet, stellte der Geistliche fest. Gemeint sei damit die Beurteilung der Bibel als lediglich eine unter vielen Traditionen. Hille wörtlich: „Der so genannte Neuprotestantismus sucht den Kanon im Kanon, d.h. er fragt nach den Bibeltexten, die heute noch für das moderne Wahrheitsbewusstsein akzeptabel sind. Dem stellt die Evangelische Allianz in Übereinstimmung mit der Reformation das ‚Allein die Schrift‘ gegenüber.“

Aus der Abgrenzung zum Konfessionalismus, Nominalismus und Liberalismus ergebe sich eine kritische Distanz zu herkömmlichen kirchlich-theologischen Traditionen. Der evangelische Theologe betont weiter: „Wichtig ist den Evangelikalen vielmehr, sich durch persönliche Frömmigkeit und Heiligung des Lebens sowie durch eine biblische Theologie hervorzutun.“ Die evangelikale Bewegung überwinde die Spaltung der Christenheit in verschiedene Konfessionskirchen und theologische Schulrichtungen, weil sie nach dem zentralen Gehalt des christlichen Glaubens als der maßgeblichen ökumenischen Basis frage.

In seinem Editorial informiert Hille auch über die ökumenischen Bemühungen der Allianz über den „protestantischen Tellerrand“ hinaus. Zum Spannungsverhältnis zu den Pfingstkirchen weist Rolf Hille darauf hin, dass in Deutschland erst 1996 Theologen des Arbeitskreises für Evangelikale Theologie (AfET) mit Kollegen aus pfingstkirchlichen Kreisen die bestehenden Unterschiede diskutiert und neu bewertet hätten. Daraus sei dann eine gemeinsame Vereinbarung erwachsen. In dieser sogenannten „Kasseler Erklärung“ wären sowohl der Konsens als auch die noch bestehenden Differenzen zwischen der evangelikalen und der charismatischen Bewegung herausgearbeitet worden. Hille resümiert: „Dieses Papier hilft den örtlichen Allianzen im Blick auf Christen aus den Pfingstkirchen bzw. der charismatischen Bewegung zu klären, inwieweit sie im Rahmen der Evangelischen Allianz kooperieren können.“

Obwohl in den letzten 50 Jahren verschiedene informelle Kontakte zwischen der Evangelischen Allianz und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten bestanden, trafen sich erstmals im August 2006 in Prag Vertreter der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten offiziell zu theologischen Gesprächen. Ein weiteres Treffen fand 2007 in den USA statt.

Gemäß Hille wurde die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Allianzkreisen zunächst als eine Sekte betrachtet, die sich von allen anderen Kirchen distanziere. Im Laufe der Jahrzehnte habe sie sich aber zu einer evangelischen Freikirche gewandelt. Hille wörtlich: „Damit ist es selbstverständlich geworden, dass Mitglieder aus adventistischen Gemeinden sowohl in den örtlichen Allianzen als auch überregional in der Allianz zusammenarbeiten.“

Die Evangelische Allianz führte auf Weltebene bereits seit 1980 Gespräche mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. In mehreren Gesprächsgängen sei man dabei ein gutes Stück weitergekommen. „So wurde das sogenannte ‚Koinonia-Dokument‘ verabschiedet, das vom Gedanken der Gemeinschaft ausgehend, Wege der Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit mit Christen aus der römisch-katholischen Kirche aufzeigt“, präzisiert der Ökumene-Direktor der WEA.

Mit der skizzierten ökumenischen Orientierung und der Festlegung auf die gemeinsame Glaubensbasis habe die Evangelische Allianz ein sehr stark auf den einzelnen Christen abgehobenes Profil, erläutert der Theologe. Es gehe dabei zuerst und vor allem um die „Gemeinschaft der Glaubenden.“ Damit unterscheide sich die Allianz in ihrer Struktur wesentlich vom 1948 als Kirchenbund gegründeten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Man solle sich, so Hille, „im Klaren darüber sein, dass beide Modelle ihre besonderen Möglichkeiten zur Förderung christlicher Einheit haben.“ In einer Welt der Institutionen müsse es auch eine offizielle Begegnungsebene und Kooperationsmöglichkeit von Kirchen geben. Die gelebte Gemeinschaft und Vertiefung der christlichen Frömmigkeit durch einzelne Christen aus den verschiedenen Kirchen, wie sie sich in der Evangelischen Allianz finde, sei ein anderes Modell, das neben dem Weltkirchenrat (ÖRK) sein eigenes Gewicht und seine Segensgeschichte habe, hob Pfarrer Hille hervor.

Hille war von 1993 bis 2000 auch Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, deren Hauptvorstand er bis heute angehört. Sein Anliegen ist es, dass die heranwachsende Theologen-Generation es wieder lernt, in der Auseinandersetzung mit dem modernen Säkularismus Bibelfrömmigkeit und wissenschaftliche theologische Arbeit zu verbinden. „Das Zentrum des christlichen Glaubens ist eine persönliche Beziehung zum auferstandenen Jesus Christus“, lautet Hilles Überzeugung, für die er in Veröffentlichungen, Predigten, Vorträgen und Evangelisationen eintritt.

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Neues Schnellverfahren zur Lepra-Diagnose

Herzogenbuchsee/Schweiz, 05.03.2013/APD   Die „American Leprosy Mission“, Schwesterorganisation der Lepra-Mission, habe ein Test-Schnellverfahren zur Lepradiagnose entwickelt, das so einfach wie ein Schwangerschaftstest anzuwenden sei und weniger als einen US-Dollar kosten soll, meldet die Evangelische Lepra-Mission. Damit könnten bis zu einem Jahr vor Auftreten erster Symptome gravierende Folgeschäden eingedämmt werden.

Bisher hätte Gewebe entnommen, eingefärbt und unter dem Mikroskop ausgewertet werden müssen. Beim neuen Testverfahren reichten laut Angaben der Lepra-Mission ein Blutstropfen und ein wenig Reagenz-Flüssigkeit, das Resultat stehe in nur zehn Minuten fest. Die neue Vorgehensweise sei ein entscheidender Schritt im Kampf gegen Lepra. Zu den von der schweren Krankheit am stärksten betroffenen Ländern gehörten Brasilien, Indien, Indonesien, die Philippinen und die Demokratische Republik Kongo.

Das Bakterium, welches Lepra verursacht, kann mit einer rund sechs bis zwölfmonatigen Antibiotika-Behandlung vollständig aus dem Körper entfernt werden. Lepra ist heilbar, die Folgeschäden aber nicht, bereits vorhandene Behinderungen bleiben. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt das verlorene Gefühl in den Händen oder Füßen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission erlernen die Betroffenen ihr Leben neu, auch, einen heißen Topf immer mit einem Schutz für die Hände anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich verbrennen.

Die Lepra-Mission engagiert sich als christliche Entwicklungsorganisation im Kampf gegen die Ursachen und Folgen von Lepra. Sie unterstützt seit mehr als 100 Jahren Krankenhäuser, Ausbildungszentren, Präventions-, Selbsthilfe- und Rehabilitationsprojekte und ist in rund 30 Ländern aktiv, vorwiegend in Indien, Südostasien und Afrika. Ihre Hilfe erreicht mehrere Millionen Menschen in Armut, bringt ihnen Hoffnung und verändert ihr Leben. Die Schweizer Lepra-Mission mit Sitz in Herzogenbuchsee setzt ihren Schwerpunkt auf die Arbeit in Indien, Bangladesch, Nepal, Demokratische Republik Kongo und Niger. Die Alpenrepublik unterstützte im Vorjahr die Projektarbeit mit rund einer Million Schweizer Franken.

Mehr Infos zur Lebensgeschichte von Khusboo in Indien: http://tinyurl.com/cvv3yqj

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Adventisten verhelfen “Hope Channel Polen” zu mehr Öffentlichkeit

St. Albans/Großbritannien, 04.03.2013/APD   Die weltweite Familie adventistischer Fernsehstationen werde durch den Anfang 2013 gegründeten Fernsehsender „Hope Channel Polen“ erweitert, teilte tedNews, Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung in Nord- und Südosteuropa, mit.

Das Medienzentrum „Glos Nadziei“ („Stimme der Hoffnung“) in Polen habe seit 2010 adventistische TV-Sendungen rund um die Uhr per Internet ausgestrahlt. Mit „Hope Channel Polen“ gebe es nun aber Pläne, das Programm über Kabelnetze und Satelliten zu verbreiten. Der neue Fernsehkanal profitiere von der engen Zusammenarbeit mit tedMEDIA Productions, dem Medienzentrum der Kirchenleitung in Nord- und Südosteuropa. Die Sendungen von tedMEDIA würden übersetzt, auf DVD gebrannt und verteilt sowie auf YouTube und Facebook gepostet.

„Im Jahr 2012 hat unser Medienzentrum über 100.000 Kopien von Sendungen auf DVD gebrannt. Dies schließt auch heimische Produktionen ein, welche die Bedürfnisse und Erwartungen verschiedener Zielgruppen berücksichtigt haben“, sagte Jan Kot, Chefredakteur des Medienzentrums in Polen.

Nach Angaben von Hope Channel hätte die adventistische Freikirche bereits 1950 das Fernsehen in den USA mit dem Programm „Faith for Today“ (Glauben für heute) genutzt. 2003 habe der Aufbau des eigenen adventistischen weltweiten Fernsehnetzes „Hope Channel“ begonnen. Gegenwärtig gebe es neben „Hope Channel“ International und Indien als Fernsehstationen auch „Al Waad Channel“ (Beirut/Libanon – Arabisch), „Hope Channel China“ (Yu Chih/Taiwan), „Hope Channel Deutsch“ (Alsbach-Hähnlein/Deutschland), „Hope Channel Europa“ (Kiew/Ukraine – Russisch), „Speranta TV“ (Voluntari/Rumänien), Jacarei/Brasilien „Novo Tempo“ (Portugiesisch für Südamerika, Angola, Mosambik, Sao Tomé und Principe), „Novo Tempo“ (Portugiesisch/Spanisch für Lateinamerika, Portugal und Spanien) sowie „Nuevo Tiempo“ (Spanisch für Lateinamerika).

In Polen leben bei 38 Millionen Einwohnern, 5.785 Adventisten, welche durch die Glaubenstaufe Mitglieder geworden sind. Sie feiern in 118 Kirchen ihre Gottesdienste und unterhalten eine theologische Hochschule, ein Alters- und Pflegeheim sowie einen Verlag.

„Hope Channel Polen“ kann gesehen werden unter: http://www.hopetv.org/watch/live-streams/poland/ oder www.hopechannel.pl

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