Weiterbildung Pflegemanagement – erste Hochschulzertifikate

Friedensau bei Magdeburg | APD

Friedensau bei Magdeburg, 13.01.2015/APD Am 8. Januar überreichte der Rektor der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg, Professor Dr. Friedbert Ninow, im Rahmen der Weiterbildung „Pflegemanagement“ 18 Absolvierenden das Hochschulzertifikat für das Modul „Projektmanagement“. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Konzept der Kliniken der Pfeifferschen Stiftungen und der Friedensauer Hochschule zur Qualifizierung von pflegerischen Fach- und Führungskräften auf Hochschulniveau.

Gesundheits- und Pflegesystem im Wandel
Das Gesundheits- und Pflegesystem in Deutschland unterliege derzeit einem raschen und weitreichenden Wandel, betonte Professorin Dr. Margarete Reinhart von der Theologischen Hochschule Friedensau. Ein Aspekt dieses Wandels sei die erhebliche Ausweitung von Wissen und Können in Medizin und Pflege. Das pflegerische Wissen und Können profitiere dabei erheblich von der „Akademisierung und Verwissenschaftlichung“ der Pflege, die in Deutschland in der Mitte der 1990er Jahre eingesetzt und bis heute rund 100 pflegebezogene Studiengänge an deutschen Hochschulen hervorgebracht habe. Wer aufgrund von Krankheit oder Alter Pflege benötige, erwarte zu Recht eine qualifizierte und fachlich fundierte Versorgung.

Im Juli 2014 startete mit dem nun abgeschlossenen „Projektmanagement“ das erste von neun geplanten Modulen, so Professorin Reinhart. 2015 würden im ersten Halbjahr das Modul „Gesundheitsökonomie/Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre“ und im zweiten Halbjahr der Kurs „Case Management/Primary Nursing“ durchgeführt. Die Themen der weiteren bis zum Jahr 2019 geplanten Module seien: „Diakonie und ethische Kommunikation/Seelsorge“, „Pflegefachliches Handeln wissenschaftlich fundieren“, „Qualitätsmanagement“, „Nationale Expertenstandards/Assessmentverfahren“, „Gesundheitswissenschaften“ und „Spiritual Care/Respectare/Existenzielle Kommunikation“.

Fachkräfte, die in der Hochschullehre qualifiziert seien, vermittelten die im Halbjahresturnus angebotenen Module. Der Modulumfang betrage jeweils sechs Präsenztage und 150 online begleitende Lehr- und Lernstunden. Jedes Modul schließe mit einer Modulprüfung einschließlich Zertifikat ab. Die Anforderungen entsprächen einem Bachelor-Studiengang, hob Margarete Reinhart hervor. Jedes Modul stehe für sich und könne auch einzeln belegt werden.

Konstruktive Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Hochschule
„Die Pflege und deren Management wird zunehmend komplexer und anspruchsvoller. In unseren Krankenhäusern brauchen wir für die Managementaufgaben auf allen Führungsebenen entsprechend qualifizierte Teamleiter und Führungskräfte“, informierte Jana John, Pflegedirektorin der Pfeifferschen Stiftungen. Die Qualifizierung parallel zur Ausübung des pflegerischen Berufes und der Leitungstätigkeit zu ermöglichen und das gleichzeitig abgestimmt auf unsere Erfordernisse wohnortnah und organisatorisch zu realisierbaren, sei eine Herausforderung. Mit der aktuellen Kooperation und dem modularen Bildungsangebot wären diese Anforderungen erfüllt. Die Zufriedenheit über die Zusammenarbeit beider Krankenhäuser mit der Hochschule sei auf beiden Seiten sehr hoch, stellte Jana John fest. „Der Praxisbezug ist ausgezeichnet, ebenso die
Wissensvermittlung und der Transfer in die Pflege.“ Die Zusammenarbeit sei geprägt von konstruktiver inhaltlicher und organisatorischer Abstimmung.

Pfeiffersche Stiftungen eine diakonische Komplexeinrichtung
Die Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg, 1889 von dem evangelischen Pfarrer Gustav Adolf Pfeiffer gegründet, sind eine der traditionellen diakonischen Komplexeinrichtungen in Mitteldeutschland mit über 1.200 Mitarbeitenden. Das Akutkrankenhaus in Magdeburg-Cracau ist akademisches Lehrkrankenhaus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und verfügt über die größte orthopädische Klinik Sachsen-Anhalts. Weiterhin bieten die Lungenklinik Lostau und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Magdeburg-Cracau eine ambulante und stationäre Versorgung. Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen gehören ebenso zum Leistungsspektrum, wie eine Werkstatt für behinderte Menschen, das Kinderzentrum – Sozialpädiatrisches Zentrum (in gemeinsamer Trägerschaft mit der Caritas), ambulante und stationäre Hospizarbeit, eine Krankenpflegeschule und verschiedene Altenpflegeheime. Ambulante Dienste wurden unter anderem mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in den letzten Jahren im nördlichen Sachsen-Anhalt aufgebaut. Weitere Informationen unter http://www.pfeiffersche-stiftungen.de.

Hochschule Friedensau mit Fachbereichen Theologie und Sozialwesen
Die seit 1990 staatlich anerkannte Theologische Hochschule Friedensau wurde 1899 gegründet. Sie ist in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und hat die Fachbereiche Theologie und Christliches Sozialwesen mit Bachelor- und Masterstudiengängen. 195 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben. Unter Leitung von Professorin Dr. Dr. Silvia Hedenigg wird auch der berufsbegleitende Masterstudiengang „Sozial- und Gesundheitsmanagement“ angeboten. Er hat laut Hedenigg das Ziel, „an der Bewältigung von gegenwärtigen und prognostizierbaren sozialen und gesundheitsbezogenen Herausforderungen unserer Gesellschaft aktiv mitzuwirken“. Den dualen Bachelor-Studiengang „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ leitet Professorin Dr. Margarete Reinhard. Er wird in Kooperation mit der Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege des adventistischen Krankenhauses „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf durchgeführt. Weitere Informationen: http://www.thh-friedensau.de.
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