Nordkorea die "menschenverachtendste Diktatur der Erde"

Frankfurt/Main | APD

Frankfurt/Main, 18.10.2013/APD Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) bezeichnet Nordkorea als die gegenwärtig "menschenverachtendste Diktatur der Erde", welche im weitgehend abgeriegelten Staat die eigene Bevölkerung versklave. Peking unterstütze laut IGFM aktiv ein System, "das selbst das Vorstellungsvermögen Orwells und Kafkas übertrifft".

Willkürliche Verhaftungen, absurde Gesetze und Kollektivstrafe
Demnach existierten viele Rechte in Nordkorea – wenn überhaupt – nur auf dem Papier. In der Wirklichkeit agierten Strafverteidiger als Assistenten der Richter und beide als Vollstrecker der kommunistischen "Partei der Arbeit Koreas". Folter gelte als gängige "Ermittlungsmethode". Nordkoreanische Flüchtlinge berichteten davon, dass Menschen aus absurden Gründen inhaftiert, gefoltert und zu langjähriger Lagerhaft verurteilt würden, weil sie zum Beispiel beim Ansehen von Seifenopern erwischt worden seien oder südkoreanische Musik-CDs besäßen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation würden aufgrund der in Nordkorea praktizierten Regel "Schuld durch Verwandtschaft" oft ganze Familien für das Vergehen Einzelner bestraft und ins Gefangenenlager deportiert. Die Häftlinge lebten dort unter unmenschlichen Bedingungen und litten unter Hunger, Ausbeutung und Folter.

In Einzelhaft erfroren
Der Fischer Kim Cheol-jin habe laut IGFM bei der örtlichen Polizei den Diebstahl von sechs Schlammspringern melden wollen. Die Polizisten verdächtigten ihn jedoch, die kleinen Fische selbst behalten zu haben und den Diebstahl nur vorzutäuschen. Kim Cheol-jin sei daraufhin zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Solche Strafen seien nicht einmal von den drakonischen Gesetzen des Landes gedeckt, so IGFM. Laut Strafgesetzbuch der "Demokratischen Volksrepublik Korea" soll eine Person, die "Volkseigentum" stiehlt, zu maximal zwei Jahren Arbeitslager verurteilt werden. Selbst auf mehrfachem Totschlag stünden maximal zehn Jahre Arbeitslager.

Kim Cheol-jin sei die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Er wäre aber im Haus seiner Schwester von seinem Schwager verraten worden. Im Gefängnis sei er 15 Tage in Einzelhaft gewesen und habe, trotz Winters, weder Essen noch Kleidung erhalten. In der Zelle hätte er nur in gebückter Haltung Platz gehabt und sei erfroren. Seine steifgefrorene, zusammengekauerte Leiche wäre den Mitgefangenen als "Exempel" vorgeführt worden.

Weitere Informationen zu Nordkorea: http://www.igfm.de/nordkorea/
_____________________________________________________________________________
Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit eindeutiger Quellenangabe "APD" gestattet!