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Bibel und Bibelteile in 2.551 Sprachen übersetzt

Stuttgart, 31.07.2013/APD   Die vollständige Bibel mit Altem und Neuem Testament liegt jetzt in 484 Sprachen vor. Das teilt der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) in Reading/England im aktuellen „Scripture Language Report“ mit. Zusätzlich ist das Neue Testament in 1.257 Sprachen übersetzt, und einzelne Schriften der Bibel sind in 810 Sprachen verfügbar. Damit liegt jetzt in 2.551 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel vor. Sprachforscher gingen von weltweit mehr als 6.500 Sprachen aus.

Grundlage für die Statistik ist der „Scripture Language Report“ des Weltverbandes für das Jahr 2012. Der Report erfasst alle Sprachen, in denen bis zum Jahreswechsel 2012/2013 mindestens ein Buch der Bibel veröffentlicht worden ist. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es neun neue vollständige Übersetzungen und 17 Neue Testamente. Für die einzelnen Weltregionen ergeben sich folgende Zahlen bei den vollständigen Übersetzungen: Afrika 189, Asien 146, Ozeanien 40, Europa 63, Lateinamerika 37, Nordamerika 8 sowie eine in der Plansprache Esperanto.

Zurzeit arbeiten die Bibelgesellschaften an rund 460 Übersetzungsprojekten. Seit dem Jahrtausendwechsel ist die Zahl der Sprachen mit vollständiger Bibelübersetzung um 101 gewachsen. Der Weltverband erwartet, dass 2015 einhundert der aktuellen Projekte abgeschlossen sein werden. Dabei handelt es sich bei 45 Vorhaben um die erste Übersetzung in einer neuen Sprache, in 29 Sprachen sollen neue Übersetzungen den aktuellen Sprachgebrauch aufnehmen, und in 26 Projekten geht es um Revisionen älterer Bibelübersetzungen. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden aus aller Welt.

Die Sprachen mit erstmals vollständigen Bibeln sind: Huallaga-Quechua (Peru), Saboat (Kenia), Nordost-Dinka (Südsudan), Tagwana (Elfenbeinküste), Sesotho (Südafrika), Kisongye (Demokratische Republik Kongo), Asante Twi (Ghana), Tschetschenisch (Russland) und Kunama (Eritrea).

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 146 Mitglieder und ist in über 200 Ländern tätig. Zu den Mitgliedern gehört auch die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift. Unterstützt wird die Arbeit durch die Weltbibelhilfe als Aktion der Deutschen Bibelgesellschaft. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.weltbibelhilfe.de.
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3.000 Teilnehmer beim europäischen Jugendkongress der Adventisten erwartet

Novi Sad/Serbien, 30.07.2013/APD   Heute Abend wird um 20.30 Uhr der alle fünf Jahre stattfindende europäische Jugendkongress der Adventjugend im „Spens“ (Sport Center) in Novi Sad/Serbien eröffnet.

Die Jugendabteilungsleiter der beiden europäischen Kirchenleitungen der Adventisten in West- und Südeuropa (EUD) mit Sitz in Bern/Schweiz und in Nord- und Südosteuropa (TED) mit Sitz in St. Albans/England erwarten 3.000 Jugendliche aus ganz Europa.

Der Jugendkongress steht unter dem Motto: „Die Macht des EINEN“ und werde Workshops zu verschiedensten Themen, Morgen- und Abendandachten, eine Tauffeier, Gottesdienste und Gebetsmöglichkeiten bieten, so die Mitteilung der Veranstalter.

Die Morgen- und Abendprogramme könnten per Livestream mitverfolgt werden: http://www.ted-adventist.org/power-of-one-live. Ebenso auch auf Twitter https://twitter.com/AYCongress und Facebook https://www.facebook.com/ayceurope .
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Pfingstgemeinden in Deutschland multikulturell und auf Wachstumskurs

Erzhausen bei Darmstadt, 30.07.2013/APD   Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) wachse kontinuierlich weiter, stellte BFP-Generalsekretär Peter Bregy bei der Vorstellung der neuen Jahresstatistik fest. Mit 48.988 Mitgliedern in 783 Gemeinden verzeichnete der BFP per 1.1.2013 gegenüber 46.226 Mitgliedern in 757 Gemeinden zum letzten Berichtszeitpunkt (1.1.2011) ein Plus. Somit stieg die Zahl der Gemeinden um 26 (3,4 Prozent) und die Anzahl der Mitglieder um sechs Prozent. Als Mitglieder würden im BFP nur auf eigenen Wunsch getaufte Personen (Glaubenstaufe) gezählt. Hinzu kämen 23.322 Kinder und Jugendliche, die durch die Gemeinden des BFP erreicht würden. Dabei spiele die Royal Rangers-Pfadfinderschaft eine tragende Rolle.

Auch die Anzahl der Taufen habe sich kontinuierlich nach oben entwickelt. So wurden im Kalenderjahr 2010 im BFP 2.041 Taufen verzeichnet. Im Jahr 2012 waren es 2.555 Glaubenstaufen oder ein Plus von 25 Prozent. 2008 seien 1.816 Taufen gezählt worden.

Ein Blick in die regionale Statistik zeige, dass der BFP in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg besonders gut vertreten sei. Hier gebe es über 6.000 Mitglieder. Hinzu kämen in Baden-Württemberg die Gemeinden des Gemeindeverbands Volksmission, die mit 4.327 Mitgliedern ebenfalls ein leichtes Plus zu verzeichnen hätten. Bei den Ecclesia-Gemeinden im BFP sei ein Mitgliederzuwachs von zehn Prozent erreicht worden.

Generalsekretär Peter Bregy wies auch auf die mulitkulturelle Zusammensetzung des BFP hin. Mit 285 Gemeinden (2011 waren es 264) bilden sie mit „anderssprachigem Hintergrund“ 36,4 Prozent der BFP-Gemeinden (2011 waren es 34,9 Prozent). „Hier haben wir einen wichtigen Beitrag zur Integration zu leisten, den wir auch in Zukunft sorgfältig ausbauen werden“, so Bregy.

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) ist die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Er hat auch eine Gastmitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).

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"Tag der Schöpfung 2013" in Hamburg

Frankfurt/Main, 29.07.2013/APD   Zur bundesweiten Feier des „Tages der Schöpfung“ lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland Christen aller Konfessionen am 6. September zu einer orthodoxen Vesper um 17 Uhr nach Hamburg ein. Das Geistliche Wort im Gottesdienst hält Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck) von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Um 18.30 Uhr folgt der Festvortrag mit dem ehemaligen Direktor am Max-Planck-Institut für Metrologie, Professor Dr. Hartmut Graßl.

Das Motto des diesjährigen Schöpfungstages lautet „Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle“. Es beziehe sich auf die Glaubenserfahrung, dass Gott die Erde nicht „wüst und leer“ wollte (Genesis 1,2), sondern Licht, Leben und Ordnung geschaffen habe – eben ein Haus für die ganze Schöpfung, so Marina Kiroudi (Frankfurt/Main), Orthodoxe Referentin der ACK Deutschland. Gottes Schöpfung sei vielfältig, und seine Geschöpfe wären einzigartig. Wasser und Luft, Himmelskörper und Schätze der Erde, Pflanzen und Tiere, Vögel und Fische seien ganz unterschiedlich beschaffen. Ihre jeweiligen Besonderheiten wären notwendig, weil sie sich ergänzten und so zur Lebensfähigkeit der ganzen Schöpfung beitragen würden.

„Damit Ordnung und Leben im Sinne des Schöpfers erhalten und gestaltet werden, hat Gott den Menschen bereits bei der Schöpfung als Haushalter eingesetzt. Dies ist seine besondere Gabe und Aufgabe zugleich“, betonte Kiroudi. Mit der Feier dieses Tages wollten Christen ihre Dankbarkeit für das anvertraute Geschenk der Schöpfung zum Ausdruck bringen, aber auch die Erkenntnis, dass der Auftrag Gottes missachtet worden sei und immer noch werde. Daher gelte es, „eine neue Lebensart zu wagen, die der gottgeschenkten Gabe und Aufgabe des Menschen gerecht wird“.

Die Kirchen engagieren sich gemeinsam für die Bewahrung der Schöpfung. Als besonderes Zeichen dieses Engagements hat die ACK Deutschland im Rahmen des 2. Ökumenischen Kirchentages 2010 in München einen „Tag der Schöpfung“ ausgerufen. Er wird jedes Jahr am ersten Freitag im September mit einer bundesweiten Feier begangen. Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.

In den Gemeinden könne der Schöpfungstag auch an einem anderen Tag innerhalb des Zeitraums vom 1. September bis 4. Oktober gemeinsam begangen werden. So dürften auf bereits in verschiedenen Orten und Regionen gewachsene Traditionen und auf Ferientermine Rücksicht genommen werden. Die ACK bietet auch diesmal wieder Gottesdienst- und Materialhefte, auch für Kinder und Jugendliche, zum „Tag der Schöpfung“ mit Impulsen für die eigene Durchführung von Gottesdiensten an. Das Material kann im Internet unter http://www.schoepfungstag.info/ heruntergeladen werden.

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Unterschiedliche Sichtweisen zur Frauenordination

Linthicum Heights, Maryland/USA, 28.07.2013/APD   Während der Sitzung der Studienkommission zur Theologie der Ordination (Theology of Ordination Study Committee, TOSC) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Linthicum Heights, Maryland/USA, seien nach der Verabschiedung einer Erklärung zum adventistischen Verständnis der Ordinationstheologie unterschiedlichste Positionen zur Ordination von Frauen zum Pastorendienst vorgetragen worden, teilte „Adventist News Network“ (ANN) mit. Befürwortern und Gegnern seien gleichviel Zeit zur Verfügung gestanden, um sowohl ihr Verständnis der Bibel in dieser Frage als auch die Aussagen von Ellen G. White (1827-1915), der Mitbegründerin der Kirche, darzulegen.

„Wir sind jetzt am Punkt angelangt, an dem beide Seiten alle Fakten und Befunde dargelegt haben, die für beide Positionen gefunden wurden“, sagte Pastor Artur Stele, TOSC-Vorsitzender und einer der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), zum Abschluss der vom 24. bis 26. Juli dauernden Sitzung. Die Präsentationen lägen in schriftlicher Form vor und könnten in einigen Tagen, für alle zugänglich, auf der Kirchenwebsite heruntergeladen werden: http://bit.ly/12M7V39

Als Nächstes gehe es um die Klärung der Frage, ob die Studienkommission eine gemeinsame Basis in der Ordinationsfrage finden könne, so Stele. Sei das nicht der Fall, müssten zwei unterschiedliche Berichte verfasst sowie entsprechende Lösungsvorschläge unterbreitet werden. Als Vorsitzender sei er für die offene, freundschaftliche Atmosphäre dankbar, in der beide Seiten Respekt für die Gegenposition gezeigt hätten.

Unter den 17 Dokumenten, welche in der dreitägigen Sitzung vorgestellt wurden, befinde sich laut ANN ein historischer Überblick bezüglich Theorie und Praxis der Frauenordination in der adventistischen Kirche, der von David Trim, Archivar der Weltkirche in Silver Spring, Maryland/USA, vorgetragen worden sei.

Frauen in Leitungspositionen
In einer Ausarbeitung über hermeneutische Prinzipien, halte Jirí Moskala, neu ernannter Dekan des adventistischen Theologischen Seminars der Andrews University in Berrien Springs, Michigan/USA, daran fest, dass es keine Aussage in der Bibel gebe, die anordne: „Ordiniert Frauen zum Dienst!“ Es existiere aber auch keine Aussage, die fordere: „Ordiniert Frauen nicht zum Dienst!“ Es läge kein theologisches Hindernis vor, um Frauen zu ordinieren, so Moskala, vielmehr deute die biblisch-theologische Analyse in eine andere Richtung. Der Geist Gottes reiße alle Barrieren zwischen verschiedenen Gruppen von Menschen in der Kirche nieder und teile allen die geistlichen Gaben frei zu, auch Frauen, „um die Aufgabe zu erfüllen, die uns allen aufgetragen ist“.

Gerard Damsteegt, außerordentlicher Professor für Kirchengeschichte am adventistischen Theologischen Seminar der Andrews University vertrat die Gegenposition und verwies dabei auf die methodistischen Vorfahren der Adventisten, auf die frühen Kirchenväter und die Reformatoren. „Diese Pioniere haben die Beteiligung von Frauen stark gefördert, außer in Leitungspositionen als Älteste und Pastoren“, betonte Damsteegt.

Laut ANN seien gelegentlich dieselben Bibeltexte als Beleg verwendet worden, um für oder gegen die Frauenordination zu argumentieren.

Autorität
Weitere Präsentationen hätten biblische Konzepte von Autorität anderen Modellen gegenübergestellt, die auf „Elitedenken“ und „Hierarchiestufen“ gründeten. Darius Jankiewicz, Vorsitzender der Abteilung „Theologie und christliche Philosophie“ an der Andrews University, forderte bei seinem Vortrag die Mitglieder der Studienkommission auf, Modelle männlicher Autorität und Leiterschaft abzulehnen, welche sich erst in nachapostolischer Zeit im Christentum entwickelt hätten. „Wenn irgendetwas anderes, außer der Hingabe an Christus und seine Kirche, geistliche Gabe oder Reife, ein Eignungskriterium für die verschiedenen Aufgaben in der Kirche wird, dann schaffen wir damit, ob wir es wollen oder nicht, eine elitäre Gemeinschaft.“

Edwin Reynolds, Neutestamentler an der Southern Adventist University, Collegedale, Tennessee/USA, habe eine ganz andere Sicht der Anwendung von Autorität in der Kirche vertreten. „Geistliche Leiterschaft und Lehrautorität scheinen im Neuen Testament den Rollen der Apostel und Ältesten zugeordnet worden zu sein“, so Reynolds. „Diese Rollen scheinen für Frauen, nach dem Grundsatz der Unterordnung unter männliche Leitung, ungeeignet zu sein.“

Teresa Reeve, Professorin für Neues Testament an der Andrews University, sei laut ANN zu einer gegenteiligen Schlussfolgerung gelangt: „Die neutestamentliche Ordinationspraxis als formelle Ernennung und Bestätigung einer Person für einen Dienst oder eine Aufgabe stellt kein Hindernis für entsprechend qualifizierte Frauen dar, als Pastorin zu dienen.“

Denis Fortin, Kirchenhistoriker der Andrews University, habe eine ausführliche Zusammenfassung der Sicht von Ellen G. White, Mitbegründerin der Kirche, zu Frauen im Kirchendienst dargelegt. „Es gibt keinen Hinweis in ihren Schriften, dass der Ritus der Ordination nur auf Männer beschränkt sein oder dass er dazu verwendet werden sollte, um irgendeine Art von kirchlicher Hierarchie aufzubauen. Sie hat nachdrücklich zur Beteiligung von Frauen in allen Formen des Dienstes ermutigt“, hob Fortin hervor.

Die TOSC-Studienkommission werde sich im Januar 2014 zu einer fünftägigen Sitzung treffen, um die Präsentationen auszuwerten und den weiteren Verlauf der Kommissionsarbeit festzulegen. Die Mitglieder würden auch die Darlegungen der Bibelstudienkomitees aus den dreizehn Weltkirchenregionen zur Beurteilung erhalten, welche die Ordinationsfrage auf regionalem Hintergrund studierten.

Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten setzte 2012 eine 106-köpfige „Studienkommission zur Theologie der Ordination“ (Theology of Ordination Study Committee, TOSC) ein, die sich bis Oktober 2014 mit der Theologie der Ordination befassen solle. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sollten die adventistische Gemeindepraxis unter besonderer Berücksichtigung einer bisher noch nicht in der Freikirche möglichen Ordination von Pastorinnen einbeziehen. Die Ergebnisse würden im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt, der dazu Empfehlungen verabschiede, welche der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 in San Antonio, Texas/USA, zur Abstimmung vorgelegt werden müssten. In der Studienkommission seien Kirchenmitglieder ohne Amt, Pastoren, Kirchenleiter und Theologen vertreten. Die Kommission steht unter der Leitung von Pastor Artur Stele, einem der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung und Direktor des Bibelforschungsinstituts der Generalkonferenz.
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Adventistische Kommission mit Erklärung zur Theologie der Ordination

Linthicum Heights, Maryland/USA, 26.07.2013/APD   Die Studienkommission zur Theologie der Ordination (Theology of Ordination Study Committee TOSC) der adventistischen Weltkirche hat am 23. Juli mit 86 zu 8 Stimmen eine „Konsenserklärung zum theologischen Verständnis der Ordination der Siebenten-Tags-Adventisten“ verabschiedet.

Die Konsenserklärung stellt fest, dass die „Siebenten-Tags-Adventisten die Ordination im biblischen Sinn als Handlung der Kirche verstehen, diejenigen öffentlich anzuerkennen, die Gott für den örtlichen und globalen kirchlichen Dienst berufen und ausgerüstet hat“. Zu den biblischen Beispielen ordinierter Personen gehörten Älteste, die andere Älteste und Diakone betreuten, so das Dokument, aber auch „Älteste, die umherzogen und größere Gebiete mit mehreren Gemeinden beaufsichtigten“.

Die Stellung einer ordinierten Person beschreibt die Konsenserklärung folgendermaßen: „Mit der Ordinationshandlung überträgt die Kirche einer Person Vertretungsvollmacht für die besonderen Aufgaben des Dienstes, zu dem sie berufen wird: Etwa die Vertretung der Kirche, die Verkündigung des Evangeliums, die Durchführung von Abendmahl und Taufe, die Gründung und Organisierung von Kirchgemeinden, die Begleitung und Anleitung von Mitgliedern, das Entgegentreten von Irrlehren sowie die Gewährleistung des für die Glaubensgemeinschaft üblichen Dienstes.“

Im Gegensatz zu den Überzeugungen einiger anderer christlicher Konfessionen würden durch die Ordination der Siebenten-Tags-Adventisten „den ordinierten Personen weder besondere Fähigkeiten übertragen noch eine übergeordnete Hierarchie innerhalb der Glaubensgemeinschaft begründet“.

Die TOSC-Konsenserklärung zur Ordination schließt mit der Feststellung: „Das beste Vorbild eines christlichen Dienstes ist das Leben und Werk unseres Herrn Jesus Christus, der nicht kam, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen.“

Der Konsens über die Theologie der Ordination sei für die weitere Arbeit der Studienkommission grundlegend, so „Adventist News Network“ (ANN), denn es werde auch um die Ordination von Frauen zum Pastorendienst gehen.

Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten setzte 2012 eine Studienkommission ein, die sich bis Oktober 2014 mit der Theologie der Ordination befassen solle. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sollten die adventistische Gemeindepraxis unter besonderer Berücksichtigung einer bisher noch nicht in der Freikirche möglichen Ordination von Pastorinnen einbeziehen. Die Ergebnisse würden im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt, der dazu Empfehlungen verabschiede, welche der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 in San Antonio, Texas/USA, zur Abstimmung vorgelegt werden sollten. In der Studienkommission seien Kirchenmitglieder ohne Amt, Pastoren, Kirchenleiter und Theologen vertreten. Die Kommission steht unter der Leitung von Pastor Artur Stele, einem der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung und Direktor des Bibelforschungsinstituts der Generalkonferenz.

Die englischsprachige Konsenserklärung zum adventistischen Ordinationsverständnis („Consensus Statement On A Seventh-day Adventist Theology Of Ordination“) kann als PDF-Datei heruntergeladen werden: http://news.adventist.org/images/uploads/documents/consensus.pdf
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Beileid von Spaniens Adventisten für die Opfer des Zugunglücks

Madrid/Spanien, 25.07.2013/APD   Beim ersten Zugunfall auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke kurz vor Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens seien am 24. Juli mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen und über 130 zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Kommunikationsabteilung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Spanien mit.

„Spaniens Adventisten drücken den Verletzten ihr Mitempfinden und den Angehörigen der Toten dieses schweren und tragischen Unfalls ihr Beileid aus. Wir beten um Trost für diejenigen, die den Verlust eines geliebten Menschen zu beklagen haben und um die baldige Genesung jener, die verletzt worden sind“, heißt es in der Mitteilung.
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Keine Gottesdienste mehr für adventistische Schüler an presbyterianischen Internatsschulen auf Vanuatu

North Efate/Vanuatu, 25.07.2013/APD   Adventistischen Schülern und Studenten in presbyterianischen Internatsschulen auf Vanuatu werde es künftig laut der australischen adventistischen Kirchenzeitschrift „Record“ nicht mehr erlaubt sein, am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag der Siebenten-Tags-Adventisten, auf dem Schulgelände ihren Gottesdienst zu feiern. Das habe die presbyterianische Kirchenleitung des südpazifischen Inselstaates beschlossen. Bemühungen der Adventisten um Rücknahme des Beschlusses, seien erfolglos geblieben, so „Record“.

In einem Schreiben an Willie Luen, dem zuständigen adventistischen Abteilungsleiter für Bildung, teilte die Presbyterianische Kirche mit, dass sie das Erziehungsministerium von Vanuatu gebeten habe, ab Schulbeginn 2014 keine adventistischen Schüler und Studenten mehr an das Onesua College und andere presbyterianische Schulen zu schicken.

Willie Luen wies darauf hin, dass es den adventistischen Eltern überlassen bleibe, ob sie weiterhin ihre Kinder an den Internatsschulen der Presbyterianer anmelden wollten. Laut Luen würden adventistische Studenten und Schüler dort künftig auch nicht mehr von Arbeitseinsätzen am Samstag auf dem Schulgelände befreit.

Die Aore Adventist Academy (Gymnasium) der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Santo/Vanuatu, eine Internatsschule mit mehr als 60 nicht-adventistischen Schülerinnen und Schülern, gestatte Mitgliedern anderer Kirchen, auch weiterhin den Gottesdienst am Sonntag auf dem Schulgelände durchzuführen, so „Record“. Sie seien zudem von Arbeitseinsätzen am Sonntag befreit und könnten ihre Arbeitsstunden an Wochentagen absolvieren.

Von den 246.000 Einwohnern auf Vanuatu sind 32 Prozent Presbyterianer, 13 Prozent Katholiken, 13 Prozent Anglikaner, elf Prozent Adventisten (mit Kindern und Familienangehörigen) und 14 Prozent gehören zu anderen christlichen Konfessionen. Zudem gibt es einheimische Glaubensrichtungen, wie die Cargo-Kulte.

Zu den Siebenten-Tags-Adventisten gehören auf Vanuatu 18.149 erwachsen getaufte Mitglieder in 58 Kirchengemeinden, die von 15 Pastoren betreut werden. Sie unterhalten zwei höhere Schulen, 25 Grundschulen und sechs Kliniken.

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Adventistischer Pastor in Togo seit 500 Tagen ohne Prozess in Haft

Silver Spring, Maryland/USA, 24.07.2013/APD   Am 27. Juli führt die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit einen Aktionstag für die beiden Adventisten, Pastor Antonio Monteiro und Kirchenmitglied Bruno Amah, durch. Unter dem Motto „500 Tage Unrecht“, wolle die Kirche darauf aufmerksam machen, dass die beiden Adventisten in der Hauptstadt Lomé/Togo (Westafrika) seit 500 Tagen ohne Gerichtsverfahren inhaftiert seien. Laut der adventistischen Weltkirchenleitung würden in den Gottesdiensten am kommenden Samstag Millionen von Adventisten weltweit für die beiden Kirchenmitglieder sowie andere unrechtmäßig Inhaftierte beten.

Der aus den Kapverden stammende Pastor Monteiro ist seit 2009 in Togo für die Adventisten tätig und wurde im März 2012 inhaftiert. Ein geständiger Serienmörder, der 20 Mädchen umgebracht und deren Blut verkauft haben soll, habe Pastor Monteiro, ein adventistisches Kirchenmitglied sowie eine weitere Person bezichtigt, an dem mit den Morden im Zusammenhang stehenden Bluthändlerring beteiligt gewesen zu sein, wie „Adventist News Network“ (ANN) berichtete. Laut dem Beschuldiger seien Pastor Monteiro und Bruno Amah am Mordkomplott beteiligt gewesen, weil sie Körperteile der ermordeten Frauen für religiöse Rituale hätten verwenden wollen. Während einer polizeilichen Hausdurchsuchung bei Pastor Monteiro sei keinerlei belastendes Material gefunden worden, so ANN. Pastor Monteiro und Bruno Amah seien trotz fehlender Beweise und ohne Prozess seit 500 Tagen fälschlicherweise inhaftiert.

Der Beschuldiger sei durch eine ärztliche Untersuchung vor Gericht als psychisch instabil und als „pathologischer Lügner“ bezeichnet worden. Zudem habe er seine Beschuldigungen widerrufen und erklärt, dass ihn die Polizei durch Gewaltanwendung gezwungen habe, Namen von Menschen anzugeben, die er kenne.

Alle bisherigen Bemühungen zur Freilassung der Inhaftierten hätten nichts gefruchtet, so die Medienmitteilung. Der Anwalt der adventistischen Weltkirchenleitung habe fünfmal versucht zu intervenieren. Diplomaten verschiedener Staaten hätten sich für die Inhaftierten eingesetzt. Versprechen der togolesischen Regierung gegenüber der adventistischen Weltkirchenleitung seien gebrochen worden.

„Pastor Monteiro ist unschuldig – Punkt“, sagte Pastor Dr. John Graz, Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung. „Die abscheuliche Anklage gegen Monteiro besteht darin, dass er als adventistischer Pastor am Komplott zur Tötung dieser Frauen beteiligt gewesen sein soll, um verschiedene Körperteile in Verbindung mit einer religiösen Zeremonie verwenden zu können“, so Graz. „Dies ist eine absolut unglaubliche und groteske Anschuldigung.“

ANN hat in Englisch eine ausführliche vierteilige Dokumentation zum Fall publiziert: http://news.adventist.org/. Ein Sprecher des togolesischen Justizministeriums wollte laut „Adventist News Network“ dazu keine Stellung nehmen.

Zur evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehörten weltweit über 17 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder in 208 Ländern. Mehr als ein Drittel der Adventisten lebten in Afrika, ein weiteres Drittel in Mittel- und Südamerika. Die Kirche betreibe weltweit das größte protestantische Netz von Krankenhäusern und Schulen. Adventisten ermutigten Menschen zu einem erfüllten und frohen Leben, indem sie sich einsetzten, das Denken durch Bildung, den Körper durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise und die spirituelle Beziehung zu Gott durch persönliches Bibelstudium und Gebet zu fördern. Mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA versuche die Kirche durch gemeinnützige Dienste und weltweite Projekte bedürftigen Menschen, unabhängig von Religion, Rasse, Geschlecht oder politischer Überzeugung, zu helfen.
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Mehr als 10.000 "Godpods“ an Analphabeten im Südpazifik verteilt

Port Moresby/Papua-Neuguinea, 23.07.2013/APD   Mehr als 10.000 „Godpods“ seien seit Januar 2011 durch die adventistische Organisation „It is written Oceania“ (IIWO) in abgelegenen und isolierten Gebieten des Südpazifiks an Analphabeten verteilt worden, wie die adventistische Kirchenzeitschrift „Record“ mitteilte.

Der „Godpod“ habe seinen Namen in Anlehnung an den bekannten iPod erhalten. Das Abspielgerät enthalte die ganze Bibel auf Pidgin, der Mischsprache der Eingeborenen, sowie Gesundheitstipps, Anleitungen zum Bibelverständnis und 100 beliebte Bibelgeschichten für Kinder. Das Audiogerät ermögliche jenen, die nicht lesen könnten, die Bibel in ihrer Sprache zu hören, sagte Pastor Gary Kent, Sprecher des adventistischen Fernsehprogramms „It Is Written International“. „Diese Bibel wird solar betrieben, sodass sie keine Batterien braucht, und da sie auch keine beweglichen Teile hat, fällt kein Service an“, erklärte Kent.

Die „Godpods“ seien vorwiegend durch den adventistischen Flugdienst (AAS), Bezirkspastoren sowie Kirchenmitglieder verteilt worden. Ein früherer Waffenschmuggler beteilige sich auch und bringe nun „Godpods“ statt Waffen von Indonesien über die Grenze. Einige Audiogeräte seien auf den Inseln der Salomonen und auf Vanuatu verteilt, mehr als 9000 jedoch nach Papua-Neuguinea gesandt worden, wo Pidgin am häufigsten geredet werde, so „Record“.

„Gott hat uns eine wunderbare Gelegenheit geschenkt, sein Wort in einer Sprache zu verbreiten, welche vier Millionen Menschen auf Papua-Neuguinea verstehen, die arm, isoliert und Analphabeten sind“, betonte John Kosmeier, der das „Godpod“-Projekt für IIWO leitet.

In Papua-Neuguinea leben etwas mehr als sieben Millionen Einwohner. Die dortige Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat in 913 Kirchengemeinden rund 220.000 erwachsen getaufte Mitglieder. Sie unterhält eine Universität, drei höhere Schulen, 96 Grundschulen, 42 Kliniken, einen Flying Doctor Service (Fliegende Ärzte) sowie einen Radio- und Fernsehsender.

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Römisch-katholische Kirche lehnt Verbot nichtchristlicher Religionen ab

Port Moresby/Papua-Neuguinea, 22.07.2013/APD   Das Parlament von Papua-Neuguinea habe eine Forderung nach einer Volksbefragung zum Thema Religionsfreiheit und zum „Verbot nichtchristlicher Religionen“ gebilligt, wie „Fidesdienst“, Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke, mitteilte. Die Anfrage hätte vor allem christliche Gemeinden in Papua-Neuguinea bestürzt.

Ein Referendum dieser Art wäre für die römisch-katholische Kirche „absurd und erschreckend“, so der Sprecher der Bischofskonferenz von Papua Neuguinea und den Salomonen, Pfarrer Giorgio Licini, in einer Verlautbarung, die dem „Fidesdienst“ vorliege. Die Kirche habe sich stets für die Religionsfreiheit als Grundalge aller Freiheitsrechte eingesetzt. „Allein die Debatte über ein Verbot anderer Religionen widerspricht im 21. Jahrhundert den in vielen Jahrzehnten erzielten Fortschritten im Bereich der Menschen- und Bürgerrechte“, heiße es in der Verlautbarung weiter. Außerdem diskriminiere es Bürger auf der Ebene des persönlichen Glaubens, der kein Grund zur Diskriminierung sein dürfe.

Das Christentum könne als eine Art von kultureller Identität des modernen Papua-Neuguinea und seiner 850 Stämme und Völker bezeichnet werden, so die Stellungnahme. Doch man dürfe nie vergessen, dass wahrer Glaube weit über die Bestimmungen einer Verfassung und über alltägliche Riten sowie Praktiken hinausgehe. „Man darf niemandem verbieten, den eigenen Glauben frei zu bekennen und dies sowohl in privater als auch in öffentlicher Form.“

Laut „Fidesdienst“ habe der Sprecher der Bischofskonferenz von Papua Neuguinea in Bezug auf die institutionellen Mechanismen erklärt: „Es ist positiv, dass das Parlament in gewissen Fällen eine Volksbefragung vorsieht, wie zum Beispiel im Fall der Todesstrafe. Und es ist auch positiv, dass sich unsere Volksvertreter mit den von der Verfassung garantierten christlichen Prinzipien auseinandersetzen. Doch authentischer christlicher Glaube kann nicht mit dem Verbot anderer Religionen durchgesetzt werden.“

Die parlamentarische Anfrage sei von Anderson Agiru, Gouverneur der Provinz Hela, vorgelegt worden. Nach deren Billigung im Parlament würden der Minister für Gemeinschaft und die Kommission für Verfassungsrevision eine gemischte Arbeitsgruppe mit der Erstellung eines Textentwurfs für die Volksbefragung beauftragen.

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30,3 Prozent Katholiken in Deutschland

Bonn, 21.07.2013/APD   Die Kirchenstatistik der römisch-katholischen Kirche 2012 ist online unter www.dbk.de in der Rubrik „Zahlen & Fakten“ abrufbar. Aus den Eckdaten des kirchlichen Lebens der 27 deutschen Erzbistümer und Bistümer sowie der Militärseelsorge sind damit die statistischen Daten des Jahres 2012 veröffentlicht worden.

24.320.549 Bundesbürger gehören der römisch-katholischen Kirche in Deutschland an, das sind – aufgrund der neuen Zahlen des Zensus 2011 – 30,3 Prozent der Bevölkerung (2011: 24.472.817). Die Zahl der katholischen Bestattungen ist mit 247.475 nach wie vor hoch, die Zahl der Taufen rückläufig und liegt bei 167.616 (2011: 169.599). Im Jahr 2012 haben die Kirchenaustrittszahlen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen: Mit einem Minus von 6,5 Prozent liegen sie bei 118.288 (2011: 126.488). Die Zahl der Wiederaufnahmen in die römisch-katholische Kirche ist leicht auf 7.193 gestiegen (2011: 7.163), die Zahl der Eintritte, etwa von Protestanten, hat sich mit 3.083 (2011: 3.217) leicht verringert.

In Deutschland waren 2012 14.636 Welt- und Ordenspriester tätig (2011: 14.847). Zu den Ordensgemeinschaften mit Sitz in Deutschland zählten 19.278 Frauen und 4.513 Männer. Die Zahl der Pfarreien und sonstigen Seelsorgestellen hat sich auf 11.222 verringert (2011: 11.398). 2,855 Millionen Menschen oder 11,7 Prozent der Kirchenmitglieder besuchten 2012 in Deutschland jeden Sonntag einen katholischen Gottesdienst. 2011 sind es noch über drei Millionen oder 12,3 Prozent gewesen.
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Drei Abiturienten der "Marienhöhe" mit Traumnote 1,0

Darmstadt, 19.07.2013/APD   Die Abiturprüfungen absolvierten 92 Gymnasiasten und Kollegiaten (2. Bildungsweg) am Schulzentrum „Marienhöhe“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Darmstadt. Eine Abiturientin und zwei Abiturienten erhielten die Traumnote 1,0. Zwei bestanden die Prüfungen nicht. Der Gesamtnoten-Durchschnitt aller Abiturienten lag bei 2,29, wobei 30,4 Prozent einen Schnitt zwischen 1,0 und 1,9 hatten. Außerdem erreichten 47 Absolventen den Realschulabschluss.

Die adventistische Bildungsstätte besuchten im abgelaufenen Schuljahr 673 Schülerinnen und Schüler, die von 70 Lehrkräften unterrichtet wurden. Das 1924 gegründete Schulzentrum der Siebenten-Tags-Adventisten hat seit 1950 ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgten die Real- und 2010 die Grundschule. Zum neuen Schuljahr haben sich bereits 470 Schülerinnen und Schüler für das Gymnasium, 168 für die Realschule und 42 für die Grundschule angemeldet.
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ADRA Schweiz mit 2,8 Millionen Franken für Hilfsprojekte in 2012

Zürich/Schweiz, 19.07.2013/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich hat im Jahr 2012 das 25-jährige Jubiläum gefeiert und für 26 Projekte 2,8 Millionen Franken (2,265 Millionen Euro) aufgewendet. Wie aus dem Jahresbericht 2012 hervorgeht, setzten sich die Spender aus privaten und institutionellen Geldgebern zusammen, wie der „Glückskette“, anderen ADRA-Landesbüros und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz.

92 Prozent der 2012 verwendeten Gelder gingen direkt an Projekte, sechs Prozent für administrative Kosten, und zwei Prozent wurden für das Marketing sowie die Ausgaben des Hilfswerks für die Jahressammlung eingesetzt, heißt es im Bericht. 52 Prozent der von ADRA Schweiz eingesetzten Gelder kämen von der „Glückskette“. ADRA Schweiz ist seit 2005 Partner-Hilfswerk der „Glückskette“. Im Februar 2012 wurde der Partnerstatus von der Spenden sammelnden Stiftung um weitere vier Jahre verlängert.

Laut Jahresbericht verteilte die ADRA Kleiderabgabestelle in Zürich auch Kinder- und Babyausstattungen, Spielsachen und Haushaltgegenstände. Auf Haiti wurden drei Projekte in Folge des großen Erdbebens von 2010 gemeinsam mit der „Glückskette“ sowie nach dem Hurrikan „Sandy“ ein Nothilfeprojekt für Familien verwirklicht. In Niger unterstützte ADRA im Tabareybarey-Flüchtlingslager 750 Haushalte mit sauberem Wasser und hygienischen Maßnahmen. Im Norden der Mongolei bot das Hilfswerk in zwei Städten gemeinsam mit lokalen Institutionen 540 Jugendlichen Berufsausbildungsprojekte an, um ihnen den Berufseinstieg zu erleichtern oder die Voraussetzung zur Gründung von Kleinunternehmen zu schaffen.

ADRA Schweiz besteht seit 1987. Der Jahresbericht 2012 kann im Internet heruntergeladen werden: http://www.adra.ch/files/publications/de/infomaterial/ADRA-Jahresbericht/ADRA_Jahresbericht_12.pdf
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Adventist wegen blasphemischer SMS zu lebenslanger Haft verurteilt

Lahore/Pakistan, 18.07.2013/APD   Der umstrittene Blasphemie-Paragraph des pakistanischen Strafrechts habe ein weiteres Opfer unter den Christen des Landes gefordert, wie „Fidesdienst“, Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke, berichtete. Der 28jähige Sajjad Masih Gill, Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, sei am 13. Juli von einem Gericht in Gojra, Provinz Punjab, zu lebenslanger Haft und zur Zahlung einer Geldstrafe in der Höhe von umgerechnet 1.510 Euro verurteilt worden. Sajjad Masih Gill wäre von mehreren muslimischen Religionsvertretern und einflussreichen Persönlichkeiten beschuldigt worden, gotteslästerliche Inhalte per Kurzmitteilung (SMS) von seinem Mobiltelefon verschickt zu haben.

Demnach handle es sich um den ersten Fall von „Blasphemie per SMS“, mit der sich die pakistanische Polizei hätte befassen müssen. „Es war nicht zu erwarten, dass der Richter ein solches Urteil ausspricht und Masih bestraft, weil es keine Beweise gibt, die ihn belasten“, so der katholische Anwalt Nadeem Anthony zu „Fidesdienst“.

Wie aus einer Rekonstruktion des Falls hervorgehe, die der Herausgeber der Zeitschrift „Minorities Concern of Pakistan“ dem „Fidesdienst“ zur Verfügung gestellt habe, soll ein in Gojra wohnhafter muslimischer Stoffhändler am 18. Dezember 2011 mehrere Kurzmitteilungen mit blasphemischen Inhalten von einem unbekannten Absender erhalten haben. Am Tag danach habe er Anzeige bei der Polizei erstattet und Sajjad Masih Gill beschuldigt, was zu dessen Festnahme geführt hätte.

Laut „Fidesdienst“ habe die Anklage keine Beweise liefern können, und vom Mobiltelefon des Angeklagten, das der Polizei übergeben worden sei, wären auch keine solchen Kurzmitteilungen verschickt worden. Zudem hätte Sajjad Masih Gill immer seine Unschuld bekräftigt.

Wie der Anwalt des Angeklagten, der von der „Legal Evangelical Association Development“ (LEAD) zur Verfügung gestellt worden sei, dem „Fidesdienst“ mitgeteilt habe, sollen die Kurzmitteilungen vom Mobiltelefon einer Christin verschickt worden sein, die in Gill verliebt gewesen und von ihren Eltern zur Heirat mit einem in England wohnenden Christen gezwungen worden sei. Dieser soll aus Eifersucht die Kurzmitteilungen von ihrem Handy verschickt haben.

Nach Angaben von „Fidesdienst“ habe Javed Chaudhry Sahotra, der mit der Verteidigung beauftragte Anwalt, außerdem angeführt, dass die Polizeibeamten, welche die Anzeige entgegengenommen hätten, dafür nicht zuständig gewesen wären und die Anklage deshalb nichtig sei. Die Anwälte kündigten einen Antrag auf ein Berufungsverfahren beim Hohen Gericht an.

Die Kirchenleitung der Adventisten in Pakistan begleite den Verurteilten und seine besorgte Familie, bete für sie und die Freilassung von Sajjad Masih Gill, aber auch für die anderen Opfer des Blasphemie-Paragraphen, so Pastor Michael Ditta, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Pakistan.

Unter den 180 Millionen Einwohnern Pakistans leben 14.500 erwachsen getaufte Adventisten, die sich in 122 Gotteshäusern versammeln. Sie unterhalten ein Krankenhaus, ein Medien- und ein Erwachsenenbildungszentrum sowie eine Zahnklinik und eine Hochschule.

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ADRA hilft Betroffenen des Zyklons "Evan“

Weiterstadt bei Darmstadt, 18.07.2013/APD   Im Dezember 2012 raste der Zyklon „Evan“ mit bis zu 270 Stundenkilometern über die Fidschi-Inseln. Er setzte Straßen unter Wasser, entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und führte zu Erdrutschen sowie Stromausfällen. Mehr als 8.000 Einwohner mussten in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden. Tausende wurden auf einen Schlag obdachlos.

Im März hat die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Amtes für humanitäre Hilfe (ECHO) auf den Fidschi-Inseln ein Hilfsprojekt begonnen und unterstützt Menschen in den Gebieten Tavua, Ba, Lautoka, einschließlich der Yasawa Inseln, und Nadi. ADRA habe laut ihrer Mitarbeiterin Mirjam Greilich bereits Nahrungsmittelpakete an über 11.500 Bedürftige verteilt, die außerhalb der Städte wohnten. Zudem versorge ADRA weitere 11.500 Bedürftige mit Setzlingen und kleinen Bananenstauden, damit sie diese anbauten und sich bald wieder selbst versorgen könnten. Zusätzlich erhielten 1.045 Schulkinder besonders betroffener Eltern von ADRA Schulmaterialien. Durch die hohen Instandsetzungskosten nach dem Wirbelsturm hätten viele Eltern kein Geld mehr für die Bildung der Kinder. Ein Hilfspaket enthalte acht Schreibhefte, einen Füllfederhalter, einen Bleistift und einen Schulranzen.

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Erster einheimischer Pastor der Adventisten in Kirgistan ordiniert

Silver Spring, Maryland/USA, 17.07.2013/APD   Der ehemalige Polizeibeamte Talgat S. Kubegenov (39) wurde als erster einheimischer Pastor der Siebenten-Tags-Adventisten in Kirgistan während einer Missionskonferenz in Tokmok ordiniert. Wie Adventist News Network (ANN) mitteilte, schloss sich Kubegenov 2002 der Freikirche an. 2005 erfolgte seine Segnung zum ehrenamtlichen Gemeindeältesten. Ab 2008 war er als Missionar in Kirgistan tätig. 2010 wurde er als Sekretär (Geschäftsführer) und Schatzmeister in die adventistische Kirchenleitung des zentralasiatischen Landes gewählt.

Von den 5,5 Millionen Einwohnern Kirgistans sind 80 Prozent Muslime (Sunniten) und zehn Prozent Russisch-Orthodoxe. Außerdem gibt es Minderheiten von Katholiken, Protestanten, Juden und Buddhisten. Bereits 1906 kam der deutsche Missionar der Adventisten in die Region. 1915 wurde in Orlovka die erste adventistische Gemeinde gegründet. Die dortige Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat gegenwärtig über 800 erwachsen getaufte Mitglieder in 14 Gemeinden, die von fünf Pastoren betreut werden. Sie unterhält eine Grundschule und ein Studio in der Hauptstadt Bischkek für Adventist World Radio (AWR) zur Aufnahme von Rundfunksendungen, die über Kurzwelle ausgestrahlt werden.

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Das Hochwasser geht – die Arbeit beginnt

Weiterstadt bei Darmstadt, 16.07.2013/APD   Nach dem Rückgang des Hochwassers würden die Schäden erst richtig sichtbar. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland sei in der von den Überflutungen schwer getroffenen Stadt Pirna, südöstlich von Dresden, im Einsatz. Wie ADRA-Mitarbeiter Fritz Neuberg berichtet, stelle das Hilfswerk über eine Bedarfsliste der Stadtverwaltung Raumtrockner den Bürgern zur Verfügung. Diese würden den Betroffenen aber nicht einfach übergeben. Rainer Vollstädt, Diplomingenieur und Sachverständiger für Bauschäden, ebenfalls für ADRA tätig, erkläre den Hilfesuchenden, was konkret zu tun sei.

Das Aufarbeiten der Schäden werde noch Wochen und Monate dauern, so Neuberg. Manche Wohnungen müssten bis zu acht Wochen getrocknet werden. Immer wieder besuche deshalb Vollstädt die Betroffenen, um ihnen hilfreiche Tipps und Anregungen zu geben.

In Alling im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck und in Herrsching am Ammersee haben Sonja Steinert und Britta Kolmhuber eine private Sammelaktion für die Flutopfer in Deggendorf durchgeführt. Innerhalb von zwei Wochen füllte sich eine Lagerhalle in Alling mit Elektrogräten, Hygiene- und Reinigungsartikeln, Nahrungsmitteln, Kinderbüchern und -spielsachen sowie Schulbedarf. Die Spenden der Bürger aus den umliegenden Gemeinden wurden sortiert, beschriftet und verpackt. Das Hilfswerk ADRA stellte einen 7,5 Tonner mit Fahrer zur Verfügung und brachte alle Sachspenden nach Deggendorf.

Das adventistische Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt führte zusammen mit ADRA Deutschland ein Fußballturnier nach dem Motto „Tore schießen für die Flutopfer“ durch. Zehn Mannschaften aus ganz Deutschland traten dabei an, um sich sportlich zu messen, die beste Mannschaft zu küren und dabei fleißig Tore für den guten Zweck zu schießen. Jede Mannschaft hatte einen Sponsor, der pro geschossenem Tor einen bestimmten Betrag für die Flutopfer spendete. Insgesamt erspielte das Benefiz-Turnier 1.060 Euro. Mit Hilfe des eingenommenen Geldes und weiterer Spenden verteilt ADRA Deutschland Gebäudetrockner an Betroffene in Sachsen. Ein Sachverständiger berät die Hilfesuchenden über den richtigen Einsatz der Geräte.
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Finanzielle und "handfeste" Hilfe nach dem Hochwasser

Berlin, 15.07.2013/APD   Rund 95.000 Euro an Spenden sind auf dem Fluthilfe-Konto der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten eingegangen. Die Freikirchenleitung hatte ihre Mitglieder in der Bundesrepublik aufgerufen, adventistischen Hochwassergeschädigten zu helfen. Inzwischen lägen laut Günter Brecht (Hannover), Schatzmeister des Norddeutschen Verbandes der Freikirche, bereits eine Reihe von Anträgen auf Unterstützung vor. Eine Vergabekommission prüfe die Anträge und lege die Höhe der Auszahlungen fest. Während diese Spenden Adventisten zugute kämen, helfe die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe Hochwassergeschädigten ohne Berücksichtigung einer bestimmten Konfession, betonte der Vorsitzende der Freikirche in Deutschland, Pastor Johannes Naether (Hannover).

Doch es sei auch „handfest“ geholfen worden, teilte Pastor Simon Krautschick (Berlin), Sekretär (Geschäftsführer) der adventistischen Kirchenleitung in Berlin-Mitteldeutschland mit. So hätten eine Pfadfindergruppe und weitere Ehrenamtliche Flutschäden im Außengelände des adventistischen Freizeit- und Begegnungszentrums „Waldpark“ in Leubsdorf/Landkreis Mittelsachsen behoben. Auf der Spielwiese seien Schlamm abgetragen, Muttererde aufgefüllt und Rasen gesät worden. Ein umgestürzter Baum hätte aus dem angrenzenden Bach geholt und zerschnitten werden müssen. Der Weg durchs Gelände wäre wieder instandgesetzt und der Teich gereinigt worden. Auch fünf Lausitzer Pastoren der Freikirche seien zum Hilfseinsatz in Löbnitz, zwischen Bad Düben und Bitterfeld, erschienen. Ebenso hätten in Radebeul/Landkreis Meißen Adventisten Flutschäden beseitigt. Der Rektor der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, Professor Dr. Friedbert Ninow, dankte den Studenten für ihren „selbstlosen und unermüdlichen Einsatz“ in den vom Hochwasser bedrohten Gebieten rund um Friedensau und Magdeburg. Dabei seien Sandsäcke gefüllt und transportiert, Mahlzeiten für Helfer zubereitet, Deiche kontrolliert und befestigt sowie Menschen in Not beigestanden worden. Die Hochschule selbst wäre vom Hochwasser nicht betroffen gewesen.

Das Bundesministerium des Innern hat darauf hingewiesen, dass auch vom Hochwasser betroffene Gebäude und Einrichtungen der Religionsgemeinschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts seien, aus dem staatlichen Fonds „Aufbauhilfe“ Zuschüsse zur Beseitigung der Schäden erhalten könnten.
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Generationswechsel in der Anskar-Kirche

Hamburg, 14.07.2013/APD   Der Gründer der Anskar-Kirche Deutschland, Pastor Wolfram Kopfermann, tritt als Kirchenleiter zurück. In einem Festgottesdienst anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Anskar-Kirche am 22. September in Hamburg will er sein Amt in jüngere Hände legen. Als seinen Nachfolger berief Kopfermann den 38-jährigen Pastor Dr. Tillmann Krüger, der 2008 bereits die Leitung der Anskar-Kirche Hamburg-Mitte von Kopfermann übernahm. Die Berufung muss Ende August noch von der Vollversammlung der Pastorinnen und Pastoren der Anskar-Kirche formell bestätigt werden.

Wolfram Kopfermann hatte die nach dem ersten Hamburger Erzbischof Anskar (801-865) benannte Freikirche 1988 in Hamburg gegründet und seitdem geleitet; seit 2008 gemeinsam mit einer fünfköpfigen Kirchenleitung, der auch Dr. Tillmann Krüger angehört. Vor der Gründung der Anskar-Kirche war Kopfermann evangelisch-lutherischer Pfarrer in Bayern und Nordelbien, zuletzt 14 Jahre an der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Zehn Jahre lang stand er der „Geistlichen Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche“ (GGE) vor. Seinen Rücktritt von der Kirchenleitung begründete der 75-jährige Kopfermann damit, dass die Anskar-Kirche heute „stabil und auf Wachstum angelegt“ sei. An einen Rückzug aus dem geistlichen Dienst denke Kopfermann nicht. In einer veränderten Rolle möchte er weiter seiner Kirche zur Verfügung stehen und verstärkt Seminare anbieten, Bücher schreiben und jüngere Leiter begleiten.

Dr. Tillmann Krüger studierte von 1997 bis 2001 Theologie an der Freien Theologischen Akademie Gießen. 2006 promovierte er an der University of Gloucestershire in Cheltenham/England über das Verhältnis von Weisheit und Gesetz im Alten Testament. Seit 2005 ist er Pastor der Anskar-Kirche Hamburg-Mitte, die er seit Januar 2008 auch leitet. Er ist Mitglied des Leitungskreises der Evangelischen Allianz in Hamburg und im Arbeitskreis für evangelikale Theologie (AfeT). Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Die evangelikal-charismatische Anskar-Kirche umfasst heute sechs Gemeinden im Großraum Hamburg, in Hessen und Franken mit insgesamt 630 Mitgliedern sowie mehrere Gründungsprojekte. Sie steht der Evangelischen Allianz nahe und ist Gastmitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Hamburg und in Hessen-Rheinhessen.
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Arbeitshilfe zur Ehe erschienen

Bensheim, 12.07.2013/APD   Das römisch-katholische Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik, Paderborn, und das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes, Bensheim, haben eine Arbeitshilfe zum Thema „Ehe“ herausgegeben. Sie wurde von beiden Instituten in einem längeren gemeinsamen Prozess bis Januar 2013 erarbeitet. Autoren der Arbeitshilfe, die in der Bensheimer Reihe „Ökumenisches Basiswissen“ erschienen ist, sind Monsignore Ordinariatsrat Dr. Michael Hardt, Direktor am Möhler-Institut, und Pfarrer Martin Bräuer D.D., Catholica-Referent des Konfessionskundlichen Instituts.

Die Arbeitshilfe thematisiert unter anderem die geschichtliche Entwicklung der Ehe, gemeinsame evangelisch-katholische Positionen sowie Aspekte des katholischen, evangelischen und orthodoxen Eheverständnisses. Sie geht auch auf Fragen der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sowie der Eheschließung mit Nichtchristen ein.

In einem Anhang dokumentiert die Arbeitshilfe die verschiedenen liturgischen Abläufe der Eheschließung, die Vereinbarungen zwischen evangelischer Kirche und orthodoxen Kirchen sowie eine Vereinbarung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche und das Ehevorbereitungsprotokoll der deutschen römisch-katholischen Bischofskonferenz.

Die Arbeitshilfe ist versandkostenfrei für 4 Euro pro Heft über das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim zu beziehen. Bei Bestellungen ab zehn Stück kostet sie 3 Euro, bei größeren Mengen wird Rabatt auf Anfrage gewährt.

Bestellungen und Anfragen sind zu richten an: Frau Rita Stein, Telefon: 06251/843313, Fax: 06251/843328, rita.stein@ki-eb.de, vertrieb@ki-bensheim.de.
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Evangelische Allianz und Freikirchen für Embryonenschutz

Ostfildern, 11.07.2013/APD   „Nach dem 1990 verabschiedeten Embryonenschutzgesetz steht menschliches Leben von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an unter dem Schutz der Rechtsordnung. Wir sind dankbar, dass auch der Europäische Gerichtshof diesen Tatbestand in einem Urteil am 18. Oktober 2011 höchstrichterlich festgestellt hat.“ Nun gelte daraus, auch in der Europäischen Union die notwendigen Folgerungen zu ziehen, betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart). Deshalb habe der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz einstimmig beschlossen, das europaweite Bürgerbegehren „Einer von uns“ zu unterstützen. Dennoch sei der Schutz jedes Embryo in Europa bei weitem nicht gewährleistet. Darum wäre es Ziel der Initiative, die Gremien der Europäischen Union dazu zu verpflichten, sich an ihr eigenes Recht zu halten und umfassend Lebensrecht für jedes menschliche Leben zu gewährleisten. Weil es menschliches Lebensrecht nur brutto gäbe, also für jedes menschliche Leben gelten müsse, bedürften die verschiedensten Tätigkeitsbereiche einer grundsätzlichen Überprüfung, ob sie dem Lebensschutz dienten oder diesen nicht einhielten.

Der unbedingte Schutz menschlichen Lebens müsse sich insbesondere im Bereich der Forschung und der Medizinethik durchsetzen. Die Initiative fordere deshalb zu Recht den sofortigen Stopp des Einsatzes von Finanzmitteln im Bereich der Forschung mit embryonalen Stammzellen und des Klonens. „Als Deutsche Evangelische Allianz rufen wir darum alle Christen, Gemeinden und Kirchen zur Unterstützung der Initiative auf, und sich an der Unterschriftensammlung zu beteiligen“, so Steeb unter Verweis auf die Aktion in Deutschland im Internet unter www.1-von-uns.de.

Der Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), zu der zehn Mitglieds- und vier Gastkirchen in Deutschland gehören, unterstützt ebenfalls den Aufruf der Europäischen Bürgerinitiative „One of us“ (Einer von uns). So fordern auch die lebensethische Initiative „ProVita“ des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (BFeG) und die FeG-Bundesleitung in Witten, dass die Europäische Union keine Gelder mehr für Maßnahmen freigebe, die Embryonen zerstöre, klone oder anderweitig verwende. Die Präsidenten des Nord- und Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Pastoren Johannes Naether (Hannover) und Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), bitten die Mitglieder ihrer Freikirche ebenfalls, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen. Sie weisen darauf hin, dass die unbedingte Achtung der Menschenwürde auch bedeute, Gott als den Schöpfer des Lebens zu ehren. Jeder Mensch sei als Geschöpf Gottes einmalig und liebenswert. Das mache seine Würde aus. Er habe von Gott das uneingeschränkte Recht auf Selbstbestimmung erhalten. „Niemand hat das Recht, ihn zum Mittel für fremde Zwecke zu missbrauchen.“

Nach dem europäischen Vertrag von Lissabon ist es möglich, dass sich die EU-Kommission mit einem Bürgerbegehren beschäftigt, wenn mindestens eine Million Unterschriften aus einem Viertel der europäischen Mitgliedsstaaten gesammelt würden. Aus Deutschland seien 75.000 Unterschriften nötigt, damit diese für die zu erreichende europäische Gesamtzahl von Unterschriften mitgezählt werden könnten.
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EKD veröffentlicht Statistikbroschüre 2013

Hannover, 10.07.2013/APD   Bereits zum zehnten Mal veröffentlicht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre Broschüre mit „Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“. Sie gibt Auskunft über viele Bereiche kirchlichen Handelns der 20 Landeskirchen und über 15.000 evangelische Kirchengemeinden in der Bundesrepublik.

Laut der 40-seitigen Broschüre gehörten von den rund 81,8 Millionen Bundesbürgern 24,5 Millionen zur römisch-katholischen Kirche, 23,6 Millionen zu den evangelischen Landeskirchen, 1,35 Millionen zu den orthodoxen Kirchen, 330.000 zu den evangelischen Freikirchen, 28.700 zu anderen christlichen Kirchen und 500.000 zu anderen christlichen Gemeinschaften. In Deutschland gibt es damit 50,3 Millionen Christen oder 61,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Die Zahl der Mitglieder im EKD-Bereich sank bei der letzten Erhebung 2011 um 249.441 Personen gegenüber dem Vorjahr. Die 270.913 evangelischen Bestattungen, 141.497 Austritte aus den evangelischen Landeskirchen sowie andere Rückgänge konnten durch 20.831 Wiederaufnahmen, 13.415 Wechsel aus anderen christlichen Kirchen, 174.196 Kinder- und 19.057 Erwachsenentaufen nicht ausgeglichen werden.

851.000 Menschen oder 3,6 Prozent der Kirchenmitglieder besuchten in Deutschland jeden Sonntag einen evangelischen Gottesdienst. Bei Erntedank verdopple sich die Zahl der Kirchgänger, und an Heiligabend gingen 8,5 Millionen Menschen zur Kirche. Sehr beliebt seien die Angebote für Kinder und Jugendliche. Regelmäßig träfen sich 330.000 Heranwachsende zu den für sie bestimmten Veranstaltungen der Gemeinden. Mit den Kinderbibelwochen erreichten die Landeskirchen rund 330.000 von ihnen. An anderen Veranstaltungen zur Kinder- und Jugendarbeit nähmen jährlich 630.000 junge Menschen teil.

In der Bundesrepublik gebe es 1.134 evangelische Schulen mit 168.172 Schülerinnen und Schülern. Zudem würden im Bereich der EKD 5.886 stationäre Einrichtungen, darunter 2.352 in der Alten-, 1.413 Behinderten- und 1.044 Jugendhilfe sowie 345 Krankenhäuser mit insgesamt 322.711 Plätzen betrieben. Hinzu kämen 5.156 Kindertagesstätten. Im der evangelischen Diakonie arbeiteten 452.600 Personen hauptamtlich und 250.300 in Teilzeit. Sie würden durch etwa 700.000 freiwillig Engagierte unterstützt.

Die Broschüre „Evangelische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“ (Ausgabe 2013) kann im Internet unter www.ekd.de/download/zahlen_und_fakten_2013.pdf heruntergeladen werden.

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Adventistische Pastorinnen in den Niederlanden werden ordiniert

BC Huis ter Heide/Niederlande, 09.07.2013/APD   Am 30. Mai hat der Exekutivausschuss der adventistischen Kirchenleitung in den Niederlanden beschlossen, keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Pastorinnen und ihren männlichen Kollegen mehr zuzulassen. Ab 1. Juni würden alle bereits im Dienst stehenden Pastorinnen, die eine segnende Beauftragung hätten, als ordiniert eingestuft; und künftig würden Frauen in gleicher Weise wie Männer zum Pastorendienst ordiniert, teilte Pastor Tom de Bruin, Sekretär (Geschäftsführer) der Kirchenleitung, mit. Da es sich um einen heiklen Beschluss handle, der zuerst mit der zuständigen Kirchenleitung der Adventisten in Nord- und Südosteuropa, mit Sitz in St. Albans/England, besprochen werden musste, sei dessen Veröffentlichung auf den 5. Juli festgelegt worden.

Die Delegiertenversammlung der niederländischen Siebenten-Tags-Adventisten verurteilte im November 2012 in einer Stellungnahme die Ungleichbehandlung von Mann und Frau und beauftragte die Kirchenleitung, den Grundsatz der Gleichheit der Geschlechter auch in der Weltkirche mit Nachdruck zu vertreten. „So bald als möglich, aber nicht später als sechs Monate nach der nächsten Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) im Jahr 2015, soll auf allen Ebenen der niederländischen Kirche die Gleichstellung von Männern und Frauen umgesetzt werden“, heißt es im Beschluss. Die geschlechtsunabhängige Ordination von Frauen zum Pastorendienst gehöre dazu.

Nach langen, ausführlichen Diskussionen, bei denen alle Möglichkeiten der Umsetzung des Beschlusses der Delegiertenversammlung abgewogen worden seien, sei der Exekutivausschuss zur Überzeugung gelangt, dass der Grundsatz der Gleichbehandlung von Mann und Frau am besten bei der Ordinationsfrage verwirklicht werden könne, so die Medienmitteilung der niederländischen Adventisten.

„Die Kirche der Adventisten in den Niederlanden steht entschieden hinter dem Prinzip, dass alle Menschen grundsätzlich gleichwertig sind, unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Herkunft. Diese Gleichheit bildet einen wesentlichen Bestandteil unserer Glaubensüberzeugungen“, lautet die Medienmitteilung.

Die niederländische Kirchenleitung sei sich bewusst, dass sie mit ihrer Entscheidung von der Richtlinie der Weltkirche abweiche. Ihr aufrichtiger Wunsch, dieser Richtlinie zu entsprechen und die Einsicht in die Notwendigkeit, dass Einheit in der Kirche wichtig sei, habe sowohl die Entscheidung als auch deren Umsetzung ausgesprochen kompliziert gemacht, meinte Pastor de Bruin. Der getroffene Beschluss sei das Resultat des gegenseitigen Abwägens der Grundsätze von Einheit und Gleichheit. Es sei auch darüber gesprochen worden, ob auf alle Ordinationen verzichtet werden solle, bis die Kirche das Prinzip der Gleichheit anerkenne, oder ob bis zur kommenden Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 gewartet werden sollte, bei der eine Entscheidung über die Ordinationsfrage erneut anstehe. Schließlich habe der Exekutivausschuss beschlossen, dass die adventistische Kirche der Niederlande in ihren Berichten an die Weltkirchenleitung künftig alle Pastoren, ob männlich oder weiblich, als „ordiniert“ bezeichnen werde.

Demnach werde Elise Happé-Heikoop, Pastorin von Arnhem, Nijmegen und Doetinchem, als ordiniert eingestuft. Zudem würden am 21. September 2013 Pastorin Guisèle Berkel-Larmonie gemeinsam mit ihrem Kollegen Enrico Karg ordiniert.

Link zur englischsprachigen Stellungnahme der Adventisten in den Niederlanden:
http://www.adventist.nl/2013/07/06/netherlands-union-conference-votes-to-ordain-female-pastors/

Studienkommission zur Ordinationsfrage
Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten hat 2012 eine Studienkommission eingesetzt, die sich bis Oktober 2014 mit der Theologie der Ordination befassen solle. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sollten die adventistische Gemeindepraxis unter besonderer Berücksichtigung einer bisher noch nicht in der Freikirche möglichen Ordination von Pastorinnen einbeziehen. Die Ergebnisse würden im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt, der dazu Empfehlungen verabschiede, welche der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 in San Antonio, Texas/USA, zur Abstimmung vorgelegt werden sollten.

Frauen in den USA zum Pastorendienst ordiniert
2012 haben fünf überregionale adventistische Kirchenleitungen Beschlüsse zur geschlechtsunabhängigen Ordination gefasst: Die „Columbia Union Conference“ im Osten und die „Pacific Union Conference“ im Westen der USA sowie der „Norddeutsche Verband“, die „Niederländische Union“ und die „Norwegische Union“. In den beiden nordamerikanischen Kirchenregionen sind bisher mehr als zehn Pastorinnen ordiniert worden.

Deutschland
Wie der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Johannes Naether (Hannover), mitteilte, liege derzeit kein Antrag von einer der vier regionalen Freikirchenleitungen („Vereinigungen“) in Nord- und Ostdeutschland zur Ordination einer Pastorin vor. Bei Stellung eines derartigen Antrages werde der Verbandsausschuss darüber nach denselben Kriterien wie für männliche Geistliche entscheiden.

Norwegen
Am 2. Dezember 2012 hat der Vorstand der norwegischen Kirchenleitung beschlossen: „Wir halten es für moralisch und ethisch richtig, den Pastorendienst von Frauen und Männern gleichermaßen anzuerkennen.“ Mit diesem Beschluss wolle die norwegische Kirche keineswegs in Opposition zur Studiengruppe der Weltkirche bezüglich der Ordinationsfrage treten. Sie werde aber keine Person mehr zur Ordination vorschlagen, bis die Ordinationsfrage 2015 geklärt sei.

Ordinierte Pastorinnen umstritten
Frauen können nach ihrem Theologiestudium in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zwar als Pastorin „gesegnet“ werden und damit fast alle Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vornehmen; doch ordiniert würden nur männliche Geistliche. Nur sie dürften in kirchenleitende Ämter, etwa als Präsident einer „Vereinigung“ oder eines „Verbandes“ (regionale beziehungsweise überregionale Kirchenleitung), berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig sei. Während die Ordination von Pastoren weltweit innerhalb der Freikirche Gültigkeit habe, dürften Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehörten, welche die Segnung praktiziere.

Die Weltsynoden der Adventisten 1990 in Indianapolis/USA und 1995 in Utrecht/Niederlande hatten die Ordination von weiblichen Geistlichen mehrheitlich abgelehnt. Die Zulassung von Frauen als ordinierte Pastorinnen sei außerhalb von Nordamerika, Westeuropa, China und Australien/Ozeanien, wo nur etwa 13 Prozent der weltweit über 17,6 Millionen erwachsen getauften Adventisten leben, umstritten.

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"Der Reiz des Übernatürlichen“

Lüneburg, 09.07.2013/APD   Man begegnet ihren Angeboten auf jedem Volksfest, ihre Literatur füllt meterlange Regale in Buchhandlungen: Esoteriker, Astrologen, Anhänger neuheidnischer Kulte. Auch wenn etablierte Kirchen „out“ sind, fasziniert das Spirituelle und Übernatürliche nach wie vor viele Menschen. Doch das sei nicht ohne Risiko und Nebenwirkungen.

Mit dem Reiz des Übernatürlichen befasst sich die neueste Ausgabe des adventistischen Magazins „Zeichen der Zeit“. Neben einem Beitrag, der eine Orientierung über das Phänomen des Übersinnlichen gibt, schreibt eine Aussteigerin über ihre Erfahrungen mit der Esoterik. Ein weiterer Beitrag geht darauf ein, wie man ohne Schuldgefühle Nein sagen kann.

„Zeichen der Zeit“ erscheint vierteljährlich mit einer Auflage von etwa 90.000 Exemplaren und wird kostenlos verteilt. Das Heft kann auch bei www.advent-verlag.de unter „Periodika“ heruntergeladen werden.

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Freikirchen kritisieren Streichung des freikirchlichen Rundfunkrats im SWR

Witten, 08.07.2013/APD   In einem Schreiben an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis90/Die Grünen) hat der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Präses Ansgar Hörsting (Witten), dagegen protestiert, dass die Freikirchen ihren Sitz im Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) verlieren. Das sehe der neue SWR-Staatsvertrag vor, den Kretschmann und seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer in Baden-Baden unterzeichnet haben. Die Initiative für die Streichung sei von Kretschmanns Ministerin im Staatsministerium, Silke Krebs (Grüne), ausgegangen.

Hörsting betonte in seinem Brief, diese Entscheidung konterkariere das eigentliche Ziel der Regierung, durch die Reform der Sitzverteilung im Rundfunkrat die gesellschaftliche Pluralität abzubilden. So seien die evangelischen Freikirchen und die orthodoxen Kirchen mit ihren über 800.000 Mitgliedern in Baden-Württemberg „in fast jeder Kommune präsent und engagiert“. Sie hätten ein eigenständiges Profil und würden nicht durch die sieben Rundfunkräte der römisch-katholischen Kirche oder die evangelischen Landeskirchen im SWR vertreten. Hörsting äußerte seine Sorge über „das wahrgenommene Unverständnis“ der Landesregierung „für die Präsenz und die Arbeit dieser vielen kleinen Kirchen und Gemeinschaften“. Die Entscheidung, dass künftig muslimische Verbände mit einem Sitz in dem SWR-Aufsichtsgremium vertreten sein werden, habe Hörsting ausdrücklich begrüßt.

Bekannt geworden waren die Pläne der baden-württembergischen Landesregierung, den freikirchlichen Sitz zu streichen, im Herbst 2012. Mehrere Freikirchenvertreter protestierten bereits damals gegen die Entscheidung, darunter VEF-Präsident Hörsting, die Evangelisch-methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner, der Leiter des Landesverbands Baden-Württemberg im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Manfred Tesch, und der stellvertretende Vorsteher der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg, Pastor Michael Walter.

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg, Oberkirchenrat Professor Dr. Ulrich Heckel, wandte sich ebenfalls gegen die Streichung des Sitzes der Freikirchen. Er betonte in einem Schreiben an Ministerpräsident Kretschmann, dass zum überwiegenden Teil die bei uns „kleinen Kirchen“ weltweit zu sehr großen Kirchen oder Kirchengemeinschaften gehörten. Sie stellten auch in Deutschland „eine vitale und am öffentlichen Leben hoch interessierte gesellschaftliche Kraft“ dar. Die Freikirchen seien eine plurale und in den letzten Jahrzehnten sich dynamisch entwickelnde zivilgesellschaftliche Gruppe mit einem hohen ehrenamtlichen Standard und großen integrativen Potentialen. Im SWR-Kontingent von Rheinland-Pfalz hätten die Freikirchen gar keinen Sitz. Die Streichung eines einzigen Sitzes „auf null“ würde dazu führen, dass die entsprechenden Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften auch in Rheinland-Pfalz keine Vertretung mehr hätten.

Metropolit Augoustinos, Exarch von Zentraleuropa der Griechisch-Orthodoxen Kirchen und Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, teilte Ministerpräsident Kretschmann mit, dass die Streichung des freikirchlichen Rundfunkrates nicht „im Interesse des gesellschaftlichen Auftrags des Rundfunks“ sein könne. Es sei wichtig, dass die Stimme der christlichen Kirchen im höchsten Gremium eines wichtigen Trägers der Informationsgesellschaft gehört werde. „Es ist aber auch von ebenso großer Bedeutung, dass diese Stimme möglichst authentisch gehört wird.“ Die Orthodoxie und die Freikirchen stellten in Baden-Württemberg „einen nicht zu übersehenden Anteil der Christen“ dar.

Der neue SWR-Staatsvertrag solle nach der erforderlichen Verabschiedung durch die Landtage beider Länder zum 1. Januar 2014 in Kraft treten. Der Rundfunkrat könnte nach einer Übergangszeit von 18 Monaten ab dem 1. Juli 2015 in seiner neuen Zusammensetzung tagen.

Der SWR war 1997 aus der Fusion von Süddeutschem Rundfunk und Südwestfunk entstanden und ist mit 3.500 Mitarbeitern die zweitgrößte ARD-Anstalt. Der Staatsvertrag ist die „Verfassung“ des Südwestrundfunks und regelt Aufgaben und die Organisation des Senders.

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zehn Mitglieds- und vier Gastkirchen an. Weitere Informationen unter www.vef.de.

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"Lumen Fidei": Zwei Päpste – Eine Enzyklika

Kommentar von Dr. Paul Metzger und Martin Bräuer D.D.*

Bensheim, 07.07.2013/APD   So schnell hat es noch keiner seiner Vorgänger geschafft: Knapp vier Monate nach seiner Wahl veröffentlicht Papst Franziskus am 5. Juli 2013 unter dem symbolischen Datum vom 29. Juni 2013 (Römisches Patronatsfest Peter und Paul) seine erste Enzyklika „Lumen Fidei“. Sie stellt ein Novum in der Kirchengeschichte dar, denn sie basiert auf der geplanten Enzyklika seines emeritierten Vorgängers Benedikt XVI., die Franziskus übernimmt und ergänzt (7).

„Lumen Fidei“ komplettiert die Enzykliken Benedikts XVI. zur Liebe („Deus Caritas est“, 2005) und Hoffnung („Spe Salvi“, 2007) (7) und vollendet die Trilogie der Enzykliken zu Glaube, Hoffnung und Liebe (vgl. 1. Kor. 13,13): „Glaube, Hoffnung und Liebe bilden in wunderbarer Verflechtung die Dynamik des christlichen Lebens auf die volle Gemeinschaft mit Gott hin“ (7).

Das Dokument stellt in der Einleitung fest, dass der Glaube in der Neuzeit häufig als Illusion gesehen werde, aber dringend „die Art von Licht wiederzugewinnen [sei], die dem Glauben eigen ist“ (4). Ziel ist die Wiedergewinnung dieses Glaubenslichtes (4).

In einem ersten Kapitel zeichnet die Enzyklika den Weg des Glaubens von Abraham (8-11) über Israel (12-14) bis zur „Fülle des christlichen Glaubens“ (15-22). Der Glaube blicke auf Jesus und biete sich als derjenige an, „der uns Gott erklärt“ (18). Deshalb dehnt sich im Glauben „das Ich des Glaubenden aus, um von einem anderen bewohnt zu werden und so weitet sich sein Leben in die Liebe“ (21).

Das zweite Kapitel behandelt die Frage von Glaube und Wahrheit und stellt fest: „Der Mensch braucht Wahrheit, denn ohne sie hat er keinen Halt, kommt er nicht voran. Glaube ohne Wahrheit rettet nicht, gibt unseren Schritten keine Sicherheit“ (24). Deshalb sei an die Verbindung von Glaube und Wahrheit zu erinnern, denn – und hier scheint der Relativismusvorwurf Josef Ratzingers an die Moderne durch – „die große Wahrheit, die Wahrheit, die das Ganze des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens erklärt, wird mit Argwohn betrachtet“ (25). Der Glaube jedoch werde im Herzen erkannt und könne in der Tiefe verwandeln: „Das Glaubensverständnis beginnt, wenn wir die große Liebe Gottes empfangen, die uns innerlich verwandelt und uns neue Augen schenkt, die Wirklichkeit zu sehen“ (26). Wahrheit ist also nicht von der Liebe zu trennen (27) und Liebe ist die Quelle der Erkenntnis (28). Auch Glaube und Vernunft seien keineswegs Widersprüche (32).

Das dritte Kapitel thematisiert die Weitergabe des Glaubens und konstatiert, dass die Kirche die Mutter des Glaubens ist: „Der Glaube öffnet sich von Natur aus auf das ‚Wir‘ hin und vollzieht sich immer innerhalb der Gemeinschaft der Kirche“ (39). Die Kirche sei Gedächtnisgemeinschaft und gebe diesen Inhalt ihres Gedächtnisses weiter (40). Dies geschehe durch die Sakramente. Sie seien „inkarniertes Gedächtnis“ (40). Deshalb führe auch die Wiederbelebung des Glaubens über die Wiederbelebung des sakramentalen Lebens (40). Weitere Elemente des Gedächtnisses der Kirche und der Weitergabe des Glaubens seien das Gebet und der Dekalog [Zehn Gebote] (46). Das Kapitel endet mit einer Betrachtung der Einheit und Unversehrtheit des Glaubens.

In den ersten drei Kapiteln und in der Einleitung gewinnt man den Eindruck, die Sprache und den Duktus von Benedikt XVI. zu erkennen. Auch die großen geistesgeschichtlichen Linien durch die abendländische Kultur, die Zitate von Kirchenvätern (Augustinus) und von modernen Autoren, aber auch die Auseinandersetzung mit Nietzsche oder Dostojewski verweisen auf den ehemaligen Professor Ratzinger.

Das vierte Kapitel thematisiert das Verhältnis von Glaube und Welt: „Der Glaube entfernt nicht von der Welt und steht dem konkreten Einsatz unserer Zeitgenossen nicht unbeteiligt gegenüber“ (51). Hier meint man Papst Franziskus zu hören. Das Licht des Glaubens dürfe nicht nur das Innere der Kirche beleuchten, sondern müsse auch Konsequenzen für die zwischenmenschlichen Beziehungen haben: Für den Aufbau der Gesellschaft, für das Handeln der Christen, für die Zukunft und die Hoffnung der Welt. Denn der Glauben entferne den Menschen nicht von der Welt, er bereichere vielmehr das menschliche Leben und diene dem Gemeinwohl.

Zwei Päpste – eine Enzyklika: Der Glaube und seine Konsequenzen, nach innen wie nach außen. Eine beeindruckende Zusammenarbeit und ein geschlossener Entwurf römisch-katholischer Theologie!

*Hinweis der Redaktion: Pfarrer Dr. Paul Metzger und Pfarrer Martin Bräuer D.D. sind Catholica-Referenten am Konfessionskundlichen Institut, Bensheim.
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Auszubildende bei der "Stimme der Hoffnung" gewinnt Auszeichnung

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 07.07.2013/APD   „Jolene“ ist der Titel des vierminütigen Films, den Regina Liedtke, Auszubildende beim Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, als Teil ihrer Abschlussprüfung zur „Mediengestalterin Bild und Ton“ gedreht hat. Mit diesem Film gewann sie bei der „Frankfurter Rolle 2013″ eine Auszeichnung in der Kategorie Magazinbeitrag „Bild- und Tonbeitrag nicht-fiktional“.

„Jolene“ erzählt die schicksalhafte Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich vor seiner Geburt einen Knoten in die Nabelschnur turnt, schwer behindert zur Welt kommt und im Alter von drei Jahren stirbt. Regina Liedtke zeigt in dem Film, wie die Familie mit dem Verlust fertig wird. Es sei schwer, hieß es bei der Preisverleihung, solch eine Geschichte zu erzählen, ohne dass sie zur Plattitüde oder pathetisch werde. Liedtke habe es geschafft, diesem schwierigen Thema gerecht zu werden.

„Der Film hat aber auch eine religiöse Seite“, so Joachim Knab von der Produktionsfirma Newsbox, der die Laudatio für die junge Auszubildende hielt. „Er zeigt Eltern, die an Gott glauben. Man spürt, wie der Glaube ihnen Kraft gibt, mit diesem Schicksal fertig zu werden. Der Filmstreifen zeigt also auch, warum der Glaube an Gott gut ist, und führt uns den Sinn der Religion vor Augen.“

Insgesamt wurden bei der „Frankfurter Rolle 2013“ der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main in diesem Jahr drei Auszeichnungen verliehen: der beste Tonbeitrag, der beste Bild- und Tonbeitrag fiktional und der beste Bild- und Tonbeitrag nicht-fiktional.
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Bundes-Verlag übernimmt Anzeigenvermarktung für "Hope Channel“"

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 07.07.2013/APD   Der SCM Bundes-Verlag mit Sitz in Witten übernimmt ab sofort die Anzeigenvermarktung für das sendereigene, monatlich erscheinende „Hope Channel“-Programmheft. Der Radio- und Fernsehsender ist Teil des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt. Der SCM Bundes-Verlag bringe aufgrund seines 125-jährigen Bestehens als christliches Verlagshaus und seiner Vermarktung diverser anderer christlicher Zeitschriften, Fachmagazine und Sonderhefte viel Erfahrung mit, so André Buchholz vom Anzeigenmarketing des Verlages.

Das Programmheft des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ sei die Hauptinformationsquelle, um sich über das 24-Stunden-Programm von „Hope Channel“ Radio und Fernsehen zu informieren, teilte die Mitarbeiterin des Medienzentrums, Birgit Kiepe, mit. Die Zuschauer und Zuhörer nähmen das Heft mehrfach täglich zur Hand und schenkten der Werbung entsprechend häufig ihre Aufmerksamkeit. Das Programmheft mit einer monatlichen Auflage von etwa 34.000 Exemplaren verzeichne täglich wachsende Abonnentenzahlen aus dem In- und Ausland.

„Allein „Hope Channel“ Fernsehen konnte“, laut Kiepe, „im vergangenen Jahr rund eine Million Zuschauer übers Internet registrieren.“ Nicht mitgezählt seien dabei die Zahl der Zuschauer und Zuhörer via Satellit „Astra“ sowie diverse Kabelnetzempfänger.
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"Christen werden in 111 Ländern bedrängt und verfolgt"

Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen

Berlin, 05.07.2013/APD   In vielen Teilen der Welt würden Kirchen, christliche Gemeinschaften und einzelne Gläubige bedrängt, verfolgt und in ihren Grundrechten – insbesondere in ihrem Recht auf Religionsfreiheit – verletzt. Daran haben in Berlin der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, sowie der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, bei der Vorstellung des ersten „Ökumenischen Berichts zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ erinnert. Die Broschüre wird von der Deutschen Bischofskonferenz und der EKD gemeinsam herausgegeben.

Die beiden Kirchen würden nicht für ein „Christen-Recht“eintreten, sondern für das Menschenrecht der religiösen Freiheit, betonte Erzbischof Schick. „Die Freiheit eines jeden Menschen zu achten, in Verantwortung vor dem eigenen Gewissen nach der Wahrheit zu streben und sie offen in Gemeinschaft zu praktizieren sowie für sie einzutreten, ist Pflicht der Staaten.“ Dabei gehe es um die freie Religionsausübung aller Menschen, gleich welchen Bekenntnisses. Wo Christen aus Gründen der Religionszugehörigkeit unter Druck gesetzt würden, da treffe dieses Schicksal in aller Regel auch andere religiöse Minderheiten. „Wenn wir uns für die verfolgten und bedrängten Christen einsetzen, tun wir das exemplarisch für alle Verfolgten und nicht exklusiv.“

Die römisch-katholische und evangelische Kirche in Deutschland hätten schon in der Vergangenheit immer wieder auf grundlegende Menschenrechtsverletzungen und brutale Gewalttaten gegen Christen in der Welt aufmerksam gemacht, unterstrich Bischof Schindehütte. „Das geschah und geschieht meistens jenseits der Öffentlichkeit durch direkte Interventionen bei den Botschaftern und Regierungen der betreffenden Länder.“ Doch auch die jährlichen Fürbitten der evangelischen Kirche am Zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere) sowie der katholische Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember seien wichtige Aktivitäten in den Ortsgemeinden. Schindehütte hob ebenfalls hervor, dass die Religionsfreiheit für Angehörige aller Religionen gelte. Religionsfreiheit könne deshalb kein Gegenseitigkeitsrecht sein, das nur dann gewährt werde, wenn eine wie auch immer geartete „Gegenseite“ es auch gewähre. Es verbiete sich ebenso, Religionsfreiheit nur als das Recht einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu verstehen und einzuklagen. „Wenn Christen es für sich in Anspruch nehmen, muss immer klar sein, dass sie dies auch stellvertretend für bedrängte und verfolgte Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie der Baha’i oder nicht konformer Weltanschauungen wie Falun Gong tun.“ Das schließe auch verfolgte muslimische Minderheiten, die der Bericht ausdrücklich benenne, mit ein.

Der Autor des „Ökumenischen Berichts“, Dr. Theodor Rathgeber, wies darauf hin, dass sich seit 2007 ein eindeutiger Trend nachweisen lasse, wonach Verletzungen des Rechts auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit beständig zugenommen hätten. Das betreffe Angehörige aller Religionen, darunter Sikhs, Juden, Hindus, Animisten, Angehörige traditioneller afrikanischer und chinesischer Religionen oder indigener Völker sowie Minderheiten wie die Ahmadiyya oder die Zeugen Jehovas. Gleichwohl seien Christen und Muslime nicht zuletzt aufgrund ihrer Gesamtzahl am häufigsten betroffen. Christen würden im Zeitraum seit 2007 in 111 Ländern bedrängt und verfolgt.

In dem 84 Seiten umfassenden „Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2013“ werden vertiefende Länderbeispiele ausgewertet, um gegenwärtige Trends in der Situation christlicher Minderheiten darzustellen. Das Dokument ist als Download unter www.dbk.de und www.ekd.de abrufbereit und kann auch als Broschüre bestellt werden.
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Kerzen-Demonstration für den Frieden in Syrien

Frankfurt am Main, 04.07.2013/APD   Die Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien (Antakya) in Deutschland, die Syrisch-Orthodoxe Diözese in der Bundesrepublik und der Bundesverband der Aramäer in Deutschland rufen gemeinsam zu einer Kerzen-Demonstration für den Frieden in Syrien am 6. Juli in Frankfurt am Main auf. Dabei fordern sie auch die sofortige Freilassung der Erzbischöfe Paulus (Yazigi), Metropolit von Aleppo und Alexandretta (Iskenderun) der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, sowie von Johannes (Ibrahim), Metropolit von Aleppo der Syrisch-Orthodoxen Kirche. Die Geistlichen seien am 22. April an der syrisch-türkischen Grenze von einer unbekannten Gruppe entführt worden. Seitdem gebe es kein Lebenszeichen von ihnen. Alle Versuche, sie frei zu bekommen, seien bislang gescheitert.

Die Kundgebung beginnt am Samstag um 10.30 Uhr in der Alten Nikolaikirche, Römerberg, Frankfurter Innenstadt. Erwartet würden etwa 1.000 bis 1.500 Personen. „Gemeinsam werden wir friedlich demonstrieren, denn wir verurteilen diese unmenschliche Aktion gegenüber friedlichen Würdenträgern und fordern ihre sofortige bedingungslose Freilassung“, so die Veranstalter. Das syrische Volk brauche dringend jeden Beitrag zur Förderung des politischen Dialogs zwischen den Konfliktparteien. „Dies können wir mit Sicherheit in Deutschland leisten, indem wir für den Frieden beten und die Konfliktparteien dazu bewegen, vom aussichtslosen militärischen Kampf abzusehen und das Gespräch miteinander zu suchen.“

Als religiöse Minderheit hätten laut dem internationalen Hilfswerk „Open Doors“ die meisten Christen das alawitische Regime von Präsident Baschar al-Assad, welches selbst eine Minderheit im Land sei. Das habe ihnen relativen Frieden und Ruhe garantiert. Heute jedoch versuchten die Christen im Konflikt, strikt neutral zu sein und friedlich zu leben, ohne in die Politik oder den Krieg hineingezogen zu werden. Ihre Unterstützung des alawitischen Regimes in der Vergangenheit werde ihnen jedoch jetzt zum Verhängnis. Sie erlebten deshalb massiv Feindseligkeiten. Gefahr drohe ihnen auch aus religiösen Gründen, da fundamentalistische islamische Gruppierungen jeder Religion im Land, die nicht islamisch sei, entgegenträten. Solche Gruppen kämen aus dem Land selbst, häufig aber auch aus anderen Ländern. Die Situation der Christen sei katastrophal: Mehr als 150.000 syrische Christen lebten als Flüchtlinge im eigenen Land, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Eine noch größere Zahl sei ins Ausland geflohen, wo insgesamt nach UN-Angaben 1,25 Millionen Flüchtlinge aus Syrien Zuflucht gefunden hätten.

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Menschenrechtskampagne für Nordkorea

Frankfurt am Main, 03.07.2013/APD   Die deutschlandweite Nordkorea-Kampagne der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) beginnt am 3. Juli und soll bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember dauern. Dabei werde die IGFM an 30 Orten der Bundesrepublik auf die täglichen Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea aufmerksam machen und Mahnwachen, Kinopräsentationen sowie virtuelle Aktionen organisieren, teilte die Menschenrechtsorganisation mit.

Laut IGFM-Bericht beherrsche das Kim-Regime einen der repressivsten und abgeschlossensten Staaten der Welt. Internationale Schutzabkommen und Menschenrechte hätten für die diktatorisch agierenden Machthaber keine Bedeutung. „Bis zu 200.000 Menschen sind in Straflagern interniert. Folterungen und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Dies dürfen wir nicht länger hinnehmen“, hob Martin Lessenthin, Sprecher des IGFM-Vorstands, hervor. „Selbst wenn die Nuklearfrage einmal gelöst sein sollte, dürfen wir die Menschenrechte nicht vergessen.“

Zahlreiche deutsche Unternehmen nutzten den Produktionsstandort Nordkorea zur günstigen Herstellung ihrer Produkte, kritisierte die IGFM die Geschäfte mit dem Kim-Regime. Sie appelliere an diese Firmen, die Menschenrechte in Nordkorea deutlich einzufordern. Menschenrechte dürften nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden, so Lessenthin.

Der Kampagneauftakt findet am 3. Juli in der Menschenrechtsstadt Nürnberg statt. In Kooperation mit dem Filmhaus „KunstKulturQuartier“ zeige IGFM den Film „Camp 14 – Total Control Zone“. Der Film stelle den dramatischen Lebensweg von Shin Dong-Hyuk dar, der als Kind zweier Häftlinge in dem nordkoreanischen Zwangsarbeitslager Camp 14 geboren wurde und im Alter von 23 Jahren flüchten konnte. Nach dem Film stünden Andrea Kuhn, Leiterin des Internationalen Filmfestivals der Menschenrechte, sowie Mitarbeiter der IGFM für eine Diskussion bereit.

Terminhinweise zu Nordkoreanischen Menschenrechtstagen:
http://www.igfm.de/veranstaltungen/igfm-infostaende-und-mahnwachen/

Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in Nordkorea: http://www.igfm.de/laender/nordkorea/

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Erste Taufhandlung durch adventistische Pastorin in der Schweiz

Zürich/Schweiz, 02.07.2013/APD   Zum ersten Mal hat eine adventistische Pastorin eine Taufhandlung in der Schweiz vollzogen. Pastorin Barbara Witzig (25) taufte am 21. Juni eine Abiturientin, mit der sie zwei Jahre lang die Bibel studierte, im Taufbecken der Adventgemeinde Zürich-Affoltern durch Untertauchen.

„Dass ich die erste Frau in der Schweiz bin, die taufen durfte, war für mich nicht wirklich von Bedeutung“, betonte Barbara Witzig. „Es war hingegen eine berührende Erfahrung, jemanden taufen und dabei sein zu dürfen, wenn ein Mensch sich öffentlich ganz für Gott entscheidet und seinen Weg mit ihm gehen will.“

Adventisten praktizieren die Glaubenstaufe durch Untertauchen, der die persönliche Hinwendung zu Gott sowie der Glaube an Jesus Christus als Erretter vorausgehen. Die Glaubenstaufe wird als Voraussetzung für die Mitgliedschaft betrachtet und erfolgt erst nach gründlichem Bibelstudium. Sie wird in einem Taufbecken, das oft in adventistischen Gottesdiensträumen eingebaut ist, oder in Flüssen und Seen durchgeführt. Mit der Taufe erfolgt auch die Aufnahme in die Freikirche. Adventisten anerkennen die Glaubenstaufe anderer Kirchen. Eine Taufe hingegen, die an Säuglingen oder Kleinkindern durchgeführt wurde, wird nicht anerkannt.

Die über 17 Millionen Mitglieder zählende adventistische Weltkirche steht in einem Klärungsprozess bezüglich der Ordinationsfrage, die 2015, anlässlich ihrer Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) in San Antonio/Texas entschieden werden soll. Frauen können nach ihrem Theologiestudium in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zwar als Pastorinnen „gesegnet“ werden und damit fast alle Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vornehmen; doch ordiniert werden nur männliche Geistliche. „Gesegnete“ Pastorinnen können nicht als Vorsteher/Präsident in die regionalen oder überregionalen Kirchenleitungen gewählt werden. Sie können keine Pastoren ordinieren und auch keine neuen Gemeinden gründen. Das alles ist ihren männlichen, ordinierten Kollegen vorbehalten. Frauen können allerdings in Leitungsämter gewählt werden, die keine Ordination erfordern.

Ende Dezember 2012 lebten 4.394 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die evangelische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Schweizer Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 49 Kirchgemeinden und acht Gruppen. Weltweit sind 17,6 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Freikirche geworden.

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US-Adventisten zum Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Homo-Ehe

Silver Spring, Maryland/USA, 01.07.2013/APD   Am 26. Juni hat der Oberste Gerichtshof der USA entschieden, den Homo-Ehen die rechtliche Gleichstellung zu gewähren. Gleichzeitig wurde das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe im Bundesstaat Kalifornien als verfassungswidrig erklärt. Dazu nahm Pastor Dan Jackson, Präsident der Nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (NAD), mit der Erklärung „Bestätigung der Ehe“ Stellung: „Als Siebenten-Tags-Adventisten setzten wir uns für die Stärkung der Familie gemäß den biblischen Prinzipien und Vorbildern ein, die Gott in seinem Wort für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau dargelegt hat, der ältesten menschlichen Institution, die auf den sechsten Schöpfungstag zurückgeht.“

Die wachsenden Angriffe auf die biblische Ehe in den USA seien der Grund, um in einer Stellungnahme die Position der Freikirche bezüglich der christlichen Ehe zu bekräftigen, so Jackson. Adventisten glaubten weiterhin an die Gültigkeit der biblischen Lehre, weil sie sowohl im Menschsein als auch in Gottes Plan bei der Schaffung der Ehe verankert sei. Er stehe ohne Zögern zur langjährigen Position, wie sie in den Glaubensgrundlagen der adventistischen Kirche beschrieben sei: „Die Ehe, von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein.“

„Für uns sind alle Menschen Kinder Gottes, egal welche geschlechtliche Orientierung sie haben“, schreibt Jackson in der Stellungnahme. Adventisten duldeten keine Aussonderung von Menschengruppen, um sie zu verhöhnen, zu verspotten oder gar zu missbrauchen. „Allerdings ist es auch sehr klar, dass Gottes Wort einen homosexuellen Lebensstil nicht gut heißt“, so Jackson, noch sei dies in der 2000-jährigen Kirchengeschichte der Fall gewesen.

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