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EKD ruft zum Gebet für bedrängte und verfolgte Christen auf

Länderschwerpunkt Arabische Halbinsel

Hannover, 31.01.2014/APD   Wie in den vergangenen Jahren, empfiehlt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auch 2014 wieder allen evangelischen Kirchengemeinden, am 2. Sonntag der Passionszeit (Reminiszere), nämlich am 16. März, für bedrängte und verfolgte Christen in der Welt zu beten. In dem dazu herausgegebenen Materialheft wird besonders auf die Lage von Christen und christlichen Minderheiten auf der Arabischen Halbinsel eingegangen.

Nachdem der Islam in der Spätantike Judentum und Christentum von der Arabischen Halbinsel verdrängt hatte, ist vor allem seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diese Landschaft abwechslungsreicher geworden, zunächst durch die britische Kolonialpolitik: An vielen Standorten der Region wurden anglikanische Gemeinden eingerichtet und Kirchen gebaut. Mit dem Ausbau der Öl- und Erdgasindustrie kamen zahlreiche Ausländer in die Region, die mittlerweile in manchen der Golf-Staaten über 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Die Staaten der Arabischen Halbinsel gehen mit dieser neuen Vielfalt unterschiedlich um: Die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten sind in Kuwait andere als im Jemen, in Oman andere als in Bahrain, und in Saudi-Arabien wiederum andere als in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, deren Teilstaaten ebenfalls unterschiedliche Wege gehen. Die Spannbreite reicht von strikter Ablehnung, ja dem strengen Verbot von allem, was als nicht-muslimisch gilt, bis hin zu einer regulierenden Toleranz. So gibt es in vielen Golfstaaten inzwischen christliche Kirchengemeinden und auch Kirchengebäude. Dort, wo diese Toleranz geübt wird, richtet sie sich aber deutlich an Menschen, die sich in der Regel als „Gastarbeiter“ im Land aufhalten. Dennoch geht die Zahl der Christen leicht in die Zehntausende: in der Mehrzahl Christen aus Indien, Sri Lanka, Indonesien und den Philippinen.

In der gesamten Region ist Muslimen der Religionswechsel verboten mit der Konsequenz, dass Nichtmuslimen die Religionsausübung – wenn überhaupt – nur an vorgeschriebenen Orten gestattet ist. Wahrnehmbare Veranstaltungen, wie öffentliche Gottesdienste oder Prozessionen, sind nicht erlaubt. Mit der Fürbitte zu „Reminiszere“ könnten evangelische Kirchengemeinden in Deutschland Anteil an den schwierigen Bedingungen ihrer Glaubensgeschwister in der Region nehmen, so die EKD.

Die Materialhilfe, die in Kooperation mit dem Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW), dem Berliner Missionswerk und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) erarbeitet wurde, enthält Basisinformationen zu ausgewählten Ländern der Arabischen Halbinsel und bietet Gestaltungshilfen für Gottesdienste. Sie ist in deutscher und englischer Sprache erschienen und kann kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.ekd.de/fuerbitte.
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Bewegung in der Frauenordinationsfrage bei Siebenten-Tags-Adventisten

Silver Spring, Maryland/USA, 30.01.2014/APD   Die Studienkommission zur Theologie der Ordination (Theology of Ordination Study Committee TOSC) der adventistischen Weltkirchenleitung hat vom 21. bis 25. Januar in Columbia, Maryland/USA an ihrer dritten Sitzung die Frage der Ordination von Frauen zum Pastorendienst diskutiert, wie die Kommunikationsabteilung der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) mitteilte.

Auflistung der Positionen der dreizehn Kirchenleitungsregionen
Jede der weltweit dreizehn kontinentalen oder transnationalen Kirchenleitungen der Siebenten-Tags-Adventisten hat in einer eigenen Studienkommission die Ordinationsfrage studiert und deren Ergebnisse bezüglich der Frauenordination während der TOSC-Konferenz in Columbia präsentiert. Fünf von ihnen hätten laut NAD News die Ordination von Frauen zum Pastorendienst befürwortet, eine Kirchenregion stimme mit Vorbehalt zu, eine andere habe sich noch nicht entschieden, fünf weitere seien dagegen, kündigten aber keinen Widerstand an, falls die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) dafür stimmen würde und eine sei gegen die Frauenordination.

Nach Angaben von „Spectrum““haben die dreizehn Studienkommissionen der Kirchenleitungsregionen (Division) folgende Stellungnahmen bezüglich der Ordination von Frauen zum Pastorendienst abgegeben:

Uneingeschränkte Zustimmung:
• Intereuropäische Division (EUD): Einstimmige Zustimmung. (Territorium: Mittel- und südeuropäische Länder)
• Nordamerikanische Division (NAD). (Territorium: USA und Kanada)
• Nord-Asien Pazifik Division (NSD). (Territorium: China, Japan, Korea, Mongolei)
• Südpazifische Division (SPD). (Territorium: Australien, Neuseeland, Papua-Neu-guinea und pazifische Inseln)
• Transeuropäische Division (TED): (Territorium: Nord- und südosteuropäische Länder)

Zustimmung mit Vorbehalt:
• Interamerikanische Division (IAD): (Territorium: Mexiko, mittelamerikanische und nördliche Staaten von Südamerika). Ja, sofern der Beschluss zur Frauenordination durch die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) gefasst werde.

Ablehnung mit Vorbehalt:
• Ost-Zentralafrikanische Division (ECD): Vertreter der ECD-Studienkommission räumten ein, dass es Aspekte gäbe, welche für die Frauenordination sprechen würden.
• Euro-Asien Division (ESD): (Territorium: GUS-Staaten). Die ESD-Studienkommission unterstütze die Idee, dass andere Kirchenleitungen selbst über die Frauenordination entscheiden können sollten.
• Südamerikanische Division (SAD): (Territorium: Südamerikanische Staaten ohne die nördlichen Staaten Südamerikas). Die SAD-Studienkommission sei bereit, die Kirche zu unterstützen, wenn sie sich in eine andere Richtung bewege.
• Südasien-Pazifik Division (SSD): (Territorium: Bangladesch, Pakistan, Indochina, Philippinen, Indonesien, Malaysia). Die Mehrheit der SSD-Kommissionsmitglieder sei gegen die Frauenordination, die SSD-Kirchenleitung werde aber die Entscheidung der Weltkirche unterstützen.
• West-Zentralafrikanische Division (WAD): Die WAD-Studienkommission werde die Entscheidung der Weltkirche unterstützen.

Vorbehaltlose Ablehnung:
• Südliches Afrika und Indischer Ozean Division (SID)

Keine Entscheidung:
• Südasien Division (SUD): (Territorium: Indien, Nepal). Die SUD-Kirchenleitung unterstütze die Weltkirche auf ihrem Weg, die SUD-Studienkommission habe aber noch keine Entscheidung getroffen, so „Spectrum“.

Laut NAD News habe die Nordamerikanische Kirchenleitung (NAD) die TOSC-Studiengruppe gebeten, sich dafür einzusetzen, dass jede der dreizehn Weltkirchenleitungen selbst für ihre Region bezüglich der Frauenordination entscheiden dürfe.

Die gleichmäßige Aufteilung der Stellungnahmen zur Frauenordinationsfrage sei Ausdruck einer bemerkenswerten Verschiebung zugunsten der Befürworter, heißt es bei „Spectrum“. Es sei zu hoffen, dass diese Pattsituation nicht von Gegnern der Frauenordination dazu verwendet werde, um die gegenwärtige Praxis fortzuführen.

Die 103-köpfige TOSC-Studienkommission der adventistischen Weltkirchenleitung zur Frage der Ordination plane bei der nächsten Sitzung eine Empfehlung an den Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung abfassen, der dann über das weitere Vorgehen beschließen werde, so „Spectrum“.

Unterschiedliche Behandlung adventistischer Pastorinnen
Adventistische Pastorinnen werden laut den adventistischen Arbeitsrichtlinien „gesegnet“ und können damit fast alle Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vornehmen; ordiniert werden aber nur männliche Geistliche. Es sind auch ausschließlich ordinierte Pastoren, die in kirchenleitende Ämter, etwa als Präsident einer „Vereinigung“ oder eines „Verbandes“ (regionale beziehungsweise überregionale Kirchenleitung), berufen werden können, da hierfür die Ordination notwendig ist.

Trotzdem wurden im Jahr 2013 auch Frauen durch amerikanische und europäische überregionale Kirchenleitungen zum Pastorendienst ordiniert. In Südostkalifornien ist eine ordinierte Pastorin zur ersten adventistischen Präsidentin einer regionalen Kirchenleitung gewählt worden.

Weltweite Studienkommission zur Ordinationsfrage (TOSC)
Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten setzte 2012 eine Studienkommission (TOSC) ein, die sich bis Oktober 2014 mit der Theologie der Ordination befassen soll. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sollen die adventistische Gemeindepraxis unter besonderer Berücksichtigung einer bisher noch nicht in der Freikirche möglichen Ordination von Pastorinnen einbeziehen. Die Ergebnisse sollen im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt werden, der dazu Empfehlungen verabschiede, welche der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 in San Antonio, Texas/USA, zur Abstimmung vorgelegt würden. In der TOSC-Studienkommission sind Kirchenmitglieder ohne Amt, Pastoren, Kirchenleiter und Theologen vertreten. Die Kommission steht unter der Leitung von Pastor Artur Stele, einem der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung und Direktor des Bibelforschungsinstituts der Generalkonferenz.

Konsenserklärung zum adventistischen Ordinationsverständnis
An der TOSC-Sitzung im Juli 2013 wurde mit überwiegender Mehrheit einer „Konsenserklärung zum theologischen Verständnis der Ordination der Siebenten-Tags-Adventisten“ zugestimmt. Die englischsprachige Konsenserklärung zum adventistischen Ordinationsverständnis („Consensus Statement On A Seventh-day Adventist Theology Of Ordination“) kann als PDF-Datei heruntergeladen werden: http://news.adventist.org/images/uploads/documents/consensus.pdf
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„Hänsel und Gretel" – Wohlfahrtsmarken 2014

Köln, 29.01.2014/APD   Die Wohlfahrtsmarken 2014 mit dem Titel „Hänsel und Gretel“ gibt es ab 6. Februar. Sie erzählen die Geschichte von den Kindern eines armen Holzfällers und seiner Frau, die an einem großen Wald wohnten. 1961 gab die damalige Deutsche Bundespost bereits Wohlfahrtsmarken zu dem Märchen heraus – und 2014 wird es wieder in Szene gesetzt. Gestaltet wurden die drei Marken von Astrid Grahl und Lutz Menze. Sie zeigen „Die Kinder im Wald“ (60+30 Cent), „Bei der Hexe“ (90+40 Cent) und „Glückliches Ende“ (145+55 Cent).

Das Motiv „Die Kinder im Wald“ gibt es auch als selbstklebende Wohlfahrtsmarke in einem Marken-Set mit zehn und in einer Marken-Box mit 100 selbstklebenden Postwertzeichen von der Rolle. Außerdem sind die drei Marken als Motiv-Steckkarte sowie als Ersttagsbrief „Wohlfahrt 2014“ erhältlich.

Aus den Zuschlagserlösen werden alle Bereiche gefördert, in denen die Wohlfahrtsverbände tätig sind. Schwerpunkte sind die Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe, die Gesundheits- und Familienhilfe sowie soziale Maßnahmen für Arbeitslose, Flüchtlinge und Suchtkranke. Die Sonderbriefmarken sind bei allen Postfilialen, Vertriebsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und beim Advent-Wohlfahrtswerk e.V., Hildesheimer Straße 426, 30519 Hannover, Telefon (0511) 971 77-300, Telefax (0511) 971 77-399, E-Mail: mail@aww.info, erhältlich.
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Stoff und Seile von Christos "Big Air Package" für Taifun-Opfer auf den Philippinen

Weiterstadt bei Darmstadt, 28.01.2014/APD   Der aus Bulgarien stammende Künstler Christo wurde in Deutschland vor allem durch die Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 bekannt. Nun stellt er Teile seines neuesten Werks, das „Big Air Package“, nach Abschluss der Ausstellung für die Wiederaufbauhilfe auf den Philippinen zur Verfügung.

Mehr als 440.000 Menschen hatten Christos Installation im vergangenen Jahr im Oberhausener Gasometer besucht. Stoff, so groß wie drei Fußballfelder, Seile von viereinhalb Kilometern Länge und ein Gesamtgewicht von über fünf Tonnen waren das Material, welches die Grundlage für Christos Kunstwerk bildete. Mit einer Höhe von 90 Metern, einem Durchmesser von 50 Metern und einem Volumen von 177.000 Kubikmetern war das „Luftpaket“ zeitweilig die größte Innenraum-Skulptur der Welt.

Christo spendet der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA 10.000 Quadratmeter Plane für Notunterkünfte auf den Philippinen. Damit können sich die Menschen nach dem Taifun „Haiyan“ einen wasserdichten Unterstand bauen. Tausende hätten durch das Unwetter ihr Zuhause verloren und noch immer mit den Folgen des Sturms und der schweren Regenfälle zu kämpfen. Zusätzlich stellt Christo 4.500 Meter Seil seiner Konstruktion den örtlichen Fischern im Krisengebiet auf den Philippinen zur Verfügung. Organisiert wird die humanitäre Nutzung von der international tätigen Hilfsorganisation ADRA Deutschland, einer Partnerorganisation der „Aktion Deutschland hilft“.
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Neuer Freikirchenleiter der Adventisten in Süddeutschland

Freudenstadt, 27.01.2014/APD   Pastor Rainer Wanitschek (54) ist ab 1. Juli neuer Präsident des Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Der in Freudenstadt tagende Verbandsausschuss wählte ihn am 26. Januar als Nachfolger von Pastor Günther Machel, der in den Ruhestand tritt. Zum Süddeutschen Verband gehören 220 Kirchengemeinden mit 15.395 erwachsen getauften Mitgliedern. Dem Süddeutschen Verband mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart unterstehen die regionalen Freikirchenleitungen (Vereinigungen) Mittelrhein (Sitz: Darmstadt) mit den Adventisten in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, Baden-Württemberg (Sitz: Stuttgart) und Bayern (Sitz: München).

Der aus Bensheim an der Bergstraße stammende neue Präsident studierte nach dem Abitur am damaligen Theologischen Seminar Marienhöhe der Siebenten-Tags-Adventisten in Darmstadt. Von 1982 bis 1987 war er Jugendpastor in München und Nürnberg sowie ab 1987 ordinierter Pastor in Nürnberg und Fürth. Von 1989 bis 1991 studierte er an der adventistischen Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA, und schloss mit einem Master of Divinity (M.Div.) in Theologie ab. Danach war er Seelsorger im oberbayerischen Bad Aibling. 1997 wurde Rainer Wanitschek als Vorsteher der Adventisten gewählt, zunächst für Südbayern, ab 2009 für den gesamten Freistaat. 2013 stand er für eine erneute Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Er war stattdessen als Pastor für die Adventgemeinden Bad Aibling, Rosenheim und Feldkirchen-Westerham tätig. Wanitschek ist verheiratet und hat vier Söhne.

Der noch amtierende Präsident des Süddeutschen Verbandes, Pastor Günther Machel, ist gelernter Bankkaufmann. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und studierte am Theologischen Seminar Marienhöhe, Darmstadt. Anschließend war er Jugendpastor in Düsseldorf und Köln sowie Jugendabteilungsleiter in Niedersachsen. Elf Jahre lang trug er die Verantwortung für die Kinder-, Pfadfinder- und Jugendarbeit im Süddeutschen Verband. Ab 1993 leitete Machel das adventistische Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“, das sich heute in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt befindet. Die 1948 gegründete Einrichtung produziert Fernseh- und Radiosendungen. Zu ihr gehören auch das Internationale Bibelstudien-Institut und die Blindenhörbücherei. 2002 wurde Machel zum Präsidenten des Süddeutschen Verbandes gewählt.
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Staat und Adventisten bekämpfen gemeinsam in Papua-Neuguinea Armut

Mount Hagen/Papua-Neuguinea, 27.01.2014/APD   Die Western Highlands Mission (WHM) der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Papua-Neuguinea hat mit der Provinzregierung eine Zusammenarbeitsvereinbarung zur Minderung und Beseitigung der Armut unterzeichnet, wie „Record“, die adventistische Kirchenzeitschrift in Australien berichtete. „Bildung ist nicht nur wichtig, um Armut zu bekämpfen, sie ist auch ein Schlüssel zu Wohlstand“, heißt es in einem UN-Bericht zur Bekämpfung der Armut.

Für den Bau von drei Schlafsälen für Schüler, einem zweigeschossigen Unterrichtsgebäude und sechs Häusern für Angestellte an der Paglum Adventist High School in Mount Hagen, Hauptstadt der Provinz Western Highlands, im Inneren des Landes, sei die Zahlung 155.000 Euro seitens der Kirche und 623.000 Euro durch die Lokalregierung vereinbart worden.

Örtliche adventistische Kirchengemeinden arbeiteten mit dem Staat, Geberorganisationen und humanitären Organisationen zusammen. Das sei laut „Record“ Teil der Strategie der adventistischen Kirche in Papua-Neuguinea zur Förderung der gesellschaftlichen Entwicklung.

Die ortsansässigen Abgeordneten Wesley Nukundi Dei und Koi Trape Mulbyer hätten sich bei der Unterzeichnung zum Engagement für die Schule verpflichtet. Auch der örtliche Gouverneur, Pias Wingti, sei anwesend gewesen und habe von einem historischen Tag gesprochen. Wenn die Kirche weiterhin die Schule mitfinanziere, verpflichte sich auch die Regierung für die nächsten fünf Jahre dazu. „Ich möchte die Paglum Adventist High School zu einem Modell für den Rest der Provinz machen“, sagte der Gouverneur.

Die bestehenden Studentenschlafsäle seien ein Schandfleck, meinte Schulleiter Robinson Lanza. „Das wird jetzt mit Priorität angegangen.“

In Papua-Neuguinea mit 6,8 Millionen Einwohnern gibt es über 248.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 904 Kirchengemeinden. Sie unterhalten eine Universität, drei Gymnasien, 96 Grundschulen, 42 Kliniken, einen Flying Doctor Service (Fliegende Ärzte) sowie einen Radio- und Fernsehsender.
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EU-Parlamentarier sollen arbeitsfreien Sonntag fördern

Brüssel/Belgien, 26.01.2014/APD   Die Europäische Sonntagsallianz appellierte am 21. Januar anlässlich ihrer Zweiten Europäischen Konferenz in Brüssel an die EU-Abgeordneten, sich mittels einer Verpflichtungserklärung zur Förderung eines wöchentlichen, arbeitsfreien Sonntags sowie menschenwürdiger Arbeit in der EU-Gesetzgebung einzusetzen. Die Allianz ist ein Netzwerk von kirchlichen, gewerkschaftlichen und weiteren zivilgesellschaftlichen Bewegungen, das 2011 in Brüssel gegründet wurde.

Verpflichtungserklärung für EU-Parlamentarier
Während der Konferenz im Europäischen Parlament, an der 120 Personen teilnahmen, wurde im Hinblick auf die im Mai 2014 stattfindenden Europawahlen eine Verpflichtungserklärung vorgestellt.

Diese besagt, dass ein arbeitsfreier Sonntag und menschenwürdige Arbeitszeiten von größter Bedeutung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Europa seien und nicht notwendigerweise der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft entgegenstünden. „Wettbewerbsfähigkeit braucht Innovation, Innovation braucht Kreativität und Kreativität braucht Erholung“, heißt es in der Erklärung.

Unterzeichnende EU-Parlamentarier würden sich demnach verpflichten, sich in der EU-Gesetzgebung für einen gemeinsamen wöchentlichen Ruhetag, nämlich den Sonntag, für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzusetzen. Damit solle deren Gesundheit geschützt und gefördert sowie eine bessere Balance zwischen Familie, Privatleben und Arbeit gewährleistet werden. Zudem verpflichteten sie sich, sich gesetzgeberisch für nachhaltige Arbeitszeitmodelle, die eine menschenwürdige Arbeit ermöglichten, einzusetzen.

Toleranz für Arbeitnehmer, die einen anderen Ruhetag heilig halten
Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten feiert nicht mit den anderen Christen den Sonntag, sondern den Samstag (Sabbat) als biblischen Ruhetag. Zu den Forderungen der Sonntagsallianz nahm Pastor Raafat Kamal, zuständig für Außenbeziehungen und Religionsfreiheit der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Südosteuropa, St. Albans/England, Stellung: „Wir unterstützen die Auffassung, dass der Mensch einen Tag der Ruhe braucht, um ein Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben zu erreichen und damit die Gesundheit sowie Sicherheit der Arbeitnehmer zu erhalten. Uns ist aber auch wichtig, dass diejenigen, für die der Sonntag kein religiöser Ruhetag ist, mit ihrer Auffassung respektiert und toleriert werden. Ich hoffe, dass die Partner in der Europäischen Sonntagsallianz, die das Bewusstsein für den Wert gemeinsamer freier Sonntage in den europäischen Gesellschaften zu wecken versuchen, die Pluralität der Länder der Europäischen Union zu schätzen wissen, und die Notwendigkeit sehen, jene zu achten, die eine andere religiöse Überzeugung und Praktik haben.“

Die Verpflichtungserklärung kann in 24 Sprachen abgerufen werden unter http://www.europeansundayalliance.eu/site/euelections2014thepledge?SWS=47b734c1f5d9d935765a7cb93f364e9b
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Mehrere Adventisten bei Unruhen in der Zentralafrikanischen Republik getötet

Jaunde/Kamerun, 25.01.2014/APD   Emeryc Patrick Dalikouba (21), Sohn eines adventistischen Pastors, wurde am 21. Dezember vor dem Haus seiner Eltern bei den seit Monaten in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) zwischen Christen und Muslims herrschenden Gewaltorgien erschossen, wie Abraham Bakari, Leiter der Kommunikationsabteilung der Siebenten-Tags-Adventisten in Jaunde/Kamerun, mitteilte. Dalikouba sei das letzte von mehreren adventistischen Opfern der teilweise religiös motivierten, blutigen Unruhen gewesen. Bereits im April 2013 seien drei junge Adventisten erschossen worden, obwohl sich seine Kirchenmitglieder nicht an den Unruhen beteiligten, sagte Pastor Jean Jacques Gueret, Präsident der Adventisten in der Zentralafrikanischen Republik.

Die Gewalt sei in der ehemaligen französischen Kolonie im vergangenen März ausgebrochen, nachdem sich die überwiegend muslimische Rebellen-Allianz Séléka an die Macht geputscht und sich Michel Djotodia zum Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik ernannt hätte. Das habe gewalttätige Gegenreaktionen christlicher Kreise hervorgerufen, wie der adventistische Kommunikationsverantwortliche, Abraham Bakari, erläuterte. Dabei seien laut „New York Times“ in den letzten sechs Wochen mehr als 1.000 Personen bei Gewaltausbrüchen ums Leben gekommen. Nach Angaben vom „Wall Street Journal“ wurden während der Unruhen 886.000 Personen vertrieben, und 86.000 seien in Nachbarländer geflohen.

Am 10. Januar trat Michel Djotodia vom Präsidentenamt zurück und verliess das Land. Am 20. Januar wurde Catherine Samba-Panza, Bürgermeisterin der Hauptstadt Bangui, von einem Übergangsparlament zur interimistischen Präsidentin des Landes gewählt.

„Wir beten alle für die neugewählte Leitung des Landes“, sagte Pastor Jean Jacques Gueret, „und wünschen ein Ende der Gewalt.“

In der Zentralafrikanischen Republik mit 4,6 Millionen Einwohnern leben 10.600 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. Sie feiern Gottesdienste in 51 Kirchen und 48 Gruppen, jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag.
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ADRA-Nothilfe für südsudanesische Flüchtlinge

Wahroonga, NSW/Australien, 24.01.2014/APD   Zehntausende seien laut der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Australien in den anhaltenden Unruhen im Südsudan gestorben und mehr als eine halbe Million Menschen im Land vertrieben worden oder in Nachbarstaaten geflohen. „Bis zu 70 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Das zeigen die uns zugänglichen Berichte“, sagte Beryl Hartmann, Programmverantwortliche von ADRA Australien. „Wir müssen jene besonders schützen und unterstützen, die in solchen Situationen am meisten gefährdet sind.“

Mehr als 25.000 Menschen würden von den ADRA-Hilfsmaßnahmen im Nachbarland Uganda profitieren, welche die Installation von hygienischen Toilettensystemen und Wassernutzungsanlagen beinhalte sowie die Verteilung von Hilfsgütern wie Bettzeug, Seife und Besteck.

„In dieser Phase geht es darum, die Grundbedürfnisse zu decken, vor Krankheit zu schützen und das Überleben zu sichern, damit diese Menschen, die alles hinter sich gelassen haben, wieder friedlichere Zeiten erleben können“, sagte die Programmverantwortliche von ADRA Australien.

Gemeinsam mit den lokalen Behörden würde mit nachhaltigen Maßnahmen versucht, zukünftigen Katastrophen vorzubeugen, indem die Umgebung der Flüchtlingslager bewusst geschützt werde. So markierten ADRA-Freiwillige gemeinsam mit Gemeindebehörden entsprechende Bäume in der Natur als auch auf Karten. „Dieses Vorgehen soll die Bäume vor dem Fällen beim Feuerholzsammeln der explosionsartig gewachsenen Bevölkerung schützen“, erläuterte Beryl Hartmann.
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Vorkämpfer für Bibelübersetzung wird neuer Präsident der US-Bibelgesellschaft

New York/USA, 25.02.2014/APD   Die amerikanische Bibelgesellschaft (ABS) hat Dr. Roy Peterson zum neuen Präsidenten gewählt. Er wird im Februar die ABS-Leitung an deren Hauptsitz in Manhattan übernehmen, wie die Bibelgesellschaft mitteilte. Peterson war seit 2003 Direktor der Bibelübersetzungsgesellschaft „The Seed Company“ und seit 1997 Präsident von „Wycliffe USA“, einer Bibelübersetzungs- und Bibelverbreitungsgesellschaft gewesen.

„Die jahrzehntelange Leitungserfahrung von Roy in der Förderung der Bibelübersetzung wird ihm dabei hilfreich sein, die Amerikanische Bibelgesellschaft ins dritte Jahrhundert ihres Wirkens zu führen“, sagte Pieter Dearolf, ABS-Vorstandsvorsitzender. „Ich freue mich, Teil dieser dynamischen Organisation zu werden, speziell in diesem für die Bibelverbreitung historischen Zeitpunkt“, sagte Roy Peterson.

Er hat einen BA Abschluss in Betriebswirtschaft (Roger Williams College, Rhode Island/USA) und einen MA in Sozialwissenschaft (Azusa Pacific University, Kalifornien/USA). 2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Taylor (Indiana/USA) in Anerkennung seiner Förderung der Bibelübersetzung verliehen. Peterson war Gründungsmitglied des Hochschulinstituts für angewandte Linguistik in Dallas (Texas/USA) und gehört dem Rat der Geschäftsführer des Weltverbandes der Bibelgesellschaften an.
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Juristen fragen: Was ist Wahrheit?

München, 22.01.2014/APD   Mit dem Thema „Wahrheit“ befasst sich der Kongress des Vereins „Christ und Jurist2, der vom 16. bis 18. Mai im Kardinal-Wendel-Haus in München stattfindet. Unabhängig von einer konfessionellen Zugehörigkeit sind zu der Veranstaltung Angehörige aller juristischen sowie nahestehenden Berufsgruppen, aus allen Lebens- und Ausbildungsabschnitten vom Studium bis zum Ruhestand eingeladen.

Der Kongress wolle die Bedeutung von Wahrheit für das Rechtswesen beleuchten und Juristen Anregungen zur persönlichen Reflexion geben, so der Vorsitzende von „Christ und Jurist“, Rechtsanwalt Dr. Patrick Menges. Dabei sollten die Schwierigkeiten bei der Wahrheitsfindung sowie die prozessualen Grenzen und Konfliktsituationen des juristischen Alltags zur Sprache kommen. Erfahrungen und Empfehlungen könnten ausgetauscht und auch der Umgang mit dem Wahrhaftigkeitsanspruch an sich selbst überprüft werden.

Die Themen würden aus philosophischer, theologischer und juristischer Sicht in Vorträgen und Workshops erörtert. „Der Austausch über die Grenzen der eigenen Berufsgruppen hinaus soll Impulse geben, der Wahrheit im eigenen Berufsalltag und auch in der Gesellschaft wieder stärker eine Stimme zu verleihen“, so Menges.

Weitere Informationen zum Kongress und zur Teilnahme im Internet unter www.christ-jurist.de/kongress.
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Adventistisches Fernsehen erreicht mehr Muslime

Silver Spring, Maryland/USA, 21.01.2014/APD   Der Abschluss eines fünfjährigen Satellitenvertrags mit Eutelsat 7 erweitere das Empfangsgebiet in Nordafrika und im Mittleren Osten für den adventistischen Fernsehsender „Hope Channel Al Waad“ (Beirut/Libanon) erheblich, wie Adventist News Network (ANN) mitteilte. Demnach könnten nun wesentlich mehr Arabisch, Türkisch und Farsi (Iran) sprechende Personen in der Region die adventistische Programme empfangen. Sendungen per Satellit seien dort die am meisten verbreitete Form des Fernsehempfangs.

„Dieser neue Vertrag ist eine fantastische Gelegenheit zur Verbreitung des Evangeliums und ein Meilenstein, um die Großstädte zu erreichen“, betonte Pastor Brad Thorp, Präsident von „Hope Channel International“. „Al Waad“ könne nun von Millionen Familien mit Gottes frohmachender Nachricht für ein besseres Leben empfangen werden.

Das französische Unternehmen Eutelsat ist der drittgrößte Satellitenbetreiber der Welt. Eutelsat 7 West A arbeitet eng mit dem ägyptischen Satellitenbetreiber Nilesat, dem größten Anbieter im Mittleren Osten, zusammen. Laut ANN könnten nun auch Nilesat-Zuschauer mittels Einpegelns der Sender adventistisches Fernsehen empfangen.

„Wir haben viele Jahre dafür gebetet“, sagte Amir Ghali‚ Direktor von „Al Waad“. „Seit dem Sendestart im Jahr 2010 sind unsere friedensfördernden und überparteilichen Programme in der Region gut aufgenommen worden“, so Ghali.

„Al Waad“ (das Versprechen), decke seit dem Programmstart im Jahr 2010 ein großes Themenspektrum mit gruppenspezifischen Bedürfnissen ab, wie Familie, Kinder, Gesundheit, Religion, Jugend, Musik und gesundheitsbewusstes Kochen, informierte Ghali. Die Programme stünden in Übereinstimmung mit dem adventistischen Verständnis des Christseins, das sich auf das Wohlergehen der Menschen richte.

Das „Al Waad“-Medienzentrum, in dem die Fernsehprogramme produziert werden, befindet sich auf dem Parkgelände der Middle East University in Beirut. An der 1939 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründeten Universität sind 220 Studenten eingeschrieben.
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60 Jahre "Wort zum Sonntag" im deutschen Fernsehen

Hannover u. Bonn, 20.01.2014/APD   Das „Wort zum Sonntag“ in der ARD wird 60 Jahre alt. Es ist nach der „Tagesschau“ das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen. Seit Ausstrahlung der ersten Folge am 8. Mai 1954 ist „Das Wort zum Sonntag“ bis zum heutigen Tag noch nie ausgefallen. Mittlerweile sind 3.100 Worte zum Sonntag gesprochen worden, darunter eines von Papst Johannes Paul II. im April 1987 und eines von Papst Benedikt XVI. im September 2011. Das meistgesehene „Wort zum Sonntag“ 2013 war das während der Sendung zum „Eurovision Song Contest“ am 18. Mai mit 4,34 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Vier katholische und vier evangelische Sprecherinnen und Sprecher wechseln sich dabei regelmäßig ab. Im Schnitt sahen „Das Wort zum Sonntag“ 2013 knapp 1,5 Millionen Menschen, das entspricht einem Marktanteil von 7,1 Prozent.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte das „Wort zum Sonntag“ als „eine Art einmal wöchentlich gesendete ‚geistliche Tagesschau‘. Wie die Nachrichtensendung den Blick schärfen will, für das was die Welt bewegt, so will das ‚Wort zum Sonntag‘ den Blick schärfen für den, der die Welt bewegt: Es will unsere Wahrnehmung schulen für Gott.“ Die Einschaltquote sei zwar nicht alles. Aber die Resonanz wäre doch ein deutliches Indiz dafür, dass mit diesem speziellen Angebot eine Vielzahl von Menschen erreicht werde.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, betonte, dass das „Wort zum Sonntag“ für viele Menschen ein niedrigschwelliger Berührungspunkt mit dem Evangelium war und sei. Anfangs hätten nur ausgewählte Pfarrer – Frauen kamen erst ab 1969 hinzu – reden dürfen. Diese „Predigt zum Sonntag“ habe oft fünfzehn bis zwanzig Minuten gedauert. Bald sei der Umfang auf zehn Minuten und schließlich auf fünf begrenzt worden. „Doch gerade die Kürze der Zeit trug mit dazu bei, dass aus einer Not eine Tugend wurde, die Menschen bis heute an den Bildschirmen zu einem ’sehenden Hören‘ einlädt.“
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"Misstrauen und Gleichgültigkeit gelebte Gnade entgegensetzen"

Satellitengottesdienst der Adventisten in Deutschland

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, 19.01.2014/APD   „2014 ist ein Jahr der Erinnerung“, betonte der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Süddeutschland, Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), am 18. Januar beim diesjährigen Satellitengottesdienst. Er sprach zusammen mit dem Präsidenten der Adventisten in Nord- und Ostdeutschland, Pastor Johannes Naether (Hannover), über das Jahresmotto 2014 der Freikirche, das dem letzten Buch der Bibel aus Offenbarung 22,21 entnommen ist: „Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit allen!“ (Gute Nachricht Bibel). Der Gottesdienst wurde aus dem großen TV-Studio des adventistischen Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt in etwa 350 Adventgemeinden Deutschlands übertragen. Er war zudem live im Fernsehprogramm des „Hope Channel“ über den Satelliten ASTRA zu sehen und wurde auch von über 350 Nutzern im Internet per Livestream abgerufen. In das Fernsehbild war die Übersetzung in die Gebärdensprache für Hörgeschädigte eingeblendet.

Pastor Machel erinnerte daran, dass vor einhundert Jahren der Erste Weltkrieg begann. Am 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Ferdinand in Sarajewo ermordet. Der darauf folgende Krieg sei „gnadenlos“ gewesen, so Machel. „Dem einen Toten folgten etwa zehn Millionen Tote und 20 Millionen Verletze.“ Diesem Krieg folgte nur 21 Jahre später der zweite globale Krieg mit etwa 60 bis 70 Millionen Toten. „Gnadenlos wurden Menschen während der Nazizeit auf den Schlachtfeldern und in den KZs getötet.“ „Gnaden-los“ bedeute unbarmherzig, kalt, rücksichtslos und brutal. „Als Christen kann uns das Wort ‚gnadenlos‘ nicht gefallen“, hob Machel hervor. Deshalb das Jahresmotto, welches im letzten Text der Bibel stehe: „Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit allen!“ „Mit allen“ bedeute, dass alle Menschen angesprochen würden, nicht nur die Christen.

Christen in aller Welt redeten oft genug von der Gnade, aber lebten sie diese auch?, fragte Machel. Oder seien Gnade, Barmherzigkeit und Friedfertigkeit für den Alltag nicht zu gebrauchen? Es wäre auch heute noch möglich, ohne Gewalt Veränderungen zu erreichen. Machel nannte als Beispiel den Fall der Berliner Mauer 1989. „Christen waren an diesem einmaligen Ereignis maßgeblich beteiligt. Wir erinnern uns an die Leipziger Friedensgebete und Montagsdemonstrationen. Kerzen statt Waffen.“

Mauern könnten auch ohne Gewalt und Krieg fallen. Nicht nur in der Politik, sondern auch im Beruf oder im privaten Bereich. „Das sollten wir unseren Kindern vermitteln.“ Machel forderte auf, „profitgierigen Softwareunternehmen“ nicht länger Raum zu geben, um Kinder durch immer spektakuläre Computerspiele auf Gewalt einzustimmen. Nach dem Motto: „Je mehr Feinde auf dem Bildschirm abgeknallt werden, desto erfolgreicher soll sich der Anwender fühlen.“ Solange es Streit, Krieg und Verletzungen unter uns gebe, solange könnten und dürften wir nicht aufhören, über die Gnade des Herrn Jesus nachzudenken. „Sie will uns begleiten und verändern“, so Machel.

Pastor Johannes Naether erinnerte an die Enthüllungen durch Edward Snowden über den amerikanischen Geheimdienst NSA im letzten Jahr. Ganze Gesellschaftssysteme würden immer durchsichtiger und verletzbarer. Informationen würden wie wertvolle Rohstoffe gehandelt, Schnüffeleien seien an der Tagesordnung, und unter Freunden entstehe eine nagende Kultur des Misstrauens.

Auch wir würden mit Informationen überhäuft. Es schrecke uns hoch, wenn Hunderte Menschen vor der Küste Europas jämmerlich ertrinken und wir mit so viel Elend konfrontiert würden. Dennoch gebe es die unbestimmte Angst um unseren eigenen Wohlstand; eine Angst, die näher auf uns zukomme, je mehr sogenannte „Armutsflüchlinge“ bei uns aufgenommen werden sollten. „Wenn kümmern diese Menschen?“, fragte Naether. Unsere Gesellschaft spalte sich immer mehr in Nischengruppen auf, um unter sich zu leben. Auch eine Kirche könne sich in eine Nische zurückziehen.

„Als Menschen leben wir aus der Gnade Gottes und empfangen seinen Frieden, weil er sich uns in Jesus Christus zugewendet hat“, betonte Naether. Totalüberwachung, Misstrauen und Gleichgültigkeit sollten Christen gelebte Gnade, Frieden und Barmherzigkeit entgegensetzen.
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Freispruch und Entlassung für adventistischen Pastor Monteiro

Silver Spring, Maryland/USA, 16.01.2014/APD   Der Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Antonio Monteiro, ist am 13. Januar nach 22-monatiger Haft aus dem Zivilgefängnis in Lomé/Togo entlassen worden, wie Adventist News Network (ANN) berichtete. Ein Gericht habe ihn von allen Anklagepunkten freigesprochen. Kirchenmitglied Bruno Amah sei dagegen für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt worden, so ANN. Der Fall hatte für weltweites Aufsehen innerhalb der Freikirche gesorgt.

Der aus den Kapverden stammende Pastor Monteiro ist seit 2009 als Leiter der Familienabteilung in Togo für die Adventisten tätig und wurde im März 2012 inhaftiert. Laut ANN habe Kpatcha Simliya, ein geständiger Serienmörder, der 20 Mädchen umgebracht und deren Blut verkauft haben soll, Monteiro, Amah und eine weitere Person bezichtigt, an dem mit den Morden im Zusammenhang stehenden Bluthändlerring beteiligt gewesen zu sein. Während einer polizeilichen Hausdurchsuchung bei Pastor Monteiro sei aber keinerlei belastendes Material gefunden worden, so ANN.

Simliya, der vom Gericht ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, sei in einem psychiatrischen Gutachten, das ANN vorliege, als psychisch instabil und „pathologischer Lügner“ bezeichnet worden. Zudem habe er seine Beschuldigungen widerrufen und erklärt, dass ihn die Polizei durch Gewaltanwendung gezwungen hätte, Namen von Menschen anzugeben, die er kenne.

Mit „gemischten Gefühlen“ reagierten adventistische Kirchenleiter auf die beiden Gerichtsentscheidungen. „Der Freispruch von Pastor Monteiro ist eine gute Nachricht und wir freuen uns für ihn und seine Familie. Wir sind aber überrascht und sehr traurig über die Verurteilung von Bruno Amah“, betonte Pastor Dr. John Graz, Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten. Die abscheuliche Anklage gegen Monteiro und Amah habe darin bestanden, dass beide am Komplott zur Tötung dieser Frauen beteiligt gewesen sein sollen, um verschiedene Körperteile in Verbindung mit einer religiösen Zeremonie verwenden zu können, so Graz. „Das ist eine absolut unglaubwürdige und groteske Anschuldigung.“ Laut ANN sei es aber eine weit verbreitete Praxis, in Togo, Blut und Organe bei Voodoo-Zeremonien zu verwenden.

Im Dezember hatten Menschenrechtsaktivisten der Siebenten-Tags-Adventisten die weltweit 18 Millionen Kirchenmitglieder aufgerufen, mit der Zustellung von Weihnachtskarten drei inhaftierte Adventisten zu ermutigen, die laut Angaben von adventistischen Kirchenvertretern aufgrund falscher Anschuldigungen in Haft seien. Neben Pastor Antonio Monteiro und Bruno Amah sollte sich auch für Sajjad Masih, einen inhaftierten Adventisten in Pakistan, eingesetzt werden. Ihm wird Gotteslästerung (Blasphemie) per SMS vorgeworfen. Obwohl der Informant seine Beschuldigung zurückgezogen habe und es dem Staatsanwalt nicht gelungen sei, Beweise für Masihs Vergehen vorzulegen, wurde er bisher nicht freigelassen. Laut ANN hätten adventistische Kirchenvertreter Rechtsmittel und diplomatische Kanäle bemüht, um die Freilassung der drei Männer zu erwirken.
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Erneut "Grüner Haken" für Senioren- und Pflegeheim "Haus Wittelsbach"

Bad Aibling/Oberbayern, 15.01.2014/APD   Das Senioren- und Pflegeheim „Haus Wittelsbach“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im oberbayerischen Bad Aibling ist zum vierten Mal in Folge mit dem „grünen Haken“ als „verbraucherfreundlich“ ausgezeichnet worden. Die Prüfung erfolgte durch Gutachter der „Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderungen e.V.“ (BIVA) sowie dem Frankfurter Institut für Soziale Infrastruktur. Dabei werden Senioreneinrichtungen unter den Gesichtspunkten Selbstbestimmung, Teilhabe und Menschenwürde geprüft. Im Mittelpunkt der Befragung stehen die Bewohner selbst. Nur Einrichtungen, die sich freiwillig für die Begutachtung gemeldet haben und die Kriterien umfangreich erfüllen, erhalten für zwölf Monate den „Grünen Haken“ für Lebensqualität im Alter.

Das „Haus Wittelsbach“ ist eine „Rauchfreie Zone“ und bietet 69 rüstigen sowie 125 pflegebedürftigen Senioren Platz. Heimleiter Michael Mocnik freute sich über die erneute Auszeichnung und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses. Nicht zuletzt deren wertschätzender Umgang mit den in der Einrichtung lebenden Senioren habe zur erneuten Auszeichnung geführt.
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Christen bilden nicht länger Bevölkerungsmehrheit in Neuseeland

Howick/Neuseeland, 14.01.2014/APD   Laut den im Dezember publizierten Zahlen der Volkszählung 2013 sei es das erste Mal seit über hundert Jahren, dass Neuseelands Bewohner sich mehrheitlich nicht mehr als Christen bezeichneten. 2006 hätten 56 Prozent der Bevölkerung angegeben, Christen zu sein, 2013 seien es nur noch 47 Prozent gewesen, teilte „Record2“, die australische Kirchenzeitschrift der Siebenten-Tags-Adventisten, mit.

Große Kirchen mit großen Verlusten
Demnach habe die Anglikanische Kirche in Neuseeland mit einem Verlust von knapp 100.000 Mitgliedern in den letzten sieben Jahren den größten Rückgang zu verzeichnen gehabt. Bei der römisch-katholischen und der presbyterianischen Kirche hätte die Mitgliederzahl ebenfalls abgenommen.

Parallele Entwicklungen in Neuseeland und Australien
„Die Zahlen der Volkszählung lösen zwar Besorgnis aus, sind aber nicht überraschend“, sagte Pastor Dr. Brad Kemp, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Neuseeland. „Was wir in Neuseeland beobachten, spiegelt die Entwicklung in Australien: Ein markanter Anstieg jener Personen, die sich als säkular bezeichnen oder keine Religionszugehörigkeit angeben sowie das Wachstum nicht-christlicher Religionen.“

Mehr Nicht-Religiöse, Hindus und Moslems
Zugenommen habe laut „Record“ in den letzten sieben Jahren die Zahl der Neuseeländer, welche sich als nicht religiös bezeichneten, um 26 Prozent, jene der Hindus in der gleichen Zeitspanne von 64.000 auf 90.000, und auch die muslimische Bevölkerung sei angewachsen.

Adventisten als Ausnahme
Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wäre im Rahmen des generellen Rückgangs der Mitgliederzahlen bei christlichen Konfessionen in Neuseeland eine Ausnahme, so „Record“. 2006 hätten sich 14.154 Personen bei der Volkszählung als Adventisten bezeichnet, 2013 seien es 15.120 gewesen. Neuseeland hat 4,43 Millionen Einwohner.

Adventistische Kinder und Jugendliche sind üblicherweise in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die Freikirche keine Säuglinge tauft, sondern ihnen Taufe und Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können.

Er sei froh, dass die adventistischen Kirchenleitungen auf der Nord- und Südinsel nach Zugängen suchten, um säkulare Neuseeländer mit der christlichen Botschaft zu erreichen, sagte Pastor Kemp. Es müssten aber auch Wege gefunden werden, um Angehörige anderer Religionen im Land ansprechen zu können.

Die Adventisten in Neuseeland unterhalten 19 Grund- und höher Schulen, eine Seniorenwohnsiedlung, eine Gesundkostfabrik sowie das Hilfswerk ADRA.
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125 Jahre adventistische Buchevangelisation in Deutschland

Ostfildern u. Lüneburg, 13.01.2014/APD   Auf 125 Jahre Buchevangelisation blickt die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert waren sogenannte „Kolporteure“, welche mit gedruckten Schriften durchs Land zogen, die wichtigsten Literaturlieferanten und Nachrichtenübermittler für die ländliche Bevölkerung. Die Kolportage wurde im 19. Jahrhundert auch ein bedeutendes Instrument für die christliche Mission. Bibeln, religiöse Traktate, gedruckte Predigtsammlungen sowie andere christliche Literatur wurden von Kolporteuren verkauft und damit bis in die entlegensten Gegenden gebracht. Bei solchen Reisen führten die Kolporteure auch Hausgottesdienste durch und hielten „Bibelstunden“.

Beginn 1888 in Stuttgart
Im Jahr 1888 ermutigte der Leiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Mitteleuropa, Ludwig Richard Conradi (1856-1939), die Prediger Emil Frauchiger (1865-1941) und Gerhard Perk (1859-1930), mit der Kolportage in Deutschland zu beginnen. Sie mieteten sich in Stuttgart ein Zimmer und erlangten die Genehmigung zum Verkauf von Büchern. Mit fünf weiteren Helfern besuchten sie die Menschen in der Stadt sowie den umliegenden Orten und verbreiteten in kurzer Zeit über 2.500 Exemplare von „Das Leben Christi“ sowie Tausende Broschüren. 1889 begann eine Gruppe Kolporteure unter Leitung von Frauchiger mit der Buchevangelisation in Hamburg. Sie gingen nicht nur von Haus zu Haus, sondern besuchten auch die Schiffe mit den Auswanderern im Hamburger Hafen. Zunächst stand ihnen dafür nur ein schwerfälliges Ruderboot zur Verfügung. Ab 1900 wurde dieses durch die Barkasse „Herold“ ersetzt. Auch die Seemannsheime waren Ziel dieser adventistischen Mission.

Hamburg als gute Ausgangsbasis für die Buchevangelistation
Laut Klaus Sott, jahrelang Buchevangelistenleiter der Adventisten in Süddeutschland und später Vertriebsleiter im adventistischen Saatkorn-Verlag, Lüneburg, sei Hamburg eine gute Ausgangsbasis für die Buchevangelisation gewesen. Durch die Religionsfreiheit in der Stadt wären die Behörden gegenüber neu entstandenen Religionsgemeinschaften offener gewesen als in anderen Teilen des Deutschen Reiches. So sei in einem internen Hamburger Polizeibericht von Januar 1892 festgestellt worden, dass die Adventisten weltweit 40.000 Mitglieder zählten und „evangelisch-lutherische“ Schriften verbreiten würden.

Da Behörden bei der Hamburger Polizei nachfragten, habe sich diese Einschätzung in anderen Städten ausgewirkt, sodass auch dort die Buchevangelisten leichter eine Reisegewerbekarte erhielten, um ihr Schrifttum verkaufen zu dürfen. „In wenigen Jahren stieg die Zahl der Buchevangelisten von 50 auf 200“, so Sott. Weil die Adventisten ihren biblischen Ruhetag am Sabbat (Samstag) feiern, hätten viele Mitglieder ihren Arbeitsplatz verloren und stattdessen durch die Buchevangelisation ihren Lebensunterhalt bestritten. Das Hamburger Verlagshaus der Adventisten habe immer mehr Zeitschriften und Bücher zur Verfügung stellen können. „Auch während des Ersten Weltkrieges wurde diese Arbeit nicht unterbrochen.“ Die Zahl der Buchevangelisten sei nach dem Krieg bis Anfang der 1930er Jahre von 25 auf 500 angestiegen.

„Schwarze Wolken“ und Neubeginn
„Ende der 1930er Jahre zogen für die Buchevangelisation und das Hamburger Verlagshaus schwarze Wolken auf“, informierte Sott. Die NS-Behörden hätten verschiedene Schriften und Bücher verboten. „Adventistisches Gedankengut durfte nicht mehr gedruckt werden.“ 1943 wurde das Verlagshaus durch einen Luftangriff zerstört. Doch unmittelbar nach dem Krieg erhielt der adventistische Pastor Wilhelm Edener von der amerikanischen Militärverwaltung in Bayern die Genehmigung, die Zeitschriften „Der Botschafter“ sowie „Weg und Ziel“ herauszugeben. So habe die Verbreitung von Schrifttum allmählich wieder aufgenommen werden können. 1947 konnte das Verlagshaus in Hamburg erneut adventistische Literatur herausgeben.

„1948 wurde“, laut Klaus Sott, „die systematische Buchevangelisation unter Leitung von Alfred Wicklein in Deutschland wieder eingeführt.“ Er ersetzte das Wort „Kolporteur“ durch die Bezeichnung „Buchevangelist“, um zum Ausdruck zu bringen, dass es bei dieser Arbeit um die Verkündigung des Evangeliums in gedruckter Form gehe. Außerdem wollte Wicklein den Buchevangelisten die Arbeit erleichtern. Nach Kriegsende waren die meisten mit Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. „Ich werde die Buchevangelisten auf vier Räder bringen“, betonte er. Fünf Jahre später hätten fast alle Autos besessen. Dazu beigetragen habe die Herausgabe von Buchsortimenten, sodass ein größeres Angebot die Verdienstmöglichkeiten erhöhte. 1958 erreichte die Buchevangelisation in der Bundesrepublik mit über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Höhepunkt.

Neue Zielgruppen
„Die Arbeit der Buchevangelisten von Haus zu Haus wurde jedoch immer schwieriger“, betonte Sott. Ihre Zahl sei bis 1985 auf etwa 200 in Teil- oder Vollzeit zurückgegangen. Deshalb hätten ab 1988 die Buchevangelisten begonnen, Kindergärten, Schulen und Bibliotheken mit speziellen Kinderbüchern als unterrichtsbegleitender Literatur zu besuchen. So fanden dort die aus dem adventistischen Saatkorn-Verlag stammenden Bände „Bilder der Bibel“ und die Bücher der Serie „Guckkasten“ mit Themen aus der Natur und dem täglichen Leben Einzug. Weitere Serien folgten, sodass an Kinderbüchern über 160 Titel zur Verfügung standen. Schließlich gab der Verlag noch die achtbändige Familienbibel „Menschen in Gottes Hand“ mit insgesamt 1.500 Seiten und über eintausend Illustrationen heraus. Auch die aufwändige „Große Saatkorn Gesundheitsbibliothek“ erschien, die heute hauptsächlich von Buchevangelisten in Österreich verkauft wird.

Rapider Zurückgang der Buchevangelisation
Dennoch sei seit 1990 die Zahl der Buchevangelisten rapide zurückgegangen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in fast allen europäischen Ländern – bedauerte Klaus Sott. Weder Versuche des Saatkorn-Verlages, Lüneburg, noch die Unterstützung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, besonders in Baden-Württemberg, hätten den rückläufigen Trend umkehren können. Heute gebe es in Deutschland nur noch ganz wenige Buchevangelisten, die ihren Lebensunterhalt mit dieser Arbeit bestreiten würden.
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"Familie unter Druck"

Lüneburg, 12.01.2014/APD   Alle reden über die Familie, aber immer weniger Menschen leben in einem Familienverband. Alle reden über Kinder, und wie man sie am besten fördert, aber es werden immer weniger Kinder geboren. Die Stichworte lauten Krippenausbau, Elternzeit und -geld, Inklusion, Frühförderung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Mütterrente und manches mehr.

Man könnte meinen, es herrschten paradiesische Zeiten für Familien. Gleichzeitig gerät das klassische Familienmodell immer stärker unter wirtschaftlichen und ideologischen Druck. Worin dieser besteht und was die Bibel Überraschendes zur Familie zu sagen hat, damit befasst sich die Ausgabe I/2014 des adventistischen Magazins „Zeichen der Zeit“. Außerdem schreibe eine Erziehungsexpertin, wie Familien sinnvoll mit dem Gruppendruck umgehen könnten, der auf ihren Kindern laste, so Chefredakteur Elí Diez-Prida.

„Zeichen der Zeit“ erscheint vierteljährlich mit einer Auflage von etwa 90.000 Exemplaren, wird von Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland finanziert und kostenlos verteilt. Das Heft kann auch im Internet bei www.advent-verlag.de unter „Periodika“ heruntergeladen werden.
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Index der Christenverfolgung: Nordkorea vor Somalia und Syrien

„Open Doors“ legt „Weltverfolgungsindex 2014“ vor

Kelkheim/Deutschland u. Herzogenbuchsee/Schweiz, 09.01.2014/APD   „Derzeit werden rund 100 Millionen Christen weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt“, teilt das Hilfswerk „Open Doors“ mit. Christen seien damit die am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft weltweit. Erneut habe besonders in Afrika die Verfolgung der Christen durch Islamisten zugenommen. Nordkorea erweise sich das 12. Jahr in Folge als der Staat, in dem Christen wegen ihres Glaubens am härtesten unterdrückt würden.

Mit dem „Weltverfolgungsindex“ (WVI) erfasst und dokumentiert das überkonfessionelle christliche Hilfswerk „Open Doors“ jährlich neu die Einschränkung der Religionsfreiheit von Christen weltweit und listet die 50 Länder auf, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden. Berichtszeitraum für den neuen WVI ist der 1. November 2012 bis 31. Oktober 2013.

Nordkorea: Christen im Untergrund
Die Machtübernahme durch Kim Jong-un im Dezember 2011 habe Hoffnung auf Veränderungen in Nordkorea geweckt, die sich 2013 aber zum größten Teil zerschlagen hätten, so der Bericht. Auch wenn Christen nicht ausdrücklich Zielscheibe von Repressionen seien, erschwerten die verstärkten Grenzkontrollen zu China und die Hausdurchsuchungen der vergangenen Monate die Ausübung des Glaubens für Christen oder machten ihn nicht möglich, auch wenn die Praktizierung im Untergrund geschehe.

Somalia: Christsein ist lebensgefährlich
Somalia belege Platz 2 im „Weltverfolgungsindex“ von Christen und sei damit das erste afrikanische Land auf einem so hohen Rang. Laut dem Bericht sei die neue muslimische Regierung in der Hauptstadt Mogadischu zwar gemäßigter, aber der soziale und familiäre Druck auf Christen bleibe groß. Eine Handvoll christlicher Gemeinschaften existiere nur im Untergrund. Die Bevölkerung werde von muslimischen Clanführern manipuliert, welche Andersgläubige gnadenlos verfolgten. Wer sich zum Christentum bekehre, werde umgebracht, so der Bericht von „Open Doors“.

Syrien: Christen als Opfer islamistischer Milizen
Syrien ist laut dem Index von Platz 11 auf 3 vorgerückt. Die Art der Bedrohung habe sich radikal verändert: von der Repression des totalitären Vorkriegs-Regimes hin zu offener Gewalt durch dschihadistische Milizen, die aus dem In- und Ausland stammten. Bei einem Anschlag seien im Oktober 2013 im mehrheitlich christlichen Stadtteil von Sadad 45 Christen getötet worden. Islamistische Milizen bedrohten die christliche Bevölkerung ebenfalls im Irak (Platz 4, wie im Vorjahr), gelegentlich auch in Jordanien (Platz 26 statt 34) und in Libyen, das aufgrund der zugespitzten Verfolgungslage von Rang 26 auf Platz 13 vorgerückt sei.

Afrika: Radikalisierte Islamisten töten Christen
In Mali (Platz 33/Vorjahr 7) hätten nach der Militärintervention Frankreichs zahlreiche Christen in ihre Dörfer zurückkehren können, hält der Bericht fest. Insgesamt bleibe die Lage entlang des Sahel-Gürtels besorgniserregend. Das Terrorregime der Séléka-Rebellen habe die Zentralafrikanische Republik (ZAR) auf einen Schlag auf Platz 16 des Weltverfolgungsindexes katapultiert. Die Koalition muslimischer Rebellen, die aus dem Tschad und dem Sudan eingedrungenen seien, habe seit der Machtübernahme im März 2013 das Land zerrüttet. Gezielte Angriffe auf christliche Kirchen und Geistliche schürten das Misstrauen zwischen Christen und Muslimen, die bisher in gutem Einvernehmen gelebt hätten. Laut dem Index seien weltweit radikalisierte Islamisten die Hauptursache für die Verfolgung von Christen.

Sri Lanka und Indien: Radikale Buddhisten und Maoisten verfolgen Christen
Sri Lanka sei nach einigen Jahren wieder auf dem Index zu finden, nachdem in einer Gewaltwelle eine neue Gruppierung radikaler Buddhisten sowohl Muslime als auch Christen angreife. In Indien werden nach Angaben des Berichts Christen sowohl von hinduistischen Partisanen, Anhängern der nationalistischen Hindubewegung Hindutva, als auch von den so genannten Naxaliten, Aufständischen maoistischer Bewegungen, bedroht.

Vietnam und Myanmar: Staatliche Repression von Christen
Vietnam schränke die Glaubensfreiheit der Christen durch das im Januar 2013 eingeführte Religionsgesetz (Dekret 92) massiv ein. Myanmar sei im neuen Weltverfolgungsindex von Platz 32 auf Platz 23 vorgerückt. Was die Zahl gewaltsamer Übergriffe auf Christen anbelange, folge es gleich auf jene Länder, in welchen Christen am meisten Gewalt erlitten: Zentralafrikanische Republik, Syrien, Pakistan, Ägypten und Irak.

Zehn Staaten, in denen Christen am meisten verfolgt werden, seien 1. Nordkorea, 2. Somalia, 3. Syrien, 4. Irak, 5. Afghanistan, 6. Saudi-Arabien, 7. Malediven, 8. Pakistan, 9. Iran und 10. Jemen.

Weitere Informationen zum „Weltverfolgungsindex 2014″ sind im Internet zu finden unter: http://www.opendoors.de/verfolgung/weltverfolgungsindex2014/
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"Die Zukunft, die wir meinen – Leben statt Zerstörung"

„Oekumenische Versammlung 2014“ vom 30. April bis 4. Mai in Mainz

Mainz, 08.01.2014/APD   Initiativen aus ganz Deutschland laden zu einer ökumenischen Versammlung nach Mainz ein. Das bundesweite Treffen vom 30. April bis 4. Mai sucht nach Antworten auf die Probleme der Zeit, wie Klima-, Finanz- und Rohstoffkrise. Prominente Unterstützerin der „Oekumenischen Versammlung 2014“ unter dem Motto „Die Zukunft, die wir meinen – Leben statt Zerstörung“ ist Margot Käßmann.

Die Versammlung soll den gemeinsamen Weg von Initiativen und Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung fortsetzen und das Zeugnis von Christen und ihre Weltverantwortung stärken. Themen sind solidarisches Wirtschaften, gerechter Frieden und ökumenische Spiritualität. Zu den Referenten gehören die Buchautoren Geiko Müller-Fahrenholz, Ulrich Duchrow und Andreas Zumach, der frühere Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Konrad Raiser, und die emeritierte Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter.

Die „Zeichen der Zeit“ seien laut den Organisatoren der Versammlung alarmierend: „Krisen verstärken sich gegenseitig“, heißt es in ihrem Aufruf zur Versammlung. Genannt werden der überlebensbedrohende Klimawandel, ein nicht nachhaltiges Wirtschaftssystem, zunehmender Reichtum und wachsendes Elend, zerstörte Sozialsysteme und Solidarstrukturen, innerseelische Verwüstungen. „Das ganze Leben wird von der Marktideologie beherrscht; sie ist zur Staatsreligion geworden“, schreiben die Initiatoren. Sie seien besorgt, weil militärische Konfliktlösungen sich als selbstverständlich etablierten und die vorhandenen Ressourcen zur Bekämpfung von Armut, Klimawandel und Förderung von ziviler Konfliktbearbeitung aufzehrten.

Gegenwärtig haben sich für die „Oekumenische Versammlung“ rund 100 Workshops angemeldet. Im Internet gibt es Informationen auf der Seite www.oev2014.de und bei Facebook (https://www.facebook.com/oev2014).

Ökumenische Versammlungen im konziliaren Prozess sind Foren in einem weltweiten Austausch. Sie haben auf nationalen, europäischen und internationalen Ebenen in den vergangenen drei Jahrzehnten unter anderem in Dresden (1988), Stuttgart (1989), Basel (1989), Utrecht (1989), Quito/Ecuador (1989), Seoul (1990), Graz (1996), Sibiu (2007), Busan/Korea (2013) stattgefunden. In der früheren DDR trugen sie wesentlich zum friedlichen Wandel bei. Sie analysieren, orientieren sich an der biblisch begründeten Glaubensüberlieferung und erarbeiten Handlungsoptionen mit Selbstverpflichtungen sowie Anforderungen an Kirche und Politik.

Kontakt: Ökumenische Versammlung, Bonifaziusplatz 1, 55118 Mainz, E-Mail: buero@oev2014.de, www.oev2014.de
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Die Bibel für Sehbehinderte in Costa Rica

Stuttgart u.Swindon/England, 07.01.2014/APD   Auf ein Projekt für blinde Kinder und Erwachsene im mittelamerikanischen Costa Rica weist der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies, UBS) hin. In Kooperation mit der nationalen Stiftung für blinde Menschen, Kirchen und Büchereien macht die Bibelgesellschaft Costa Ricas die Bibel in der Blindenschrift Braille zugänglich.

Die verbreitete Braille-Bibel basiert auf einer Übersetzung in einfaches Spanisch, damit auch Kinder sie verstehen. Wenigstens zwei Ausgaben biblischer Schriften in Braille sollten künftig in jeder Bibliothek verfügbar sein. Die Bibelgesellschaft wolle mit dem Projekt mindestens die Hälfte der Kinder und Erwachsenen im Land erreichen, welche die Blindenschrift lesen könnten.

Zum Projekt gehören darüber hinaus Bibeltage für Familien mit blinden Kindern. Rund 250.000 Einwohner des mittelamerikanischen Landes sind blind oder stark sehbehindert. „Ihre Intelligenz, ihre besonderen Fähigkeiten und Talente werden in Costa Rica oft ignoriert“, berichtet die Bibelgesellschaft.

In über 50 Ländern verbreitet der Weltverband der Bibelgesellschaften mit Partnern biblische Texte in Blindenschrift. Diese sind in der Braille-Schrift in rund 200 Sprachen verfügbar. Die komplette Bibel liegt bis jetzt in 40 Sprachen vor. Eine einzelne Ausgabe der vollständigen Bibel in Blindenschrift in rund 40 Bänden kostet laut UBS etwa 600 US-Dollar.

In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft Spenden für entsprechende Projekte in ärmeren Ländern. In Stuttgart werden zudem die Programme des Weltverbandes für Menschen mit Sehbehinderung koordiniert.

Der Franzose Louis Braille (1809 bis 1852) erfand 1825 sein System der Blindenschrift. Es handelt sich um eine Kombination von jeweils sechs Punkten für einen Buchstaben, mit denen das ganze Alphabet dargestellt werden kann. Die Punkte werden mit den Fingern ertastet.

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 146 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Zentrale Aufgaben der Bibelgesellschaften sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift.
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Präsidiumswechsel im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich

Wien/Österreich, 07.01.2014/APD   Am 1. Januar übernahm der aus Wien stammende evangelisch-methodistische Superintendent Lothar Pöll den Vorsitz des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), teilte CBS KULTUR INFO mit. Er löste Nicolae Dura, den rumänisch-orthodoxen Bischofsvikar und bisherigen Vorsitzenden ab. Die einstimmige Wahl von Lothar Pöll erfolgte bereits Mitte Oktober 2013 durch die Vollversammlung des ÖRKÖ. Die Methodistenkirche zählt zu den Gründungsmitgliedern des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis und der römisch-katholische Diözesanbischof von Innsbruck, Manfred Scheuer, gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Erika Tuppy (Evangelisch-reformierte Kirche/H.B.), Bischof Michael Bünker (Evangelisch-lutherische Kirche/A.B.), Bischof John Okoro (Altkatholische Kirche) und Chorepiskopos Emanuel Aydin (Syrisch-orthodoxe Kirche).

Bei einem Hintergrundgespräch informierte laut CBS KULTUR INFO der methodistische Kirchenleiter kürzlich über seine bisherige kirchliche Tätigkeit, die Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich und weltweit sowie seine neuen Aufgaben im nationalen Kirchenrat.

Vielseitig kirchlich engagiert
Lothar Pöll wurde am 5. Dezember 1951 in Wien geboren. Er studierte an der Theologischen Fachhochschule der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Reutlingen. Nach seiner Ordination war er ab 1977 als Gemeindepastor und in der Seelsorgearbeit in Salzburg, Linz, Ried im Innkreis, St. Pölten und Wien tätig. Er übernahm zahlreiche Aufgaben in der Evangelisch-methodistischen Kirche und in der Ökumene: Seit 1984 ist Lothar Pöll Mitglied des Kirchenvorstandes der EmK und seit 2001 Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich. Als Superintendent setzte er sich besonders für den Ausbau der Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen A.B. und H.B. ein. Pöll ist daher auch – neben den zwei anderen Evangelischen Kirchen – Mitglied im sechsköpfigen Organisationsteam für den Prozess „Auf dem Weg ins Jahr 2017“, dem Reformationsjubiläum. Der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gehört er als Ratsmitglied an. Von 2008 bis 2013 war Pöll Mitglied im Vorstand des ÖRKÖ.

Als Kuratoriumsmitglied des Linzer Diakonie-Zentrums Spattstrasse unterstützt Pöll ferner aktiv die sozial-diakonische Arbeit seiner Kirche. „Wahre Religion muss erdverbunden und menschenfreundlich sein“, so der Pastor 1998 in der Zeitschrift „Methodist“. Das 1963 gegründete Zentrum in Linz mit über 500 Mitarbeitenden biete ein Bündel an sozialen Angeboten für schwierige, verhaltensauffällige und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche.

Methodisten in Österreich seit 1951 staatlich anerkannt – Teil einer weltweiten Kirche
Die Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich (EmK) ist Teil der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche (The United Methodist Church). Derzeit leben in Österreich rund 1.500 Methodisten in 10 Gemeinden. Die methodistische Arbeit begann in Österreich 1870 durch den Prediger Christian Dieterle in Wien – in einer Zeit, als es im Land noch wenig Religionsfreiheit gab. Damals war nur eine „häusliche Religionsausübung“ möglich, sodass sich die Gläubigen als „Gäste“ in Privatwohnungen treffen mussten. Deshalb hatten sie immer wieder mit staatlichen Repressionen zu kämpfen. Bereits 1892 bemühte sich die methodistische Kirche in Österreich um staatliche Anerkennung, die jedoch erst im Jahre 1951 erfolgte.

Methodistische Freikirche – „geistiger Zweig der Reformation“
„Die Evangelisch-methodistische Kirche ist ohne ‚Reformation‘ nicht denkbar. Sie ist ein geistiger Zweig der Reformation“, betonte Pöll im Gespräch. Das sei auch der Grund, weshalb das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation zusammen mit den Evangelischen Kirchen A.B. und H.B. vorbereitet werde.

Seine Kirche sei nicht aus einem kirchlichen Lehrstreit hervorgegangen, sondern im 18. Jahrhundert – während der industriellen Revolution – als Erneuerungsbewegung innerhalb der Kirche von England entstanden, so Pröll. Der anglikanische Priester John Wesley (1703-1791) gilt zusammen mit seinem Bruder Charles als Begründer der Methodistischen Bewegung. John Wesley wandte sich vor allem an die sozial schwache Arbeiterbevölkerung, der die Kirche nichts mehr zu sagen hatte, und setzte sich für die Beseitigung sozialer Missstände, also für eine Kirchenreform, ein. Als Wesley starb, gab es bereits 135.000 Methodistinnen und Methodisten.

John Wesley wollte keine neue Kirche gründen, sondern den Menschen, die von der Kirche nicht erreicht wurden, dienen. Entscheidend für die Bildung einer eigenen Kirche wurde die Situation in Amerika nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges. Da sich die Kirche von England, gebunden an die englische Krone, angesichts der neuen Situation als nicht in der Lage zeigte, die geistliche Betreuung der Bevölkerung in Nordamerika zu gewährleisten, entschloss sich Wesley zu handeln. Er ordinierte zwei Männer für den Dienst und bestimmte einen weiteren anglikanischen Priester zum Superintendenten für Amerika. So kam es, dass sich die methodistische Bewegung im Nordamerikanischen Staatenbund im Jahre 1784 in Baltimore als selbständige Kirche bildete. Heute gehören den methodistischen Kirchen weltweit etwa 80 Millionen Menschen an.

Kirchenstruktur und Arbeitsformen in Österreich und weltweit
Die innere Struktur der Methodistenkirche wird durch sogenannte „Konferenzen“ geregelt. Konferenzen sind beratende und gesetzgebende Körperschaften, sie gliedern die Kirche und verbinden zugleich ihre vielfältigen Lebensäußerungen miteinander. Konferenzen sind Synoden, die sich je zur Hälfte aus Laien und Pastoren zusammensetzen.

Die gesamte Arbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich ist als Jährliche Konferenz organisiert. Die jährliche Konferenz ist als Synodenversammlung weltweit die grundlegende Strukturform der Evangelisch-methodistischen Kirche. Den Vorsitz einer jährlichen Konferenz hat immer ein Bischof. Für Österreich ist Bischof Dr. Patrick Streiff zuständig, der seinen bischöflichen Sitz in Zürich (Schweiz) hat. Bei zahlreichen Anlässen in Österreich wird er durch den Superintendenten Pöll vertreten.

Ökumene als „Gabe Gottes“
Zu den Arbeitsschwerpunkten als neuer Vorsitzender des Vorstands gehören die Beziehungen des ÖRKÖ und seiner Mitgliedskirchen zum Staat, die Kontakte zu jüdischen Einrichtungen und die Pflege lebendiger Kontakte zu anderen Religionsgemeinschaften. Ferner könne es auch zu öffentlichen Wortmeldungen des Rates kommen. Ein weiteres Anliegen sei das positive „miteinander Unterwegssein“ der Mitgliedskirchen. Das geschehe nicht zuletzt durch viele persönliche Begegnungen, Gespräche und Freundschaften. Denn Ökumene sei eine Gabe Gottes. So hat Pöll zum Beispiel beim Gottesdienst zur Weltgebetswoche im Januar 2013 erklärt: „Die Einheit ist eine Gabe Gottes und nicht einfach machbar.“ Er zeigte sich überzeugt, „dass Gott uns diese Einheit schon längst ermöglicht, wir aber nicht bereit sind, die konkreten Schritte und Taten folgen zu lassen“. Den Grund sieht Pöll darin, dass „wir uns geradezu von unserer Vergangenheit definieren“. Dieses nach rückwärts gewandte Selbstverständnis lasse keinen Wandel zu. Der Superintendent bekannte sich in der Ökumene „zur Politik der kleinen Schritte“, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass „die theologischen Unterschiede der Kirchen (etwa bei der Taufanerkennung und der Mischehenfrage) zu respektieren sind“. Österreich gelte schließlich als eine Art „Musterland der Ökumene“, betonte Pöll.

Selbstverständnis des ÖRKÖ
Der Ökumenische Rat der Kirchen sei ein Gremium, in dem christliche Kirchen zusammenkämen, um Themen zu beraten, die alle gemeinsam betreffen würden. Er verstehe sich als „Stimme, mit der die Kirchen dann sprechen, wenn deutlich zum Ausdruck kommen soll, dass trotz aller konfessionellen Unterschiede und Kontroversen die christlichen Kirchen durch eine gemeinsame und tragfähige Basis verbunden sind“.

Von besonderer Bedeutung für die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich sei das 54-seitige „Sozialwort“, das am 1. Advent 2003 veröffentlicht wurde. In diesem gemeinsamen Text, der nach vierjähriger Vorbereitung von allen, unterschiedlichen Traditionen angehörenden Mitgliedskirchen des ÖRKÖ entstanden ist, würden Probleme der Gesellschaft angesprochen und die christlichen Perspektiven dazu aufgezeigt. Es verstehe sich als Einladung an alle, sich den aktuellen Herausforderungen der Welt zu stellen und nach Lösungen zu suchen, die dem Menschen dienen und die Welt als Schöpfung Gottes ernst nähmen.

Das vor zehn Jahren ökumenisch erstellte und auch international viel beachtete Sozialwort werde mit dem im Oktober 2013 angelaufenen Projekt „sozialwort 10+“ bis zum ersten Adventsonntag 2014 aktualisiert. Lothar Pöll wolle sich dafür einsetzen, dass das Sozialwort der Kirchen erneut landesweit ins Gespräch gebracht werde.

Derzeit hat der ÖRKÖ 16 Mitglieder. Darüber hinaus arbeitet eine Reihe von Kirchen und kirchlichen Organisationen als Beobachter mit.

Weitere Informationen zum ÖRKÖ: http://www.oekumene.at/
Wortlaut des „Sozialwortes“ (2003): http://www.sozialwort.at/
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Christlicher Gesundheitskongress 2014 in Bielefeld

Kassel, 06.01.2014/APD   Wie sieht die Zukunft des Gesundheitswesens in Deutschland aus, und welchen Beitrag können Christen dazu leisten? Diesen Fragen geht der 4. Christliche Gesundheitskongress vom 27. bis 29. März in Bielefeld unter dem Motto „Heilen und Begleiten – Zukunft gestalten“ nach.

„Wir sehen große Chancen bei der Prävention, wenn die Christen auf einen gesundheitsorientierten Lebensstil Wert legen“, meinte der Chefredakteur des Magazins „ChrisCare“, Frank Fornacon (Ahnatal/Kassel). Außerdem, so der Pastor, „können christliche Gemeinden viel zur Gesunderhaltung und zur Heilung beitragen. Wer sich in einer Gemeinschaft von anderen getragen fühlt, geht optimistischer in die Zukunft, und wer sein Vertrauen zu Gott stärkt, tut auch etwas zur Förderung seiner Gesundheit.“

Beim Christlichen Gesundheitskongress treffen sich Christen aus unterschiedlichen Konfessionen und verschiedenen Berufen des Gesundheitswesens. Zu den Referenten in Bielefeld gehören Wissenschaftler, wie die Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Gesundheitsberufe, Professorin Christel Bienstein, oder Dr. Traugott Roser, Professor für Spiritual Care der Ludwig-Maximilian-Universität München, einer wissenschaftlichen Disziplin, die sich mit den spirituellen Ressourcen und Bedürfnissen kranker Menschen und ihrer Angehörigen befasst.

„Bielefeld wird manchmal auch die Hauptstadt der Diakonie bezeichnet“, meinte Fornacon, „weil dort große und traditionsreiche Einrichtungen wie Bethel angesiedelt sind. Aber wichtiger als große Werke ist die geistliche Motivation der Mitarbeiter“. Darum würden spirituelle Akzente durch Dr. Martin Grabe (Hohemark) oder Dr. Heinrich-Christian Rust (Braunschweig) die Besucher des Gesundheitskongresses motivieren. Unter den Seminaren, die besonders nachgefragt würden, seien vor allem solche, welche die Person des Helfenden in den Mittelpunkt stellten und ihn förderten.

In Bielefeld sei wieder eine Fachmesse mit etwa 100 Ausstellern vorgesehen, so Fornacon. Wie Bernd Wöhner (Ostfildern bei Stuttgart), Bundesgeschäftsführer des Deutschen Vereins für Gesundheitspflege (DVG), eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, mitteilte, plane auch er mit der „DVG-Health Expo“ beim Gesundheitskongress wieder präsent zu sein. Dabei gehe es unter anderem um Aspekte, wie ausgewogene Ernährung und Bewegung, um aktiv zu bleiben, das Leben durch Erholung genießen, entscheidungsfreudig zu sein, durch Beziehungen Glück aufzubauen, Gottvertrauen sowie Vergebung, um zu gesunden.

Der Kongress, der drei mal in Kassel stattfand, solle laut Frank Fornacon in Bielefeld neue Besucher ansprechen. Bisher sei ein Drittel der angemeldeten Teilnehmer zum ersten Mal dabei. Wie bei früheren Kongressen würden über 1.000 Teilnehmer erwartet. Der Veranstaltung ist am 26. März ein Vorkongress mit 13 Tagesseminaren vorgeschaltet.

Weitere Informationen unter www.christlicher-gesundheitskongress.de
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Cyberkriminelle stehlen adventistischer Weltkirchenleitung 500.000 US-Dollar

Silver Spring, Maryland/USA, 05.01.2014/APD   Die Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring, Maryland/USA, wurde laut Angaben von Adventist News Network (ANN) Opfer eines Cyberdiebstahls. Es seien dabei rund 500.000 US-Dollar gestohlen worden, die für eine kirchliche Institution überwiesen worden seien.

Die Kirchenleitung kooperiere in den laufenden Untersuchungen mit US-Bundesbehörden und kläre mit Banken und Versicherungen ab, welche Rückforderungen gestellt werden könnten. Obwohl es noch nicht auszuschließen sei, gäbe es derzeit keine Hinweise für die Beteiligung von Insidern, so ANN.

„Es sind keine persönlichen Informationen, wie Personen- oder Spenderdaten, betroffen“, erklärte Bob Lemon, Finanzchef der Weltkirchenleitung. „Es wurde beim Angriff auch nicht auf interne Konten zugegriffen, sodass diese gefährdet wären. Wir ändern das Verfahren und tun unser Bestes, damit dies nicht nochmals vorkommen kann.“
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Antonio Spadaro, SJ, "Das Interview mit Papst Franziskus"

Antonio Spadaro, SJ, „Das Interview mit Papst Franziskus“, Herder-Verlag, Freiburg, Basel, Wien, 2013, kartoniert, 76 Seiten, 5,00 Euro, ISBN 978-3-451-33488-7.

Ostfildern, 04.01.2014/APD   Im September 2013 gab der neue Papst Franziskus ein über sechsstündiges Interview. Es enthält vielleicht auf den ersten Blick keine großen Offenbarungen. Aber es ist das erste längere Interview mit Papst Franziskus überhaupt. Es zeigt, wie er denkt und reagiert. Er redet frei von der Leber weg, vielleicht nicht so druckreif wie sein Vorgänger, doch spontan und authentisch. „Aber das überzeugt“, so sein Gesprächspartner Antonio Spadaro vom Jesuitenorden, dem der Papst selbst angehört. Der katholische Oberhirte kündigte an, es brauche mehr Barmherzigkeit in der Kirche. Ihm schwebt vor allem eine Kurienreform zur Stärkung der Ortskirchen vor, wobei er dem Autoritatismus eine Absage erteilt. Sein Traum: „Die Diener der Kirche müssen barmherzig sein, sich der Menschen annehmen, sie begleiten – wie der gute Samariter.“ Der Papst wolle den Kardinälen ein Bruder, den ihm begegnenden Menschen ein Hirte und damit ein Pfarrer der ganzen Welt sein.

Nach Antonio Spadaro tut dieser Papst der Kirche und der Welt in ihrer Zerrissenheit gut. Franziskus ist seit 1200 Jahren der erste Nichteuropäer, Lateinamerikaner und Jesuit auf dem Papstthron. Das Gespräch zwischen Papst Franziskus und Antonio Spadero sei laut Publikation ein „Lichtmoment“ in der bisherigen Kirchen- und Papstgeschichte. Für Franziskus gibt es nur eine dienende und lernende Kirche mit einem Papst, der selber lernen will. Das ist neu. Für Spadaro, Chefredakteur von „La Civilta Cattolica, Rom“, ist das Gespräch mit dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche „ein Vulkanstrom von Ideen, die sich miteinander verknüpfen“. Auf die Frage von Spadaro, was für ein Mensch der Papst eigentlich wäre, antwortet dieser nur „ich bin ein Sünder“.

Dr. Wolfgang Tulaszewski
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