ADRA hilft Betroffenen der Überschwemmungen auf dem Balkan

St. Albans/England | APD

St. Albans/England, 03.06.2014/APD Die schweren Überschwemmungen in Serbien, Bosnien und im Osten von Kroatien haben mindestens 59 Tote gefordert. In Serbien wurden laut ReliefWeb 31.000 Personen evakuiert, in Bosnien und Herzegowina 950.000. Zehntausende seien im Überschwemmungsgebiet durch die Zerstörung ihrer Häuser obdachlos geworden. Laut den Behörden bestehe wegen den vielen verwesenden Tierkadavern und den steigenden Temperaturen Seuchengefahr, zudem seien viele Minen, die im Balkankrieg vergraben wurden, weggeschwemmt worden.

Die drei Landesbüros der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Bosnien, Kroatien und Serbien wären unter den ersten Hilfsorganisationen gewesen, welche die Betroffenen mit Trinkwasser, Nahrung, Kleidung und Hygieneartikeln versorgt hätten, teilte "tedNews", die Kommunikationsabteilung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord und Südosteuropa in St. Albans/England, mit. Zudem hätten die drei ADRA-Organisationen mit Freiwilligen den Bewohnern ihrer Länder geholfen, Häuser und Dörfer zu reinigen.

Die Normalisierung des Lebens der Menschen, die alles verloren haben, werde ein mühsamer und lange andauernder Prozess, betonte Ileana Radojevic, Direktorin von ADRA Kroatien. 30 Tonnen Trinkwasser, Essen und Kleidung seien in Serbien, 37 Tonnen in Bosnien und 40 Tonnen im Osten Kroatiens verteilt worden, so tedNews.

Serbien
ADRA Serbien habe in den ersten sieben Tagen nach der Erklärung des nationalen Notstands, in Abstimmung mit dem Serbischen Roten Kreuz, in einer Soforthilfeaktion 640 von Freiwilligen zusammengestellte Lebensmittelpakete an 2.400 Bedürftige in Obrenovac, Paracin, Šabac und Ub verteilt.

In der nächsten Hilfsphase werde ADRA Serbien, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, den Behörden und örtlichen Nothilfekoordinatoren bei der Schmutzbeseitigung, der Reinigung von Straßen und Häusern sowie dem Desinfizieren und Trockenen der Häuser helfen sowie Haushaltsartikel verteilen. Da viele landwirtschaftliche Flächen und Gewerbebetriebe im überschwemmten Gebiet zerstört seien, würden den Betroffenen Darlehen zum Aufbau einer neuen Existenz zur Verfügung gestellt.

"Im Moment wollen sich alle gegenseitig helfen. Das wird jedoch nachlassen und dann werden sich die wirklichen Bedürfnisse der Betroffenen zeigen, wie psychologische Hilfe, Unterstützung beim Wiederaufbau von Häusern und Lebensgrundlagen sowie vor allem Abkehr von Resignation durch hoffen auf eine bessere Zukunft", sagte Igor Mitrovic, Direktor von ADRA Serbien. "Wir werden unser Bestes tun, um für die Betroffenen während dieser Zeit da zu sein."

Bosnien und Herzegowina
In Bosnien wurden laut ReliefWeb 39 Prozent der Bevölkerung vom Hochwasser betroffen. ADRA Bosnien habe mit 40 Freiwilligen 4.000 Nothilfepakete zusammengestellt und verteilt, so das Hilfswerk.

"Unser Fokus liegt auf der Stadt Doboj. Wir haben 250 Haustrocknungsmaschinen erhalten, mit denen wir die Häuser von armen Familien sowie einige wichtige öffentliche Gebäude trocknen", teilte Bozidar Mihajlovic, ADRA-Direktor von Bosnien und Herzegowina, mit. Bei der Desinfektion der Stadt Doboj und der umliegenden Felder mit hochwirksamen Mikroorganismen würden dem Hilfswerk rund 100 Freiwillige aus Sarajevo und Banja Luka helfen. "Was wir erlebt haben, war eine Katastrophe", meinte Mihajlovic, "aber es ist auch eine Chance für eine bessere Zukunft."
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