Immer mehr Steuerpflichtige zahlen in Italien Mandatssteuer "otto per mille" an Adventisten

Rom/Italien | APD

Rom/Italien, 23.07.2014/APD Die Zahl der Steuerpflichtigen in Italien, welche die Mandatssteuer "otto per mille" der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zukommen lasse, habe sich auf 34.793 Personen erhöht, teilte der Newsdienst "Notizie Avventiste" der Kommunikationsabteilung der Kirche mit. Der Gesamtbetrag 2013 von 2.273.891 Euro, der für die soziale Tätigkeit der italienischen Adventisten entgegengenommen werden konnte, sei gegenüber dem Vorjahr aber leicht gesunken. 46 Prozent des Betrags wären für soziale, 21 Prozent für kulturelle, 20 Prozent für humanitäre und 13 Prozent für Beistandsprojekte aufgewendet worden.

In einer Zeit der wirtschaftlichen Krise machten ihn diese Zahlen stolz, sagte Pastor Franco Evangelisti, Direktor des adventistischen Sozialdienstes "Opera Sociale Avventista" (OSA). Sie zeigten, dass zusätzliche Steuerzahler seine Kirche als Empfängerin der Mandatssteuer gewählt hätten. Die Adventisten in Italien sind mit 9.400 erwachsen getauften Mitgliedern eine kleine Kirche. Die Zahl der Steuerzahler, welche die "otto per mille" den Adventisten zukommen lasse, übersteige die Mitgliederzahl um ein Mehrfaches, so Evangelisti. Das motiviere für zielgerichtetes Handeln. Der Sozialdienst seiner Kirche wolle sich in Zukunft vermehrt um Kinder und Jugendliche kümmern sowie weiterhin Familien in Not in Italien oder im Ausland beistehen.

Weil nach adventistischer Auffassung der Staat nicht die religiösen Aktivitäten der Kirchen finanzieren solle, werde die Mandatssteuer ausschließlich für soziale und humanitäre Projekte verwendet, heißt es auf der Website "otto per mille" der Adventisten in Italien (www.ottopermilleavventisti.it).

Die Beträge der Mandatssteuer würden für Gesundheitsprojekte, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem nationalen Krebsinstitut in Mailand, verwendet, für Seniorenbetreuung, für die Begleitung von Angehörigen kranker Menschen, für Lebensmittelhilfe an Bedürftige sowie für Bildungs-, Gesundheits- und Ernährungsprojekte in Namibia.

Italienische Steuerzahler könnten bestimmen, welche staatlich anerkannte religiöse Organisation oder welches staatliche Sozialprogramm die obligatorischen 0,8 Prozent ihrer jährlichen Einkommenssteuer erhalten solle. Dieses Geld könne von den Organisationen für religiöse, wohltätige, soziale und karitative Zwecke verwendet werden.

Rund 80 Prozent der "otto per mille"-Steuereinnahmen, rund 1,1 Milliarden Euro pro Jahr, gingen an die römisch-katholische Kirche und zehn Prozent an die Sozialprogramme des Italienischen Staats. Die restlichen Mandatssteuereinnahmen verteilten sich auf die Waldenser- und Methodistenkirche, Jüdische Kultusgemeinde, Adventisten, Pfingstgemeinden, Lutheraner, Baptisten, Heilige Orthodoxe Erzdiözese von Italien und Exarchat Südeuropa, Apostolische Kirche in Italien, Buddhisten und Hindus.
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