Gottfried Locher erneut Präsident der Evangelischen Kirchen in Europa

Gottfried Locher, Miriam Rose, John Bradbury (v.l.)

© Foto: GEKE

Gottfried Locher erneut Präsident der Evangelischen Kirchen in Europa

Basel/Schweiz | APD

Der von der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Basel neu gewählte Rat wählte in seiner konstituierenden Sitzung am 17. September 2018 ein neues Präsidium und begrüßte den neuen Generalsekretär. Das dreiköpfige Präsidium besteht aus Miriam Rose, John Bradbury und Gottfried Locher. Laut einer GEKE-Medienmitteilung wurde Gottfried Locher zum Geschäftsführenden Präsidenten bestellt.

Das Präsidium
Dr. Gottfried Locher ist seit 2011 Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK). Er gehört dem GEKE-Präsidium seit 2012 an und übernahm die Geschäftsführung des Präsidiums 2015 nach dem überraschenden Tod von Bischof Dr. Friedrich Weber.

Dr. John Bradbury ist Pfarrer der United Reformed Church in Großbritannien. Er gehörte dem GEKE-Rat in der abgelaufenen Periode bereits als stellvertretendes Mitglied an.

Dr. Miriam Rose ist seit 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Systematische Theologie an der Universität Jena.

Der Generalsekretär
Als neuer Generalsekretär der GEKE wurde Dr. Mario Fischer, Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und bisheriger Büroleiter der GEKE-Geschäftsstelle, vom neuen Präsidium begrüßt. Er tritt sein Amt nach der Vollversammlung an. Der bisherige Generalsekretär Dr. Michael Bünker, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, hatte diese Funktion seit 2007 inne und tritt 2019 in den Ruhestand. Permanenter Sitz der Geschäftsstelle der GEKE ist Wien.

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
Die GEKE ist der Verbund der evangelischen Kirchen in Europa. 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas gehören dazu. Die GEKE vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten.

Die GEKE gibt es dank der Leuenberger Konkordie aus dem Jahr 1973. Darin wird festgestellt, dass Kirchen unterschiedlich sein dürfen, da sie auf dem Evangelium als gemeinsamer Basis beruhen. Deshalb ist es ihnen möglich, gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl zu feiern sowie die Taufe und Ordination der anderen Mitgliedskirchen der GEKE anzuerkennen. Was sich einfach anhört, hatte weitreichende Konsequenzen: Seither darf ein lutherischer Pfarrer auf einer reformierten Kanzel predigen und in der Gemeinde das Abendmahl austeilen oder eine reformierte Pfarrerin eine lutherische oder unierte Gemeinde in Deutschland leiten.

Die GEKE (bis 2003 „Leuenberger Kirchengemeinschaft“) hat folgende Struktur: Eine Vollversammlung bestimmt etwa alle sechs Jahre die Grundlinien der Arbeit. Der 13-köpfige Rat, geführt durch ein dreiköpfiges Präsidium, leitet zwischen den Vollversammlungen die Arbeit, die von der Geschäftsstelle in Wien koordiniert wird. Außenstellen bestehen in Brüssel (Ethik & Politik) sowie in Bern (Öffentlichkeitsarbeit).

Weitere Informationen unter: http://www.leuenberg.net/de