Adventisten beim Präventionskongress in Magdeburg

Magdeburg | APD

„Prävention im Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheit“, lautete das Motto des 21. Deutschen Präventionstages am 6. und 7. Juni in der Magdeburger Messe. In der kongressbegleitenden Ausstellung von rund 200 Fachorganisationen war auch wieder die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem Informationsstand vertreten.

Nein zur Gewalt gegen Frauen
Die Abteilung „Frauen“ der Freikirche informierte in Magdeburg über das gemeinsam mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA durchgeführte weltweite Projekt „Enditnow – Sag nein zur Gewalt gegen Frauen“. Dabei war auch die häusliche Gewalt im Blickpunkt. Zudem wurde auf die Handreichung der Freikirche für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit „Sexueller Gewalt begegnen“ hingewiesen. Die Handreichung ist in deutscher, englischer und russischer Sprache verfügbar. Der Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ und das Religionspädagogische Institut der Siebenten-Tags-Adventisten erstellten darüber hinaus mit dem Titel „Wenn ich mal nicht weiterweiß“ zur Thematik Infos und Tipps für Kinder. Näheres dazu gibt es im Internet unter www.enditnow.de und www.sexueller-gewalt-begegnen.de .

Hilfe für genitalverstümmelte Frauen
Ein Faltblatt, das am Stand in Englisch und Deutsch auslag, gab einen Einblick in das „Desert Flower Center“ am adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf. Dort erhalten Frauen mit Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation – FGM) seit 2013 medizinische sowie psychosoziale Hilfe und Betreuung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) würden täglich 8.000 Mädchen durch die sogenannte rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien verstümmelt. Weltweit gebe es 150 Millionen beschnittene Frauen und Mädchen. FGM werde nicht nur in bestimmten Ländern Afrikas oder Asiens praktiziert. Selbst in Deutschland lebten 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung.

Außerdem wurde in Magdeburg über die Flüchtlingshilfe von ADRA informiert. Das Hilfswerk vertritt den Standpunkt: „Je mehr Flüchtlinge in ihrer Heimat Schutz finden, desto weniger müssen sich auf eine lebensgefährliche Flucht begegnen.“ Infos gab es auch zum Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen in Leipzig, eine Einrichtung des Advent-Wohlfahrtswerks der Freikirche.

Internationaler Informations- und Erfahrungsaustausch
Der jährliche Deutsche Präventionstag ist der größte europäische Kongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche. Das Spektrum des Kongresses reicht von der Suchtprävention über die Verkehrsprävention bis hin zu den verschiedenen Präventionsbereichen im Gesundheitswesen. Die Veranstaltung bietet mit über 500 Referenten eine internationale Plattform zum interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustausch in der Prävention. Aus aktuellem Anlass wurde in diesem Jahr insbesondere die Schnittmengen der Kriminalprävention mit den Themenkomplexen Integration, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Radikalisierung und Demokratiestärkung näher beleuchtet.
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