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Erstmals weltweit 40 Millionen vollständige Bibeln verbreitet

Die „Global Scripture Distribution Statistics“ berücksichtigen ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 200 Ländern aktiv.

Mehr Ausgaben für Kinder

Zum zweiten Mal wurden in der Statistik auch Ausgaben für Kinder separat erfasst. Insgesamt konnten 3,7 Millionen Schriften an Kinder weltweit verteilt werden, die meisten in Ägypten (1,1 Millionen). „40 Prozent der Bevölkerung in Ägypten sind unter 15 Jahre alt“, sagte Dr. Ehab Tanas von der Ägyptischen Bibelgesellschaft, „Die Kinder sind die Kirche der Zukunft.“ Deutschland folgt in der Liste der Kinder- und Jugendausgaben an vierter Stelle mit 200.000 Exemplaren, einem Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wachsende Bedeutung digitaler Ausgaben
Nie zuvor sei der Anteil der digitalen Bibelausgaben so hoch gewesen, teilte UBS mit. Lagen im Jahr zuvor die digitalen Vollbibeln noch bei 17 Prozent, wurde 2019 jede vierte Bibel, insgesamt 10 Millionen Exemplare, aus dem Internet heruntergeladen. Der überwiegende Teil entfiel dabei auf Lateinamerika. Entsprechend bestand der Großteil der digitalen Ausgaben aus Bibeln in spanischer und portugiesischer Sprache. Spitzenreiter heruntergeladener Digitalausgaben ist Brasilien mit 1,8 Millionen Downloads.

Weltweite Bibelverbreitung in Zahlen
Laut dem „Global Scripture Access Report“ des UBS gibt es die vollständige Bibel mit Altem und Neuem Testament in 694 Sprachen. Das Neue Testament ist jetzt in weiteren 1.542 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne biblische Schriften sind in 1.159 Sprachen erhältlich. Das sind 33 Sprachen mehr als im Vorjahr. Dennoch gibt es in 3.964 Sprachen kein Buch der Bibel. Die Bibelgesellschaften gehen von weltweit rund 7.350 Sprachen aus, zu denen auch 245 Zeichensprachen für Gehörlose gezählt werden. Damit gibt es rund 4.000 Sprachen, in denen noch kein Buch der Bibel übersetzt ist. Das bedeutet: Bei einer Weltbevölkerung von 7,2 Milliarden haben 5,7 Milliarden Menschen (79 Prozent) die vollständige Bibel, 793 Millionen (elf Prozent) nur das Neue Testament, 463 Millionen (6,4 Prozent) mindestens ein biblisches Buch und 255 Millionen (3,6 Prozent) kein Bibelbuch in ihrer Muttersprache.

Bis zum Jahr 2038 wollen die Bibelgesellschaften Übersetzungen in 1.200 Sprachen fertigstellen. Aktuell gibt es 277 Übersetzungsprojekte, teilte UBS mit. Um ein Buch der Bibel zu übersetzen, brauche es ein paar Monate; für die ganze Bibel würde eine Übersetzergruppe rund zwölf Jahre benötigen.

„In den vergangenen fünf Jahren haben 1,7 Milliarden Menschen einen Zugang zu biblischen Schriften in ihrer Muttersprache erhalten. Das verdanken wir der Großzügigkeit von Förderern auf der ganzen Welt und dem Engagement von Bibelübersetzern, von denen viele unter sehr schwierigen Umständen arbeiten“, betonte UBS-Generaldirektor Michael Perreau.

Deutschland
In der deutschen Sprache gibt es die vollständige Bibel in über 35 Übersetzungsvarianten, von urtextnahen Versionen bis hin zu umgangssprachlichen Übertragungen. Das sei eine sehr komfortable Situation, die es so nur noch im Englischen gebe, informierte die Deutsche Bibelgesellschaft. Nur in ganz wenigen anderen Sprachen gebe es mehr als nur eine Übersetzung. Viele Christen in Südamerika, Afrika und Asien wären froh, wenn zumindest ein Buch der Bibel in ihrer Muttersprache vorliegen würde.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Die Weltbibelhilfe der DGB unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Zur Vollversammlung der DBG gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie der evangelischen Freikirchen, darunter auch die Siebenten-Tags-Adventisten, und von christlichen Werken. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates der Deutschen Bibelgesellschaft ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der DBG. Weitere Informationen unter https://www.die-bibel.de/




Pastor Wintley Phipps singt bei Gedenkfeier für Kongressabgeordneten John Lewis

Kongressabgeordneter John Lewis
Der 1940 in Alabama geborene John Lewis galt als Ikone der Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1950er Jahre. Er gehörte zu den „Big Six“ (großen sechs) Führungspersönlichkeiten, die 1963 den „Marsch auf Washington“ organisierten. Seit 1987 vertrat er als Abgeordneter der demokratischen Partei den 5. Kongressdistrikt des Bundesstaates Georgia/USA. Er wurde 17 Mal wiedergewählt. 2011 verlieh ihm Präsident Barack Obama die „Presidential Medal of Freedom“, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten von Amerika. Am 17. Juli war Lewis an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 80 Jahren verstorben.

Pastor und Sänger Wintley Phipps

Dr. Wintley Phipps ist Pastor der weltweiten evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und betreut derzeit die Palm Bay Kirchengemeinde in Florida/USA. Phipps ist ein international gefragter Gesangskünstler und Gründer des Mentoren Programms „U.S. Dream Academy“. In den letzten 20 Jahren hat er tausende von Kindern, insbesondere die von inhaftierten Eltern, unterstützt. Er hat ihnen geholfen, an ihren Zielen zu arbeiten und persönlich und beruflich erfolgreich zu sein. Er hat einen BA-Abschluss in Theologie vom Oakwood College (jetzt Universität) sowie einen Master of Divinity von der Andrews University. Phipps hat mehr als 25 Gesangsalben aufgenommen und ist für mehrere US-Präsidenten aufgetreten, darunter Jimmy Carter, Ronald Reagan, George H.W. Bush, Bill Clinton, George W. Bush, und Barack Obama. Zweimal sang er beim Parteitag der Demokraten sowie vor Mutter Teresa aus Kalkutta und dem südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela. Fernsehkommentatoren bezeichneten die Darbietung von Phipps im Kapitol als eine „emotionale Hommage“ für John Lewis.

Ausschnitt aus der Übertragung der Gedenkfeier von WCNC: https://youtu.be/UZpymQnI-6g.




Geschafft: 1 Million Unterschriften für Recht auf Bildung

Petition für Recht auf Bildung
Nach dieser Petition, die im Februar 2019 bei einer internationalen Konferenz von ADRA Mitarbeitern und Medienschaffenden der Freikirche in Jordanien gestartet wurde, sei die Möglichkeit, Kindern auf der ganzen Welt Zugang zu Bildung zu ermöglichen, einen Schritt näher gerückt, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von ADRA und der Freikirche. Anfang Juli sei die Zahl von 1 Million Unterschriften überschritten worden.

Kooperation von ADRA und Freikirche
Der Präsident der Freikirche, Pastor Ted Wilson, kommentiert die Errungenschaft mit den Worten: „Vielen Dank an alle, die uns geholfen haben, eine Million Unterschriften zu erreichen und für Ihr starkes Engagement, das Leben so vieler Kinder weltweit sinnvoll zu verändern.“ Es sei in der Tat ein Segen, wie sich die globale Kirchenfamilie und die Hilfsorganisation ADRA gemeinsam für die Unterstützung von Millionen von Kindern eingesetzt hätten, die weltweit keinen Zugang zu Bildung haben. Die Kirchenmitglieder hätten gezeigt, dass sie eine kraftvolle Stimme für den Wandel sein können, wenn alle zusammenarbeiten. Aber die Arbeit ende hier nicht. „Wir müssen jetzt zu Agenten des Wandels in unseren Kommunen werden und unsere Stimme einsetzen, um sicherzustellen, dass jedes Kind überall Zugang zu Bildung hat und sein Potenzial für sein Leben erreichen kann.“

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende von ADRA und Vizepräsidentin der weltweiten Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Dr. Ella Simmons, ergänzt: „Adventisten auf der ganzen Welt haben laut und deutlich gesagt, dass es ihnen sehr am Herzen liegt, Millionen von gefährdeten Kindern den Zugang zu Bildung zu sichern. Das gemeinsame Engagement unserer Freikirche und von ADRA, dieses Thema ins globale Bewusstsein zu rücken, spricht Bände. Ich danke allen, dass sie sich für die Rechte aller Kinder überall auf der Welt einsetzen. Lassen sie uns unsere Bemühungen weiter verstärken und unsere Stimme im Namen der Kinder, die keine Stimme haben, erheben.“

Bildungskampagne
Die Bildungskampagne gilt den fast 300 Millionen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit, die laut einem UNESCO-Bericht keine Schule besuchen. Dies sei eine erschreckende Zahl von Kindern weltweit, die eine qualitativ hochwertige Bildung benötigen und frei von Ausbeutung und generationenübergreifender Armut leben sollten. In fast 200 Ländern sagten Mitglieder von ADRA und der Freikirche ihre Unterstützung für dieses Thema zu und setzten sich für die Verbreitung von Online-Unterschriften ein, darunter Länder in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und im Südpazifik.

Videoclip mit Erklärungen von Verantwortlichen von ADRA und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zur Bildungskampagne: https://youtu.be/IR_3ncuE-e0




Adventjugend: Eine Bibel für Pfadfinder

Die Bibel für Pfadfinder
Der Jugendverband der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat in Kooperation mit dem spanischen Verlag Editorial Safeliz aus Sagunto/Spanien ein neues Format der Bibel speziell für Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Auftrag gegeben. Dabei wurde wegen der Verständlichkeit für Kinder und Jugendliche die Bibelübersetzung „Neues Leben“ als Grundtext genutzt. Die Bibelausgabe ist nicht nur für den Gebrauch bei Fahrten und Lagern gedacht, sondern für den täglichen Gebrauch.

Umfangreiches Zusatzmaterial
Die Pfadfinderbibel der Adventjugend
Die Übersetzung „Neues Leben“ ist mit vielen Erklärungen versehen. 48 Seiten sind speziell für die Pfadfinderei erstellt worden. Inhalte über den Pfadfinderalltag, wie Waldläuferzeichen, Leistungsabzeichen oder Knoten werden grafisch dargestellt. Darüber hinaus enthält die Bibelausgabe farbige Darstellungen von Pflanzen, Nahrungsmitteln, Vögeln und Berufen. Ein Abschnitt befasst sich mit biblischen Prophezeiungen. Weitere Erklärungen zu biblischen Begriffen und Personen mit nützlichen Übersichten (z.B. Zeittafeln, Listen der Wunder und Gleichnisse von Jesus) und Aufzählungen (z.B. Berge, Berufe und schöne Frauen in der Bibel) lassen sich finden. Es gibt Tipps zum Bibellesen, sechs Landkarten und 17 Studien über biblische Themen mit Möglichkeiten zum Ausfüllen enthalten.

Jugendliches Design
Das Design der Pfadfinderbibel ist bunt und ansprechend, innen wie außen. Die Ausgabe ist in drei Farben (blau/gelb, grau/lachs, türkis/orange) erhältlich. Auch die Bibeltexte wurden in unterschiedlichen Farben gedruckt und erhöhen dadurch die Lesbarkeit. Die Aussagen von Jesus sind beispielsweise in roter Schrift gehalten und viele Textstellen mit Illustrationen und Anmerkungen versehen.

Ein bereicherndes Leseerlebnis
Die Haptik der Bibel ist geschmeidig, ähnlich wie frühere Bibelausgaben des spanischen Verlages für Frauen und Jugendliche. Sie liegt gut in der Hand und lädt durch die Aufmachung und Buntheit des Schriftbildes geradezu ein, mehr zu entdecken. Und dazu gibt es ausreichend Gelegenheit. Durch die Verweise und Erklärungen und vor allem dem umfangreichen Anhang wird das Bibellesen zu einem bereichernden Erlebnis. Ab 5. August ist die Bibel über den Advent-Verlag erhältlich: https://advent-verlag.de/mein-glaube/bibeln/




COVID-19: ADRA Rumänien bietet seit 18 Wochen Überlebenshilfe

In dieser Zeit habe das Hilfswerk fast 3.000 Menschen erreicht, darunter 724 alleinstehende ältere Menschen mit akuten Bedürfnissen des Lebensunterhalts, 95 Kinder aus benachteiligten Verhältnissen sowie 1.945 Erwachsene, die für menschenwürdige Lebensbedingungen kämpften. Das ADRA-Team half demnach auch 20 Immigranten und vier Opfern häuslicher Gewalt.

ADRA Rumänien habe sich bemüht, die Dienstleistungen der Hilfsorganisation an die vielfältigen Bedürfnisse anzupassen, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht oder verschärft wurden. Zu diesen Bedürfnissen gehöre die Bereitstellung von warmen Mahlzeiten, Hygieneprodukten und Medikamenten. Mitarbeiter und Freiwillige von ADRA hätten außerdem Hilfe für 150 Neugeborene gewährt, 17 Menschen Unterschlupf gegeben und neun Menschen mit psychologischer Krisenberatung unterstützt.

Mihai Brasov, der die Initiative „Hope for Immigrants“ (Hoffnung für Immigranten) für ADRA Rumänien koordiniert, sagte, dass es darum gehe, sich in andere Menschen einzufühlen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. „Es gibt so viel Opfergeist, Solidarität und der Wunsch, sich als Freiwilliger zu engagieren“, sagte er hinsichtlich der ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei ADRA Rumänien.




Forschungsprojekt: „Adventistisches Martyrologium“ in der Stalinzeit

Angeregt wurde das Projekt schon in den frühen 1990er Jahren von Professorin Tatjana Pavlova von der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN, Moskau), einer engagierten orthodoxen Wissenschaftlerin, die für Daniel Heinz als Mitglied ihres Arbeitskreises die Kontakte zu den Behörden und Archiven herstellte, schreibt Andrea Cramer in „Unser Friedensau“, dem Mitteilungsblatt der Hochschule.

Schwierige Arbeit in den russischen Archiven
„Die Arbeit gestaltet sich schwierig, da die staatlichen russischen Archive, insbesondere die Sicherheitsdienste, wie der FSB, früher KGB, bis heute eine restriktive Politik in der Freigabe archivarischer Quellen verfolgen. Der russischen Menschenrechtsorganisation ‚Memorial‘ ist es mittlerweile jedoch durch akribische Recherchen in den Archiven gelungen, elektronische Listen von mehr als vier Millionen Opfern der Stalin-Diktatur zusammenzustellen. Die Zahl der Menschen, die nach 1937 bei den sogenannten ‚Säuberungen‘ unter Stalin getötet wurden, wird auf 12,5 Millionen geschätzt“, so Daniel Heinz über das Projekt.

Unter den Opfern über 4.000 Adventisten

Jetzt bemühe sich das Forscherteam, durch Abgleich von frühen Mitgliederlisten sowjetischer adventistischer Kirchengemeinden, sofern sie noch vorhanden seien, mit den von „Memorial“ angeführten Repressionslisten adventistische GuLag-Opfer zu identifizieren. Mehr als 4.000 Adventisten einschließlich noch nicht getaufter Jugendlicher, etwa ein Drittel der gesamten Mitgliederzahl der Adventisten in der ehemaligen Sowjetunion, hätten ihr Leben durch Unterdrückung und Verfolgung verloren.

Daniel Heinz habe mehrfach Archive in den Verbannungsgebieten aufgesucht, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, berichtet Andrea Cramer. Ziel des langjährigen Forschungsprojektes sei die Erstellung eines Martyrologiums, das die Namen der ermordeten und verschollenen Adventisten, darunter viele russlanddeutscher Herkunft, anführt und so auf ihr Schicksal aufmerksam macht. Deren Leidensgeschichte, sofern sie sich meistens ohnehin nur fragmentarisch und punktuell rekonstruieren lasse, soll ebenfalls Erwähnung finden. Auch die Errichtung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die adventistischen Blutzeugen wäre an einer geeigneten Stelle geplant.

Auch Friedensauer Absolventen unter den Opfern
Ein erster Schritt zur Erstellung des Martyrologiums sei bereits mit der Veröffentlichung des Werkes von Dr. Hans-Christian Diedrich „Wohin sollen wir gehen …? Der Weg der Christen durch die sowjetische Religionsverfolgung“ (Erlangen 2007) getan, mit dem Daniel Heinz viele Jahre eng kooperierte. Auch ehemalige Friedensauer Absolventen, wie Jakob Kraus, Jakob Reimer und Amalia Löbsack, die in den 1930er Jahren wichtige Leitungsaufgaben der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Sowjetunion übernahmen, zählten zu den Opfern.




Sinus-Jugendstudie: Junge Generation ernsthafter und besorgter

Alle vier Jahre untersucht die Studie die Lebenswelten der 14- bis 17-jährigen Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht?

Ernst und besorgt
Die junge Generation sei ernster geworden – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits. Das betreffe den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Bei beiden Themen und im Allgemeinen fühle sich die junge Generation nicht ernst genommen und repräsentiert. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen sei gedämpft, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten.

Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden
Viele Teenager fühlten sich von der Politik weder gehört noch ernst genommen. Sie beklagten die fehlende Teilhabe der jungen Generation an politischen Entscheidungsprozessen und die mangelnde Repräsentation im politischen Raum. Aus Jugendsicht werde Politik in erster Linie von „alten weißen Männern“ dominiert und geprägt. Pauschales Politikerbashing sei dennoch selten. Politische Akteure und Institutionen würden differenziert beurteilt. Viele Jugendliche zeigten Verständnis und Empathie für Politiker und Politikerinnen, die einen „harten, stressigen Job“ machten.

Ein Gefühl von Macht- und Einflusslosigkeit, wenig Wissen und geringe Zeitbudgets seien Barrieren für globales Engagement Jugendlicher. Die große Beteiligung der Teenager an den Fridays-for-Future-Demonstrationen mache jedoch Hoffnung, dass junge Menschen sich stärker für globales Engagement öffnen.

Neue Lösungsansätze
Längst hätten Jugendliche die Lösung der Klimakrise als zentrale Frage der Generationengerechtigkeit für sich identifiziert und brächten in den Demonstrationen ihre Ohnmacht und Empörung („Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“) zum Ausdruck. Der jugendliche Zeitgeist sei grün und bewahrend (das heißt konservativ im ursprünglichen Sinne). Die Klimakrise werde aus jugendlicher Perspektive von den Verantwortlichen (Politik, Wirtschaft, ältere Generation) nicht ernst genommen; mögliche Problemlösungen würden verschleppt oder sogar hintertrieben.

Das meint auch Ottmar Wander, Autor des Buches „Ich bin allen alles geworden“, das sich mit der Relevanz und Umsetzung der Erkenntnisse aus den Studien über SINUS-Milieus beschäftigt. Seiner Meinung nach hätten die Jugendlichen neue Lösungsansätze, um Krisen zu lösen. Diese würden allerdings von Gesellschaft, Politik und Kirche nicht wahrgenommen. wie sie es sich wünschten. Sie hätten neue Lösungsansätze, um die Zukunft zu gestalten, vermissten aber, bei den Antworten auf Krisensituationen mit eingebunden zu werden.

Mitgestalten erwünscht
Auch die Ergebnisse der Studie reflektieren, dass sich Jugendliche im Allgemeinen vor allem dann wohlfühlten, wenn sie sozial gut eingebunden sind, gute Beziehungen hätten und sich aktiv beteiligen könnten. Unwohl fühlten sich Schülerinnen und Schüler in erster Linie dann, wenn sie Fehler machen oder der Leistungsdruck steige. In Sachen Mitbestimmung stellten die Jugendlichen ihren Schulen ein schlechtes Zeugnis aus. Möglichkeiten für Mitbestimmung in der Schule würden kaum gesehen. Schule werde als statisches und kaum gestaltbares System erlebt.

Die Auftraggeber der Studie
„Wie ticken Jugendliche?“ ist eine im Auftrag von der Bundeszentrale für politische Bildung, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der BARMER, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Deutschen Sportjugend und der DFL Stiftung durchgeführte Studie des SINUS-Instituts, Heidelberg/Berlin.

Weitere Informationen
Die Studie ist als gedrucktes Buch in der Schriftenreihe (Band-Nr. 10531, Bereitstellungspauschale 4,50 €) der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb erschienen. Sie steht auch als ePub kostenfrei zum Download bereit: https://www.bpb.de/311857




Hagia Sophia: Das Ende einer Epoche oder weiterhin „offen für alle“?

Erklärung des ACK-Vorsitzenden
Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche schreibt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron in einer Erklärung. Dieser staatliche Akt geschehe – wie so häufig in der Türkei – unter scheinbarer Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Das im 6. Jahrhundert gebaute Gotteshaus, das unter Kaiser Justinian als christliche Kirche erbaut wurde und über neun Jahrhunderte als solche diente, werde, wie 1453 nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, erneut zur Moschee.

Weltweite Proteste
Seit dem 1. Februar 1935 sei das auch Sophienkirche genannte Gebäude als Museum allen Besucherinnen und Besuchern offen gestanden, wie es der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, verfügt hätte. Im Bewusstsein der orthodoxen Christinnen und Christen bliebe und bleibe die Hagia Sophia allerdings die „Große Kirche Christi“. So sei es kein Zufall, dass Vertreter aller orthodoxen Patriarchate und eigenständigen Kirchen gegen die Entscheidung der türkischen Regierung protestiert hätten. Doch auch viele Vertreterinnen und Vertreter anderer Kirchen, europäischer und weltweiter Institutionen, nicht zuletzt der UNESCO, zu deren Welterbe die Hagia Sophia ja gehöre, hätten ihre Bestürzung über diesen Vorgang geäußert, der offenkundig nicht religiöse Bedürfnisse, sondern innen- und außenpolitische Ambitionen des türkischen Präsidenten befriedigen soll. Deshalb richten sich diese Proteste – und auch die vorliegende Erklärung – nicht gegen den Islam oder das islamische Gebet, sondern gegen den Missbrauch der Religion, der hier zutage trete.

Hagia Sophia weiterhin „offen für alle“?
In einem Interview gegenüber CNN International versuchte der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, die Empörung zu entkräften und versicherte, die ehemalige christliche Kirche, die bisher als Museum genutzt wurde, sei weiterhin „absolut offen für alle – Gläubige, Nicht-Gläubige, Muslime, Christen und Buddhisten“. Die Türkei lade „jeden ein, den Papst eingeschlossen“. Auch bestehe keine Gefahr für die Mosaike mit christlichen Darstellungen. Man treffe Vorkehrungen, um sie während muslimischer Gebete zu bedecken, sie würden aber nicht angetastet.

Wechselvolle Geschichte der Hagia Sophia
Der ACK-Vorsitzende macht weiter auf zwei Aspekte aufmerksam, die nur wenig zur Sprache gekommen seien: Zum einen sei die Hagia Sophia für die weltweite Christenheit nicht – wie behauptet wurde – „irgendein Gebäude, um das auf einmal so viel Aufhebens gemacht wird“. Vielmehr sei sie auch jene Kirche, auf deren Hauptaltar am 16. Juli 1054 der päpstliche Legat Humbert von Silva Candida das Bannschreiben über Patriarch Michael Kerullarios niederlegte, was zur Großen Kirchenspaltung zwischen Ost- und Westkirche führte. Sie sei also der symbolträchtige Ort, an dem damals das Schisma proklamiert wurde und der heute deshalb für alle, die in der Ökumene tätig sind, ein Mahnmal für die Wiederherstellung der Einheit der Kirche darstellt.

Zum anderen lasse die bewusste Wahl des 24. Juli als Datum der Umwidmung nichts Gutes erahnen, handele es sich doch um den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne (1923), in dem in den Artikeln 37-44 auch die Rechte der nicht-muslimischen Minderheiten bzw. die Verpflichtung der Türkei, diese und ihre religiösen Einrichtungen zu respektieren, festgeschrieben wurden. In den vergangenen Jahren stellte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan immer wieder diesen Vertrag in Frage.

Der 24. Juli – symbolträchtiges Datum
Seine Vorliebe für Symbolpolitik, die mal wieder durch diese Datumswahl deutlich wird, gehe also offensichtlich auch zu Lasten der christlichen Minderheit in der Türkei. Ihr Schicksal könne und dürfe Christen nicht gleichgültig sein. Zu oft hätten sie ihre Stimme nicht laut genug erhoben, wenn es um den Genozid an den Armeniern und anderen Völkern, um die Septemberpogrome des Jahres 1955, um die Ermordungen von christlichen Missionaren und Würdenträgern oder die zahllosen Enteignungen von Gebäuden und Grundstücken aller christlichen Kirchen des Landes ging.

Umwidmung – das Ende einer Epoche

Auch die Umwidmung der Hagia Sophia sei eine Enteignung, nicht im immobilienrechtlichen, sondern im geistlichen Sinn. Und sie bedeute das endgültige Ende einer säkularen, laizistischen, europäischen modernen Türkei, wie sie Atatürk vorschwebte, der die Hagia Sophia zum Museum gemacht hatte. Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche.




Medienzentrum etabliert „Hope“ auf sozialen Netzwerken

Der christliche Medienbetreiber etabliere „Hope“ auf vielen Kanälen. So sei das 24/7 Fernsehprogramm als „Hope TV deutsch“ sowohl auf dem YouTube Kanal als auch bei Instagram zu sehen. Auf Facebook erhalte man Neuigkeiten aus dem Medienzentrum und aktuelle Angebote, wie zum Beispiel diverse Kurse aus dem Hope Bibelstudien-Institut.

Auf „YouTube“ seien Sendungen speziell für diesen Kanal konzipiert. So gebe es die Sendung „Refresh“ mit zehnminütigen Episoden. Refresh sei ein zehnwöchiges Kursprogramm, das jedem ermögliche, durch alltagstaugliche Anleitung fitter und gesünder zu Leben. Dadurch könne die eigene Gesundheit präventiv geschützt oder nachhaltig verbessert werden.

In der zwölfteiligen Serie „BEhave“, die ebenfalls auf YouTube zu sehen ist, gehe es Paulin Giurgi darum, persönlich zu wachsen und in die Entwicklung des eigenen Seins zu investieren. Der Titel „BEhave“ bestehe aus: be = sein und have = haben. In zwei bis vier Minuten versuche der Moderator die Inhalte der TV-Sendungen auf den Punkt zu bringen. Auch die Kindersendungen „Fribos Dachboden“ und „Kiki, Timo, Gott & Du“ seien über den YouTube-Kanal zu sehen.

Auf der audiovisuellen Plattform „Instagram“ gebe es die Sendungen von Hope TV ebenfalls. Außerdem könnten Blicke hinter die Kulissen von Hope Media Produktionen geworfen, Trailer empfangen und Bilder mit Bibelversen abgerufen werden, so PR-Redakteurin Judith Olsen vom Medienzentrum.

Das Medienzentrum

Zum Medienzentrum Stimme der Hoffnung e. V. mit Sitz in Alsbach-Hähnlein gehören neben dem christlichen TV-Sender „Hope TV“ noch die „Hope Hörbücherei“, der blinde und sehbehinderte Menschen vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Das Angebot des „Hope Bibelstudien-Instituts“ umfasst Grundkurse zum besseren Verständnis der Bibel und des christlichen Glaubens und Fernkurse über biblische Prophetie, Gesundheit und Lebensstilfragen. Verschiedene Kurse für Kinder sind ebenfalls im Angebot. Mit der Fotodatenbank „churchphoto.de“ steht eine umfangreiche christliche Bildagentur zur Verfügung, die sowohl als Tauschbörse als auch als Kaufplattform für lizenzfreie Fotos fungiert. Weitere Informationen über das Medienzentrum unter: www.stimme-der-hoffnung.de.




Adventisten planen deutschlandweites „HopeCamp 2021“

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Leitung der Adventisten in Deutschland entschieden, das bisher in einzelnen Bundesländern stattfindende HopeCamp ab 2021 als bundesweite Veranstaltung fortzuführen und zu erweitern.

Menschen aller Generationen könnten auf dem HopeCamp in familiärer Atmosphäre gemeinsam Freizeit gestalten und Mitarbeiter von HopeTV und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten persönlich kennenlernen. Alle Teilnehmer seien dazu eingeladen, Freunde und Nachbarn mitzubringen, damit Menschen vor Ort gemeinsam Gott begegnen können.

Pastor Alexander Kampmann, Leiter des HopeCamp berichtet: „Wir wollen einen Ort schaffen, wo jeder gerne seine Freunde, die Interesse am Glauben haben, mitbringt und im Austausch miteinander ist: Ein buntes, lebendiges Familienfest! Es wäre schön, dafür in ganz Deutschland bekannt zu werden und viele Menschen mit Jesus und seiner frohmachenden Botschaft in Berührung zu bringen“.

In verschiedenen Workshops soll es die Möglichkeit geben, die Bibel kennenzulernen oder Glaubens- und Lebensthemen zu vertiefen. Darüber hinaus gebe es viele erlebnisorientierte und kooperative Elemente für Jung und Alt im Programm.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Körperschaft des Öffentlichen Rechts, zählt derzeit weltweit in über 213 Ländern mehr als 21 Millionen Mitglieder. HopeMedia ist das europäische Medienzentrum der Adventisten mit Sitz in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt und betreibt den 24/7 Fernsehsender HopeTV.

Ab 3. Oktober 2020 können sich Interessierte über die Webseite www.hope-camp.de anmelden.




Adventisten verteilen Lebensmittel an über 100 Ausgabestellen in New York City

Lebensmittelknappheit in New York City
Wegen COVID-19 strömten jeweils Tausende zu den ACS-Speisekammern, was dazu geführt habe, dass die Lebensmittel teilweise ausgegangen seien oder einige Zentren wegen des Mangels an Lebensmitteln gar nicht öffnen konnten, heißt es im Bericht.

„Aufgrund der Situation, in der wir jetzt leben, haben viele Menschen ihre Arbeit verloren und verfügen über keinerlei Ressourcen. Wenn wir das Grundbedürfnis nach Nahrung stillen, hat das große Auswirkung auf ihr Leben“, sagte Luis Biazotto, ACS-Direktor der adventistischen Kirchenleitung im Großraum New York.

Kooperation mit „City Harvest“

Weil der Bedarf so groß war, bemühte sich ACS um eine Kooperation mit „City Harvest“, der größten Organisation in New York City, die Lebensmittel vor dem Verfall rettet. Dank dieser vereinbarten Zusammenarbeit erhält ACS jeden Montag bis Ende des Jahres zwölf Paletten nahrhafter Lebensmittel, die über die Speisekammern des adventistischen Sozialdienstes an bedürftige Menschen verteilt werden.

„Wenn wir das Elend der Menschen lindern, werden wir zu einem Werkzeug Gottes. Das ist ein großer Gewinn, eine Ehre und eine Chance für uns“, meint Biazotto.

Adventistischer Sozialdienst
Der „Adventistische Sozialdienst“ (Adventist Community Service/ACS) ist der offizielle gemeinnützige Sozialdienst der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bereich Nordamerika und Kanada mit über 1.250 lokalen Büros.




Bochumer Ruhr-Uni: Keine Prüfungen mehr an religiösen Feiertagen

Bundesweit vorbildhaft
Die Initiatorin dieser Entscheidung, Senatorin Prof. Dr. Isolde Karle von der evangelisch-theologischen Fakultät und Lehrstuhlinhaberin für praktische Theologie, freue sich ganz besonders, „dass dieser Entschluss nach langer Diskussion mit allen Senatsgruppen und dem Rektorat einstimmig gefällt wurde. Die RUB gehe damit als religionssensible und Diversität achtende Universität bundesweit vorbildhaft voran. Die am 9. Juli getroffene Resolution des Senats zur Prüfungsordnung leiste einen wesentlichen Beitrag, die Religionsfreiheit aller Universitätsangehörigen zu gewährleisten, wie sie in Artikel 4, Absatz 2 des Grundgesetzes (ungestörte Religionsausübung) verankert ist.

Sollten Prüfungen an für Studierende religiösen Feiertagen dennoch nicht vermeidbar sein, müsse es einen zeitnahen Ersatztermin für die Betroffenen geben. Der Beschluss gelte für alle Religionsgemeinschaften, so Prof. Dr. Isolde Karle, die auch Universitätspredigerin der RUB ist. „Meines Wissens sind wir die erste Universität in Deutschland, die das in dieser Form umsetzt.“

Adventisten und Juden profitieren besonders
Relevant wird die neue Regelung beispielsweise für Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und für orthodoxe Jüdinnen und Juden. Karle schätzt allerdings, dass nur sehr wenige Studierende überhaupt Gebrauch von der Regelung machen werden. „Wir sprechen über eine Zahl im ganz niedrigen zweistelligen Bereich.“ Natürlich freuten sich auch Muslime, wenn man auf sie im Hinblick auf das Ramadanfest oder Opferfest Rücksicht nehme.

Der Pressesprecher der Adventisten in Deutschland, Pastor Jens-Oliver Mohr, freut sich über die Resolution der RUB und ist dankbar, „dass Frau Prof. Dr. Isolde Karle diese Resolution initiiert hat.“ Nicht nur orthodoxe Jüdinnen und Juden, auch Mitglieder der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seien in ihrem Studium hin und wieder damit konfrontiert, dass Prüfungen oder andere studienrelevante Veranstaltungen an ihrem Ruhetag, dem biblischen Sabbat, angesetzt werden. Es bleibe zu hoffen, dass viele weitere deutsche Hochschulen ähnliche Regelungen erlassen.

Antragstellung bei Konfliktlage

Die Studierenden, die durch eine Prüfung in eine religiöse Konfliktlage kommen, müssen rechtzeitig die Prüfenden beziehungsweise den jeweiligen Prüfungsausschuss informieren, dann wird ihnen ein Ausweichtermin ermöglicht. Sie müssen dazu einen Nachweis vorlegen, der die Notwendigkeit einer Teilnahme an einer religiösen Feier oder ein religiöses Arbeitsverbot bezeugt.

Hintergrund
Die Initiative von Senatorin Karle geht zurück auf eine öffentliche Veranstaltung im Dezember 2019 mit dem Antisemitismus-Beauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, und Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich an der RUB. Vor dem Hintergrund zunehmender Diskriminierung und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland stellte sich in der Diskussion danach die Frage, was man an der Uni dagegen tun könne, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Volker Beck, Grünen-Politiker und Lehrbeauftragter am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der RUB, wies darauf hin, dass die Prüfungsterminierung ein seit Jahrzehnten bestehendes Problem für observante Juden und Jüdinnen sei. So sei laut Karle in der weiteren Debatte das Anliegen und der Text dann aber bewusst ganz offen formuliert worden. „Alle Bekenntnisse und Religionsgemeinschaften sind in den Beschluss grundsätzlich einzuschließen“, heißt es daher in der verabschiedeten Resolution. Die RUB setze damit exakt und proaktiv um, was die Bundesregierung und einige Abgeordnete aus den Oppositionsparteien, insbesondere Bündnis 90/Die Grünen, sich ohnehin wünschten und für die Hochschulpolitik reklamierten.




Wechsel im Aufsichtsrat der Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V.

„Wir danken Joao Martins und Mario Brito für die langjährige und tatkräftige Unterstützung, sie haben im Aufsichtsrat die Entwicklung von ADRA Deutschland e.V. geprägt. Mit ihrer internationalen Erfahrung und Vernetzung haben sie geholfen, ADRA Deutschland e.V. auf europäischer Ebene als verlässlichen Partner zu etablieren. Wir danken ihnen von ganzem Herzen“, kommentiert der geschäftsführende Vorstand Christian Molke den Wechsel im Aufsichtsrat.

Neu im Aufsichtsrat

Neu in den Aufsichtsrat wurden Vanessa Schulz und Johannes Naether berufen. Schulz ist Marketingleiterin des Advent-Verlags in Lüneburg und Fachfrau in Kommunikation und digitale Medien. „Vanessa Schulz ist die erste Frau im Aufsichtsrat von ADRA Deutschland. Wir engagieren uns in der Initiative „FAIR SHARE of Women Leaders“ und haben uns 2019 selbst dazu verpflichtet, den Frauenanteil in unseren Gremien zu steigern. Im operativen Geschäft sind bei uns bereits 40 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, die Berufung von Frau Schulz ist nur ein weiterer Schritt hin zur Geschlechterparität“, erläutert Molke.

Johannes Naether war bis Mai im Vorstand von ADRA Deutschland als zweiter Vorsitzender aktiv. Er ist Pastor und stellvertretender Vorsitzender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (KdöR). „Ich freue mich sehr, dass Johannes Naether uns auch weiterhin mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft unterstützt“, freut sich Christian Molke.

ADRA Deutschland e.V.
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (International Nongovernmental Organization). ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 gegründet und steht der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe“ arbeitet ADRA Deutschland e.V. als Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen Büros (Stand: 1. Januar 2018) partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Mehr über ADRA: www.adra.de




EAK: Bei Debatte um Wehrpflicht viel zu kurz gedacht

„Hier etwas über das Knie zu brechen, ist viel zu kurz gedacht“, warnt Detlev Besier, EAK-Vorstandsmitglied und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die jetzige Struktur der Bundeswehr gebe das überhaupt nicht her. „Da fehlen Kasernen, Ausbilder, Verwendungsmöglichkeiten. Das kann man doch nicht von heute auf morgen wieder umsetzen“, betont der Pfarrer. Und auch die Frage der Wehrgerechtigkeit müsse dann gestellt werden. „War es nicht so, dass zu Zeiten der Wehrpflicht viele gemusterte Jugendliche überhaupt nicht einberufen wurden, weil die Bundeswehr sie nicht brauchte?“, fragt er.

Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst

Ein ganz anderes wichtiges Thema, das nach Ansicht der EAK dabei überhaupt nicht angesprochen werde, sei die Frage nach der Kriegsdienstverweigerung und dem Zivildienst. „Ich finde es schon merkwürdig, dass hier dauernd an die Bundeswehr gedacht wird, wenn es um die Wiedereinführung der Wehrpflicht geht. Aber was ist mit denen, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigern? Wo gibt es für diese Menschen dann Zivildienststellen? Wo Beratungsmöglichkeiten? Wurde mit den Wohlfahrtsverbänden und mit den Kirchen darüber gesprochen?“, gibt Detlev Besier zu bedenken. Das alles zeige, dass hier keine einfachen Antworten möglich seien und eine Debatte über die Wehrpflicht sich nicht nur auf die Bundeswehr beschränken dürfe.

„Es bringt nichts, jetzt angesichts von beklagenswerten rechtsextremen Umtrieben in der Bundeswehr die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu fordern“, mahnt Besier. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus seien ein trauriges Phänomen überall in der Gesellschaft, das entschieden bekämpft werden müsse. „Aber darum jetzt die Wehrpflicht wieder ins Gespräch zu bringen, das geht am Thema ziemlich vorbei“, so das EAK-Vorstandsmitglied.

Die EAK unterstütze in diesem Zusammenhang auch die Forderungen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände nach einer Stärkung der Freiwilligendienste. Es wäre dringend nötig, dieses große Engagement von jungen Menschen mehr zu fördern und auch anzuerkennen.

EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Friedensethik, Friedenstheologie, Friedenspolitik und Friedenspädagogik. Weitere Informationen unter www.eak-online.de.




G. Alexander Bryant neuer Kirchenleiter der Adventisten in Nordamerika

Bryant ist Nachfolger des Kanadiers Daniel Jackson, der per 1. Juli in den Ruhestand ging und die Adventisten in Nordamerika seit 2010 leitete. Weil die Exekutivamtsträger (Officers) der weltweit dreizehn teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitungen als gewählte Amtsträger der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) dienen, musste der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung den Wahlvorschlag der nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) bestätigen. Alle Sitzungen wurden virtuell über „Zoom“ mit einem schon zuvor verwendeten elektronischen Abstimmungsverfahren durchgeführt.

„Ich bin erstens Gott für seinen Ruf zum Dienst zu Dank verpflichtet und zweitens all jenen, die über die Jahre mein Leben beeinflusst haben“, sagte Bryant nach der Abstimmung. „Diese Aufgabe ist zu groß für einen Einzelnen. Es ist mir völlig klar, dass wir alle zusammenarbeiten müssen, um Gottes Reich voranzubringen und ich wünsche mir deshalb zutiefst eure Gebete.“

Bryant ist der zweite Afroamerikaner, der als Präsident der Adventisten in Nordamerika (NAD) gewählt wurde. Charles E. Bradford, der erste NAD-Präsident, war ebenfalls Afroamerikaner.

Ted N.C. Wilson, der Präsident der Weltkirchenleitung der Adventisten leitete gemäß den kircheninternen Vorschriften den NAD-Nominierungs- und Exekutivausschuss, die am 6. und 7. Juli zusammenkamen. Über Bryant sagte er nach der Wahl: „Er ist jemand, der ein aufmerksamer Zuhörer der Menschen ist. Er wird [ihre Sorgen] zum Herrn bringen und um Führung bitten. … Ich glaube, dass Gott ihn auf ganz besondere Weise gebrauchen kann.“

Werdegang
Glenward Alexander („Alex“) Bryant war zuletzt sowohl als Exekutivsekretär der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) als auch als stellvertretender Sekretär der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) tätig, eine Position, die er seit Oktober 2008 innehatte. Zuvor war Bryant elf Jahre lang Präsident der überregionalen Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference) in Kansas City, Kansas.

Bryant schloss 1982 sein Studium am Oakwood College (heute Oakwood University) mit einem Doppelschwerpunkt in Theologie und Betriebswirtschaft ab.

Im selben Jahr begann er seinen Dienst in Springfield, Missouri, sowie in Coffeyville und in Independence, Kansas. 1986 wurde Bryant zum Pastor ordiniert und setzte seine Ausbildung fort. 1988 erwarb er einen Master of Divinity an der Andrews University. Die Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference) wählte Bryant 1990 zum Direktor der Abteilungen für Jugend und Pfadfinder, zum Direktor der Gesundheitsabteilung und zum Superintendenten für Bildung; 1997 wurde er Präsident der Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference). Im Jahr 2011 erwarb Bryant einen Doktor in Theologie am evangelikalen „Fuller Theological Seminary“.

Alexander Bryant ist verheiratet mit Desiree. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder.

Adventisten in Nordamerika
Die Kirchenleitung der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (NAD) betreut das Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Bermuda, Guam und etliche Inseln im Pazifik mit insgesamt über 365 Millionen Einwohnern. Die 1.3 Millionen Adventisten im Bereich der Kirchenleitung von Nordamerika (NAD) feiern in 5.600 Kirchgemeinden jeweils samstags, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Laut des statistischen Jahresberichtes 2019 der adventistischen Weltkirchenleitung unterhielten die Adventisten in Nordamerika Ende 2017 folgende Institutionen: 749 Primar- und 222 Sekundarschulen, elf Universitäten und zwei Colleges, 76 Krankenhäuser und medizinische Zentren, ein Verlagshaus, sowie das Hilfswerk ADRA International.

Zur Webseite der adventistischen Kirchenleitung in Nordamerika:
https://www.nadadventist.org




Nordkolumbien: ADRA verteilt Lebensmittelkörbe an indigene Familien

Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Linsen, Mehl, Eier, Nudeln, Milch, Salz und Öl wurden von ADRA-Kolumbien in Zusammenarbeit mit der Samariter-Stiftung verteilt. Bisher haben Verantwortliche der Freikirche im Stadtbezirk Maicao in La Guajira 220 Lebensmitteltüten an 92 Wayúu Familien verteilt. In La Guajira leben etwa 270.400 Einwohner. Die Wayúu-Familien waren aufgrund der Coronavirus-Pandemie gezwungen, Quarantäne-Richtlinien einzuhalten, sodass viele nicht arbeiten konnten, um Geld für Lebensmittel zu verdienen.

„Der Grundbedarf in den indigenen Gebieten ist erheblich“, sagte Eliezer Taboada, Bezirkspastor des Maicao-Distrikts im Bezirk La Guajira, „Viele Menschen verkaufen handgemachte Amulette, Ketten und Broschen aus fein bearbeiteter Kohle, aber seit die Polizei ihre Mobilität eingeschränkt hat, können sie nicht mehr arbeiten. Ihre Wirtschaft hängt einzig und allein vom Verkauf der Waren an der kolumbianisch-venezuelanischen Grenze ab. Da diese seit dem 14. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist, gibt es eine ernste Wirtschaftskrise, und dies umso mehr, als die Grundbedürfnisse steigen.“

Taboada berichtet auch, dass es Pläne gebe, mehr bedürftigen Familien zu helfen, die während der Quarantänebestimmungen in der Wayúu-Region zu kämpfen haben. So hätten sie Regierungsstellen und das Büro des Bürgermeisters kontaktiert, um sie für das Projekt mit Lebensmittelspenden zu gewinnen, damit sie weiterhin bedürftigen Familien helfen können.

Mehr über die Arbeit von ADRA Kolumbien: http://adracolombia.org/




Hochschule Friedensau mit Neuausrichtung des Bachelor-Studiengangs Theologie

Laut der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Friedensauer Hochschule benötige die Freikirche dringend Pastorinnen und Pastoren in ihren deutschsprachigen Gemeinden. Der Anforderung werde von Seiten der Hochschule mit der Umstellung des Bachelor-Studiengangs Theologie entsprochen. Das bedeute, dass erwünschte, erforderliche wie auch unerlässliche Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt würden, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden. Das Erlernen der alten Sprachen Griechisch und Hebräisch sei für angehende Theologen unerlässlich. Der Spracherwerb solle jedoch erleichtert werden und ebenfalls stärkere Praxisbezüge erhalten. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in wäre der Weg frei für das berufsbegleitende oder auch Vollzeit-Masterstudium Theologie. Beide Wege zum Masterabschluss würden von den regionalen adventistischen Kirchenleitungen (Vereinigungen) unterstützt.

Theologische Hochschule Friedensau

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. An ihr können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Weitere Informationen unter www.thh-friedensau.de.




Hilfsorganisation ADRA verteilt Corona-Schutzausrüstung in der Dominikanischen Republik

Der weltweite Mangel an Schutzausrüstung ist laut ADRA eines der Hauptprobleme, welches die Reaktion auf die Pandemie in vielen Regionen der Welt – wie in der Dominikanischen Republik – beeinträchtigt habe.

Das 53-Betten-Krankenhaus „Vista del Jardín Medical Center“ habe demnach seinen Betrieb in noch nie dagewesener Weise intensiviert und seit Ausbruch der Pandemie Hunderte von Patienten behandelt, was das Krankenhaus in arge finanzielle Bedrängnis gebracht habe, schreibt ADRA. Die Einnahmen von März bis Mai seien um 50 Prozent eingebrochen, berichtet Winston Hiciano, Direktor des Krankenhauses. Das gespendete medizinische Material habe es dem Krankenhaus ermöglicht, Patienten, die mit COVID-19 infiziert waren und in verschiedenen Kommunen lebten, weiterhin qualitativ hochwertige Versorgung zu bieten, so Hiciano.

Hilfsbemühungen von ADRA für Gefährdete und Arme

ADRA plane, Kommunen während der Regenerierungsphase von COVID-19 langfristig zu unterstützen. Die ADRA-Hilfsbemühungen dienten gefährdeten und unterversorgten Kommunen, insbesondere einkommensschwachen Familien, älteren Menschen, Personen, die von Entlassungen bedroht seien und vielen anderen, um sicherzustellen, dass sie die benötigte Hilfe erhalten würden, schreibt das Hilfswerk. ADRA ist der internationale humanitäre und soziale Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und ist in 118 Ländern tätig. Mehr über ADRA International: https://adra.org/

Vista del Jardín Medical Center
Das „Vista del Jardín Medical Center“ wurde 2007 gegründet und ist eines von 15 Krankenhäusern und Lifestyle-Zentren, die Teil der adventistischen Gesundheitsdienste auf dem Gebiet der interamerikanischen Kirchenleitung (IAD) der Siebenten-Tags-Adventisten sind. Die Einrichtung mit 53 Betten verfügt laut eigenen Angaben über „qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste“ in den Bereichen: Gynäkologie, Pädiatrie, Notfallmedizin, Innerer Medizin, Onkologie, Allgemeinmedizin, Gastroenterologie, Orthopädie, Chirurgie, Urologie, Augenheilkunde, interner Pharmazie und Kardiologie.

AdventHealth

„AdventHealth“ (ehemals Adventist Health System) ist ein gemeinnütziges Gesundheitssystem der Adventisten mit Hauptsitz in Altamonte Springs, Florida/USA, das Einrichtungen in neun Bundesstaaten der Vereinigten Staaten betreibt. „AdventHealth“ ist der größte gemeinnützige protestantische Gesundheitsversorger und eines der größten gemeinnützigen Gesundheitssysteme in den USA. Es verfügt über fast 50 Krankenhausstandorte und Hunderte von Pflegeeinrichtungen in verschiedenen Gebieten der Vereinigten Staaten. Mehr über AdventHealth: https://www.adventhealth.com/




Adventisten veröffentlichen Strategieschwerpunkt für die Jahre 2020-2025

Strategieplan trotz Verschiebung der Weltsynode
Ursprünglich sollte die Initiative auf der Weltsynode 2020 in Indianapolis auf den Weg gebracht werden. An diesem Wochenende wäre die internationale Tagung zu Ende gegangen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurden die Pläne geändert und das Treffen auf nächstes Jahr im Mai verschoben. Der strategische Schwerpunkt wurde jetzt per Live-Stream auf Facebook, Youtube, HopeTV und anderen sozialen Medien vorgestellt.

„I WILL GO“ als wichtiges Werkzeug
Die Initiative „I Will Go“ ist als ein Instrument gedacht, das der Kirche helfen soll, bei der Durchführung kritischer Aufgaben zielgerichteter und effektiver zu sein. Dieser strategische Plan wurzelt in dem in in der Bibel enthaltenen Missionsbefehl (Matthäus 28), der die Nachfolger Jesu aufruft, hinzugehen und alle Völker zu Jüngern zu machen.

Ted N. C. Wilson, Präsident der Weltkirche, hofft, durch diesen Schwerpunkt „eine weltweite, massive Beteiligung aller unserer Kirchenmitglieder bei ihrem evangelistischen Engagement in diesen letzten Tagen der Erdgeschichte zu sehen“. Er hoffe, dass alle Mitglieder aktiv werden und eng mit Christus verbunden bleiben und etwas durch seine Kraft für ihn tun.

Der „I Will Go“ Plan decke ein breites Spektrum des kirchlichen Lebens ab, betont Michael Ryan, ehemaliger General-Vizepräsident der Weltkirche und jetziger Berater von Ted Wilson. „Wir haben einen biblischen und prophetischen Auftrag, mit dem wir vorankommen müssen: die Heilige Schrift lesen, beten … uns der Mission bewusst sein, in die entlegensten Gebiete der Erde zu gehen, eine Botschaft zu haben, Verantwortung für unsere Kinder zu übernehmen und ihnen Bildung und Unterricht zu vermitteln. Jeder Aspekt dessen, was wir tun, steht in diesem Plan.“

Der Plan wurde von der Arbeitsgruppe Zukunftspläne unter Vorsitz von Ryan nach Rücksprache mit den transnationalen Kirchenleitungen und der Genehmigung des Exekutivausschusses der Freikirche im Herbst 2019 entwickelt.

10 Ziele
Gary Krause, Direktor des Büros für Mission, bietet einen knappen Überblick über den Schwerpunkt der Initiative „Reach the World: I Will Go“:

„Der Plan ist in zehn Hauptziele zusammengefasst – vier Missionsziele, drei Ziele für spirituelles Wachstum und drei Ziele für den Bereich Leitung. Es wurde jedoch ein weiteres Hauptziel hinzugefügt: Ziele des Heiligen Geistes. Es geht darum, wie der Heilige Geist führt“. Damit werde anerkannt, dass wir Menschen als gute Verwalter zwar Pläne machen, dass wir aber offen sein müssen für die Feinabstimmung oder Ergänzung unserer Missionsvorstellungen durch den Heiligen Geist.

Krause betont, dass es hier nicht um ein weiteres Programm oder eine weitere Veranstaltung ginge, sondern um eine Landkarte, die helfen soll, einige der wichtigsten Fragen, mit denen die Kirche konfrontiert ist, zu bewältigen und ihrer Mission treu zu bleiben.

Forschung begleitet die Strategie
Die Probleme, mit denen die Kirche konfrontiert sei, würden wissenschaftlich erforscht. Laut David Trim, dem Direktor der Abteilung Archive, Statistik und Forschung der Weltkirche, geben eine große Anzahl Forschungsarbeiten die Richtung für diese neue Initiative vor.

Von den Umfragen, die 2018 unter Kirchenmitgliedern in allen 13 transnationalen Kirchengebieten durchgeführt wurden, gab es 63.756 Antworten auf Fragen, die sich mit der persönlichen geistlichen Praxis, dem kirchlichen Umfeld vor Ort und einer Reihe von biblischen Überzeugungen befassten – von der buchstäblichen sechstägigen Schöpfung bis zum Verständnis über Seele und Tod. Diese Daten ermöglichten es kirchlichen Leitern, den Finger am Puls der Kirche zu haben und zu wissen, wie sie geistliches Wachstum und Engagement am besten fördern könnten. Die Forschung half bei der Ermittlung von Bedürfnissen, die durch verschiedene Initiativen erfüllt wurden.

Die Forschungsbemühungen sollen in den nächsten fünf Jahren fortgesetzt werden, um die Wirksamkeit des Plans zu bewerten und die Schwerpunkte für das nächste Quinquennium festzulegen.

Weitere Informationen zu „I Will Go“ unter: www.iwillgo2020.org.




Lydia Lukic neue Frauenbeauftragte der bayerischen Adventisten

Zur Person
Lydia Lukic ist mit Zoran verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder. Als Pastorenehefrau lebt sie in Nürnberg und arbeitet als Verwaltungsangestellte im Sekretariat einer Berufsfachschule für Logopädie und Physiotherapie.

Wie aus einer Meldung der Freikirche hervorgeht, sei Lukic gerne unter Menschen und liebe es, immer wieder neue Kontakte zu knüpfen. Gefragt nach den Zielen ihrer zukünftigen Aufgabe in der Freikirche, antwortet sie spontan: „Generationen zusammenführen!“ Der Dienst für Frauen habe nichts mit Feminismus zu tun. Vielmehr ginge es darum, Frauen in der Kirche zu ermutigen und zu motivieren. Das gelte für alle Generationen. In Anlehnung an den Auftrag der Abteilung wolle sie helfen, Frauen zu bereichern, zu befähigen und Begegnungen zu ermöglichen. Ihre Fähigkeiten und Vorlieben könne sie bei der Organisation von Veranstaltungen wie z.B. Frauenwochenenden, Begegnungstagen oder Girls4Christ-Days sowie bei persönlichen Kontakten mit Frauen jeden Alters einsetzen.

Abteilung Frauen in der Freikirche
Schon 1898 gab es bei den Adventisten durch Ermutigung der Gemeindegründerin Ellen G. White eine kirchliche Abteilung für Frauendienste. Nach dem Tod der Leiterin S.M.I. Henry lag die Arbeit viele Jahre brach. Erst auf der Weltsynode der Adventisten in Utrecht/Niederlande 1995 wurde das Anliegen in Form einer vollwertigen Abteilung eingerichtet.

Heute veranstaltet die Abteilung Leiterschafts-Seminare und Frauenkongresse und widmet sich an Thementagen speziellen Anliegen der Frauen. So ist der 4. Samstag im August weltweit als „enditnow-Tag“ (Brich das Schweigen über Gewalt) festgelegt. Auch der 2010 in Deutschland von der Freikirche eingerichtete unabhängige Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ mit seinem umfangreichen Material zum Thema Missbrauch und der über die Grenzen der Freikirche genutzte Verhaltenskodex für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen/-innen erfolgte auf Initiative und unter Beteiligung der Abteilung Frauen.

Zur Webseite der adventistischen Frauen in Deutschland: https://sta-frauen.de/home/




Junge Christin gewinnt den zweiten Platz bei 'Voice of Bulgaria' mit Lied über den Himmel

Saschowa überzeugte mit ihrer ersten Darbietung drei von vier Juroren. Daraufhin wurde sie gebeten, ein zweites Lied zu singen, welches sie zum Star machte. Über ihren Song „The Heavens Declare You“ urteilte ein Juror: „In diesen Zeiten, in denen Tugenden und Werte irgendwie veraltet sind, erschienst du wie ein heller Lichtstrahl und bist das absolute Gegenteil der Realität, die uns umgibt. Du bist ein Symbol für Menschlichkeit, Reinheit und Aufrichtigkeit, ein großes Geschenk Gottes. Für mich bist du ein Hoffnungsschimmer!“ Der Song wurde mittlerweile über drei Millionen Mal auf Youtube angesehen.

Geistliche Texte
Bereits im Jahr 2019 gewann Sashova den Kinderwettbewerb für bulgarische Volkslieder. Sie gehört zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und schreibt eigene Musik und Texte und spielt Gitarre. Sashovas Texte thematisieren oft ihre Liebe und Hingabe an Gott. Die 17-Jährige stellte sich von Anfang an als gläubige Christin vor. Obwohl sie mehrmals von Journalisten gebeten worden war, nicht über ihren Glauben zu sprechen, blieb Sashova hartnäckig: „Ich kann nicht anders! Ich verdanke ihm alles!“ Beim Finale wandte sie sich an das Publikum und sagte: „Gott ist großartig! Gott liebt euch! Ich bin so dankbar, dass er mir ermöglicht hat, hier zu sein.“

Adventisten in Bulgarien
„Ich habe Yoanas Familie vor Jahren kennen gelernt“, berichtet Corrado Cozzi, Leiter der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung in West- und Südeuropa. „Ihre Familie ist über viele Generationen mit der Gabe der Musik gesegnet, die sie mit Leidenschaft und mit einer sehr tiefen Geistlichkeit weitergeben … Wir sind stolz auf sie“. Sashova gehört zur Bevölkerungsgruppe der Roma und besucht die Kirchengemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Stadt Kjustendil im Südwesten Bulgariens. Diese Roma-Gemeinschaft hat die dichteste adventistische Bevölkerung in Europa: 1.300 Kirchenmitglieder leben unter 12.000 Einwohnern. Sie feiern Gottesdienst in zwei Kirchengemeinden.




Siebenten-Tags-Adventisten publizieren Online-Enzyklopädie

Damit werde auch die Geschichte der Kirche in Europa besser zugänglich, sagte Paul Lockham, der für die Adventisten in Großbritannien Beiträge zur Enzyklopädie verfasst hat.

Fokus nicht nur auf Missionare, sondern auch auf einheimische Mitarbeitende
Die Enzyklopädie „wird die Geschichte der Mission grundlegend verändern. Es gibt verschiedene Facetten der adventistischen Missionsgeschichte, die nun offengelegt und für Forscher zugänglich gemacht werden“, schreibt Chigemezi Wogu, Projektleiter für die Beiträge der Adventisten in West- und Südeuropa. Ein Bereich der adventistischen Missionsgeschichte, der bisher wenig beachtet worden sei, betrifft laut Wogu die Fortführung der adventistischen Mission durch einheimische Mitarbeitende. Bis jetzt habe sich die adventistische Missionsgeschichte auf die großen Missionare konzentriert. Mit der Enzyklopädie würden nun auch wichtige Laien und Adventisten, die als Pioniere in verschiedenen Ländern gewirkt hätten sowie ihre Beiträge, bekannt, so Chigemezi Wogu.

Zur Webseite der Enzyklopädie: Encyclopedia.Adventist.org

Engagement der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit
Die protestantische Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist weltweit in 213 Ländern und Territorien tätig und hat rund 21,5 Millionen Mitglieder. Die Adventisten unterhalten mit 8.807 Grundschulen, höheren Schulen sowie Universitäten das global größte protestantische Bildungswerk. Sie sorgen mit 211 Krankenhäusern und Sanatorien, 440 Sanitätsstationen, 121 Alters- und Pflegeheimen und 11 Waisen- und Kinderheimen für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen und kümmern sich in 130 Ländern mit dem Hilfswerk ADRA um humanitäre und soziale Bedürfnisse.

Detaillierte statistische Angaben zu den Adventisten:
https://www.adventisten.de/ueber-uns/zahlen-und-fakten/