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Bomben lösen keine Probleme

Vertreter der EKD und der römisch-katholischen Kirche nehmen Stellung zur aktuellen Lage in Syrien

Hannover/Bonn, 30.08.2013/APD   Vor einer militärischen Intervention im syrischen Bürgerkrieg haben der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms (Bremen), und EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte gewarnt. „Mit großer Sorge beobachten wir, dass schon während der laufenden Untersuchung des Chemiewaffeneinsatzes im syrischen Bürgerkrieg durch die Vereinten Nationen die Vorbereitungen für eine militärische Intervention in ein entscheidendes Stadiums gehen“, sagten die beiden Theologen in Hannover.

Auch wenn die schockierenden Bilder der getöteten Kinder einen moralischen Impuls für eine starke Reaktion setzten, könnten die politischen Probleme in und um Syrien durch einen militärischen Einsatz nicht gelöst werden. Solange eine Intervention nicht durch ein UN-Mandat gedeckt sei, werde ein einseitiges Vorgehen der Amerikaner und ihrer Verbündeten nicht zu einer Schwächung Assads führen.

Brahms und Schindehütte mahnen eine politische Lösung an. Wenn es nach den Untersuchungen der Expertengruppe feststehe, dass das Regime des syrischen Präsidenten Assad für einen Chemiewaffeneinsatz verantwortlich ist, wäre erstmals seit Beginn des Bürgerkrieges die Möglichkeit gegeben, Russland und China von ihrer Politik der Unterstützung Assads abzubringen, das syrische Regime international zu isolieren und so an den Verhandlungstisch zu zwingen, betonten beide. Zudem müsse die Zusammenarbeit mit verlässlichen syrischen Partnern gestärkt werden. Dafür könnten die kirchlichen Netzwerke der internationalen Zusammenarbeit besser genutzt werden.

Die evangelischen Kirchenvertreter verwiesen auf die Friedensdenkschrift der EKD, „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ aus dem Jahr 2007. Dort habe die EKD das friedensethische Konzept der „rechtserhaltenden Gewalt“ und der „vorrangigen Option für Gewaltfreiheit“ entwickelt. Nach den bisherigen Erfahrungen mit militärischen Interventionen und bewaffneten Friedenseinsätzen sehe die EKD ihre große Zurückhaltung gegenüber dem Mittel der Intervention bestätigt. Sie habe in der Schrift gefordert, eine militärische Intervention ausschließlich auf ein Mandat der internationalen Gemeinschaft hin als äußerstes Mittel zur Eindämmung von schwersten Unrechtshandlungen und Völkermord einzuleiten. Zudem sei eine militärische Intervention nur im Rahmen eines politischen Gesamtkonzepts mit begründeter Aussicht auf Erfolg und unter maßgeblicher Beteiligung der betroffenen Bevölkerung legitim.

Im Falle des syrischen Bürgerkriegs seien, so Brahms und Schindehütte, „wesentliche Voraussetzungen für eine legitime Intervention nicht gegeben“. Weder liege ein UN-Mandat vor, noch ein politisches Konzept, noch eine Zusammenarbeit mit einheimischen Gruppen, die dem Frieden verpflichtet seien. Auch die Option der Waffenlieferungen scheide aus, weil zusätzliche Waffen einer Gewalteskalation eher förderlich seien, zumal wenn sie den starken extremistischen Gruppen der Opposition gegen Präsident Assad in die Hände fielen.

Der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zeigte Verständnis für die internationale Empörung durch den Einsatz von chemischen Waffen in Syrien mit mehreren Hundert Toten. „Es handelt sich hier um Massenvernichtungswaffen, deren Einsatz völkerrechtlich geächtet ist.“ Bliebe das Verbrechen von Damaskus ohne Antwort, geriete ein wichtiger Baustein des Kriegsvölkerrechts unter Druck und die Folgen für die internationale Sicherheit könnten verheerend sein. Es müsse deshalb ermittelt werden, wer für die Untaten Verantwortung trage, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.

Ein Militärschlag könne nicht legitim sein, solange keine durch eindeutige Fakten untermauerte Gewissheit über die Täter der Chemiewaffen-Attacke bestehe. Sodann müsse berücksichtigt werden, dass die erstrangige Verantwortung für eine Reaktion auf das Massaker beim Weltsicherheitsrat liege. Des Weiteren gelte es zu bedenken, ob tatsächlich alle nicht-militärischen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, um die Bestrafung für die Kriegsverbrechen und die Abschreckung eines künftigen Einsatzes chemischer Massenvernichtungsmittel zu erreichen. Und schließlich müsse das politische Ziel der militärischen Aktion definiert sein. Dabei gelte es zu fragen, ob ein Militärschlag nicht möglicherweise zu einer ungewollten Eskalation der Kriegshandlungen führen werde.

„All‘ diese Fragen und Gesichtspunkte verlangen nach einer sorgfältigen Analyse und Abwägung.“ Ein Militärschlag zum jetzigen Zeitpunkt erscheine laut Erzbischof Zollitsch nicht hinreichend verantwortbar. „Mit dieser Einschätzung verkenne ich nicht die schwierige Entscheidungssituation, in der sich die Verantwortlichen in diesen Stunden befinden.“
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"Menschenrechte in Kürze“

Bern/Schweiz, 29.08.2013/APD   „Menschenrechte in Kürze“ heißt die neue Dokumentation auf ihrer Website und enthält laut Informationsplattform humanrights.ch Kurzportraits zu 30 elementaren Menschenrechten mit folgender Struktur: Grundgehalt, Rechtsquellen, Pflichten der Staaten, legitime Einschränkungen, kontroverse Fragen, internationale Rechtsprechung.

Laut humanrights.ch besteht das Ziel dieser Basis-Dokumentation darin, die inhaltlichen Profile der wichtigsten international anerkannten Menschenrechte kurz und verständlich zu vermitteln. Gleichzeitig sind jeweils konkrete Fallbeispiele verlinkt, so dass sich das Instrument auch für die Menschenrechtsbildung eignet.

Unter den Titeln: Gleichbehandlung; Privatsphäre und Familie; Religion, Kultur, Wissenschaft, Bildung; Öffentlichkeit und Politik; Freiheitsentzug und Justiz; Existenzsicherung; Wirtschaft, werden elementare Menschenrechte aufgeführt.

Religionsfreiheit
Zur Religionsfreiheit, einem der 30 aufgeführten Menschenrechte, schreibt humanrights.ch, dass sie den Menschen in seinem religiösen oder weltanschaulichen Glauben schützt. „Die Religionsfreiheit besitzt eine negative und eine positive Komponente.“ Unter „Schutzpflichten“ werden staatliche Maßnahmen gegen Verletzungen der Religionsfreiheit durch nicht-staatliche Dritte wie Privatpersonen und Unternehmen aufgezählt: „Schutz vor Missionierung unter Ausnutzung einer Machtstellung; Schutz von Austrittswilligen aus einer Glaubensgemeinschaft; Schutz einer Glaubensgemeinschaft vor Hassreden.“

Legitime Einschränkungen der Religionsfreiheit
Humanrights.ch führt als Beispiele für legitime Einschränkungen der Religionsfreiheit das „Verbot religiöser Symbole an öffentlichen Schulen wegen der Neutralitätspflicht des Staates“ an, das „Verbot der Missionierung unter Ausnutzung einer Machtstellung, etwa im Militär“ oder die „Beschränkung der Benützung des öffentlichen Grunds für Kultushandlungen wie Prozessionen“.

Kontroverse Themen zur Religionsfreiheit
Die Beschneidung von Knaben sei ein kontroverses Thema, weil das religiöse Erziehungsrecht dem Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit gegenüberstehe und geklärt werden müsse, was Vorrang habe. Weitere umstrittene Bereiche seien die Kopftuchfrage bei Schülerinnen an öffentlichen Schulen, oder ob Sekten, wie Scientology, Träger privater Grundschulen sein dürften, sowie die Frage, ob und gegebenenfalls wie die religiös motivierte Ganzkörperverhüllung im öffentlichen Raum geregelt werden solle.

Weitere Infos zu „Menschenrechte in Kürze“:

http://www.humanrights.ch/de/Menschenrechte/index.html

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Muslime schützen adventistische Kirche mit Menschenkette

Silver Spring, Maryland/USA, 28.08.2013/APD   Bei den Demonstrationen vom 18. August haben Muslime durch eine Menschenkette die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Heliopolis, Stadtteil von Kairo, vor einem Protestzug von 300 Personen geschützt, wie Adventist News Network ANN berichtete. Diese Geste zeige die weiterhin vorherrschende Solidarität zwischen den Ägyptern trotz der Unruhe im Land, sagte Pastor Llewellyn Edwards, Präsident der Adventisten in Ägypten und Sudan.

„Wir wussten, dass einige große Demonstrationen geplant waren“, so Edwards. Die Protestzüge hätten aber die Sicherheit der adventistischen „Nile Union Academy“ in Kairo, einem Internat mit 130 Studenten, nicht bedroht. Er sei zuversichtlich, dass die Umgebung in Kairo, in der sich das kirchliche Eigentum befinde, sicher bleiben werde. „Es gibt Muslime aus der Nachbarschaft, welche die Mitarbeiter der ‚Nile Union Academy‘ täglich kontaktieren, um ihnen zu beweisen, dass ihre Sicherheit gewährleistet sei“, betonte Pastor Edwards.

Die rund 700 adventistischen Kirchenmitglieder in Ägypten versammeln sich in 16 Kirchgemeinden. Sie unterhalten nebst der „Nile Union Academy“ auch die „Zeitoun Adventist School“, eine Grundschule mit 800 Schülern. Beide Bildungsinstitute unterhielten gute Beziehungen mit ihrer nächsten Nachbarschaft, so Pastor Edwards.

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"Das alles gibt eine tiefe Befriedigung"

Hergiswil und Eriz/Schweiz, 27.08.2013/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz führte vom 19. bis 23. August zwei Hilfseinsätze bei Bergbauern in Hergiswil/LU und Eriz/BE mit 40 Freiwilligen durch. „Seit 20 Jahren führen wir in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berghilfe SAB jährlich eine Freiwilligenwoche durch. Dieses Jahr haben wir aufgrund der vielen Anmeldungen von Freiwilligen zwei Hilfseinsätze durchgeführt“, sagte Alexandre Gasser, Geschäftsleiter ADRA Schweiz. In den vergangenen 20 Jahren hätten sich insgesamt 500 Freiwillige an den Hilfseinsätzen beteiligt. Der Gegenwert der geleisteten Arbeit entspreche eine Million Franken.

Hilfseinsatz in Hergiswil: Zimmereiarbeiten für Laufstall und Bau einer Trockenmauer
Auf 800 Metern über dem Meer hätten vier Frauen und zwölf Männer in ihrer Urlaubszeit auf der „Geissmatt“, oberhalb von Hergiswil/LU, Heubelüftungsroste und Holzwandelemente für den neuen Mutterkuhstall (Laufstall) gezimmert sowie eine 20 Meter lange Trockenmauer erstellt, sagte Monika Stirnimann, zuständig für Projekte von ADRA in der Schweiz. Zwei Freiwillige hätten den Einsatz vor Ort geleitet, ein Elektriker, der von einem Holzbautechniker unterstützt worden sei. Die freiwilligen Helfer im Alter von 20 bis 60 Jahren gehen unterschiedlichen Berufen nach: Chauffeur, Hausfrau, Kaufmännische Angestellte, Physiotherapeutin, Schlosser, Schreinerin und Zimmermann. Zwei Freiwillige kochten für ihre Kollegen und Kolleginnen. Das Hilfswerk müsste rund 3.000 Franken für diesen Hilfseinsatz aufwenden, vorwiegend für das Essen und den Transport der Freiwilligen vor Ort, so Stirnimann.

„Wir sind außerordentlich beeindruckt und dankbar für den Einsatz der Freiwilligen“, sagte der Bauer, Vater von fünf Kindern im Alter von 10 – 22 Jahren. Auch die Gemeindebehörde habe ihren Beitrag zum Hilfseinsatz leisten wollen, betonte Urs Kiener, Bürgermeister von Hergiswil; er habe den Freiwilligen kostenlos die Zivilschutzanlage im Dorf als Unterkunft zur Verfügung gestellt.

„Ich setze gerne eine Woche Urlaub für sinnvolle Arbeit ein, bei der man sofort sieht, was man gemacht hat“, sagte Andi Sailer, Maschinenführer. „Teamarbeit und Teamgeist sind großartig, man lernt neue Leute kennen, kann draußen arbeiten und macht Menschen eine Freude. Das alles gibt eine tiefe Befriedigung.“

Hilfseinsatz im Eriztal: Innenausbau, Umgebungs- und Instandsetzungsarbeiten
Seine Familie in der „Geissegg“, auf 1000 Metern über dem Meer, Gemeinde Horenbach-Buchen, in der Nähe von Thun/BE, sei in den vergangenen Jahren durch schwierige Zeiten gegangen, sagte der Bauer, Vater von vier Kindern. Bei der Renovierung des alten Hauses sei eine Decke eingestürzt, worauf die Familie für ein Jahr in einem Wohncontainer gelebt habe, der bei einem Sturm überschwemmt worden sei und die sechsköpfige Familie sich während eines weiteren Jahres auf eineinhalb Räume im Haus habe beschränken müssen. In dieser Zeit sei die Mutter der Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren schwer erkrankt und befinde sich gegenwärtig in der Rehabilitationsphase. Der Sturm habe auch einen kleinen Stall einfach „weggeblasen“, der wieder aufgebaut werden müsse, so der Bauer.

Die sieben Frauen und siebzehn Männer von 20 Jahren bis ins Pensionsalter, hätten von einem Vorplatz Verbundsteine palettiert, um den Platz neu zu nivellieren, eine Trockenmauer von 16 Metern Länge mit Treppe erstellt, Bäume gefällt und zu Brennholz verarbeitet, einen Holzzaun sowie zwei Geländer bei der Scheuneneinfahrt errichtet, so Monika Stirnimann. Im Haus seien Sockelleisten montiert, ein Schuhgestell gezimmert und viele kleine Schreinerarbeiten erledigt worden. Ein pensionierter Landmaschinenmechaniker habe mit einem Gehilfen an den Fahrzeugen und Maschinen Service- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, nötigenfalls auch geschweißt. „Was die beiden geschafft haben, hätte ich kaum zahlen können“, sagte der Bauer.

Auch diese Freiwilligen führen unterschiedliche Berufe aus: Baumaschinen- und Landmaschinenmechaniker, Elektriker, Elektroniker, Förster, Hausfrau, Hochspannungs-Sicherheitstechniker, Pastor, Schneiderin, so Stirnimann. Ein Rettungssanitäter habe mit zwei Mitarbeitern für die 24 Freiwilligen gekocht.

„Was die 24 Freiwilligen in dieser Woche geleistet haben, hätte ich alleine gar nicht schaffen können. Bei gewissen Tätigkeiten braucht es vier oder mehr Hände“, sagte der Bauer. „Wir sind sehr dankbar für diesen Einsatz.“

Laut Stirnimann müsste ADRA Schweiz für den Hilfseinsatz im Eriztal rund 4.500 Franken für Essen, Unterkunft und den Transport der Freiwilligen vor Ort aufwenden. Die Einsätze seien deshalb so kostengünstig, weil die Freiwilligen ihre Zeit zur Verfügung stellten und die Bauern die meisten Arbeitsgeräte und Baumaterialien.

ADRA Schweiz ist Partner der Glückskette
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA-International (Adventist Development and Relief Agency) ist die weltweite Hilfsorganisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bereich der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit. ADRA unterhält ein Netzwerk mit etwa 120 regionalen und nationalen Landesbüros und gewährt Hilfe ohne Rücksicht auf politische und religiöse Anschauung oder ethnische Herkunft.

ADRA Schweiz (www.adra.ch) ist ein im Handelsregister eingetragener Verein und genießt Steuerfreiheit. Das Hilfswerk wurde 2013 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre bestätigt. Das ZEWO-Gütesiegel steht für den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden. ADRA Schweiz ist Partner der Schweizer Glückskette: http://www.glueckskette.ch

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Bolivien: Medizinische Versorgung von Flussanwohnern per Schiff

Riberalta/Bolivien, 26.08.2013/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Bolivien hat ein neues Schiff mit dem Namen „Hoffnung des Ostens“ in Betrieb genommen. Damit sollen mehr als 6.000 Menschen in über 40 Dörfern im Osten des Landes, an den Ufern der Flüsse Madre de Dios und Beni, mit medizinischer und zahnmedizinischer Hilfe versorgt werden. Das Schiff benötige 30 Tage für eine Tour durch den bolivianischen Amazonas, berichtete der Adventistische Newsdienst Südamerika (ASN).

Das Schiff habe ein Röntgengerät an Bord, verfüge über einen zahnärztlichen Behandlungsraum sowie ein Konsultationszimmer für ärztliche Untersuchungen. Neben Kapitän und Matrose seien ein Arzt, ein Zahnarzt, ein Seelsorger und eine Krankenschwester an Bord.

Bei der Inbetriebnahme des Arztschiffs in Riberalta in Nordbolivien seien laut ASN die Stadtbehörden und der Vizegouverneur, der Vertreter des Bereichs Gesundheit und Medizin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) sowie der Direktor des bolivianischen Malaria-Programms zugegen gewesen.

Für Dr. Johnny Velasquez, Direktor von ADRA Bolivien, sei mit dem Beginn der medizinischen Versorgung der bolivianischen Amazonasbewohner per Schiff ein Traum wahr geworden. „Ich bin sehr glücklich, dass ADRA mit einem neuen und angemessen ausgestatteten Boot die Flüsse befahren kann.“ Er glaube, dass dies ein weiterer Weg sei, um den Menschen wieder Hoffnung zu geben.

ADRA Netzwerk
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International (Adventist Development and Relief Agency) ist die weltweite Hilfsorganisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bereich der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit. ADRA unterhält ein Netzwerk mit etwa 120 regionalen und nationalen Landesbüros und gewährt Hilfe ohne Rücksicht auf politische und religiöse Anschauung oder ethnische Herkunft.

ADRA Bolivien
ADRA ist in Bolivien seit 1964 tätig. Zuerst unter dem Namen OFASA (Obra Filantrópica y de Asistencia Social Adventista) und ab 1984 unter der jetzigen Bezeichnung. Mit der Namensänderung hat sich der Fokus der Tätigkeit verschoben. Es wurden nicht mehr nur Pflege- und Nothilfe angeboten, sondern auch Entwicklungshilfe, insbesondere die Förderung der Dorfentwicklung und des Gemeinwesens. ADRA Bolivien führt Projekte durch, welche die ländlichen Einkommen steigern, die Gesundheit und Ernährungssicherheit sowie die Basisinfrastruktur und Bildung fördern. Zudem werden Drogenpräventions- und -Rehabilitationsprogramme für Kinder und Jugendliche durchgeführt. In der Katastrophenvorsorge und -hilfe wird mit internationalen Organisationen kooperiert sowie die Einsätze mit der nationalen Regierung und örtlichen Behörden abgesprochen. ADRA Bolivien führt Programme und Projekte landesweit durch, die von nationalen als auch internationalen Geldgebern finanziert werden.

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Evangelisation reduziert Kriminalität und Krankenhauseinweisungen

Lae/Papua-Neuguinea, 22.08.2013/APD   Die dreiwöchige Evangelisation des adventistischen Pastors Gary Kent auf dem „Eriku Oval“, einem Freiluftplatz in Lae, Hauptstadt der Provinz Morobe/Papua-Neuguinea, habe an manchen Abenden rund 40.000 Menschen angezogen, mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung. Behördenmitglieder hätten sich positiv zur Veranstaltung geäußert, so die australische adventistische Gemeindezeitschrift „Record“. Die Kriminalitätsrate in der Stadt sowie die Anzahl verletzungsbedingter Krankenhauseinweisungen seien während der dreiwöchigen Abendveranstaltungen laut Behördenangaben zurückgegangen.

Kasiga Kelly Naru, Gouverneur der Provinz Morobe, habe gegenüber Pastor Kent geäußert, dass er dessen Ausführungen auf einem der drei Live-Radio-Sender, welche die Vorträge ausgestrahlt hätten, mitverfolgt habe. Obwohl die Evangelisation mitten in der Regenzeit stattgefunden hätte und man die Stadt auch als „verregnetes Lae“ bezeichnete, seien die Freiluftveranstaltungen am Abend kaum von starken Regengüssen betroffen gewesen, sagte Pastor Kent.

Es hätten sich 400 Personen für die Glaubenstaufe entschieden. Sie und weitere 3.000 am christlichen Glauben Interessierte würden von den bestehenden adventistischen Kirchen und Pastoren durch Seminare, persönliche, biblische Unterweisung sowie in Kleingruppen mit der Bibel und dem Christsein weiter bekannt gemacht und in die Gemeinden integriert, so „Record“.

In Papua-Neuguinea gibt es über 248.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 904 Kirchengemeinden. Sie unterhalten eine Universität, drei Gymnasien, 96 Grundschulen, 42 Kliniken, einen Flying Doctor Service (Fliegende Ärzte) sowie einen Radio- und Fernsehsender.

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ADRA Schweiz bietet Nähausbildung in Haiti an

Zürich/Schweiz, 21.08.2013/APD „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist“, sagte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Weil Haiti immer wieder von Naturkatastrophen, wie Wirbelstürmen und Erdbeben, heimgesucht werde, stünden die Bewohner jeweils vor dem Nichts, informierte Samuel Ndikumana, Leiter des Nähprojekts der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz, in Petit Goâve/Haiti. Berufsschulen, wie in der Schweiz oder Deutschland üblich, kenne man in Haiti nicht. Weil Frauen oft die wirtschaftliche Last ihrer Familie schultern müssten, verbessere eine handwerkliche Ausbildung ihre Chance, besser bezahlt zu werden oder mit einem Kleinunternehmen sich selbständig zu machen. ADRA biete in 600 Stunden während jeweils sechs Monaten insgesamt 300 Frauen die Möglichkeit, eine Nähausbildung an Industrie- und Haushaltnähmaschinen zu absolvieren. Der erste Kurs sei im Juni mit 180 Frauen abgeschlossen worden, und der zweite habe im Juli mit 120 Teilnehmerinnen begonnen, teilte das Hilfswerk mit.

Gleichzeitig würden auch ADRA-Nähateliers in Genossenschaftsform gegründet, so Ndikumana, denn gemeinsam könnten die Frauen ihre Interessen besser vertreten. Die Vermittlung von Kenntnissen zur Geschäftsführung sei Teil der Ausbildung. Die Näherinnen könnten vorerst in ADRA-Werkstätten arbeiten und später ihr eigenes Geschäft eröffnen. Die Hilfsorganisation ermögliche den jungen Frauen auch den Zugang zu Mikrokrediten.

Das Hilfswerk erhalte in Haiti technische Unterstützung vom Nationalen Institut für Berufsbildung INFP, bei dem die Frauen auch ihre Abschlussprüfungen ablegen könnten. Die Projektkosten im Höhe von 500.000 Euro würden von den ADRA Landesbüros von Frankreich, Kanada, Schweiz und USA finanziert.

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Selbstschutz der Einwohner Papua-Neuguineas vor Naturkatastrophen

Weiterstadt bei Darmstadt, 20.08.2013/APD   „Wenn es irgendwo auf dieser Welt eine Naturkatastrophe gibt, dann ist oft auch Papua-Neuguinea betroffen“, teilte Fritz Neuberg, Mitarbeiter der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, mit. Der „Pazifische Feuerring“, in dem sich Papua-Neuguinea befinde, sei ein Gebiet, in dem es immer wieder zu einer großen Anzahl von Erdbeben und Vulkanausbrüchen komme. Die Bezeichnung „Feuerring“ leite sich von einem 40.000 Kilometer langen Gebiet ab, das die Form eines Hufeisens habe und aus einer Reihe fast kontinuierlicher ozeanischer Gräben, vulkanischer Bögen und vulkanischen Gürteln bestehe. Papua-Neuguinea zähle zu jenen Ländern, die im pazifischen Raum am meisten für Naturkatastrophen anfällig seien. Allein zwischen 1992 und 2011 seien 44 große Katastrophen registriert worden. „Dabei kamen 3.113 Menschen ums Leben, über 1,3 Millionen Menschen wurden von den Folgen betroffen. Der Sachschaden betrug etwa 121 Millionen Euro“, so Neuberg.

Aus diesem Grund habe die Regierung von Papua-Neuguinea 2010 begonnen, einen sogenannten strategischen Katastrophen-Vorsorgeplan (Disaster Risk Management – DRM) auszuarbeiten. In dem Plan gehe es darum, Vorkehrungen zu treffen, um die Katastrophenrisiken zu mindern. Beteiligte Partner seien unter anderem ADRA, die Weltgesundheitsorganisation WHO, der UN Children’s Fund und OXFAM. Im Rahmen des Vorsorgeplans gebe es eine Reihe von Kursen, welche die Bewohner Papua-Neuguineas dabei unterstützen sollten, sich selbst im Falle einer Naturkatastrophe besser helfen zu können, wie Erste-Hilfe, Gartenbau, Schutz für Kinder und Erwachsene sowie Gesundheitsvorsorge.

ADRA unterstütze auch durch finanzielle Mittel des Europäischen Amtes für humanitäre Hilfe (ECHO) den Disaster-Risk-Management-Plan in der Provinz Morobe im Nordostteil von Papua-Neuguinea unter anderem durch Projekte im Bereich „Wasser und Sanitäranlagen“, durch Kurse zum Thema Wasserversorgung, AIDS-Vorsorge und „Leadership“ (Wie leite ich Teams und Gruppen). Ein gut aufgebautes System der Wasserversorgung biete den Einwohnern die Möglichkeit, während der Regenzeit Wasser zu speichern, um darauf in Zeiten der Dürre zurückgreifen zu können. Das ADRA-Maßnahmen-Paket sei ein wertvoller Beitrag, um den Einwohnern Papua-Neuguineas zu helfen, eigenständig, selbstbewusst und gut vorbereitet durch schwierige Situationen zu kommen, betonte Fritz Neuberg.

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Sommer in der Roma-Gemeinde Fushe-Kruja

Wien/Österreich, 19.08.2013/APD   Die erste Phase des „REFLECT“-Bildungsprojektes mit der Roma-Gemeinde in Fushe-Kruja/Albanien konnte erfolgreich abgeschlossen werden, teilte Marcel Wagner (Wien), Direktor der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich mit. Um ein wenig Abwechslung in den oft harten Arbeitsalltag der Roma-Gemeinschaft zu bringen, veranstaltete ADRA Albanien mit Unterstützung der ADRA-Schwesterorganisationen ADRA Österreich und Deutschland verschiedene Aktivitäten. Neben einem Fußballturnier in Tirana, bei dem Roma-Männer gegen ein albanisches Team spielten, wurde ein viertägiges Sommercamp organisiert, bei dem Roma-Kinder und junge Mädchen zusammen mit albanischen Kindern lernen und spielen konnten.

Das Fußball-Turnier habe den Roma-Männern laut Wagner geholfen, Teamfähigkeiten zu entwickeln und ihnen das Gefühl gegeben, Teil von etwas Größerem zu sein. Die Männer hätten die Möglichkeit gehabt, albanische Männer kennenzulernen, sich auszutauschen, ihre erlernten Sprachkenntnisse anzuwenden und dabei Selbstbewusstsein zu entwickeln. Am Sommercamp in Tirana hätten 28 Kinder und acht Mädchen fünf Tage lang teilnehmen können. Themen, wie Rechte und Pflichten eines albanischen Bürgers, Ernährung und Hygiene, seien behandelt sowie weitere Schreib- und Leseübungen durchgeführt worden. Daneben hätten viele Freizeitaktivitäten auf dem Programm gestanden. „Zum Abschluss organisierten wir ein Fest, bei dem albanische und Roma-Kinder sowie Mädchen im Jugendalter zusammen tanzten und sangen.“

Fushe-Kruja, eine Stadt in Mittelalbanien, rund 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tirana, sei im Sommer sehr heiß, der schwere Geruch von Verschmutzung liege in der Luft, so Wagner. Abkühlung gebe es kaum, und Roma-Kinder spielten in dem von Abwasser verschmutzen Fluss, was zu vermehrten Krankheiten führen würde.

In den Monaten Mai und Juni sei deshalb laut dem ADRA-Direktor insbesondere nochmal das Thema Hygiene diskutiert und den Eltern die Gefahren, die von verschmutztem Wasser ausgingen, erklärt worden. „Die Teilnehmer machten Fortschritte beim Lesen und Schreiben in der albanischen Sprache. Die Lernübungen haben wir mit praktischen Aktivitäten ergänzt, wobei die Frauen das Nähen und Häkeln erlernen konnten“, informierte Wagner. „Die wohl größte Veränderung können wir in den Verhaltensweisen der Teilnehmer feststellen“, betonte Wagner. Die Hygiene habe sich verbessert, nun kämen Kinder und Erwachsene in angemessener Kleidung zum Unterricht und verhielten sich nach den Regeln des ADRA-Gemeinschaftszentrums. „Die Teilnehmer zeigen Respekt gegenüber uns und gegenüber ihren Mitschülern.“ Das Selbstbewusstsein insbesondere der Roma Frauen müsse indes noch weiter gefördert werden.

Die erste Phase des „REFLECT“-Bildungsprojekts sei nun abgeschlossen. „In Bezug auf Aktivitäten, Beziehungen, Gemeinschaft und Zusammenarbeit konnten wir positive Ergebnisse erzielen“, hob Marcel Wagner hervor. Nachdem in der ersten Phase Probleme, Herausforderungen und etwaige Lösungsansätze benannt worden seien, könne nun begonnen werden, intensiver mit der Roma-Gemeinschaft zu arbeiten und sie in öffentliche Aktivitäten zu integrieren. Es sei aber immer noch schwierig, die Roma-Gemeinschaft davon zu überzeugen, wie wichtig der Schulbesuch für ihre Kinder wäre. Insbesondere in den Sommermonaten würden die Roma-Familien vermehrt umher reisen. „Sie versuchen hart zu arbeiten, um die Wintermonate überbrücken zu können.“

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"Brot für die Welt" half in über 90 Ländern

Berlin, 18.08.2013/APD   „Weltweit zu Gerechtigkeit beizutragen“ sei das Ziel von „Brot für die Welt“, sagte Vorstandsmitglied Tilman Henke bei der Vorlage des ersten Jahresberichts nach dem Zusammenschluss von „Brot für die Welt“ und Evangelischem Entwicklungsdienst. Mehr als 55,2 Millionen Euro Spenden und Kollekten habe das evangelische Entwicklungswerk 2012 erhalten. Hinzu seien Mittel der Kirchlichen Entwicklungsarbeit (51,0 Millionen Euro) und der Bundesregierung (122,8 Millionen Euro), vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gekommen. Mehr als 2.000 Projekte in über 90 Ländern habe „Brot für die Welt“ laut Henke im vergangenen Jahr gefördert, davon seien 1.379 neu bewilligt worden. Die Projektausgaben hätten sich 2012 auf 234,6 Millionen Euro belaufen.

Wie wichtig die Unterstützung sei, zeige die Demokratische Republik Kongo. Vorstandsmitglied Claudia Warning: „Unser kirchlicher Partner unterhält allein in der Provinz Goma 500 Schulen für 160.000 Schülerinnen und Schüler. Zwei Drittel der Schulen liegen in protestantischer Verantwortung. Unsere Partner sorgen dafür, dass junge Menschen lernen können – eine Aufgabe, die eigentlich der Staat erbringen müsste.“ Im Osten des Kongo herrsche ein langjähriger Bürgerkrieg, in dem auch ethnische Konflikte und Auseinandersetzungen um Rohstoffe eine Rolle spielten.
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Adventistische Kirche im ägyptischen Asyut ausgebrannt und zerstört

Kairo/Ägypten, 16.08.2013/APD   In der Nacht vom 14. auf den 15. August ist während den Unruhen auf die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der 400.000 Einwohner-Stadt Asyut, rund 300 Kilometer südlich von Kairo, ein Brandanschlag verübt worden, bei dem das Kircheninnere total ausbrannte. Nach Einschätzung der adventistischen Kirchenleitung in Ägypten sei der Anschlag nicht von einer organisierten, politischen Bewegung durchgeführt worden.

Adventistisches Pastorenehepaar von muslimischem Ehepaar gerettet
Nachdem das Kirchengebäude durch einen Mob in Brand gesteckt und ausgebrannt sei, hätten die Angreifer die Pastorenwohnung zusätzlich stark beschädigt. Die dorthin führende Treppe sei verbrannt und zusammengebrochen, so Llewellyn R. Edwards, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Ägypten. Der Pastor in Asyut habe sich mit seiner Frau in ihrer über dem Kirchenraum liegenden Wohnung versteckt. Die Angreifer hätten sie nicht entdeckt. Als das Gebäude gebrannt habe, hätte das Pastorenehepaar durch ein Fenster um Hilfe gerufen. Es sei von den Nachbarn, einem muslimischen Ehepaar und Mitgliedern der Muslimbruderschaft, über den Balkon gerettet worden. Sie hätten die Nacht bei den muslimischen Nachbarn verbringen können. Der Mob habe das muslimische Ehepaar bedroht, doch sie hätten dem adventistischen Ehepaar dennoch Zuflucht gegeben, so Edwards. Dies zeige, dass nicht alle Mitglieder der Muslimbruderschaft auch Extremisten seien.

„Als Adventisten wollen wir gute Beziehungen zu Ägyptern jedes Glaubens pflegen“, betonte Llewellyn R. Edwards. Er ginge davon aus, dass unter dem Regime von Polizei und Militär im Land bald Ruhe einkehren werde, dennoch hätten viele Christen in Ägypten Angst vor der Zukunft.

Laut Pastor Edwards habe die Regierung angekündigt, dass sie für die Wiederherstellungskosten aller Kirchen aufkommen werde, die in der Nacht vom 14. August während der Unruhen zerstört worden wären. Nach seinen Angaben seien in Ägypten 17 Kirchen völlig zerstört worden.

Die rund 700 adventistischen Kirchenmitglieder in Ägypten versammeln sich in 16 Kirchengemeinden. Sie unterhalten die Nile Union Academy (Mittelschule), ein Internat mit 130 Schülerinnen und Schülern, sowie die Zeitoun Adventist School, eine Grundschule mit 800 Kindern. Beide Bildungsinstitute unterhielten gute Beziehungen mit dem Gemeinwesen, in dem sie lebten, so Pastor Edwards.
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Zwei Buchläden der Bibelgesellschaft in Ägypten total ausgebrannt

Swindon/England, 16.08.2013/APD   Zwei Buchläden der ägyptischen Bibelgesellschaft in Assuit und Minia, den beiden größten Städten in Südägypten, sind nach Ausbruch der Unruhen am 14. August komplett zerstört worden, wie die Bibelgesellschaft in England mitteilte. Die Unruhen seien nach der Auflösung der Protestcamps der Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi durch die Sicherheitskräfte in Kairo ausgebrochen.

Der Generaldirektor der ägyptischen Bibelgesellschaft, Ramez Atallah, bezeichnete den Gewaltausbruch als „Angriff auf den Staat durch eine gewalttätige Minderheit, welche die Nation destabilisieren wolle“.

Die Angreifer hätten die Rollläden aus Metall zerstört, welche die Buchläden schützten, hätten die Schaufenster eingeschlagen, seien in die Verkaufsräume eingedrungen und hätten die Geschäfte in Brand gesetzt. An den Straßen der beiden Buchläden seien viele weitere Geschäfte und parkende Autos ebenfalls angezündet worden, so Atallah.

In einem Brief an die Unterstützer der Bibelgesellschaft auf der ganzen Welt habe Ramez Atallah geschrieben: „Einer der Gründe, weshalb die Regierung so zurückhaltend gewesen ist, die Lager der Muslimbruderschaft aufzulösen, ist deren Androhungen von Vergeltungsmaßnahmen gewesen“, so Atallah. „Die meisten Ägypter haben deshalb Gewaltausbrüche erwartet. Trotzdem ist es äußerst schmerzlich, im Fernsehen das Blutvergießen unter Ägyptern mit anzusehen.“ Seit 129 Jahren sei die Bibelgesellschaft in Ägypten tätig und habe noch nie solche Angriffe erlebt, wie sie nun gegen die beiden Buchläden ausgeführt worden seien.
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"Alternative für Deutschland" auch für Adventisten interessant?

Ostfildern bei Stuttgart, 16.08.2013/APD   Nicht nur Katholiken und Mitglieder evangelischer Landeskirchen engagierten sich laut Nachrichtenagentur idea für die neue, Werte-konservative und Euro-skeptische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), sondern auch Freikirchler. Unter letzteren befänden sich ebenfalls Adventisten, teilte der Adventistische Pressedienst (APD) mit.

So wurde im Wahlkreis 41 (Hannover Stadt I) für die Wahl des 18. Deutschen Bundestages am 22. September als AfD-Direktkandidat der Geologe und Adventist Dr. Dr. Matthias Dorn (59) nominiert. Der Wahlkreis ist fest in der Hand der SPD. Nur 1957 konnte ein CDU-Kandidat das Direktmandat erlangen. Dorn kandidiert zudem auf Platz 6 der AfD-Landesliste. Er ist gleichzeitig Beisitzer im AfD-Landesvorstand Niedersachsen.

Im Wahlkreis 100 (Rheinisch-Bergischer Kreis) ist AfD-Direktkandidat der Unternehmensberater Martin Haase (58) aus Bergisch Gladbach, Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und Leiter des Verbindungsbüros der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA zur Europäischen Union in Brüssel. Der Wahlkreis ging bei vorausgegangenen Bundestagswahlen bis auf 1972, als die SPD siegte, immer an die CDU. Haase wurde zudem auf Platz 12 der AfD-Landesliste Nordrhein-Westfalen gesetzt. Der Unternehmensberater ist außerdem stellvertretender Sprecher des AfD-Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis.

Laut Haase stütze sich die AfD kreisweit auf etwa 100 Mitglieder aus unterschiedlicher Altersklassen und Berufsgruppen. Ein Großteil habe bislang keiner Partei angehört. Der Kandidat wolle durch sein politisches Engagement verlorengegangene Träume lebendig werden lassen: „Gestalten wir generationsübergreifend die Zukunft unseres Landes und sichern wir unsere Lebensqualität bis ins hohe Alter, indem wir die demokratische Mitbestimmung in Deutschland stärken, sorgsam in den Frieden Europas investieren und unseren Kindern keine erdrückenden Schulden hinterlassen.“ Die „Alternative für Deutschland“ ordnet Haase wie folgt ein: „Links vom rechten und rechts vom linken Block, also genau in der bürgerlichen Mitte.“ Seine Familie unterstütze ihn „großartig“. Zusätzlich fände er „als Christ im Glauben zu innerer Gelassenheit“.

Die am 6. Februar 2013 gegründete AfD habe in Nordrhein-Westfalen etwa 3.000 Mitglieder, bundesweit sollen es bis zu 20.000 sein. Die Partei ist in allen 16 Bundesländern durch Landesverbände vertreten.

Nur einmal gelangte bisher ein Adventist als Abgeordneter in den Bundestag. Bei der Bundestagswahl 1998 war der Bauunternehmer Frank Hempel in Mecklenburg-Vorpommern für die SPD Direktkandidat im damaligen Wahlkreis 270 (Neustrelitz, Stasburg, Pasewalk, Ueckermünde, Anklam). Er wurde mit der knappen Mehrheit von 13 Stimmen in den 14. Deutschen Bundestag gewählt. Dort war er unter anderem Mitglied des Bundestagsausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zur Bundestagswahl 2002 wurden die Wahlkreise vergrößert, sodass weniger Abgeordnete ins Parlament einzogen. Hempel trat nicht mehr zur Wahl an, sondern arbeitete als Referent im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten ermutige ihre Mitglieder nicht zum politischen Engagement oder rate ihnen davon ab. „Das ist eine Entscheidung, die jedes Gemeindeglied für sich treffen muss“, betonte der frühere Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), Dr. Bert B. Beach. Wenn Christen in wichtigen Regierungsstellen ihren Dienst verrichteten, könnten sie ihren Einfluss zum Schutz der Menschenrechte sowie der Glaubens- und Gewissensfreiheit nutzen. Grundsätzlich bleibe es aber dem Einzelnen überlassen, ob und wie er sich politisch betätige.
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Entführungen und Übergriffe auf Christen in Ägypten nehmen zu

Herzogenbuchsee/Schweiz, 15.08.2013/APD   Nach der gewaltsamen Räumung zweier Protestlager von Anhängern des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi durch Sicherheitskräfte hätten Islamisten am 14. August in vielen Städten Ägyptens Kirchen, Läden und Wohnhäuser von koptischen Christen in Brand gesetzt, teilte das überkonfessionelle christliche Hilfswerk „Open Doors“ Schweiz mit. Außerdem würden Kopten vermehrt entführt und durch Lösegeldforderungen unter Druck gesetzt. Der koptische Papst Tawadros II. habe aus Sicherheitsgründen eine Messe abgesagt.

Entführung und Zwangsheirat
Ein siebenjähriges Mädchen sei während der Hochzeit ihres Onkels entführt worden. Um die Lösegeldforderung begleichen zu können, habe die koptische Gemeinde die Summe in der Höhe von zwölf ägyptischen Jahresgehältern zusammengelegt, so „Open Doors“. Zudem würden junge Christinnen verschleppt, zwangskonvertiert und ihre Religionszugehörigkeit auf dem Personalausweis von „christlich“ in „muslimisch“ verändert. Dann würden sie zur Heirat mit Muslimen gezwungen. Viele kehrten nicht zu ihrer Herkunftsfamilie zurück, weil ihnen gedroht werde, dass sie und ihre Angehörigen in diesem Fall umgebracht würden.

Geschäfte christlicher Besitzer angezündet
Laut „Open Doors“ sei ein banaler Streit in der Stadt Bani Ahmed, südlich von Kairo, zwischen einem christlichen Gast eines Kaffeehauses und dessen muslimischem Besitzer über einen Song im Radio so eskaliert, dass Muslime sieben Häuser und mehrere Autos von Christen geplündert oder angezündet hätten. Darunter eine Apotheke, ein Möbelgeschäft, eine Autowerkstätte und weitere Geschäfte, die Christen gehörten. 18 Menschen seien dabei verletzt worden. Christen hielten aus Angst vor weiteren Übergriffen ihre Geschäfte geschlossen.

Koptischer Papst sagt Messe ab
Die Erschießung des koptischen Priesters Mina Abboud Sharubim oder jene der zehnjährigen Jessica Boulous, auf dem Heimweg von der Kirche als auch die Enthauptung des christlichen Elektronikhändlers Magdy Lamei Habib, dessen Körper in der Wüste gefunden worden sei, belegten die Zunahme von Gewalt und deren Häufigkeit. Der koptische Papst Tawardos II. habe die für diese Woche geplante Messe in der St. Markus-Kathedrale in Kairo abgesagt, so das Hilfswerk. Er fürchte, dass seine Präsenz die christliche Gemeinde gefährden könnte.
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Ruandas First Lady eröffnet adventistischen Frauenkongress

Kigali/Ruanda, 15.08.2013/APD Adventistische Frauen verfügten über ein „ungenutztes Potenzial“, um die Zivilgesellschaft zu bereichern, sagte Jeannette Kagame, Präsidentengattin von Ruanda, bei der Eröffnung des internationalen adventistischen Frauenkongresses in Butare, Huye Distrikt/Ruanda. „Es ist eine Sache, über Potenzial zu verfügen und eine andere, damit zu versuchen, das Beste zu erreichen“, hob Kagame laut Adventist News Network (ANN) hervor, und ergänzte: „Bedenken Sie, was Sie der nächsten Generation hinterlassen wollen.“

Vom 7. bis 11. August nahmen 1.500 Frauen aus elf Ländern der adventistischen Kirchenregion in Ost- und Zentralafrika (ECD) am Kongress teil. Laut Organisatoren habe die Veranstaltung die Frauen ermutigen wollen, positive Veränderungen an ihren Wohnorten zu bewirken. Dabei sei es um frauenspezifische Themen gegangen, wie geschlechtsspezifische Gewalt oder Hindernisse für die sozioökonomische Entwicklung. Es seien auch Tipps zu einem erfüllenden, sinnvollen Leben ausgetauscht worden.

In der ruandischen Kultur würden Frauen als das Herz des Hauses angesehen, sagte Jeannette Kagame. „Wir ernähren, erziehen und ermutigen. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, legen wir die Basis für die Charakterbildung. Die Gesellschaft erwartet viel von uns als Ehefrauen, Mütter, Schwestern, Berufsfrauen und Privatpersonen“, betonte sie. Die Frau des Präsidenten habe auch die immer komplexer werdende Rolle der Frau in der Gesellschaft gewürdigt.

In früheren Jahren wurde der Frauenkongress in Kenia, Uganda oder Tansania durchgeführt, so ANN. Ruanda sei als Gastland für diesen Frauenkongress gewählt worden, weil das Land ein starker Verfechter der Gleichstellung und Förderung von Frauen sei, sagte Esron Byiringiro, Präsident der adventistischen Kirchenleitung in Ruanda. Laut ruandischer Verfassung müssten 30 Prozent der Leitungspositionen von Frauen besetzt werden. Im ruandischen Parlament seien 56 Prozent der Abgeordneten Frauen.

Ruanda hat knapp elf Millionen Einwohner, davon sind 550.000 Mitglieder der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in 1.612 Versammlungsräumen Gottesdienst feiern. Die Adventisten in Ruanda unterhalten ein Krankenhaus, sechs Gesundheitszentren, eine Zahnklinik, zwei Hochschulen, 47 Grundschulen und acht Gymnasien.

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Millionen kleine Helfer unterstützen ADRA nach dem Hochwasser

Weiterstadt bei Darmstadt, 14.08.2013/APD   „Für die Hilfeleistung nach der Flutkatastrophe im Raum Nordsachsen erhält die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA starke Unterstützung“, teilte die Online-Redakteurin von ADRA Deutschland, Mirjam Greilich, mit. Neben Heizplatten und Gebäudetrocknern setze ADRA zusätzlich Millionen mikroskopisch kleiner Lebewesen ein. Die sogenannten „Effektiven Mikroorganismen“ seien effizient und umweltschonend.

Nach dem Hochwasser werde das wahre Ausmaß der Schäden erst richtig deutlich. In vielen Häusern hätten sich Wände und Böden mit Wasser vollgesogen, und es entstünden Schimmel sowie üble Gerüche. ADRA empfehle den parallelen Einsatz von Infrarot-Heizplatten und Gebäudetrocknern. Die Heizplatten verstärkten die Abgabe der Feuchtigkeit aus den Wänden, Decken sowie Böden und die Gebäudetrockner kondensierten anschließend die Feuchtigkeit aus der Luft. Ergänzend setze ADRA auf großen Flächen Mikroorganismen ein. „Sie fressen im wahrsten Sinne des Wortes den Dreck und mögliche Keime auf und verstoffwechseln sie. So verhindern sie das Entstehen hygienischer Probleme wie Schimmel“, informierte Greilich.

Besonders auf großen Flächen, wie in Gärten oder auf Feldern, lohne es sich, die kleinen Helfer einzusetzen, denn dort hätten sich durch das stehende Wasser besonders viele Abfälle abgelagert, die schwer zu beseitigen seien. Der Einsatz der Mikroorganismen leiste hier eine große Hilfe. Problematische Stoffe, wie ausgelaufenes Heizöl oder krankmachende Keime, könnten durch ihren Einsatz viel schneller abgebaut werden – und das ohne den Einsatz von Chemie. Auch der Ausbruch möglicher Krankheiten könne so vermieden oder zumindest eingedämmt werden. Positiver Nebeneffekt: Entstandene Gerüche würden viel schneller gebunden und das Entstehen von Schimmel verhindert.

Die Mikroorganismen würden ADRA laut Mirjam Greilich kostenfrei von der Gesellschaft zur Förderung regenerativer Mikroorganismen (EM e.V. und EM-Sachsen e.V.) zur Verfügung gestellt. Etwa 180 bis 200 Hektar verseuchtes Gartenland, öffentliche Anlagen und einige Felder von drei überschwemmten Dörfern sollten damit vom Schmutz des Hochwassers befreit werden. Die Hochwasserhilfe von ADRA Deutschland wird von der Aktion „Deutschland Hilft“ finanziell gefördert.

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LFK-Präsident mahnt Änderung des Mediengesetzes an

Lokale Inhalte auf Abruf durch intelligente TV-Geräte

Stuttgart, 13.08.2013/APD   „Immer mehr Zuschauer verbinden ihren Flachbildschirm im Wohnzimmer auch mit dem Internet“, stellte der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg, Thomas Langheinrich, fest. Mehr als jeder fünfte Fernseher in Deutschland wäre entsprechend ausgerüstet. Allein 2012 seien über sechs Millionen derartiger Fernsehgeräte verkauft worden. Das sogenannte „Connected TV“ biete jetzt auch für Zuschauer regionaler Fernsehangebote neue Möglichkeiten, regionale Inhalte zeitunabhängig abzurufen. Ein entsprechendes Satellitenportal wurde in Stuttgart vorgestellt.

Allerdings warnte der LFK-Präsident bei aller Innovation auch vor den Herausforderungen durch die neue Technologie. So würden immer mehr Fernsehgeräte mit eingebauten Kameras ausgestattet, sodass der Zuschauer auf der Wohnzimmercouch zu erkennen sei und zudem automatisch nach seinem Nutzerverhalten ein Programmportfolio zusammengestellt werden könne. „Wir müssen sehr genau darauf achten, wer die personalisierten Daten über das Fernsehverhalten nutzt und in welchen digitalen Wolken sie entschwinden.“

Generell mahnte Langheinrich, auch Europabeauftragter der Medienanstalten in Deutschland, eine Anpassung der bundesdeutschen und europäischen Mediengesetze an, die von ihrer Ausrichtung noch auf den technischen Status Quo aus dem vergangenen Jahrhundert basierten. „Es macht wenig Sinn, wenn die klassischen Fernsehsender in ihren Programmen Werbegrenzen einhalten und den Jugendmedienschutz beachten müssen, andererseits über das gleiche Endgerät mit Hilfe von Apps Bewegtbild-Angebote herunter geladen werden können, die sich nicht an diese Vorgaben halten müssen. Neue Technik erfordert neue Regulierung.“

Handlungsbedarf sehe der Präsident auch bei der Listung der Fernsehprogramme, etwa in digitalen Programmführern (EPG), die der jeweilige Kabelnetzbetreiber nach Vielfaltsgesichtspunkten und diskriminierungsfrei unter Aufsicht der Medienanstalten zusammenstellen müsse. Diese Programmreihenfolge sei aber weder für die Fernsehgerätehersteller noch die Receiverproduzenten rechtlich bindend. Sie könnten nach eigenen Kriterien die Reihenfolge der Fernsehsender im Gerät bestimmen. „Es ist deshalb wichtig, dass auch Spartenprogramme und regionale Sender unter den Hunderten von digitalen Angeboten für die Zuschauer auffindbar bleiben und nicht die Gefahr besteht, dass der am meisten bezahlt, auch an vorderster Stelle gelistet wird.“ Deswegen fordert Langheinrich, dass die Regulierung nicht beim Kabelnetzbetreiber ende, sondern auch auf die Endgerätehersteller ausgeweitet werden müsse.

Als Anwendung der neuen interaktiven Fernsehtechnologie präsentierte Langheinrich gemeinsam mit der Bayerischen Medientechnik (bmt) und Geschäftsführern privater regionaler Fernsehsender ein neues lokales Satelliten-Portal. Es solle eine bessere Orientierung des Zuschauers und einen direkten Einstieg in das regionale Fernsehen bieten. Über eine Landkarte werde der Zuschauer zu dem Programm seines Regionalsenders geführt, wo er das Programm live sehen oder die Mediathek aufrufen könne. „Bislang konnten viele regionale Programme nur zu bestimmten Sendezeiten über Satellit empfangen werden, nun kann der Zuschauer über das bei vielen Geräten auf Kanal 99 voreingestellte Portal rund um die Uhr auf die baden-württembergischen Programme Baden TV, Rhein-Neckar-Fernsehen, Regio TV Stuttgart, Bodensee und Schwaben, TV Südbaden und L-TV zugreifen sowie einzelne Sendungen aufrufen“, informierte der LFK-Präsident. Einzige Voraussetzung sei, dass er einen internetfähigen Sat-Receiver oder ein internetfähiges Fernsehgerät mit Red Button-Funktion (roter Knopf auf der Fernbedienung) habe und es auch mit dem Internet verbinde.

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Steigender Bibelbedarf in China

Stuttgart, 12.08.2013/APD   Vom christlichen Aufbruch in der Volksrepublik China und dem wachsenden Bedarf nach Bibeln berichtet eine Sonderausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“. „Die China-Partnerschaft der Bibelgesellschaften bleibt auch rund dreißig Jahre nach ihren Anfängen unerlässlich“, betonte der Geschäftsführer der Deutschen Bibelgesellschaft, Reinhard Adler. Zu den gemeinsam entwickelten Programmen zählten Bibelübersetzungen für Minderheiten im Reich der Mitte und die Bibeldruckerei in Nanjing.

In den vergangenen Jahrzehnten habe das Christentum in der Volksrepublik China einen einzigartigen Aufschwung erlebt. Am Ende der Kulturrevolution Mitte der 1970er Jahre lebten nach Schätzungen der Missionsgesellschaften etwa 700.000 Christen im Land. Nach offiziellen Angaben gebe es heute dort etwa 19 Millionen Christen. Sie gehörten den staatlich anerkannten „patriotischen Bewegungen“ der Protestanten und Katholiken an. Schätzungen unter Berücksichtigung nicht-registrierter Gemeinden gingen von 30 bis 100 Millionen aus.

„Mit der Zahl der christlichen Gemeinden wächst auch der Bedarf an Bibeln“, heißt es in der Zeitschrift „Bibelreport“. 1987 wurde die Bibel-Druckerei in Nanjing als Gemeinschaftsprojekt des Chinesischen Christenrates, der Amity-Stiftung und des Weltverbandes der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) gegründet. 2008 wurde dort ein neuer, moderner Komplex als weltweit größte Bibeldruckerei eingeweiht, und 2012 in Nanjing die 100-millionste Bibel gedruckt.

Unterstützt durch die UBS würden heute in der Volksrepublik mit 46 Autos und 24 Motorrädern Bibeln in ganz China verbreitet. Es gebe Alphabetisierungskurse mit der Bibel. Die chinesische Bibel liege auch als Audio-, Video- und CD-Rom-Version vor. Bereits 1996 sei die chinesische Bibel in 32 Bänden in der Blindenschrift Braille erschienen. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation seien etwa 75,5 Millionen Chinesen sehbehindert. Da sie zumeist arm wären, weil sie keine geeignete Beschäftigung fänden, könnten sie sich die umgerechnet rund 280 Euro für die 32-bändige Blindenbibel nicht leisten. Für viele dieser Christen sei es daher „nahezu ein Wunder“, wenn sie aufgrund von Spenden eine Bibel in der Punktschrift Braille erhielten.

Aber auch viele andere Chinesen warteten immer noch auf eine eigene Bibel. Trotz starkem Wachstum der Wirtschaft lebten rund 150 Millionen Bürger des Landes weiter unterhalb der absoluten Armutsgrenze von weniger als einem Dollar am Tag. Eine große Herausforderung seien außerdem Übersetzungsprojekte für die Minderheitensprachen in China. Laut chinesischem Zensus gehörten 2010 etwa 106 Millionen Menschen einem der 55 Minderheitenvölker an. Bibelübersetzungen gebe es inzwischen in neun der Minderheitensprachen. Die China-Partnerschaft des Weltverbandes arbeite an sechs weiteren.

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Dr. Roland Scherer einer der 100 besten Ärzte Deutschlands

Berlin, 11.08.2013/APD   Dr. med. Roland Scherer, Chefarzt des Zentrums für „Darm- und Beckenbodenchirugie“ im adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf, ist von der Zeitschrift „HÖRZU“ als einer der 100 besten Ärzte Deutschlands gewählt worden. Scherer (50) ist Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirugie sowie Europäischer Facharzt für Koloproktologie (EBSQ). In der von „HÖRZU“ initiierten Untersuchung wird hervorgehoben: „Er ist überaus erfolgreich in der Therapie von Enddarmerkrankungen wie Analfissuren oder Hämorrhoiden.“

Der Darmspezialist wurde bereits 2011 und 2012 im Sonderheft der Zeitschrift „Guter Rat“ unter den 37 renommiertesten Fachärzten ganz Deutschlands im Bereich Darmkrebs und Hämorrhoiden genannt. Scherer habe laut dem Geschäftsführer des Krankenhauses „Waldfriede“, Bernd Quoß, Techniken zur chirurgischen Behandlung von Enddarmprolaps und rektovaginalen Fisteln entwickelt und publiziert. In regelmäßigen Intensivseminaren führe er neben seiner operativen Arbeit am Krankenhaus „Waldfriede“ Ärzte aus ganz Europa in spezielle OP-Techniken der Darmchirurgie ein.

Seit 2008 sei die Klinik dank Scherers Initiative europäisches Ausbildungszentrum für Operationstechniken in der Koloproktologie. 2014 werde der alle zwei Jahre von Dr. Scherer initiierte Kongress „Innovations in Coloproctology“ zum vierten Mal in Berlin stattfinden. Jährlich würden laut Quoß im Waldfrieder „Zentrum für Darm- und Beckenbodenchirurgie“ über 2.000 koloproktologische Operationen durchgeführt. Der chirurgische Eingriff erfolge erst, wenn alle konservativen Methoden tatsächlich ausgeschöpft seien. In enger Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin sowie der Urogynäkologie im Krankenhaus „Waldfriede“ behandele das Zentrum auch Stuhl- und Harninkontinenz.

Rektovaginale Fisteln, aber auch Harninkontinenz gehörten oft zu den Leiden genitalverstümmelter Frauen. Weltweit seien 150 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Auch in Deutschland lebten rund 50.000 Frauen mit Genitalverstümmelung. Dr. Scherer beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema und nahm 2012 gemeinsam mit Bernd Quoß Kontakt zur „Desert Flower Foundation“ in Wien auf. Gründerin der Hilfsorganisation ist Waris Dirie, ehemaliges Model und Autorin des 2009 verfilmten Romans „Wüstenblume“. Die gebürtige Somalierin wurde als 5-Jährige selbst Opfer von Genitalverstümmelung und setzt sich seit 1997 gegen das grausame Ritual und für die Rechte afrikanischer Frauen ein. Um Betroffenen der weiblichen Genitalverstümmelung das tägliche Leben zu erleichtern, werde das Krankenhaus „Waldfriede“ zusammen mit der „Desert Flower Foundation“ Wien am 11. September in Berlin das „Desert Flower Center Waldfriede“ eröffnen, teilte Quoß mit. Als bisher einziges europäisches Krankenhaus solle sich das Zentrum unter Dr. Roland Scherer auf die ganzheitliche Behandlung und Betreuung von Opfern der Genitalverstümmelung spezialisieren.

Das seit 1920 in Berlin-Zehlendorf bestehende Akutkrankenhaus „Waldfriede“ ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und verfügt über 170 Betten.
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"Viel knien gibt guten Stand!"

Abschluss des europäischen Jugendkongresses der Adventjugend

Novi Sad/Serbien, 09.08.2013/APD   Am 3. August feierte Pastor Gilbert Cangy, Jugendabteilungsleiter der adventistischen Weltkirche, mit 4.000 Jugendlichen den Abschlussgottesdienst des einwöchigen europäischen Jugendkongresses im „Spens“ (Sport Center) in Novi Sad/Serbien, wie „tedNews“ berichtete.

Dabei hätten die Jugendlichen Leuchtstäbe in der Hand gehalten als Ausdruck des Lichts, das Gott in ihren Herzen angezündet habe, und um ihre Einheit über die Landesgrenzen hinweg zum Ausdruck zu bringen. „Lass es nicht zu, dass dir irgendjemand dieses Feuer auslöscht“, forderte Cangy die Jugendlichen auf. Für die Zeit, wenn sie wieder alleine zu Hause seien, habe laut „tedNews“ der adventistische Weltjugendleiter den Jugendlichen eines seiner Lieblingszitate mitgegeben: „Viel knien gibt guten Stand!“ Mit anderen Worten: Das Gebet nicht vergessen.

Unter dem Kongressmotto „Die Macht des EINEN“ hätten die Jugendlichen an Workshops, Morgen- und Abendandachten, einer Tauffeier, Gottesdiensten und Angeboten zum Gebet teilnehmen können. Die Morgen- und Abendprogramme konnten per Livestream mitverfolgt werden.

Am fünften Kongresstag hätten die Jugendlichen mit unterschiedlichen Aktionen den Kontakt mit der Bevölkerung von Novi Sad gesucht. Bei einer Nichtraucheraktion hätten die Jugendlichen rauchenden Passanten als Kompensation für ausgedrückte Zigaretten Früchte angeboten oder zu verschiedenen Fitnessaktionen eingeladen. Auf öffentlichen Kinderspielplätzen und Schulen seien Geräte repariert und Parkbänke neu gestrichen worden. Andere Jugendliche hätten das Ufer der Donau von Abfall gesäubert oder an einer Blutspendeaktion teilgenommen.

Der nächste europäische Jugendkongress der Adventjugend sei für 2017 in Spanien geplant.
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Ganzheitliche Hilfe für Opfer der Genitalverstümmelung in Berlin

Lüneburg, 09.08.2013/APD   Mindestens 150 Millionen Frauen weltweit seien Opfer weiblicher Genitalverstümmelung (female genital mutilation, FGM) geworden, berichtet der Onlinedienst der Zeitschrift „Adventisten heute“. Noch immer würden jährlich mindestens drei Millionen Mädchen in Afrika, Asien, aber auch in Europa, den USA und Australien genital verstümmelt. Seit über zwölf Jahren kämpfe Waris Dirie, weltweit bekannt geworden durch ihre verfilmte Autobiografie „Wüstenblume“, gegen die FGM. Sie ist Gründerin der „Desert Flower Foundation“ (Wüstenblume-Stiftung), die das Ziel habe, „diesem Verbrechen durch Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, Informationsveranstaltungen und Schulungen sowie durch Direkthilfe ein Ende zu setzen“.

Wie die Leitung des Krankenhauses „Waldfriede“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Zehlendorf mitteilte, beginne am 11. September das „Desert Flower Center Waldfriede“ seine Arbeit mit einer feierlichen Eröffnung und Fachvorträgen. Zu den geladenen Gästen der Veranstaltung im Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf zählten neben der Schirmherrin Waris Dirie unter anderem Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin für Justiz, Thomas Heilmann, Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Barbara Loth, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, und Dr. Pierre Foldes, Entwickler einer weltweit einmaligen Operationsmethode zur Rekonstruktion der weiblichen Genitalien nach FGM.

Waris Dirie (48), ehemaliges Model und UN-Sonderbotschafterin, setzt sich seit 2002 mit ihrer in Wien angesiedelten „Desert Flower Foundation“ für die Rechte afrikanischer Frauen und gegen das Ritual der Beschneidung ein. Mit gerade einmal fünf Jahren wurde die gebürtige Somalierin selbst Opfer von Genitalverstümmelung. Ihren Lebens- und Leidensweg verarbeitete sie in mehreren Romanen. Ihr wohl bekanntestes Buch „Wüstenblume“ erreichte weltweit eine Auflage von elf Millionen Exemplaren; 2009 folgte die nicht weniger erfolgreiche Verfilmung ihrer bewegenden Geschichte.

Alle elf Sekunden werde ein Mädchen durch die sogenannte rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien verstümmelt. Jeden Tag teilten 8.000 Mädchen dieses Schicksal. Die FGM werde nicht nur in Ländern Afrikas praktiziert, sondern auch dort, wo es eigentlich verboten sei. Selbst in Deutschland lebten circa 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung. Um den zutiefst traumatisierten Frauen ein Stück der verlorenen Lebensqualität zurückzugeben, werde sich „Waldfriede“ als erstes europäisches Krankenhaus ganzheitlich der Probleme beschnittener Frauen annehmen. Neben hochspezialisierten Beckenbodenchirurgen stünden im „Desert Flower Center Waldfriede“ auch Psychologen, Seelsorger, Sozialdienst und Selbsthilfegruppen für eine weitergehende, beziehungsweise ergänzende Betreuung bereit, erläuterte der Geschäftsführer der Zehlendorfer Klinik, Bernd Quoß. Dank der langjährigen Spezialisierung des Krankenhauses „Waldfriede“ auf die Darm- und Beckenbodenchirurgie könnten dort infolge der Beschneidung inkontinent gewordene Frauen auch sehr spezielle Operationen erhalten.

Bereits jetzt gebe es viele Anfragen von FGM-Betroffenen in Berlin, und laut Quoß läge bei der Zentrale der Stiftung in Wien eine lange Warteliste vor. In Verbindung mit „Waldfriede“ kam Waris Dirie durch den Besuch eines internationalen Koloproktologiekongresses, der 2012 stattfand und unter anderem vom Krankenhaus organisiert wurde.

Das seit 1920 bestehende Berlin-Zehlendorfer Akutkrankenhaus „Waldfriede“ verfügt über 170 Betten sowie je 14 Betten für die Kurzzeitpflege in Zehlendorf und Steglitz. Es versorgt mit den Fachabteilungen Allgemeinchirurgie, Anästhesie, Brustzentrum, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hand- und Fußchirurgie, Innere Medizin, Interdisziplinäres Beckenbodenzentrum, Intensivmedizin, Radiologie und den Zentren für Darm- und Beckenbodenchirurgie (Koloproktologie) sowie Diabetes und Diabetisches Fuß-Syn¬drom jährlich etwa 13.000 Patienten stationär und 48.000 ambulant. Zum Krankenhaus gehört auch die Private Akut- und Rehabilitationsklinik „Nikolasee“ in Berlin-Nikolasee mit 17 Betten und den Fachbereichen Innere Medizin, Psychosomatik, Psychiatrie, Burnout und Sucht.

„Waldfriede“ ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin und europäisches Ausbildungszentrum für Operationstechniken der Koloproktologie. Zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit hat das Krankenhaus im März 2008 eine Kooperationsvereinbarung mit der Florida-Hospital-Gruppe in Orlando/Florida (USA) geschlossen. Dadurch sind unter anderem ein regelmäßiger gegenseitiger Ärzteaustausch sowie die zusätzliche Fort- und Weiterbildung von medizinischem Personal möglich. In der „Waldfrieder“ Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege könne in Kooperation mit dem Fachbereich Christliches Sozialwesen der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg der Bachelor (B.A.) in „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ erlangt werden.

Das Krankenhaus ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Verband Evangelischer Krankenhäuser und stationärer Einrichtungen Berlin-Brandenburg, im Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflegerische Dienste (EVAP) sowie Teil des weltweiten „Adventist Health System“ der Siebenten-Tags-Adventisten.
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Ukraine: Ökumenische Feiern zum 1025. Jahrestag der Christianisierung der Rus

Kiew/Ukraine, 08.08.2013/APD   Adventisten, Evangelikale, Lutheraner und Armenier wollen zum Gedenken des 1025. Jahrestags der Christianisierung der Rus, der „Taufe der Rus“, am 9. August in Kiew gemeinsam verschiedene Konferenzen und ein Konzert veranstalten, berichtete der Religiöse Informations-Service der Ukraine (RISU).

Demnach habe die Ukrainische Evangelische Allianz (UEA) am 12. Juni dazu den Anstoss gegeben und andere christliche Konfessionen zu einer Diskussionsrunde eingeladen, um die Durchführung einer gemeinsamen Gedenkfeier zum 1025. Jahrestag abzuklären.

Unterstützung und Bereitschaft zur Teilnahme an den Aktivitäten zum Jahrestag seien laut RISU von folgenden Kirchen zum Ausdruck gebracht worden: Ukrainische Union der Siebenten-Tags-Adventisten, Assoziation Blaha Vist (Good News), Vereinigte christlich-evangelische Kirche des lebendigen Gottes, Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche der Ukraine (DELKU), Ukrainische Diözese der Armenischen Apostolischen Kirche, Christian Assembly in der Ukraine und die Apostolischen Orthodoxe Kirche in der Ukraine.

Der 28. Juli wurde als Jahrestag der Christianisierung der Rus, der „Taufe der Rus“, 2008 in der Ukraine und 2010 in Russland zum Gedenk- und Feiertag erklärt. Die „Rus“ ist eine historische Bezeichnung für ein Gebiet, das sich im Südwesten von den rumänischen Karpaten bis zum Finnischen Meerbusen und Ladogasee im Norden sowie rund 400 Kilometer östlich von Moskau erstreckte. Mit dem Jahrestag der „Taufe des Rus“ wird laut Wikipedia an den „Kiewer Großfürsten Wladimir erinnert, der sich am 28. Juli 988 nach byzantinischem Ritus hatte taufen lassen und das Christentum zur Staatsreligion erklärte. Die Kiewer Rus ist das Vorläuferreich Russlands, der Ukraine und Weißrusslands.“
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Material zur Friedensbildung an Schulen im Internet

Bonn, 08.08.2013/APD   Mit Aussetzung der Wehrpflicht scheine die zwangsläufige Auseinandersetzung mit der Gewissensfrage aus den Biographien der jungen Männer und damit auch aus deren sozialem Umfeld und der Öffentlichkeit zu verschwinden. Gleichzeitig beobachte die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) eine stärkere Präsenz der Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber in der breiten Öffentlichkeit. Im Schulunterricht und in der öffentlichen Wahrnehmung seien Kriege und Konflikte, nicht jedoch Frieden, die vorgegebenen Themen. Gerade Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich eine individuelle Meinung zu Frieden, Gewalt und Konfliktbearbeitung bilden zu können, so die EAK. Die Stärkung von Friedensbildung an Schulen könne eine Möglichkeit sein, an dieser Stelle fördernd einzugreifen.

„Frieden will gelernt sein“ laute deshalb das Motto für Friedensbildung in Schulen. Die Website www.friedensbildung-schule.de stelle dafür vielfältige Unterstützungsangebote kostenfrei zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Interessierte fänden dort Materialien zur politischen Bildung junger Menschen, könnten Kontakt zu Referentinnen und Referenten aufnehmen und auf eine umfassende Dokumentation der aktuellen Diskussion um Friedensbildung in der Schule zugreifen. Auch gibt es, geordnet nach Klassenstufe, Thema und Fach, Unterrichtsmaterialien. Darüber hinaus finden sich auf der Website Informationen zur Friedenspädagogik, Literaturtipps, Hinweise für Eltern und Schülerinnen, sowie einen Weiterbildungs- und Veranstaltungskalender.

Die Internetseite ist Teil des Projekts „Friedensbildung, Bundeswehr und Schule“. Sie wird getragen von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK).

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Religionsrecht in Österreich: Von der Umgehung der Umgehung

Analyse des hpd-Korrespondenten in Österreich, Christoph Baumgarten

Wien/Österreich, 07.08.2013/APD   Die Religionsgesetzgebung in Österreich, heißt es, sei ein europaweites Modell für Pluralität und Toleranz. Das könne nur behaupten, wer sie nicht kenne, kritisierte der Humanistische Pressedient (hpd). Das Modell sei geprägt von Mehrgleisigkeit, Schlamperei und Willkür. Das zeige auch ein aktuelles Beispiel einer Religionsgemeinschaft, die bald anerkannt werde.

„Willkommen Nummer 16, könnte man flapsig und vielleicht ironisch sagen.“ Österreichs Freikirchen, oder zumindest ein Teil davon, dürften in wenigen Tagen als Religionsgemeinschaft anerkannt werden. Bemerkenswerterweise ohne ein Gericht bemühen zu müssen. Gelungen sei ihnen das mit einem Trick, den man als Notwehr gegen eine absurde Gesetzeslage beschreiben könnte.

Der Doppel-Trick
Unter dem Druck der österreichischen Religionsgesetzgebung haben sich sehr unterschiedliche Kirchen wie Baptisten, Pfingstler und Mennoniten zu einer neuen Kirche zusammengeschlossen: zur Freikirche. Nur so konnten die Religionsgemeinschaften, die seit Jahrzehnten in Österreich tätig sind, die Zahl von 17.000 Mitgliedern erreichen, die das Bekenntnisgemeinschaftsgesetz als Untergrenze vorschreibt.

Auch das sei den Evangelikalen nicht auf Anhieb gelungen. Als Mitglied zähle dort im Regelfall nur, wer sich als Erwachsener taufen lasse. Aber von diesen Vollmitgliedern habe man nicht genug. „Flugs griff man ein zweites Mal in die Trickkiste und erklärte die Kinder der Gemeindemitglieder zu außerordentlichen Mitgliedern“, so htp-Korrespondent Christoph Baumgarten.

Es könnte so einfach sein
Eine einfache Gesetzesumgehung, könnte man meinen. Doch die Freikirchen hätten ein Gesetz umgangen, das seinerseits ein anderes Gesetz umgehe, wobei der Gesetzgeber bei Bedarf wiederum gerne die Umgehung umgehe.

Theoretisch müsste der österreichische Staat alle Religionsgemeinschaften anerkennen, die sich selbst erhalten könnten und nicht aktiv auf einen Umsturz des staatlichen Systems hinarbeiteten. Das sehe das Anerkennungsgesetz von 1874 vor. Es sei ein Gesetz, das eine relativ unkomplizierte Registrierung von Religionen vorsehe. Für die damalige Zeit überraschend liberal, sehe man von einigen Schikanen ab.

Alles drängt nach den Futtertrögen
Es wäre nicht Österreich, wenn das so einfach wäre. Seitdem die römisch-katholische Kirche nicht mehr Staatskirche sei, dürften alle anderen anerkannten Religionsgemeinschaften „an ihren Futtertrögen mitnaschen“, so hpd. Als da wären staatlich bezahlter Religionsunterricht, staatlich bezahlte religiöse Privatschullehrer, Steuerbefreiungen und so weiter.

Dazu, nicht zu vergessen, das Recht, bei allen Angelegenheiten angehört zu werden, die Religionen, auch nur am Rande, betreffen könnten oder auch nicht. Die Privilegien machten es für viele Religionen attraktiv, das staatliche Prädikat „anerkannt“ zu bekommen. „Das verhüte Gott, dachten sich viele der Parlamentarier Mitte der neunziger Jahre.“ Vor allem, als die Zeugen Jehovas einschlägige Begehrlichkeiten äußerten. Die einen wollten die ausufernden Kosten (mittlerweile 3,8 Milliarden Euro im Jahr) eindämmen, die anderen die katholische Vorherrschaft im Land bewahren.

Der Gesetzgeber umgeht sich selbst
So erließen die Parlamentarier 1998 das Bekenntnisgemeinschaftengesetz, das gewissermassen dem nicht mehr ganz zeitgemäßen Spruch vom katholischen Österreich alle Ehre mache. Sehe es doch für alle Religionen, die eine „gesetzlich anerkannte Kirche oder Religionsgemeinschaft“ sein wollten, ein mindestens zehnjähriges Dasein als „eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft“ vor. Das sei eine Anerkennung zweiter Klasse, weitgehend ohne Privilegien, so der hpd-Korrespondent in Österreich, Christoph Baumgarten.

Das Bekenntnisgemeinschaftengesetz habe zugleich das damals 120 Jahre alte Anerkennungsgesetz mit novelliert. Seitdem müssten einer eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft mindestens zwei Promille der Bevölkerung angehören, damit sie einen Antrag nach dem Anerkennungsgesetz stellen könne. Das alte Gesetz war in der Hinsicht wesentlich liberaler: Es sah keine Mindestgrenzen vor.

Gegen die Zeugen Jehovas nützte das nichts
Verkürzt gesagt, habe der Gesetzgeber ein bestehendes Gesetz umgangen, um zu verhindern, dass die Zeugen Jehovas „am Paradies der staatlichen Pfründe“ anteilig würden. „Das reichlich durchsichtige Manöver nutzte“ laut hpd „nur begrenzt.“ Die Zeugen Jehovas klagten und bekamen nach jahrelangem Rechtsstreit Recht. Seitdem sind sie gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft Nummer 14.

Ein Sondergesetz nach dem anderen
Es wäre nicht Österreich, wäre das Bekenntnisgemeinschaftengesetz die einzige Möglichkeit, das Anerkennungsgesetz zu umgehen. Von den 15 gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften in Österreich sind nur neun nach dem Anerkennungsgesetz anerkannt. Die Zeugen Jehovas und die Aleviten wurden über den Umweg des Bekenntnisgemeinschaftsgesetzes eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Bei den Aleviten ging es etwas anders. Sie mussten sich den Weg zur Bekenntnisgemeinschaft über den Verfassungsgerichtshof erstreiten, ab dann sei es relativ einfach gegangen. „Was vermutlich daran liegt, dass die Aleviten als liberal gelten“, schlussfolgert Baumgarten.

Für die sechs anderen Religionsgemeinschaften gebe es Sondergesetze – oder, im Fall der römisch-katholischen Kirche, gar keines. Sie gilt aus historischen Gründen als anerkannt. Die meisten Anerkennungen stammten aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Anerkennungsgesetz war damals in Kraft. Doch der Gesetzgeber scheint sich schon damals gerne selbst umgangen zu haben.

Römisch-katholische Kirche als Schablone
Qualitätsarbeit sei selten herausgekommen, wie das Islamgesetz zeige. Es mache deutlich, genauso wie die aktuellen Bemühungen der Freikirchen, dass der Staat Österreich bei Religionsgemeinschaften unbewusst immer das Bild der katholischen Kirche vor Augen habe, kritisierte Baumgarten.

Immer seien zentrale Hierarchien vorgesehen, auch bei Religionsgemeinschaften, zu denen das gar nicht passe. Es könne keine Rede von Gleichberechtigung sein, wenn Freikirchen erst eine neue Religionsgemeinschaft aus der Taufe heben müssten, um dem Buchstaben eines Gesetzes Genüge zu tun, das der Gesetzgeber selbst dauernd umgehe.

Religionsfreiheit gilt nur für die Religionsgemeinschaft
Dieser Zentralisierungsdruck widerspreche deutlich der Laschheit, welche die Behörden der Republik sonst an den Tag zu legen pflegten, wenn es um Religionsgemeinschaften gehe, so der Humanistische Pressedienst. Am Arbeitsplatz herrsche die Doktrin: „Es liegt im Wesen einer Religionsgemeinschaft, selbst zu bestimmen, welcher ihrer Angestellten einen Verkündigungsauftrag hat und welcher nicht.“ Alles andere wäre ein Eingriff in die Religionsfreiheit, hätten der Oberste- und der Verfassungsgerichtshof mehrfach geurteilt. Das gelte auch für die Bereiche, die nichts mit der Religionsausübung zu tun hätten, wie beispielsweise die Caritas und Diakonie.

Ob Reinigungspersonal oder Arzt – wo religiös diskriminiert werden dürfe, entschieden in religionseigenen Betrieben die Religionsgemeinschaften. Die Religionsfreiheit der Mitarbeiter bleibe außen vor. Gänzlich anders als in Deutschland sei die Situation in Österreich nicht.

Im Ernstfall wird darauf gepfiffen
Lax sei man auch, wenn es um die Verpflichtungen gesetzlich anerkannter Religionsgemeinschaften gehe, behauptet Baumgarten. Das Anerkennungsgesetz sage unmissverständlich in Paragraf 10: „Seelsorger kann in der Kultusgemeinde nur ein österreichischer Staatsbürger sein, dessen Verhalten in sittlicher und staatsbürgerlicher Hinsicht vorwurfsfrei ist und dessen allgemeine Bildung mindestens durch Vollendung des Gymnasialstudiums erprobt ist.“ Im Konkordat von 1934 habe sich die römisch-katholische Kirche zu praktisch identischen Anforderungen an ihre Geistlichen verpflichtet.

Das werfe die Frage auf, was die vielen polnischen, kroatischen, nigerianischen und litauischen katholischen Pfarrer in Österreich machten; von buddhistischen Priestern aus Indien, Thailand und anderen Ländern ganz zu schweigen. „Man pfeift ganz einfach auf die gesetzlichen Bestimmungen und hat sich für diesen Sachverhalt neue gesetzliche Schlupflöcher geschaffen“, rügt hpd. Ausländische Geistliche, die es in den meisten Religionsgemeinschaften rechtlich gar nicht geben dürfte, seien in Österreich ausdrücklich vom Ausländerbeschäftigungsgesetz ausgenommen. Sie brauchten hierzulande keine Arbeitsgenehmigung und unterlägen keiner Einwanderungsquote. „Sobald es unangenehm wird für die Kirchen und Religionsgemeinschaften, pfeift man gemeinsam auf das Gesetz.“

Nur wenn es darum gehe, ob praktizierende Religionsgemeinschaften als solche gelten dürften oder nicht, bestimme der Staat; und zwar weitgehend danach, ob sie sich katholisch genug organisierten oder nicht.

Letztes Sondergesetz aus dem Jahr 2003
Nicht vergessen werden sollte die Sympathie. Scheitere eine aus welchen Gründen auch immer für angenehm gehaltene Religionsgemeinschaft an den Hürden der Gesetze, dann gebe es schnell ein Sondergesetz; so geschehen 2003 bei den Kopten. Für sie sei in kurzer Zeit das Orientalisch-Orthodoxe-Kirchengesetz aus der Taufe gehoben worden.

Mit der schwierigen Lage der Kopten in Ägypten wäre das laut Humanistischer Pressedienst nicht zu rechtfertigen. Ob sie hierzulande Asyl bekämen oder nicht, hänge nicht davon ab, ob die Kopten eine anerkannte Religionsgemeinschaft seien. Anders als in Deutschland könnten in Österreich auch Atheisten Asyl wegen religiöser Verfolgung erhalten. Der Atheismus sei in Österreich aber keine anerkannte Religion.

Eine seltsame Konkurrenzklausel
Christoph Baumgarten weist darauf hin, wenn es einer Religionsgemeinschaft gelinge, die Kultusbehörde zu überzeugen, dass sie als religiöse Bekenntnisgemeinschaft einzutragen sei, trete Absatz 4 von Paragraf 2 des Bekenntnisgemeinschaftengesetzes in Kraft: „Mit dem Feststellungsbescheid nach Absatz 3 (gemeint ist die Anerkennung als Bekenntnisgemeinschaft) hat der Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten die Auflösung jener Vereine zu verbinden, deren Zweck in der Verbreitung der Religionslehre der betreffenden religiösen Bekenntnisgemeinschaft besteht.“

Das sei eine reichlich seltsame Konkurrenzklausel; die denkbar stärkste Einmischung in innerweltanschauliche- beziehungsweise religiöse Angelegenheiten, unmissverständlich in eine Nebenbestimmung eines Umgehungsgesetzes gepackt. Sobald ein Verein vor der Behörde durchsetze, dass er allein Ansprechpartner sei, dürfe er mit Hilfe des Kultusamtes von Gesetz wegen über andere, die ähnliche konfessionelle Ziele verfolgten, nach Belieben verfahren. Baumgarten vermutet, dass die Behörde beim Eintritt eines solchen Ernstfalls diese Bestimmung im Gesetz „elegant vergessen“ werde. Doch eine Garantie gebe es dafür nicht.

Es bleibe abzuwarten, ob die Umgehungsversuche einiger Freikirchen so erfolgreich sein werden, wie prognostiziert. Ungeachtet aller ideologischen Differenzen hätte es doch etwas Sympathisches, wenn die Dauer-Umgehungsmaschinerie des österreichischen Religionsrechts einmal vorgeführt werden würde, so Christoph Baumgarten, Korrespondent des Humanistischen Pressedienstes in Österreich.

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Katholische Jugendliche bei jungen Adventisten untergekommen

Rio de Janeiro/Brasilien, 06.08.2013/APD   Adventistische Jugendliche haben 170 römisch-katholischen Jugendlichen aus Italien während der Woche des Weltjugendtags in der Zentrumskirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Rio de Janeiro Unterkunft gewährt, wie Adventist News Network (ANN) berichtete. Die italienischen Jugendlichen hätten im Rahmen einer Wallfahrt am Weltjugendtag teilgenommen, um die Vielfalt der römisch-katholischen Kirche zu feiern und ihre persönliche Spiritualität zu vertiefen, so ANN.

Mitglieder der adventistischen Zentralkirche von Rio de Janeiro hätten die katholischen Jugendlichen am Flughafen abgeholt und zur Kirche im Zentrum der Stadt begleitet, die während einer Woche ihre Unterkunft sein sollte.

„Wir haben lehrmäßige Unterschiede, aber wir dienen einem Gott, der uns ein Beispiel gegeben hat, wie wir unsere Nächsten lieben sollen“, sagte Romulo Silver, adventistischer Gemeindeleiter. Der Grund dieser Beherbergungsaktion sei nicht der gleiche Glaube gewesen, sondern weil die jungen Italiener eine Unterkunft benötigt hätten. „Wir würden Mitgliedern aller Konfessionen helfen“, so Silver.

Laut ANN hätten während des Weltjugendtages verschiedene Adventgemeinden in Rio die Gelegenheit genutzt, um für die jungen Katholiken zu beten und diese auch eingeladen, an Angeboten der Ortsgemeinden teilzunehmen. Freundlichkeit und Großzügigkeit könnten eine nachhaltigere Wirkung hinterlassen, als eine Predigt, so Romulo Silva.

In Rio de Janeiro gibt es 93 Kirchen der Siebenten-Tags-Adventisten, in denen 14.788 erwachsen getaufte Mitglieder den Gottesdienst feiern. Die Adventisten unterhalten in Rio, ein Krankenhaus mit 140 Betten, zwei Mittelschulen und das Medienzentrum „Novo Tempo“ zur Produktion und Ausstrahlung von Radio- und Fernsehprogrammen.

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Christoph Stiba neuer BEFG-Generalsekretär

Wustermark-Elstal bei Berlin, 05.08.2013/APD   Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat mit Christoph Stiba seit dem 1. August einen neuen Generalsekretär. Der 45-jährige Theologe folgt auf Regina Claas, die nach zehn Jahren aus dem Amt ausscheidet, um für die Europäische Baptistische Mission (EBM INTERNATIONAL) im südlichen Afrika zu arbeiten. In der Zeitschrift „Die Gemeinde“ betonte Stiba, der seit vier Jahren den BEFG-Dienstbereich Mission leitet, er wünsche dem Bund eine neue Offenheit für Gottes Führung und Wirken und die stetige Besinnung auf die Bibel als Grundlage der Gemeindearbeit. Wichtig sei ihm als Generalsekretär auch, dass der BEFG einen Rahmen schaffe, „in dem Christen Gemeinden neu gründen, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen“.

Stiba hob hervor, der Bund habe unter der Führung von Regina Claas seine internationalen Beziehungen stark ausgebaut. BEFG-Präsident Hartmut Riemenschneider bezeichnete die scheidende Generalsekretärin als „richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. Claas habe den BEFG „ohne Scheuklappen und mit großer Weite“ zwischenkirchlich sowie international vernetzt. Auch innerhalb des Bundes sei sie eine Brückenbauerin gewesen, so Riemenschneider weiter. Regina Claas betonte in einem Schreiben an die Bundesgemeinden, sie blicke mit großer Dankbarkeit auf ihre Tätigkeit zurück. Es sei ein Privileg für sie gewesen, mitzuerleben, wie Gott im BEFG Gemeinde auf vielfältige Weise gebaut habe.

Christoph Stiba ist seit 2009 Mitglied der Bundesgeschäftsführung und Leiter des Dienstbereichs Mission. Er war von 2005 bis 2009 Mitglied des BEFG-Präsidiums. Nach seinem Studium am Theologischen Seminar des Bundes in Hamburg (1993-1998) arbeitete Stiba als Pastor in den Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Hamburg-Osdorf (1998-2002) und Kassel-Möncheberg (2002-2009).

Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) ist in Deutschland ein Zusammenschluss von Baptisten- und Brüdergemeinden. Er hat 81.769 Mitglieder, davon 9.157 in Brüdergemeinden, und bildet damit die größte Freikirche in der Bundesrepublik. Der BEFG gehört zur Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) mit 770.000 Mitgliedern in 52 Mitgliedsbünden und sieben assoziierten Kirchen sowie zur Baptist World Alliance (BEA), die 42,4 Millionen Mitglieder in 223 Bünden umfasst.

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André Cox neuer internationaler Leiter der Heilsarmee

Köln, 05.08.2013/APD   Am 3. August wählten die 117 Mitglieder des sogenannten „Hohen Rates“ Kommandeur André Cox per Stimmzettel und Wahlkabine zum 20. Leiter der internationalen Heilsarmee und damit zum Chef von etwa 1,7 Millionen Mitgliedern weltweit. Der 59-Jährige folgt auf Generalin Linda Bond, die im Juni zurückgetreten ist.

General Cox war zuletzt Stabschef am Internationalen Hauptquartier in London und damit Verwaltungschef der weltweiten Heilsarmee sowie auch der direkte Stellvertreter der Generalin. Seine Laufbahn begann Cox, der die britische und schweizerische Staatsbürgerschaft hat, als Korpsoffizier (Gemeindeleiter) in der Schweiz; später arbeitete er in verschiedenen Aufgabenbereichen in Simbabwe und in der Schweiz. Schließlich war er Landesleiter der Heilsarmee in Finnland, Südafrika und Großbritannien. General André Cox ist verheiratet mit der Heilsarmee-Kommandeurin Silvia Cox (55).

Der Hohe Rat der Heilsarmee ist ein Gremium, das ausschließlich zur Wahl eines neuen Generals gebildet wird. Ein „Fragen-Komitee“ sammelte und redigierte den Fragenkatalog, welcher den für die Wahl des Generals vorgeschlagenen Kandidaten unterbreitet wurde. Fünf der vorgeschlagenen sechs Kandidaten zur Wahl des Generals akzeptierten ihre Nominierung. Der Hohe Rat bestand aus allen Territorialleitern und deren Frauen sowie allen weiteren aktiven Offizieren, die den Rang eines Kommandeurs bekleiden. In diesem Jahr gehörten 64 Frauen und 53 Männer dem Gremium an.

Gründer der Heilsarmee war der methodistische Pastor William Booth (1829-1912). Erschüttert von dem sozialen Elend im Osten Londons gründete er 1865 mit Freiwilligen aus verschiedenen Kirchen die „Christliche Erweckungsgesellschaft“, die sich 1878 in Heilsarmee umbenannte. Booth wurde ihr erster General. Der Kampf gegen Alkoholismus, Obdachlosigkeit und Verarmung wurde straff militärisch strukturiert. Dazu gehörte auch die Einführung von Uniformen und Rängen. Schon bei der Gründung wurde festgelegt, dass Frauen in der Heilsarmee die gleichen Rechte wie Männer haben. Sie durften predigen, und ihnen standen alle Führungspositionen offen.

Weltweit zählen etwa drei Millionen Menschen in 126 Ländern zur Heilsarmee, darunter etwa 1,7 Millionen Heilssoldaten (Mitglieder), 26.300 Offiziere (Geistliche) und 110.360 Angestellte. In Deutschland gibt es rund 4.000 Mitglieder, 6.000 Freunde, 45 Korps (Gemeinden) und 42 soziale Einrichtungen.

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ADRA Australien lehnt Bootsflüchtlingspolitik der Regierung ab

Wahroonga, NSW/Australien, 04.08.2013/APD   Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Australien unterstütze die „Papua-Neuguinea-Lösung“ der australischen Regierung nicht, berichtet die adventistische Kirchenzeitschrift in Australien „Record“. Laut Regierungsmitteilung sollten künftig alle Bootsflüchtlinge, die Australien erreichen, auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea (PNG) interniert werden. Dort hätten sie aber keine Chance mehr auf Anerkennung als Flüchtlinge in Australien, so das Hilfswerk. Die sogenannte „PNG-Lösung“ sei ungerecht, ohne Mitgefühl und gefährde das Leben sowie die Lebensgrundlage von Tausenden schutzbedürftiger Asylsuchender, aber auch von Einheimischen in Papua-Neuguinea, so ADRA.

Weil die Oppositionsparteien ebenfalls harte Vorschläge zur australischen Flüchtlingspolitik unterbreiteten, wolle das adventistische Hilfswerk mit seiner Stellungnahme einige Fakten bewusst machen, die in der politischen Debatte untergingen:

  • Kein Asylsuchender, der per Boot Australien erreiche, werde mit der „Papua-Neuguinea-Lösung“ eine Chance auf Anerkennung haben, vielmehr drohe ihm die Abschiebung ins Heimatland, die Umsiedlung in ein Drittland oder möglicherweise unbegrenzte Haft auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea.
  • Laut dem UNO-Index für menschliche Entwicklung gehöre Papua-Neuguinea zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Australien hingegen werde als das zweitbeste entwickelte Land aufgeführt.
  • Die sozialen Indikatoren auf Papua-Neuguinea gehörten nach Angaben der Entwicklungshilfeagentur der australischen Regierung (AusAID) „zu den schlimmsten im asiatisch-pazifischen Raum“. Demnach trügen Armut, Arbeitslosigkeit und schlechte Regierungsführung in Papua-Neuguinea zu gravierenden Problemen im Bereich Recht und Ordnung bei.
  • Laut dem australischen Flüchtlingsrat stehe Australien weltweit an 62. Stelle bei der Aufnahme von Flüchtlingen pro Kopf der Bevölkerung und an 87. Stelle in Bezug auf das Volksvermögen. Australien habe 2012 nur 0,99 Prozent der in diesem Jahr weltweit anerkannten Flüchtlinge aufgenommen.
  • ADRA Australien hätte außerdem angeführt, dass das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) Australien als Unterzeichnerstaat der Genfer Flüchtlingskonvention gewarnt habe, dass der jüngste Wechsel in der Flüchtlingspolitik Verletzungen des Völkerrechts und der eingegangenen Menschenrechtsverpflichtungen darstellen könnte.

Asylsuchende seien verletzlich, Opfer von Armut und Gewalt und würden benachteiligt, so das adventistische Hilfswerk in Australien. Sie gehörten zweifellos zu jenen „Geringsten“, zu deren Beistand und Hilfe Jesus aufgerufen habe. Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Australien sei der Überzeugung, dass alle Menschen gleichwertig von Gott geschaffen worden seien. Es wäre zudem ein biblischer Auftrag, sich selbstlos und mitfühlend um andere zu kümmern sowie sich für die Gerechtigkeit aller Menschen einzusetzen, so die Hilfsorganisation.

Deshalb sei ADRA gegen die kürzlich von der australischen Regierung vorgenommenen Änderungen in der Asylpolitik. Das Hilfswerk teile hingegen die Einschätzung des Australischen Rats für internationale Entwicklung (ACFID), wonach die derzeitige Politik „verzweifelte Menschen in unhaltbare Situationen“ bringe. ADRA Australien appelliere an alle politischen Parteien, gerechte, barmherzige und humane Ansätze bei der Behandlung und Unterbringung von Flüchtlingen zu suchen sowie offenzulegen, welche Auswirkungen diese Politik auf die aktuellen Hilfsbudgets haben würde.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Australien wurde 1956 als Abteilung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unter dem Namen „Seventh-day Adventist Welfare Service“ (SAWS) gegründet und leistete vorwiegend Nothilfe. 1983 wurde SAWS in ADRA umbenannt und nahm auch Entwicklungshilfeprojekte in ihre Satzung auf. Mit 21 Vollzeitangestellten hat das Hilfswerk 2012 in 19 Ländern 71 Projekte im Gesamtwert von 8,1 Millionen Euro durchgeführt und unterhält in Australien 90 Zweigstellen mit insgesamt 2.700 Freiwilligen. 38 Prozent der Einnahmen von ADRA stammen von AusAID der australischen Regierung.
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Heimleiterwechsel im "Haus Wittelsbach"

Bad Aibling/Oberbayern, 02.08.2013/APD   Fast zwanzig Jahre stand Alfred Kutscher an der Spitze des Senioren- und Pflegeheims „Haus Wittelsbach“ im oberbayerischen Bad Aibling. Da er in den Ruhestand tritt, wurde mit Michael Mocnik (32) ein Nachfolger gefunden, wobei gleichzeitig ein Generationswechsel erfolgt. Kam Alfred Kutscher ursprünglich aus der öffentlichen Verwaltung, was beim Umgang mit Behörden durchaus hilfreich sein kann, begann Michael Mocnik seine Laufbahn als Krankenpfleger. Das wiederum ist vorteilhaft in allen pflegerischen Fragen, welche die Leitung eines Pflegeheimes mit sich bringen.

Das „Haus Wittelsbach“, seit 1920 im Besitz der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Zunächst Kurhaus, wurde die Einrichtung um eine Missionsschule ergänzt. Während der Wirren des 2. Weltkrieges erfolgte die Beschlagnahme als Lazarett durch die Wehrmacht. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches zog die US-Army ein und nutzte das Haus ebenfalls kurzfristig als Lazarett. Anschließend quartierte der Landkreis Flüchtlinge ein. Im Jahr 1953 konnte der adventistische Träger die Einrichtung wieder in vollem Umfang nutzen. Das war gleichzeitig die Geburtsstunde des „Hauses Wittelsbach“ als Senioren- und Pflegeheim.

Über all‘ die Jahre hat sich das Bild des Hauses immer wieder verändert. Behördliche Auflagen und pflegerische Erfordernisse machten Um- und Neubauten erforderlich. Zudem stieg die Zahl der pflegebedürftigen Bewohner kontinuierlich an. Heute bietet das „Haus Wittelsbach“ 125 pflegebedürftigen Bewohnern Platz und unterhält zusätzlich einen sogenannten Rüstigenbereich mit 69 Plätzen. Von Anfang an habe die Einrichtung in der Stadt Bad Aibling, im Umland und unter vielen Adventisten in ganz Deutsch¬land einen hervorragenden Ruf genossen, heißt es. Zahlreiche Auszeichnungen der letzten Jahre bestätigten dies erneut. Alfred Kutscher ist sich sicher, mit Michael Mocnik einem kompetenten Nachfolger die Leitung des Hauses zu übergeben.

„Ich freue mich über die neue Aufgabe und die damit verbundene Herausforderung“, betonte Mocnik. Seine Wiege stand im heutigen Slowenien. Dort absolvierte er die Ausbildung zum Krankenpfleger. Seine ersten Kontakte zu Deutschland knüpfte er im Alter von 17 Jahren, als sich im Odenwald die Gelegenheit zu einem Ferienjob in einem Pflegeheim ergab. Seine Ausbildung schloss er in Slowenien erfolgreich ab, um anschließend ganz nach Deutschland zu wechseln. Das Pflegeheim, das er als „Ferienjobber“ kennenlernte, wurde seine erste berufliche Heimat. Dort wurde ihm die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter ermöglicht. In dieser Funktion war er dann auch tätig und übernahm sehr bald darüber hinaus Managementaufgaben. Parallel zu seiner Tätigkeit absolvierte er die Weiterbildung zur Heimleitung. Nachdem es zu einem Besitzerwechsel des Pflegeheims kam, zog Michael Mocnik zusammen mit seiner Frau Suzana nach Bad Aibling. Beruflich bot sich ihm die Möglichkeit, in den „Schön-Kliniken“ Rosenheim und Bad Aibling zu arbeiten. Ein privates Pflegeheim nahe Isny im Allgäu bot ihm schließlich die Stelle als Pflegedienstleiter an. Dort war er bis zu seinem erneuten Wechsel nach Bad Aibling tätig. In dieser Zeit kamen auch die beiden Söhne Max und Steve zur Welt.
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Adventist World Radio mit 116 Sprachen auf Sendung

Silver Spring, Maryland/USA, 01.08.2013/APD   Das 1971 gegründete „Adventist World Radio“ (AWR) könne mit seinen christlichen Programmen in 116 Sprachen über UKW, Mittel- und Kurzwelle sowie Satellit und Podcasting etwa 70 bis 80 Prozent der Weltbevölkerung erreichen. Darauf wies AWR-Präsident Pastor Dowell Chow (Silver Spring, Maryland/USA) hin.

Fast 75 Prozent der Weltbevölkerung lebten laut Chow in Ländern, in denen Menschen wegen ihres Glaubens bedrängt oder sogar verfolgt würden. Deshalb wolle AWR vor allem Menschen im sogenannten „10/40 Fenster“ mit dem Evangelium bekannt machen. In dem Gebiet zwischen dem 10. und 40. Breitengrad, das von Westafrika bis Ostasien reicht, seien Christen meist eine verschwindende Minderheit. Außerdem spezialisiere sich AWR auf weitere Länder, in denen aus geografischen, politischen oder religiösen Gründen die Verkündigung der christlichen Botschaft von Mensch zu Mensch kaum möglich sei.

Schwerpunkt der Arbeit von Adventist World Radio sei immer noch die Kurzwelle, wobei in 73 Sprachen Programme über die Sender Wertachtal und Nauen/Deutschland, Moosbrunn/Österreich, Issoudun/Frankreich, Meyerton/Südafrika, Talata-Volonondry/Madagaskar, Tricomalee/Sri Lanka, Taipeh/Taiwan sowie Agat/Guam ausgestrahlt würden. Dazu kämen Sendungen in 25 weiteren Sprachen über UKW und Mittelwelle. Allein in Russland wären bei über 1.500 lokalen UKW-Stationen AWR-Programme zu hören. Außerdem würden in Nepal, Indien und anderen Regionen Dutzende von Rundfunksendern adventistische Beiträge ausstrahlen. Zusätzlich gebe es weltweit über 150 Radiostationen, die zum AWR-Netzwerk gehörten und von Adventisten betrieben würden.

Seit August 2010 nutze AWR auch das Podcasting, so Dowell Chow. Inzwischen könnten Beiträge in insgesamt 89 Sprachen heruntergeladen werden. AWR würde jährlich weltweit rund 250 Millionen Downloads registrieren. Allein in der Volksrepublik China würden jeden Tag bis zu 600.000 Beiträge heruntergeladen. Aber auch Sendungen in Arabisch seien sehr begehrt.

Es gebe jedoch auch Gebiete, in denen Menschen keinen elektrischen Strom hätten. Allein in Indien wären es über 300 Millionen. Außerdem könnten weltweit über 850 Millionen Menschen nicht lesen und schreiben. Für sie habe AWR den sogenannten „Godpod“ entwickelt. Der Name sei in Anlehnung an den bekannten iPod entstanden, informierte Pastor Chow. In einer Reihe von Sprachen enthalte das Abspielgerät die ganze Bibel, Anleitungen zum Bibelverständnis, biblische Geschichten für Kinder, Gesundheitstipps und christliche Lieder. Die Geräte würden solar betrieben, sodass sie keine Batterien benötigten, und da sie auch keine beweglichen Teile hätten, falle kein Service an.

AWR unterhält neben der Zentrale in Silver Spring, Maryland/USA, die auch für Sendungen in Nord- und Lateinamerika zuständig ist, Regionalbüros in Bracknell/England (Europa/Afrika) sowie in Batam/Indonesien und Agat/Guam für den asiatischen Raum.

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