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Rumänien: Adventistisches Theologisches Institut wird zur Adventus Universität

Nachdem das Adventistische Theologische Institut im April 2015 die institutionelle Akkreditierung von ARACIS, dem rumänischen Nationalrat für akademische Evaluierung und Akkreditierung von Hochschulen, erlangt hatte, wurde ein Gesetzgebungs-verfahren zur Gründung der Adventus Universität in Cernica (bei Bukarest) initiiert. Der Gesetzesentwurf wurde von beiden Kammern des rumänischen Parlaments verabschiedet und am 29.11.2017 veröffentlicht.

Damit erhalte die adventistische Bildungseinrichtung die gleichen Rechte wie andere akkreditierte Universitäten in Rumänien, so EUD NEWS. Das schließe das Recht ein, Bachelorprüfungen zu organisieren und Masterprogramme durchzuführen. Die Namensänderung des Adventistischen Theologischen Instituts in Adventus Universität stehe im Einklang mit dem Bildungsangebot der Einrichtung, die neben dem pastoralen Theologieprogramm auch zukünftige Sozialarbeiter und Pädagogen ausbildet.

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Australische Studie: Koffein als Gesundheitsrisiko

In den letzten drei Jahren habe das ARI die Auswirkungen des Lebensstils auf die Gesundheit untersucht. Ergebnisse früherer Studien, die zeigen, dass Stress, Schlaf, rotes Fleisch und Körperfett wichtige Auslöser für einen Anstieg von oxidativem Stress sind, konnten bestätigt werden. Die Forscher überraschte allerdings die Entdeckung, dass koffeinhaltige Getränke ebenfalls signifikant mit oxidativem Stress im Körper verbunden sind. Oxidativer Stress korreliere mit vorzeitiger Alterung und der Entwicklung von Lebensstil-Krankheiten wie Herzkrankheiten und bestimmten Formen von Demenz, einschließlich Alzheimer, so Adventist Record.

Kein Alles-oder-Nichts-Effekt
Dr. Ross Grant, Geschäftsführer des ARI, berichtete, dass bereits bei einer Tasse Kaffee pro Tag Auswirkungen bei den Forschungsteilnehmern sichtbar geworden seien. „Wir haben nicht einfach einen Alles-oder-Nichts-Effekt feststellen können“, so Grant. Der Effekt sei vielmehr graduell. Grant verstehe die sozialen Vorteile der heutigen Kaffeekultur, fordere aber dennoch dazu auf, die Getränkewahl zu überdenken. Populäre Nachrichten, dass Koffein einen positiven Effekt auf die Gesundheit habe, halte Grant für ein Verkaufsargument.

Die Argumente für den Nutzen von Koffein würden die Auswirkungen dessen verharmlosen, was Koffein tatsächlich auf biochemischer Ebene bewirken könne. „Wir wissen seit einiger Zeit, dass Koffein mit Herzkrankheiten in Verbindung steht, es reduziert die Qualität des Schlafes und erhöht Angst und Depression“, teilte Grant mit. Der subjektive Wohlfühlfaktor beim Koffeingenuss würde teuer bezahlt.

Studie in medizinischer Fachzeitschrift veröffentlicht
Die Studie „Significant Relationships Between a Simple Marker of Redox Balance and Lifestyle Behaviours; Relevance to the Framingham Risk Score” wurde seitens der medizinischen Fachzeitschrift Public Library of Science (PLOS one) zur Veröffentlichung angenommen. Die Studie untersucht sowohl die physiologischen als auch die biochemischen Veränderungen im Körper, die durch unterschiedliches Verhalten im Lebensstil hervorgerufen werden. Sie kann hier eingesehen werden: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0187713

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Evangelischer Friedensverband legt Arbeitsschwerpunkte fest

Die evangelische Position zu Krieg und Frieden stärken
„Die evangelischen Positionen zu Fragen von Krieg und Frieden stark zu machen und in den öffentlichen Diskurs als Mahnung und Handlungsoption einzubringen, ist angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wieder von besonderer Dringlichkeit“, betonte EAK-Bundesvorsitzender Dr. Christoph Münchow (Radebeul). Deshalb habe es sich die EAK als Zusammenschluss der landes- und freikirchlichen Friedensarbeit zum vorrangigen Ziel gesetzt, die vielfältigen bestehenden Aktivitäten in Landes- und Freikirchen zu unterstützen und zu verbreiten.

So gewönnen laut Münchow Fragen der Gewissenfreiheit, der Gewissensbildung und der Friedenstheologie zunehmend an Bedeutung. „Wir erleben eine Zunahme bei der Rüstung und bei Rüstungsexporten. Militärische Lösungen spielen bei Konflikten eine immer größere Rolle. Der Verteidigungshaushalt soll deutlich erhöht werden. Wir stehen vor einer Militarisierung der Europäischen Union. Angesichts dessen sind pazifistische Stimmen immer wichtiger“, gab der EAK-Vorsitzende zu bedenken.

Austausch von Erfahrungen
Ein weiteres bedeutsames Aufgabenfeld für seinen Verband sei der Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen der Friedensarbeit zwischen den Landes- und den Freikirchen. „Oft gibt es vor Ort hervorragende Beispiele, die auch von anderen Landeskirchen übernommen werden könnten. Oder mehrere Landeskirchen können gemeinsame Projekte angehen“, erläuterte Christoph Münchow. Die EAK könnte über solche Vorhaben informieren, aber auch Hilfestellungen und Unterstützung anbieten. „Wenn wir wollen, dass sich die Evangelische Kirche in Deutschland immer mehr auf den Weg hin zu einer Kirche des gerechten Friedens macht, dann ist es wichtig, dass wir von entsprechenden Projekten in den Landeskirchen erfahren, diese auch weitergeben, aber auch die vielen interessanten Vorhaben der Friedensarbeit in den Freikirchen oder der Ökumene wahrnehmen.“

Einsatz für Kriegsdienstverweigerer unverzichtbar
Ein immer noch wichtiges Thema sei für die EAK die Kriegsdienstverweigerung. „Die KDV-Beratung wie auch die Lobby-Arbeit für Kriegsdienstverweigerer ist für uns eine Aufgabe, welche die EAK schon seit ihrer Gründung vor mehr als 60 Jahren wahrnimmt und dies auch weiterhin tun wird“, betonte der EAK-Bundesvorsitzende. Nachdem viele Akteure in der KDV-Beratung nach Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ihre Arbeit beendet hätten, sei die entsprechende Tätigkeit der EAK unverzichtbar geworden.

EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind. Weitere Informationen unter www.eak-online.de.

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Bischöfe der orthodoxen Kirche in Deutschland beschließen „Brief an die Jugend“

Ein Ja zur Freiheit
In dem fünfseitigen „Brief an die Jugend“ wird betont, dass Deutschland ein Land ist, „in dem der Einzelne die Möglichkeit hat, sich in Freiheit und Menschenwürde zu entfalten“. Dass in Deutschland Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenwürde zum Allgemeingut gehören, „können wir als Segen Gottes betrachten“. Vor dem Hintergrund eines religiösen Extremismus, der sich an vielen Orten zu verstärken drohe, seien Christen aufgerufen, diese Werte „mit aller Kraft zu verteidigen“. Sie stünden im Einklang mit dem Menschenbild, das in der Heiligen Schrift und in der Tradition der orthodoxen Kirche zum Ausdruck käme. Der Mensch, erschaffen „nach dem Bilde Gottes“, habe die Fähigkeit, sich frei zu entscheiden.

Kein Freibrief für sexuelle Freizügigkeit
Doch Freiheit bedeute auch Verantwortung und betreffe alle Lebensbereiche. Wenn in dem Dokument von „Liebe“ die Rede ist, sei damit mehr gemeint, als „Schmetterlinge im Bauch“. Liebe bedeute die bedingungslose Zuwendung zu einer Person. Es gehe dabei nicht um einen „Freibrief für sexuelle Freizügigkeit“, sondern um Verantwortung zur eigenen Sexualität und der des Partners beziehungsweise der Partnerin. Die Liebe sollte durch „eine kirchliche Ehe gekrönt“ werden, damit dadurch eine christliche Familie entstehe. Dabei solle auch das neu entstehende Leben geschützt werden, denn der Embryo sei „ab der Zeit der Empfängnis“ ein menschliches Wesen.

Abtreibung kommt für orthodoxe Christen nicht in Betracht
In dem Brief bekennen sich die Bischöfe zur Zivilehe, da somit Mann und Frau zivilrechtlich abgesichert seien. Doch hätten christliche Eheleute auch den Wunsch, ihre Gemeinschaft „als ein Geschenk Gottes anzunehmen“, was in einem Traugottesdienst mit dem Versprechen „lebenslanger Treue“ deutlich werde. Dabei segne die orthodoxe Kirche auch den Kinderwunsch und betrachte das Kind als Geschenk Gottes. „Doch auch ohne Kinder ist eine Ehe heilig und vollkommen.“ Es gelte aber zu bedenken, dass Abtreibung „für den orthodoxen Christen weder in der Familienplanung noch anderweitig in Betracht kommen kann und darf“. Die Ehe zwischen Orthodoxen und anderen Christen habe ihre Herausforderungen. Der gemeinsame Empfang der heiligen Kommunion sei nicht möglich, da keine vollständige Einheit im Glauben bestehe. Noch komplizierter wäre es bei einer Ehe mit einem nicht christlichen Partner. Hier bilde die Zivilehe „einen gangbaren Weg“.

Homosexuelle mit Respekt behandeln
Da nach orthodoxem Verständnis das „Mysterium der Ehe“ eine Verbindung zwischen Mann und Frau voraussetze, „ist die Eheschließung von homosexuellen Paaren in unserer Kirche nicht möglich“. Offene Fragen in Bezug auf homosexuelle Menschen gehörten in den Bereich der Seelsorge und der taktvollen Begleitung durch die Kirche. Es wird in dem Brief betont, dass alle Menschen nach dem Bild Gottes erschaffen seien. Deshalb werden auch die orthodoxen Kirchengemeinden dazu aufgefordert, „allen Menschen Liebe und Respekt entgegenzubringen“.

Die Bischofskonferenz weist darauf hin, dass durch die ständigen Veränderungen in der Gesellschaft auch die traditionelle Familie heute „vor radikalen Herausforderungen“ stehe. Die Bischöfe sehen ihre Aufgabe darin, orthodoxe Gläubige „mit geistlichem Rat zu begleiten und nicht Vorschriften mechanisch zu formulieren“.

Die Bischöfe beschäftigten sich bei ihrer Herbstvollversammlung auch mit der Situation des orthodoxen Religionsunterrichts. Sie verabschiedeten dazu ein weiteres Hirtenwort, und zwar „An das orthodoxe Kirchenvolk in Deutschland“. Darin wird die Notwendigkeit eines solchen Unterrichtes für alle orthodoxen Kinder unabhängig von ihrer Nationalität und Diözesanzugehörigkeit betont, denn dieser „leistet einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen der orthodoxen Christinnen und Christen in der Bundesrepublik. Hier begegnen sich unsere Kinder und nehmen sich gegenseitig als Geschwister im gemeinsamen orthodoxen Glauben wahr.“ Vorgestellt wurde in Frankfurt ein Modell der Ausbildung von orthodoxen Religionslehrern, das von der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Universität München vorgelegt wurde und ihre Billigung erhielt.

Orthodoxe Bischofskonferenz
Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Zu ihr gehören die jeweiligen für Deutschland zuständigen Bischöfe folgender Autokephaler Orthodoxer Kirchen: Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel, Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien sowie Russische, Serbische, Rumänische, Bulgarische und Georgische Orthodoxe Kirche.

Oberstes Gremium der OBKD ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst zusammentritt. Den Vorsitz der OBKD hat immer der Vertreter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel (derzeit Metropolit Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraleuropa), Generalsekretär ist Ipodiakon Nikolaj Thon (Russische Orthodoxe Kirche). In Deutschland gibt es über 1,5 Millionen orthodoxe Christen, die damit die drittgrößte christliche Konfession in der Bundesrepublik bilden.

„Ein Brief der Bischöfe der orthodoxen Kirche in Deutschland an die Jugend über Liebe – Sexualität – Ehe“ steht im Internet als PDF-Datei unter http://www.obkd.de/Texte/Brief%20OBKD%20an%20die%20Jugend.pdf zur Verfügung. Das „Hirtenwort der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland zum Religionsunterricht. An das orthodoxe Kirchenvolk in Deutschland“ ist unter http://www.obkd.de/Texte/OBKD%20Hirtenbrief%20zum%20ORU.pdf zu finden.

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185 Studierende aus 31 Ländern in Friedensau

Die Hälfte der Studierenden kommt aus anderen Ländern
Von den 185 Studierenden kommen 92 aus 30 anderen Ländern. Das entspricht einem Ausländeranteil von 50 Prozent. Ihre Herkunftsstaaten sind Ägypten, Äthiopien, Bangladesch, Brasilien, Bulgarien, Burundi, Estland, Eritrea, Ghana, Haiti, Kanada, Kenia, Kroatien, Laos, Liberia, Litauen, Luxemburg, Mexiko, Myanmar, Nigeria, Peru, Rumänien, Russland, Sambia, Slowenien, Sudan, Tansania, Ukraine, Ungarn und USA.

Bereits 2010 hatte die Theologische Hochschule Friedensau von der Landesrektorenkonferenz den Preis zur „Förderung von Aktivitäten zur Integration ausländischer Studierender und gegen Fremdenfeindlichkeit“ erhalten. Die Landesrektorenkonferenz ist ein Gremium der zehn staatlichen und privaten Hochschulen und Universitäten Sachsen-Anhalts.

Fachbereich Theologie
Im Wintersemester 2016/2017 sind 44 Personen im Fachbereich Theologie eingeschrieben, davon 21 im Studiengang „Bachelor of Arts Theologie“ (B.A. – sechs Semester) 15 im Programm „Master of Arts Theologie“ (M.A. – vier Semester) und acht als „Master of Arts Theological Studies“ (M.T.S. – englischsprachig, vier Semester). 2017 gab es in Theologie sechs Neuzugänge.

Fachbereich Sozialwesen
Der Fachbereich Christliches Sozialwesen verzeichnet 117 Studierende, davon 16 Neuzugänge. Es haben belegt: 22 Personen „Bachelor of Arts Soziale Arbeit“ (B.A. – sechs Semester), zehn „Bachelor of Arts Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ (B.A. – berufsbegleitend neun Semester), 21 „Master of Arts Counseling/Beratung“ (M.A. – vier Semester), 45 „Master of Arts International Social Sciences“ (M.A. – englischsprachig vier Semester), 13 „Master of Arts Sozial- und Gesundheitsmanagement“ (M.A. – berufsbegleitend sechs Semester) und sechs „Master of Arts Musiktherapie“ (M.A. – berufsbegleitend sechs Semester).

Deutsch als Fremdsprache
„Deutsch als Fremdsprache“ ist bereits seit 1993 ein fester Bestandteil der Theologischen Hochschule Friedensau. Kursteilnehmer mit Grundkenntnissen können sich in zwei Semestern sprachlich auf ihr Studium vorbereiten. Für Interessenten ohne Vorkenntnisse gibt es einen Anfängerkurs. Das Ziel beider Kurse ist der TestDaF (Test Deutsch als Fremdsprache zur Berechtigung zum Studium an deutschen Hochschulen). Für die Studierenden im Kurs für Fortgeschrittene ist es möglich, das Niveau für diesen Test nach einem Jahr zu erreichen. Die Anfänger brauchen erfahrungsgemäß dafür 1,5 bis zwei Jahre. Am Deutschkurs nehmen gegenwärtig 24 Studierende teil, davon sind 23 neu.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau befindet sich in Trägerschaft der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wurde 1899 gegründet und erhielt 1990 die staatliche Anerkennung.

Der Fachbereich Theologie verfügt über die wissenschaftlichen Institute Altes Testament und biblische Archäologie, Adventistische Geschichte und Theologie, Historisches Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, Institut für seelische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter, Kirchenmusik, Missionswissenschaft, Religionsfreiheit, Sprachen sowie Weiterbildung.

Zum Fachbereich Christliches Sozialwesen gehören die Institute für Evaluation in der Entwicklungszusammenarbeit und in der humanitären Hilfe, für den Schutz von ethnischen, linguistischen und religiösen Minderheiten, Entwicklungszusammenarbeit, Familien und Sozialforschung, Sucht- und Abhängigkeitsfragen, Kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung sowie Musiktherapie.

Die Hochschulbibliothek Friedensau, zu der auch eine Musikalienbibliothek und die Freikirchenbibliothek des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) gehören, umfasst über 150.000 Medien. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

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Adventistischer Theologe ermutigt zur „inklusiven Gesellschaft“ bei Besuch in Kolumbien

„Ein integrativer Dialog, der Stimmen aus allen Teilen der kolumbianischen Gesellschaft einbezieht, wird dazu beitragen, einen starken und dauerhaften Frieden zu fördern“, sagte Ganoune Diop bei dem Treffen, das am 9. November im Büro des Ministers in der Hauptstadt Bogota stattfand. Es könne keinen tiefen und dauerhaften Frieden geben ohne eine breite Beteiligung aller Bereiche der Gesellschaft, einschließlich der Stimmen von religiösen Minderheitsgruppen, so Diop.

Laut PARL seien mehr als 80 Prozent der kolumbianischen Bevölkerung römisch-katholisch. Obwohl die Religions- und Glaubensfreiheit im Land verfassungsrechtlich geschützt ist, sei es für Angehörige von Minderheitskirchen in Kolumbien manchmal immer noch schwierig, ihre Stimme im breiteren öffentlichen Diskurs zu Gehör zu bringen.

Friedensabkommen nach Jahrzehnten der Gewalt
Seit den späten 1940er Jahren gab es in Kolumbien anhaltende Unruhen und Gewalt, da sowohl aufständische Gruppierungen als auch paramilitärische Organisationen gegen die Regierung gekämpft haben. Im vergangenen Jahr wurde ein wegweisendes Friedensabkommen zwischen der Regierung und Rebellengruppen geschlossen. Das Land stehe nun vor der beängstigenden Aufgabe, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und gleichzeitig eine neue Gesellschaft nach den Konflikten aufzubauen, so PARL.

Konferenz der Sekretäre der Christlichen Weltgemeinschaften
Diop traf sich mit Innenminister Guillermo Rivera Flórez im Rahmen einer Delegation der Konferenz der Sekretäre der Christlichen Weltgemeinschaften (CS/CWC). Die CS/CWC ist eine informelle Zusammenkunft von Leitern verschiedener christlicher Gemeinschaften, die sich jedes Jahr an einem anderen Ort zu bilateralen und multilateralen Gesprächen treffen. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen sowie Anliegen, Informationen und Neuigkeiten über die jeweiligen Konfessionen auszutauschen. Diop ist seit 2014 Generalsekretär der CS/CWC. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit rund 50 Jahren bei diesen Jahresversammlungen vertreten.

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Am Thema Glaubenswechsel scheiden sich die Geister

Probleme mit der Religionsfreiheit auch in Europa
Der Bericht gibt einen Überblick zur globalen Lage des Menschenrechts auf Religionsfreiheit und zeigt, in welchem Maß und auf welche Weise die religiöse Freiheit von Christen in vielen Ländern und Regionen missachtet oder eingeschränkt werde. Laut dem Ökumenischen Bericht sei die Situation von Christen im Nahen Osten nach wie vor besonders bedrängend. Aufgrund langfristiger Trends und der Auswirkungen der Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staates drohe in einigen Ländern ein Ende der christlichen Präsenz. Auch in Teilen Afrikas, etwa im Norden Nigerias, würden Christen Opfer islamistischer Gewalttäter. Daneben stünden autoritär regierte Länder, wie China, Vietnam und Nachfolgestaaten der Sowjetunion, welche religiöse Aktivitäten der staatlichen Herrschaft unterstellten und sie deshalb engmaschig überwachten und einschränkten. In den zurückliegenden Jahren habe darüber hinaus die Unterdrückung bestimmter Religionen zur Förderung eines traditionellen religiös-kulturellen Erbes an Bedeutung gewonnen. Der Bericht nennt Myanmar und Indien als Beispiele für diesen „kulturalistischen“ Trend. Der Ökumenische Bericht richtet die Aufmerksamkeit aber auch auf Europa, wo religiöse Zeichen und Bekenntnisse zunehmend aus dem öffentlichen Bereich, etwa aus Schulen, verbannt würden.

Das Recht, den Glauben zu wechseln
Schwerpunktthema des von den Kirchen vorgelegten Berichts ist das Recht, den Glauben zu wechseln und einen neuen Glauben anzunehmen. Nach den internationalen Menschenrechtskonventionen handele es sich dabei um einen integralen Bestandteil der Religionsfreiheit. Der Ökumenische Bericht spricht von einer „Nagelprobe der Religionsfreiheit“. Bischöfin Bosse-Huber hob die Bedeutung, die diesem Thema beizumessen sei, hervor: „In manchen islamisch/islamistisch geprägten Ländern ist jeglicher Glaubenswechsel verboten. Wenn also jemand vom Muslim zum Christ wird, dann kann dies lebensgefährlich werden.“ So könnten sich etwa im Iran Menschen nur im Verborgenen zur Kirche bekennen und seien dennoch in höchstem Maße gefährdet.

Autor des inhaltlichen Schwerpunkts im Bericht ist Dr. Heiner Bielefeldt, Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Universität Erlangen-Nürnberg und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Glaubensfreiheit. Er stellt fest, dass sich am Thema Konversion die Geister scheiden und schlussfolgert: „Nur wenn die Möglichkeit zum Glaubenswechsel rechtlich eröffnet ist, kann auch das Verbleiben innerhalb einer Religionsgemeinschaft als Ausdruck persönlicher Freiheit verstanden werden.“ Dazu gehöre, dass Menschen das Recht zugestanden werde, über ihre grundlegenden Überzeugungen nachzudenken, eventuell aufkommende Zweifel offen zu kommunizieren, sich mit anderen Überzeugungen aktiv auseinanderzusetzen und gegebenenfalls ihre Glaubensgemeinschaft zu verlassen und sich neu zu orientieren. Auch das Recht, andere Menschen zum Glaubenswechsel einzuladen, zähle zur Religionsfreiheit.

Ein Netzwerk von Information
„Durch unsere Partnerkirchen und -gemeinden sowie durch kirchliche Hilfswerke und unsere Missionswerke sind wir in vielen Ländern vor Ort vernetzt und dadurch gut informiert“, so Bischöfin Petra Bosse-Huber. Regelmäßig gebe es durch Berichte der kirchlichen Dienste und Werke gute Einblicke in die konkrete Situation von Menschen in Not, die der Öffentlichkeit weitergeben würden. Außerdem besuchten Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland die Partner, um sich ein eigenes Bild zu machen und auch durch die „stille Diplomatie“ des Gesprächs, etwa mit Regierungsvertretern, den Christen in Bedrängnis zu helfen.

Keine konkreten Zahlen über verfolgte Christen
Erzbischof Ludwig Schick betonte, dass dem Ökumenischen Bericht die Auswertung einer Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen zugrunde läge. Auf quantitative Einordnungen sei aus methodischen Gründen weitgehend verzichtet worden. „Für genaue Angaben über die Zahl der weltweit verfolgten Christen ist ein weitaus komplexeres wissenschaftliches Instrumentarium notwendig, als es bislang vorgelegt wurde.“ Der Bericht lege den Schwerpunkt auf die Erforschung der Ursachen von Bedrängnis und Verfolgung von Christen.

Es gebe zwar ein vielfaches Interesse daran, die Verfolgungssituationen auch zahlenmäßig einzuschätzen, wie es beispielsweise „Open Doors“ mit dem jährlichen „Weltverfolgungsindex“ tue. „Doch wir haben uns dagegen entschieden, vermeintlich konkrete Zahlen zu repräsentieren“, so Schick. Als Gründe nannte er: Je intensiver Verfolgungssituationen untersucht würden, desto deutlicher wären die Schwierigkeiten einer zahlenmäßigen Erfassung. Quantitative Aussagen setzten ein weitaus komplexeres Instrumentarium voraus, als bislang von unterschiedlichen Organisationen oder Instituten vorgelegt werden konnte. Zudem seien Verfolgungssituationen häufig nicht nur beziehungsweise nicht eindeutig religiös begründet. Es gebe neben religiösen auch sich überlappende ethnische, wirtschaftliche, soziale und politische Spannungsfelder. Außerdem solle der Eindruck vermieden werden, als seien individuelles Leid und persönliche Unrechtserfahrungen messbar, kategorisierbar und damit auch in Vergleich oder gar in Konkurrenz zu den Erfahrungen anderer zu setzen.

Gebetstage für verfolgte Christen
Die Veröffentlichung des Ökumenischen Berichts ist Teil der Bemühungen der beiden großen Kirchen in Deutschland auf die Situation bedrängter Christen aufmerksam zu machen und die Betroffenen zu unterstützen. Zum jährlichen Gebetstag für bedrängte und verfolgte Christen laden die evangelische Kirche am zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere) am 25.2.2018 sowie die römisch-katholische Kirche am 26. Dezember 2017 (Stephanustag) ein.

Der „Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ ist unter www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf als PDF-Datei abrufbar.

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„Ökumenische Konsultation christlicher Kirchen in Italien“ gebildet

Dem Gremium sollen alle christlichen Konfessionen in Italien angehören können. Laut Vorsitzendem der Ökumene- und Dialogkommission der Italienischen Bischofskonferenz, Cristiano Bettega, versteht sich das Gremium als „Willenszeichen, den in den vergangenen Jahren gemeinsam zurückgelegten Weg der Kirchen fortzusetzen“. Die Ökumenische Konsultation stelle keine neue juristische Struktur dar, sondern wolle der gegenseitigen Information und Absprache dienen, um etwa bei aktuellen Ereignissen schneller und besser gemeinsam reagieren zu können.

Bei einem Treffen am 12.2.2018 sollen Einzelheiten der Zusammenarbeit, wie interne Regelungen und Modalitäten des Konsultationsgremiums sowie Orte und Häufigkeit der Treffen, beschlossen werden. Laut Bettega wolle man die Türen für alle offenhalten und habe den klaren Wunsch, „auch andere Kirchen auf diesem Weg mit einzubeziehen, die aus verschiedenen Gründen noch nicht Teil dieser Arbeitsgruppe waren“.

An den Konsultationsgesprächen zur Vorbereitung der Reformationsfeierlichkeiten haben sich bisher folgende Konfessionen beteiligt: Die römisch-katholische Kirche, die armenisch-apostolische Kirche, die koptisch-orthodoxe Kirche, der Bund evangelischer Kirchen in Italien (mit seinen Mitgliedskirchen: Baptisten, Heilsarmee, Lutheraner, Methodisten und Waldenser), die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie die Kirche von England.

Beim Treffen der Ökumenischen Konsultation am 5. Dezember fehlten laut SIR Vertreter der rumänisch-orthodoxen Diözese in Italien sowie der Diözesen des Ökumenischen Patriarchats in Italien und Malta. Diese wollen sich den Angaben zufolge aber an der Ökumenischen Konsultation beteiligen.

Adventisten sprechen von positiver Erfahrung
In einer Erklärung teilte Pastor Davide Romano, Leiter der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, mit, dass die Erfahrung, die bei den Konsultationen hinsichtlich der Reformations-feierlichkeiten gewonnen wurde, positiv sei. Jede Kirche sei in der Lage gewesen, „die Prinzipien, die die protestantische Reformation inspiriert hatten, in einem Geist der brüderlichen Aufmerksamkeit und des gegenseitigen Zuhörens mit äußerster Offenheit zu unterbreiten.“ Diese Konsultationen stellten aber keine „ökumenische strukturierte Organisation“ dar. „Sollte sich der aktuelle Dialog und Austausch jedoch zu einem strukturierten und formal repräsentativen Gremium entwickeln […] würden die Vertreter der Adventgemeinde ihre Teilnahme nur als Beobachter und nicht als Mitglieder wahrnehmen“, so Romano.

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808.172 Unterschriften zum Schutz von Christen in Syrien und im Irak

Zielsetzung der Kampagne
Die Zielsetzung der Kampagne bestehe darin, Christen und ihre Kirchen im Nahen Osten in einer Weise zu unterstützen, dass sie und andere religiöse Minderheiten in den Ursprungsländern des Christentums nicht ausgelöscht werden, schreibt die Hilfsorganisation. Das Christentum habe sich vor 2.000 Jahren vom Nahen Osten, der Wiege dieser Weltreligion, in alle Welt ausgebreitet.

Drei Maßnahmen gefordert
Für die Gegenwart und die Zukunft soll laut Kampagne sichergestellt werden, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen – das Prinzip der Gleichheit und Unveräußerlichkeit der Rechte – den Schutz aller syrischen und irakischen Staatsbürger garantieren, unabhängig von Rasse, Religion oder Status.

Zweitens sollen menschenwürdige Lebensbedingungen durch die Bereitstellung von angemessenem Wohnraum, Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Bildung für alle Bürger gewährleistet werden, insbesondere für zurückkehrende Flüchtlinge und Binnenflüchtlinge.

Im Weiteren sollen verantwortliche Führungspersönlichkeiten und Organisationen identifiziert und ermutigt werden, in der Versöhnung und beim Wiederaufbau der syrischen und irakischen Zivilgesellschaft eine zentrale und tragende Rolle zu spielen.

12-jähriger Iraker übergibt Petitionsurkunde
Als Botschafter der Christen in Syrien und dem Irak waren laut Open Doors der 12-jährige Noeh und sein Vater Hathem aus Karamles, Nordirak, bei der Übergabe der Petition an das Büro des Untergeneralsekretärs der Vereinten Nationen dabei. Es sei dabei auch zu einem Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Kirche und Politik, wie dem Leiter des Außenamts im Entwicklungsprogramm der UN (UNDP), Michael O’Neill, gekommen.

Laut Philippe Fonjallaz, Geschäftsführer von Open Doors Schweiz und Österreich haben während der siebenjährigen Sammelzeit Menschen aus 143 Ländern die Petition unterschrieben. 65.000 Unterschriften kommen demnach direkt aus dem Irak, 27.376 aus der Schweiz.

Ausgrenzung der Christen auch durch die muslimische Mehrheitsgesellschaft
Schon vor der Machtergreifung durch den IS hätten Christen im Irak durch die muslimische Mehrheitsgesellschaft Beraubung, Enteignung, gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt, auch im politischen und wirtschaftlichen Leben, so das Hilfswerk. So seien den Christen Arbeitsstellen verweigert und der Schulbesuch verunmöglicht worden. Zu staatlicher Unterstützung oder Sozialdiensten hätten sie als Christen keinen Zugang gehabt. Es sei auch zu Entführungen, Anschlägen und Morden gekommen. Die Christen wollten aber in ihrer Heimat bleiben, schreibt Open Doors. Der 12-Jährige Noeh besuche in seinem Heimatort wieder die Schule und helfe der Familie beim Aufbau des zerstörten Hauses.

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Adventisten in Südamerika äußern sich zur Todesstrafe

Entstehungsgeschichte des Dokuments
Laut AR wurde die Erklärung zur Todesstrafe von der Ethik-Kommission des Biblischen Forschungsinstituts der adventistischen Weltkirchenleitung vorbereitet, weil es eine spezifische Anfrage dazu gab. Das Biblische Forschungsinstitut (BRI) ist ein Beratungsgremium der Weltkirche für theologische Fragen. Dr. Ekkehardt Müller, stellvertretender BRI-Direktor, der das Team der BRI-Ethikkommission leitete, erklärte, dass dieser Beitrag keine umfassende Bearbeitung des Themas „Todesstrafe“ darstelle. Dieser Meinungsbeitrag wurde dann im November der Kirchenleitung in Südamerika vorgelegt und als deren Erklärung zur Todesstrafe verabschiedet.

„Todesstrafe: eine Meinung“
Die Bibel ignoriere das Leiden der von abscheulichen Verbrechen Betroffenen nicht, heißt es im Dokument. Es stelle sich aber die Frage, ob die Todesstrafe eine angemessene Antwort darauf darstelle. Die Anwendung der Todesstrafe sei oft mit Verfahrensschwierigkeiten behaftet und unumkehrbar. „Dies sollte uns sehr vorsichtig machen“.

Kirche und Todesstrafe
Im Alten Testament werde die Todesstrafe in einer Reihe von Fällen erwähnt. Im Neuen Testament werde diese Gesetzgebung aber nicht auf die christliche Kirche angewendet. „Mit Seinem ersten Kommen beendete Jesus die jüdische Theokratie und etablierte seine Ethik des Reiches, wie sie in der Bergpredigt (Mt 5-7) und an anderen Stellen (z.B. Mt 26,52) verkündigt wird“, so das Dokument. Das Töten von Ketzern, wie es in der Vergangenheit von einigen christlichen Kirchen praktiziert wurde, sei nicht nur ungerechtfertigt, sondern aus biblischer Sicht absolut falsch und rechtswidrig.

Regierungen und Todesstrafe
Das Dokument erwähnt zwei Texte aus der Bibel (1. Mose 9,5-6; Römerbrief 13,4) die üblicherweise verwendet würden, um die Vollstreckung der Todesstrafe durch Regierungen zu unterstützen. Es erkennt allerdings an: „Derzeit besteht es keine Einigung über die Auslegung dieser Texte in der größeren christlichen Gemeinschaft oder in der Adventgemeinde. Folglich gibt es auch keine Einigung über die Frage, ob Regierungen aus biblischer Sicht die Todesstrafe einführen dürfen oder sogar sollten.“

Die Kirche sollte aber keine aktive Rolle bei der Förderung der Todesstrafe einnehmen. Im abschließenden Abschnitt des Dokuments wird Kirchenmitgliedern empfohlen, sich nicht an Kampagnen zur Förderung der Todesstrafe zu beteiligen, da die Mission der Kirche nicht darin bestehe, „Tod zu fördern, sondern Leben und Hoffnung zu verkünden“.

Die englische Originalversion des Dokuments „Death Penalty: An Opinion“:
https://adventistbiblicalresearch.org/sites/default/files/pdf/Death%20Penalty%20%20An%20Opinion%20rev7%20copy.pdf

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Schüler lernen mit PC und Internet überwiegend zu Hause

Mädchen nehmen sich mehr Zeit für die Hausaufgaben
Insgesamt verbringen Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 19 Jahren nach eigener Schätzung durchschnittlich 97 Minuten an einem Wochentag mit ihren Hausaufgaben mit und ohne Computer und Internet. Mädchen investieren mit 115 Minuten deutlich mehr Zeit als Jungen (80 Minuten). Knapp die Hälfte ihrer Lern- und Hausaufgabenzeit (45 Prozent oder 44 Minuten) arbeiten die zwölf- bis 19-jährigen Schülerinnen und Schüler jeden Tag zuhause am Computer oder im Internet für die Schule. Die digitale Hausaufgabenzeit steigt mit zunehmendem Alter der Jugendlichen von einer guten halben Stunde bei den Zwölf- bis 13-Jährigen auf eine gute Stunde bei den volljährigen Schülern an.

In der Schule Whiteboards und stationäre Computer
Wenn es dagegen um den Einsatz digitaler Medien in der Schule geht, so scheinen bislang nur das Whiteboard (31 Prozent) und der Computer (22 Prozent) nennenswert im Schulalltag mit einer Nutzung von mindestens mehrmals pro Woche angekommen zu sein. Smartphones (13 Prozent), Laptops (9 Prozent) oder Tablet-PCs (4 Prozent) spielen noch immer keine große Rolle. Auch die weitere Betrachtung der Nutzung zumindest einmal im Monat bestätigt dieses Bild: Nur jeder zehnte Schüler nutzt im Zeitraum von vier Wochen einen Tablet-PC in der Schule (11 Prozent), jeder Vierte ein Notebook (25 Prozent) und jeder Dritte ein Smartphone (31 Prozent). Nur Whiteboards (43 Prozent) und stationäre Computer (59 Prozent) kommen bei jedem zweiten Schüler monatlich zum Einsatz.

Jugendliche schwach bei Kalkulationsprogrammen
Neben der Häufigkeit der Nutzung verschiedener digitaler Medien an der Schule nimmt die JIM-Studie 2017 auch die Kompetenzen der Jugendlichen im Umgang mit Standardsoftware in den Blick. Die Jugendlichen wurden gebeten, sich selbst zu benoten, wie sie ihre Fähigkeiten in Bezug auf die Basisprogramme Word, Excel und PowerPoint oder Programme anderer Softwareanbieter mit vergleichbarer Funktionalität einschätzen. Besonders fit sehen sich Jugendliche bei Textverarbeitungsprogrammen wie Word. Hier gibt sich jeder Fünfte die Note 1, jeder Zweite bewertet sich mit einer 2. Ähnlich positiv ist die Bewertung bei PowerPoint: Im Umgang mit Präsentationsprogrammen geben sich fast zwei Drittel der Jugendlichen eine 1 oder 2. Deutlich schlechter schätzen Jugendliche ihre Fähigkeiten bei Kalkulationsprogrammen wie Excel ein. Hier geben sich nur sieben Prozent die Note 1 und ein Fünftel die Note 2.

JIM-Studie 2017
Die Studienreihe JIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Befragung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2017 telefonisch befragt. Die JIM-Studie 2017 ist im Internet unter www.mpfs.de als PDF-Datei abrufbar.

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Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft

Dass Kirche und Staat getrennt sein sollen hat eine lange Tradition, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Bereits die Täufer der Reformationszeit forderten Glaubensfreiheit und bildeten staatsunabhängige Untergrundkirchen. Auch in Polen und England erhoben Vertreter der „Radikalen Reformation“ als Konsequenz ihres Verständnisses der christlichen Lehre die Forderung nach uneingeschränkter Religionsfreiheit für alle Menschen und nach einer religiös neutralen Staatsordnung. Die Tagung spannte einen Bogen von den theologischen und historischen Ursprüngen des freikirchlichen Verständnisses der Trennung von Staat und Kirche bis hin zu Gegenwartsfragen im Kontext einer religiös pluralistischen, freiheitlichen Gesellschaft.

Wiederherstellung der Kirche nach neutestamentlichem Vorbild
Privatdozentin Dr. Astrid von Schlachta, Universität Regensburg und 1. Vorsitzende des Mennonitischen Geschichtsvereins, beleuchtete das Thema aus Sicht der Täufer des 16. Jahrhunderts. Sie stellte fest, dass es im 16. Jahrhundert weder eine freie Gesellschaft noch eine freie Kirche gab. Auch seien die Täufer keine homogene Gruppe gewesen. Durch die Bekenntnistaufe hätten sie sich von den bisherigen Reformatoren, aber auch von der alten Kirche abgegrenzt. Durch Verweigerung des Eides und des Kriegsdienstes wären sie aber auch im Gegensatz zur weltlichen Obrigkeit gestanden. Ihnen sei es um die Wiederherstellung der wahren Kirche nach neutestamentlichem Vorbild gegangen. Diese Kirche sollte unabhängig von staatlicher Beeinflussung sein. Das Verhältnis zum Staat sei in den einzelnen Täuferkreisen unterschiedlich gewesen. Die Palette der Möglichkeiten reichte von totaler Verweigerung von Steuer, Kriegsdienst und Eid über eine teilweise Akzeptanz der „Untertanenpflichten“ bis hin zur Annahme eines staatlichen Amtes.

Der Staat soll säkular sein
Dr. Sascha Salatowsky, Forschungsbibliothek Gotha, befasste sich mit den Polnischen Brüdern und den Sozinianern. Der Sozinianismus war eine rationalistische Strömung innerhalb der Theologie und Philosophie des 16. bis 18. Jahrhunderts und gehört zu den Impulsgebern der europäischen Aufklärung. Die Strömung ist nach dem italienischen Antitrinitarier Lelio Sozzini und seinem Neffen Fausto Sozzini benannt. Das Zentrum des Sozinianismus war die polnische Stadt Raków, wo sich die „Polnischen Brüder“ 1564 von der Reformierten Kirche in Polen abgespalten hatten. Wie schon die Täufer vor ihnen verurteilten auch sie den Krieg und lehnten den Kriegsdienst ab. Da sie von der Gleichheit aller Menschen überzeugt waren, wandten sie sich auch gegen die Feudalhierarchie. Ausgehend von der Überzeugung, dass die Bibel die alleinige Quelle der Lehre sei und als Wort Gottes nichts enthalten könne, was der Vernunft widerspricht, lehnten die Sozinianer die kirchliche Lehre von der Trinität, der Inkarnation und den Sakramenten ab. In der Kirche der Brüder habe es ständig Diskussionen über das Verhältnis von Kirche und Staat gegeben. Dort sei die Auffassung vertreten worden, dass der Staat säkular sein müsse, um allen Konfessionen ihre Freiheit zu bieten.

Gewissen als Naturrecht
Die englische Reformation war eine staatlich Maßnahme, indem sich König Heinrich VIII. 1534 von Rom trennte und die Anglikanische Staatskirche mit ihm als Oberhaupt gründete, so Professor Dr. John Coffey, University of Leicester/Großbritannien. Die Bischöfe wurden von den Monarchen ernannt und die Kirche war dem Staat rechenschaftspflichtig. Die Kirche von England habe daher nahezu die gesamte Bevölkerung umfasst. Gegen die Staatskirche protestierte als einer der ersten Thomas Helwys, der 1612 die erste Baptistengemeinde Englands in London gründete. Radikale, puritanische Dissenter (Abweichler) formulierten im 17. Jahrhundert den Satz „Die Freiheit des Gewissens ist ein Naturrecht“, sodass es nicht im Ermessen des Staates läge Duldung zu gewähren. Sie forderten „Glaubensfreiheit“ sowie die Trennung von Kirche und Staat. Doch dies sei die Auffassung einer Minderheit gewesen. Die „Uniformitätsakte“ von 1662 habe der gesamten Nation abermals mit den Anglikanern eine einzige, autorisierte Kirche aufgezwungen.

Betonung der Menschenwürde
Professor Dr. Gerhard Lindemann, Technische Universität Dresden, befasste sich mit dem Dissentertum und dem Liberalismus im England des 19. Jahrhunderts. Als Dissenter wurden die protestantischen „Nonkonformisten“ bezeichnet, die sich im Laufe der Kirchenreformen des 16. bis 18. Jahrhunderts von der Anglikanischen Kirche trennten und eigene Glaubensgemeinschaften bildeten. So entstand der Kongregationalismus, der von der Unabhängigkeit und Entscheidungsgewalt der einzelnen Kirchengemeinde ausgeht und forderte, dass der Staat so wenig wie möglich in die religiösen Belange der Bürger eingreifen solle. Die Quäker, die Religiöse Gesellschaft der Freunde, setzten sich für die Würde aller Menschen ein, sodass es in England zu einem Bündnis von Christen, Politikern, Schriftstellern und Journalisten kam und das Parlament schließlich 1833 die Aufhebung der Sklaverei im britischen Kolonialreich beschloss. Es gab auch Kampagnen für die Trennung von Kirche und Staat, sodass ab 1828 die Nonkonformisten auch politische Ämter bekleiden durften und damit den Anglikanern rechtlich gleichgestellt wurden.1829 erfolgte für die Katholiken die Aufhebung aller rechtlichen Beschränkungen.

Unpolitische Freikirchen in Deutschland
Über die Freikirchen im Deutschland des 19. Jahrhunderts sprach Dr. Thomas Hahn-Bruckart, Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Freikirchen seien in dem konfessionell geprägten Deutschland geduldet worden, wenn sie nicht als staatgefährdend galten oder wenn sie sogar wirtschaftliche Vorteile brachten, wie etwa die Hugenotten. Im 19. Jahrhundert kamen neben der Herrnhuter Brüdergemeine und den Mennoniten weitere Freikirchen dazu. Hahn-Bruckart schilderte die Entstehung der Baptisten (erste Gemeinde 1834 in Hamburg), der Methodisten (seit 1831 in Württemberg) und der Freien evangelischen Gemeinde (1854 in Wuppertal-Elberfeld). Diese hätten durch die Staatskirchen Repressionen erlitten und versucht, sich an die staatlichen Gegebenheiten anzupassen, indem sie ihre Staatstreue betonten und sich unpolitisch verhielten.

Freikirchen loyal zum NS-Staat
Um Freikirchen im Nationalsozialismus ging es im Vortrag von Dr. Andreas Liese, Institut für Baptismusstudien der Theologischen Hochschule Elstal. Er hatte dabei die 1926 in Leipzig gegründete Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) im Blick zu der damals die Baptisten, Methodisten und die Freie evangelische Gemeinde gehörten. Auch in der Weimarer Republik seien die Freikirchen, trotz Religionsfreiheit, ausgegrenzt und als Sekte bezeichnet worden. Die VEF blieb zur damaligen Regierung auf Distanz. Sie beklagte unter anderem einen Verfall der Sitten und dass auch Gottlosen Rechte eingeräumt würden. Trotz gewisser Vorbehalte habe es dagegen positive Äußerungen zum NS-Staat gegeben, da ein Christ der Obrigkeit untertan sein solle. Gelobt worden seien das von der Regierung propagierte „positive Christentum“ und der Kampf gegen „Schund und Schmutz“. Die VEF zeigte sich dankbar für die neue Regierung, denn es habe die Gefahr bestanden, dass sonst die Kommunisten die Macht ergriffen hätten und mit ähnlichen Verhältnissen wie in der Sowjetunion, einschließlich der Verfolgung von Christen, zu rechnen gewesen wäre. Die Freikirchen wären gegenüber dem NS-Staat loyal aufgetreten und wollten unpolitisch ein. Ihnen sei es allein um die Verkündigung des Evangeliums gegangen.

Untypisches Verhalten in der DDR
Dr. Imanuel Baumann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, schilderte das Wirken des baptistischen Laienpredigers Helmut Samjeske in der Etablierungsphase der SED-Diktatur. Dieser sei bereits 1939 wegen seines konfrontativen Verhaltens zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wäre er vom Baptistenbund wegen seiner polemischen Verkündigung gerügt worden. Dennoch habe er im Oktober 1950 eine Evangelisationsreise in Mecklenburg mit 50 Vorträgen durchgeführt. Dabei habe er sich auch gegen die sozialistische Friedenspolitik und den Fortschrittsglauben ausgesprochen und betont: „Wir warten nicht auf Frieden, sondern auf unseren Heiland.“ Zu den einzelnen Veranstaltungen wären bis zu 300 Menschen gekommen. Daraufhin wurde er 1951 wegen „Hetze gegen die DDR“ verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 28.5.1953 verstarb er in der Haft. Baumann betonte, dass das Verhalten von Samjeske untypisch für die Baptisten in der DDR gewesen sei.

Wächteramt der Kirche
Wie ein Christ als zivilgesellschaftlicher Akteur wirken kann, machte Professor Dr. Michael Haspel, Friedrich-Schiller-Universität Jena und Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, am Beispiel des Bürgerrechtlers und baptistischen Pastors Martin Luther King deutlich. Die damalige Bürgerrechtsbewegung sei geprägt gewesen durch die Akzeptanz der politischen Demokratie, die Hoffnung auf den Rechtsstaat, Mitwirkung von Mitgliedern aus unterschiedlichen Kirchen und Religionen, die theologische und politische Begründung der Bürger- und Menschenrechte sowie die Rolle der Kirche als „Gewissen und Wächteramt“. Das bedeute, dass christliche Nächstenliebe sich auch für Gerechtigkeit in der Gesellschaft einsetzt. Der Glaube zeige sich im Handeln. Die individuelle und die soziale Erlösung könnten nicht voneinander getrennt werden.

Trennmauer zwischen Kirche und Staat in den USA
Professor Dr. Curtis Freeman, Duke University, Durham, North Carolina/USA, ging es um die Trennmauer zwischen Kirche und Staat in den USA. Der Amerika-Immigrant Roger Williams, ein Baptist, verließ England auf der Suche nach Glaubensfreiheit. Er entschied sich, in Providence (Rhode Island) eine Kolonie aufzubauen „als Zuflucht für Menschen mit Gewissenszweifel“. Durch königliche Urkunde von 1663 wurde allen dortigen Bewohnern die Glaubensfreiheit gesichert. Der 1791 verabschiedete 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verbietet dem Kongress, Gesetze zu verabschieden, welche die Redefreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit oder das Petitionsrecht einschränken. Außerdem verbietet der Artikel die Einführung einer Staatsreligion und die Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Religionen durch Bundesgesetz. Das gilt auch für die einzelnen Bundesstaaten. Diese Trennmauer stoße laut Freemann heute bei konservativen Baptisten und anderen Evangelikalen in den USA auf Protest, wenn Oberste Gerichte beispielsweise Gebete, Bibellesungen und andere religiöse Aktivitäten in öffentlichen Schulen als Verstöße gegen die Entstaatlichungsklausel interpretierten. Die Kritiker würden dem Gericht dann oftmals vorwerfen, die freie Glaubensausübung zu unterdrücken.

„Hinkende Trennung“ zwischen Kirche und Staat in Deutschland
Der Jurist Dr. Harald Mueller, Leiter des Instituts für Religionsfreiheit, Theologische Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg, befasste sich mit dem Thema „Staat, Kirchen und Freikirchen in der Bundesrepublik Deutschland“. Er stellte fest, dass in Deutschland das Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften bis heute von der 1919 durchgeführten „hinkenden Trennung“ zwischen Staat und Kirche geprägt sei.

Internationale Kirche und Staat
Dr. Peter Vogt, Evangelische Brüder-Unität Herrnhut, stellte mit der Herrnhuter Brüdergemeine das Modell einer internationalen Kirche vor. Die 1722 gegründete Freikirche ist heute mit 1,2 Millionen Mitgliedern und rund 1.600 Gemeinden in über 35 Ländern vertreten, hauptsächlich in Afrika und in der Karibik. Bei dieser grenzüberschreitenden Kirche gehe es nicht mehr um das Verhältnis Kirche und Staat in einem bestimmten Land. Die weltweite Verbundenheit mit den Mitgliedern in anderen Ländern bewirke, dass die Brüder-Unität nicht zu eng mit einem bestimmten Staat verbunden sein wolle.

Polen: eine liberale katholische Republik
Der Baptist Professor Dr. Dr. Tadeusz J. Zieliński, Christliche Theologische Akademie Warschau/Polen, stellte die These auf, dass man derzeit den polnischen Staat als eine liberale katholische Republik bezeichnen könne: katholisch im Hinblick auf die enge Beziehung zur römisch-katholischen Kirche, liberal, weil der Staat den Nichtkatholiken umfangreiche Freiheiten garantiere. Dennoch gebe es eine erhebliche Ungleichbehandlung zwischen den religionsverfassungsrechtlichen Normen und dem tatsächlichen Verhalten staatlicher Institutionen. Dadurch werde der Grundsatz der religiösen Neutralität des Staates tendenziell unterlaufen. Von den etwa 39 Millionen Polen gehörten etwa 34 Millionen der römisch-katholischen Kirche an. Insgesamt seien 160 Religionsgemeinschaften gesetzlich anerkannt oder registriert. Etwa 300.000 Personen gehörten keiner Religionsgemeinschaft an.

Freikirchlicher Zwischenruf
Zum Schluss der Tagung gab es noch einen „freikirchlichen Zwischenruf“ von Pastor Peter Jörgensen, Beauftragter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen am Sitz der Bundesregierung. Er stellte die Frage, in welcher Gesellschaft die Mitglieder der Freikirchen leben wollten: In einer offenen, pluralistischen Gesellschaft, welche die Religionsfreiheit garantiert oder in einer geschlossenen Gesellschaft, in der sich der Staat mit einer bestimmten Religion identifiziert? Beim letzteren Modell bestehe die Gefahr, dass Minderheiten ausgegrenzt würden. Doch Religionen seien nicht gedacht, um zu regieren, so Jörgensen. Dennoch sollten Religionsgemeinschaften nicht nur den einzelnen Mitgliedern gut tun, sondern auch der Gesellschaft.

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Kalifornien: Adventistische Klinik feiert 50 Jahre Organtransplantation

„Seit einem halben Jahrhundert ist Loma Linda ein wichtiger und kritischer Teil in diesem Bereich gewesen“, sagte der ehemalige amtierende US-Generalchirurg und Organspende-Botschafter, Kenneth Moritsugu, in seiner Ansprache als Gastredner. Er führte aus, dass das Herzstück das menschliche Element sei: eine Organspende, entweder von lebenden oder von verstorbenen Spendern und ihren Familien, sei das „größte Geschenk, das ein Mensch jemandem anderen machen kann“.

Die Anfänge
Die erste Nierentransplantation im Medizinischen Zentrum der Loma Linda Universität führte der Chirurg Louis Smith am 23.4.1967 durch. 1977 kamen Hornhauttransplantationen hinzu und ab 1985 wurden Herztransplantationen durchgeführt; 1993 Pankreas/Nieren- und Lebertransplantationen; 1998 Knochenmarktransplantationen und 1999 Stammzelltransplantationen. Bis 30. Oktober 2017 zählte das Institut für Transplantationen insgesamt 2.962 Nierentransplantationen, 808 Herztransplantationen, 661 Lebertransplantationen und 227 Bauchspeicheldrüsen-transplantationen.

Transplantationen an Säuglingen
Den größten Beitrag zur Transplantations-Wissenschaft leistete die LLUH im Jahr 1984: Dr. Leonard Bailey setzte einem Neugeborenen namens „Baby Fae“ das Herz eines Pavians ein. Fae war der weltweit erste Säugling, der eine artenübergreifende Herztransplantation erhielt und damit medizinische Geschichte schrieb. Das Baby verstarb allerdings bald darauf, was jedoch nicht daran lag, dass ihr Körper das Herz abgestoßen hätte, so LLUH News. 1985 konnte Bailey die weltweit erste erfolgreiche Herztransplantation von Säugling zu Säugling bei einem Jungen namens „Baby Moses“ durchführen.

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Internationale Zusammenarbeit zur Beendigung der Misshandlung von Flüchtlingen in Libyen gefordert

Gemäß Burcea sei der Sklavenhandel in Libyen nur ein Teil eines viel größeren Bildes von Misshandlung afrikanischer Flüchtlinge. Die geographische Lage Libyens, nur durch das Mittelmeer von Italien getrennt, habe Libyen zu einer wichtigen Durchgangsstation für afrikanische Flüchtlinge gemacht, die nach Europa einreisen wollten. Die Internationale Organisation der Vereinten Nationen für Migration (United Nations International Organization for Migration, IOM) schätze, dass in den letzten drei Jahren rund 450.000 Menschen versucht haben, auf dem gefährlichen Seeweg von Libyen nach Europa zu gelangen.

Die zunehmenden Bemühungen europäischer Länder illegale Einwanderung zu unterbinden, hätten dazu geführt, dass sich immer mehr Flüchtlinge in provisorischen Flüchtlingslagern in Libyen befinden. Berichte aus diesen Einrichtungen sprechen von schlimmen Bedingungen. Im Zuge der Verschärfung der Situation seien verschiedene lokale Milizen und Stammesgruppen dazu übergegangen, diejenigen auszubeuten, die in Libyen festsitzen, da sie weder nach Europa weiterkommen noch in ihr Heimatland zurückkehren könnten.

Menschen sind keine Handelsware
Ganoune Diop, Direktor der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung (PARL), sagte, dass sich die Weltkirche dafür einsetze, das Recht jedes Menschen auf eine würdige und respektvolle Behandlung zu verteidigen. „Als Adventisten glauben wir, dass jeder Mensch das heilige Zeichen seines Schöpfers trägt und von unendlichem Wert ist. Deshalb werden wir uns auch weiterhin auf höchster Ebene gegen Misshandlung von Flüchtlingen und Migranten einsetzen.“

Laut IRLA werde PARL dieses Thema bei den Vereinten Nationen am 22.1.2018 aufgreifen. Die adventistische Weltkirchenleitung sei eine von vier Organisationen, welche das jährliche Symposium über die Rolle der Religionen und religiöser Organisationen in internationalen Angelegenheiten organisiere und mitfinanziere. Das Thema dieser eintägigen Veranstaltung, die im Sekretariat der Vereinten Nationen in New York/USA stattfindet, lautet: „Migrationsperspektiven: Vertreibung und Marginalisierung, Inklusion und Gerechtigkeit“ (Perspectives on Migration: Displacement and Marginalization, Inclusion and Justice).

Solche Symposien bringen Nichtregierungsorganisationen, UNO-Beamte und religiöse Führer zusammen und bieten laut IRLA die Möglichkeit, Wege zu erforschen, wie religiöse Gruppen mit internationalen Organisationen zusammenarbeiten können, um eine friedlichere und sicherere Welt zu fördern.

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ADRA Schweiz schickt 3.355 Weihnachtspakete nach Moldawien

Die Weihnachtsaktion „Kinder helfen Kindern“ werde schon viele Jahre durchgeführt, sagte Sibylle Schuppli, Kommunikationsverantwortliche bei ADRA Schweiz. Die Aktion spreche sich herum, sodass beim Hilfswerk Anrufe von Personen eingegangen seien, die sich auch beteiligen wollten. Die Pakete aus der Schweiz werden laut ADRA seit 2011 von der Partnerorganisation ADRA Moldawien an Kinder in Waisenheimen, verarmte Familien sowie an behinderte Kinder im Land verteilt. Wer ein Paket wolle, müsse sich über Sozialämter, Schulen, Vereine oder das Netzwerk von ADRA Moldawien beim Hilfswerk melden, das dann die Selektion vornehme.

Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas und liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. 2017 sind rund 140 Pakete mehr als im Rahmen der letztjährigen Weihnachtsaktion aus der Schweiz nach Moldawien verschickt worden, so ADRA Schweiz.

Rund 50 ADRA Ortsgruppen in der ganzen Schweiz beteiligten sich laut dem Hilfswerk an der Aktion. So seien Standaktionen durchgeführt und in Schulen Werbung gemacht worden. Schulklassen sowie Kirchengemeinden stellten Geschenkpakete für benachteiligte Kinder in Moldawien zusammen.

Orthodoxe Christen feiern Weihnachten am 6. und 7. Januar. Eine bis zwei Personen werden bei der Verteilung der Pakete den Geschäftsleiter von ADRA Schweiz begleiten und später auf der Webseite sowie auf der Facebookseite von ADRA Schweiz darüber berichten: www.adra.ch

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Wechsel in der Leitung der Adventisten in Deutschland

Zum Süddeutschen Verband mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart gehören die drei regionalen Freikirchenleitungen Baden-Württemberg, Bayern und Mittelrhein (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) mit insgesamt 15.618 erwachsen getauften Mitgliedern in 221 Kirchengemeinden. Der Norddeutsche Verband in Hannover besteht aus den vier regionalen Kirchenleitungen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen, Hansa (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern) sowie Berlin-Mitteldeutschland (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) und zählt 19.366 Mitglieder in 337 Adventgemeinden. Dullinger ist seit 2015 Präsident des Süddeutschen Verbandes. Naether leitet den Norddeutschen Verband seit 2012.

Krankenhäuser, Schulen und Medien
Die Freikirche in Deutschland betreut durch ihren Jugendverband rund 5.000 Pfadfinder, Teenager und Jugendliche. Sie ist in jedem Bundesland eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie unterhält die Berliner Krankenhäuser und Tageskliniken „Waldfriede“ und „Nikolassee“, die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, sowie weitere Grund- und Realschulen sowie Kindergärten. Auch das Medienzentrum Stimme der Hoffnung, Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, mit dem „Hope Channel“ TV- und Radiosender, der „Hope-Hörbücherei“ und dem „Hope Bibelstudien-Institut“ sowie der Advent-Verlag, Lüneburg, stehen unter adventistischer Leitung.

Weitere Sozialeinrichtungen
Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Zum AWW gehören unter anderem vier Kindertagesstätten und eine Heilpädagogische Tagesstätte, eine Schule, vier Altenpflegeheime, zwei Einrichtungen für „Betreutes Wohnen“, zwei stationäre Hospize und ein ambulanter Hospizdienst, ein Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen, ein Tagestreff für Obdachlose und sozial Benachteiligte, die „Schutzhütte“ Schwedt mit verschiedenen Angeboten für Langzeitarbeitslose sowie eine Kontaktstelle für Suchtabhängige, eine Fachklinik für Abhängigkeitskranke, zwei Wohnheime für Suchtkranke, eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle, sowie mehrere Suppenküchen und psychosoziale Beratungsstellen. Durch ehrenamtliche Helferkreise, in verschiedenen Selbsthilfegruppen und in sozialen Projekten werden bedürftige Menschen unabhängig von ihrem religiösen, kulturellen oder sozialen Hintergrund betreut.

Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege (DVG) verfügt über 34 Regionalgruppen, Vereine und Clubs, die sich für Gesundheitsförderung einsetzen. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland führt humanitäre Maßnahmen in verschiedenen Ländern durch.

Zwischenkirchliche Beziehungen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist Gastmitglied in der Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie Mitglied in der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG).

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Religionsfreiheit schützt nicht nur die Rechte der Frommen

Rechtsprechung in der Schweiz
Professorin Dr. Julia Hänni hielt einleitend fest, dass Religion in der Schweiz insofern Privatdache sei, als sich der Staat nicht über deren Richtigkeit auslässt. Das Schweizer Bundesgericht habe Schutz- und Eingriffsfunktion. Am Beispiel von vier Urteilen des Bundesgerichts gab sie einen Überblick über die Rechtsprechung bezüglich Glaubens- und Gewissensfreiheit in der Schweiz:

Im Fall St. Margrethen wurde einer muslimischen Schülerin die Teilnahme am Schulunterricht mit einem Kopftuch geschützt. Ihre Haltung sei als Ausdruck der eigenen Religionsüberzeugung gewertet worden, welche die Glaubens- und Gewissensfreiheit Dritter nicht massiv einschränke. Yoga-Übungen im Kindergarten stufte das Bundesgericht nicht als religiöse Praktik ein, sondern als motorische Übungen. Das Singen von christlichen Liedern in der öffentlichen Schule, zum Beispiel in der Adventszeit, habe keinen zeugnishaften religiösen Charakter und sei deshalb zulässig.

Die Eröffnung eines muslimischen Kindergartens wäre zwar prinzipiell möglich und durch die Religionsfreiheit geschützt, da private Bildungsstätten religiöse oder konfessionelle Schwerpunkte setzen dürften. Entscheidend für die Bewilligung sei aber die Übereinstimmung mit den Werten der Volksschule, was offensichtlich nicht der Fall gewesen sei.

Die „Handschlag-Affäre“ von Therwil
Dr. Anne Kühler besprach unter dem Titel „Religionsfreiheit als Herausforderung“ die „Handschlag-Affäre“ von Therwil, bei der zwei muslimische Schüler der Lehrerin bei der Begrüßung den Händedruck verweigert haben. Beim Handschlag zwischen Mann und Frau gelte es, auch muslimische Auffassungen in Betracht zu ziehen, so Kühler. Es gebe eine, die besage, dass man sich bei der Begrüßung nicht die Hände gebe, da dies ein Ausdruck des Respekts sei. Man schütze damit die Geschlechtergrenze. Beim Handschlag würden sich verschiedene Interessen gegenüberstehen, so Kühler.

Es gehe um die Gleichstellung von Mann und Frau und nicht um eine Ungleichbehandlung je nach Geschlecht. Im Weiteren gehe es um die Integration der ausländischen Wohnbevölkerung durch die Einführung in ein selbstverantwortliches Leben bzw. die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der Schweiz. Dann gelte es auch den schulischen Bildungsauftrag zu erfüllen und den Schulfrieden nicht zu gefährden. In der anschließenden Diskussion wurde erwähnt, dass solche Fälle am besten vor Ort und ohne große mediale oder politische Einflussnahme zum Wohl aller Beteiligten am besten gelöst werden könnten.

Erfahrungen im Einsatz für die Religionsfreiheit weltweit
Bei der Religionsfreiheit gehe es darum, Religion gegen Freiheit und Freiheit gegen Religion zu schützen, so Professor Dr. Heiner Bielefeldt, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit.

Verletzungen
Es gebe bezüglich Religionsfreiheit viele Verletzungen, die unterhalb des Wahrnehmungsradars der Öffentlichkeit lägen. Präsent sei nur die Spitze des riesigen Eisbergs von Verletzungen der Religionsfreiheit und damit die ABC-Gesetze: Apostasiegesetze, gegen den Abfall von der Religion, zum Beispiel im Sudan; Blasphemiegesetze, gegen Kritik an der Religion, als Beispiel in Pakistan und die Anti-Bekehrungsgesetze (Conversion) in Indien. In Russland seien die Jehovas Zeugen unter dem Titel „Extremismusbekämpfung“ im Namen eines säkularen Strafrechts verboten worden, so Bielefeldt.

Verbiegungen
Das Menschenrecht der Religionsfreiheit werde in gewissen Staaten als „Toleranz“ abgewertet, indem gewissen Religionsgruppen die Religionsfreiheit nicht in gleichem Maß gewährt werde, wie anderen, und sie nur in Nischen toleriert würden. Eine im Westen bekannte Form des Verbiegens der Religionsfreiheit sehe er in der Forderung des restriktiven Laizismus, der die Religion aus dem öffentlichen Leben in die Privatsphäre verbannen wolle: Freedom from religion.

Vorbehalte
Es gebe einige Staaten, die nur anerkannten Religionen Religionsfreiheit gewährten. So müssten Christen in Vietnam dem Staat ein Jahresprogramm aller Aktivitäten in ihren Kirchen vorlegen und genehmigen lassen, sagte Bielefeldt.

Menschen, nicht Religionen sind geschützt
Wichtig sei, dass man verstehe, dass Religionsfreiheit ein Menschenrecht sei, das Menschen und nicht Religionen schütze. Es würden auch nicht nur die Rechte der „Frommen“ geschützt, denn die Formulierung dieses Menschenrechts laute: Gedankenfreiheit, Gewissens-, Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Das Menschenrecht der Religionsfreiheit sei auch für liberale Gesellschaften in westlichen Staaten unverzichtbar, so Bielefeldt. Sie schütze alle Menschen als überzeugungsbestimmte Lebewesen.

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Gemeinsam für Flüchtlinge

Das Bündnis wurde 2015 gegründet und vereint vier Partner, die institutionsübergreifend zusammenarbeiten: die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, das Advent-Wohlfahrtswerk und die adventistische Theologische Hochschule Friedensau. Sie bündeln die jeweiligen Kompetenzen und Ressourcen mit dem Ziel, Adventgemeinden und AWW-Helferkreise in ihrem Engagement für geflüchtete Menschen und deren Integration in die Gesellschaft zu begleiten und unterstützen.

Würdigung des ehrenamtlichen Engagements
Auf dem Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingskrise“ in den Jahren 2015 und 2016 entstanden zahlreiche Initiativen und Projekte, die sich für Geflüchtete einsetzen – auch in adventistischen Gemeinden. Durch das Begegnungswochenende in Friedensau sollte dieses Engagement in besonderer Weise gewürdigt werden, erläuterte Pastor Michael Götz, Fachbereichsleiter für Flüchtlingshilfe im Advent-Wohlfahrtswerk. Was in den Projektgruppen seit nunmehr zwei und mehr Jahren geleistet wurde und wird, verdiene Hochachtung und reihe sich in einen bemerkenswerten und ermutigenden zivilgesellschaftlichen Aufbruch ein.

Wer Geflüchtete begleite, lasse sich auf einen herausfordernden, kräftezehrenden Dienst ein, so Götz. „Helferinnen und Helfer sehen sich nicht nur einer Fülle von Aufgaben gegenüber, sie werden nicht selten auch mit den Leiderfahrungen dieser Menschen konfrontiert.“ In zwei Vorträgen von Dr. Andreas Bochmann, Dozent für Ehe-, Familien- und Lebensberatung an der Theologischen Hochschule Friedensau, zu den Themen Psychohygiene und Sekundäre Traumatisierung hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wertvolle Impulse für einen achtsamen Umgang mit sich selbst und der eigenen psychischen Gesundheit erhalten. Darüber hinaus habe das Begegnungstreffen den Projektgruppen eine Plattform geboten, einander kennenzulernen, Erfahrungen und Ideen zu teilen und sich zu vernetzen.

Weitere 100.000 Euro für Projektgruppen
Von November 2015 bis November 2017 hätten 57 Projektgruppen finanzielle Förderung durch das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ beantragt. Davon seien derzeit noch 41 Projekte aktiv in der Förderung, informierte Michael Götz. In den Projekten engagierten sich 456 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für 2.582 Geflüchtete. Dabei gehe es überwiegend um Sprachkurse, Hausaufgaben- und Kinderbetreuung, verschiedene Begegnungs- und Gemeinschaftsformate, Freizeitgestaltung sowie Lotsendienste. Für die Projektgruppen seien seit 2015 rund 174.000 Euro aus Spenden des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft e.V.“ genehmigt worden, und damit sei das zur Verfügung stehende Budget von 180.000 Euro nahezu ausgeschöpft.

Um die Langfristigkeit und Nachhaltigkeit der Projektarbeit zu unterstützen, habe die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südosteuropa (Intereuropäische Division) dem Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ weitere 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Gefördert würden Projekte, die das Selbsthilfepotenzial von Migranten stärkten. Sie nicht allein in ihrer Bedürftigkeit, sondern ebenso mit ihren Ressourcen und Fähigkeiten wahrzunehmen und einzubinden, sei ein grundlegender Wert in der Projektarbeit von „Gemeinsam für Flüchtlinge“, betonte Götz.

Weitere Informationen zum Aktionsbündnis sind unter www.gemeinsamfürflüchtlinge.de zu finden.

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„Die Welt mit Gottes Augen sehen“

„Unsere Hauptaufgabe als VEF sehen wir darin, das Evangelium von der Liebe Gottes in Wort und Tat zu den Menschen zu bringen. Dazu gehören die Einladung zum Glauben an Jesus Christus und die Sorge um unsere Welt, in der wir leben. Das Wohlergehen der Menschen ganzheitlich im Blick zu haben, ist unser Anliegen“, begründete VEF-Präsident Christoph Stiba das Papier. Zur Förderung der SDGs ist die VEF eine strategische Partnerschaft mit Micha Deutschland e.V. eingegangen.

Micha Deutschland-Koordinatorin Stefanie Linner zeigte in einem Vortrag vor der Mitglieder-versammlung vom 28. bis 29. November im hessischen Fuldatal auf, dass sich rund 3.150 Bibelstellen mit den Themen Gerechtigkeit und Armut beschäftigen: „Diese Stellen bilden einen durchgehenden Faden durch die Bibel.“ Micha Deutschland nehme diesen Faden auf, indem sich der Verein für die SDGs einsetze, so Linner: „Wir tun dies, indem wir befähigen, vernetzen und mobilisieren.“

Der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung, Pastor Peter Jörgensen, unterstrich die Bedeutung dieses Ziels: „Jesus selbst hatte ein von großer Liebe geprägtes Interesse an seinen Mitmenschen. Diesem Vorbild folgen wir. Dabei können die SDGs uns wichtige Impulse geben.“ Micha Deutschland vermittle diese Anliegen attraktiv und ohne einen moralisch erhobenen Zeigefinger, so Jörgensen. Doris Hege von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden machte in der Diskussion deutlich, es gehe bei den SDGs im Kern auch nicht um Moral, sondern darum, „die Welt mit Gottes Augen zu sehen.“

Erklärung der VEF
In ihrer Erklärung ermutigt die Mitgliederversammlung die angeschlossenen Kirchen dazu, die SDGs in Publikationen bekannt zu machen, ihnen in Bildungsangeboten einen festen Platz zu geben und sie in den Jugendwerken zu thematisieren. Darüber hinaus werden Bünde und Gemeinden eingeladen, Micha Deutschland ideell und finanziell zu unterstützen. In dem Papier verpflichtet sich die VEF, den Gemeinden Gottesdienstimpulse zu den SDGs zur Verfügung zu stellen und zu prüfen, „an welchen Stellen wir die SDGs in unserem kirchlichen Leben umsetzen können.“ Die Erklärung ist abrufbar unter: http://www.vef.de/fileadmin/Download/VEF_Erkl%C3%A4rung_zu_den_Zielen_f%C3%BCr_nachhaltige_Entwicklung__November_2017_.pdf

Vereinigung Evangelischer Freikirchen
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen an, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie gesellschaftlicher Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung. Weitere Informationen: www.vef.de

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Albanien: Adventisten weihen Gottesdiensträumlichkeit in Tirana ein

Nach dem Fall des Kommunismus in Albanien wurde die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Kisha Adventiste ne Shqiperi) im Jahr 1992 gegründet. 25 Jahre später konnten im Zentrum von Tirana, im Erdgeschoss eines Hochhauses, Räumlichkeiten für Gottesdienste erworben werden. Dies sei laut tedNEWS durch die Großzügigkeit von Adventisten aus der ganzen Welt ermöglicht worden. Weltweit spenden Adventisten vierteljährlich im Rahmen einer besonderen Kollekte im Gottesdienst für ausgesuchte und bereits teilfinanzierte Projekte. Der Einweihungsgottesdienst wurde von Leo Espana, Präsident der Adventisten in Albanien und gleichzeitig Pastor der Zentralkirche in Tirana, geleitet.

„Angrenzend an das neue nationale Sportstadion und den Universitätsbezirk bete ich, dass diese Kirche ein starkes, leuchtendes Licht für die Menschen im säkularen Tirana sein wird“, sagte Pastor David Neal, Vertreter der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Nord- und Südosteuropa (Trans-European Division, TED) bei der Einweihungsfeier. Im Großraum von Tirana leben knapp eine Million Menschen. Neal bemerkte, dass die Gottesdiensträumlichkeit von der Decke bis zum Boden Fenster mit Blick auf die Straße hat und drückte seine Hoffnung aus, dass sie immer frei von Jalousien und Vorhängen blieben, damit Passanten eine Gottesdienst-Gemeinschaft sehen könnten.

Adventisten in Albanien
In Albanien, mit 2,9 Millionen Einwohnern, feiern 439 Siebenten-Tags-Adventisten jeweils samstags den Gottesdienst in fünf Kirchgemeinden. Sie unterhalten einen Dienst mit adventistischen Druckerzeugnissen.

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Religionsfreiheit ein zentrales Menschenrecht

Alle Verfolgten im Blick haben
„Die Religionsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht“, betonte Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, bei einem Pressegespräch in Berlin. Dabei gelte es alle wegen ihres Glaubens Bedrängten und Verfolgten im Blick zu haben, nicht nur die Christen. Im Rahmen der seit 2003 durchgeführten Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“ stelle die DBK jedes Jahr ein Land oder Gebiet in den Vordergrund. Im vergangenen Jahr waren dies die Arabische Halbinsel, Syrien und der Irak. In diesem Jahr gehe es um Nigeria.

Nigeria: ein zerrissenes Land
Nigeria sei mit rund 200 Millionen Einwohnern und mehr als 400 verschiedenen ethnischen Gruppen das bevölkerungsreichste und kulturell vielfältigste Land des afrikanischen Kontinents, erläuterte Schick. Die Einwohner bekennen sich jeweils etwa zur Hälfte zum Christentum und zum Islam. Eine kleinere Bevölkerungsgruppe fühle sich weiterhin der traditionellen afrikanischen Religion verbunden. Während der Süden des Landes mit den dominierenden Völkern der Yoruba und Igbo mehrheitlich christlichen Konfessionen angehöre, sei im Norden des Landes, in dem die Ethnien der Hausa-Fulbe und Kanuri dominierten, der Islam vorherrschend. Regelmäßig komme es in der Region zu Attentaten, Entführungen und brutaler Gewalt durch die islamistische Gruppe Boko Haram, deren Terror seit 2009 rund 20.000 Menschen zum Opfer gefallen seien. Zusätzlich konkurrierten muslimische Nomaden mit mehrheitlich christlichen Bauern um das knapper werdende fruchtbare Land. Immer wieder würden ganze Dörfer durch die Gewalt ausgelöscht.

Gemeinsam für den Frieden
„Natürlich spielt die religiöse Zugehörigkeit in den Auseinandersetzungen eine Rolle“, hob Erzbischof Schick hervor. Doch nicht selten diene die Religion auch dazu, bereits vorhandene Konflikte aufzuladen. Schick wies auf die Notwendigkeit hin, die ökonomische und politische Benachteiligung einzelner Gruppen zu beenden, die grassierende Korruption zu bekämpfen und eine funktionierende Verwaltung aufzubauen. Von Bedeutung seien zudem die Bemühungen um interreligiöse Verständigung. „Das gemeinsame Engagement der Kirche und der lokalen muslimischen Würdenträger für den Frieden hat das Verhältnis zwischen Gläubigen der beiden Religionsgemeinschaften in einigen Regionen entspannt.“

Benachteiligung von Christen im Norden Nigerias
Bischof Matthew Hassan Kukah aus dem nigerianischen Bistum Sokoto erläuterte die Situation vor Ort. Fast alle Grenzen der heutigen 19 Bundesstaaten im Norden Nigerias deckten sich mit denen des alten muslimischen Kalifats von Sokoto (1804 – 1903). 1903 eroberten Briten das Kalifat von Sokoto und setzten auch im Norden Nigerias mit Gewalt den Kolonialstaat durch. 1960 erlangte Nigeria die Unabhängigkeit von Großbritannien, doch das Ende des Kalifats von Sokoto würde bis heute bei vielen Muslimen als Schande betrachtet. Viele Muslime im Norden Nigerias behandelten das Christentum deshalb als Anhängsel des Westens. Sie bevorzugten die Anhänger der eigenen Religion und betrachteten Nichtmuslime als minderwertig und zweitklassig. Christen bekämen kein Land zum Bau von Kirchen und religiösen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Unter den Beschäftigten im mittleren und höheren Staatsdienst seien keine Christen zu finden. In keinem der zwölf nördlichen Bundesstaaten wären Christen in den Parlamenten vertreten. Daher gebe es niemanden, der sich um die Interessen der Christen kümmere. Sie würden auch nicht zum Militär und anderen staatlichen Sicherheitsdiensten zugelassen. Trotz dieser Schwierigkeiten seien Christen weiterhin in der Region aktiv.

Wenn ein Erzbischof und ein Emir gemeinsam handeln
Der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks Missio in Aachen, Prälat Dr. Klaus Krämer, würdigte die interreligiösen Friedensaktivitäten in den vom islamistischen Terror besonders betroffenen Diözesen Maiduguri und Jos. Schon 2004 sei es in Yelwa zu blutigen Unruhen mit mehreren Hundert Toten gekommen. „Der Erzbischof von Jos, Ignatius Kaigama, griff in dieser Situation zum Telefon und bat den Emir von Wase, als die höchste muslimische Autorität in der Stadt Jos, mit ihm nach Yelwa zu fahren. Der willigte ein. Die beiden religiösen Führer wollten die Gewalt beenden – trotz großer Gefahr für das eigene Leben“, berichtete Krämer. Gemeinsam seien sie vor mehrere Tausend Menschen, Christen wie Muslime, getreten. „Die Atmosphäre war aufgeheizt. Sie baten die Menschen eindringlich, das Morden zu stoppen. Sie ermahnten sie: Nicht der Islam und auch nicht das Christentum erlauben, im Namen Gottes zu töten.“ Die Menschen hätten tatsächlich auf sie gehört.

Die aktuelle Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz nenne Beispiele dafür, dass auch Jahre später in mittlerweile anderen Situationen der Bedrohung und Bedrängnis immer wieder Menschen in Nigeria bereit seien, sich für Dialog und Versöhnung einzusetzen. Das Internationale Katholische Missionswerk Missio unterstütze Projekte, die den Menschen vor Ort Hilfe böten. Der hungernde, sterbende, kranke, heimatlose, hoffnungslose Mensch stehe dabei im Mittelpunkt, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit. Zugleich werde in den Projekten Versöhnungsarbeit betrieben. Es sollen Alternativen zur Gewalt aufgezeigt werden, damit Misstrauen überwunden und die interreligiöse Zusammenarbeit gestärkt werde.

Arbeitshilfe Nigeria
Die Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen“ wurde von den römisch-katholischen deutschen Bischöfen 2003 ins Leben gerufen, um für die Lage bedrohter Christen zu sensibilisieren. Jährlicher Höhepunkt der Initiative ist der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember, dem Stephanustag, der in allen deutschen Diözesen begangen wird. Die Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen – Nigeria“ kann im Internet unter https://www.dbk-shop.de/de/deutsche-bischofskonferenz/arbeitshilfen/solidaritaet-verfolgten-bedraengten-christen-unserer-zeit-nigeria.html bestellt oder als pdf-Datei herunter-geladen werden.

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Adventistischer Kirchenleiter im Mittleren Osten verurteilt Terroranschlag im Sinai

„Wir verurteilen diese kriminelle Handlung, die an einem heiligen Ort der Anbetung und des Gebets begangen wurde, aufs Schärfste“, sagte McEdward. „Unsere adventistische Kirchenfamilie möchte den Familien, die bei diesem traurigen Ereignis ihre Angehörigen verloren haben, unser Beileid übermitteln“, fügte er hinzu. „Unsere Gebete sind bei den Familien und bei allen Ägyptern in einer schwierigen Zeit. Möge Gott mit euch allen sein.“

Der vierte große Terroranschlag im Jahr 2017 in Ägypten
Der Angriff auf die Al-Rawdah-Moschee in Al-Arisch ist der vierte große Terroranschlag auf unschuldige Ägypter in diesem Jahr. Terroristen töteten 29 koptische Christen am 26. Mai und 46 Kopten am 9. April durch Sprengstoffattentate auf Gottesdienste in den Städten Alexandria und Tanta.

Adventisten in Ägypten
1901 wurde die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Ägypten gegründet. Nach einer Reorganisation der Kirchenstruktur im Jahr 2012 wurden Ägypten und der Sudan in einer gemeinsamen Verwaltung zusammengeführt. In beiden Ländern mit insgesamt 135 Millionen Einwohnern feiern 854 Adventisten jeweils samstags den Gottesdienst in 18 Kirchgemeinden. Die Adventisten unterhalten in Heliopolis bei Kairo die „Nile Union Academy“, die „Zeitoun Adventist School“ sowie das Zentrum „Modern Education for Sudanese“ und die „Adventist Health Education Foundation (AHEF)“ in Kairo.

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Brasilien: adventistische Filme ausgezeichnet

„Die Rettung – Erlösung bis zum Äußersten“ („O Resgate – Salvação ao Extremo“)
Der Film „O Resgate – Salvação ao Extremo” („Die Rettung – Erlösung bis zum Äußersten“) gewann in der Kategorie „Bester Film in Mittel-Länge“ und bekam die Trophäe als „Bester Evangelistischer Film 2017“ unter 176 eingereichten Filmen. Seine Handlung wird durch die Geschichte von Adan (Maurício Pitanga) und seiner Verlobten Joana (Daniela Paschoal) bestimmt, die sich aus Abenteuerlust auf eine Bergbesteigung in Chile vorbereiten. Aufgrund eines unerwarteten Sturmes geschieht ein Unglück, welches das Leben des Paares und das von Adans älterem Bruder Miguel (Leonardo Goulart) dauerhaft verändert. Er freue sich sehr über die Auszeichnungen, sagte Leonardo Goulart: „Weil der Film direkt – wenn auch in einem metaphorischen Kontext – über das Leben Jesu spricht, meine ich, dass man nicht evangelistischer sein kann“. Der Film ist originalsprachlich auf YouTube abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=gXeVlGnBLp8

„Entscheidungen“ („Escolhas“)
Der zweite adventistische Film „Escolhas“ („Entscheidungen“) gewann in der Kategorie „Bester Film der Gattung Fiktion“. Die Geschichte dramatisiert die Begebenheit, wenn Menschen ihren Glauben verlieren aber aufgrund von Gebeten und Aktionen anteilnehmender Mitmenschen wieder neu zu glauben beginnen. Der Film versuche aufzuzeigen, dass es wichtig ist, mit den Menschen im Dialog zu bleiben, welche die Kirche verlassen haben, so AR.

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Schweden: Spatenstich für neues TV-Studio

Bis August 2018 soll das neue 950 Quadratmeter große TV-Studio fertiggestellt werden. Durch das neue Studio sei es möglich, eine größere Vielfalt an TV-Programmen zu produzieren, so tedNEWS. Bisher sei 12 Jahre lang das Wohnzimmer eines Wohnhauses als Sitz des Studios von LifeStyleTV genutzt worden. 70 Prozent der geplanten Kosten von umgerechnet 720.000 Euro für das neue Studio seien bereits durch Spenden gedeckt, so Claus Nybo, Gründer und Direktor des Senders. Weitere Hilfen werden jedoch noch benötigt. „Wenn Gott uns ruft, dann mögen wir nicht alles haben, was wir benötigen, doch Gott wird dafür sorgen“, so die Überzeugung von Nybo.

Repräsentanten der skandinavischen überregionalen Kirchenleitungen, der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebtenten-Tags-Adventisten in Nord- und Südosteuropa (TED) sowie engagierte Ehrenamtliche nahmen an der Feierstunde des Spatenstichs teil. Pastor Victor Hulbert, Abteilungsleiter für Kommunikation und Medien der TED, dankte in seiner Ansprache für den bedeutenden Beitrag des Senders. „Die Technologie hat sich verändert, doch die Botschaft bleibt die gleiche“, sagte Hulbert.

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Chur: Kritikerin des Gender-Mainstreaming verfasst „Bischofswort“

Huonder verweist zu dem in der katholischen Kirche kontrovers diskutierten Thema auf Passagen aus dem nach den Familiensynoden vom Papst veröffentlichten Lehrschreiben „Amoris laetitia“. Darin hatte sich Franziskus gegen „verschiedene Formen einer Ideologie, die gemeinhin Gender genannt wird“ ausgesprochen, welche „die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet“ und so die anthropologische Grundlage der Familie aushöhle, wie es in dem Dokument heißt.

Kelle, die sich in ihren Büchern und in ihrem öffentlichen Engagement für die klassische Familie stark macht, bringt in ihrem Beitrag Debatten um das „Wohl des Kindes“ und ihre Kritik an der „Gender-Ideologie“ in Zusammenhang. Die Definition des Kindeswohls werde in gesellschaftlichen Debatten „zum Spielball der Mächtigen“, um die Interessen von Kindern gehe es dabei oft gar nicht, beklagt sie. „Wie die Definition des ‚Kindeswohls’ zu einem Instrument der Indoktrination von Kindern umgedeutet wird, zeigt sich nämlich gerade in allen europäischen Ländern, die unter dem Deckmantel von ‚Bildung’ die neue Ideologie des Gender Mainstreaming mit ihren unheiligen Beibooten, der ‚sexuellen Vielfalt’, der ‚Gleichstellung der Geschlechter’ und der ‚Bildung zu Toleranz’ in unsere Klassenzimmer schleusen wollen“, schreibt die Autorin.

Sexuelle Belästigung unter Erwachsenen könne heute geahndet werden. Wenn aber in Kindergärten und Schulen Erwachsene den Kindern die Sexualität von Erwachsenen in Wort und Bild aufdrängten, dann werde aus der Straftat plötzlich „kindliche Bildung“, so Kelle weiter. Kinderrechte seien auch durch die Abtreibung bedroht. So würden behinderte Kinder im Mutterleib getötet, „weil sie nicht den Ansprüchen einer perfekten Welt genügen“.

Ein scharfes Wort richtet die Autorin auch gegen die Praxis der Leihmutterschaft. Im Namen von „Gender-Gerechtigkeit“, so Kelle, entstehe hier „eine neue Form von Kinderhandel“. Die Mutter werde aber nicht „geliehen“, sondern ihr „Bauch als Brutstätte ausgenutzt“ und das Kind danach „an Fremde verkauft“.

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Wieviel Polarisierung verträgt ein Land?

Den „roten Faden“ im Miteinander finden
Die Frage „Wieviel Populismus verträgt eine Demokratie und auch ein Land?“ wurde während der Tagung diskutiert. „Einer trage des andern Last“, so ein Bibelwort im Galaterbrief des Apostel Paulus. Aber was ist, wenn populistische Hasstiraden nicht mehr zu ertragen sind? Wenn die Zerrissenheit innerhalb der Gesellschaft einen Meinungsaustausch fast unmöglich erscheinen lässt? Wenn eine Gesprächs- und Diskussionskultur, die eine offene Gesellschaft ausmacht und trägt, an gegenseitiger Ablehnung und Sprachlosigkeit zu scheitern droht? Nach dem Verständnis der Mennoniten ist Friedensarbeit der „rote Faden im Miteinander“ um eine „Kultur des Friedens“ aufzubauen. Deshalb gelte es, Wege aus der Polarisierung zu finden um zu einer friedfertigen Gemeinschaft zu gelangen. Doch wie soll das geschehen?

Populismus, Extremismus, religiöser Fundamentalismus
In seinem Vortrag „Populismus – Extremismus – religiöser Fundamentalismus and all that …“ versuchte der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Roland Löffler, Begriffe zu klären. Wobei er den Populismus als ein Phänomen darstellte, das nicht so einfach greifbar sei. Nicht jeder, der die Mächtigen kritisiert, sei ein Populist, denn es gebe oft gute Gründe auf Mängel hinzuweisen. Populist sei dagegen, wer den Anspruch erhebe, nur er vertrete das wahre Volk. Das habe zur Folge, dass Bürger, die dem populistischen Führer die Unterstützung verweigern, gar nicht wirklich zum Volk gehörten. Populisten hätten auch keine grundsätzlichen Einwände gegen die repräsentative Demokratie. Das Problem wäre aus ihrer Sicht lediglich, dass die falschen Repräsentanten an der Macht seien. Das wahre Volk sei die sogenannte schweigende Mehrheit, die, wenn sie sprechen könnte, die Populisten sofort an die Macht befördern würde. Strittig sei, ob Populismus per se eine Gefahr für demokratische Systeme darstelle oder, einem Seismografen gleich, auf vernachlässigte Probleme hinweise. Es gelte eine Debattenkultur zu etablieren, in der alle Herausforderungen und Probleme in einer Gesellschaft zwar benannt werden könnten, dies aber unaufgeregt und differenziert statt diffamierend und verkürzt. Dabei müsse die Würde des Andersdenkenden gewahrt bleiben.

Der politische Extremismus lehne den demokratischen Verfassungsstaat ab und wolle ihn beseitigen. Alle Varianten des Extremismus verneinten daher die Pluralität der Interessen, Mehrparteiensysteme und das Recht auf Opposition. Wer meint, den „wahren Glauben“ zu haben oder sich von der Welt abkehre, müsse deshalb noch kein religiöser Fundamentalist sein. Anders sei es dagegen, wenn eine Gruppe die eigene Überzeugung so absolut setzt, dass sie diese auch anderen aufzwingen möchte, etwa mit Hilfe des Staates. Besser wäre es dagegen, wie ein Sprichwort sage, „in den Stiefeln des Anderen zu laufen“. Wer versucht, den Anderen in seiner Andersartigkeit, trotz eigener fester Überzeugung, zu verstehen, könne ihn achten und mit ihm in Frieden leben.

Planspiel Kirchengemeinderat
Ein von Tagungsleiterin Pastorin Martina Basso durchgeführtes Planspiel machte an einem fiktiven Fall deutlich, wie schwierig der praktische Umgang mit der Thematik sein kann. Die Aufgabenstellung: Zu einer Kirchengemeinderatswahl haben sich auch Kandidaten beworben, die durch populistische und teilweise fremdenfeindliche Äußerungen bekannt wurden. Sie finden mit ihren Ansichten Rückhalt bei einem Teil der Gemeinde. Wie sollen die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde darauf reagieren? Welche Auswirkungen hat deren Reaktion auf die Mitglieder der Gemeinde, deren Umfeld und die Öffentlichkeit?

Die Mennoniten
Mennonitische Gemeinden haben ihren Ursprung in der Täuferbewegung der Reformationszeit des 16. Jahrhunderts in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. Besonderes Kennzeichen der Bewegung sind die freiwillige Mitgliedschaft durch die Taufe auf das Bekenntnis des persönlichen Glaubens, die Ablehnung von Gewalt und die Verweigerung des Eides sowie die Forderung nach einer vom Staat unabhängigen Kirche. Als Kriegsdienstverweigerer gehören die Mennoniten zu den historischen Friedenskirchen.

Zur Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) zählt das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee in Bammental bei Heidelberg. Das DMFK möchte Kirchengemeinden und Einzelnen Informationen, Beratung und praktische Hilfe geben, Schritte zum Frieden zu gehen. Dazu gehöre die Einübung von Feindesliebe in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen, etwa in gewaltfreier Konfliktlösung und Mediation. Mennoniten laden alle Kirchen ein, im Sinne Jesu Friedenskirche zu sein.

Das Mennonitische Friedenszentrum Berlin ist ein Projekt der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden (VDM) im Rahmen der Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zur Überwindung von Gewalt. Die Arbeitsschwerpunkte des MFB liegen in der kritischen Begleitung von Politik und Weltgeschehen, in der Gewaltprävention durch Netzwerkarbeit sowie einer Kooperationen zur Konflikttransformation in Simbabwe. Das MFB nimmt auch an der Stadtteilarbeit im Berliner Bezirk Neukölln teil. Dabei geht es unter anderem um Gewaltprävention durch Selbstverteidigungskurse für geflüchtete Frauen. Im „Café Global“ können sich Berlinerinnen und Berliner mit und ohne Migrationshintergrund wöchentlich treffen, miteinander essen und trinken, diskutieren und austauschen. Das 14-tägige Treffen im „Café Abraham-Ibrahim“ soll interessierten Muslimen, Christen und Atheisten helfen, die anderen begreifen zu lernen, Unterschiede zu akzeptieren und nach gemeinsamen Werten zu fragen.

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Mexiko: Auszeichnung für adventistische Universität

„Diese Silbermedaille ist eine besondere Anerkennung der Institution für ihren Beitrag zur Förderung der Medizin und stellt einen weiteren Schritt in der Beziehung dar, die wir teilen“, so Dr. André Parodi, Ehrenpräsident der Französischen Nationalen Akademie der Medizin. Der Präsident der Montemorelos Universität, Dr. Ismael Castillo, nahm die Auszeichnung auf dem ersten Kongress der Institution zum Thema „Gesunder Lebensstil“ vom 2. bis 4. November in Empfang.

„Ich will gesund leben“
Parodi sagte, die Anerkennung sei „eine Erweiterung dessen, was vor Monaten unterzeichnet wurde“, und bezog sich auf die Anfang des Jahres unterzeichnete Absichtserklärung in Bezug auf das Zusammenwirken von Gesundheitsprojekten und Gesundheitsveranstaltungen, die mit dem Netzwerk von Organisationen „Ich will gesund leben“ entwickelt wurden. Die Initiative „Ich will gesund leben“ besteht laut IAD aus einem Plan, der acht Heilmittel beziehungsweise gesunde Gewohnheiten fördert, darunter das Trinken von Wasser, der Verzehr von Obst und Gemüse, ausreichend Ruhe sowie die Förderung einer positiven Einstellung. „Es ist eine große Ehre für uns, mit unseren integrierten Gesundheitsprojekten voranzukommen“, sagte Castillo bei der Verleihung der Medaille.

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Kasachstan: Adventistischer Pastor angeklagt aber nicht verurteilt

Der Sohn habe gemeinsam mit seinem Vater, der kein Mitglied der Adventgemeinde sei, gegen den Willen der Mutter ein einziges Mal am adventistischen Gottesdienst in Astana teilgenommen, so Forum 18. Der adventistische Pastor trage keine Verantwortung für dessen Kirchenbesuch. Gegenüber Forum 18 gab Almazbek Mambetov, Chefjurist des regionalen Departements für Religiöse Angelegenheiten (DRA) an, er habe den Fall nicht auf eigene Initiative eröffnet, sondern weil eine Beschwerde vorgelegen habe.

In Kasachstan kann der Leiter einer Religionsgemeinschaft bestraft werden, wenn er keine Maßnahmen trifft, die verhindern, dass Minderjährige gegen den Willen ihrer Eltern oder gesetzlichen Vertreter an Aktivitäten dieser Religionsgemeinschaft teilnehmen, so Forum 18.

Adventisten in Kasachstan
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde 1917 in Kasachstan gegründet. Erste Gruppen von Adventisten sind laut der kasachischen Kirchenleitung bereits 1902 entstanden. Heute feiern in dem Land mit 18 Millionen Einwohnern rund 2.600 Adventisten in 42 Kirchen jeweils samstags den Gottesdienst. Die adventistische Kirchenmitgliedschaft schrumpft in Kasachstan bei 70 Prozent Muslimen und 26 Prozent Christen (Wikipedia).

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ADRA Deutschland erhält Town & Country Stiftungspreis

Das Spendengeld kommt laut ADRA-Pressesprecher Martin Haase dem von ADRA unterstützten Gesundheits- und Familienzentrum „Hands of Hope“ in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zugute. Das Zentrum diene als Anlaufstelle für Familien und Kinder in Krisensituationen sowie für Binnenflüchtlinge aus den vom Krieg betroffenen Regionen Donezk oder Luhansk. Benachteiligte Kinder und Jugendliche erhielten dort medizinische und psychologische Versorgung und zerrüttete Familienstrukturen würden langfristig stabilisiert.

Town & Country Stiftung
Die Town & Country Stiftung wurde 2009 von Gabriele und Jürgen Dawo mit dem Anliegen ins Leben gerufen, um unverschuldet in Not geratenen Hauseigentümern und benachteiligten Kindern zu helfen.

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Facebook verliert bei Jugendlichen an Bedeutung

Jugendliche auf Snapchat am aktivsten
Der Detailvergleich der Nutzer von Instagram und Snapchat zeigt, dass Jugendliche auf Snapchat deutlich aktiver sind: Zwei Drittel der Snapchat-Nutzer verschicken selbst häufig Snaps, während bei Instagram nur jeder fünfte Nutzer häufig selbst Inhalte postet. Auf beiden Plattformen sind die Zwölf- bis 19-Jährigen am häufigsten Follower von Leuten, die sie persönlich kennen. Während bei Instagram auch Accounts zu einem bestimmten Thema, von Internet-Stars oder anderen Stars und Prominenten, etwa aus der Musik- oder Sportbranche, eine Rolle spielen, steht bei Snapchat der persönliche Aspekt im Vordergrund, Snaps von Stars spielen eine untergeordnete Rolle.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte Instagram mit 57 Prozent regelmäßigen Nutzern (2016: 51 %) seine Position im Medienalltag der Jugendlichen leicht ausbauen, auch bei Snapchat (2017: 49 %, 2016: 45 %) ist der Anteil regelmäßiger Nutzer unter den Jugendlichen leicht gestiegen. Bei Facebook hingegen (2017: 25 %, 2016: 43 %) ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

WhatsApp vorn
Bei der konkreten Frage nach den generell für sie persönlich wichtigsten Apps (bis zu drei Nennungen waren möglich) zeigt sich ein ähnliches Bild: Für neun von zehn Jugendlichen, die Apps auf dem Handy installiert haben, zählt WhatsApp (88 %) zu den wichtigsten Angeboten. 39 Prozent nennen Instagram. Snapchat (34 %) und YouTube (32 %) zählen für je ein Drittel der Jugendlichen zu den unverzichtbaren Anwendungen auf dem Smartphone. Facebook wird nur von 13 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen genannt.

Studienreihe JIM
Die Studienreihe JIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Erhebung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2017 telefonisch befragt.

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Hilfsorganisationen fordern sofortige Aufhebung der Blockade im Jemen

Die Hilfsorganisationen äußerten sich sehr besorgt über den erneuten Ausbruch von Cholera und anderer Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden. Das UN-Kinderhilfswerk warne, dass nur noch wenige Impfstoffe gegen Diphterie vorrätig seien. Ende November sollte eine neue Lieferung eintreffen, die Einfuhr sei aber bis jetzt noch nicht genehmigt. Wenn der Impfstoff nicht ins Land gelange, drohten Millionen von Kindern schwere Schäden durch eine eigentlich vermeidbare Krankheit.

Folgen des Treibstoffmangels
Die Treibstoffknappheit im Jemen verschlimmere zudem den Mangel an sauberem Wasser. Wasserpumpen würden abgeschaltet und Leitungen lägen trocken. Damit wären der Schulunterricht und vor allem der Betrieb von Krankenhäusern stark bedroht. Ärzte und Pfleger bemühten sich zwar, den Betrieb von Operationssälen und Intensivstationen aufrecht zu erhalten, doch andere Stationen müssten geschlossen und Kühlvorrichtungen für Medikamente immer wieder stundenweise abgeschaltet werden, um Treibstoff für Stromgeneratoren zu sparen. Hinzu käme, dass vielen Ärztinnen und Ärzten seit über zehn Monaten kein Lohn gezahlt worden sei. Die meisten Hilfsorganisationen hätten inzwischen weniger als einen Monat Treibstoff auf Vorrat.

Wenn Frachtschiffe in den nächsten Tagen keine Erlaubnis erhielten, ihre Ladung in Hodeidah zu löschen, würden die im Land vorhandenen Reserven an Weizen und Zucker in den nächsten drei Monaten aufgebraucht sein. Der Tiefwasserhafen von Hodeidah, über den 80 Prozent der Importe laufen, sowie der Flughafen von Sanaa müssten unverzüglich wieder geöffnet werden, um Nahrung, Treibstoff und Medikamente einführen zu können. Jeder weitere Tag der Blockade bedeute mehr Hunger und Krankheiten für tausende Jemeniten.

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Ruanda: Adventisten für gesellschaftliches Engagement gewürdigt

Ruandas Staatsminister für sozioökonomische Entwicklung, Harelimana Cyriaque, lobte die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Ruanda für ihren signifikanten Beitrag zur Entwicklung des Landes. Ende Oktober erklärte er vor Tausenden von Mitgliedern der Freikirche im Distrikt Kicukiro der Provinz Kigali: „Ich freue mich bei euch Adventisten zu sein, wenn wir diesen Monat gemeinnützige Dienste leisten.“ „Adventisten sind Partner der Regierung von Ruanda geworden, als es darum ging, diesen Ort sicherer zu machen.“

Dieses Engagement sei mit Geld nicht aufzuwiegen, so der Staatsminister laut AR. Früher hätte die Bevölkerung Angst gehabt, an dem Gebiet vorbei zu gehen, wo Adventisten ihre gemeinnützigen Dienste leisten, da es ein „Räuberparadies“ gewesen sei. Doch seit 2003, als die Adventisten damit begonnen haben, das Überwuchern zu beseitigen, hätten die Leute keine Angst mehr, dort auch nachts vorbeizukommen, wenn sie spazieren gehen oder joggen. Der Staatsminister forderte die Adventisten auch auf, Korruption zu bekämpfen, eine Kultur der Bewahrung zu pflegen und auf Sauberkeit und Hygiene zu achten, wo immer sie sich befänden.

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Marienhöhe – „Schule fürs Leben“

Sich den Herausforderungen des Lebens gewachsen fühlen
„Schule fürs Leben“ ist das Motto des Schulzentrums Marienhöhe. „Wir möchten, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schulzeit den Herausforderungen des Lebens gewachsen fühlen. Wir legen besonderen Wert darauf, dass wir im Unterricht einen Bezug herstellen zur Lebenswelt unserer Schüler, damit die Lerninhalte für sie persönlich relevant werden. Auch unser Angebot an Wahlunterricht und Projekten soll lebenspraktisch sein”, so der Schulleiter, Dr. Christian Noack. Seit dem Schuljahr 2017/18 erhalte jeder neue Schüler der Marienhöhe ein „Portfolio Lebenskompetenz“, das ihn auf seinem Weg des Erwachsenwerdens begleite. „Hier können Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen, Zeugnisse, Praktikumsberichte und Gedanken zur beruflichen Zukunft gesammelt werden“, erläuterte Noack.

Einsatz für Menschen in Not
Die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Marienhöhe setzten sich regelmäßig für Menschen ein, die kein einfaches Leben hätten. So beteiligten sie sich gerade an der Aktion „Kinder helfen Kindern“ der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA. Durch die Aktion erhielten jedes Jahr in der Weihnachtszeit tausende Kinder in osteuropäischen Ländern, denen es oft nicht so gut gehe wie den Kindern in Deutschland, Geschenkpakete um ihnen eine Freude zu bereiten. Beim alljährlichen Marienhöher Sponsorenlauf seien im September über 30.000 Euro gesammelt worden. Dabei wurde Runde um Runde auf der etwa 800 Meter langen Strecke des Schulgeländes durchlaufen. Die „erlaufenen“ Gelder kämen drei Vorhaben zugute: der Aktion für krebskranken Kinder „Du musst kämpfen, jetzt erst recht“, einem Waisenhaus mit Schule in Kambodscha und einem Projekt für nachhaltige Energieversorgung im Norden von Vietnam, das von der Energieagentur Marienhöhe unterstützt werde. Jedes Jahr fahren Schülerinnen und Schüler der Marienhöhe zu einem Waisenhaus nach Kambodscha, um dort vor Ort Menschen in Not zu helfen, so Schulleiter Noack.

Schulzentrum Marienhöhe
Das Schulzentrum Marienhöhe, welches auf das Jahr 1925 zurückgeht, wird gegenwärtig von circa 760 Schülerinnen und Schülern besucht. Etwa 50 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 21 Jahren wohnen im Internat. Die Tagesschüler kommen aus Darmstadt und aus den umliegenden Landkreisen, die Internatsschüler aus der Rhein-Main-Region, aus allen Bundesländern und auch aus dem Ausland. Das Schulzentrum umfasst eine Grundschule, eine Realschule, ein Gymnasium sowie ein Kolleg als zweiten Bildungsweg zum Abitur. Weitere Informationen unter: www.marienhoehe.de

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Jamaika: blinder Senator erhält Doktortitel

„Der Erfolg, den ich bislang hatte, ist auf meinen Glauben an Gott, Familie und Freunde, sowie auf eine klare Vision zurückzuführen“, erklärte Morris. „Es ist nicht so, dass ich klüger als andere bin, aber das Blindsein zwingt mich dazu sehr fokussiert zu sein. Ich lasse mich nicht von all den Ablenkungen einholen, die die Welt zu bieten hat“. Morris Dissertation trägt den Titel: „Vermittelte politische Kommunikation im modernen Jamaika am Beispiel von Michael Manley, Edward Seaga und P. J. Patterson“ (frühere Premierminister von Jamaika). Während seiner Erstellung der Arbeit erhielt Morris beim Lesen und der Recherche Unterstützung.

Politischer Werdegang
1998 wurde Morris erstmals zum Senator gewählt. 2013 wurde er als erster Blinder Präsident des Senats von Jamaika. Morris sei in seinem Land für seinen Einsatz für Menschen mit Behinderung bekannt, so IAD News. Ihm wurde die Verabschiedung mehrerer Gesetzesvorlagen und Programme zugeschrieben, die sich positiv auf die Behindertengemeinschaft ausgewirkt haben und noch immer positiv auswirken. Auch seitens der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten wurde dem Senator 2015 Anerkennung für seinen Dienst für sein Land und seine Treue zur Kirche ausgesprochen.

Biographischer Hintergrund
Floyd Morris wurde 1969 in Bailey’s Vale im Nordosten Jamaikas als Sohn eines Feuerwehrmannes und einer Schneiderin geboren und wuchs mit sieben Geschwistern auf. Als Morris 17 Jahre alt war, ließ sein Sehvermögen aufgrund von grünem Star nach, bis er 1989 vollständig erblindete. Nach diesem Trauma entschied Morris sich 1991 sein Leben neu zu gestalten. Mithilfe der Jamaikanischen Blindengesellschaft lernte er Braille. Später erlangte er akademische Grade in Kommunikationswissenschaften (Bachelor of Arts) und in Philosophie (Master of Arts). Morris ist seit 2011 verheiratet. Er ist Mitglied einer Kirchengemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in Kingston.

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Immer noch Probleme für Kriegsdienstverweigerer in Europa

Schneider, der erstmals 2011 als Präsident gewählt wurde, war langjähriger Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz. Der Theologe vertritt die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) bei EBCO. Die EAK ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind.

Keine Kriegsdienstverweigerung in der Türkei
Die Mitgliederversammlung beklagte in Nikosia die zunehmende Verschlechterung der Situation von Kriegsdienstverweigerern in bestimmten europäischen Ländern, so in der Ukraine oder Litauen, wo die Wehrpflicht wieder eingeführt wurde. Auch in weiteren Staaten werde die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert, die beispielsweise in Schweden und Kroatien zunächst nur für Freiwillige umgesetzt wird. Über massive Abschreckungsmaßnahmen im Zivildienst gebe es derzeit in der Schweiz Beratungen. In Russland seien die Zeugen Jehovas, die bisher den größten Teil der zu einem alternativen Zivildienst zugelassenen Personen im Land ausmachten, als subversive Organisation verboten worden, kritisierte Derek Brett, der Herausgeber des jährlichen EBCO-Jahresberichts über die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen in Europa. Zudem habe die Türkei, obwohl Mitglied des Europarates, weder die Möglichkeit einer Kriegsdienstverweigerung anerkannt noch sich verpflichtet, einen alternativen Zivildienst einzurichten, so Brett.

Mehr Geld für Bildung statt für Militär gefordert
Die EBCO-Delegierte beim Europäischen Jugendforum, Martina Lanza, forderte junge Menschen in Europa auf, sich gegen die Wehrpflicht zusammenzuschließen und von ihren Regierungen mehr Investitionen in Bildung, Forschung, Soziales und Kultur statt in Wehrpflicht und Militär zu fordern. Sie kritisierte, dass noch in 17 Staaten des Europarates die Wehrpflicht bestehe, ebenso auch in international nicht anerkannten Gebieten Europas, etwa in Nordzypern.

Über EBCO
EBCO wurde 1979 in Brüssel als Dachverband für nationale Verbände von Kriegsdienstverweigerern in Europa gegründet, um das Recht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen gegen die Vorbereitung und Teilnahme an Kriegen und militärischen Aktivitäten als Menschenrecht zu fördern. EBCO hat seit 1998 einen Beteiligungsstatus beim Europarat und ist seit 2005 Mitglied der Konferenz der internationalen Nichtregierungsorganisationen. Jährlich veröffentlicht EBCO einen Jahresbericht zur Situation der Kriegsdienstverweigerung in Europa. Es ist die umfassendste Dokumentation zu diesem Thema. Weitere Informationen zu EBCO unter: www.ebco-beoc.org

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Marienhöher „Tiger“ waschen Polizeiautos

Vom Streifenwagen in die Zelle
Wo müssen die Verbrecher durch auf ihrem Weg vom Streifenwagen in die Zelle? Matthias Seltenreich, Leiter des 2. Polizeireviers, führte die Gruppe anschließend durch das Gebäude, erklärte mit einem Kollegen die Abläufe und musste viele Fragen beantworten. Wie fühlt man sich eingesperrt in einer Zelle und wie vertreibt man sich die Zeit? „Selbst in der Zelle zu sitzen, fanden die Tiger unangenehm. Außer einer Matratze ist dort nichts drin. Es ist also langweilig ohne Ende“, berichtete Anja Emrich, stellvertretende Leiterin bei den „Tigern“. Richtig viel los und spannend sei es dagegen in der Wache, wo die Notrufe eingehen. „Dort mussten alle ganz leise sein.“ Hier überreichten die „Tiger“ zum Abschluss den Beamten selbstgebackene Muffins als Dank.

Mit guter Tat bedankt
„Unsere Pfadfinder wollten sich mit einer guten Tat bei den Polizisten bedanken, die ständig anderen Menschen helfen“, informierte Emrich. Schließlich würden sie rund um die Uhr, auch sonntags, arbeiten, wie die Kinder schnell bemerkt hätten. Ihr Fazit des Aktionstages: „Auch professionelle Helfer kann man mit Helfen überraschen. Unsere Kinder hatten dabei eine Menge Spaß und waren voll begeistert.“

Pfadfinder CPA-Marienhöhe
Zu den CPA-Marienhöhe gehören rund 160 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in zehn Gruppen für Kinder und Jugendliche von sechs bis 20 Jahren. Gruppenstunden finden 14-tägig sonntags statt. Außerdem gibt es Zeltlager, Lagerfeuer, Wandertouren, Geländespiele und anderes mehr. Interessierte können jederzeit zu den Gruppenstunden kommen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.cpa-marienhoehe.de

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ADRA bereitet Hilfe für Erdbebenopfer im Grenzgebiet Irak/Iran vor

Das Erdbeben sei das tödlichste in diesem Jahr gewesen und war sogar in der Türkei und in Pakistan zu spüren. Nach Regierungsangaben seien etwa 500 Dörfer betroffen. Hilfsmaßnahmen könnten Monate in Anspruch nehmen. Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA würde die Situation vom Regionalbüro in Beirut/Libanon aus beobachten, so AR. ADRA Kurdistan habe vier Mitarbeiter nach Sulaimaniyya/Irak entsendet. Sie sollen sich dort mit Regierungsvertretern und anderen Hilfsorganisationen treffen, um abzuklären, welche Hilfe ADRA leisten könne.
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„Allein durch Gnade“ - Gebetswoche der Adventisten

Im Anschluss an das Reformationsjubiläum wird die diesjährige Gebetslesung der Adventisten in den einzelnen Kirchengemeinden unter dem Generalthema „Allein aus Gnade“ abgehalten. Die Lesung besteht aus acht Themen, die von dem Präsidenten der Freikirche, Pastor Ted N. C. Wilson, dem österreichischen Theologen Dr. Hans (Johann) Heinz sowie der Mitbegründerin der Freikirche, Ellen G. White (1827-1915), verfasst wurden. „Die diesjährige Gebetswoche hebt das Evangelium als Grundlage unserer Erlösung allein durch Christus hervor“, heißt es in dem Lesungsheft der Freikirche, welches kostenlos heruntergeladen werden kann: http://www.advent-verlag.de/cms/cms/upload/gebetswoche/Gebetswoche_2017.pdf

Das erste Thema steht unter dem Titel „Gottes Wort – Grundlage unseres Glaubens“ und wurde von Ted Wilson geschrieben. Die nachfolgenden Themen sind von Hans Heinz verfasst: „Das Evangelium lernen“, „Die Grundlage unserer Erlösung“, „Gerechtigkeit – eine praktische Sache“, „Gottes Gebote – ein Spiegel seines Charakters“, „Rechtfertigung aus dem Glauben – heute“ und „Der Sommer, der nie enden wird“. Der Beitrag von Ellen G. White zum Thema „Die Gewissheit der Erlösung“ wurde einem ihrer Bücher entnommen.

Zum Abschlussgottesdienst der Gebetswoche am 25. November gehört auch die traditionelle Opfersammlung für die weltweite Mission der Freikirche. Im letzten Jahr betrugen die sogenannten „Gebetstagsgaben“ der knapp 35.000 Adventisten in Deutschland rund 650.000 Euro.

Zur Person des Hauptautors
Hans Heinz wurde 1930 in Wien geboren und arbeitete nach Abschluss seines Theologiestudiums ab 1953 als Pastor sowie als Lehrer am Seminar Schloss Bogenhofen in Österreich. Nach dem Promotionsstudium an der Andrews-Universität (USA) war er von 1982 bis 1995 Dekan des Theologischen Seminars Marienhöhe in Darmstadt. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel über Theologie und Kirchengeschichte.

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Kongress „Christenverfolgung heute“

In seiner Predigt im Rahmen des Abschlussgottesdienstes sprach Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof der Nordkirche im Sprengel Mecklenburg und Pommern, über einen Bibeltext aus dem 1. Petrusbrief, Kapitel 5, Verse 5 bis 11. Dieser Text erwähnt unter anderem die Leiderfahrung von Christen. Abromeit zog einen Vergleich mit der Verfolgungssituation von Christen im Nahen Osten. Der Bischof thematisierte die Bereitschaft von Christen, Leid auf sich zu nehmen, zeigte aber auch auf, dass Christen aufgerufen seien, ihre Sorgen bei Gott abzugeben. Auch wenn wir im Alltag am Guten zweifelten, komme letztlich doch der gute Wille Gottes zur Vollendung: „Gott macht an vielen Orten auf dem Erdball seine Geschichte. Noch nie ist die Kirche Jesu Christi mehr gewachsten als in unseren Tagen.“

Inhalte und Resolution
Die insgesamt über 500 Teilnehmenden des Kongresses konnten in den Tagen vom 12. bis 15. November Berichte aus der weltweiten Christenheit hören, Begegnungen erleben sowie an rund 20 thematischen Foren teilnehmen. Inhaltlich ging es beispielsweise um „Nationalistische Bewegungen in Asien und ihre Bedeutung für die Religionsfreiheit“, um „Kirchen in der Türkei“ sowie um „Christliches Zeugnis unter Muslimen in Ostafrika“. Die Schirmherrschaft für den Kongress übernahm der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder. Der nächste Kongress „Christenverfolgung heute“ ist für den 10. bis 13.11.2019 geplant.

Im Rahmen des Kongresses wurde auch eine Resolution vorgestellt, die sich mit den Themenfeldern „IS Kämpfer auf deutschem Staatsgebiet“, „Christen im Nahen Osten eine Rückkehrperspektive bieten“, „Forderung eines Beauftragten zur Religionsfreiheit“, „Regelmäßiger Bericht zur Religionsfreiheit nötig“ sowie „Asylsuchende Christen in Deutschland – Abschiebungen und Übergriffe“ befasst. Die Resolution soll an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages versandt werden.

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„Making Technology Creative“

Terry Benedict, einer der Produzenten des Films „Hacksaw Ridge“, gab als Gastreferent sowohl fachliches Know-how weiter als auch Einblicke in seine Motivation als Christ, Filme zu produzieren und bei Hollywood-Filmen mitzuarbeiten. Benedict hat die Shae-Stiftung gegründet, die motivierte junge Menschen und NGOs mittels Mentoren fördert und begleitet. Er wolle ihnen helfen, ihre Story gut zu erzählen und damit den positiven Einfluss ihres Schaffens zu optimieren (www.shaefoundation.org).

Wie man einen guten Film macht
Bei den Hinweisen, wie man gute Filme produziere, sagte Benedict, dass man nicht multitasken, sondern sich auf eine Sache konzentrieren solle. Einen weiteren Aspekt formulierte er provozierend: „Truth doesn’t matter“ – es komme nicht auf die Wahrheit an. Es gehe vielmehr darum, wie die Wahrheit erzählt bzw. weitergegeben werde. Um einen guten Film zu machen, könne man nicht wie ein Journalist agieren, der kurz auftauche und die Infos abhole, sondern man müsse sich und vor allem den Protagonisten Zeit geben und eine Beziehung aufbauen. Es gehe darum „eine Geschichte atmen zu lassen“. Wichtig sei auch, dass alle, die an einem Filmprojekt mitarbeiten, ihr Ego draussen lassen und bereit zur Zusammenarbeit seien.

Project Slam
Die rund 90 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben professionell mit den Bereichen Film, Fernsehen, Radio, Design, Fotografie, Journalismus, Kommunikation oder Internet zu tun. Im Bereich „Project Slam“ nutzten 17 von ihnen die Möglichkeit, in Beiträgen von zehn Minuten Dauer ihre Projekte vorzustellen. Viele dieser Projekte drehten sich um die Frage, wie im Medienzeitalter die gute Nachricht von Jesus Christus säkularisierten Zeitgenossen mittels heutiger Technik vermittelt werden kann.

Das Spektrum der Project Slam-Beiträge war breit: Hilfestellung und Mentoring für Video-Tutorials und Programmieren – „prototipe.me“; Videoandachten auf YouTube – „3min Videos“; „Artventist.com“ vernetzt weltweit adventistische Künstler; „TRIpastor“ verbindet sportliche Betätigung mit Werbung für den christlichen TV-Sender Hope Channel; ein Bibeltelefon-Projekt in Deutschland wurde vorgestellt; Filmmusik – „manueligler.com“; Videoclips zu 28 Glaubensüberzeugungen der Adventisten; Design, Fotografie – „momento.agency“; Filmprojekt – „twistedreality.ch“, Start im Februar 2018; Gesundheitstipps „healthyandhappy.de“; Mediendienstleister und Kameramann – „skywardproduction.de“; Kurzvideos zur Gebetswoche der Adventisten 2017 – „gebetswoche.online“. Mit dem MEDIA-DAY-Preis wurde das Lichtprojekt von Samuel Klein von „momento.agency“ ausgezeichnet.

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ADRA Europa mit 29 Büros in 32 Ländern

Koordinationsbüro in Brüssel
Noch vor zwei Jahren hätten die einzelnen ADRA-Länderbüros nur lose zusammengearbeitet, berichtete Victor Hulbert, Kommunikationsdirektor der Transeuropäischen Kirchenleitung der Adventisten für Nord- und Südosteuropa (TED). Für die Koordination der Büros seien bisher der ADRA-Direktor der TED mit Sitz in St. Albans nördlich von London und sein ADRA-Kollege in der Intereuropäischen Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa (EUD) in Bern zuständig gewesen. Jetzt gebe es ein gemeinsames Netzwerk in Brüssel, dem Hauptsitz der Europäischen Union. So könnten von der EU mitfinanzierte Projekte der einzelnen Länderbüros besser koordiniert werden. Geleitet werde das ADRA Europa Büro von Joᾶo Martins, bisher ADRA-Direktor in Portugal. Programmdirektor sei Thomas Petracek, der vor kurzen noch für ADRA Deutschland gearbeitet habe. Jackie Mubedi Ngalula wirke als Büroassistentin.

Einkommensförderung, Gesundheit, Bildung
Laut Hulbert würden die europäischen ADRA-Büros jährlich 39,2 Millionen Euro für Einkommensförderung und wirtschaftliche Entwicklung aufwenden. Zudem seien sie gegenwärtig mit acht Gesundheits- und Trinkwasserprojekten, neun Bildungsprogrammen und einem Umweltprojekt befasst. Zusammen mit Partnern versuchten sie die Lebensbedingungen unter anderem im Sudan, in Mali, Ruanda, Nepal und Vietnam zu verbessern. In Gokwe, einen ländlichen Gebiet in Simbabwe, sei die Müttersterblichkeit noch immer sehr hoch. Deshalb führe ADRA Großbritannien ein 36 Monate dauerndes Programm durch, um schwangeren Frauen mit Gerätschaften und Aufklärung sowie mit Fort- und Ausbildungsmaßnahmen für medizinische Kräfte langfristig zu helfen. 14 ADRA-Büros würden jährlich insgesamt 13,6 Millionen Euro für Bedürftige, gesellschaftliche Probleme, Flüchtlinge und Gesundheitsvorsorge ausgeben. So gebe es beispielsweise in der Nähe des Belgrader Stadtzentrums eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, Angehörige der Roma und bedürftige Serben.

Deutschsprachige ADRA-Organisationen
Laut eigenen Angaben hat ADRA Deutschland seit Gründung im Jahr 1987 in über 40 Ländern mehr als 3.000 Projekte durchgeführt. Derzeit ist das Hilfswerk in 76 verschiedenen Projekten weltweit tätig. So beteilige sich ADRA Deutschland auch an der Nothilfe für muslimische Rohingya, die aus dem vorwiegend buddhistischen Myanmar nach Bangladesch geflohen sind. ADRA unterstütze Geflüchtete in zwei Flüchtlingslagern, um die Grundbedürfnisse nach Schutz, Nahrung und sauberem Trinkwasser zu stillen und versorge Betroffene mit Schlafmatten, Plastikplanen, Hygieneartikel, Moskitonetzen, Kleidung und Grundausstattung zum Kochen für die Familien. Bereits seit Jahren engagiere sich ADRA Deutschland mit finanzieller Förderung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik auch im Jemen. Im Regierungsbezirk Hudaidah sei ADRA mit zwei mobilen medizinischen Einheiten tätig.

ADRA Österreich feierte kürzlich das 25-jährige Jubiläum. Als neues Projekt möchte sich das Hilfswerk zusammen mit ADRA Uganda der „Batwa“, einem Pygmäenstamm, annehmen. Dabei soll ein „lebendiges Museum“ aufgebaut werden. Um die Geschichte des Volkes weiterzutragen, sei vorgesehen, durch Organisation, Training und dem Aufbau eines Veranstaltungsortes mit Tanz, Musik und Theater ausländische und lokale Touristen, aber auch Schulklassen und Studenten, für die Kultur der Batwa zu interessieren. So sollen die Pygmäen in der Lage sein, ihr Geld zu verdienen, ohne dabei ausgebeutet zu werden. Von den Einnahmen des lebendigen Museums werde ein Fond angelegt, der den Schulbesuch von Batwa-Kindern finanziell unterstütze. Auch ein Alphabetisierungstraining für Erwachsene sei vorgesehen, um Lese-, Schreib- und unternehmerische Kenntnisse zu fördern. Die im Museum involvierten Batwa würden zusätzlich Englischkenntnisse erwerben, um mit den Touristen kommunizieren zu können. Eine „Schaf-Bank“ und Hilfestellung für die eigene Lebensmittelversorgung ergänzten das Vorhaben für die Batwa. Die Stadt Wien unterstütze diese ADRA-Arbeit finanziell.

ADRA Schweiz möchte in Zusammenarbeit mit ADRA Somalia die Kindersterblichkeit in dem ostafrikanischen Land senken. Deshalb sollen mehr Menschen in Unter-Juba, einer Küstenregion im Süden Somalias an der Grenze zu Kenia, Zugang zu genügend sauberem Wasser erhalten. Bei dem auf zwei Jahre angelegten Projekt gelte es, bestehende Wasserversorgungssysteme zu verbessern. Bei kleineren Brunnen soll die Bevölkerung selber Hand anlegen. Zudem sei geplant, 50 Latrinen mit Waschmöglichkeiten zu bauen. Zehn Schulen, fünf Gesundheitszentren und fünfzehn Gemeinden sollen diese erhalten.

Alle drei deutschsprachigen ADRA-Organisationen führen auch wieder die „Aktion Kinder helfen Kindern“ durch. Seit 2000 transportiert ADRA mit der Aktion jedes Jahr in der Weihnachtszeit tausende Geschenkpakete in osteuropäische Länder, um Kindern, denen es dort oft nicht so gut geht wie den Kindern in Deutschland, „ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“.

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Film „Tell the World“: deutschsprachige TV-Premiere

Der Film zeigt die ernsthafte Suche der adventistischen Pioniere nach Wahrheit, die intensiv geführten theologischen Debatten sowie die Rolle, welche der Mitgründerin der Kirche, Ellen Gould White, in der Entstehungszeit dieser evangelischen Freikirche zukam. Um die damalige Realität so getreu wie möglich abzubilden, haben adventistische Historiker das Drehbuch und die Szenen genau überprüft. Ein Teil der Szenen wurde in einem historischen Dorf in Kanada gedreht, was eine hohe Authentizität ermöglicht.

Deutschsprachige TV-Premiere
Der Hope Channel zeigt den Zweiteiler am Freitag, den 17. November, sowie am Freitag, den 24. November, jeweils um 20.15 Uhr. Der Spielfilm wird im Dezember zusätzlich auch als sechsteilige Serie von Samstag, den 2. Dezember, bis Donnerstag, den 7. Dezember, jeweils um 19.00 Uhr auf dem Hope Channel zu sehen sein. Film und Serienepisoden sind ab der jeweiligen TV-Ausstrahlung in der Hope Channel-Mediathek abrufbar: www.tell-the-world.eu, www.hopechannel.de.

Hope Channel
Der deutsche christliche Fernsehsender Hope Channel ist einer von mehr als 50 Sendern der internationalen Senderfamilie Hope Channel. Er gehört zum europäischen Medienzentrum Stimme der Hoffnung e.V. der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Alsbach-Hähnlein.

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25 Jahre ADRA Österreich

Von Anfang an in Österreich sozial tätig
Schon seit der Gründung der Kirche 1903 in der Donaumonarchie seien die dortigen Adventisten sozial tätig gewesen, berichtete der Geschäftsführer von ADRA Österreich, Marcel Wagner. 1907 wäre dazu eine „zentrale Armenkasse“ eingerichtet worden. Erste Fotos des sozialen Engagements der adventistischen Gemeinden in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg gebe es aus dem Jahr 1946. Die „Liebesgabensendungen“ von Adventisten aus den USA seien in der Nachkriegszeit von den österreichischen Kirchengemeinden besonders mit Waisenkindern und kinderreichen Familien geteilt worden. Bilder aus dem Hotel „Cobenzl“ in Wien zeigten Weihnachtsbeschenkungen mit bis zu 600 Kindern. 1956 hätten sich die Adventisten für ungarische Flüchtlinge eingesetzt und in den kommenden Jahren wären Kleiderkammern in verschiedenen Städten entstanden. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe der Schwerpunkt der Arbeit in den 1990er Jahren auf der Osteuropahilfe gelegen. Zahlreiche Hilfstransporte seien durchgeführt worden und Jugendliche reisten zweimal nach Rumänien, wo sie bei der Renovierung eines Waisenheims mithalfen.

Hilfe in der ganzen Welt
Um bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt zu helfen, sei laut Wagner 1992 ADRA Österreich gegründet worden. Erste Projekte hätten in Äthiopien und Mauretanien realisiert werden können. Ein Schwerpunkt sei auch die Roma-Siedlung in Kjustendil/Bulgarien gewesen. Seit 2002 trage ADRA Österreich das Spendengütesiegel. Durch den Bau von Brunnen und medizinische Betreuung habe ADRA mehrere Jahre die afro-indische Bevölkerung in Karnataka/Indien unterstützt. Nach dem Tsunami in Südostasien 2005 hätte sich ADRA dank großzügiger Spenden und öffentlicher Förderungen für die betroffenen Menschen in Sri Lanka einsetzen und den Wiederaufbau unterstützen können.

Nepal: Männer können wieder zu Hause für ihre Familien sorgen
2014 habe ADRA Österreich erstmals eine Förderung durch die Europäische Union erhalten und entwickelte in den folgenden drei Jahren Marktsysteme und die Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit 16.000 Kleinbauern in Nepal. „Das Projekt war ein großer Erfolg, denn heute können viele Männer, die im Ausland arbeiteten, wieder an der Seite ihrer Familien in den Bergen Nepals ein Einkommen verdienen“, stellte Marcel Wagner fest.

Mit der Flüchtlingsbewegung, die 2014 auch Österreich erreichte, hätte die soziale Arbeit der adventistischen Gemeinden einen neuen Schwerpunkt erhalten. Dank des großen Einsatzes Freiwilliger „wurden die Adventgemeinden zu Anlaufstellen für geflüchtete Familien“.

Weitere Informationen zur Arbeit von ADRA Österreich im Internet unter: www.adra.at
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Religiöse Konflikte als Fluchtursache unterschätzt

Die Vorstellung der Jahrbücher „Religionsfreiheit 2017“ und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2017“ am 8. November nutzte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) als Anlass, von der deutschen Bunderegierung einen Beauftragten für Religionsfreiheit zu fordern. In den beiden vorgestellten Büchern sind eine Vielzahl von Beiträgen zu verschiedenen Ländern und Konflikten enthalten, aber auch zu Möglichkeiten, Probleme zu überwinden.

Zusammenarbeit von Deutschland, Österreich und der Schweiz
Beide Jahrbücher werden von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit und den Arbeitskreisen zur Religionsfreiheit der Deutschen Evangelischen Allianz, der Schweizerischen Evangelischen Allianz und der Österreichischen Evangelischen Allianz herausgegeben.

Die Opfer gehören verschiedenen Religionen an
Das Jahrbuch Religionsfreiheit spiegele die Vielfalt und Bedrohung durch religiös motivierte oder staatlich initiierte Verfolgung und Diskriminierung wider, so die IGFM. Federführend bei der Herausgabe der beiden Bücher ist der Ethiker Professor Dr. Thomas Schirrmacher, der selbst jahrelange praktische Erfahrung im interreligiösen Dialog hat und als Präsident des Internationalen Rates der IGFM fast alle beschriebenen Länder aus eigener Erfahrung kennt.

Laut IGFM werden weltweit Millionen Menschen auf Grund ihres Glaubens diskriminiert, verfolgt oder sogar getötet. Die Situation sei vor allem für Minderheiten in vielen Ländern dramatisch schlecht. Opfer seien Menschen aus unterschiedlichen Religionen. Demnach sind Täter einerseits politisch Mächtige in Diktaturen wie z.B. Nordkorea, China und Vietnam. Andererseits verfolgen religiöse Fanatiker wie Islamisten, Hindu-Extremisten oder auch militante Buddhisten religiöse Minderheiten.

Zu den bekanntesten Opfergruppen zählten z.B. orientalische und afrikanische Christen, Jesiden, Baha’i, muslimische Rohingya, Sufis und Ahmadiyya-Muslime, schreibt die IGFM in ihrer Medienmitteilung. Weitere Beispiele für religiös motivierte Menschenrechtsverletzungen seien die blutigen Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten im Irak und in Syrien. Dennoch gebe es Grund zur Hoffnung, wenn es gelinge, die moderaten Kräfte zu unterstützen.

Kostenloser Download beider Bücher:
Jahrbuch Religionsfreiheit 2017
50068.seu1.cleverreach.com/c/23929486/381cf747181a-oz3j1k

Jahrbuch Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2017
50068.seu1.cleverreach.com/c/23929488/381cf747181a-oz3j1k

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Europarats-Tagung würdigt Beitrag von Religionsgemeinschaften bei Integration von Migranten

Das Dokument analysiert die laufende Debatte über Religion und Migration. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Religion im Zusammenhang von Migration vielfältige Dimensionen hat, vor allem, aber nicht nur, im Hinblick auf die humanitäre Hilfe. Dabei wird betont, dass die Aufwendungen einiger religiös inspirierten Organisationen in der humanitären Hilfe gleich hoch sind wie die humanitärer Organisationen „oder sie sogar übertreffen“. Ein weiterer Aspekt sei die Widerstandsfähigkeit, die Religion und Spiritualität Personen auf der Flucht verleihen. Dies helfe den Flüchtlingen, die „Last des Schmerzes“ zu tragen und könne auch die Integration erleichtern. In dieser Hinsicht gehe es darum, einen Mittelweg zwischen „exzessiver Betonung“ der religiösen Identität der Migranten und ihrer „völligen Nichtbeachtung“ zu finden.

Wesentliche Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten
Das Dokument unterstreicht die wesentliche Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten im Hinblick auf die Haltung von Bevölkerungen gegenüber den Flüchtlingen. Auch die Interaktion mit der Migrationspolitik der Regierungen sei wichtig, hänge aber von den „formalen und informellen Beziehungen zwischen den Behörden der einzelnen Staaten und den Religionsgemeinschaften ab“. Die „politische“ Rolle der religiösen Organisationen betreffe aber auch die Förderung der Gastfreundlichkeit, die Verurteilung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und die Hilfe für die Migranten bei den „komplexen Prozessen der Integration“ auf allen Ebenen.

Die verschiedenen Beiträge und Dokumente in englischer Sprache können heruntergeladen werden unter: https://www.coe.int/en/web/cm/november-2017/-/asset_publisher/OSNLQ48UIZh6/content/2017-exchange-france?_101_INSTANCE_OSNLQ48UIZh6

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Somalia: Nothilfe von Glückskette und ADRA für Hungernde

Durch die Dürre sei viel Vieh, das Kapital der Bauern, verendet, schreibt das Hilfswerk. Die Situation sei vielerorts so verzweifelt, dass die Familien auf dem Land ihre Betriebe aufgegeben und sich in die Ansammlung der Städte begeben haben. Dort erhofften sie sich Hilfe von Verwandten oder von der internationalen Gemeinschaft. Die Regionen Nugal und Sool liegen beide in Puntland, einem autonomen Teilstaat im Nordosten Somalias. Auch dort sei laut ADRA die Situation verzweifelt: Über 50 Prozent der Bevölkerung, ungefähr 2,1 Millionen Menschen, bräuchten Unterstützung, damit sie nicht verhungerten.

Das Hilfsprojekt
Bis Ende 2017 sollen dort 600 Haushalte Gutscheine erhalten, damit sie sich Wasser, Nahrungsmittel und weitere Utensilien kaufen können. Gemessen an den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten könnten damit ungefähr 50 bis 70 Prozent der monatlichen Ausgaben abgedeckt werden, so ADRA Schweiz. Die Menschen seien gewohnt, mit weniger Wasser auszukommen, als empfohlen. Auch teilten sie die erhaltene Hilfe oft mit Nachbarn und Freunden. Daher gehen die Projektverantwortlichen davon aus, dass vom Wasser schlussendlich viel mehr Familien profitieren werden, als geplant.

Der Wert der Nahrungsmittelgutscheine sei so berechnet, dass sich die Begünstigten die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Reis, Pasta, Fleisch, Fisch, Zucker, Öl, Salz sowie Holz und allenfalls benötigte Kochutensilien kaufen könnten. Die Familien entschieden selber, was Priorität habe.

Das Projekt wird mit Hilfe von Mobiltelefonen umgesetzt
Bei der Registrierung müssen die Familien eine Telefonnummer angeben. Auf die Mobiltelefone könne ADRA Somalia, Partnerhilfswerk vor Ort, das Guthaben monatlich leicht überwiesen. Über die Telefonnummern könne das Projektteam auch einfach nachfragen, ob das Geld angekommen und ob alles in Ordnung sei.

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und anderen Hilfswerken
ADRA arbeite mit den lokalen Behörden und den Dorfbewohnern zusammen. Diese würden Familien vorschlagen, welche besonders bedürftig seien. Durch die Koordination mit anderen Hilfswerken werde sichergestellt, dass Familien nicht doppelt profitierten.

Die Gesamtkosten des Nothilfeprojekts betragen umgerechnet über 208.000 Euro, wovon die Glückskette rund 167.000 und ADRA Schweiz rund 41.000 Euro finanzieren. Partnerorganisation vor Ort: ADRA Somalia, http://www.adrasom.org/en/

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Soziale Folgen von Klimawandel und Ressourcennutzung

Unter dem Motto „Aus Verantwortung für diese Welt“ möchte die Vorlesungsreihe die sozialen Folgen von Klimawandel und Ressourcennutzung in verschiedenen Teilen der Welt aufzeigen. Dabei wird ein besonderer Focus auf Ghana und Myanmar gelegt. Die Vorlesungen sind öffentlich und finden auf Englisch statt. Der Eintritt ist frei.

Die weiteren Veranstaltungen im November:
13. November: Workshop „Human Capability Approach“ (Denkansatz Menschliches Potential), Dr. Maria De Eguia Huerta, Universität Vic Katalonien.

22. November: „Land Grapping, Agrarian Transition and Reconfiguration of the State Society Relations in the Global South“ (Aneignung von Land, landwirtschaftlicher Wandel und Umgestaltung der Beziehungen zwischen Staat und Zivilgesellschaft im globalen Süden), Dr. Festus Boahma, Universität Bayreuth.

27. November: Workshop „Political Participation of Women“ (Politische Mitwirkung von Frauen), Sara Abbas, Freie Universität Berlin.

Zusätzliche Informationen im Internet unter: www.thh-friedensau.de

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, und ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Rund 200 Studierende aus über 30 Ländern sind derzeit eingeschrieben.

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Adventistischer Weltkirchenleiter bei Reformationsjubiläum in Moskau

Adventisten dankbar für die Grundlagen der Reformation
In seiner kurzen Ansprache betonte Ted Wilson, dass die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten dankbar für die Grundlagen der Reformation sei. Er nannte insbesondere die Prinzipien allein die Bibel als Glaubensgrundlage, Erlösung allein durch den Glauben an Jesus, Christus der alleiniger Mittler zwischen Gott und den Menschen, ewiges Leben allein durch Jesu Gnade und nur Gott allein gebühre die Ehre, berichtete ANN. Wilson habe auch der russischen Regierung für den Schutz der Religionsfreiheit in einem Teil der Welt gedankt, in dem es für Protestanten nicht immer einfach sei, das Evangelium weiterzuverbreiten.

Grüße von Vladimir Putin
Wilson sei laut ANN einer von 15 Rednern gewesen, darunter auch Sergei Kirijenko, stellvertretenden Leiter der Präsidialverwaltung, der Grüße von Präsident Vladimir Putin überbrachte. Die Reformation habe „einen beachtlichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltkultur, Wissenschaft und Bildung gehabt. Sie hat die wirtschaftliche und rechtliche Struktur von Staaten und Gesellschaften radikal verändert“, so Putin. Kirijenko versicherte, dass „die Regierung der Russischen Föderation die Protestanten als integralen Bestandteil der traditionellen Religionsgemeinschaften versteht“, und vor allem ihre Qualitäten zu schätzen wisse, wie „Fleiß, Patriotismus und moralisches Verhalten“, teilte Blagovest-Info mit.

Der Zar als Oberhaupt der evangelischen Kirche
Dietrich Brauer, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, erinnerte laut Blagovest-Info daran, dass Luther mit seinen 95 Thesen Missbräuche in der Kirche kritisiert habe, aber keine neue Kirche gründen, sondern die bestehende reformieren wollte. Er hob hervor, dass es bereits im 16. Jahrhundert erste Lutheraner in Moskau gegeben habe. Vor der Oktoberrevolution hätten sich Millionen von russischen Bürgern zum evangelischen Glauben bekannt, die meisten von ihnen mit deutschen Wurzeln. Das Oberhaupt der evangelischen Kirche sei damals der Zar gewesen. Freiherr Rüdiger von Fritsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Russland, hob in seiner Rede die Bedeutung der Reformation für die deutsche und die Weltkultur hervor.

Metropolit Volokolamsky Ilarion, Vorsitzender der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen (DECR) des Moskauer Patriarchats, gratulierte den Protestanten im Namen des Patriarchen Kyrill I., dem Vorsteher der Russischen Orthodoxen Kirche. Ilarion hob den Einfluss des protestantischen Erbes auf die Entwicklung der Theologie in Russland hervor.

Der Erzbischof Celestino Migliore, Apostolischer Nuntius in der Russischen Föderation, sprach laut Blagovest-Info über die Einheit der Christen. Er sei stolz, dass Papst Franziskus an Feierlichkeiten anlässlich des Jahrestages der Reformation teilgenommen habe. Der Vatikan-Diplomat betonte zwei Hauptthemen der protestantischen Theologie, die wichtig seien, dass sie von Christen anderer Konfessionen verstanden würden: die Religionsfreiheit und die Fokussierung auf das Wort Gottes.

Laut Blagovest-Info sprachen weitere Vertreter des Staates sowie christlicher Kirchen, unter anderem von der Armenischen Apostolischen Kirche, der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten sowie von den Pfingstgemeinden.

Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom staatlichen Akademischen Chor der Moskauer Region, dem Chor der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und dem Kammerorchester „Instrumental Capella“, die Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski sowie Stücke aus dem Oratorium „Matthäus-Passion“ vortrugen.

Organisationskomitee
Mit der Vorbereitung der Veranstaltung zum Reformationsjubiläum in Moskau wurde laut dem Informationsportal der Russlanddeutschen RusDeutsch ein Organisations-komitee beauftragt. Ihm hätten unter anderem die Leiter folgender evangelischer Konfessionen angehört: der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands, der Russischen Union der Christen evangelischen Glaubens (Pfingstgemeinde), der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Russischen Kirche der Christen evangelischen Glaubens sowie der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Außerdem nahmen eine Gruppe der Russischen Orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche am Organisationskomitee sowie Angehörige der Präsidialverwaltung der russischen Regierung, der Moskauer Stadtverwaltung und des Internationalen Verbands der deutschen Kultur (IVDK) an den Vorbereitungen teil.

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Weihnachtsmarke 2017: „Vom Himmel hoch“

„Der um 1440 von Stefan Lochner geschaffene Altar der Stadtpatrone im Kölner Dom zählt zu den herausragenden Kunstwerken des Spätmittelalters in Deutschland“, heißt es in der Beschreibung der Marke seitens der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. „Es handelt sich ursprünglich um den Hauptaltar der Kölner Ratskapelle St. Maria in Jerusalem.“ Gewidmet sei der Altar den Patronen der Stadt Köln. Auf dem Mittelbild der Festtagsseite thront Maria mit dem Christuskind. Sie ist umgeben von den sogenannten Heiligen Drei Königen und ihrem Gefolge.

Die Weihnachtsmarke 2017 ist bei allen Postfilialen, Vertriebsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und beim Advent-Wohlfahrtswerk e.V., Hildesheimer Straße 426, 30519 Hannover, Telefon 0511-97177300, E-Mail mail@aww.info, erhältlich.

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Brasilien: São Paulo erklärt 22. Oktober zum „Tag der Adventisten“

Seit Februar 2016 habe der Gesetzesentwurf bereits auf der Tagesordnung der gesetzgebenden Versammlung des brasilianischen Bundesstaates gestanden, so AR. Am 17. Oktober 2017 wurde die unterzeichnete Version amtlich bekanntgegeben. Das Gesetz macht den 22. Oktober zum „Tag der Adventisten“ und wurde dem Veranstaltungskalender des Bundesstaates São Paulo hinzugefügt.

Kirchengeschichtliche Relevanz
Das Datum ist für Siebenten-Tags-Adventisten deshalb von Bedeutung, da der 22. Oktober 1844 als „große Enttäuschung“ in die Geschichte der Freikirche eingegangen ist. Im Amerika des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Erweckungsbewegung um den Baptistenprediger William Miller, welche die Wiederkunft Jesu am 22. Oktober 1844 erwartete. Nachdem das erwartete Ereignis ausblieb, zerfiel die Bewegung. Eine kleine Gruppe von Christen interpretierte das Geschehen neu und formierte sich später zur heutigen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Adventisten in São Paulo
São Paulo ist mit geschätzten 45 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste und wirtschaftlich bedeutendste Bundesstaat Brasiliens. Mit über 262.000 getauften Mitgliedern der Freikirche ist dort jeder 172. Bewohner Adventist. Siebenten-Tags-Adventisten seien dafür bekannt, aktive Christen zu sein, die nicht zögern würden, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, teilte Adventist Review mit. Verschiedene Projekte der Freikirche seien von den Medien aufgegriffen worden, wie die Zusammenarbeit von Freikirche und Kommunal-Regierung der Stadt São Paulo im Winternothilfeprogramm für die Mega-City. Auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Brasilien ist zurzeit in 24 humanitäre Projekte allein im Bundesstatt São Paulo involviert.

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„Hier stehe ich“

Die Theologische Hochschule Friedensau (ThHF) bei Magdeburg hatte bereits im Mai 2016 als Auftakt zum Jubiläumsjahr ein Symposium mit dem Titel „Perceptions of the Protestant Reformation in Seventh-day Adventism“ (die Wahrnehmung der protestantischen Reformation in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) durchgeführt. Verschiedene Experten aus dem In- und Ausland beleuchteten diverse Bezüge zwischen der protestantischen Reformation und den Adventisten. Die Beiträge werden in einem gleichnamigen (englischsprachigen) Sammelband veröffentlicht.

TV-Gottesdienste, die über den Hope Channel der Freikirche ausgestrahlt wurden, thematisierten Gedanken zur Reformation. Das adventistische Studienheft zur Bibel widmete sich in je 13 Lektionen dem großen reformatorischen Thema der Erlösung aus Gnade im Galaterbrief (Juli bis September 2017) und im Römerbrief (Oktober bis Dezember 2017). Die Lesungen zur weltweiten Gebetswoche der Adventisten stehen im November 2017 ebenfalls unter dem Thema Reformation. Verschiedene Veranstaltungen wie Camps und Kongresse im Jungend- und Pfadfinderbereich gingen ebenso auf Luthers Gedanken ein.

Adventistische Veröffentlichungen
Anlässlich des Reformationsjubiläums gab es eine Reihe adventistischer Veröffentlichungen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, das Anliegen der Reformation wach zu halten. So gab der Leiter des Historischen Archivs der Adventisten in Europa mit Sitz an der ThHF, Dr. Daniel Heinz, den Sammelband „So komm noch diese Stunde!“ heraus, der Luthers Reformation aus Sicht der Siebenten-Tags-Adventisten darstellt.

Die Freikirche der Adventisten in Deutschland veröffentlichte die Broschüre „Reformation heute: nachlesen. diskutieren. erneuern.“, in der verschiedene Autoren der Frage nachgehen, was die Erinnerung an die Reformation für das heutige Glaubensleben und Bibelverständnis bringt. Der Advent-Verlag in Lüneburg widmete mehrere Ausgaben der Zeitschrift „Zeichen der Zeit“ sowie der Gemeindezeitschrift „Adventisten heute“ dem Thema Reformation.

Sendungen des Hope Channel
Der adventistische Fernsehsender Hope Channel hat im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 unterschiedliche Formate rund um das Thema Reformation im Programm, wie beispielsweise die Sendungen „Tischreden“, „Lutherspaziergang“ oder „Laut gedacht – Reformation“. Bereits ausgestrahlte Sendungen können über die Hope Channel-Mediathek im Internet abgerufen werden.

Aktivitäten lokaler Kirchengemeinden
Unterschiedliche Veranstaltungen für die Öffentlichkeit meldeten auch verschiedene adventistische Kirchengemeinden vor Ort. Neben Vorträgen und Themenabenden zur Reformation gab es die Möglichkeit, an interaktiven Diskussionsrunden und Meinungsumfragen teilzunehmen. Thematische Familienveranstaltungen und Führungen an Orten, die zur Reformation in Bezug stehen standen auf dem Programm. In der Adventgemeinde Berlin-Lichtenberg wurde zum Beispiel mit „Sagenhafter Luther“ Kleinkunst-Theater eine Bühne geboten.

Musikalische und mediale Angebote kamen ebenfalls nicht zu kurz. Einige Kirchengemeinden zeigten öffentlich Filme rund um die Reformation und Martin Luther. Es gab in mehreren Kirchengemeinden Ausstellungen zu sehen wie die „Prophetie-Expo“ und die Playmobil-Wanderausstellung „Martin Luther im Kinderzimmer“. Weitere kreative Angebote umfassten beispielsweise das Wandern des Lutherwegs in Mittweida, Themendinner, die Pflanzung einer Luther-Eiche auf dem Ottenstein im Schwarzwald oder die Weihe eine Reformationsbuche in Stadtroda.

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500 Jahre danach: christliche Plakataktion im Stil Luthers

Laut SEA nahmen die Freiwilligen aus Landes- und Freikirchen das Jubiläum von Luthers Thesenanschlag zum Anlass, um auf kreative Art die zentralen Fragen des Lebens und Glaubens öffentlich ins Gespräch zu bringen. Die Plakate nähmen Bezug auf die vier reformatorischen Prinzipien, die sogenannten Soli: Sola fide – allein aus Glauben; Sola scriptura – allein die Bibel; Solus Christus – allein Jesus Christus; Sola gratia – allein aus Gnade.

Zeit, über den Glauben zu sprechen
„Was die Geschichte damals nachhaltig reformiert hat, ist auch heute noch relevant“, heißt es in der SEA-Medienmitteilung. Zum 500. Jubiläum der Thesenveröffentlichung sei es an der Zeit, erneut über den Inhalt des christlichen Glaubens zu sprechen. Genau das wolle die Aktion #Thesenanschlag2.

„Es geht um eine Reformation der Herzen. Luthers Thesen stellten die damalige Kirchenpraxis in Frage und rückten die wesentlichen Punkte des christlichen Glaubens wieder ins Zentrum“, sagte Matthias Spiess, Initiator der Aktion und SEA-Generalsekretär. Luther habe den Glauben in den Alltag der Menschen gebracht und habe über Jahre gefestigte Strukturen verändert. Diese Aktion in den frühen Morgenstunden des 31. Oktobers wolle dieses Anliegen auf unkonventionelle Art zurück in die Herzen der Menschen rücken, so die SEA.

Der #Thesenanschlag2 vom 31. Oktober 2017 orientiere sich an den reformatorischen Prinzipien und stelle vier thematisch passende Thesen zur Diskussion. Es würden dabei gängige Klischees aufgenommen und mit neuen Inhalten ergänzt, um auf das Jubiläum des Thesenanschlags aufmerksam zu machen.

Die Webseite zum #Thesenanschlag2: www.thesenanschlag2.ch

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Brahms-Requiem mit Herbert Blomstedt

Die Musikaufnahmen stammen von der Liveaufnahme des Dänischen Fernsehens (DR) unter Leitung von Herbert Blomstedt mit dem Dänischen Radio-Sinfonieorchester und Konzertchor unter Mitwirkung der weltweit bekannten schwedischen Solisten Peter Mattei, Bariton, und Camilla Tilling, Sopran.

Zur Person: Herbert Blomstedt
Der in Amerika geborene Schwede Herbert Blomstedt, der im Juli dieses Jahres seinen 90. Geburtstag feierte, gilt als der älteste aktive Dirigent. Seine Liebe zur Musik, seine Vitalität und Lebensenergie führen ihn im Jahr 2017 zu 90 Konzerten rund um den Globus. Der Ehrendirigent von sieben Weltklasseorchestern werde bewundert für seine Partitur-Treue. Seine Art, Musik zu vermitteln und davon zu erzählen sei fesselnd und einzigartig, so SDH.

Herbert Blomstedt erklärt nach Angaben von SDH in jeder Folge vor dem Requiem-Satz die musik-historischen Zusammenhänge, Melodieführung, symbolische Bedeutungen sowie theologische Fragen. In der letzten Folge wird das Gesamtwerk „Ein deutsches Requiem“ präsentiert.

Johannes Brahms: ein deutsches Requiem
Johannes Brahms sei kein „Kirchenchrist“ gewesen, hätte sich laut SDH aber sehr gut in der Bibel ausgekannt und täglich darin gelesen. Die Texte seines Deutschen Requiems habe Brahms selbst aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus den Apokryphen zusammengestellt. Zentrales Anliegen von Johannes Brahms war es, Trost und Hoffnung im Hinblick auf die Auferstehung der Toten zu vermitteln.

Hope Channel
Der deutsche Fernsehsender Hope Channel ist einer von mehr als 50 Sendern der internationalen Senderfamilie Hope Channel. Er gehört zum europäischen Medienzentrum Stimme der Hoffnung e.V. der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt. Weitere Informationen unter: www.hopechannel.de

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Brüssel: Adventistischer Kirchenleiter spricht im EU-Parlament

Der stellvertretende Vorsitzende der parlamentarischen Arbeitsgruppe für Religionsfreiheit, Hannu Takkula, organisierte die Veranstaltung. Ziel war es Lehren aus der Reformation zu untersuchen, welche die zukünftige Entwicklung Europas positiv gestalten können. Als Sprecher traten unter anderem Bischof Simo Peura von der evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands auf, die Mitglieder des Europaparlaments Peter van Dalen und Arne Lietz, der ungarische Theologe und Historiker Dezsö Buzogάny, sowie die Juristin und Theologin Katrin Hatzinger.

Signifikanz der Reformation
Wie TED News berichtet, haben die Vorträge das Konzept der „Gnade“ betont. Auch die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Landessprache wurde von einigen Rednern als signifikant gewertet. So sei den Menschen die Nutzung der Heiligen Schrift im Alltag ermöglicht worden. Dies habe die Etablierung der Sprache gefördert und zu nationaler Identität geführt. Der Bildungsaspekt sei durch das Bibellesen gestärkt worden, auch für Mädchen. Viele reformatorische Themen wie Toleranz seien heute noch aktuell.

Pastor Rafaat Kamal bezog sich in seinem Referat auf einen Bibeltext aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Micha, Kapitel 6, Vers 8: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Echte Erfahrung der Gnade Jesu Christi motiviere Menschen, Gemeinschaften und Nationen biblische Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in dieser Welt zur Geltung zu bringen. Zusammenfassend betonte Kamal: „die protestantische Reformation ist kein geschichtliches Ereignis, das im 16. Jahrhundert eingefroren wurde. Im Gegenteil: Geist und Botschaft der Reformation müssen heute wiederentdeckt und wieder erlebt werden, wenn wir das Beste aus ihren Kernprinzipien machen sollen.“

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120 Jahre Advent-Wohlfahrtswerk in Deutschland

Als Christen glaubwürdig sein
Den damaligen Adventisten sei es um die Glaubwürdigkeit von Christen gegangen, schreibt der Bundesgeschäftsführer des AWW, Pastor Lothar Scheel (Hannover), in seinem Artikel „Wenn Nachfolger Jesus nachfolgen“ in der November-Ausgabe der Freikirchenzeitschrift „Adventisten heute“. Christsein erschöpfe sich nicht in frommen Reden, sondern erweise sich „im Tun guter Werke der Barmherzigkeit“. Das Speisen der Hungrigen, das Kleiden der Armen und die Sorge um Hilfsbedürftige sei der einzig angemessene Dienst für Jesus und die rechte Vorbereitung auf seine Wiederkunft. Diese Initialzündung sozialer Verantwortung in den Reihen der Adventisten habe die noch junge Glaubensgemeinschaft in Deutschland „aus der Ecke weltabgewandter Endzeitapostel“ herausgeholt, so Scheel.

Armenkasse, Gemeindeschwestern, Vereinsgründung
Sehr schnell wären Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland Wohlfahrtsgruppen entstanden, die sich nach dem Vorbild einer in der Apostelgeschichte (9,36ff.) der Bibel erwähnten Armenpflegerin „Tabea-Gruppen“ nannten. Adventisten sammelten Nahrungsmittel und Schuhe, nähten oder änderten Kleidungsstücke und verteilten sie an Bedürftige. 1899 wurde die erste „Armenkasse“ eingerichtet.

Ebenfalls1899 erwarben laut Scheel die Adventisten die „Klappermühle“ in Friedensau bei Magdeburg mit einem großen Gelände. Dort bauten sie neben einem Missionsseminar 1901 ein Sanatorium mit Ausbildung von Krankenschwestern und eine Produktionsstätte für gesunde Nahrungsmittel auf. 1907 wurde ein Altenheim hinzugefügt. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte in verschiedenen Städten die Anstellung von Gemeindeschwestern, um Notleidenden beizustehen. Am 7.4.1924 wurde unter Beteiligung des Advent-Wohlfahrtswerks als Gründungsmitglied der „Fünfte Wohlfahrtsverband“ gegründet, der 1930 in den „Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband“ (DPWV) umbenannt und Mitglied in der „Liga der freien Wohlfahrtspflege“ wurde. Die Eintragung des AWW als Verein erfolgte beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg am 5. September 1927.

Dunkler Schatten über Hulda Jost
Hulda Jost wurde am 1. September 1928 Leiterin des Advent-Wohlfahrtswerks und blieb es bis zu ihrem Tod im März 1938. Lothar Scheel schildert sie als charismatische Persönlichkeit mit Durchsetzungsfähigkeit und Organisationstalent. Ausgestattet mit geradezu unerschöpflicher Energie reiste sie nicht nur kreuz und quer durch Deutschland, sondern auch in die Länder Europas und die USA. Hulda Jost sei das Gesicht des AWW in dieser Zeit gewesen. Mit Gleichschaltung aller Sozialwerke, einschließlich der Auflösung des DPWV 1934, wurde das AWW der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstellt. Hulda Jost habe ihre Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten genutzt, um das AWW nicht nur am Leben zu halten, sondern das Sozialwerk als Schutzraum und Legitimation der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten darzustellen. Bei aller Würdigung ihrer Leistungen bleibe jedoch ein „dunkler Schatten“. „Dass sie für das verbrecherische Wesen des Nationalsozialismus offensichtlich blind war, zeigt, dass Sozialarbeit niemals unpolitisch ist oder in einem wertfreien Raum geschieht“, gibt Scheel zu bedenken.

Zweiter Weltkrieg und danach
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde auch das AWW, das nun unter der Leitung von Otto Brozio (von 1938 bis 1968) stand, zunehmend in den Dienst der kriegswichtigen Erfordernisse, insbesondere dem Krieg an der „Heimatfront“ gestellt. Alle Sammlungen von Geld und Kleidung waren nun „kriegswichtig“ oder sollten die durch den Krieg bedingten Nöte lindern. In den ersten Nachkriegsjahren gab es laut Scheel faktisch keine organisierte Wohlfahrtsarbeit mehr. Überall in Deutschland herrschte Hunger und insbesondere in den zerbombten Städten unbeschreibliche Not. Nun seien es die Adventisten insbesondere in den USA gewesen, die in beispielhafter Weise mit Lebensmitteln, Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs geholfen hätten.

Erst am 25. März 1949 wurde das Advent-Wohlfahrtswerk durch die Alliierten-Kommandantur in Berlin als Verein lizensiert und am 5. Juli in das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin eingetragen. Noch im gleichen Jahr wurde es wieder Mitglied im neugegründeten DPWV in Westdeutschland. „Nun waren die Voraussetzungen geschaffen, dass sich das AWW zu jenem freikirchlichen Sozialwerk entwickeln konnte, das es heute ist“, so Scheel. Ende der 1950er Jahre wurde der Hauptsitz des AWW von Berlin nach Darmstadt verlegt. Seit 1998 ist der Verwaltungssitz in Hannover.

Adventistische Sozialarbeit in der DDR
Den Adventisten in der DDR sei es nicht gestattet gewesen, ein eigenes Sozialwerk zu unterhalten, informierte Lothar Scheel. Diakonische Dienste sowie Kinder und Jugendarbeit wären ausschließlich innerkirchlich erlaubt gewesen. Lediglich in der Suchthilfe sei seit den 1970er Jahren, durch Einzelpersonen initiiert, eine Suchthilfe-Arbeit und ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen entstanden, das bis heute bestehe. Auch die inzwischen anerkannte Suchtberatungsstelle des AWW in Chemnitz habe hier ihre Wurzeln. Ebenfalls seit den 1970er Jahren war es möglich, in einige dem kommunistischen System verbundene Länder Afrikas, wie Angola und Mosambik, Medikamente, Nahrungsmittel, Fahrzeuge und verschiedene Hilfsgüter zu liefern. Vereinzelt hätten bei Naturkatastrophen in sogenannten „Ostblock-Ländern“, etwa in Rumänien, Hilfsgüter gespendet werden können. Ab 1988 sei am adventistischen Predigerseminar Friedenau der Lehrgang „Sozialdiakonie“ angeboten worden, aus dem später der Fachbereich „Christliches Sozialwesen“ an der seit 1990 staatlich anerkannten Friedensauer Theologischen Hochschule wurde.

Tätigkeiten und Einrichtungen des AWW
Laut Scheel gehören zu den Tätigkeitsfeldern des AWW unter anderem Unterstützung von Freizeit- und Erholungsmaßnahmen für Alleinerziehende
und Familien, Erwachsenenbildung durch Kurse und Seminare, Behindertenarbeit, Angebote für Senioren, Nachbarschafts- und Kreativprojekte, Suchtkrankenhilfe, Hilfs- und Integrationsangebote für Geflüchtete, Asylbewerber, Aus- und
Umsiedler, Seelsorge und psychologische Begleitung von Menschen in verschiedenen Lebenskrisen, ehrenamtliche Hospizdienste sowie Betreiber von Suppenküchen, Tafeln, Kleiderkammern und Kleidertauschbörsen. Zu den Einrichtungen des AWW zählen vor allem fünf Kindertagesstätten (Berlin, Fürth, München, Penzberg, Bad Aibling), eine Heilpädagogische Tagesstätte (Neuburg/Donau), ein Familienzentrum (Penzberg/ Bayern), eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (Chemnitz), ein Übernachtungs-haus für wohnungslose Frauen (Leipzig), ein Tagestreff für Menschen in sozialer Not (Freiberg/Sachsen), die Kontakt- und Beratungsstelle „Schutzhütte“ Schwedt/Oder, eine Oberschule mit Grundschulteil (Oranienburg), vier Seniorenheime (Friedensau bei Magdeburg, Berlin-Steglitz, Uelzen, Neandertal bei Mettmann), vier Einrichtungen Betreutes Wohnen, zwei Hospize (Lauchhammer/Brandenburg, Uelzen) sowie die Suchtklinik „Haus Niedersachsen“ in Dedelstorf bei Gifhorn. Deutschlandweit sind etwa 100 AWW-Helferkreise ehrenamtlich aktiv.

Weitere adventistische Sozialeinrichtungen
Zum Advent-Wohlfahrtswerk zählt nur ein Teil der Sozialeinrichtungen der Freikirche Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Lediglich die Schule in Oranienburg gehört zum AWW. Die Theologische Hochschule in Friedensau bei Magdeburg mit den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie, das Schulzentrum „Marienhöhe“ (Darmstadt) mit Gymnasium, Real- und Grundschule sowie sechs weitere Grund- und Realschulen sind in der Trägerschaft der Freikirche. Ebenso das Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf dessen Netzwerk außerdem die Berliner „Privatklinik Nikolassee“, eine Tagesklinik für Menschen mit psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, eine Sozialstation und ein Seniorenheim umfasst. Auch das Senioren- und Pflegeheim „Haus Wittelsbach“ (Bad Aibling/Oberbayern), das Behindertenheim „Haus Odenwald“ (Groß-Umstadt bei Darmstadt) sowie Erholungs- und Tagungsstätten sind nicht dem AWW angeschlossen. Die Adventistische Entwickungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland (Weiterstadt bei Darmstadt) führt Projekte im Ausland durch.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat Deutschland rund 35.000 erwachsen getaufte Mitglieder in 558 Adventgemeinden.

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Honduras: mit der Bibel gegen Gewalt

„Die Bibelgesellschaft in Honduras will der alltäglichen Gewalt in ihrem Land entgegenwirken – mit der Bibel. Auf Wunsch der Regierung verteilt sie biblische Schriften, organisiert Präventionsveranstaltungen an Schulen und ist sogar im Ethikunterricht an Polizeischulen aktiv. Dahinter steht die feste Überzeugung, dass biblische Geschichten nicht nur das Leben von Einzelnen, sondern eine ganze Gesellschaft verändern können. Biblische Werte ermöglichen ein gutes Zusammenleben“, so der Generalsekretär der DBG, Dr. Christoph Rösel, im Vorwort des aktuellen „Bibelreports“.

Für Gefängnisinsassen habe die Bibelgesellschaft in Honduras das Programm „Der Weg des Gefangenen“ entwickelt. Die Inhaftierten beschäftigten sich darin mit dem Markus-Evangelium und lernten so die Botschaft Jesu kennen. Mehr als tausend Gefangene haben im Jahr 2016 daran teilgenommen. In den Gefängnissen, in denen es umgesetzt wurde, habe sich die Situation deutlich verbessert, so die Zeitschrift. Ein Präventionsprojekt für Kinder, Jugendliche und Studierende soll junge Leute davon abhalten, sich kriminellen Gruppen wie den gefürchteten Jugendbanden anzuschließen. Zum Projekt gehört die jährliche Verteilung von 21.000 Ausgaben der Broschüre „Geschichten mit Wert“ mit biblischen Texten.

Weitere Themen
In der Jahresserie des „Bibelreports“ zu besonderen Bibelausgaben der Reformation geht es dieses Mal um die Erstausgabe der vollständigen Lutherbibel von 1534. Vorgestellt wird sie von Dr. Christian Herrmann, Leiter der Abteilung Historische Sammlungen in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. Weitere Themen im „Bibelreport“ sind unter anderem bibelgesellschaftliche Aktionen und Publikationen in Ghana, Georgien und Syrien sowie die weltweiten Bibelverbreitungszahlen für 2016.

Zeitschrift „Bibelreport“
Der „Bibelreport“ wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berichtet fünfmal im Jahr über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift. Im Internet gibt es unter folgendem Link kostenlos die digitale Ausgabe: www.die-bibel.de/bibelreport

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Frankreich: adventistisches Festival für Religionsfreiheit

Pastor John Graz, Vorstandsmitglied der Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit, war der Hauptredner dieses Tages. Heute intensivierten sich Intoleranz und Brutalität gegenüber religiösen Minderheiten, so EUD News. Auch Europa sei von diesem Phänomen nicht ausgenommen. Ist die Religionsfreiheit in Gefahr, dann seien auch andere Grundrechte bedroht – Versammlungs- und Meinungsfreiheit beispielsweise. Daher sei es wichtig, Religionsfreiheit für jeden und überall zu verteidigen.

In einem Symposium am Nachmittag des Festivals thematisierten verschiedene Sprecher die weltweite Christenverfolgung, Religionsfreiheit im Nahen und Mittleren Osten, in Europa und Afrika, sowie den Zusammenhang von Laizität und Religionsfreiheit. Es gab ferner die Möglichkeit eine Ausstellung zum 500. Reformationsjubiläum zu besuchen. Der Tag wurde mit einem Konzert zum Thema „Ich rühme deinen Namen, Freiheit“ beendet.

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Verleihung des Augsburger Friedenspreises an Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes

Mennonit würdigt Lutheraner
Die Laudatio hielt César Carcía, Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz. Er würdigte Junge als Persönlichkeit, die „nicht auf Distanz geht, sondern zur Versöhnung auffordert“. Seine unermüdliche Arbeit für die Aussöhnung zwischen den Konfessionen und für das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden verdiene diese Auszeichnung. García wies auf die Besonderheit hin, dass er als Mennonit diese Rede halten könne: „Vor Jahrhunderten wäre es unvorstellbar gewesen, dass eine täuferisch-mennonitische Führungsperson zu Ehren einer lutherischen Führungsperson in dieser Stadt spricht. Die Jahre der religiösen Gewalt, des Märtyrertums und der Verfolgung sind vorbei – durch das Wunder der Versöhnung, bei dem Martin Junge eine tragende Rolle gespielt hat.“ In einer historischen Versöhnungsbitte hatte der Lutherische Weltbund die Mennoniten bei der Elften LWB-Vollversammlung 2010 in Stuttgart um Vergebung für die Verfolgungen ihrer Konfession durch die Lutheraner gebeten.

Augsburg galt als ein Zentrum der Täuferbewegung in der Reformationszeit bis die Stadtwache 1528 deren Ostergottesdienst auflöste und der Mennonitenprediger Hans Leupold als Ketzer „aus Gnaden“ mit dem Schwert hingerichtet wurde, um ihm den grausameren Feuertod zu ersparen. Erst seit 1926 gibt es wieder eine Mennonitengemeinde in der Fuggerstadt.

Friedensstiftende Grundausrichtung der Religionsgemeinschaften bewahren
In seiner Ansprache sagte der Preisträger: „Religionsgemeinschaften, auch die christliche, müssen wachsam bleiben und erkennen, wenn statt ihrer friedensstiftenden Grundausrichtung ihr Konfliktpotential mobilisiert wird. Ich betrachte es als eine der vorrangigsten gegenwärtigen Aufgaben für uns Religionsvertreter, dafür Verantwortung zu übernehmen, dass die negativen Potentiale von Religionen weder zur Entfaltung kommen, noch politisch instrumentalisiert werden.“ Die Stadt Augsburg stehe mit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 für die Friedensbemühungen zwischen Katholiken und Lutheranern, führte der LWB-Generalsekretär aus. Gleichzeitig erinnere das Datum jedoch auch an die Konflikte zwischen den Konfessionen und das Gewaltpotential des Christentums.

Der chilenische Theologe appellierte, Kirche nicht als Selbstzweck zu sehen: „Gottesdienst und Weltdienst gehören zusammen“, sagte Junge, der mit dem Lutherischen Weltbund auch eine der größten protestantischen Organisationen der Not- und Entwicklungshilfe leite. Mit Blick auf die weltweiten Flüchtlingsbewegungen sagte er, dass die Zuwendung zum leidenden Nächsten unveräußerlich zur christlichen Identität gehöre. Wer behaupte, Europa müsse seine Grenzen dichtmachen, um dadurch seine christliche Identität zu schützen, habe nichts vom christlichen Glauben verstanden.

Der Lutherische Weltbund
Der Lutherische Weltbund ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund/Schweden gegründet, zählt er inzwischen 145 Mitgliedskirchen, denen rund 74 Millionen Lutheraner in 98 Ländern weltweit angehören. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, wie ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit. Das Büro der Kirchengemeinschaft befindet sich in Genf/Schweiz.

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Vereinbarung zwischen Theologischer Hochschule und Religionspädagogischem Institut der Adventisten

Der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Roland E. Fischer, und der Leiter des Instituts, Pastor Jochen Härdter, unterzeichneten ein Abkommen zur Zertifizierung der beiden RPI-Kurse „Kirchlicher Religionsunterricht“ und „Kirchliche Kinderpädagogik“. In dieser Vereinbarung wird geregelt, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider Kurse Bachelor-Credits erwerben, die sie für ein B.A.-Studium an der Friedensauer Hochschule sammeln und einsetzen können.

RPI
Das Religionspädagogische Institut (RPI) ist eine gemeinsame Einrichtung der Deutschschweizerischen Vereinigung sowie des Norddeutschen und Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Es wurde eingerichtet, um ehrenamtliche Mitarbeitende für den Kindergottesdienst und kirchlichen Religionsunterricht zu qualifizieren sowie Familiendiakoninnen und -diakone für den Dienst in den Ortsgemeinden vorzubereiten. Dafür bietet das RPI drei modulare Ausbildungsgänge an, die nebenberuflich absolviert werden: 1. Kirchliche Kinderpädagogik, 2. Kirchlicher Religionsunterricht, 3. Familiendiakonie. Nach Erbringung der Leistungsnachweise und erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat der Hochschule. Weitere Informationen unter: www.sta-rpi.net

Theologische Hochschule Friedensau
Zur Theologischen Hochschule Friedensau gehören die beiden Fachbereiche Christliches Sozialwesen und Theologie. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Informationen zur Hochschule unter: www.thh-friedensau.de

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Florida: 4000. Nieren-Transplantation in adventistischem Klinikverbund

Wie die Unternehmenskommunikation von Florida Hospital mitteilte, markiere die 4000. Transplantation einen Meilenstein für die Klinikteams. „Wir sind so stolz auf unsere Ärzte und Klinikteams, dass sie diesen bemerkenswerten Meilenstein erreicht haben“, so die Vizepräsidentin des Florida Hospitals, Kari Vargas. „Transplantationen benötigen enorme Abstimmung, Zeit und Fähigkeiten und wir loben sie für ihren unermüdlichen Einsatz dieses Programm aufzubauen“.

1973 wurde die erste Nieren-Transplantation im Florida Hospital durchgeführt. „Wir fühlen uns geehrt, dass unsere Gesellschaft uns mehr als 40 Jahre lang mit der Aufgabe betraut hat, hochwertige, fortschrittliche und teilnahmsvolle Betreuung anzubieten“, so Dr. Robert Metzger, der das Nieren-Transplantations-Programm mit aufgebaut hat und als dessen medizinischer Direktor arbeitet.

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Kalifornien: Waldbrände zerstören adventistische Schule

Redwood Adventist Academy
Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review berichtete, wurde die Redwood Adventist Academy, eine Schule für den primären und sekundären Bildungsbereich in Santa Rosa, Kalifornien, komplett vom Feuer zerstört. Es befanden sich aber keine Schüler, Lehrpersonal oder Angestellte auf dem Gelände. „Es ist ein großer Verlust“, so die Rektorin der Schule, Angie Weems. „Jeder wird auf seine eigene Weise durch den Trauerprozess gehen müssen.“ Für die 128 Schüler soll der Unterricht aber so schnell wie möglich anderenorts weitergehen. Die Redwood Adventist Academy wurde 1931 gegründet und spielte eine bedeutende Rolle für die Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in dieser Region. Einige Familien besuchten die Schule über Generationen hinweg.

Pacific Union College und Rio Lindo Academy
Das Pacific Union College, eine höhere Bildungseinrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten in Napa County, Kalifornien, musste aufgrund von Rauchschäden und der schlechten Luftqualität für mindestens eine Woche den Schulbetrieb einstellen. Dies berichtete der unabhängige journalistische Dienst Adventist Today. Der Campus des Pacific Union College werde derzeit als Basislager für die Waldbrandbekämpfung in Napa County genutzt, teilte die unabhängige Zeitschrift Spectrum mit. Von dort würden Einsätze mit dem Hubschrauber geflogen. Die Schüler der Rio Lindo Academy, einer adventistischen Privatschule in Healdsburg, Kalifornien, seien am 10. und 11. Oktober nach Hause geschickt worden. Eine Wiederaufnahme des Unterrichts dort wurde noch nicht angekündigt.

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„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“

Leitmotiv: Die Nähe Gottes
„Die Nähe Gottes war das Leitmotiv von Johann Gerhardt“, sagte Pastor Johannes Naether (Hannover), Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in seiner Traueransprache. „Doch wie tragfähig ist der Glauben an Gott, wenn ein geliebter Mensch unvorbereitet aus dem Leben gerissen wird?“, fragte Naether. Er erinnerte an den alttestamentlich Patriarchen Hiob, der ebenfalls schreckliches Leid erlebte und Gott deswegen anklagte. Doch Hiob habe erfahren, dass Gott niemand abweist, sondern mit dem Menschen fühlt, sodass der Leidende bekannte: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25). Gerhardt sei es nicht darum gegangen, eine trockene Lebenstheorie zu vermitteln, sondern eine Brücke zu schlagen, um die Liebe Gottes den Menschen zu vermitteln. Im Zentrum habe für ihn ein „angstfreies Evangelium“ gestanden. „Er war ein gütiger Mensch, der Jesus vertraute und mit der Auferstehung zum ewigen Leben rechnete“, so Naether. Seine kurzen Rundfunkandachten hätten viele Menschen angesprochen. Er habe ihnen Mut zu einem Leben mit Gott machen wollen. Gerhardt hätte sich nicht verbiegen lassen und auch unkonventionell gehandelt. Als innerhalb der Freikirche Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt wurden, habe er sich für die Enttabuisierung der Ereignisse eingesetzt und sich seelsorgerlich der Opfer angenommen.

Generationen von Pastoren geprägt
In einem Gedenkwort wies der Dekan des Fachbereichs Theologie der Friedensauer Hochschule, Dr. Stephan Höschele, darauf hin, dass ein Mensch andere nur dann prägen kann, wenn er selbst geprägt ist. Über die Hälfte seines Lebens sei Johann Gerhardt als Lehrer tätig gewesen. Die Nähe zu seinen Studierenden habe seiner Autorität nicht geschadet. Er hätte ihnen vertraut. „Als Meister der Redekunst wies er auf den menschenfreundlichen Gott hin.“ Er wäre auch bei unterschiedlichen Positionen authentisch geblieben und hätte Spannungen im „Geist des Evangeliums“ ausgehalten. Durch sein Verhalten habe er Generationen von Pastoren geprägt.

„Johann Gerhardt zu begegnen schaffte eine Vertrautheit“, betonte der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelrhein (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland), Norbert Dorotik (Darmstadt), als Vertreter der deutschen Freikirche. Gerhardt sei in der Lage gewesen „in die Breite“ zu denken. Seine väterliche Art habe geholfen, bei festgefahrenen Diskussionen mit Deutlichkeit und Respekt vor anderen Meinungen einen Ausweg zu finden. Der frühere Leiter des Advent-Verlags in Lüneburg, Pastor Elí Diez-Prida, unterstrich, dass Gerhardt nicht nur redegewandt gewesen sei, sondern es auch verstanden habe, mit dem gedruckten Wort umzugehen. Das zeige sein 2004 erschienenes Buch „Angstfrei glauben“. Dieses habe vielen Lesern geholfen zu einem „freien und befreienden Glauben“ zu finden.

Statt Medizinstudium Pastorenausbildung
Johann Gerhardt wurde am 23.3.1944 in Neusandez im ehemaligen Galizien geboren. Nach der Flucht seiner Familie in den Westen wuchs er in Bayreuth auf und besuchte dort die Schule, wo er 1963 das Abitur ablegte. Das Angebot zur Finanzierung eines Medizinstudiums in den USA schlug er aus, nachdem er während einer Evangelisation den Entschluss gefasst hatte, Pastor zu werden. Die theologische Ausbildung absolvierte er am adventistischen Seminar Marienhöhe in Darmstadt und erhielt 1967 das Predigerdiplom. Im selben Jahr heiratete er Christa Zimmermann. Nach vierjährigem Predigtdienst in Mannheim (1967–1971) und der Ordination zum Pastor wurde er nach Pforzheim versetzt, wo er bis 1976 tätig war. Die Kirchenleitung sandte ihn anschließend zur adventistischen Andrews University in Berrien Springs, Michigan/USA, wo er 1979 sein Studium mit dem „Doctor of Ministry“ abschloss. Inzwischen waren dem Ehepaar Gerhardt die Kinder Torsten, Holger und Heike geboren worden.

Johann Gerhardt folgte 1979 einer Berufung als Dozent für Praktische Theologie an das adventistische Theologische Seminar Marienhöhe in Darmstadt. Von 1990 bis Frühjahr 1993 war er Gesamtschulleiter des Theologischen Seminars und des Gymnasiums Marienhöhe. Danach wechselte er 1993 an die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. 2004 wurde Johann Gerhardt zum Professor für Praktische Theologie berufen. Bis zur Pensionierung im Jahre 2011 war er als Dozent, Dekan und seit 2007 als Rektor tätig.

Auch nach seiner Emeritierung arbeitete er weiter in verschiedenen Aufgabenbereichen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland mit. So war er Rundfunkbeauftragter beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) und bekannt durch Andachten im MDR-Hörfunk und zahlreichen Sendungen des adventistischen TV-Senders „Hope Channel“. Er gehörte auch dem Fachbeirat der Freikirche „Sexueller Gewalt begegnen“ als Vorsitzender an.

Deeskalierend gewirkt
Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Jahr 2011 würdigte die damalige Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Professorin Dr. Birgitta Wolff, die Verdienste des Altrektors. Insbesondere sein offensiver Kurs zur Qualitätssicherung verdiene hohen Respekt. „Ich spreche Rektor Gerhardt meinen tiefsten Dank aus“, erklärte die Ministerin. „Er hat nicht nur für die Hochschule, sondern für das Land Sachsen-Anhalt Großes geleistet.“ Die internationale Ausrichtung der Hochschule, die sich in einem sehr hohen Anteil von ausländischen Studierenden niederschlage, sei ein Kompliment für das Land. Professor Dr. Armin Willingmann, Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalts, betonte die beruhigende Funktion, die Gerhardt in zugespitzten Diskussionen eingenommen habe. „Oftmals hat er einen Wechsel der Perspektive ermöglicht und deeskalierend gewirkt.“

Hochschule Friedensau
Zur staatlich anerkannten Theologischen Hochschule Friedensau gehören die beiden Fachbereiche Christliches Sozialwesen und Theologie. Hier können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.

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Das Studium: ein Schatz für das Kommende

Radbruch blickte auf seine eigenen Studienerfahrungen zurück und meinte, er habe damals gelernt, Grenzen zu akzeptieren. „Wir Menschen sind begrenzt. Wir haben mehr Möglichkeiten und Ideen, als wir umsetzen können.“ Auch gelte es das Gelernte in die Praxis zu übersetzen, damit es verstanden werde und man damit arbeiten könne. Es gelte auch der Grundsatz: Erst denken, dann tun. Der größte Fehler sei es, Lösungen für Probleme zu finden, die es nicht gibt. Außerdem habe Radbruch in seinem Studium Freunde fürs Leben gefunden, indem er mit ihnen zusammen gewohnt, gearbeitet und gelebt hätte. Dadurch sei es ihm möglich gewesen, mit unterschiedlichem Blickwinkel aufs Leben zu schauen. Als Solist könne man nichts erreichen, es gelte vielmehr im Team zu arbeiten. Menschen sollten als Bereicherung wahrgenommen werden, die den Horizont erweitern.

Kooperation zwischen Friedensau und Pfeifferschen Stiftungen
Der Rektor der Theologischen Hochschule Friedensau, Professor Dr. Roland E. Fischer, wies darauf hin, dass es zwischen der adventistischen Hochschule und den Kliniken der Pfeifferschen Stiftungen ein gemeinsames Projekt zur Qualifizierung von pflegerischen Fach- und Führungskräften auf Hochschulniveau gebe. Dabei sollen diese unter anderem in folgenden Bereichen qualifiziert werden: Projektmanagement, Gesundheitsökonomie, Fallmanagement, pflegefachliches Handeln, Assessmentverfahren, Qualitätsmanagement, Gesundheitswissenschaften und Spiritual Care. Die Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg, 1889 von dem evangelischen Pfarrer Gustav Adolf Pfeiffer gegründet, sind eine der traditionellen diakonischen Komplexeinrichtungen in Sachsen-Anhalt und zählen mit etwa 1.600 Mitarbeitenden zu den größeren diakonischen Unternehmen in Deutschland.

Bachelor- und Mastergrade verliehen
Insgesamt wurden 45 Studierende aus zwölf Ländern in den Bereichen Theologie und Sozialwesen mit einem Bachelor (B.A.) oder Master (M.A.) graduiert. Dr. Stefan Höschele, Dekan des Fachbereichs Theologie, übergab Urkunden an neun B.A. und fünf M.A. in Theologie sowie an drei Master of Theological Studies (M.T.S.). Letztere stammen aus Ungarn und Puerto Rico. Professor Dr. Thomas Spiegler, Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen, übergab Diplome an vier B.A. in Soziale Arbeit und zwei B.A. in Gesundheits- und Pflegewissenschaften. M.A. erhielten drei Graduierte in Counseling (Beratung), zwei in Musiktherapie, zwei in Sozial- und Gesundheitsmanagement sowie 15 in International Social Sciences. Die letztgenannten Absolventen kamen aus Angola, Äthiopien, China, Ghana, Mexiko, Nigeria, Myanmar (Birma), Sambia und Tansania.

Besondere Auszeichnungen für Studenten
Dekan Höschele, verlieh den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an den Theologiestudenten Endritch Jean aus Haiti. Er erhält die mit 1.000 Euro dotiere Auszeichnung für besondere akademische Leistungen und sein interkulturelles Engagement. Der mit 500 Euro dotierte Preis für Christliches Sozialwesen der Sparkasse Jerichower Land ging an Marissa Verchthaler.

Konzert zum Studienjahresbeginn
Bereits am Vortag wurden in Friedensau in einem Gottesdienst 50 neue Studierende willkommen geheißen. In seiner Predigt wies Rektor Roland Fischer darauf hin, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf Bildung und Erziehung großen Wert lege. Die bereits 1899 in Friedensau gegründete „Missionsschule“ sei die erste adventistische Bildungsstätte in Europa gewesen. Wert gelegt werde dabei auf die Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung der Studierenden und Ausbildung zum Dienst an Kirche und Gesellschaft.

Außerdem gab es am Nachmittag das traditionelle Konzert zum Studienjahresbeginn der Theologischen Hochschule. Unter dem Motto „Re – Formation – Die Kunst des Arrangements“ trugen „Die Dresdner Bach-Solisten“ Joachim Karl Schäfer (Leitung/Trompete), MinJung Kang (Violine) und Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello) Werke von Johann Sebastian Bach (1695-1750) vor.

Studium in Friedensau
Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich
anerkannte Theologische Hochschule. Hier können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

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USA: 1,4 Millionen Dollar für Forschung zur Tabakregulierung in Ostasien

Rahmenübereinkommen der WHO
Mit speziellen, zu entwickelnden Anwendungen sollen Daten zu Tabakverkauf und Tabakkonsum erhoben werden. Diese Daten sollen dann wiederum den Regierungen von Kambodscha, Laos und der Mongolei helfen, ihren Verpflichtungen zur Einschränkung des Tabakkonsums nachzukommen. Diese Länder hatten das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakkonsums bereits unterzeichnet.

Eindämmung von Vertrieb und Werbung
Dr. Pramil Singh ist Hauptuntersuchungsleiter des insgesamt fünfköpfigen Forscherteams und Direktor des Zentrums für Gesundheitsforschung an der Fakultät für Gesundheitswesen der Loma Linda Universität. Er hofft darauf, dass seine Forschungsarbeit den Regierungen der drei ostasiatischen Länder helfe, streng gegen illegalen Tabakvertrieb und widergesetzliche Tabakwerbung vorzugehen. Außerdem sollen Raucher und mögliche zukünftige Tabakkonsumenten davon überzeugt werden, dieses Gesundheitsrisiko nicht einzugehen.

Regulierung über Tabaksteuer
Allerdings sei eine Regulierung über die Steuer effektiver als Gesundheitsaufklärung: „Es hat nur einen geringen Effekt, die ärmsten Menschen der Welt dazu zu bringen, mit dem Rauchen aufzuhören, indem man sie versucht zu überzeugen, dass Rauchen schlecht für sie ist. Sie versuchen nur durch den Tag zu kommen“, so Singh. Die Erhöhung des Tabakpreises sei der effektivste Weg, um den Konsum einzuschränken. Allerdings dürfe die Preiserhöhung nicht den Schwarzmarkt fördern.

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Starker US-Dollar und regelmäßige Spenden beeinflussen Finanzlage der adventistischen Weltkirchenleitung

Projektbezogene Spenden – systematisches Geben
Die Betonung von Haushalterschaft habe seit 1980 abgenommen, so Prestol-Puesán-Puesán. Die Kirche hänge nicht von großen Projektspendern ab, sagte der Finanzvorstand, sondern von Gemeindegliedern, die treu ihren Zehnten sowie ihre Gaben geben. Das systematische, treue Geben sei es, was es der Kirche ermögliche, ihren Auftrag zu erfüllen. Er unterstütze das projektbezogene Spenden dann, wenn das systematische Geben auf einem guten Niveau sei.

Wirtschaftliche Trends
Eine der größten Herausforderungen, die der Kirche in den letzten Jahren zu schaffen machte, sei die Stärke des US-Dollars gegenüber anderen Währungen wie dem Euro oder dem Brasilianischen Real. Mehr als die Hälfte der Einnahmen der Weltkirchenleitung komme von außerhalb der Vereinigten Staaten. Prestol-Puesán wies darauf hin, dass der Dollar gegenüber einigen dieser Währungen zwar kürzlich schwächer geworden sei, dies könne sich aber schnell wieder ändern. „Es braucht nur ein oder zwei Ereignisse in der Welt und sofort ist das Gleichgewicht wieder verändert“, sagte Prestol-Puesán.

Budget 2018
Das Budget 2018 der adventistischen Weltkirchenleitung ist laut der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) um 3,4 Prozent reduziert worden, was 5,75 Millionen US-Dollar ausmache. Diese Kürzung werde aber teilweise wieder ausgeglichen, weil die finanziellen Bewilligungen der Weltkirchenleitung um 3,85 Millionen US-Dollar reduziert würden. Aufgrund dieser Angaben kann von einem Budget der adventistischen Weltkirchenleitung für 2018 von rund 169 Millionen US-Dollar ausgegangen werden.

Für das Ende des Geschäftsjahres werde ein ausgeglichener Finanzhaushalt der Kirche erwartet. Die Finanzverwaltungsphilosophie der Weltkirchenleitung beschrieb Prestol-Puesán folgendermaßen: „Wir sehen uns als Verwalter der finanziellen Mittel, die dieser Ebene der Kirche anvertraut sind. Wir werden uns bemühen, ihr Betriebskapital und Liquiditätsniveau aufrechtzuerhalten, um den Auftrag der Kirche weltweit zu ermöglichen.“ Eine schwache und mit weniger Kapital ausgestattete Weltkirchenleitung sei der Kirche nicht dienlich, mahnte Prestol-Puesán.

An der Jahressitzung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung vom 5. bis 11. Oktober haben rund 300 stimmberechtigte Mitglieder aus allen Kirchenregionen der Welt teilgenommen. Die Einnahmen der Weltkirchenleitung stammen aus diesen Kirchenregionen.

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USA: Andrews Universität feiert 50 Jahre Ausgrabungen in Jordanien

Die „Hesbon-Expedition“ war der Vorläufer des heutigen „Projekts der Madaba-Ebene“ (Madaba Plains Project, MPP). Das MPP führt an drei Orten in Jordanien archäologische Ausgrabungen durch: in „Tall Hisban“, „Tall al-Umairy“ und „Tall Jalul“. Zu den Leitern des ersten Ausgrabungsteams gehörte unter anderem Siegfried Horn, Professor am Theologischen Seminar der Andrews Universität. Das Team hatte seine Reise im Sommer des Jahres 1968 beendet. Die Forschungs-Ergebnisse dieses Kooperationsprojekts seien umfangreich und gut angenommen worden. Die Herausforderung bestünde nun darin, die Grabungsstellen für die Zukunft zu erhalten, so die Universität.

Zukunft der Grabungsstätten
„Archäologie ist in Wirklichkeit ein sehr zerstörerisches Unternehmen. Denn wenn wir graben, legen wir solche architektonischen Elemente und Anlagen frei, sodass die Elemente, Menschen und ihre Tiere Schaden verursachen können“, sagte Øystein LaBianca, Direktor des Hesbon-Kulturerbe-Projekts und Professor für Anthropologie an der Andrews Universität. „Ist es da ein Wunder, dass sie jedes Mal, wenn wir nach einem Jahr oder länger wieder zu unseren Grabungsstellen zurückkommen, überhaupt nicht mehr so aussehen, wie wir sie zurückgelassen haben?“. LaBianca will deshalb eine Stiftung gründen, deren Erlöse dem Erhalt und der Präsentation der archäologischen Tell-Grabungsstellen in ganz Jordanien zugutekommen sollen. „Das Ziel ist bis Dezember 2017 100.000 US-Dollar aufzubringen. Vielleicht wächst der Fond in den nächsten fünf Jahren auf eine Million US-Dollar“, so LaBianca.

Weitere Informationen unter: andrews.edu/archaeology

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Lutherbibel 2017 weiter kostenlos als App

„Wir freuen uns, dass die bewährte Zusammenarbeit zwischen der EKD und der Deutschen Bibelgesellschaft fortgesetzt wird“, sagte Rösel. Für die Woche ab dem 16. Oktober kündigte er ein Update zur App an. Neben der Lutherbibel 2017 könne man dann auch die vorhergehende Lutherbibel 1984 und die „Gute-Nachricht-Bibel“ kostenlos in der App lesen. Die App sei außerdem so angelegt, dass das Angebot weiter ausgebaut werden könne.

Die App wird für Geräte mit den Betriebssystemen Android und iOS im jeweiligen Store angeboten. Zur Installation der beiden neuen Übersetzungen ist eine Registrierung nötig. Über das Benutzerkonto werden dann auch Markierungen, Lesezeichen und Notizen gesichert. Sie können zwischen verschiedenen Geräten ausgetauscht werden. Wer weiter nur die Lutherbibel 2017 nutzen will, kann dies wie bisher tun. Mit den anderen Übersetzungen ändert sich der Name der App. Er lautet dann in den App-Stores „Die-Bibel.de“ und auf dem Handy selbst einfach „Bibel“.

Bereits 175.000 Nutzer
Die EKD-Synode hatte sich bereits zur Einführung der neuen Lutherbibel im Oktober vergangenen Jahres für ein kostenfreies digitales Angebot ausgesprochen. Mit Unterstützung der EKD wurde der kostenlose Download der Lutherbibel-App aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums für zunächst ein Jahr ermöglicht. Seitdem haben 175.000 Nutzerinnen und Nutzer die App heruntergeladen.

Die Lutherbibel 2017 ist zum 500. Reformationsjubiläum erschienen. Sie wurde auf Anregung der Deutschen Bibelgesellschaft durch eine EKD-Kommission überarbeitet. Außer in den klassischen Druckausgaben erscheint die Lutherbibel auch als E-Book, Hörbuch, App und Computersoftware. Im Internet steht der Text frei zugänglich unter www.die-bibel.de zur Verfügung.

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Evangelische Freikirchen als weltweite Friedensstifter

„Weltweit verstehen sich heute die Adventisten als Friedensstifter“, betont Teubert. Er verweist auf die Ausbildung von Pastoren und Laienmitgliedern seiner Kirche in Ruanda zu Leitern von Versöhnungsseminaren nach dem Genozid im Land. Ebenso 1998 auf die Mitwirkung von Adventisten am Zustandekommen eines Friedensabkommens nach jahrelangem Bürgerkrieg auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Bougainville. Bei den Unruhen im Jahr 2000 auf den Salomonen habe der adventistischen Pastor Lawrence Tanabose zwischen den verfeindeten Milizen vermittelt.

„Seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert setzt sich die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für die Förderung und den Erhalt der Religionsfreiheit ein. Es geht dabei um gegenseitigen Respekt und Frieden zwischen den Konfessionen und Religionen“, unterstreicht Holger Teubert. Zum Frieden stiften gehörten aber auch Armutsbekämpfung, Förderung von Bildung und Gesundheitsvorsorge.

Waffenloser Sanitätsdienst
In seinem Beitrag erinnert Teubert an den waffenlosen Sanitätsdienst der Adventisten während des Amerikanischen Bürgerkriegs im 19. Jahrhundert oder an die Weigerung vieler Adventisten während des Ersten Weltkriegs Dienste mit der Waffe zu leisten. In England seien einige von ihnen in das berüchtigte Gefängnis in Dartmoor gekommen und hätten dort schwere Misshandlungen erlitten. In Russland wären Adventisten wegen ihrer Weigerung, eine Waffe in die Hand zu nehmen, mit Gefängnis oder Arbeitslager bestraft worden.

In Deutschland habe die Kirchenleitung der Adventisten allerdings im Ersten Weltkrieg ihren Mitgliedern den Dienst mit der Waffe empfohlen. „Wer den Dienst verweigerte, den erwarteten harte Konsequenzen. Von den in Deutschland im Ersten Weltkrieg zu Festungshaft verurteilten bekannten 20 Adventisten starben aufgrund von Misshandlungen fünf im Gefängnis oder bald nach ihrer Entlassung“, so Holger Teubert. 1920 habe die Freikirche ihre damaligen Erklärungen zum Militärdienst bedauert. Im Zweiten Weltkrieg hätten viele deutsche Adventisten ihren Militärdienst als Sanitäter ableisten können, ohne von der Waffe Gebrauch zu machen. „Zwei Adventisten verweigerten den Waffendienst und bezahlten ihre Haltung mit dem Tod“, fügt er hinzu.

Kriegsdienstverweigerung und Bausoldaten
Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Kirchenleitung der Siebenten-Tag-Adventisten ihren wehrpflichtigen Mitgliedern empfohlen, von ihrem Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissengründen Gebrauch zu machen und Zivildienst zu leisten, was auch die meisten getan hätten. In der DDR seien die Mitglieder in der Regel zu den waffenlosen Bausoldaten gegangen, obwohl sie dadurch eine Reihe von beruflichen Nachteilen hatten, erläutert Teubert, der auch als Vertreter der Freikirchen dem Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) angehört.

Einsatz der Freikirchen für Frieden und Gerechtigkeit
Freikirchen würden immer wieder für Benachteiligte in der Gesellschaft Partei ergreifen und sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Das geschehe unter anderem durch Förderung einer gerechten und nachhaltigen Wirtschaft, durch die Unterstützung von Friedensinitiativen auf internationaler und lokaler Ebene sowie durch auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam Machen. „Jede der 15 in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) vertretenen Freikirchen hat ihre Schwerpunkte, um die Botschaft des Evangeliums von Jesu Christus durch Frieden Stiften anschaulich und wirksam zu machen“, betont Holger Teubert in seinem AGDF-Beitrag.

Impulse als Denkanstöße
Der Impuls „Evangelische Freikirchen als Friedensstifter“ ist der zehnte Beitrag eines von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) am Reformationstag 2016 gestarteten Projekts „Reformation heute – Gewalt absagen und Frieden wagen“, mit dem die AGDF einen Beitrag zum Reformationsjubiläum leisten, sich kritisch mit der reformatorischen Geschichte auseinandersetzen und dabei einen Fokus auf Gewalt und Gewaltfreiheit legen will. Die Impulse, die dazu veröffentlicht werden, sollen Denkanstöße für eine weitere Diskussion sein.

Der Beitrag „Evangelische Freikirchen als Friedensstifter“ von Holger Teubert findet sich auf der Homepage der AGDF (www.friedensdienst.de). Dort stehen auch die weiteren bereits erschienenen Beiträge dieses Reformationsprojektes der AGDF.

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Brasilien: 55 Häftlinge treten Freikirche im Gefängnis bei

Die Taufzeremonie wurde von den Pastoren João Nicolau und Homero Bubna in einem der Innenhöfe des Gefängnisses vollzogen. Laut AR äußerten einige Häftlinge, dass Gott ihnen eine Chance zum Neuanfang gegeben hätte. „Ich möchte ein neues Leben für mich, meine Familie und die Leute um mich herum“, so Francisco Albuquerque, einer der getauften Insassen. Cleber Iguape dos Santos, ein Häftling, der die letzten 13 Jahre im Gefängnis verbracht hat, bemerkte: „Ich habe meine Frau verloren und ich habe meine Tochter verloren, aber ich habe die Liebe Jesu nie verloren. Ich danke ihm für diese Möglichkeit.“

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Adventisten: Dokument zum Schlichtungsverfahren kirchlicher Angelegenheiten soll überarbeitet werden

Das 14-seitige Dokument wurde den Mitgliedern des Exekutivausschusses erst in der Sitzung ausgeteilt und dann verlesen. Das Dokument zum Schlichtungsverfahren kirchlicher Angelegenheiten mit dem Titel „Verfahren zur Schlichtung und Einhaltung der Kirchenrichtlinien, Phase II“ („Procedures for Reconciliation and Adherence in Church Governance: Phase II”) wurde nach ausführlicher und in sachlichem Ton geführter Diskussion zurück an den „Ausschuss zur Überprüfung der Einheit in der Mission“ („Unity in Mission Oversight Committee“) verwiesen, der es erarbeitet hatte.

„Das Gremium hat gesprochen“, sagte Ted N. C. Wilson, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, nach der Abstimmung und drückte seine Hoffnung aus, einen Weg zu finden, das Dokument zu überarbeiten und wieder vorlegen zu können.

Zweistufiges Schlichtungsverfahren
Auf der Jahressitzung 2016 wurde ein zweistufiges Vorgehen zum Umgang mit Kirchenleitungen beschlossen, die Beschlüsse der Weltkirche nicht umsetzen, um sie wieder in Übereinstimmung zu bringen.

Demnach sollen in einem ersten Schritt während eines Jahres verschiedene Konsultationen und Dialoge auf unterschiedlichen Ebenen der Kirche geführt und die entsprechenden Kirchenleitungen auch mittels eines Pastoralbriefs dringend gebeten werden, die Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltkirche wiederherzustellen.

Sofern die Angelegenheit damit nicht geklärt werden kann und die Differenzen Glaubensüberzeugungen (Fundamental Beliefs) oder Beschlüsse bzw. Richtlinien der Weltkirche (Working Policy) betreffen, soll die zweite Stufe mit verfahrensrechtlichen Schritten eingeleitet werden. Das nun zurückgewiesene Dokument beschrieb diese zweite Phase inklusive der anzuwendenden Schritte.

Das Dokument „Verfahren zur Schlichtung und Einhaltung der Kirchenrichtlinien, Phase II“ erkennt an, dass „nicht konforme Praktiken sehr komplexe Ausdrücke kultureller, ethnischer, theologischer, kommunikativer und ökonomischer Werte, Überzeugungen und Praktiken sein können“.

Es unterscheidet drei Kategorien, in denen es zu Differenzen kommen kann: Kategorie 1 betrifft die 28 Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten. Kategorie 2 befasst sich mit den vom Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) verabschiedeten Maßnahmen, die auf die globale Umsetzung ausgerichtet sind und deren Nichtumsetzung sich negativ auf die Einheit der Kirche auswirken würde. Kategorie 3 umfasst Richtlinien, Initiativen und Praktiken auf lokaler Ebene, die nicht gegen Beschlüsse der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) oder des Exekutivausschusses der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) stehen und die Einheit der Kirche nicht beeinträchtigen.

Beratungen und Anträge
Das Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten sei durch die Diskussion um die Ordination von Frauen zum Pastorendienst ausgelöst worden, sagte G. T. Ng, Generalsekretär der Weltkirchenleitung, wie Adventist News Network (ANN) mitteilte. Es gibt überregionale Kirchenleitungen (Unionen/Verbände), die Pastorinnen ordiniert haben und die damit nicht in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) sind. Dennoch gehe es beim Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten um weit mehr als um die Regelung der Frage der Frauenordination.

In der Diskussion wurde generell bemängelt, dass das 14-seitige Dokument erst während der Sitzung ausgehändigt worden sei und die rund 300 stimmberechtigten Ausschussmitglieder nicht wirklich Zeit gehabt hätten, sich mit diesem umfangreichen Dokument und allen Implikationen zu befassen. So zeigte beispielsweise der ehemalige Vizepräsident der Weltkirchenleitung, Lowell Cooper, in seinem Redebeitrag präzise die Schwachstellen des Dokuments auf und empfahl die Rückweisung.

Dem Antrag von Dave Weigley, Präsident der Columbia Union Conference, USA, auf Rückweisung an den „Ausschuss zur Überprüfung der Einheit in der Mission“ („Unity in Mission Oversight Committee“), der das Dokument vorbereitet hatte, wurde schließlich in geheimer Abstimmung mit 184 zu 114 zugestimmt.

Das Dokument „Verfahren zur Schlichtung und Einhaltung der Kirchenrichtlinien, Phase II“ („Procedures for Reconciliation and Adherence in Church Governance: Phase II”) ist (auf Englisch) verfügbar unter:
https://news.adventist.org/fileadmin/news.adventist.org/files/content/procedures-for-reconciliation-and-adherence-in-church-governance-phase-ii.pdf

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Trotz Herausforderungen - weltweites Mitgliederwachstum bei den Adventisten

Nach dem Bericht der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) erinnerte David Trim die rund 450 Delegierten, Kirchenleiter und Gäste aus der ganzen Welt daran, dass Mitglieder die Kirche üblicherweise nicht wegen theologischer Differenzen verlassen, „sondern weil sie durch eine Lebenskrise gehen oder wegen eines Konflikts innerhalb der Kirchengemeinde“. Eine große Herausforderung, so Trim, sei die Weltgegend im sogenannten 10/40-Fenster. Zwischen dem 10. und 40. Breitengrad gebe es 69 Länder, die mehrheitlich nicht christlich seien. Dort lebten rund 40 Prozent der Weltbevölkerung aber weniger als drei Millionen Adventisten, sagte Trim.

Weltmission
Der Aufgabenbereich „Adventistische Weltmission“ (Adventist Mission) ist Teil des Sekretariats der Weltkirchenleitung. Der Leiter von Adventist Mission, Pastor Gary Krause, berichtete, dass zurzeit 814 Missionare mit ihren Familien im Einsatz stünden sowie 62 Ärzte und Zahnärzte.

Zu Adventist Mission gehören laut AR noch weitere Bereiche:
• Das „Institut für Weltmission“ (Institute of World Mission, IWM), das eine interkulturelle Ausbildung für Missionare im Ausland anbietet sowie ein Wiedereinstiegstraining für Missionare, die in ihre Heimatländer zurückkehren.
• Der „Adventistische Freiwilligendienst“ (Adventist Volunteer Services), der meist Jugendlichen eine Einsatzmöglichkeit in einer kirchlichen Institution, oft in Kindergärten, Waisenheimen oder Schulen der Kirche, vorwiegend in Ländern des Südens, vermittelt. Gegenwärtig stünden weltweit 1.200 Freiwillige im Einsatz.
• Die „Weltweiten Missionspioniere“ (Global Mission Pioneers). Momentan seien laut Krause 2.000 Personen in 130 Ländern im Einsatz. Sie reisen meist in isolierte Gebiete, in denen es keine adventistische Präsenz gibt, um mit den Einheimischen zu leben, das Evangelium in Tat und Wort weiterzugeben und um neue Kirchgemeinden zu gründen.

Adventismus 9/11 – Bericht des Generalsekretärs mit Untertönen
Pastor G. T. Ng präsentierte den Anwesenden in seinem Bericht mit dem Titel „Adventism 911“ einen Rückblick in die Adventgeschichte und erwähnte dabei sieben verschiedene Krisen, welche die Kirche überwunden habe. So habe man 1888 über theologische Fragen Auseinandersetzungen gehabt, und 1907, beim Austritt von Dr. John Harvey Kellogg, dem Mitentwickler der Cornflakes und Erfinder der Erdnussbutter, habe die Kirche die anschließende Krise auch gemeistert. Aus den Krisenerfahrungen der Vergangenheit könne die Kirche für Gegenwart lernen.

Pastor Thomas Mueller, Präsident der Adventisten in Dänemark, bemerkte vor der Abstimmung über die Annahme des Berichts des Sekretariats, dass er einige der gewählten Vergleiche in den Ausführungen von G. T. Ng als unangebracht empfinde, heißt es in einem Bericht von SPECTRUM, einer unabhängigen Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren.

Pastor Ricardo Graham, Präsident einer regionalen adventistischen Kirchenleitung in Kalifornien/USA, meinte laut SPECTRUM, dass es sich dabei um eine Predigt und nicht um einen Bericht gehandelt habe und dass man nicht über einen Bericht, sondern über eine Präsentation abstimmen solle. Pastor Ted Wilson, Weltkirchenleiter, habe daraufhin geantwortet, dass der Exekutivsekretär alles sagen dürfe, was er wolle. Der Bericht des Sekretariats wurde von den Delegierten mehrheitlich angenommen.

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Friedensverbände: Den Weg freimachen für eine atomwaffenfreie Welt

„Das ist eine überzeugende Bestätigung der so wichtigen Arbeit auch unserer Mitgliedsorganisationen für ein Verbot nuklearer Waffen“, betonte Christine Busch, die neue Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF). Dr. Christoph Münchow, Vorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienst-verweigerung und Frieden (EAK), ergänzt: „Gerade in einer Zeit, in der die weltweiten Spannungen zunehmen und die Gefahr eines Atomkrieges aufflammt, ist eine solche Auszeichnung ein ganz wichtiges Zeichen.“

Deutschland soll Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen unterzeichnen
AGDF und EAK, welche die Arbeit von ICAN unterstützen, verweisen auf das große Engagement gerade junger Menschen in der ganzen Welt, ein weltweites Verbot von Nuklearwaffen zu erreichen. „Der internationale Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen, den 122 Staaten erarbeitet haben und der bereits von mehr als 50 Staaten auch unterzeichnet wurde, wäre ohne diese Lobbyarbeit nicht möglich gewesen“, ist Christoph Münchow überzeugt. Für Christine Busch wäre die Konsequenz aus der Verleihung des Friedensnobelpreises eindeutig: „Nun muss Deutschland diesen Vertrag auch endlich unterzeichnen und die nukleare Teilhabe, die nach wie von in Büchel in der Eifel praktiziert wird, beendet werden.“

Die beiden Friedensverbände kritisieren ebenfalls die Überlegungen für eine Modernisierung der derzeitigen Atomwaffen. „Die Verleihung des Friedensnobelpreises an diese Kampagne ist auch eine Kritik an dieser nuklearen Aufrüstungsspirale, welche die Welt einem Atomkrieg wieder näher bringen könnte“, betonte der AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

Auch Atomwaffen ächten
Nach Ansicht von AGDF und EAK sei es an der Zeit, dass nach der Ächtung der biologischen und chemischen Waffen endlich auch ein Verbot von atomaren Massenvernichtungsmitteln erfolgen müsse. „Das ist überfällig und die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Kampagne könnte der Anlass sein, nun endlich das Ziel, ein Global Zero, zu erreichen“, machte die AGDF-Vorsitzende Christine Busch deutlich. „Gerade die aktuellen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, aber auch die Diskussion um ein iranisches Atomwaffenprogramm zeigen, wie wichtig das wäre. Denn die Gefahr eines Nuklearkrieges erscheint derzeit so groß wie schon lange nicht mehr“, so der EAK-Vorsitzende Christoph Münchow.

AGDF und EAK
Die AGDF ist ein Dachverband, in dem sich Organisationen und Initiativen mit der Zielsetzung „Dienst für den Frieden“ im Bereich der evangelischen Kirchen, in der Verbindung zur ökumenischen Bewegung und in der Menschenrechtsarbeit zusammengeschlossen haben. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist eine Arbeitsgemeinschaft im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In ihr sind Personen, Landes-, Freikirchen und Verbände zusammengeschlossen.

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Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden wählt Vorstand

Der geschäftsführende Vorstand des BFP (Foto von links nach rechts) besteht aus Frank Uphoff (Vizepräses), Peter Bregy (Generalsekretär), Johannes Justus (Präses), Daniel Dallmann (Bundesschatzmeister) und Bernhard Röckle (Vizepräses). Daniel Dallman folgt in seinem Amt Dr. Martin Stötzel. Die anderen Personen wurden in ihren Aufgaben bestätigt.

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Zum BFP zählen 56.275 Mitglieder in 824 Gemeinden. 316 davon (38,5 Prozent) sind Migrationsgemeinden. Einschließlich der Kinder, Jugendlichen und regelmäßigen Gäste gehören 168.825 Personen dem BFP an (Stand 01.01.2017). Weitere Informationen unter: www.bfp.de

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Jahressitzung der adventistischen Weltkirche legt Fokus auf Weltmission

Bei der dreitägigen LEAD-Konferenz, die jeweils vor den Sitzungen des Exekutivausschusses stattfindet, geht es darum, die Kirchenleiter aus der ganzen Welt in Bezug auf ein spezifisches Thema zu informieren und auszubilden. Dieses Jahr ging es um die Frage, wie man am besten die gute Nachricht von Gott mit den unterschiedlichsten Menschengruppen teilen kann. Es gehe darum, Brücken zu bauen, Verständnis zu schaffen und Beziehungen aufzubauen, so der Tenor der Beiträge, schreibt AR.

„Unser Ziel besteht darin, die gute Nachricht in einer Weise zu vermitteln, dass sie für jene Menschen, die ganz anders sind als wir, bedeutsam und ansprechend ist“, sagte Pastor Gary Krause, Leiter des Büros für Adventistische Mission der Weltkirchenleitung.

Die Teilnehmenden erhielten ein „Toolkit“, eine Box mit schriftlichen Unterlagen zu verschiedenen Religionsgemeinschaften oder Weltanschauungsgruppen. Darin sind Informationen über die entsprechende Gruppe enthalten sowie Tipps, wie man am besten mit dieser Gruppe in Kontakt kommt.

Das Denken der Menschen verstehen
Die Leiter der sechs weltweiten adventistischen Zentren für spezifische Mission erläuterten den Teilnehmenden der LEAD-Konferenz ihre Erkenntnisse. Jede größere religiöse Gruppe sei einzigartig und besonders. Man habe es nicht nur mit Religion zu tun, sondern auch mit einer entsprechend geprägten Kultur und Weltsicht. Ein Religionswechsel könne bei gewissen Religionen die Familie massiv durcheinanderbringen.

„Buddhisten glauben nicht an einen höchsten Gott oder an eine verdorbene menschliche Natur“, sagte Gregory Whitsett, Leiter des Zentrums für ostasiatische Religionen. Das mache religiöse Gespräche sehr herausfordernd. Man müsse in Gesprächen versuchen, die Denkart von Buddhisten zu verstehen, so Whitsett. Mit jüdischen Gläubigen zu interagieren benötige wiederum andere Vorannahmen, sagte Richard Elofer, Leiter des „Weltweiten jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrums“.

Religionslose weltweit drittgrößte Gruppe
Die Gruppe der Religionslosen sei mit 1,2 Milliarden Menschen nach den Christen und Muslimen die drittgrößte Gruppe, sagte Kleber Gonçalves, Leiter des „Zentrums für säkulare und postmoderne Studien“. Mit Menschen in Kontakt zu kommen, die schlicht an Religion nicht interessiert seien, stelle nicht nur in den westlichen Ländern eine große Herausforderung dar, sondern auf der ganzen Welt, so Gonçalves. „Wir müssen Wege finden uns zu verbinden, Beziehungen aufbauen und Vertrauen schaffen.“

Sechs globale Missionszentren der Adventisten
Es gibt ein „Zentrum für adventistisch-muslimische Beziehungen“, ein „Zentrum für säkulare und postmoderne Studien“, ein „Weltweites jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrum“, ein „Zentrum für Stadtgebiete“, ein „Zentrum für ostasiatischen Religionen“ (Hinduismus) sowie ein „Zentrum für südasiatische Religionen (Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus und Shintoismus).

Link zur Webseite der „Global Mission Centers“: www.globalmissioncenters.org/home

Sitzungen des Exekutivausschusses können live mitverfolgt werden
Die Sitzungen des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung können live (auf Englisch) mitverfolgt werden:
https://executivecommittee.adventist.org/live/

Hashtag: #ACGC17

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Vanuatu: Vulkan zwingt zur Evakuierung

„Asche ist auf unsere Wasserquelle, die Gärten und den Schulcampus gefallen“, so Freddie Kasso, stellvertretender Schulleiter des Penama Adventist College. Die 78 Bediensteten und Schüler samt ihren Familien seien bereits Ende September in Sicherheit gebracht worden, so Adventist Record. Alle Wohnheime, Klassenzimmer und Häuser der Angestellten seien verriegelt und persönliche Gegenstände mitgenommen worden.

Vulkan Manaro Voui
Wie der Österreichische Rundfunk unter Berufung auf die australische Außenministerin Julie Bishop berichtet, sei die Evakuierungsaktion für die Insel am 5. Oktober abgeschlossen worden. Die Bedrohungslage habe sich zwar leicht entspannt, es könne jedoch noch Monate dauern, bis die Bewohner nach Ambae zurückkehren könnten, so ORF. Der Vulkan Manaro Voui war zuletzt im Jahr 2005 ausgebrochen und gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt.

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ADRA Deutschland legt Jahresbericht vor

„Jeder Mensch auf diesem Globus hat das unveräußerliche Recht auf ein würdiges Leben in allen Dimensionen seiner Existenz. Darin findet sich der ganzheitliche Ansatz wieder, den wir bei ADRA im Blickfeld behalten.“, schreibt der Geschäftsführer von ADRA Deutschland, Pastor Christan Molke, im Vorwort. „Im Berichtszeitraum des Jahres 2016 konnten wir noch umfangreicher auf die Folgen des Klimawandels und die daraus entstandenen Migrationsströme reagieren.“

Projekte im Volumen von fast 12 Millionen Euro
Als Beispiele der Projektarbeit für das Jahr 2016 nennt der Geschäftsbericht: Hilfe gegen die Auswirklungen des Klimawandels in Kenia und Madagaskar; Nothilfe nach verheerenden Wirbelstürmen auf Fidschi und Haiti; Flüchtlingshilfe in Ländern der Balkanroute; die Weihnachtspaketaktion „Kinder helfen Kindern“, Freiwilligenprogramme sowie ADRA-Shops in Weiterstadt, Bergisch Gladbach, Lüdenscheid, Stendal, Nürnberg und Köthen. Rund 11,9 Millionen Euro hat das Hilfswerk im Jahr 2016 laut Bericht in insgesamt 124 Projekten weltweit ausgegeben.

Der Jahresbericht 2016 von ADRA Deutschland e. V. kann im Internet unter http://adra.de/geschaeftsberichte/ heruntergeladen werden.

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Dominica: 29 adventistische Kirchen nach Hurrikan zerstört

Die Zerstörung sei umfassend, sagte Pastor Samuel Telemaque, IAD-Abteilungsleiter, als er am 23. September sein Herkunftsland besuchte. „Es gibt keine Bäume, keine Kokosnussbäume, keine Bananenbäume mehr. Man kann von einem Ende der Insel zum anderen sehen“.

Laut IAD wurden alle der mehr als 7.000 Adventisten auf Dominica vom Hurrikan betroffen. „Es besteht ein enormer Bedarf an Nahrung, Wasser, Hygieneartikeln, Einrichtungsgegenständen und psychologischer Hilfe“, sagte Felix Jack, Pastor eines adventistischen Kirchenbezirks auf Dominica. Einige Kirchenmitglieder seien in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versunken, so Pastor Jack. Es gehe nun darum, ihnen und ihrem Umfeld Hoffnung und Erleichterung zu bringen.

ADRA liefert Hilfsgüter
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA habe am zweiten Tag nach dem Hurrikan Container mit Nahrungsmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Planen und Bettzeug nach Dominica geschickt, sagte Colin Thorne, ADRA-Koordinator in der östlichen Karibik. Die Behörden wollten mit ADRA zusammenarbeiten, weil die Häuser, die das Hilfswerk nach dem Hurrikan Erika (1997) gebaut habe und die immer noch stünden, für gute Arbeit zeugten, so die Koordinatorin von ADRA in Dominica, Priscilla Prevost.

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40 Jahre Arbeitskreis für evangelikale Theologie

Zur Geschichte des AfeT
Der Ausschlag für die Gründung des AfeT im Jahr 1977 sei der Lausanner Kongress für Weltevangelisation gewesen, teilte der Vorsitzende von 1977 bis 1993, Dr. Helmut Burkhard, im Interview während der Feierstunde mit. „Wir wollten etwas Neues. Es sollte etwas geboren werden, das die Theologie verändert, und Mission und Evangelisation eine Grundlage gibt“, so Burkhardt. Ziele seien bei der Gründung die Zusammenarbeit von evangelikalen Theologen gewesen, die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Förderung von evangelikaler theologischer Literatur.

In Bezug auf die Herausforderungen des AfeT während seiner Amtszeit, erwähnte Professor Dr. Rolf Hille, AfeT-Vorsitzender von 1993-2013, dass gerade im weltweiten evangelikalen Bereich die Skepsis gegenüber der deutschen Theologie zunehmend größer wurde. Eine Aufgabe bestand darin, „auf der Plattform des AfeT möglichst viele Stimmen zusammen zu tragen“. Grenzen der ökumenischen Zusammenarbeit gebe es allerdings „überall dort, wo rote Linien, die die Heilige Schrift vorgibt, überschritten werden“, so Hille in Bezug auf die Beispiele von Trauungen homosexueller Paare oder die „Ehe für alle“.

Evangelikale Theologie in Deutschland – quo vadis?
Professor Dr. Christoph Raedel, Vorsitzender des AfeT seit 2013, ging in seinem Festvortrag der Frage nach „Wohin geht die evangelikale Theologie in Deutschland?“. Um evangelikale Theologie in Deutschland zu verorten, seien theologische Kategorien allein nicht hilfreich. Es ginge auch um soziologische und sozialpsychologische Dynamiken.

Mit Blick in die Vergangenheit stellte Raedel zunächst fest, dass evangelikale Theologie in Deutschland keine vergleichbare Anerkennung wie im angelsächsischen Bereich gefunden hat. In der Gegenwart sei sie von Pluralisierung gekennzeichnet. Diese Vielfältigkeit sei beispielsweise an der Ausdifferenzierung der theologischen Ausbildungslandschaft zu erkennen. Sie sei auch daran erkennbar, dass für einige evangelikale Theologen eher die Moderne, für andere mehr die Postmoderne der Gesprächszusammenhang ihrer Theologie ist. Ferner ginge mit der Pluralisierung der Bedeutungsverlust der Theologie einher, auch der evangelikalen.

Zur Beantwortung seiner Leitfrage beschrieb Raedel drei „Visionen“, die seiner Meinung nach bestimmend für den Weg der evangelikalen Theologie in der Zukunft sind: Zunächst müsse Exzellenz in Lehre und Forschung angestrebt werden. Ohne „Eliten-Dünkel“, sondern zur Ehre Gottes und zur Qualifikation des eigenen akademischen Nachwuchses. Zweitens müssten die legitime Vielfalt der Perspektiven und Lebenswege auf eine Einheit bezogen werden: „Evangelikale werden sich in einer mehrheitlich nichtchristlichen Gesellschaft unterscheiden, weil Gottes Reich nicht von dieser Welt ist“, so Raedel.

Exzellenz für evangelikale Theologie heiße letztlich auch, sie in Verantwortung für Kirche und Gemeinde zu betreiben: „die Theologie hilft der Gemeinde, die Landkarte von Gottes Weg mit den Menschen richtig zu lesen, die Gemeinde hilft der Theologie dazu, die Karte richtig herum zu halten: nur gemeinsam bleiben sie in der Spur Christi und im Horizont von Gottes Reich“.

Weitere Informationen unter: www.afet.de

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Massaker in Las Vegas: Adventisten trauern und beten

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten lehne Gewalt ab, sagte Pastor Ricardo Graham, Leiter der überregionalen Kirchenleitung (Pacific Union Conference), zu der rund 226.000 Adventisten gehören und welche die US-Bundesstaaten Arizona, Hawaii, Kalifornien, Nevada und Utah umfasst. „Wir sind entsetzt über den tragischen Verlust von Leben letzte Nacht in Las Vegas“, so Graham am Tag nach dem Massaker. „Wir stellen uns jedem entgegen, der Tod und Verletzung verursacht und trauern mit jenen, die solche Qual und Schmerzen erleiden.“

Weltkirchenleiter der Adventisten: „sinnloser Akt der Gewalt“
„Als Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten spreche ich den Familien, die von dieser schrecklichen Tat betroffen sind, mein tiefes Beileid aus. Ich möchte sie wissen lassen, dass inmitten dieses Chaos die weltweite Familie der Siebenten-Tags-Adventisten für die Opfer und deren Familien betet“, sagte Pastor Ted Wilson, Weltkirchenleiter der Adventisten. Er bezeichnete diese Tat als einen sinnlosen Akt der Gewalt.

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Adventistika weltweit recherchierbar

Der Katalog WorldCat verzeichnet die Bestände tausender Online-Computer-Library-Center-Mitgliederbibliotheken (OCLC). Es handelt sich dabei um eine weltweit tätige Non-Profit-Organisation und einen Dienstleister für Bibliotheken aller Art. Laut Leiter der Hochschulbibliothek Friedensau, Raimar Oestreich, ist OCLC die größte Bibliotheksorganisation. WorldCat enthält einen gemeinsamen Katalog, in dem über 10.000 Bibliotheken ihre bibliografischen Daten einpflegen. In dem Katalog lassen sich mehr als 390 Millionen Medien finden.

Weltweit präsent
Jetzt seien die Bücher aus der Friedensauer Bibliothek ebenfalls im WorldCat verfügbar, so Oestreich. „Vor allem mit dem einzigartigen Bestand an deutschsprachiger Literatur der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten bereichert unsere Bibliothek den WorldCat-Katalog.“ Die Hochschulbibliothek Friedensau zeige damit weltweit Präsenz – und das nicht nur auf www.worldcat.org. Auch über Google Books erreichten Interessenten nun mit einem Klick die Bibliothek.

Friedensauer Bibliothek mit über 150.000 Medien
Die Hochschulbibliothek Friedensau, zu der auch eine Musikalienbibliothek und die Freikirchenbibliothek des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) gehören, umfasst über 150.000 Medien. Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den Studierenden vertreten.

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30 Jahre ADRA Deutschland

Christian Molke, Geschäftsführer von ADRA Deutschland, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass der Festakt nicht nur eine Feier sein, sondern auch zur Selbstreflektion führen wolle. Grußworte anlässlich des 30-jährigen Jubiläums überbrachten der Schulleiter des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt, Dr. Christian Noack, die Darmstädter Stadträtin Doris Fröhlich, der Erste Stadtrat von Weiterstadt, Werner Thalmeier, der Direktor von ADRA Europa, João Martins, sowie die Geschäftsführerin der Aktion Deutschland Hilft, Manuela Roßbach.

Partner und Vorbild
João Martins hob dabei die Stärke von ADRA als internationaler Organisation hervor. ADRA Deutschland sei eines der größten Länderbüros im Netzwerk von mehr als 130 Partnerbüros weltweit. Da ADRA Deutschland in der Vergangenheit „immer einen Schritt voraus“ gewesen sei, eine Struktur aufgebaut habe, die beispielhaft sei und das Wohl der Begünstigten in den Vordergrund stelle, habe ADRA Deutschland auch eine Vorbildfunktion für anderen Länderbüros, betonte Martins.

Aktion Deutschland Hilft
ADRA Deutschland habe wesentlich zur Gründung und zum Gelingen des Aktionsbündnisses Aktion Deutschland Hilft beigetragen, so Manuela Roßbach. Das Bündnis sei für die Vernetzung von Hilfsorganisation nach innen und nach außen wichtig. Roßbach dankte ADRA für die „positive Grundstimmung“.

Glaube an Gott führt zur Mitmenschlichkeit
In seiner Festansprache stellte der Vorsitzende der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Johannes Naether, die geistliche Grundlage der Arbeit von ADRA heraus. Glaube an Gott, beziehungsweise Gottesfurcht, sei nicht Gottesbeziehung am Menschen vorbei, sondern „sie ist auf Menschen angewandte Gottesbeziehung“, so Naether unter Bezug auf einen Text der Bibel im Buch Hiob, Kapitel 6, Vers 14: „Wer Barmherzigkeit verweigert, der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf“.

Der Kirchenpräsident zog anhand der biblischen Geschichte von Hiob Parallelen zur heutigen Zeit. Hiob sei damals zu dem gemacht worden, „wozu man in unserem Land die Flüchtenden machen will, zum Objekt der Angst und Macht, zum Opfer von Theorien“. „Verpasste Menschlichkeit schlägt um in Unmenschlichkeit“, aber ADRA helfe dort, „wo sich sonst nur Abgründe auftun“. Naether dankte ADRA Deutschland für den geleisteten Dienst und wies zum Schluss auf die endgültige Erfüllung christlicher Hoffnung hin: „A steht für Adventist: Wir sind immer noch Wartende. Wenn Christus kommt, wird der Verein abgewickelt.“

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland, mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt, ist Teil des Netzwerkes von ADRA International, das mehr als 130 Länderbüros miteinander verbindet und sich gemeinsam für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und der Nothilfe einsetzt. ADRA Deutschland wurde 1987 von Pastor Erich Lischek gegründet. Unter den ersten Projekten waren die Erdbebenhilfe für Armenien sowie der Neuaufbau der Lepra-Kolonie in Nepal. Weitere Informationen unter: www.adra.de

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Schweiz: Siebenten-Tags-Adventisten mit neuer Kirchenleitung

Die knapp 150 Frauen und Männer der adventistischen Ortsgemeinden hatten als Delegierte an den Generalversammlungen der Deutschschweizerischen Vereinigung der Freikirche der Siebenenten-Tags-Adventisten im März Stephan Sigg und im Juni René Pieper für die neuen Aufgabenbereiche gewählt.

Pastor Sigg studierte nach einer Berufsausbildung Theologie in Österreich, Deutschland, England und schloss in den USA mit einem Doctor of Ministry (D.Min.) ab. Der Schweizer arbeitete als Pastoralassistent in Basel, leitete zehn Jahre die Jugendarbeit in der Deutschschweiz, war Dozent für Praktische Theologie an der adventistischen Theologischen Hochschule in Friedensau bei Magdeburg und leitete seit 2010 die Jugendarbeit der Adventisten in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division, EUD).

Günther Maurer, leitete die Kirche in der Deutschschweiz von 2009 bis 2017 und übernahm 2015 die Kirchenleitung in der ganzen Schweiz. Der Österreicher wird bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2018 weiterhin die Adventgemeinde Zürich I leiten, die er bereits neben der Aufgabe als Kirchenleiter seit Herbst 2016 betreute.

René Pieper studierte Theologie in Österreich und Psychosoziale Beratung in Deutschland. Er begann 2007 als Pastoralassistent in Zürich, leitete ab 2009 die Adventgemeinden im Bezirk Biel und ab 2016 in der Innerschweiz.

Pieper übernimmt die Aufgabe als Generalsekretär von Pastor Stroeck, der gleichzeitig auch zuständig war für die Abteilung Gemeindeentwicklung und Evangelisation. Christian Stroeck arbeitete 2004 als Pastoralassistent in der Ostschweiz und betreute in den Folgejahren einige Adventgemeinden im Kanton Bern bevor er 2015 zum Generalsekretär gewählt wurde. Er wird ab 2018 bei einer privaten Organisation auf der Insel Mindoro, Philippinen, in einem Projekt für Ureinwohner im Bildungs- und Gesundheitsbereich mitarbeiten.

Adventisten in der Schweiz
Ende Dezember 2016 lebten 2.576 Adventisten im Gebiet der Deutschschweiz und 2.076 in der Romandie sowie im Tessin. In der Schweiz leben demnach 4.652 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. Die Adventisten in der Schweiz feiern in 54 Gemeinden und fünf Gruppen den Gottesdienst jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag. Mitglied wird man bei den Adventisten nicht durch die Säuglings- oder Kleinkindertaufe, sondern nach Unterweisung und auf eigenen Wunsch durch ein Bekenntnis beziehungsweise durch die Mündigentaufe. Adventistische Kinder und Jugendliche werden demnach nicht als Mitglieder gezählt.

Schweizer Adventisten als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung (Schweizer Union) mit Sitz in Zürich.

Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das „Hope Bibelstudien-Institut“ (HBI) und das „Religionspädagogische Institut“ (RPI) in Zürich sowie das „Institut d’Etude de la Bible par Correspondance“ (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik „La Lignière“, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich, ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und im Ausland mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten. Der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien. Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit LLG, Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder und in drei weiteren arbeiten sie im Gaststatus mit.

Ausführliche Informationen zu den Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

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Deutsche Evangelische Allianz beschließt Leitgedanken zu Ehe und Homosexualität

DEA will Dialog mit Andersdenkenden weiterführen
Nach biblischem Zeugnis seien Mann und Frau nach dem Bild Gottes geschaffen. Dem entspreche „die Ehe als eine gute Stiftung Gottes, in der Mann und Frau einander ganzheitlich – inklusive der geschlechtlichen Gemeinschaft – zugeordnet sind“. Dabei werde „die eheliche Gemeinschaft“ konkret als „zwischen einem Mann und einer Frau“ beschrieben, die „lebenslang, exklusiv und offen für Kinder“ sei. Hinsichtlich der Homosexualität betont die Erklärung, dass die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis „mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar“ sei. Deshalb könnten „homosexuelle Partnerschaften der Ehe nicht gleichgestellt werden“. Wegen der „Brisanz des Themas“ und „bei allem Dissens in Einzelfragen“ gelte nach dem Evangelium von Jesus Christus für den Umgang miteinander „die vorbehaltlose Annahme aller Menschen“. Daher werde der Dialog „mit denjenigen, die in Bezug auf Homosexualität anders denken“ weitergeführt.

Zudem weist der Hauptvorstand in der Erklärung darauf hin, „dass auch christliche Gemeinden vielfach durch Hartherzigkeit, Arroganz und verurteilendes Verhalten Homosexuellen gegenüber schuldig geworden sind“. Das dürfe nicht verschwiegen werden „und wird als Schuld bekannt“. Der Hauptvorstand betont in seiner Stellungnahme die Entschlossenheit, auch „angesichts schwieriger Fragestellungen an dem Bekenntnis zu Jesus, dem Sohn Gottes festzuhalten und die Einheit in Christus zu bewahren“.

Intensive und sachliche Auseinandersetzung
Die Stellungnahme sei das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz mit verschiedenen Aspekten von Homosexualität. In mehreren Foren seien dabei unterschiedliche Überzeugungen zum biblischen und humanwissenschaftlichen Befund vorgetragen und diskutiert worden. Diese Foren hätten in einer von „Wertschätzung, Sachlichkeit und Differenzierung“ geprägten Atmosphäre stattgefunden. Ekkehart Vetter, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, äußerte sich überzeugt, „dass die jetzt beschlossene Erklärung trotz bestehender Unterschiede Leitgedanken formuliert, die zu einem positiven Umgang mit diesen Fragen in den Gemeinden beitragen können“.

Die Stellungnahme ist im Internet abrufbar unter: http://www.ead.de/uploads/media/Ehe_als_gute_Stiftung_Gottes.pdf

Allianz evangelisch gesinnter Christen
Die Evangelische Allianz hat sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert.
Damit ist sie der am längsten bestehende Zusammenschluss evangelisch gesinnter Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten. Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) versteht sich als ein Bund von Christusgläubigen, die verschiedenen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppen angehören.

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Rentenalter: ein Wendepunkt – auch in Sachen Alkohol

Die Pensionierung: ein Wendepunkt
Die Pensionierung, mit der das Arbeitsleben zu Ende geht, stelle eine grundlegende Veränderung dar, die eine ganze Reihe an Fragestellungen und eine gewisse Destabilisierung mit sich bringe. Mitunter gehe sie mit einem Verlust an sozialen Kontakten und einer Sinnkrise einher. Hinzu würden womöglich Gesundheitsprobleme oder der Tod von nahestehenden Personen kommen, so Sucht Schweiz. Für manche Menschen werde der Alkohol zur Zuflucht, die sich in eine Falle verwandele. Ab 55 Jahren wirke der Alkohol stärker, da sich der Organismus verändere und der Wasseranteil des Körpers abnehme. Der Alkohol verteile sich in weniger Flüssigkeit und wirke stärker, so die Stiftung.

„Ein Glas in seinem Alter, das darf man ihm doch nicht verwehren!“
Ein Glas Alkohol zum Essen gelte de facto als Ausdruck von Wohlergehen und Lebensfreude. Mitunter gehe der Alkoholkonsum jedoch weit über die empfohlene Menge von einem Standardglas pro Tag hinaus, schreibt Sucht Schweiz. Bei den 65- bis 74-Jährigen in der Schweiz würden sieben Prozent einen problematischen Alkoholkonsum aufweisen, auf den selten jemand reagiere. Ältere Menschen lebten teils isoliert und Suchtsymptome könnten leicht mit normalen Symptomen des Älterwerdens verwechselt werden: „Stürze, Gleichgewichts-, Sprach-, Gedächtnis- und Schlafstörungen oder auch Depressionen sind gängige Alterserscheinungen, können aber auch mit Alkoholmissbrauch im Zusammenhang stehen“, schreibt die Stiftung. Da ältere Menschen oft auch mehr Medikamente einnehmen würden, könne deren Wirkung durch Alkohol verstärkt, vermindert oder verändert werden.

Effiziente Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Alkoholprobleme erkannt und mit altersgerechten Therapieansätzen behandelt würden, können sie vollkommen behoben und damit die Lebensqualität für die ältere Person gesteigert werden.

Ressourcen
Etliche Unternehmen würden Vorbereitungskurse auf den Ruhestand anbieten. Durch die Teilnahme an Seniorengruppen könne man soziale Kontakte aufrechterhalten. Die Broschüren von Sucht Schweiz:
• Faltblatt «Alkohol beim Älterwerden», erhältlich in 9 Sprachen
shop.addictionsuisse.ch/de/alkohol/216-alkohol-beim-alterwerden.html
• Faltblatt «Medikamente beim Älterwerden», ebenfalls erhältlich in 9 Sprachen
shop.addictionsuisse.ch/de/medikamente/234-medikamente-beim-alterwerden.html
• Broschüre: «Alkohol und Medikamente beim Älterwerden»
shop.addictionsuisse.ch/de/substanzen-und-verhalten/219-alkohol-und-medikamente-beim-alterwerden.html

Sucht Schweiz ist ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Die NGO betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich in der Gesundheitspolitik. Das Ziel besteht darin, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen. Mehr als 200.000 Personen unterstützen Sucht Schweiz.

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Ukraine: Reformationsjubel in Kiew

Ein Höhepunkt sei laut idea der Auftritt des als „Mann ohne Gliedmaßen“ bekannten christlichen „Motivationsredners“ Nick Vujicic gewesen. Laut Mission News Network dankte Sergey Rakhuba, Mitarbeiter des christlichen Missionswerks „Mission Eurasia“, Gott für die Freiheit, Gottesdienste feiern und das Evangelium im Land frei verkünden zu dürfen. Es sei derselbe Ort, an dem die Ukrainer vor wenigen Jahren für ihre Freiheit gekämpft hätten und an dem „vor vielen Jahren die Kommunisten die Menschen gezwungen haben, für Sozialismus, Atheismus und Kommunismus in ihrem Land zu demonstrieren“, so Rakhuba.

Von den 45,2 Millionen Einwohnern der Ukraine gehören rund 70 Prozent drei verschiedenen orthodoxen Kirchen an: Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat); Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Kiewer Patriarchat); Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche. Zwölf Prozent sind griechisch-katholisch, jeweils zwei Prozent muslimisch und protestantisch sowie ein Prozent römisch-katholisch.

Adventisten in der Ukraine
Die rund 48.000 Siebenten-Tags-Adventisten in der Ukraine feiern in 826 Kirchgemeinden jeweils samstags den Gottesdienst. Sie unterhalten ein medizinisches Zentrum, eine Fachhochschule, ein Medienzentrum mit dem Radio- und Fernsehsender Hope Channel Ukraine sowie einen Verlag.

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Religions- und Meinungsfreiheit als Herz unserer Demokratie

Laut einer Presseinformation der Plattform Bonner Querschnitte (BQ) vom 27. September belegte Schirrmacher seine Aussage anhand zahlreicher Beispiele aus seiner weltweiten Reisetätigkeit in über 100 Ländern: Ohne Religions-, Gewissens- und Meinungsfreiheit könne kein Land frei sein.

Schirrmacher sei speziell auf die Frage eingegangen, ob man in Deutschland zugleich die Religionsfreiheit aller beschützen und Feinde der Religionsfreiheit bekämpfen könne, so BQ. Seiner Meinung nach „kann“ man das nicht nur, sondern „muss“ es. Jedes Menschenrecht erfordere den Schutz vor solchen, die es beseitigen wollten, und eine wehrhafte Demokratie müsse sowohl dafür sorgen, dass alle in den Genuss eines Menschenrechtes kommen, als auch, dass sie vor denen geschützt werden, die es brechen oder seine Abschaffung fordern oder fördern würden.

Deswegen müsse es auch in Deutschland gelingen, allen Menschen aller Religionen und Weltanschauungen ein freies zu Hause zu bieten und gleichzeitig die Feinde der Religionsfreiheit in die Schranken zu weisen. Religionsfreiheit gebe es nur dort, wo sie auch vom Gewaltmonopol des Staates geschützt werde, so Schirrmacher. Das beinhalte dann auch, dass man freiheitsliebende Muslime vor gewaltbereiten Muslimen schützen müsse.

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Flucht, Migration und christlicher Dienst

In einer Welt mit 65 Millionen Geflüchteten lasse sich die Bedeutung von Flucht und Migration nur schwer ignorieren, so das Statement in der Einführung zur Handreichung. Auch Christen seien aufgefordert, die Phänomene von Migration und ihren Folgen ernst und wahrzunehmen. Nach einer allgemeinen Einleitung werden in der Handreichung zuerst „Biblische Grundlagen“ zum Thema dargestellt. Daraus werden anschließend „Theologische Einsichten“ abgeleitet, die wiederum „Folgen für Gemeinde und Dienst“ haben.

Biblische Grundlagen
In der Bibel seien für die konkrete Ausgestaltung von Staatsangehörigkeit, Auswanderung oder Beheimatung nur allgemeine ethische Leitlinien auszumachen. Christen seien sich daher in gesellschaftspolitischen Fragen häufig nicht einig, heißt es in der Handreichung. Am Beispiel des Handelns und der Lehre Jesu Christi könne das Prinzip der unterschiedslosen Annahme anderer Menschen festgemacht werden. Das Gebot der Feindes- und Nächstenliebe impliziere auch die Fremden- und Übernächstenliebe. In der frühesten Kirchengeschichte seien Migrationserfahrungen Teil einer Normalität gewesen, die später abhandengekommen wäre.

Theologische Einsichten
Christen seien aufgerufen, Zuschreibungen und Festlegungen, mit denen Menschen aufgrund ihrer Herkunft versehen werden, zu hinterfragen und zu relativieren. Stattdessen sei als allgemeine Reaktion Gastfreundschaft und gelebte Fremdenfreundschaft angebracht. Man wolle „unserer Gäste“ allerdings auch nicht idealisieren – ihre Kulturen, Religionen und Perspektiven dürften kritisch betrachtet werden. Da das Aufnehmen von Fremden ein Beurteilungsmaßstab im Weltgericht sei, seien die Kirchengemeinden aufgerufen, Vorbilder der Inklusion, der Vielfalt und des selbstlosen Dienens zu sein.

Folgen für Kirche und Dienst
Die Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten werden in der Handreichung aufgerufen, ihren Dienst an Menschen mit Migrationshintergrund an den Werten des Evangeliums auszurichten. Grundlage dafür seien freundschaftliche Beziehungen, Einladungen und respektvolle Kommunikation. Auch die praktische Unterstützung, beispielsweise in Form von Sprachkursen, sozialen Diensten, rechtlicher Unterstützung und Übersetzungsangeboten, wird in der Handreichung betont. So könnten Adventgemeinden eine Brücke für Migranten in die Gesellschaft schlagen.

Download der Handreichung „Flucht, Migration und christlicher Dienst“ unter: http://www.adventisten.de/ueber-uns/dokumente-und-stellungnahmen/

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Begegnung wird Begeisterung

In ihrem Grußwort zu Beginn des christlichen Kongresses sagten die beiden Präsidenten der Adventisten in Nord- und Ostdeutschland, Pastor Johannes Naether, sowie Süddeutschland, Pastor Werner Dullinger, den teilnehmenden Frauen ihre Unterstützung zu. In Anspielung an die innerkirchliche Debatte um die Frauenordination in der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten meinte Präsident Werner Dullinger: „Vielleicht sind Frauen doch mehr in der Lage zu integrieren, Kompromisse zu finden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, als wir Männer. Kompetenzen, die unsere Kirche mehr als dringend nötig hat.“

Programm
Nach Darmstadt (2001), Bogenhofen/Österreich (2006) und Bad Kissingen (2011) erwarteten die Teilnehmer dieses Jahr in Friedensau reichhaltige Gelegenheiten der Inspiration, Schulung, Begegnung und Herausforderung. Der Freitag war knapp 20 Workshops gewidmet, zu Themen wie: „Meine Beziehung zu Jesus – in der Nachfolge bleiben“, „Wie geschieht Integration?“, „Solo leben – und zwar glücklich“, „Meine Grenzen – Deine Grenzen“, „Gemeinde als Schutzraum – Wunschtraum gegen Realität“ und „Männer sind Frauensache“. Ein Agapemahl unter freiem Himmel rundete diesen Ausbildungstag ab.

Stimmen zum Kongress
Die Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat „drei b’s“ zum Ziel: bereichern, befähigen und begegnen. Hannele Ottschoffski aus Tübingen dazu: „Das ist mein Wochenende, hier kann ich mich füllen lassen und genießen.“ Eine andere Teilnehmerin aus Bayern brachte es für sich auf den Punkt: „Der Austausch mit anderen Frauen tut so gut!“

Das mache die Arbeit an und mit Frauen aus, so Denise Hochstrasser, Leiterin der Abteilung Frauen in der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung von West- und Südeuropa. Frauen arbeiten nicht besser als Männer, sondern eben anders. Die Bedürfnisse und Herangehensweisen seien unterschiedlich. Selbst in der Sprache sei das deutlich. Männer und Frauen setzen dieselben Worte unterschiedlich ein. Wo Männer mehr technische Ausdrücke nutzen und Dinge beschreiben, erzählen Frauen eher Geschichten, Lebensgeschichten. So sei dieser Kongress auch ein „sicherer Raum“ für die Frauen. Es sei aber auch gut, dass gerade beim Thema Missbrauch und Homosexualität ein Mann in diesem Workshop gesprochen hat.

Referentinnen
Mit Sonja Kalmbach, gebürtige Deutsche, jetzt Pastorin und Frauenbeauftragte der Adventisten in Schweden und Raquel Arrais, ursprünglich aus Brasilien und seit 2001 stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauen in der Weltkirchenleitung der Adventisten, waren zwei erfahrene Hauptreferentinnen gekommen.

Pastorin Kalmbach führte am Beispiel der Bibelerzählung aus Johannes 4, der Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen, hin zum Höhepunkt jeder Begegnung und rief den Hörerinnen zu: „Das ist der wichtigste Moment des Kongresses! Jesus bietet uns seinen Geist an. Er will uns erfüllen.“ Die wichtigste Frage dabei sei allerdings, ob es angenommen wird.

Raquel Arrais stellte in ihrer Predigt im Samstagvormittagsgottesdienst den freien Zugang zu Gott in den Mittelpunkt und lud die Teilnehmerinnen ein, sich reichlich von Jesus beschenken zu lassen.

Ausstellung in „Alter Scheune“
Mit zum Kongressgeschehen gehörte eine Ausstellung der verschiedensten Initiativen und Einrichtungen der Freikirche in der „Alten Scheune“, darunter auch die Theologische Hochschule Friedensau mit der Werbekampagne für Pastorennachwuchs „berufen.me“, die Initiativen für Frauen „girl4christ“, „orangeday“ und „enditnow“, der Fernsehsender „Hope Channel“ und das „Hope Bibelstudien-Institut“, der „Deutsche Verein für Gesundheitspflege“ und der kircheneigene Advent-Verlag. Hier erhielten die Teilnehmerinnen ein kostenloses Exemplar einer neu erschienenen Bibel für Frauen. Dieses Geschenk mit einer besonderen Haptik wurde durch großzügige private Spenden sowie durch einen finanziellen Zuschuss der deutschen und der deutsch-schweizer Kirchenleitung ermöglicht. Über 300 Seiten an Kommentaren und Erklärungen adventistischer Autorinnen ergänzen die „Neues Leben“-Übersetzung dieser Bibelausgabe.

Weiterbildung
Wer nach dem Unterschied dieser Tagung zu den vorangegangenen fragt, bekommt schnell zur Antwort, dass sich das Altersspektrum der Teilnehmer zusehends verjüngt hat. Außerdem würden die Angebote der Abteilung Frauen in der Kirchengemeinde immer stärker als ein wichtiger Dienst wahrgenommen. Das hänge wohl auch mit dem vierteiligen Weiterbildungsprogramm zusammen, das im deutschsprachigen Raum grenzübergreifend als Wochenend-Seminar angeboten wird und Leitungskompetenzen vermittelt. Nach Abschluss kann ein Zertifikat der Andrews Universität/USA beantragt werden.

Am Abend gab es Tagesausklänge in der „Alten Scheune“ mit freiem Getränk und reichlich Gelegenheit zur Interaktion und Vernetzung. Der Kongress ist am Sonntagmittag mit dem Aufsteigen von 30 weißen Tauben zu Ende gegangen. So sollte jeder Teilnehmer die Begeisterung weitertragen, die er von dieser Tagung mit nach Hause nimmt. Der nächste Kongress soll in fünf Jahren stattfinden, der Ort für die Zusammenkunft steht allerdings noch nicht fest.

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Neuer Präsident für Adventisten in Nordasien-Pazifik-Region

„Ich glaube, dass Gott mit mir und mit unseren Mitgliedern in der NSD sein wird“, so Kim nach seiner Nominierung. „Diese schwere Verantwortung ist eine von Gott gegebene Aufgabe.“ Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirche, gratulierte Si Young Kim zur Wahl und verabschiedete den zuvor amtierenden Präsidenten Pastor Jairyong Lee in den Ruhestand.

Zur Person
Si Young Kim wurde 1954 in Boryeong City/Südkorea, geboren. Er schloss sein Theologie-Studium an der Sahmyook Universität (Seoul) ab und arbeitete anschließend als Pastor in Südkorea. Dort diente er als Jugendabteilungsleiter, Krankenhaus-Seelsorger und Geschäftsführer verschiedener kirchlicher Einrichtungen. Kim promovierte am Adventist International Institute of Advanced Studies auf den Philippinen. Seit 2012 arbeitete er in der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung NSD in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen. Kim ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

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Bundestagswahl: CDU in Friedensau deutlich vorne

Zweitstimme: CDU legt deutlich zu
Für die CDU stimmten mit der Zweitstimme 48,78 Prozent der Friedensauer Wählerinnen und Wähler. Im Gegensatz zum Bundestrend legte die CDU damit gegenüber der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren um gut 10 Prozentpunkte zu. Die SPD erlangte 25 Prozent, ein Verlust von 9 Prozentpunkten. Die Grünen bekamen 10,37 Prozent, die FDP erhielt 7,32 Prozent, auf DIE LINKE entfielen 4,88 Prozent sowie auf die FREIEN WÄHLER 2,44 Prozent der Zweitstimmen. Für die „Alternative für Deutschland“ (AfD) stimmten 1,22 Prozent der Wähler.

Erststimme: Manfred Behrens (CDU) vorne
Von den Direktkandidaten erlangte in Friedensau Manfred Behrens (CDU) 48,75 Prozent der Erststimmen, gefolgt von Dr. Franziska Kersten (SPD) mit 29,38 Prozent. Für die restlichen Kandidaten gab es folgende Stimmverteilung: DIE LINKE 10 Prozent, GRÜNE 5,63 Prozent, FDP 4,38 Prozent sowie FREIE WÄHLER 1,88 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag in Friedensau bei 67,3 Prozent; das sind fast 6,6 Prozent weniger als vor vier Jahren und deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt von 76,1 Prozent.

Wahlkreis Börde-Jerichower Land
Damit entschieden sich die Friedensauer Wähler anders als im gesamten Wahlkreis 67 (Börde-Jerichower Land), zu dem die Ortschaft Friedensau gehört. Im Wahlkreis liegt die Union mit 32 Prozent der Stimmen an der Spitze, gefolgt von den Parteien AfD (18,9 Prozent), DIE LINKE (16,7 Prozent), SPD (16,2 Prozent), FDP (7,7 Prozent), GRÜNE (2,9 Prozent) und Sonstige (5,5 Prozent).

Friedensau bei Magdeburg
Der von Siebenten-Tags-Adventisten 1899 gegründete Ort Friedensau, etwa 30 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen, zählt rund 420 Einwohner mit 265 Wahlberechtigten. Seit 1920 eine eigenständige politische Gemeinde, wurde Friedensau 2002 in die Stadt Möckern eingemeindet. Die Ortschaft ist Standort der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen. Weitere Informationen: www.friedensau.de

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USA: Studentin der Andrews Universität erhält Nominierung für Nachwuchs-Oscar

Der Film „Sisterly“ thematisiert die Beziehung Vallados zu ihrer autistischen Schwester Lisa. Lisa habe sich bis zu ihrem 16. Lebensjahr nicht wirklich mit Worten ausdrücken können. „Unsere Geschichte im Film zu erzählen hat mich gelehrt, was Schwesternschaft bedeutet“, teilte Nina Vallado mit. „Schwesternschaft ist ein einzigartiges Band, das du mit deinen eigenen Schwestern knüpfst.“ „Schwesternschaft kann kompliziert, chaotisch oder gebrochen sein, aber es ist immer noch Schwesternschaft“, so Vallado weiter. „Mein Film hat mir nur einen Ansatzpunkt gegeben, und ich bin noch nicht fertig.“ Zunächst sei „Sisterly“ von einigen lokalen Filmfestivals abgelehnt worden, bevor Vallado sich an die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wandte.

Student Academy Award
Seit 1973 verleiht die Akademie den Student Academy Award an filmschaffende Studierende in einem internationalen Wettbewerb, an dem jährlich etwa 1.700 Studierende weltweit teilnehmen. Die Preisverleihung findet im Samuel Goldwyn Theater der Akademie statt.

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Wechsel in der Redaktion der methodistischen Kirchenzeitung „unterwegs“

Die Freiheit des Wortes auch innerhalb der Kirche schätzen
In seiner Predigt würdigte Putzke „die Freiheit des Wortes“ in der Bundesrepublik Deutschland. Er erinnerte an das diesjährige Documenta-Kunstwerk „Parthenon der Bücher“ in Kassel. Beim Anblick der Installation aus 67.000 Büchern, die „irgendwo auf der Welt einmal verboten waren oder noch verboten sind“, sei ihm klargeworden, „welche Freiheit wir genießen dürfen“. Es stehe uns gut an, die Freiheit des Wortes zu schätzen und zu bewahren, betonte Putzke. Deshalb solle auch die Kirchenzeitung „die verschiedenen Glaubensfarben unserer Kirche abbilden“. Es gebe in der EmK zwar eine herausfordernde Vielfalt, „aber von der Freiheit her, die Christus uns gibt, wollen wir diese Vielfalt wertschätzen“. Dafür stehe „unterwegs“ auch in Zukunft.

Bischof Rückert dankte Volker Kiemle, der die EmK-Zeitschriftenredaktion fast neun Jahre geleitet hatte. „Ideenreich und kreativ“ habe Kiemle die Kirchenzeitung vorangebracht und damit viel bewegt. Er wünschte ihm für seine neue Aufgabe als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Diakoniewerk Martha-Maria in Nürnberg den Segen Gottes.

„unterwegs“ als Magazin für die Reise durch unsere Zeit
Rückert erinnerte daran, dass Michael Putzke 2008 den Ökumenischen Predigtpreis, gestiftet vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft, für die „beste Predigt“ des Jahres erhalten hatte. Der Theologe wisse mit dem Wort umzugehen. Der Bischof wünschte ihm und der Grafikerin Iris Hahn, dass sie mit „leidenschaftlicher Textarbeit“ sowie „Kreativität und Fachkompetenz“ wie auch „gutem Gespür für die Themen, die die Menschen in unseren Gemeinden bewegen“ die Kirchenzeitung weiterentwickeln.

Holger Teubert, langjähriger Chefredakteur der Deutschlandredaktion des Adventistischen Pressedienstes (APD), bezeichnete in einem Grußwort „unterwegs“ als ein „Reisemagazin“, das die Mitglieder und Freunde der EmK „gut durch unsere Zeit“ führen könne. Dazu gehöre ein Gespür für die Themen die aufgegriffen werden müssen sowie Autorinnen und Autoren, „deren Artikel hilfreich sind und Orientierung vermitteln“.

Ohne kirchliche Zuschüsse
Die Zeitung „unterwegs“ der Evangelisch-methodistischen Kirche ist ein zweiwöchentlich erscheinendes Magazin mit einem Umfang von 24 Seiten. Die Auflage beträgt 5.000 Exemplare. Laut Klaus Ulrich Ruof, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der EmK in Deutschland, werde die Zeitung im Wesentlichen durch die Abonnenten und nur durch einen geringen Teil durch Werbeeinnahmen finanziert und komme ohne kirchliche Zuschüsse aus.

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USA: Adventistische Universität in Uni-Gruppe mit größter ethnischer Vielfalt

In den vergangenen Jahren sei die adventistische Andrews University in der Kategorie der ethnischen Vielfalt jeweils auf dem zweiten Rang und vor zehn Jahren im Rang dreizehn gelistet worden, schreibt die Universität auf ihrer Homepage.

In ihrer Reaktion auf die Rangliste 2018 sagte Andrea Luxton, Präsidentin der Andrews-Universität: „In einer globalen und diversifizierten Umgebung bietet eine Universitätsgemeinschaft, welche diese Realitäten widerspiegelt, den Studenten eine einmalige Gelegenheit, sich darauf vorzubereiten die Welt zu verändern.“ Dies sei ein wichtiger Aspekt des Leitbildes der adventistischen Andrews Universität: „Nach Wissen streben. Glauben bekräftigen. Die Welt verändern.“

Laut Luxton komme jeder fünfte Studierende von außerhalb der USA. Bezüglich der Anzahl von Studierenden mit internationaler Herkunft belege ihre Institution unter den nationalen Universitäten den elften Rang, so die Präsidentin.

Im Gesamtranking der besten nationalen Universitäten in den USA liegt die Andrews Universität gemäß Rangliste von U.S News & World Report auf Rang 191 von 311 aufgelisteten nationalen Universitäten.

Andrews University
Die adventistische Andrews Universität wurde 1874 in Battle Creek, Michigan/USA gegründet und später nach John Nevin Andrews (1829–1883), dem ersten Missionar der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, benannt. Laut eigenen Angaben sind über 3.300 Studierende an den acht Fakultäten eingeschrieben, die rund 200 Studiengänge anbieten: Kunst und Wissenschaft, Luftfahrt, Architektur, Business Administration, Fernstudium, Pädagogik, Gesundheitswesen und Theologisches Seminar. Weitere Infos: www.andrews.edu

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Australien: Adventistische Schüler weniger übergewichtig

Die Studie wurde in der Augustausgabe der Zeitschrift Journal of School Health veröffentlicht. Demnach sei die Übergewichts- und Fettleibigkeitsrate bei Schülern, die eine adventistische Schule besuchen, zwischen fünf und 18 Prozent niedriger als bei anderen Jugendlichen und denjenigen in anderen australischen Schulen. Im Gegensatz zur Erhöhung von Übergewichtigkeit bei australischen Heranwachsenden in den vergangenen Jahren sei keine Steigerung in adventistischen Schulen zu beobachten. Erhoben wurde der Body-Mass-Index von über 3.000 Schülern an 21 adventistischen Bildungseinrichtungen in Australien.

Mögliche Gründe
Im Vergleich mit Jugendlichen anderer Studien aßen die untersuchten Schüler mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Drei Viertel der Schüler hatte zumindest ein Elternteil, das Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten war. Da die Freikirche generell Wert auf eine ganzheitliche Gesundheit lege, könnte hier eine Vorbildwirkung auf die Schüler vorliegen. Auch die Schulen selbst könnten einen Einfluss auf die Ergebnisse haben, denn in den Schulkantinen würden ausschließlich vegetarische Lebensmittel angeboten. Maßgebende Faktoren zur Gewichtskontrolle seien laut Studie: regelmäßiges Frühstück und Bewegung sowie eingeschränkter Zuckerkonsum – stattdessen mehr Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte.

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Mexiko: 4 Adventisten durch Erdbeben getötet

Region Chiapas/Mexiko
„Es ist schockierend so viel Zerstörung überall zu sehen“, sagte Pastor Ignacio Navarro, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in der betroffenen Region, „So viele Menschen sind obdachlos und in Not.“ Darunter seien auch rund 7.000 Kirchenmitglieder, deren Heime durch das Erdbeben zerstört oder schwer beschädigt worden sind. „Unsere Kirchengemeinden quer durch Chiapas haben Nahrungsmittel und Kleidung für betroffene Familien in den am schlimmsten zerstörten Gebieten gesammelt“, so Navarro. Unter den Kirchenmitgliedern in der Region seien zwei Todesopfer zu beklagen. 50 Kirchengebäude seien zerstört worden.

Region Oaxaca/Mexiko
In der Region Oaxaca seien ebenfalls zwei Kirchenmitglieder getötet worden. Die Heime von 127 Familien der Kirchenmitglieder seien zerstört oder beschädigt worden. „Viele schlafen draußen, andere sind in Notunterkünften“, so Pastor Moisés Reyna, Präsident der überregionalen adventistischen Kirchenleitung, die auch den mexikanischen Bundesstaat Oaxaca umfasst. Ein Kirchengebäude sei zerstört, 14 weitere erlitten Schäden. Die Kirche habe vier Essensausgaben in betroffenen Bezirken eingerichtet, die täglich warme Mahlzeiten für Kirchenmitglieder und ihre Nachbarn ausgeben.

Guatemala
Im Westen von Guatemala seien acht Kirchengebäude beschädigt und die Heime von mehr als 114 Kirchenmitgliedern zerstört oder beschädigt worden. Die dortige Kirchenleitung sei bemüht, Lebensmittelkörbe an die betroffenen Familien auszugeben.

ADRA Mexiko
Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Mexiko arbeite mit örtlichen und staatlichen Organisationen zusammen, um 4.250 Haushalte in den am meisten betroffenen Gebieten in Chiapas und Oaxaca zu unterstützen. Durch Mittel, die ADRA International, ADRA Inter-Amerika und ADRA Mexiko zur Verfügung gestellt hätten, könnten mehr als 20.000 Personen in Chiapas und Oaxaca in den nächsten Wochen Hilfe erhalten.

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Tagung zur Theologie des Koran

Jesus im Koran
Dr. Guillaume Dye, Professor für Islamwissenschaften an der Freien Universität Brüssel, stellte in seinem Vortrag „Jesus und die Christen im Koran“ das Bild vor, welches der Koran von Jesus zeichnet. Seine These: Jesus ist im Koran eine paradoxe Figur. Es werden widersprüchliche Angaben über ihn gemacht. So werde Jesus im Koran einerseits als besonders privilegierter Prophet dargestellt, andererseits fehlten Hinweise auf ihn an Stellen, in denen sein Name eigentlich zu erwarten ist. Auch werde die endzeitliche Rolle Jesu nur nebenbei erwähnt, während frühislamische Traditionen sehr viel dazu zu sagen hätten. Dye gab außerdem einen Ausblick, wie diese Spannungen erklärt werden könnten.

Weltanschauliche Analyse nötig
Unter der Überschrift „Biblisch über den Koran denken” betonte Dr. Larry Lichtenwalter, Dekan der Fakultät für Philosophie und Theologie an der Middle East University in Beirut/Libanon, die Wichtigkeit einer weltanschaulichen Analyse des Koran. Bei der Begegnung von Christen mit Muslimen sei es wichtig, den Koran zu kennen. Die existenzielle Kraft des Koran, seine Wirkung auf die Weltsicht des einzelnen Muslims sei zu reflektieren.

Offenbarung und Inspiration
Dr. Udo Worschech, Professor für Altes Testament und Biblische Archäologie an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, ging in seinen Referaten auf Offenbarung und Inspiration des Koran ein. Die islamische Theologie habe keine kohärente Theorie der Offenbarung entwickelt. Nach eigener Auffassung läge der Koran als Wort Gottes bereits seit Ewigkeit komplett vor. Er sei dann Stück für Stück in verschiedenen Situationen herabgesandt worden. Der Koran selbst biete keine einfache Antwort auf die Frage der präzisen Beziehung zwischen seinem Text und dem ewigen Wort Gottes.

Die Kreuzigung Jesu im Koran
Mit der Bedeutung einer Stelle im Koran (Sure 4, Verse 157 und 158), welche vermeintlich die Kreuzigung Jesu thematisiert, befassten sich sowohl Udo Worschech als auch Pastor Ebrard Da Costa, zurzeit Leiter der Abteilung für adventistisch-muslimische Beziehungen der regionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg. Die Stelle ist in ihrer Auslegung umstritten. Da Costa zeigte anhand seiner Untersuchungen auf, dass die Interpretation, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, der Grammatik dieses Textes am besten gerecht würde.

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Mitgliederversammlung der ACK Deutschland in Trier

Bedeutung des Kreuzes
Es sei eine tiefere Weisheit, das Kreuzerhöhungsfest in diesem Jubiläumsjahr der Reformation ökumenisch zu feiern, sagte der evangelische Theologieprofessor Bernd Oberdorfer (Augsburg) vor der Mitgliederversammlung der ACK. Ursprung und Anlass des Festes seien zwar für „reliquienabstinente Lutheraner kein Grund zu feiern, die theologische Ausdeutung ist über jeden Zweifel erhaben“, so Oberdorfer. Denn theologisch würden alle Konfessionen der Bedeutung des Kreuzes zustimmen können: „Von Gott kann man nicht sprechen ohne das Kreuz“, sagte der Theologieprofessor. „Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden und hat sich selbst im Kreuz den Leiden bis zum Tod hingegeben.“ Damit habe sich Gott dem Menschen an die Seite gestellt und durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung den Tod und die Sünde überwunden. Die Konzentration auf diese Bedeutung des Kreuzes bringe die Konfessionen weiter zusammen.

500 Jahre Reformation
Eine insgesamt positive Bilanz zogen die Delegierten in einem ersten Rückblick auf die Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation. An zahlreichen Orten hätten ökumenische Veranstaltungen stattgefunden und zu neuen Impulsen geführt. Aus Sicht der ACK hätte allerdings die multilaterale Beteiligung mehrerer Kirchen, vor allem bei den größeren Feierlichkeiten, noch stärker sein können.

Kirche des Nazareners
Vor der Mitgliederversammlung hat sich die „Kirche des Nazareners“ vorgestellt. Die Freikirche stammt aus der methodistischen Tradition und hat einen Antrag auf Gastmitgliedschaft in der ACK gestellt. In Deutschland hat die Kirche nach eigenen Angaben rund 2.300 Mitglieder in 20 Gemeinden. Als nächster Schritt werden nun die Mitgliedskirchen der ACK befragt, ob sie dem Antrag auf Gastmitgliedschaft zustimmen können. Für die Aufnahme als Gastmitglied ist eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich.

Die Mitgliederversammlung ist das oberste, beschlussfassende Leitungsorgan der ACK. Sie besteht aus den 50 Delegierten der Mitglieder, Gastmitglieder (darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) sowie ständigen Beobachter, die von den Kirchen für die Dauer von fünf Jahren benannt werden. Die Mitgliederversammlung der ACK tagt in der Regel zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst.

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Brasilien: Neues Einsatzboot für Amazonas-Gebiet

Die Luzeiro XXX, ein 21 Meter langes Schiff aus Holz, sei mit drei Appartements ausgestattet. Sie verfüge über eine Küche und ein zweites Deck, wo bis zu 20 Hängematten aufgehängt werden können. Das Boot soll nach Angaben von Brad Mills, der für das Amazonas-Gebiet bei ADRA Brasilien zuständig ist, in einer Region eingesetzt werden, die nur nach einer fast zweiwöchigen Bootsreise zu erreichen ist. Ein Kapitän, ein Arzt, ein Zahnarzt und eine Krankenschwester gehörten zur Crew. Zusätzlich könnten Freiwillige aus dem Gesundheitssektor das Team begleiten, um die Dienste für Einwohner von Duzenden isolierter Dörfer zu unterstützen.

Lange Tradition der Luzeiro-Boote
Die Luzeiro-Einsatzboote haben im Amazonas-Gebiet eine lange Tradition: Die erste Luzeiro sei am 4.7.1931 von den amerikanischen Missionaren Leo und Jessie Halliwell eingeweiht worden, so Mills. Der Name bedeute auf Portugiesisch „Leuchtturm“. In den späten 1990er Jahren sei ihr Einsatz jedoch reduziert und schließlich ganz aufgegeben worden. Vor zehn Jahren sei das Projekt unter immensen Anstrengungen wieder aufgenommen worden. Zurzeit bieten Luzeiro-Boote auf dem Amazonas medizinische und geistliche Dienste in Gebieten an, in denen es keine adventistische Präsenz gibt.

„Das Luzeiro-Projekt ist nicht nur ein Vorläufer der ADRA-Präsenz [in der Region], sondern auch grundlegend dafür, die junge Generation zu inspirieren, den Wert von Opfer und Dienst zu verstehen“, so Jefferson Kern, Geschäftsführer von ADRA Brasilien.

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Adventschule Oberhavel mit kleinen Klassengemeinschaften

Die pädagogische Arbeit an der Schule orientiert sich am Brandenburgischen Lehrplan und geschieht auf der Grundlage christlicher Werte, wie sie im Leitbild adventistischer Schulen in Deutschland beschrieben sind, teilte Christian Fischer, Fachbereichsleiter schulische Bildung und Erziehung des AWW, mit. Dazu gehörten unter anderem das Kennenlernen des christlichen Glaubens, ein Leben mit der Natur, Gesundheitserziehung sowie die Vermittlung manueller Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Schule mit Ziegen, Hasen und Meerschweinchen
Kleine Klassengemeinschaften gehörten zum pädagogischen Konzept, betonte Fischer. Sie bewirkten eine fördernde Lernumgebung und ermöglichten eine individuelle Lernbetreuung der Kinder. Das Schulgelände biete viel Raum und Gestaltungsmöglichkeiten für verschiedene Aktivitäten in der Natur. „Zur Schule gehören Ziegen, Hasen und Meerschweinchen, die versorgt sein wollen, und der Schulgarten ist nicht nur lästige Pflicht“, so Christian Fischer. Als Fremdsprachen würden neben Englisch als erste Fremdsprache und Pflichtfach auch Französisch und Spanisch angeboten. Die Lehrkräfte in den Sprachenfächern Englisch und Spanisch seien Muttersprachler. Unterricht in Musik, Kunst und Theater förderten die kreativen und künstlerischen Fähigkeiten der Kinder. Als Ganztagesschule verfüge die Bildungseinrichtung auch über eine eigene Küche. „Die Köchin zaubert täglich ein frisch gekochtes und leckeres vegetarisches Mittagessen auf den Tisch.“

Förderbedürftige Schüler willkommen
Der Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule werde laut Fischer eine besondere Bedeutung beigemessen. So würden Schulleitung und Eltern bereits zu Beginn des Schuljahres die wesentlichen Ziele und geplanten Projekte besprechen. Durch das Konzept der Elternarbeit könnten sich Eltern in verschiedenen Bereichen des Schullebens aktiv einbringen. Die Adventschule Oberhavel sei grundsätzlich für alle offen, unabhängig von Konfession, Weltanschauung, Kultur oder sozialer Herkunft. Förderbedürftige Schülerinnen und Schüler wären willkommen, sofern es die begrenzte Aufnahmekapazität der einzelnen Klassen zulasse. Weitere Informationen im Internet unter www.adventschule.de.

Adventistische Bildungsstätten in Deutschland
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält in Deutschland neben der „Adventschule Oberhavel“ folgende Bildungsstätten: Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg mit den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie, Schulzentrum „Marienhöhe“ (Gymnasium, Kolleg, Real- und Grundschule sowie Internate) in Darmstadt , „Andrews-Advent-Grundschule“ in Solingen und in Baden-Württemberg die Grund- bzw. Realschulen „Daniel-Schule“ in Murrhardt, „Elisa-Schule“ in Herbolzheim-Tutschfelden, „Salomo-Schule“ in Rastatt-Niederbühl, „Adventistische Bekenntnisschule“ in Mannheim sowie „Josia-Gemeinschaftsschule“ in Isny im Allgäu und „Advent-Schule“ in Heilbronn.

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Texas: Adventisten leisten Hilfe nach Hurrikan „Harvey“

„Es wird eine langfristige Wiederherstellung werden“, so W. Derrick Lea, Leiter der nordamerikanischen Adventist Community Services Disaster Response (ACS-Katastrophenhilfe). Die ACS-Katastrophenhilfe ist Teil von Adventist Community Services (ACS) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika. ACS will die Gesellschaft mit verschiedenen sozialen Diensten unterstützen.

Bereits im Vorfeld der Verwüstungen in Texas hatte die nordamerikanische ACS-Katastrophenhilfe eine Zusammenkunft mit dem Personal von 25 lokalen ACS-Katastrophenhilfezentren in der Region. Dort wurden Informationen von einem nationalen Katastrophenschutz-Treffen verschiedener Hilfsorganisationen zur Vorbereitung auf den nahenden Sturm weitergegeben.

„ACS wird in Zusammenarbeit mit lokalen und staatlichen Stellen weiter daran arbeiten, die größten Nöte zu erkennen und effektiv zu lindern“, so Lea. „Wir werden weiter mit ADRA [Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe], dem Roten Kreuz und anderen Organisationen zusammenarbeiten, um unsere Kräfte zu bündeln für das Wohlergehen der Bewohner in der betroffenen Region.“

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