60 Jahre "Wort zum Sonntag" im deutschen Fernsehen

Hannover u. Bonn | APD

Hannover u. Bonn, 20.01.2014/APD Das "Wort zum Sonntag" in der ARD wird 60 Jahre alt. Es ist nach der "Tagesschau" das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen. Seit Ausstrahlung der ersten Folge am 8. Mai 1954 ist "Das Wort zum Sonntag" bis zum heutigen Tag noch nie ausgefallen. Mittlerweile sind 3.100 Worte zum Sonntag gesprochen worden, darunter eines von Papst Johannes Paul II. im April 1987 und eines von Papst Benedikt XVI. im September 2011. Das meistgesehene "Wort zum Sonntag" 2013 war das während der Sendung zum „Eurovision Song Contest“ am 18. Mai mit 4,34 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Vier katholische und vier evangelische Sprecherinnen und Sprecher wechseln sich dabei regelmäßig ab. Im Schnitt sahen "Das Wort zum Sonntag" 2013 knapp 1,5 Millionen Menschen, das entspricht einem Marktanteil von 7,1 Prozent.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte das "Wort zum Sonntag" als „eine Art einmal wöchentlich gesendete 'geistliche Tagesschau'. Wie die Nachrichtensendung den Blick schärfen will, für das was die Welt bewegt, so will das 'Wort zum Sonntag' den Blick schärfen für den, der die Welt bewegt: Es will unsere Wahrnehmung schulen für Gott." Die Einschaltquote sei zwar nicht alles. Aber die Resonanz wäre doch ein deutliches Indiz dafür, dass mit diesem speziellen Angebot eine Vielzahl von Menschen erreicht werde.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, betonte, dass das "Wort zum Sonntag" für viele Menschen ein niedrigschwelliger Berührungspunkt mit dem Evangelium war und sei. Anfangs hätten nur ausgewählte Pfarrer – Frauen kamen erst ab 1969 hinzu – reden dürfen. Diese "Predigt zum Sonntag" habe oft fünfzehn bis zwanzig Minuten gedauert. Bald sei der Umfang auf zehn Minuten und schließlich auf fünf begrenzt worden. "Doch gerade die Kürze der Zeit trug mit dazu bei, dass aus einer Not eine Tugend wurde, die Menschen bis heute an den Bildschirmen zu einem 'sehenden Hören' einlädt."
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