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Australien: Adventisten beim Gebetsfrühstück in Sydney

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten war vertreten durch Steve Currow, Abteilungsleiter für Kommunikation der teilkontinentalen Kirchenleitung in Australien (South Pacific Division, SPD), durch Adrian J. Raethel, Generalsekretär der regionalen Kirchenleitung in Sydney sowie durch Vertreter von Adventist Media und des Sydney Adventist Hospital.

Laut Adventist Record (AR) war der Autor und Sozialkritiker Os Guinness aus den Vereinigten Staaten der Hauptredner beim Gebetsfrühstück. Er habe über die Bedeutung von Freiheit und die Auswirkungen der Geschichte auf die Gegenwart gesprochen. Nach seinem Vortrag sei gemeinsam gebetet worden für die Armen und Ausgegrenzten, für junge Menschen und diejenigen, die im Bildungsbereich tätig sind, für Medien, Geschäftsleute, Leiter der Zivilgesellschaft und für Kirchenführer, so AR.

„In einer Zeit, in der die christliche Stimme in der Öffentlichkeit immer weniger gilt, ist es wirklich ermutigend, zu erleben, wie 1.400 Menschen – darunter auch Politiker – gemeinsam beten“, so Steve Currow.

Adventisten in Australien
In Australien, mit 24,4 Millionen Einwohnern, feiern 60.500 Siebenten-Tags-Adventisten in 426 Kirchen jeweils samstags, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Sie unterhalten 43 Grundschulen, 29 weiterführende Schulen, eine Fachhochschule, 33 Alters- und Pflegeheime, zwei Gesundkostfirmen, das Hilfswerk ADRA Australien, einen Verlag sowie ein Medienzentrum.

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Adventisten in Bayern: Biblisches Zeltheiligtum in Originalgröße

Über 600 Kinder und Jugendliche hätten im Rahmen eines gemeinsamen Zeltlagers dort bereits Führungen durch das alttestamentliche „Heiligtum erlebt und somit ein neues Verständnis von der Gegenwart Gottes entwickelt“, berichtete der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern, Pastor Wolfgang Dorn.

Sinnbild für den Dienst Jesu Christi
„Das Zelt im Originalmaßstab bietet lebendigen Anschauungsunterricht über Gnade, Sündenvergebung, Erlösung und den einen Gott, der mitten unter seinem Volk wohnt“, so Pastor Andreas Pfeiffer, einer der Mitinitiatoren der Ausstellung. „Hier kam der Gott Israels ganz nah und erschien doch so ganz anders.“ Pastor Matthias Grießhammer vom Vorbereitungsteam sagte dazu: „Die reichhaltige Symbolik deutet auf Jesus Christus, seinen Opfertod, seinen Vermittlerdienst und seinen Sieg über Schuld und Tod.“

An den Besuchertagen von Mittwoch bis Freitag werden Führungen angeboten sowie ein Rahmenprogramm, das einen Teil der Lebenswelt des Volkes Israel veranschaulichen soll. Die Ausstellung der Stiftshütte wird zum Abschluss am 2. Juni mit einem Festgottesdienst verbunden, zu dem über 1.000 Besucher erwartet werden.

Vorgeschichte des Stiftshütten-Modells
Die Stiftshütte, das transportable Heiligtum des Volkes Israel, wurde in Deutschland vermutlich zum ersten Mal im Jahr 1986 vom überkonfessionellen Ausbildungszentrum Bibel-Center Breckerfeld (bei Hagen) nach den Angaben der Bibel im Maßstab 1:1 aufgestellt. Die Bauzeit dafür betrug nach Angaben von Johannes Vogel, dem Leiter des Bibel-Centers, ein Jahr. Das Modell hat ein Gesamtgewicht von 23 Tonnen. Nachdem diese Stiftshütte sieben Mal in Europa als Wander-Ausstellung zu sehen war, steht sie seit 1999 im Timna-Park in der Negev-Wüste in Israel.

Das Modell in Reinwarzhofen wurde anlässlich eines Jugendkongresses der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2009 angefertigt. Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern hat es gemietet und wird die Stiftshütte am Sonntag, den 3. Juni wieder abbauen.

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MDR-Fernsehen sendet Gottesdienst der Adventisten aus Friedensau

Friedensau
Von den 500 Einwohnern Friedensaus sind 200 Studierende. Sie kommen derzeit aus 34 Nationen, die in acht Bachelor- und Master-Studiengängen der Fachbereiche Theologie, Christliches Sozialwesen sowie Deutsch als Fremdsprache eingeschrieben sind. Weltoffen und international gehe es deshalb laut Hochschule auch im Mehrgenerationen-Gottesdienst zu, den die Hochschulgemeinde zusammen mit der Adventgemeinde vor Ort gestalte.

Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde Mitte des 19. Jahrhundert in den USA gegründet und zählt heute weltweit über 20 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder. Sie stehen anderen christlichen Kirchen nahe, feiern aber am Samstag und nicht am Sonntag Gottesdienst. Deshalb handelt es sich bei der Ausstrahlung um eine Aufzeichnung vom Vortag. Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

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Freikirchen und Judentum

Der 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel sei bei den Freikirchen in Deutschland bisher kein Anlass gewesen, sich damit eingehender zu befassen, stellte Dr. Christoph Raedel, 1. Vorsitzender des VFF und Professor für Systematische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, bei der Tagungseröffnung fest. Anders wäre es dagegen beim Thema Freikirchen und Judentum. Hierzu gingen die Meinungen auseinander, ob die Erwählung des Volkes Israel durch Gott von Dauer sei oder durch Jesu Tod am Kreuz sein Ende fand, sodass die christliche Kirche an die Stelle Israels trat. Dabei gehe es auch um die Frage, ob sich die Juden als Einzelne oder sogar als Nation zu Jesus bekehren müssten, um in die Kirche integriert zu werden.

Baptisten und Juden
Dr. Dirk Sager, Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Elstal bei Potsdam, befasste sich mit dem christlich-jüdischen Dialog in evangelisch-freikirchlicher Perspektive. Dazu stellte er eine „Handreichung“ vor, die am 7. Mai 1997 vom BEFG-Bundesrat in Hamburg beschlossen wurde und den baptistischen Gemeinden als theologische Arbeitshilfe dienen soll. Darin wird festgestellt: „Eine ‚Verwerfung‘ oder ‚Verstoßung‘ Israels hat nicht stattgefunden.“ Es wird präzisiert: „Gott hat seinen Bund mit Israel nicht gekündigt, sondern durch Verheißung erneuert und in Christus bestätigt.“ Die Handreichung befasst sich weiter mit den Abschnitten „Juden und Christen – was uns verbindet“, „Grenzen des Dialogs“, „Die Lehren aus der Geschichte“ sowie „Konkretionen zum Dialog zwischen Juden und Christen“. Laut Sager wird die Handreichung zurzeit von einem „Fachkreis“ überarbeitet.

Evangelikale Bewegung und Judentum
Dr. Gerhard Gronauer, evangelisch-lutherischer Pfarrer in Dinkelsbühl und Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der CVJM-Hochschule Kassel, hielt ein Referat über das Verhältnis der deutschen evangelikalen Bewegung nach 1945 zum Judentum. Schon vor der NS-Zeit habe es in freien Werken der Gemeinschaftsbewegung sowie in Freikirchen antisemitische Tendenzen gegeben. Davon sei auch nach dem 2. Weltkrieg noch bei Erich Sauer etwas zu spüren gewesen. Er habe sich darüber gewundert, dass Gott im Alten Testament gerade Israel, eine angeblich minderwertigere Rasse, erwählte. Per Faye-Hansen sah dagegen in der Gründung des Staates Israel ein Wirken Gottes. Erich Schnepel erwartete die Bekehrung aller Juden in Israel zu Jesus. Das glaubte Heinrich Wiesemann nicht. Er war davon überzeugt, dass die Juden von Gott verworfen seien. Der Sechstagekrieg 1967 mit der Eroberung Ostjerusalems und des Westjordanlandes durch das israelische Militär habe unter den Evangelikalen eine „Israel-Euphorie“ hervorgerufen. Sie sahen in dem Ereignis die Erfüllung biblischer Prophezeiungen und spekulierten über das Ende der Welt sowie die Wiederkunft Jesu. In den 1980er Jahren hätte in der westdeutschen Bevölkerung eine Offenheit geherrscht, sich mit dem Holocaust zu befassen, sodass es inzwischen auch unter Evangelikalen eine Bereitschaft zum christlich-jüdischen Dialog gebe.

Messianische Juden
Dr. Hanna Rucks, evangelisch-lutherische Pastorin in Harpstedt/Landkreis Oldenburg, sprach über das Selbstverständnis und die kirchliche Selbstverortung der messianischen Juden. Bei ihnen handele es sich um Juden, die an Jesus als den Messias Israels glauben. In den USA würden 90 Prozent der Juden, die an Jesus glauben, sich selbst nicht als messianische Juden bezeichnen. In Deutschland wäre dies wohl ähnlich. Die messianisch-jüdischen Gemeinden könnten von ihrer Organisationsform, ihren Überzeugungen und theologischen Inhalten, ebenso wie von ihrer Geschichte, als „Freikirche“ gewertet werden. Doch sprächen drei Aspekte dagegen: Die Bedeutung des Staates Israel, die Distanz zum Kirchenbegriff und die Absage davon, eine „Denomination“ unter vielen anderen zu sein, so Rucks.

Privatdozentin Dr. Stephanie Pfister, Lehrbeauftragte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, befasste sich ergänzend mit Konversion und Glaubensleben messianischer Juden in Deutschland. In der Bundesrepublik gebe es von ihnen 40 Gemeinden und Gruppen mit etwa 1.000 regelmäßigen Gottesdienstbesuchern. Davon wären knapp 600 tatsächlich messianische Juden, die zu 95 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion stammten. Die Gemeinden zeichneten sich durch jüdische Elemente im Gottesdienst aus.

Altlutherisches Zeugnis unter den Juden
Dr. Volker Stolle, Mannheim, emeritierter Professor für Neues Testament der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel, hielt den Vortrag „Das Zeugnis der altlutherischen Kirche unter den Juden“. In der altlutherischen Kirche schlossen sich jene lutherischen Gemeinden in Preußen zu einer vom Landesherrn unabhängigen Kirche zusammen, welche die 1817 erfolgte Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden nicht akzeptierten. Erst 1841 wurden die Altlutheraner staatlich geduldet. 1972 schloss sich die altlutherische Kirche in der Bundesrepublik und 1991 auch in Ostdeutschland der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) an.

Für die Altlutheraner sei laut Stolle die Einstellung Martin Luthers zu den Juden entscheidend gewesen. Der Reformator habe die Ansicht vertreten, dass nach Jesu Tod und Auferstehung zu Pfingsten die Zeit der apostolischen Kirche ohne Bindung an ein bestimmtes Volk als das geistliche Reich Christi begann. Damit sah Luther einerseits alle jüdischen Erwartungen aufgehoben oder erfüllt und andererseits auch diejenigen Heilszusagen eingelöst, die Gott den Völkern außerhalb Israels gemacht hatte. Keineswegs seien für Luther die Juden damit aus der Kirche hinausgedrängt. Vielmehr könne nach seiner Überzeugung ihr eigentlicher, ihnen von Gott bestimmter Platz nur innerhalb der christlichen Kirche sein. Deshalb hatten die Altlutheraner bei ihrer Mission nicht nur die heidnischen Völker im Blick, sondern auch die Juden. Dies war umso selbstverständlicher, als in Preußen eine Reihe der Pastoren der Evangelisch-Lutherischen Kirche vorher in der „Judenmission“ tätig gewesen sei.

Marienschwesternschaft und Israel
Einen Einblick in die Wandlung der Israel-Theologie der Evangelischen Marienschwesternschaft in Darmstadt gab der Pfarrer und Wissenschaftliche Referent am Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes Bensheim, Dr. Dirk Spornhauer. Die Mitbegründerin der Schwesternschaft, Klara (Basilea) Schlink, habe eine besondere Heiligungstheologie entwickelt. Zu ihr gehörte die Vorstellung, dass Gott ganz bewusst negative Erfahrungen („Prüfungen“) den Christen schicke, damit diese lernten, in ihr böses Herz hineinzuschauen und zu erkennen, dass sie Erlösung nötig haben. Sünde verunehre Gott, deshalb müsse dafür Buße getan werden. Schlink habe das Volk und den Staat Israel gleichgesetzt. Da die Deutschen eine kollektive Schuld an den Juden begangen hätten, müssten sie jetzt dem Volk Israel mit tätiger Liebe begegnen. Später rief sie dazu auf, dass kleine Gruppen innerhalb der Christen und Juden hierbei den Anfang machen müssten, um dem drohenden Gericht Gottes zu entgehen. Ab 1967 ging es ihr um den einzelnen Menschen in seiner Beziehung zu dem Messias. Da Gott über die Sünde Schmerzen empfinde, gelte es ihn zu trösten und eine „Klagetrösterschar“ zu bilden.

Heute bemühten sich die Marienschwestern, so Spornhauer, einige Besonderheiten im Leben und der Lehre der Gemeinschaft zu relativieren oder abzulegen, die auf theologische Prägungen der Gründerinnen zurückzuführen seien. Diese hätten teilweise zu einer jahrzehntelangen Isolation der Schwesternschaft in weiten Teilen der evangelischen Welt geführt.

Siebenten-Tags-Adventisten und Juden
Auf den ersten Blick gebe es einige Gemeinsamkeiten zwischen Adventisten und Juden, die auf eine besondere Beziehung schließen ließen, stellte Dr. Johannes Hartlapp, Dozent für Kirchengeschichte an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, in seinem Vortrag „Verwandt – ähnlich – ungleich? Die Adventisten und ihre jüdischen Geschwister“ fest. Adventisten feiern den Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend und sie lehnen unter anderem den Genuss von Schweinefleisch ab. Doch der Eindruck täusche. Die Feier des Sabbats hätten die Adventisten von den im 17. Jahrhundert in England entstandenen Siebenten-Tags-Baptisten übernommen. Zwar würden Adventisten die Ernährungsvorschriften in 3. Mose 11 beachten, doch dies sei mehr unter dem Einfluss der „Temperance Bewegung“ in den USA im 19. Jahrhundert geschehen, bei der es um eine gesunde Lebensweise ging. Heute gebe es viele Adventisten, die vegetarisch lebten und kein Fleisch äßen. Die altkirchliche Ansicht, dass Israel durch Jesu Tod nicht mehr Gottes Volk, sondern durch die christliche Gemeinde, bestehend aus Juden und Heiden, abgelöst worden sei, werde auch von Adventisten vertreten.

Als es auch in Deutschland Adventisten gab, hätten sie sich um eine sabbatfreie Arbeitsstelle bemüht und gern bei Juden gearbeitet. Wenn möglich hätten Adventisten ihre Kinder auch auf jüdische Schulen geschickt, weil dort der Samstag unterrichtsfrei war. Die Zahl der Adventisten jüdischer Herkunft sei aber auch in der NS-Zeit gering gewesen. Da im „Dritten Reich“ Adventisten unterstellt worden sei, „Neujuden“ zu sein, wären sie auf Distanz zum Judentum gegangen. Sie behaupteten, der Sabbat wäre kein jüdischer, sondern ein christlicher Feiertag und bezeichneten den Sabbat nur noch als „Ruhetag“. Einerseits hätten einzelne Adventisten damals Juden versteckt und ihnen das Leben gerettet, andererseits sei es in adventistischen Gemeinden zum Ausschluss von jüdischen Mitgliedern gekommen. 2005 äußerten die adventistischen Freikirchenleitungen in Deutschland und Österreich in einem gemeinsamen Schuldbekenntnis: „Wir beklagen zutiefst …, dass auch viele Siebenten-Tags-Adventisten an der Not und dem Leid ihrer jüdischen Mitbürger keinen Anteil nahmen… [und] dass Mitbürger jüdischer Herkunft von uns ausgegrenzt und ausgeschlossen, sich selbst überlassen und so der Gefangenschaft, Vertreibung oder dem Tod ausgeliefert wurden.“

Seit einigen Jahren bemühten sich in den USA adventistische Theologen jüdischer Herkunft die Distanz zwischen Adventisten und Juden zu überwinden. 2006 gründete die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten ein „Jüdisch-Adventistisches Freundschaftszentrum“ in Jerusalem (heute in Paris), um das weltweite Judentum näher kennenzulernen. Auch in der Theologischen Hochschule Friedensau sei es laut Hartlapp zu Begegnungen mit jüdischen Landesrabbinern und auch mit messianischen Juden gekommen.

Verein für Freikirchenforschung
Die VFF-Jahrestagung schloss mit dem Beitrag von Dr. Andreas Liese, Bielefeld, „‘Zum Fluch für die Nationen gesetzt‘? Die Geschlossenen Brüder und ihr Verhältnis zum jüdischen Volk“. Die in Burbach-Holzhausen gehaltenen Referate werden im Jahrbuch des Vereins für Freikirchenforschung dokumentiert, das 2019 erscheinen soll. Der VFF wurde 1990 gegründet und hat gegenwärtig 175 Mitglieder.

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USA: Adventistischer Mathematik-Student erhält nationale Auszeichnung

„Barry Goldwater Scholarship“
Vom US-Kongress 1986 zu Ehren von Senator Barry Goldwater eingesetzt, wird dieses Stipendium jährlich an die besten Studierenden in den Bereichen Naturwissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik vergeben. Die Stipendiaten erhalten 7.500 US-Dollar pro Jahr. In diesem Jahr wurden 211 Stipendien an Studierende aus einem Pool von 1.280 Nominierten vergeben. Die Kandidaten werden von ihrer Universität benannt. Jede Hochschule kann bis zu vier Studierende pro Jahr vorschlagen. Seit Beginn des Stipendiums hat die Andrews-Universität insgesamt 49 Bewerbungen eingereicht und dabei sieben Preisträger und vier Auszeichnungen erhalten.

Forschungsschwerpunkt
Mykhaylo Malakhovs Forschungsschwerpunkt ist das Seevogel-Ökologie-Team, eine interdisziplinäre Forschungsgruppe auf dem Campus der Andrews-Universität, die aus Mathematikern und Biologen besteht. Sein Projekt konzentriert sich auf die Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf Möwenpopulationen im Nordwesten des Pazifiks. Malakhovs Arbeit umfasst die Analyse eines mathematischen Modells um herauszufinden, wie Verhaltensänderungen bei den Möwen das langfristige Überleben und die Populations-Dynamik angesichts steigender Meeresoberflächentemperaturen beeinflussen.

Berufswusch: Professor
Zusätzlich zu seiner Arbeit mit dem Seevogel-Ökologie-Team ist Malakhov aktiv an weiteren Projekten beteiligt. Malakhov will in Mathematik promovieren und Professor werden. Wie er in seiner Goldwater-Stipendienbewerbung schrieb, ist es sein Traum, „Forschung zu betreiben, die die Kluft zwischen reiner und angewandter Mathematik überbrückt und unterrepräsentierte Gruppen in die mathematischen Wissenschaften auf Universitätsebene einbezieht“.

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Erster adventistischer Radiosender in den Niederländischen Antillen

„Die Kirche ist unverzichtbar im Leben vieler Menschen hier in Bonaire“, sagte der Regierungschef von Bonaire, Edison Rijna. Er gratulierte der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu ihrem Beitrag für die Inselgemeinschaft. „Die geistlichen Botschaften, die von nun an über das adventistische Radioprogramm verbreitet werden sollen, werden einen positiven Einfluss speziell auf die christliche Gemeinschaft in Bonaire haben“, so Rijna.

Der neue Radiosender werde bald 24 Stunden am Tag lokale Programme senden, sagte Pastor Shurman Kook, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten auf dem Gebiet der Niederländischen Antillen. Spenden dafür kamen von Kirchenmitgliedern, und Adventist World Radio (AWR) spendete die Sendetechnik für das neue Studio des Senders „Radio Atventista Boneiru 91.1 FM“. Es befindet sich auf dem Gelände der regionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Kralendijk und wird von Pastoren und ehrenamtlichen Mitgliedern der Kirche betrieben.

Programm in der Landesprache
Radio Atventista Boneiru 91.1 FM sende in Papiamento, der Hauptsprache von Bonaire. Musik werde auch in Englisch, Spanisch und Niederländisch gespielt, so IAD-News. Sobald die Genehmigung des entsprechenden Aufsichtsgremiums vorliege, soll täglich 12 Stunden lang gesendet und das Programm am Abend wiederholt werden. Der Sender im Internet: http://radio.garden/live/bonaire/radio-atventista-boneiru-91-1-fm/

Vorgeschichte des Senders
Laut Präsident Shurman Kook habe die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten schon länger geplant, einen eigenen Radiosender zu betreiben. Der Erwerb einer Sendelizenz hätte jedoch ein Vermögen gekostet und die Sende-Frequenzen seien bereits belegt gewesen. Im Jahr 2016 habe sich jedoch unerwartet die Möglichkeit aufgetan, die Lizenz eines in Konkurs gegangenen Radiosenders in Bonaire zu erhalten. Bonaire hat eine Einwohnerzahl von rund 19.000 Menschen. Davon sind 414 getaufte Siebenten-Tags-Adventisten, die in drei Kirchengemeinden und einer Gruppe jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, ihren Gottesdienst feiern.

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Windsor: Adventist singt auf königlicher Hochzeit

Wie AT unter Berufung auf das Nachrichtenmagazin Time und die Musiklizenzfirma BMI berichtete, sei die weltbekannte Bluesballade „Stand by Me“ ursprünglich 1961 von dem US-amerikanischen Sänger und Songschreiber Ben E. King aufgeführt worden und der vierthäufigst aufgenommene Song des 20. Jahrhunderts.

Politische Botschaft
Obwohl das Lied bei Hochzeiten sehr beliebt ist, habe „Stand by Me“ auch eine politische Botschaft, die eng mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verbunden ist, so AT. Dort wurde sie laut Time „als Aufruf zur Solidarität unter farbigen Menschen benutzt“. Meghan Markle selbst hat eine farbige Mutter und einen weißen Vater. Ihre Heirat mit Prinz Harry werde nach Angaben von AT weithin als Zeichen einer inklusiveren Zukunft für die britische Königsfamilie angesehen.

Adventisten in Großbritannien
In Großbritannien, mit rund 65 Millionen Einwohnern, feiern 37.519 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 288 Kirchen jeweils am Samstag den Gottesdienst.

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Erstmals über 38 Millionen Bibeln verbreitet

Die meisten gedruckten Bibeln seien weiterhin in Brasilien verbreitet worden. 5,27 Millionen waren es 2017. In der aktuellen Statistik folgen China mit 3,93 Millionen und die USA mit 2,41 Millionen Ausgaben. Die Bibelgesellschaft in Indien verkaufte und verteilte 2,05 Millionen Bibeln. Auf den Philippinen waren es 1,37 Millionen. Rund 70 Prozent aller Bibeln weltweit kämen nach Schätzungen des Weltverbandes von den Bibelgesellschaften. Jede fünfte Bibel sei inzwischen ein digitaler Download. Die Gesamtzahl der verbreiteten Evangelien und Auswahlschriften variiere häufig, da viele dieser Publikationen zu speziellen Anlässen wie den Olympischen Spielen oder zu Fußball-Weltmeisterschaften erscheinen würden.

Besonders stark hätten sich die Bibelgesellschaften in Krisen- und Kriegsgebieten engagiert. So habe die Bibelgesellschaft im Südsudan seit Beginn der dortigen Konflikte im Dezember 2013 mehr als 250.000 Bibeln verteilt. Die Ukrainische Bibelgesellschaft gab laut Report 2017 rund 190 000.Bibeln, Neue Testamente und biblische Auswahlschriften an Flüchtlinge, Soldaten und Verwundete weiter. In Syrien, Jordanien, im Libanon und Irak seien seit 2011 mehr als 350.000 vollständige Bibeln verbreitet worden.

Mit der Bibel Lesen lernen
Bibelgesellschaften hätten 2017 darüber hinaus in 57 Staaten biblische Materialien für Leselernprogramme publiziert. Die Materialien gebe es in mehr als 50 Sprachen. Dadurch habe sich für über 100.000 Menschen die Chance ergeben, mit der Bibel Lesen zu lernen. Dafür seien 4,6 Millionen Hefte und Bücher gedruckt worden.

Der „Global Scripture Distribution Report“ berücksichtige ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in rund 200 Ländern aktiv.

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Menschenrechtsexperte: In Deutschland oft kein Asyl für Konvertiten vom Islam zum Christentum

Dolmetscher besser überprüfen
Schirrmacher, der auch Stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz ist, forderte, dass das Bundesamt unparteiische Übersetzer in Anspruch nehmen müsse. Das BAMF baue seine Urteile oft auf den ungenügenden Übersetzungen von muslimischen Dolmetschern auf, wenn es prüfe, ob die Bekehrung echt gemeint sei oder nicht. Auch der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hätten in ihrer Stellungnahme zu Übergriffen gegen Christen in Flüchtlingsunterkünften unter anderem angemahnt, die Dolmetscher besser zu überprüfen, die oft zu Lasten der Christen oder Konvertiten zum Christentum falsch übersetzen würden.

Der Schaden, den die Übersetzer gerade auch für christliche Asylsuchende anrichten könnten, sei laut Schirrmacher schwer abschätzbar. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Dolmetscher Aussagen von Christen aus mangelndem Wissen falsch übersetzten oder weil ihre eigene religiöse Sozialisation sie gegenüber christlichen Aussagen ablehnend gemacht habe oder direkt aus der Absicht heraus, Christen zu schaden.

Wie den wahren Glauben beurteilen?
Wie wollen Entscheider des BAMF die hochkomplizierte und hochsensible Frage, ob die Bekehrung zum Christentum vorgetäuscht ist oder nicht, mit schlechten und parteiischen Übersetzern beantworten?, fragt Thomas Schirrmacher. Sie sei doch schon in bestem Deutsch beider beteiligter Seiten schwer genug zu ermitteln. Neben den Übersetzern sei auch zu beklagen, dass sich bei den Entscheidern religiös meist völlig „unmusikalische“ Menschen anmaßten, den wahren Glauben eines Menschen anderer Sprache zu beurteilen, der äußerlich gesehen getauft ist, sich in einer Kirchengemeinde integriert hat und ein gutes Zeugnis seines Pfarrers ausgestellt bekam.

Natürlich dürfe und müsse das Bundesamt prüfen, ob die Asylgründe vorgeschoben sind. Aber letztlich sei es egal, ob ein Iraner oder ein Afghane den Islam nur zum Schein verlassen habe oder tatsächlich. „Einmal in den Iran heimgekehrt, gilt er so oder so als Apostat, der entweder offiziell verhaftet wird oder noch häufiger einfach verschwindet“, so der Menschenrechtsexperte.

Professur für Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung
Die Freie Theologische Hochschule Gießen (FTH) hat einen „Stiftungslehrstuhl für Religionsfreiheit und die Erforschung der Christenverfolgung“ eingerichtet. Dazu wurde bereits im November letzten Jahres der württembergische evangelische Pfarrer sowie Religions- und Missionswissenschaftler Christof Sauer als Professor berufen. Es handelt sich um den ersten Lehrstuhl dieser Art an einer deutschen Hochschule. Sauer war zuvor Forschungsdirektor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF). Er habilitierte sich 2013 mit einer Arbeit über „Martyrium und Mission“ an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. Ziel des ausschließlich durch Spenden finanzierten Lehrstuhls ist laut FTH der Aufbau eines wissenschaftlichen Kompetenzzentrums zur Erforschung der Religionsfreiheit und der Christenverfolgung. Im Mittelpunkt stehe dabei die Erarbeitung von Studien zur Situation verfolgter Christen weltweit und über die Bedeutung von Religionsfreiheit als Grundrecht aller Menschen. Zum offiziellen Start des neuen Lehrstuhls reisten zu einem Festakt am 18. Mai Vertreter verschiedener Konfessionen und der Politik nach Gießen an.

Institut für Religionsfreiheit in Friedensau
Seit den 1990er Jahren gibt es an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg ein Institut für Religionsfreiheit. Dessen gegenwärtiger Leiter, der Jurist Dr. Harald Mueller, nahm zuletzt Stellung zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 17. April 2018 zur Kirchenmitgliedschaft als Einstellungsvoraussetzung für eine berufliche Tätigkeit in Kirche und Diakonie.

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Haiti: ADRA schließt Versorgungsprojekt erfolgreich ab

Schäden auf Haiti
Der Hurrikan Matthew habe 2016 im Departement Grand’Anse auf Haiti schwere Schäden hinterlassen. Verluste an landwirtschaftlicher Fläche, Ernte, Werkzeugen sowie Häusern und Tieren seien zu beklagen gewesen. In verschiedenen Orten sei auch die Cholera ausgebrochen, schreibt ADRA Schweiz.

Hilfsprojekt Nahrungsmittelsicherheit und wirtschaftliche Erholung
Den begünstigten 425 Familien sind laut dem Hilfswerk Nahrungsmittelpakete übergeben worden, die das Überleben bis zur nächsten Ernte sicherten. Außerdem erhielten die Menschen Samen für Bohnen, Bananen, Kürbis und anderes lokales Gemüse, um ihre Gärten bewirtschaften zu können, sowie Gartenwerkzeuge. Jede Familie erhielt auch eine Ziege und jede zehnte Familie zusätzlich einen Ziegenbock, der allerdings allen für das Zuchtprogramm zur Verfügung stand. Das Projekt hatte einen Umfang von umgerechnet rund 207.000 Euro. Es wurde von ADRA Schweiz sowie der Glückskette finanziert und von ADRA Haiti umgesetzt.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA besteht aus einem weltweiten Netzwerk von rund 130 regionalen und nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung.

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Österreich: Adventisten wählen neue Kirchenleitung

Zur Person: Reinhard Schwab
Pastor Reinhard Schwab, der neugewählte Präsident der Adventisten in Österreich, hat eine Tischlerlehre und von 1997 bis 2002 die theologische Ausbildung am Seminar Schloss Bogenhofen abgeschlossen. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistent verbrachte er bei den Adventisten in der Schweiz. Seit 2005 war Schwab für die adventistische Kirche in Österreich als Pastor und Abteilungsleiter für Kinder und Jugendliche tätig.

Delegiertenversammlung und „Unionskonferenz“
Die Delegiertenversammlung fand im Zeitraum von Donnerstag, 10. Mai bis Sonntag, 13. Mai statt. Eine öffentliche Filmvorführung am Freitagabend gab den Auftakt zum Höhepunkt der sogenannten „Unionskonferenz“ am Samstag, 12. Mai, zu der rund 2.300 Teilnehmende ins Austria Center Vienna kamen. Der Tag war geprägt vom Gottesdienst am Morgen sowie vielfältigen musikalischen Beiträgen, einer Podiumsdiskussion zu aktuellen Herausforderungen im Bereich Erziehung. Die Unionskonferenz endete mit einem geistlichen Konzert, das von Chor und Orchester des Seminars Schloss Bogenhofen, der größten Bildungseinrichtung der Kirche in Österreich, vorgetragen wurde.

„Intensive und fordernde Zeit“
Die alle fünf Jahre stattfindende Delegiertenversammlung sei dieses Mal für die Mitglieder des Nominierungsausschusses „eine besonders intensive und fordernde Zeit“ gewesen, die von Veränderungen geprägt gewesen sei, heißt es im Informationsschreiben der österreichischen Kirchenleitung der Adventisten an die Kirchgemeinden. Zeiten der Veränderung seien Zeiten der Umorientierung und würden auch neue Chancen in sich bergen, so das Informationsschreiben. Es sei nun wichtig, gemeinsam „für alle von Veränderungen betroffenen Personen und Gemeinden zu beten“.

Neben der Wahl der Verantwortungsträger wurde auf der Delegiertenversammlung eine ausführliche Diskussion zum Thema „Bildung und Erziehung“ geführt. Im Weiteren wurden fünf neue Kirchgemeinden anerkannt, die seit der letzten Delegiertenversammlung 2013 gegründet worden waren sowie eine aktualisierte Verfassung der Kirche angenommen.

„Miteinander“ sei das Motto für die nächsten fünf Jahre, in der die Kirchenleitung das Ziel habe, im engen Dialog mit den örtlichen Gemeinden diese in der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen und bei der Bewältigung von Herausforderungen zu begleiten, sagte Oliver Fichtberger, Generalsekretär der Adventisten in Österreich. Dies habe Vorrang vor überregionalen Projekten der Abteilungen, deren zukünftiger Arbeitsschwerpunkt ebenso auf der individuellen regionalen Unterstützung der Ortsgemeinden liege.

Adventisten in Österreich
Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich zählt über 4.200 Mitglieder. Sie feiern jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, in 55 Gemeinden und 9 Gruppen Gottesdienst. Die Kirche in Österreich unterhält einen Verlag, das Hilfswerk ADRA Österreich, ein eng mit dem europäischen Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ verbundenes Medienzentrum „Hope-Media“, dazu ein Bildungsnetzwerk bestehend aus fünf Privatschulen sowie dem Bildungszentrum Seminar Schloss Bogenhofen mit den Bereichen: Oberstufenrealgymnasium, Theologisches Seminar, Deutsch als Fremdsprache und Pädagogik.

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Galapagosinseln: Adventistisches Forschungszentrum geplant

Das 741 Quadratmeter große Grundstück befindet sich auf Santa Cruz, der bevölkerungsreichsten Insel des Archipels. Das zu errichtende Gebäude soll das Zentrum, einige Verwaltungsräume für das Loma Linda Adventist College und den neuen Hauptsitz der örtlichen adventistischen Kirchengemeinde enthalten.

Verzögerungen durch Umweltauflagen
Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Daher unterliegen die vier bewohnten Inseln Santa Cruz, San Cristóbal, Isabela und Floreana strengen Umweltauflagen und Kontrollen. Für den Bau von Gebäuden gelten strenge Richtlinien. Pastor Geovanny Izquierdo, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Ecuador, erklärte, dass deshalb erst jetzt – zwei Jahre nach Bekanntgabe des Projekts im Juli 2016 – begonnen werde. „Wir stehen immer noch vor der Herausforderung, alle Baumaterialien zusammenzubringen und die Bauzeit auf wenige Monate zu optimieren“, sagte er.

Touristen und Forscher
Laut ANN kommen täglich durchschnittlich 900 Touristen auf die Insel Santa Cruz, mindestens 15 Prozent davon zu wissenschaftlichen Forschungen in der Region. Das sei auch die Zielgruppe, die mit dem neu zu errichtenden Forschungszentrum angesprochen werden soll, so ANN. Die adventistische Präsenz auf den Galapagos-Inseln geht auf die Ankunft ausländischer Missionare im Jahr 1981 zurück.

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Christliche Kirchen im Nahen Osten brauchen Einheit

Der MECC hatte jahrelang keine Versammlungen abgehalten, in Bqennaya wurde ein Neuanfang gesetzt, wie die katholische Nachrichtenagentur AsiaNews berichtet. Der Ökumenismus sei von entscheidender Bedeutung für die Wirksamkeit des interreligiösen Dialogs und des christlichen Zeugnisses im Nahen Osten, unterstrich Prof. Bechealany, die an der römisch-katholischen Sankt-Joseph-Universität in Beirut lehrt.

Prof. George Sabra, der Präsident der kleinen kirchlichen Hochschule evangelischer Prägung Near East School of Theology, erinnerte daran, dass die Zahl der Christen im Nahen Osten in den letzten hundert Jahren drastisch zurückgegangen sei, vor allem auf Grund der Emigrationsbewegung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts seien 30 Prozent der Bewohner des Nahen Ostens Christen gewesen, heute seien es fünf Prozent. Sabra zitierte das 1994 erschienene Buch des französischen Historikers und Diplomaten Jean-Pierre Valognes „Vie et mort des Chretiens d’Orient“ (Leben und Tod der Christen des Orients). Valognes hatte den Christen des Orients trotz ihrer ungeheuren Leistungen – zunächst der Übermittlung des antiken Kulturerbes an die islamische Zivilisation, dann ab dem 19. Jahrhundert der Transfer der Errungenschaften der Moderne in den Nahen Osten – keine Zukunftschancen eingeräumt, weil Islamismus und arabischer Nationalismus keine Eigenständigkeit der orientalischen Christen akzeptieren wollten. Prof. Sabra hielt aber fest, dass es nicht so sehr auf die Zahlen ankomme, als vielmehr auf das entschlossene Zeugnis für das Evangelium.

Prof. P. Gaby Hachem, der an der Theologischen Fakultät der Maronitisch-Katholischen Heilig-Geist-Universität Kaslik lehrt, unterstrich seine Hoffnung auf den MECC als „Inkarnation des Prinzips der Synodalität und Inbegriff des ökumenischen Dialogs mit dem Islam“. Leider hätten in den letzten Jahren „Oberflächlichkeit und Verantwortungslosigkeit“ vorübergehend dazu geführt, dass sich der MECC in eine x-beliebige NGO gewandelt habe. Das dürfe der MECC aber nicht sein, es gehe vielmehr darum, gemeinsam darauf zu hören, „was der Heilige Geist den Kirchen sagt“. Der MECC brauche eine umfassende Vision, die über Fragen wie das gemeinsame Osterdatum hinausgehe.

Der (orthodoxe) frühere libanesische Kulturminister Tarek Mitri, Direktor des Fares-Instituts an der American University in Beirut, verwies darauf, dass man trotz der Präsenz von Muslim-Brüdern und rückwärtsgewandten Salafisten die „ungeheure Mehrheit“ der „normalen Muslime“ nicht übersehen dürfe, die sich von der Gewalttätigkeit der Islamisten distanzieren und für die aus der jahrhundertealten Tradition des Miteinanders mit den christlichen Nachbarn die „Annahme des Anderen“ kein Problem ist. Umso notwendiger sei es, dass die Mitgliedskirchen des Mittelöstlichen Kirchenrates die Rolle der orientalischen Christen seit dem Aufkommen des Islam fortsetzen, Vermittler von Kultur und Zivilisation zu sein. Zugleich müssten die Kirchen immer wieder auf den Aufbau moderner Staaten auf der Grundlage des gleichen Bürgerrechts für alle dringen. Keinesfalls sollten sich die Christen auf das „Spiel der Angst“ einlassen und diktatorische Regime als einzige Alternative zum Islamismus ansehen.

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Bibelstudienheft der Adventisten per App in 30 Sprachen zugänglich

Im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, der sogenannten „Sabbatschule“, wird weltweit über ein biblisches Thema in Gruppen diskutiert, auf das sich die Gesprächsteilnehmenden während der Woche mithilfe des entsprechenden Abschnitts im Bibelstudienheft vorbereiten können.

Als Jared Martin 2016 in Skandinavien in einem adventistischen Internat wohnte, habe er keinen Zugang zu einer gedruckten Ausgabe eines Bibelstudienhefts auf Englisch gehabt, so AR. Mit den damals bestehenden Apps zum Bibelstudienheft habe es Probleme gegeben. Dieses Erlebnis und der Kontakt mit Vitaliy Lim, einem Softwareentwickler aus Kanada und Chefentwickler einer neuen, quelloffenen „Sabbatschul-App“ für Apple und Android, seien ausschlaggebend für die Entwicklung der jetzigen App gewesen.

„Die gedruckten Bibelstudienhefte sind großartig, aber es ist 2018 und wir glauben, dass die Bibelstudienanleitungen überall, jederzeit und in so vielen Sprachen wie möglich verfügbar sein sollten“, sagte Jared Martin. Der Vorteil einer App bestehe auch darin, dass sie kostenlos sei und nicht verloren gehen könne.

Das Bibelstudienmaterial der App ist derzeit in 30 Sprachen verfügbar, darunter auch auf Deutsch. Die App von Adventech ist über Google Play und den Apple App Store erhältlich. Eine Web-Version der App ist ebenfalls verfügbar: http://sabbath-school.adventech.io

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Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden gegen Waffenexporte in Krisenregionen

Konflikte gewaltfrei lösen
Die Resolution beginnt mit dem Nein der Afroamerikanerin Rosa Parks vom 1. Dezember 1955 in einem Bus in Montgomery/Alabama, ihren Platz für einen Weißen zu räumen. Dadurch habe sie andere ermutigt, „aufzustehen und sich gegen Unrecht auszusprechen“. Heute sei es wieder an der Zeit aufzustehen: „Als Christinnen und Christen sehen wir den Menschen als Ebenbild Gottes an und setzen uns ein für die Würde aller Menschen. Darum sagen wir Nein zu Krieg und Gewalt. Wir sagen Nein zu Rüstungsexporten in Krisengebiete. Wir sagen Nein zum Export sogenannter Kleinwaffen.“ Der BEFG-Bundesrat fordert, „Konflikte gewaltfrei zu lösen.“ Waffenlieferungen trügen dazu bei, die Spirale der Gewalt weiter zu beschleunigen. „Wir fordern, politische und finanzielle Ressourcen vorrangig in die friedliche und zivile Konfliktbearbeitung zu investieren“, so der Resolutionstext.

Fluchtursachen bekämpfen
Die Resolution weist darauf hin, dass sich die BEFG-Gemeinden „in hohem Maße in der Flüchtlingshilfe“ engagierten. „Dabei begegnen wir Menschen, die am eigenen Leib Krieg, Angst und Terror erfahren haben. Wir leiden mit ihnen.“ Mit einem Zitat Martin Luther Kings solle deutlich gemacht werden, dass es nicht ausreiche, der „barmherzige Samariter zu sein für alle die, die am Wege liegen geblieben sind“. Vielmehr gelte es zu „begreifen, dass die ganze Straße nach Jericho anders gebaut werden muss, damit nicht fortwährend Männer und Frauen geschlagen und ausgeraubt werden“. In diesem Sinne sei es, so die Resolution, „dringend erforderlich, verstärkt Fluchtursachen zu bekämpfen, damit nicht noch mehr Menschen diese leidvollen Erfahrungen machen müssen“. Besonders besorgt sei man über die aktuelle Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.

Ein einzelnes Nein kann eine Bewegung auslösen
In seiner gemeinsamen Rede mit Generalsekretär Christoph Stiba hatte BEFG-Präsident Michael Noss hervorgehoben, man dürfe sich von gesellschaftlichen Fehlentwicklungen nicht entmutigen lassen, sondern müsse wie damals Rosa Parks aufstehen. „Heute fordern uns manche Entwicklungen wie etwa der zunehmende Antisemitismus gigantisch heraus, aber Rosa Parks hat gezeigt, dass ein einzelnes Nein eine Bewegung auslösen kann.“

Resolutionstext
Der Text der Resolution ist im Internet unter https://www.baptisten.de/fileadmin/befg/media/dokumente/2018-12-05-BEFG-Resolution-der-Bundesratstagung-2018.pdf zu finden.

Statistik
Die Bundesratstagung findet einmal im Jahr statt. Sie ist als Kirchenparlament das höchste Entscheidungsgremium des BEFG. Laut der in Kassel während der Bundesratstagung vom 9. bis 12. Mai vorgestellten Statistik ist 2017 die Mitgliederzahl der Freikirche stabil geblieben. Sie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 27 auf 82.357. Sie Zahl der Baptisten- und Brüdergemeinden stieg um fünf auf 802.

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Bisher unveröffentlichter Text Benedikts XVI. zu Menschenrechten

Den Aufsatz „Die Multiplikation der Rechte und die Zerstörung des Rechtsbegriffs“ hatte Benedikt XVI. (2005-2013) im Herbst 2014 als Reaktion auf ein Buch des italienischen Philosophen und Politikers Marcello Pera verfasst. In dessen Buch „Kirche, Menschenrechte und die Abkehr von Gott“ gehe es darum, was geschieht, wenn „der Begriff der Menschenrechte vom Gottesbegriff abgelöst wird“, so Benedikt XVI.

Dieser fasst die von ihm geteilte Analyse Peras so zusammen: „Die Multiplikation der Rechte … endet in einem nihilistischen ‚Recht‘ des Menschen sich selbst zu verneinen“. Abtreibung, Suizid und die „Produktion eines Menschen als Sache“ würden dann als Rechte des Menschen angesehen, „die ihn zugleich verneinen“.

Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. hatte laut Kathpress bereits 2005 und 2009 Beiträge zu Büchern Peras verfasst. Die nun veröffentlichte Stellungnahme ist in Form eines Briefes an den Philosophen und langjährigen Forza-Italia-Politiker gehalten. Darin befasst sich der emeritierte Papst zunächst mit dem Thema Menschenrechte in päpstlichen Lehraussagen. Nach der Verurteilung im 19. Jahrhundert habe es mit der Enzyklika „Pacem in terris“ von Johannes XXIII. (1958-1963) eine Wende gegeben.

Besonders wichtig sei das Thema Menschenrechte aber im Denken Johannes Pauls II. (1978-2005) geworden. Im Gottesgehorsam der ersten Christen als Widerstand gegen den Absolutheitsanspruch des Römischen Kaisers habe der Papst aus Polen eine urchristliche Begründung der Allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1948 gesehen. Diese wiederum seien für ihn ein geeignetes Instrument im Kampf gegen die Ideologien des Nationalsozialismus und Kommunismus gewesen, so Kathpress.

Der neue Band „Die Freiheit befreien – Glaube und Politik im dritten Jahrtausend“ mit politischen Texten und Reden des Theologen Joseph Ratzinger und späteren Papstes Benedikt XVI. erscheint weltweit am 14. Mai. In Italien ist er seit 10. Mai im Handel. Die deutsche Fassung soll gemäß Kathpress im Herder Verlag erscheinen. Das Vorwort verfasste Papst Franziskus.

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Münster: Interkonfessionelles Gespräch und Gebet „unter den Täuferkäfigen“

Umkehr und Versöhnung unter den Täuferkäfigen
Das als kurzer Schuldbekenntnis- und Versöhnungs-Gottesdienst gestaltete Mittagsgebet in der St. Lamberti-Kirche thematisierte die Verfolgung der Täufer durch die großen Kirchen im Zeitalter der Reformation, die ungerechtfertigte Gleichsetzung auch der friedlich gesinnten Anhänger der Täuferbewegung mit gewaltbereiten Extremen in Münster, sowie die Behandlung der drei in „Wiedertäufer-Käfigen“ aufgehängten Führer der Bewegung. Die Liturgie schöpfte aus Dialogdokumenten, die durch gemeinsame Arbeitsgruppen der beteiligten Kirchen in den letzten Jahren entstanden sind.

Zum historischen Hintergrund
Dem Mittagsgebet vorausgegangen war ein Podium unweit der St. Lamberti-Kirche, das eine historische Einführung in die Geschehnisse in Münster der 1530er Jahre bot. Das Podium war ebenfalls interkonfessionell (römisch-katholisch, evangelisch-lutherisch, mennonitisch) besetzt. Dabei wurde betont, dass es sich bei der Täuferbewegung, der „radikalen Reformation“, um ein mitteleuropäisches Phänomen handelte. „Münster war eine kleine Spitze eines großen Eisbergs“, so der Historiker Dr. Ralf Klötzer.

Das sogenannte „Täuferreich von Münster“ war in den 1530er Jahren eine Hochburg der radikalen Reformation geworden. Unter dem Eindruck der militärischen Einkesselung und des Aushungerns durch katholische Truppen radikalisierte sich die Bewegung weiter. Das „Täuferreich von Münster“ endete im Juni 1535 mit der Rückeroberung der Stadt durch den Fürstbischof Franz von Waldeck. Die Täuferführer Bernhard Krechting, Bernd Knipperdolling und Jan van Leiden wurden gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Nach Vollstreckung des Urteils am 22. Januar 1536 wurden ihre Leichname in eigens gefertigte eiserne Körbe gesteckt und an der Südseite des Turms von St. Lamberti aufgehängt. Die Eisenkörbe, die dort bis heute im Original angebracht sind, bekamen bald die Bezeichnung „Wiedertäufer-Käfige“.
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Adventistischer Pressedienst APD Deutschland mit neuer Webseite

Den Adventistischen Pressedienst APD Deutschland (www.apd.info) gibt es seit 1984. Er ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Er pflegt eine enge redaktionelle Zusammenarbeit mit dem APD Schweiz in Basel, der 1974 entstand (www.apd.media). APD Schweiz und Deutschland arbeiten journalistisch unabhängig.

Der Adventistische Pressedienst berichtet über die Bereiche Theologie, Kirche/Religion & Staat, Ökumene, Menschenrechte/Religionsfreiheit, Gesundheit, ADRA/Entwicklungs- und Katastrophenhilfe, Bibel, Medien, Buchrezensionen usw. Sämtliche APD-Meldungen können mit Quellenangabe „APD“ kostenlos genutzt werden.

APD Deutschland publiziert mehrere Meldungen pro Woche, die säkularen und kirchlichen Medien zugestellt werden. Sie sind auch über life PR erhältlich. Seit 2007 werden die Meldungen außerdem auf der Webseite www.apd.info veröffentlicht und sind über eine Volltext-Suchmaschine zugänglich. APD-Meldungen können auf der Webseite auch als RSS-Feed abonniert werden.

APD-Meldungen auf Twitter und Facebook
Seit 2013 gibt es die APD-Meldungen zudem über Twitter (https://twitter.com/apd.info) und Facebook (https://www.facebook.com/AdventistischerPressedienstDeutschland).
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Noch Mensch oder schon Maschine?

„Sind wir bereits auf dem Weg vom homo sapiens zum techno sapiens?“, fragte Dr. Frank Meier-Hamidi, Dozent für Theologie und Philosophie an der Katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus des Bistums Münster, in seinem Impuls zur Einführung. Transhumanisten gingen davon aus, dass die nächste Stufe der Entwicklung des Menschen in der Kombination des menschlichen Körpers mit Technik bestehe. Neu sei die rapide Entwicklung, die immer tiefer in unser Menschsein eingreift: „Der Mensch wird zum Cyborg“ (Mischwesen aus Organismus und Maschine), so Maier-Hamidi.

Transhumanismus als Weiterentwicklung der Menschheit?
„Wir wollen nicht zur Maschine werden. Wir sind immer schon Cyborgs gewesen“, erwiderte Dr. Stefan Lorenz Sorgner, Professor für Philosophie an der John Cabot University in Rom/Italien. Ein Cyborg sei ein technisch gesteuerter Organismus: „Sobald wir Sprache lernen werden wir technisch geformt. Jede Form von Erziehung ist eine Form der Steuerung“, so Sorgner. Die Menschheit stehe in einer langen Tradition von Hilfsmitteln, die uns helfen, ein erfülltes Leben zu führen. Sorgner nannte die Genforschung, die Verschmelzung von Computertechnik und menschlichem Körper, sowie die Auslagerung von menschlichem Bewusstsein als große Techniken, welche den Menschen über bisherige Grenzen hinauswachsen lassen könne. Skeptisch äußerte sich der Philosoph allerdings über die letztgenannte Idee („mind uploading“) – das sei keine realistische Einschätzung und auch nicht notwendigerweise mit dem Transhumanismus verbunden. Angst bräuchte man vor dem Transhumanismus nicht haben, sofern er in kontrollierten Bahnen verläuft, und die Freiheit des Individuums nicht beeinträchtigt wird.

Transhumanismus ohne klare Zielvorstellung?
Dr. Ulrich Lüke, bis 2017 Professor für systematische Theologie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, kritisierte die Position Sorgners scharf. Das Menschenbild des Transhumanismus sei von Friedrich Nietzsches Entwurf des „Übermenschen“ inspiriert – ein Konzept das auch dem Nationalsozialismus zugrunde lag. Lüke bemängelte außerdem das Fehlen einer klaren Begrifflichkeit: „Ich bin kein Cyborg, sondern ein Mensch.“ Auch seien die Zielvorgaben in Bezug auf gewünschte genetische Veränderungen am Menschen nicht eindeutig: „Was ist der genetisch richtige Mensch der Zukunft? Wir wissen es schlicht nicht“, so Lüke. Der Theologe und Biologe plädierte für eine ethische Fundierung bei der Anwendung von Wissen. Aus dem naturwissenschaftlichen Fortschritt allein entstünden keine Normen. Die Würde des Menschen sei ein Zentralbegriff: „Wie schütze ich diese Würde auch vor einer technologischen Innovationsfreude?“
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Papua-Neuguinea: „Adventist Aviation“ mit erstem Flugzeug in abgelegenem Dorf

Wie die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record (AR) berichtete, sei keine Straßeninfrastruktur vorhanden, sodass die Menschen in Wetap seit 43 Jahren von grundlegenden Dienstleistungen wie Schulen und Krankenhäusern abgeschnitten seien.

Die Dorfbewohner haben die Landebahn während eineinhalb Jahren mit traditionellen und modernen Werkzeugen gebaut, so AR. Bis zur endgültigen Fertigstellung der Landebahn im Juni hätten sie noch ein paar Feinheiten zu erledigen. Zwei technische Sachverständige von der Behörde für Naturlandebahnen (Rural Airstrips Agency) seien beim ersten Flug ebenfalls dabei gewesen. Die Dorfbevölkerung von Wetap sei dankbar, dass sie nun wie andere Einwohner von Papua-Neuguinea auch in den Genuss der Grundversorgung kommen können.

Adventist Aviation Services (AAS)
Adventist Aviation Services (AAS) wurde 1964 gegründet und ist damit seit 54 Jahren in Papua-Neuguinea tätig. Der adventistische Flugdienst ist in Goroka/Papua-Neuguinea stationiert und spiele für die adventistische Kirche im Land eine zentrale Rolle, schreibt AAS. Die Adventisten betreiben 600 Ambulatorien, Schulen und Missionsstationen in Papua-Neuguinea. Die Piloten beförderten Kranke in Kliniken, sowie medizinisches Personal, Hilfswerksmitarbeiter, Mechaniker, Pastoren, Lehrpersonen und Baumaterial ins abgelegene und hüglige Hochland zu mehr als 500 Buschlandepisten. Der adventistische Flugdienst bietet auch Flüge gegen Bezahlung an, um damit den Flugdienst mitzufinanzieren. _____________________________________________________________________________




Russland: Staat konfisziert Hauptquartier der Jehovas Zeugen

Zuvor habe besagtes Gericht der unteren Instanz festgestellt, dass das Verwaltungszentrum der Zeugen Jehovas in Russland im Jahr 2000 den Immobilienkomplex in der Gemeinde Solnechnoye, bei St. Petersburg, der Wachtturm-Bibel- und Traktat-Gesellschaft von Pennsylvania, die auf US-Territorium registriert ist, gespendet habe. Nach Angaben des Pressedienstes des Gerichts habe das Verwaltungszentrum jedoch die Einrichtungen weiterhin wie zuvor genutzt, was der Grund dafür gewesen sei, die Transaktion für fiktiv und nichtig zu erklären. Das Anwesen sei vom Staat übernommen worden.

Der Immobilienkomplex bestehe aus sechzehn Teilen – Grundstücke, Häuser und Gebäude mit einem Wert von mehr als 880 Millionen Rubel (11,7 Millionen Euro).

Zuvor hatten die Beklagten dem Urteil der Vorinstanz widersprochen und beim Stadtgericht St. Petersburg Rechtsmittel eingelegt, so russland.NEWS. Die Jehovas Zeugen hätten insbesondere argumentiert, dass gegen das materielle Recht verstoßen worden sei und dass gegen die Religionsgemeinschaft anti-extremistische Gesetze ohne Grund angewendet worden seien.

Jehovas Zeugen in Russland
Der Oberste Gerichtshof in Russland hatte am 20.4.2017 die Religionsgemeinschaft der Jehovas Zeugen mit rund 175.000 Mitgliedern als extremistische Organisation eingestuft, ihre Aktivitäten in Russland verboten und das Vermögen eingezogen. Jehovas, Zeugen waren in Russland in 406 örtlichen Rechtskörperschaften und 2.277 Gemeinden organisiert. Wenn sich die Mitglieder weiterhin zu Gebet und Bibelstudium treffen würden, riskierten sie wegen „extremistischer Aktivitäten“ strafrechtliche Verfolgung, so Forum 18, norwegische Menschenrechtsorganisation.

Jehovas Zeugen weltweit
Weltweit zählt die Glaubensgemeinschaft der Jehovas Zeugen 8.341.000 Mitglieder in 119.500 Gemeinden in 240 Ländern und Territorien.

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Bad Aibling: Adventisten weihen Kindertagesstätte und Gemeindezentrum ein

„Kirche verbindet diese Generationen“, betonte Felix Schwaller, Erster Bürgermeister der Stadt Bad Aibling, in seinem Grußwort im Rahmen des Festgottesdienstes. Er wünschte der Einrichtung, „dass Alt und Jung gut zusammenleben und gegenseitigen Respekt aufbringen.“

Advent-Kinderhaus Bad Aibling
Das Kirchengemeindezentrum ist baulich mit dem Advent-Kinderhaus verbunden, dessen Betrieb bereits im Dezember vergangenen Jahres aufgenommen werden konnte. Konzeptionell orientiert sich das christliche Kinderhaus an den Leitlinien des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes. Neben einem generationsübergreifenden Ansatz in der Konzeption wird besonderer Wert auf die ganzheitliche Erziehung der Kinder (Gesundheit, Bewegung und Ernährung), die Förderung ihrer Kreativität, sowie auf eine christliche Wertevermittlung gelegt. Die Kindertagesstätte ist für eine Krippengruppe mit zwölf Kindern und eine Kindergartengruppe von bis zu 25 Kindern ausgelegt.

Weitere Einrichtungen für Kinder
Das Advent-Kinderhaus Bad Aibling steht in der Trägerschaft des Advent-Wohlfahrtswerks e.V. (AWW), dem Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland mit einer 120-jährigen Tradition. Zu den Einrichtungen des AWW für Kinder zählen weitere Kindertagesstätten in Berlin, Fürth, München, eine Heilpädagogische Tagesstätte (Neuburg/Donau) sowie ein Familienzentrum (Penzberg/Bayern). Insgesamt werden dort rund 200 Kinder im Vorschulalter betreut.

Adventgemeinde Bad Aibling
Das in den 1960er-Jahren entstandene Kirchengebäude der Adventgemeinde Bad Aibling sollte bereits seit längerem renoviert werden. Erst im Jahr 2016 waren jedoch die endgültigen Pläne gelegt, die nötigen Finanzmittel aufgebracht sowie entsprechende Anträge genehmigt. In 18 Monaten Bauzeit wurde der vorhandene Saal vollständig saniert sowie weitere Räumlichkeiten und die Kindertagesstätte neu gebaut. Bauträger ist der Süddeutsche Bauverein der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (SDBV). Mit 4,2 Millionen Euro Baukosten und fast 1.500 Quadratmetern bebauter sowie renovierter Fläche sei das neue Gemeindezentrum das größte Bauprojekt des SDBV in den letzten Jahren, teilte Alexander Bauer, Geschäftsführer des SDBV, mit. „Es soll ein Treffpunkt für alle Generationen werden“, sagte Peter Zaiser, Pastor der Adventgemeinde Bad Aibling.

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„Wo Intoleranz zum Programm gemacht wird, hört die Toleranz auf“

„Das Maß der Unterstützung für eine junge rechtspopulistische Partei ist ein Weckruf für alle, denen das friedliche und solidarische Miteinander in einem weltoffenen Deutschland am Herzen liegt“, betonte der EKD-Ratsvorsitzende. Rechtspopulistische Bewegungen spalteten die Gesellschaft und grenzten Menschen aus, in Deutschland und auch in anderen Ländern. Wie sich die Kirchen dazu verhalten sollten, sei eine kontroverse Frage. Manche riefen nach einem entschiedenen politischen Eintreten der Kirchen. Andere warnten davor, dass die Kirchen keine Parteipolitik betreiben sollten.

Politische Forderungen müssen auch funktionieren
Bedford-Strohm plädierte dafür, den Populismus nicht an den drei Buchstaben der Alternative für Deutschland (AfD) festzumachen. Nicht jeder, der diese Partei wählt sei ein Populist. Da gebe es die Protestwähler, welche unzufrieden über die Nichtlösung der Probleme unserer Zeit wären. Mit ihnen gelte es ins Gespräch zu kommen, um zu erfahren, welche Probleme sie bewegten. Auch konservative Menschen, die früher die CDU/CSU gewählt hätten, sollten ernstgenommen werden. Sie enttäusche, dass ihre Partei „in die Mitte gerückt“ sei, sodass sie sich bei ihr nicht mehr beheimatet fühlten. Ihre Fragen sollten vorurteilsfrei gehört und aufgegriffen werden. Doch es gebe auch die Rechtsextremen, welche die AfD nutzten, um altes, rechtsextremes Gedankengut wieder salonfähig zu machen. Sie provozierten, beschuldigten und hätten scheinbar einfache Lösungen. Doch dort, wo Intoleranz zum Programm gemacht werde, höre die Toleranz auf. Von Politikern müsse erwartet werden, dass ihre Vorschläge auch funktionierten. Deshalb müssten die Auswirkungen politischer Forderungen aufgrund von konkreten Zahlen und Fakten hinterfragt werden.

Der Sinn des Kreuzes
Laut dem Landesbischof schüre der Populismus Angst, das Christentum beruhe dagegen auf Zuversicht und auf klaren ethischen Prinzipien. Wenn der Hinweis auf die „christlich-abendländische Tradition“ zu einem Kampfbegriff werde, sollten die Kirchen sich nicht die Deutungshoheit des Begriffs „christlich“ nehmen lassen. Es gehe dabei nicht nur um ein Kreuz, sondern auch um die Frage: Was bedeutet das Kreuz Christi? Es bringe nicht nur den Tod des Erlösers der Menschheit zum Ausdruck, sondern stehe auch für die Auferstehung Jesu und damit für Hoffnung. Es zeige Gottes Liebe, die global sei. Sie gelte jedem Menschen gleichermaßen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Nationalität und Religion. „Diesen Weg der radikalen Liebe als Christ ebenfalls zu gehen, ist der Sinn, wenn wir ein Kreuz sehen“, so Heinrich Bedford-Strohm. Christen setzten sich für eine Ethik ein, die nicht national, sondern global ausgerichtet sei. Kooperation und Freundschaft wären viele effektiver als Abgrenzung. Die Beziehung zu Gott und zum Mitmenschen werde gestört, „wenn es nur um mich selbst geht“. Christen müssten daher durch ihr Verhalten Zeichen setzen gegen Nationalismus, Misstrauen und Angst.

Weltoffen und standhaft
Ähnlich äußerte sich auch Erzbischöfin Antje Jackelén. „Polarisierung, Populismus, Protektionismus und ‚post-truth‘ haben zurzeit spürbaren Einfluss in unseren Ländern. Wir müssen uns diesen vier ‚P‘ entgegenstellen. Das heißt aber auch, dass wir uns dem Schmerz unserer eigenen Wunden stellen müssen, und dass wir uns dem Schmerz der Wunden der anderen stellen müssen.“

Polarisierung sei laut Jackelén eine Folge der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Menschen, die über viel Wohlstand, Bildung, Gesundheit und Macht verfügten oder eben nicht. Das Gefühl, zu den Benachteiligten zu gehören, verstärke den Hang zum Protektionismus, der sich oft als Nationalismus zu erkennen gebe. Die alte Weisheit „Lügen haben kurze Beine“ gelte scheinbar nicht mehr. Dass Lügen plötzlich „lange Beine“ hätten und der ertappte Lügner statt Scham zu zeigen, mit Schamlosigkeit stolziere, sei im Grunde ein Angriff auf das gesamte menschliche Beziehungsgeflecht. Denn ohne grundlegendes Wahrheitsgefühl könne eine Demokratie auf die Dauer nicht funktionieren.

In Schweden sei die Kirche ebenfalls von Polarisation und „fake news“ betroffen. Sie stehe daher in der Gefahr, nicht zu fragen, was sollen wir zu einem Problem sagen, sondern zu überlegen, welche negativen Reaktionen bringt es hervor, sodass es besser ist, nichts zu sagen. Doch die Kirche dürfe in solch einer Situation nicht dazu gebracht werden, „nur auf sich selbst aufzupassen“. Es sei wichtig, die Rolle der Kirche in der Öffentlichkeit mutig und konsequent zu durchdenken. Die Demokratie brauche Demokraten. Doch diese „fallen nicht einfach vom Himmel, sondern wachsen durch Bildungsprozesse heran“. Wenn Demokratie überleben solle, müsse sie ständig mit Werten gefüttert werden. Dabei gelte es klug mit den Quellen kultureller Werte umzugehen. Die öffentliche Stimme der Kirche sollte im Einklang mit dem Evangelium und der Liebe Gottes zur Welt stehen. Es gelte „weltoffen und standhaft“ zu sein.

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ADRA: 500.000 Dollar Nothilfe für venezolanische Migranten in Brasilien

„ADRA ist dankbar für die Unterstützung von USAID/OFDA“, sagte Imad Madanat, Vizepräsident für Programme von ADRA International. Diese finanzielle Zuwendung sei ein starker Beweis für die langjährige Partnerschaft mit USAID/OFDA. „Es ist unsere Hoffnung, dass wir die Unterstützung für das Wohlergehen der venezolanischen Bevölkerung erhöhen und die Belastung der Gastgemeinden verringern können“, so Madanat.

Zur Bewältigung der Migrantenkrise werde ADRA eng mit der brasilianischen Regierung zusammenarbeiten, um die Verteilungspunkte für die Nothilfegüter festzulegen, so das Hilfswerk. Um die Ausbreitung von Krankheiten zu minimieren, werde das Hilfswerk Hygieneförderungs- und Sensibilisierungsaktivitäten auf Spanisch durchführen. Dabei liege der Schwerpunkt auf grundlegenden Hygienepraktiken wie Händewaschen mit Seife und Latrinengebrauch. Trinkwasser und Bettwäsche werde ebenfalls von ADRA bereitgestellt.

Die brasilianische Stadt Boa Vista, mit 332.000 Einwohnern, hat laut ADRA mehr als 40.000 Migranten aus Venezuela aufgenommen. Gemäß einem Bericht des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) hätten bis Ende April mehr als 52.000 Personen aus Venezuela in Brasilien Zuflucht gesucht. Täglich kämen über 800 Personen dazu.

Seit 2015 belasteten wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten die venezolanische Bevölkerung mit großer Nahrungsmittelknappheit, Preisschwankungen sowie zunehmender Kriminalität und Armut.

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Europäische Gesundheitskonferenz der Adventisten in Bukarest

„Konferenzen wie diese sind wichtig, um neue Dinge zu lernen und an Dinge erinnert zu werden, die wir einmal wussten, aber was vielleicht noch wichtiger ist: sie sind Orte der Vernetzung und Inspiration“, sagte Dr. Torben Bergland, Direktor der Gesundheitsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Südosteuropa (TED).

Hilfe durch Änderungen im Lebensstil
Akademische Vorträge und Workshops, die von Experten aus der ganzen Welt gehalten wurden, zeigten mögliche Maßnahmen für Menschen, die an chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten leiden. Die Referenten präsentierten praktische, evidenzbasierte Studien, die zeigten, wie diese Krankheiten in vielen Fällen erfolgreich behandelt und durch Lebensstil-Interventionen rückgängig gemacht werden könnten.

Rumäniens Gesundheitsministerin: „Ich bin beeindruckt“
Die Konferenz fand in Bukarest im Rin Grand Hotel in der Nähe des historischen Stadtzentrums statt. Ein Großteil der Teilnehmenden kam aus Europa, andere jedoch aus den USA, Australien, Marokko, Thailand, Chile, Peru, Brasilien, Russland und anderen Ländern. Auch die rumänische Gesundheitsministerin, Sorina Pintea, war anwesend. Sie zeigte sich beeindruckt und äußerte sich positiv zum Thema der Konferenz.

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ÖRK-Generalsekretär: Globales Christliches Forum stärkt Vertrauen zwischen christlichen Traditionen

In seiner Botschaft umriss Tveit die Entwicklung der ökumenischen Bewegung und wies darauf hin, dass durch das gestiegene Vertrauen der GCF-Teilnehmenden untereinander neue Formen der Zusammenarbeit möglich geworden seien. Das Vertrauen habe sich „deutlich verbessert“ und es gebe nun weitreichendere Beziehungen und Kooperationen zwischen Partnern, die „zuvor nur wenige oder eher schwierige Beziehungen zueinander hatten“, so Tveit in der überbrachten Grußbotschaft.

Pastor Tveit wies darauf hin, dass die Absicht des GCF darin bestanden habe, den Kreis der Beteiligten über bestehende Strukturen hinaus zu erweitern, jedoch nicht, eine neue Bewegung zu gründen oder als Entscheidungs-Gremium zu fungieren.

Global Christian Forum
Das Globale Christliche Forum (GCF) wurde in den späten 1990er Jahren im Anschluss an einen Aufruf der 8. ÖRK-Vollversammlung in Harare (1998) gegründet, um einen Raum zu schaffen, in dem nicht zur Struktur des ÖRK gehörende Kirchen und Organisationen mit jenen zusammenkommen können, die Kirchenräten angehören.

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