ADRA unterstützt Flüchtlinge in Syrien, Libanon und im Nordirak

Erbil/Irak | APD

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Kurdistan bietet Kindern Freizeitaktivitäten im Binnenflüchtlingslager am Stadtrand von Erbil, in der teilautonomen Region Kurdistan, an. In den Städten Derin, Erbil und Piramagrun bereitet das Hilfswerk die Ausgabe von Hilfsgütern und Mietzuschüssen sowie den Hygieneunterricht für Flüchtlinge vor. In Syrien finanziert ADRA Mittlerer Osten (MENA) die Fertigstellung von Unterkünften für Binnenflüchtlinge und in Beirut/Libanon eröffnete das Hilfswerk eine Schule.

Nordirak: Projekt für Unterkunft und Mietunterstützung
Das Büro von ADRA Kurdistan wurde am 2.12.2014 in Erbil, Hauptstadt des teilautonomen kurdischen Gebiets im Nordirak, eröffnet. Es arbeiten neben den ADRA-Mitarbeitern auch sieben Freiwillige mit. In Derin können 350 Binnenflüchtlinge in den vom Hilfswerk ausgewählten Geschäften ADRA-Gutscheine einlösen.

Im gebirgigen Piramagrun hat ADRA ein Projektbüro eingerichtet. 900 Flüchtlingsfamilien sollen dort ab Mitte September Hygieneschulung und Sozialberatung sowie später auch ADRA-Gutscheine erhalten. Bis zum Projektende, Mitte Januar 2016, sollen rund 2.000 Binnenflüchtlingsfamilien, die nicht in Lagern leben, psychosoziale Begleitung sowie Mietzuschüsse erhalten.

Freizeitbeschäftigung, Sprachkurse und Mikrokredite
Im Binnenflüchtlingslager Baharka, am Stadtrand von Erbil, stellt ADRA Kurdistan vier Frauen moderne Nähmaschinen zur Verfügung, um ihnen den Aufbau eines Geschäfts zu ermöglichen. In den Sommermonaten nahmen im Lager auch 450 Kinder an spielerischen, musischen und kulturellen Freizeitaktivitäten teil. 94 Erwachsene lernten in einem Sprachkurs Kurdisch.

Situation der Binnenflüchtlinge im Nordirak
Nach Angaben des UNO-Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten OCHA ist die Bereitstellung von Trinkwasser für die Binnenflüchtlinge im Nordirak ein vordringliches Anliegen. Zudem habe das UNO-Welternährungsprogramm WFP den Wert der 83.000 monatlichen Essensgutscheine für Flüchtlinge, die im Gouvernement Erbil und Sulaimaniyya verteilt würden, mangels Gelder von 26 auf 16 US-Dollar im Monat reduzieren müssen. Eine Million Flüchtlingskinder im Nordirak seien Schulkinder. 70 Prozent von ihnen hätten ein Schuljahr verpasst, so OCHA.

ADRA MENA hilft in Syrien und im Libanon
Laut einem Bericht von ADRA Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA) arbeiten für das Hilfswerk in Syrien und im Libanon 18 Mitarbeitende aus sieben Ländern. Das ADRA-Projektvolumen in diesen zwei Ländern betrage für 2015 rund 1,6 Millionen US-Dollar (1,4 Millionen Euro).

Syrien: Fertigstellung von Häusern im Rohbau
Das Hilfswerk unterstütze 350 Binnenflüchtlingsfamilien in Jdeidet, Artouz und Karahta, außerhalb der Hauptstadt Damaskus/Syrien, durch die Fertigstellung von Rohbauten und deren Anschluss an die Kanalisation. Gleichzeitig würden Erwachsene und Kinder auf die Wichtigkeit von Hygienemaßnahmen hingewiesen, um Krankheiten zu vermeiden. Weil das Stromnetz zerstört sei, würden den Flüchtlingen auch Generatoren bereitgestellt, schreib ADRA MENA. Partnerhilfswerk ist ADRA Dänemark.

Libanon: Schulunterricht für Flüchtlingskinder
In einem geschützten Lernumfeld sollen in Beirut/Libanon im Herbst und Winter 120 traumatisierte Flüchtlingskinder die Schule besuchen können, um später ins libanesische Schulsystem wechseln zu können. Psychosoziale Aktivitäten mit 60 libanesischen Kindern, jeweils am Freitag, sollen den 120 Flüchtlingskindern helfen, den seelischen Stress zu lösen und ihnen die Integration erleichtern. Partnerhilfswerk ist Japan Plattform.

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