Jahresbericht ADRA Schweiz − 2,1 Millionen Franken für Projekte 2014

Zürich/Schweiz | APD

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich hat im Jahr 2014 für 46 Projekte direkte Aufwendungen im Rahmen von 2,17 Millionen Franken (2,09 Millionen Euro) geleistet. Wie aus dem Jahresbericht 2014 weiter hervorgeht, trugen private Spenden sowie Schenkungen 54 Prozent zu den Einnahmen bei und institutionelle Geldgeber wie die die „Glückskette“ 32 Prozent, andere ADRA-Landesbüros drei Prozent und die Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz sieben Prozent.

Solidarität und Menschlichkeit
„Wer sich alleingelassen fühlt und spürt, dass sein Schicksal niemanden interessiert, verliert jegliche Mobilisierung und Motivation“, schreibt Günther Maurer, Präsident von ADRA Schweiz im Vorwort des Jahresberichts 2014. „Solidarität und Menschlichkeit sollen keine Mangelware sein“, so Maurer, denn „wer gibt, empfängt“. ADRA wolle weiterhin seinem Motto gemäß die Welt verändern, ein Leben nach dem andern.

In eigener Sache
Laut dem Jahresbericht ist Markus Alt seit dem 1.9.2014 neuer Geschäftsführer von ADRA Schweiz. Er löste Alexandre Gasser ab, der 16 Jahre beim Hilfswerk gearbeitet hat, davon zehn als Direktor.

Der Vorstand hat die Strategie des Hilfswerks für die nächsten fünf Jahre festgelegt sowie Finanzrichtlinien eingeführt.

Mitarbeitende der Schweizer Hilfsorganisation wurden als Mitglieder des Katastrophen-Nothilfe-Teams, des länderübergreifenden ADRA Netzwerks, ausgebildet. Zudem hat das Hilfswerk 2014 das erst Mal an der Spendenaktion von SRF und Glückskette „Jeder Rappen zählt“ (JRZ) teilgenommen.

Wirkungsstudie
Eine Wirkungsstudie zum Projekt „Keep Girls safe“, das in Thailand vor allem Mädchen vor Menschenhändlern schützen will, sollte klären, ob die angestrebten Ziele erreicht worden sind. Die Studie wurde im Einklang mit den Kriterien des Ausschusses für Entwicklungshilfe der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) im Sinne von Relevanz, Effektivität, Effizienz, Nachhaltigkeit, Wirkung, Gerechtigkeit unter Beteiligung des Instituts für Entwicklungszusammenarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau/Deutschland durchgeführt. Sie belegt, dass zentrale Anliegen des Projekts erreicht wurden: Die Häuser für aufgenommene Mädchen bieten Schutz vor Ausnützung und die Stipendien ermöglichen eine schulische Ausbildung. Hingegen sei die Übergabe des Projekts an lokale Organisationen gescheitert. ADRA Schweiz will sich laut Bericht gemeinsam mit ADRA Thailand in das Nachfolgeprojekt einbringen und die gewonnenen Erkenntnisse aus der Wirkungsstudie in die Projektgestaltung einfließen lassen.

Katastrophen- und Entwicklungshilfe
Schwerpunkte des Einsatzes im Berichtsjahr 2014 bildeten sechs Projekte in Haiti, vorwiegend im Bereich der Katastrophenhilfe und Existenzsicherung, sowie vierzehn Projekte in Afrika in den Bereichen Nothilfe, Existenzsicherung, Soziales und Bildung mit rund 50.000 Begünstigten. In Asien sind laut dem Bericht 17 Projekte realisiert worden oder bestehen noch, darunter Hilfe für syrische Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien, Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Mongolei, sowie Not- und Wiederaufbauhilfe auf den Philippinen (Taifun „Haiyan“) und zwei Bildungsprojekte in Thailand, um den Einstieg von Mädchen ins Sexgewerbe zu verhindern.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA-International (Adventist Development and Relief Agency) ist die weltweite Hilfsorganisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bereich der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit. ADRA unterhält ein Netzwerk mit rund 130 regionalen und nationalen Landesbüros. Die Hilfe wird unabhängig von politischer und religiöser Anschauung oder ethnischer Herkunft geleistet.

ADRA Schweiz besteht seit 1987, ist ein im Handelsregister eingetragener Verein und genießt Steuerfreiheit. Das Hilfswerk ist seit 2002 „ZEWO“ zertifiziert und wurde 2013 rezertifiziert. Das ZEWO-Gütesiegel steht für den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden. Seit 2005 ist ADRA ein Partnerhilfswerk der „Glückskette“ und in diesem Status bis 2017 akkreditiert.

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