Methodisten für eine friedliche Konfliktlösung in der Ukraine

Frankfurt am Main | APD

Offener Brief von Bischöfin Rosemarie Wenner an die Bundesregierung

Frankfurt am Main, 15.06.2014/APD In einem Offenen Brief an die Bundesregierung zum Konflikt in der Ukraine unterstützt das Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Süddeutschland die politischen Bemühungen der Bundesregierung für eine friedensbildende Konfliktlösung in der Ukraine.

"Wir erwarten, dass die Regierung sich nicht von der Logik militärischen Denkens vereinnahmen lässt und sich für eine wirksame Deeskalation einsetzt", schreibt Rosemarie Wenner, die Bischöfin der EmK in Deutschland, aufgrund des Beschlusses der Ende Mai in Stuttgart tagenden Süddeutschen Jährlichen Konferenz (SJK, Kirchenparlament) der Kirche in einem Offenen Brief an die Bundesregierung. In dem Schreiben würden die bisherigen "Schritte von Mitgliedern der Bundesregierung, die auf eine Verhandlungslösung setzen", anerkennend registriert. Gleichzeitig werde die Überzeugung geäußert, "dass nur deeskalierende Maßnahmen eine friedliche Lösung befördern". Deshalb forderten die Mitglieder der SJK die Bundesregierung auf, "mit ihren diplomatischen Möglichkeiten dazu beizutragen, dass alle Kampfhandlungen eingestellt, die besetzten öffentlichen Gebäude wieder geräumt und alle Konfliktparteien in die Verhandlungen einbezogen werden sowie alle Akteure sich aktiv und kooperativ an einem Gesprächsprozess über die künftige Ordnung und Struktur der Ukraine unter der Führung der OSZE beteiligen."

Die Mitglieder der SJK sicherten im Schreiben an die Bundesregierung zu, "dass wir in unserer Kirche eine solche deeskalierende und friedensbildende Politik durch unser Gebet und durch unser Eintreten für Gewaltfreiheit und Versöhnung mittragen werden".

Als weltweit verfasste Kirche bekenne die Evangelisch-methodistische Kirche in ihren "Sozialen Grundsätzen", "dass Krieg mit der Lehre und dem Beispiel Christi unvereinbar ist". Deshalb werde "Krieg als Mittel nationaler Außenpolitik" verworfen und "auf die friedliche Beilegung aller Meinungsverschiedenheiten zwischen Nationen" gedrängt. In der Ukraine-Krise bewähre sich die internationale Struktur der EmK auch dadurch, dass der für Eurasien zuständige Bischof Eduard Khegay (Moskau) in der Krisenregion aktiv sei. Khegay versuche, zwischen den Kirchen in der Ukraine und in Russland zu vermitteln, damit Christen trotz unterschiedlicher politischer Positionen zur Versöhnung und zu einer friedlichen Konfliktlösung beitragen könnten.
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