Volkszählung in Ungarn: Große Kirchen schrumpfen, kleine wachsen

Budapest/Ungarn | APD

Budapest/Ungarn, 11.04.2013/APD Die Zahl der Ungarn, die sich einer Religion zugehörig fühlten, wäre rückläufig, meldet Kathpress. Das gehe aus den Ergebnissen der Volkszählung von 2011 hervor, die vor kurzem veröffentlicht worden seien. 73 Prozent der Antwortenden hätten sich demnach zu einer Kirche, kirchlichen Denomination oder Religionsgemeinschaft bekannt. Rückläufig sei vor allem die Zahl der Angehörigen der großen historischen Konfessionen, wie Katholiken, Reformierte, Lutheraner, Orthodoxe und Juden, während die der kleineren Religionsgemeinschaften zunähme.

Von den 9,94 Millionen Ungarn sind der Volkszählung zufolge 3,87 Millionen Katholiken (39 Prozent), 1,15 Millionen Reformierte (12 Prozent), 215.000 Lutheraner (2,2 Prozent), 14.000 Orthodoxe (0,1 Prozent) und 11.000 Juden (0,1 Prozent). Die Zahl der Antwortverweigerer hätte sich im Vergleich zu 2001 von 10,8 auf 27,2 Prozent erhöht. Dramatisch abgenommen habe durch Übertritte, Holocaust und Auswanderung die Zahl der Juden: 473.000 (5,9 Prozent) im Jahr 1920, 130.000 (1,5 Prozent) 1949 und schließlich 11.000 (0,1 Prozent) 2011.

4.672 Adventisten in Ungarn
Von 2001 bis 2011 ist die Zahl der Adventisten, die sich durch die Glaubenstaufe der Kirche angeschlossen haben, um 190 Mitglieder auf 4.672 gewachsen. Vor einem Jahr hatten die Siebenten-Tags-Adventisten in Ungarn den offiziellen Status zugesprochen erhalten. Davor war die staatliche Anerkennung der Freikirche und weiterer 300 kleinerer Glaubensgemeinschaften zur Debatte gestanden. In Ungarn versammeln sich die Adventisten in 110 Kirchengemeinden zum Gottesdienst. Sie unterhalten ein Theologisches Seminar, ein Medienzentrum sowie ein Alten- und Pflegeheim.
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