Reaktion nordamerikanischer Adventisten auf Gewalt in Charlottesville

Daniel R. Jackson

© Foto: Seth Shaffer/ADAMS

Reaktion nordamerikanischer Adventisten auf Gewalt in Charlottesville

Silver Spring, Maryland/USA | APD

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat zur Gewalt in Charlottesville Stellung genommen.

In der 50.000 Einwohner zählenden Stadt im US-Bundesstaat Virginia war es am 12. August zu einem Aufmarsch ultrarechter Gruppen gegen den Stadtratsbeschluss gekommen, wonach eine Reiterstatue des Konföderierten-Generals Robert F. Lee aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) entfernt werden sollte. Dabei wurden eine 32-jährige Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet sowie 19 Menschen verletzt. Der 20-jährige Fahrer scheint vorsätzlich gehandelt zu haben. Zudem erlitten 16 Personen bei den Prügeleien Verletzungen. Beim Absturz eines Hubschraubers, aus dem die Zusammenstöße aus der Luft beobachtet worden waren, starben zwei Polizisten.

Widerstand gegen rechtsextreme Gruppen
Laut Adventist News Network (ANN) zeigten sich der Präsident und der Generalsekretär der nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, die Pastoren Daniel R. Jackson und G. Alexander Bryant, sehr beunruhigt über die Gewalt und den Hass in Charlottesville. „Wir sind erschüttert über die Tragödie des sinnlosen Todes von Heather Heyer, die sich gegen blinden religiösen Eifer und Hass wandte und dabei selbst ums Leben kam. Wir beten für die Familie von Heather, die Stadt Charlottesville und all jene, die sich in Solidarität gegen das Böse erhoben haben und dabei verletzt wurden. Als Christen und Nachfolger Jesu leisten wir mit Christus rechtsextremen Gruppen, die Rassismus und Gewalt verbreiten, Widerstand.“

„Mir geht es nicht gut“
Daniel Xisto, Pastor der adventistischen Kirchengemeinde in Charlottesville, schrieb in Facebook einen Kommentar. Er beklagt darin: „Mir geht es nicht gut, weil Rechtsradikale, weiße Nationalisten, Neonazis, Mitglieder des Ku-Klux-Klan und andere nationalistische terroristische Gruppen in meine Stadt kommen und meine Freunde in Angst versetzen.“ Es ginge ihm auch nicht gut, weil eine junge Frau und zwei Polizeibeamte als Folge dieser „Dummheit“ starben. Die Adventisten vor Ort wollen an der Heilung des angerichteten Schadens mitwirken.

Rassismus eines der schlimmsten Übel unserer Zeit
Bereits 1985 hatte die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten in einer Erklärung den Rassismus als „eines der schlimmsten Übel unserer Zeit“ bezeichnet. „Rassendiskriminierung ist ein Angriff auf unsere Mitmenschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen wurden“, heißt es in der Stellungnahme. Siebenten-Tags-Adventisten möchten dem Versöhnungsauftrag treu bleiben, der der christlichen Gemeinde von Jesus anvertraut sei. Als weltweite Kirche wollten sie Liebe und Einheit, welche „die Rassenschranken und die bisherige Entfremdung zwischen den Rassen überwindet, nach außen und in ihren eigenen Reihen demonstrieren“.

In den USA gibt es über 1,1 Millionen erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in rund 5.100 Kirchengemeinden.

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