Ein halbes Jahr nach Zyklon „Winston“ auf Fidschi

Weiterstadt bei Darmstadt | APD

Vor einem halben Jahr traf der Zyklon „Winston“ auf die pazifische Inselgruppe Fidschi und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA reagierte schnell mit Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen.

Mehr Menschen geholfen als geplant
Anna Krikun (Weiterstadt bei Darmstadt), Koordinatorin für die Region Südostasien und Pazifik bei ADRA Deutschland, war vor kurzem auf Fidschi und informierte über die Arbeit des Hilfswerkes. ADRA habe mit 6.675 Haushalten doppelt so viele Menschen erreicht als ursprünglich geplant. Sie hätten Materialien für die Ausbesserung ihrer Häuser, Saatgut und Lebensmittel erhalten. Auch Hygieneartikel seien verteilt und Hygieneschulungen durchgeführt worden, da die Wasserversorgung stark eingeschränkt gewesen wäre.

Gute Ernten sichern Ernährung
Mit dem Verteilten von Saatgut für Gemüse und Knollenfrüchte könnten die Menschen ihre Felder und Gärten bestellen. Einige Gemüsesorten, wie etwa Chinakohl, würden sehr schnell reif, sodass laut Anna Krikun bereits zum zweiten Mal geerntet werden konnte. Andere Gemüsesorten wie Auberginen, Kürbisse, Karotten und Zucchini, wüchsen ebenfalls ertragreich. Mit diesen Ernten könnten die Betroffenen die Zeit bis zur nächsten Maniok-Ernte, dem Hauptnahrungsmittel des Inselstaates, überbrücken. Die Erträge wären so gut, dass manche Haushalte ihre Überschüsse verkaufen und sich dadurch ein kleines Einkommen erwirtschaften könnten. Weitere Einkünfte erzielten die Inselbewohner aus den zahlreichen Kokosnusspalmen sowie dem Fischfang. Zwei Monate nach dem Zyklon hätten sich die Fischbestände wieder normalisiert.

Umweltprojekte wieder aufgenommen
Der Wirbelsturm habe zwar ADRA-Projekte zum Schutz der Umwelt auf Fidschi verzögert, doch sie seien inzwischen wieder aufgenommen worden. So würden 250 Solaranlagen aufgebaut, mit denen die Energieversorgung von 250 Haushalten auf ökologische und effiziente Weise verbessert werden soll. Daneben würden energieeffiziente Öfen eingeführt. Diese hätten eine geringere Rauchentwicklung und wären sparsamer beim Brennstoffverbrauch. Dadurch würden die Gesundheit der Frauen beim Kochen weniger belastet und die Waldbestände geschont. Aus jedem Dorf erhielten fünf Personen (insgesamt 75) eine Schulung zum Bau der Öfen und sie sollen ihr Wissen anschließend an die Bewohner ihrer Heimatdörfer weitergeben. Mit ihren neuen Kenntnissen könnten sich die Ausgebildeten selbständig machen. Schulungen darüber, wie man ein Kleinunternehmen erfolgreich führe und Rücklagen bilde, erhielten sie zusätzlich.

Um die Fischbestände und die Küstenregionen zu schützen, würden umweltschonende Fischfangmethoden bekannt gemacht. Langfristig könnten alle diese verschiedenen Maßnahmen dazu beitragen, die Gesundheit der Menschen sowie ihre Einkommenssituation zu verbessern und die Umwelt zu schützen, betonte Anna Krikun.

Die Maßnahmen werden von der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO) sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell unterstützt.

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