Somalia: Nothilfe von Glückskette und ADRA für Hungernde

Zisternenwagen mit Trinkwasser

© Foto: ADRA Somalia

Somalia: Nothilfe von Glückskette und ADRA für Hungernde

Zürich/Schweiz | APD

Laut Mitteilung der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz erlebe Somalia zurzeit die schlimmste Dürre seit 42 Jahren. Ende Februar hat die Regierung den Notstand ausgerufen. Weil der saisonale Regen am Jahresanfang komplett ausgefallen ist, haben 6,2 Millionen Menschen in Somalia zu wenig zu essen und zu trinken. Die schweizerische Spendensammelorganisation Glückskette und ADRA Schweiz versorgen 600 Familien oder 3.600 Personen bis Ende des Jahres mit dem Notwendigsten.

Durch die Dürre sei viel Vieh, das Kapital der Bauern, verendet, schreibt das Hilfswerk. Die Situation sei vielerorts so verzweifelt, dass die Familien auf dem Land ihre Betriebe aufgegeben und sich in die Ansammlung der Städte begeben haben. Dort erhofften sie sich Hilfe von Verwandten oder von der internationalen Gemeinschaft. Die Regionen Nugal und Sool liegen beide in Puntland, einem autonomen Teilstaat im Nordosten Somalias. Auch dort sei laut ADRA die Situation verzweifelt: Über 50 Prozent der Bevölkerung, ungefähr 2,1 Millionen Menschen, bräuchten Unterstützung, damit sie nicht verhungerten.

Das Hilfsprojekt
Bis Ende 2017 sollen dort 600 Haushalte Gutscheine erhalten, damit sie sich Wasser, Nahrungsmittel und weitere Utensilien kaufen können. Gemessen an den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten könnten damit ungefähr 50 bis 70 Prozent der monatlichen Ausgaben abgedeckt werden, so ADRA Schweiz. Die Menschen seien gewohnt, mit weniger Wasser auszukommen, als empfohlen. Auch teilten sie die erhaltene Hilfe oft mit Nachbarn und Freunden. Daher gehen die Projektverantwortlichen davon aus, dass vom Wasser schlussendlich viel mehr Familien profitieren werden, als geplant.

Der Wert der Nahrungsmittelgutscheine sei so berechnet, dass sich die Begünstigten die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Reis, Pasta, Fleisch, Fisch, Zucker, Öl, Salz sowie Holz und allenfalls benötigte Kochutensilien kaufen könnten. Die Familien entschieden selber, was Priorität habe.

Das Projekt wird mit Hilfe von Mobiltelefonen umgesetzt
Bei der Registrierung müssen die Familien eine Telefonnummer angeben. Auf die Mobiltelefone könne ADRA Somalia, Partnerhilfswerk vor Ort, das Guthaben monatlich leicht überwiesen. Über die Telefonnummern könne das Projektteam auch einfach nachfragen, ob das Geld angekommen und ob alles in Ordnung sei.

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und anderen Hilfswerken
ADRA arbeite mit den lokalen Behörden und den Dorfbewohnern zusammen. Diese würden Familien vorschlagen, welche besonders bedürftig seien. Durch die Koordination mit anderen Hilfswerken werde sichergestellt, dass Familien nicht doppelt profitierten.

Die Gesamtkosten des Nothilfeprojekts betragen umgerechnet über 208.000 Euro, wovon die Glückskette rund 167.000 und ADRA Schweiz rund 41.000 Euro finanzieren. Partnerorganisation vor Ort: ADRA Somalia, http://www.adrasom.org/en/

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