Friedensauer Adventisten bei Europawahl mehrheitlich für SPD

Friedensau bei Magdeburg | APD

Friedensau bei Magdeburg, 27.05.2014/APD Entgegen dem Bundestrend wurde in dem großenteils von Siebenten-Tags-Adventisten bewohnten Ort Friedensau bei Magdeburg die SPD mit 34,9 Prozent der abgegebenen Stimmen Sieger der Europawahl 2014. Die CDU folgte mit 33,3 Prozent. Abweichend vom Bundesdurchschnitt erhielten die drei anderen Parteien erheblich weniger Stimmen: Grüne 8,1 Prozent (10,7 %), Die Linke 3,2 Prozent (7,4 %) und FDP 1,1 Prozent (3,4 %). Beliebter schienen mit insgesamt 19,4 Prozent die Kleinparteien zu sein. Davon wählten die Friedensauer: Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) mit 5,4 Prozent, Partei Bibeltreuer Christen PBC (3,8 %), Freie Wähler (2,7 %), Tierschutzpartei (1,6 %), Bayernpartei BP (1,1 %), Partei für Arbeit, Umwelt und Familie AUF (1,1 %), Christliche Mitte CM (1,1 %), Familien-Partei (1,1 %).

Nicht so beliebt schien in Friedensau die Alternative für Deutschland (AfD) mit nur 1,6 Prozent zu sein. Sie erreichte auf Bundesebene 7 Prozent und erhält sieben Sitze im neuen Europaparlament.

Keine einzige Stimme bekamen in dem von Adventisten bewohnten Ort Die PARTEI, NPD, MLPD, PRO NRW, BüSo (Bürgerrechtsbewegung Solidarität), PSG (Partei für Soziale Gerechtigkeit), DKP, Volksabstimmung, PIRATEN und REP (Die Republikaner).

Wahlberechtigt waren in Friedensau 341 Personen. Die Wahlbeteiligung lag bei der Europawahl mit 58,1 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt (48,1 Prozent).

Gleichzeitig fand am 25. Mai auch die Wahl des Stadtrats von Möckern statt. Dabei errang die "Freie Wählergemeinschaft Friedensau 04" ein Mandat. Künftiger Stadtrat wird Dr. Roland Fischer, Dozent für Praktische Theologie an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau, sein. Er löst Roland Nickel, den Kanzler der Hochschule, ab, der nicht mehr kandidierte.

In Friedensau, Landkreis Jerichower Land, errichteten die Siebenten-Tags-Adventisten 1899 ein Theologisches Seminar, das 1990 als Theologische Hochschule staatlich anerkannt wurde. In den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen sind rund 190 Studenten eingeschrieben, von denen nur ein Teil in Friedensau auch wahlberechtigt ist. 1920 wurde Friedensau eine eigene politische Gemeinde. Nach einer Gebietsreform, die am 1. Januar 2002 in Kraft trat, verlor der Ort die Selbständigkeit und gehört seitdem zur Stadt Möckern. Die bereits 948 urkundlich erwähnte Ansiedelung hat rund 14.000 Einwohner in 50 Ortsteilen. In Friedensau mit rund 450 Bewohnern gibt es neben der Hochschule ein Altenpflegeheim mit 122 Plätzen in Trägerschaft des Advent-Wohlfahrtswerkes, ein Agrartechnik-Freilichtmuseum, den historischen Friedhof sowie einen "Bibelgarten" mit in der Heiligen Schrift genannten Pflanzen. Das Kinder- und Jugendzentrum Friedensau unterhält einen Pfadfinder-Zeltplatz und den größten Hochseilgarten des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 1996 führt der Ort Friedensau ein offiziell genehmigtes Wappen. Es zeigt das Christusmonogramm XP mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega.
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