„Vom Sinn des Erinnerns“

Lüneburg | APD

Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zum Tod Richard von Weizsäckers

Lüneburg, 18.02.2015/APD Mit einem Kommentar haben die beiden Leiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Pastoren Johannes Naether und Rainer Wanitschek, den am 31. Januar verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gewürdigt. Seine vielbeachtete Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes vom 8. Mai 1985 biete viele Aspekte, die für Siebenten-Tags-Adventisten nachdenkenswert seien.

„Richard von Weizsäcker hatte den Mut, der Wahrheit ins Auge zu schauen und das zu benennen, was die meisten Deutschen über den 8. Mai 1945 dachten und fühlten“, so Naether und Wanitschek in der Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“ (Ausgabe März 2015). Seine Courage, gepaart mit Mitgefühl und engagierter Argumentation, verdiene Anerkennung und sei vorbildhaft.

Von Weizsäcker habe zur Recht darauf hingewiesen, dass es Versöhnung ohne Erinnerung nicht geben könne. Befreiung und Erinnerung seien eng miteinander verknüpft. Daher riefen beide Kirchenleiter dazu auf: „Erinnern wir uns also der guten Dinge in unserem Leben und bekennen wir das Böse vor Gott, denn dort gehört es hin.“ Weiter stellten Naether und Wanitschek die Frage, wo es in unserem Leben gelte, Erinnerung als eine echte Lebenshaltung zu praktizieren.

Richard von Weizsäcker habe persönlichen Glauben in einen politischen Kontext gesetzt und damit aktiv gestaltet und geprägt. Er habe geschichtliche Ereignisse und die Deutung des Selbstverständnisses einer ganzen Nation auf dem Hintergrund biblischer Aussagen reflektiert. Siebenten-Tags-Adventisten seien eingeladen, über diese Aspekte nach- und weiterzudenken.
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