Terrornacht in Paris: Adventisten beten und kondolieren Opferfamilien

Budva/Montenegro und Berlin | APD

Bei sechs Anschlägen in Paris sind Freitagnacht (13. November) mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt, davon viele schwer. Laut ZEIT Online sind acht Attentäter tot. Einer wurde von der Polizei erschossen, alle anderen sprengten sich selbst in die Luft. Frankreichs Staatspräsident François macht die Terrormiliz „Islamischer Staat“ für die Anschläge verantwortlich. Er rief den Notstand aus und erklärte eine dreitägige Staatstrauer. Die beiden Präsidenten der teilkontinentalen Kirchenleitungen der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa sowie der Kirchenleiter von Nordamerika haben anlässlich der Jahressitzung der Adventisten in Nord- und Südosteuropa (Transeuropäische Division) in Budva/Montenegro den Opferfamilien kondoliert, den Verletzten ihre Solidarität ausgedrückt und zum Gebet für sie aufgerufen.

Pastor Mario Brito, Präsident der Freikirche in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division) mit Sitz in Bern, zu deren Gebiet die Adventisten in Frankreich gehören, drückte in einer ersten Stellungnahme seine „tiefe Betroffenheit“ und „Solidarität mit der ganzen Bevölkerung Frankreichs“ aus. Das menschliche Leben sei in Gottes Augen unendlich wertvoll, so Brito.

„Unsere Gedanken sind bei den Menschen und Familien, die von der Tragödie in Paris betroffen sind und leiden“, sagte der Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), Pastor Ted C. Wilson (Silver Spring, Maryland/USA). „Wir beten, dass Sicherheit und Frieden zurückkehren.“

„Hass mit Liebe besiegen“
Pastor Gunnar Scholz, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin und Mitteldeutschland, zeigte sich in einem Rundschreiben an die dortigen Adventgemeinden betroffen „über solch eine Grausamkeit und Kaltblütigkeit, die Mord und Tod über Menschen im Namen Gottes gebracht hat“. Er wies darauf hin, dass wir hierzulande nicht nur die Flucht vor dem Krieg erleben, „sondern der Krieg selbst ist bei uns angekommen“. Es sei verständlich, dass jetzt der Ruf nach mehr Sicherheit laut vernehmbar werde. Doch der Geistliche mahnt zur Vorsicht: „Der Feind ist unsichtbar!“ Gegen solch einen Feind zu kämpfen sei schwierig. „Menschen dagegen sind sichtbar!“ Gerade jetzt, wo Menschen wegen des dortigen Terrors fliehen, seien wir aufgefordert, ihnen trotz der Gefahr, trotz des eventuellen Missbrauchs, Hilfe und Aufnahme zu gewähren.

Scholz wies auf die gerade beginnende Gebetswoche der Adventisten in Deutschland hin. Er fordert die Gemeinden auf, die jetzige Situation im Gebet vor Gott zu bringen: „Bitten wir um Trost für die Opfer und Hinterbliebenen. Beten wir für unsere Regierungen, dass sie weise und weitsichtig handeln. Beten wir um Frieden! Beten wir um Mut, jetzt nicht pauschal zu verurteilen, sondern helfend die Hand denen entgegen zu strecken, die unter Gewalt, Krieg und Terror leiden. Lassen wir uns von solchem Hass herausfordern und ihn mit Liebe besiegen!“ Nicht Abgrenzung tue Not, sondern Hinwendung.

_____________________________________________________________________________