Weltsynode der Methodisten: keine Öffnung in Fragen der Homosexualität

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Weltsynode der Methodisten: keine Öffnung in Fragen der Homosexualität

Frankfurt am Main | APD

Die vom 23. bis 26. Februar in St. Louis, Missouri/USA tagende Generalkonferenz (Weltsynode) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) hat ihre restriktive Ordnung in Fragen zur Homosexualität bestätigt. Wie das Referat für Öffentlichkeitsarbeit der EmK Deutschland mitteilte, haben die Delegierten in einer Entscheidung am Schlusstag der Konferenz den sogenannten „Traditional Plan“ mit einer Mehrheit von gut 53 Prozent (438 Ja-Stimmen, 384 Nein-Stimmen) angenommen.

Der für die EmK in Deutschland zuständige Bischof Harald Rückert sieht das Ergebnis als „eine weiter bleibende große Herausforderung an der Einheit der Kirche zu arbeiten und für die Vielfalt zu werben“. Mit diesem Ziel hatte das weltweit höchste Leitungs- und gesetzgebende Gremium der EmK, die Generalkonferenz, bei ihrer letzten Tagung im Mai 2016 einen Prozess angestoßen, der mit der jetzigen außerordentlichen Tagung seinen Abschluss fand. Die Generalkonferenz setzt sich je zur Hälfte aus Laien-Delegierten und Pastoren bzw. Pastorinnen zusammen.

Drei Entwürfe zur Entscheidung
Im Vorfeld waren in einem zweijährigen Prozess drei Entwürfe erarbeitet worden, die jetzt zur Entscheidung vorlagen. Ein Entwurf, die bisherige Ordnung der Kirche zu bewahren („Traditional Plan“), ein weiterer, der die Bewahrung der Einheit der Kirche zum Ziel hatte („One Church Plan“) sowie ein Entwurf, bei dem sich unter einem gemeinsamen Dach verschiedene Verbünde bilden sollten, die sich an theologischen Grundsatzentscheidungen orientieren („Connectional Conference Plan“).

Aus diesen Entwürfen haben die Delegierten den sogenannten „Traditional Plan“ beschlossen. Damit wurde für die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche die bestehende Ordnung bestätigt, in der praktizierte Homosexualität als nicht vereinbar mit der christlichen Lehre bezeichnet wird. Die Ordination von homosexuellen Menschen und die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bleiben verboten. Außerdem werden zusätzliche Abschnitte eingefügt, die die konsequente Anwendung der bisherigen Regelungen sicherstellen sollen.

Die Entscheidung der Generalkonferenz steht nach Angaben des Referats für Öffentlichkeitsarbeit der EmK Deutschland unter Vorbehalt und wurde zur Prüfung der Vereinbarkeit mit der Verfassung der Kirche an den Rechtshof verwiesen. Deshalb seien viele Einzelheiten einer konsequenteren Anwendung zurzeit noch unklar. Für die EmK in Deutschland würden diese Entscheidungen erst nach der nächsten im November 2020 tagenden ordentlichen Zentralkonferenztagung wirksam.

Evangelisch-methodistische Kirche
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine evangelische Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorging. Nach eigenen Angaben zählen sich in Deutschland rund 51.000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in rund 500 Gemeinden zur EmK, weltweit rund 12 Millionen Menschen. Die EmK gehört zum Weltrat Methodistischer Kirchen, in dem über 70 Kirchen methodistischer Tradition verbunden sind, zu denen sich über 51 Millionen Menschen zählen.