Vorbereitungstagung der Panorthodoxen Synode ohne Kommuniqué beendet

Athen/Griechenland | CBS-KULTUR-INFO/APD

Die Tagung der Interorthodoxen Spezialkommission zur Vorbereitung der Panorthodoxen Synode ist am 18. Dezember in Athen ohne Veröffentlichung eines offiziellen Kommuniqués zu Ende gegangen. Die Delegierten der 14 autokephalen (selbständigen) orthodoxen Kirchen hatten vom 16. bis 18. Dezember in der griechischen Hauptstadt getagt.

In einer Mitteilung des Außenamtes des Moskauer Patriarchats hieß es, die von der Kommission begonnene Arbeit an einem Entwurf für den Ablauf des Panorthodoxen Konzils solle im „vorkonziliaren Prozess" fortgesetzt werden. Die nächste Etappe dieses Prozesses ist eine für Januar 2016 vorgesehene „Synaxis" (Versammlung) der Oberhäupter der 14 autokephalen Kirchen auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

Das Panorthodoxe Konzil soll zu Pfingsten 2016 in der Irenenkirche in Istanbul (Konstantinopel) eröffnet werden, jedoch sind in jüngster Zeit Zweifel an dieser Ortswahl laut geworden.

Bei der Tagung der Spezialkommission hatte erneut der emeritierte Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas), den Vorsitz inne. Die Delegation des Moskauer Patriarchats wurde von Metropolit Hilarion (Alfejew) geleitet. Auch die orthodoxe Kirche der tschechischen Länder und der Slowakei – deren Metropolitenwahl durch Konstantinopel in Frage gestellt wird – war in Athen präsent; sie wurde durch Erzbischof Juraj (Stransky) von Michalovce und Kosice vertreten.

Laut Bericht der griechischen Website „Romfea“ kam es bereits am 17. Dezember bei der Diskussion über den Entwurf für den Ablauf des Panorthodoxen Konzils zu „Spannungen und Hindernissen“. Dabei soll es vor allem um das Konsens-Prinzip gegangen sein, auf das sich die Oberhäupter der 14 Kirchen bei einer „Synaxis“ im März 2014 geeinigt hatten. Laut „Romfea“ hätten aber die Repräsentanten des Ökumenischen Patriarchats „und anderer Kirchen" in Athen „übermenschliche Anstrengungen“ unternommen, um die divergierenden Standpunkte zu versöhnen.

Vor allem die Delegation des Patriarchats von Antiochien – das sich wegen der kanonischen Zuständigkeit für das Golf-Fürstentum Katar in einem Konflikt mit dem Patriarchat von Jerusalem befindet – soll geltend gemacht haben, dass die Beschlüsse der Panorthodoxen Synode nichtig seien, wenn eine der 14 Kirchen die Versammlung verlasse und die Beschlüsse nicht unterschreibe. Beobachter schließen daraus, dass Antiochien mit dieser Drohung eine Lösung des Katar-Problems zu seinen Gunsten erreichen will.

Metropolit Hilarion traf während seines Aufenthalts in Athen auch mit dem Oberhaupt der orthodoxen Kirche von Griechenland, Erzbischof Hieronymos (Liapis) von Athen, zusammen. Bei der Begegnung im Erzbischöflichen Palais der griechischen Hauptstadt sei es um „verschiedene Themen der panorthodoxen Tagesordnung“ gegangen.

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