ÖRK: Zukunft Jerusalems muss eine gemeinsame sein

Religiöse und politische Repräsentanten auf der „World Conference in Support of Jerusalem“ in Kairo

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ÖRK: Zukunft Jerusalems muss eine gemeinsame sein

Genf/Schweiz | APD

Laut einer Medienmitteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat dessen Generalsekretär, Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, auf einer internationalen Konferenz zur Unterstützung Jerusalems zum Status der Stadt festgehalten, dass die Zukunft Jerusalems eine gemeinsame sein muss. Die „World Conference in Support of Jerusalem“, die vom 17. bis 18. Januar in Kairo (Ägypten) stattfand, wurde vom Großimam der al-Azhar-Moschee, Scheich al-Tayyeb, organisiert und steht unter der Schirmherrschaft des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sissi.

In seiner Ansprache betonte Tveit laut ÖRK, dass „die Zukunft Jerusalems eine gemeinsame sein muss. Die Stadt kann nicht exklusiv nur einer Religion gehören, nicht die Stadt nur eines Volkes sein. Jerusalem ist eine Stadt mit drei Religionen und zwei Völkern und muss dies auch bleiben.“

„Jerusalem wird von allen drei abrahamitischen Religionen – von jüdischen, christlichen und muslimischen Gläubigen – als heilige Stadt angesehen und geliebt, wahrhaftig und innig geliebt“, sagte Tveit. „Diese Liebe und tiefe Verbundenheit aller muss in jedem Lösungsansatz, den wir hier ins Auge fassen könnten, beachtet und bekräftigt werden, wenn er tragfähig sein soll“, so Tveit.

„Im Neuen Testament lesen wir, wie Jesus Christus voller Liebe und Sehnsucht über diese Stadt weint: ‚Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient!‘“, zitierte Tveit aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 19, Vers 42 und führte weiter aus: „Jesu Wort und Beispiel zu folgen, bedeutet, die Wahrheit auszusprechen, nach Gerechtigkeit zu streben, und Frieden zu stiften in den Konflikten und Auseinandersetzungen dieser Welt.“

Aber, so Tveit, „gleichzeitig müssen wir die außergewöhnliche Komplexität der Geschichte und Kultur Jerusalems verstehen und berücksichtigen. Die Geschichte zeigt, dass das Zusammenwirken der drei Religionen in dieser Region noch keinen gerechten Frieden für alle gebracht hat. Traurigerweise bis heute nicht“, analysierte er.

„Wir alle glauben an den einen allmächtigen Gott und sollten daher gemeinsam herausfinden, wie wir die Liebe Gottes in diesem Konflikt, an dem alle drei monotheistischen Religionen und ihre Anhängerinnen und Anhänger beteiligt und von dem alle betroffen sind, zum Ausdruck bringen können. In Jerusalem wird es keinen Frieden geben, wenn nicht alle drei Religionen sich gegenseitig respektieren und an der Lösung beteiligt sind“, führte Tveit aus.

„Lassen Sie uns gemeinsam auf einen gerechten Frieden hinarbeiten und nicht dazu beitragen, dass der Konflikt immer weiter andauert“, rief Tveit die Anwesenden auf.

An der Konferenz nahmen namhafte Vertreter des Landes, der Region und der ganzen Welt teil, darunter Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Papst von Alexandrien und Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche Tawadros II, der Vorsitzende des arabischen Parlaments, Meshaal bin Fahm al-Salmi, der Präsident der Nationalversammlung von Kuwait, Marzouq Al-Ghanim, sowie Botschafter Ahmed Abul Gheit, Generalsekretär der Arabischen Liga.

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