Drei Kliniken in Berlin und Brandenburg kooperieren bei Facharztausbildung

Das Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Klinik Ernst von Bergmann in Bad Belzig und das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um kontinuierlich Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Dabei geht es um die Ausbildung des medizinischen und pflegerischen Nachwuchses und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Experten.

Berlin und Potsdam | APD

Das Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Klinik Ernst von Bergmann in Bad Belzig und das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um kontinuierlich Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Dabei geht es um die Ausbildung des medizinischen und pflegerischen Nachwuchses und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Experten.

Attraktivere Facharztausbildung im ländlichen Raum
An allen drei Standorten soll es mit unterschiedlichen Projekten und Schwerpunkten losgehen. So liege der Fokus in der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig etwa in der Ausbildung von Fachärzten im Bereich des Zentrums für Chirurgie. Hierzu soll ein gemeinsames Curriculum zwischen den Chefärzten der Klinik Bad Belzig und dem Krankenhaus „Waldfriede“ entwickelt und in Rotation die Facharztausbildung im Bereich der Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie sowie der Handchirurgie absolviert werden. Den Assistenzärzten in Ausbildung könne somit auch an dem ländlichen Klinikstandort Bad Belzig eine attraktivere Facharztausbildung geboten werden, wo gleich zwei Handchirurgen für die Facharztausbildung zur Verfügung stünden.

„Durch die Kooperation mit dem Krankenhaus Waldfriede wirken wir aktiv dem drohenden Mangel an Fachärzten im ländlichen Raum entgegen. Nun können wir auf einem sehr guten Level unseren dringend benötigten Fachärztenachwuchs selbst ausbilden“, freut sich Dr. Reinhard Engel, Ärztlicher Direktor der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig und Chefarzt des Zentrums für Chirurgie.

Weiterbildung zum Notfallmediziner
Im Krankenhaus Waldfriede liege ein erster Schwerpunkt der Kooperation in der Weiterbildung von Ärzten des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie zum Notfallmediziner. Im Simulations- und Trainingszentrum des Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam würden seit 2016 unter anderem Ausbildungskurse in diesem Bereich angeboten. So könnten im Rahmen von Weiterbildungsrotationen von Ärzten alle Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie auch durch praktische Einsätzen erlangt werden. „Als zentral gelegenes Akutkrankenhaus in Berlin mit einer 24-Stunden-Rettungsstelle, hat die interdisziplinäre medizinische Versorgung höchste Priorität“, erläuterte Bernd Quoß, Vorstand des Krankenhauses „Waldfriede“ Berlin-Zehlendorf. „Dieses hohe stationäre Niveau möchten wir auch auf die Straße bringen und uns weiterhin aktiv an der Notfallversorgung beteiligen.“ Medizinisch sei die Kooperation auf dem Gebiert der Handchirurgie und Rheumachirurgie/Rheumaorthopädie schon jetzt etabliert.

Auch Kooperationen im Bereich von Technik und Verwaltung interessant
Für das Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam seien, neben der gemeinsamen ärztlichen und pflegerischen Ausbildung, auch Kooperationen im Bereich der Technik sowie Verwaltung interessant zu entwickeln. Steffen Grebner, Vorsitzender der Geschäftsführung, erläuterte, dass „die gemeinsame Koordinierung von Ressourcen im medizinischen und verwaltungstechnischen Bereich für einen kosteneffizienten Einsatz sorgen kann, aber auch vor allem für die Versorgung unserer Patienten in Berlin/Brandenburg eine bestmögliche Behandlung erreichen lässt.“ Hier wäre diese neue, bundeslandübergreifende Kooperation für die Zukunft wegweisend.

Nach der Initiierung der ersten Kooperationsprojekte hoffen die Beteiligten auf weitere Kooperationsansätze zwischen den drei Klinikstandorten Berlin-Zehlendorf, Bad Belzig und Potsdam und auf eine feste Etablierung der Zusammenarbeit. Denn mit den verschiedenen Expertisen, die sich in den Kliniken zusammenfinden, biete sich die Chance auf eine langfristig erfolgreiche Kooperationsbeziehung.

Krankenhaus „Waldfriede“
Das freigemeinnützige Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf ist ein Akutkrankenhaus mit 160 Betten und akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin. Träger des Krankenhauses ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit über 610 medizinische Einrichtungen unterhält. Zum Krankenhaus gehören folgende Fachabteilungen: Innere Medizin | Minimal-invasive Chirurgie, Endokrine- und Viszeralchirurgie | Darm- und Beckenboden-chirurgie | Handchirurgie, obere Extremitäten und Fußchirurgie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Rheumachirurgie | Gynäkologie und Geburtshilfe | Brustzentrum | Anästhesie | Radiologie. In „Waldfriede“ werden jährlich rund 47.000 Patienten ambulant und 14.000 stationär behandelt. Dort kommen pro Jahr fast 1.000 Kinder zur Welt.

Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig
Die Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig gemeinnützige GmbH ist ein Krankenhaus der Grundversorgung. Es stehen 145 Betten, eine Notaufnahme und ein Hubschrauberlandeplatz für die wohnortnahe Versorgung zur Verfügung. Bad Belzig liegt im Hohen Fläming vor den Toren von Berlin und der Landeshauptstadt Potsdam. In drei Zentren und neun Fachabteilungen bieten Spezialisten den Patienten vor Ort Diagnostik, Therapie und Fürsorge. Im Jahr 2014 wurden hier über 10.000 Menschen in der Notaufnahme erstversorgt und 7.000 Patienten stationär behandelt. Zur Klinik Bad Belzig gehört ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit fünf Fachbereichen.

Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam
Das Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam zählt als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung zu den größten Gesundheitsversorgern in der Metropolenregion Berlin/Brandenburg. Es betreibt in Potsdam mehr als 1.100 Betten und bietet ein umfassendes medizinisches Leistungsspektrum in 29 Kliniken und Fachbereichen an. Jährlich werden hier circa 1.900 Kinder geboren, 48.000 Menschen in der Notaufnahme erstversorgt und 39.500 Menschen finden stationäre Hilfe durch innovative Medizin. Das Klinikum gehört zu den größten Arbeitgebern der Region. Über 1.800 Mitarbeiter, davon 405 Ärzte und über 850 Pflegekräfte, arbeiten hier.

Weitere Informationen zu den Kliniken unter www.waldfriede.de und www.klinikumevb.de

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