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Update Hochwasserkatastrophe: ADRA und Eventfirmen kooperieren

Zwölf Todesopfer in einem Haus der Lebenshilfe

Zu den Projektpartnern gehört unter anderem das Lebenshilfehaus in Sinzig, Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Das Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung wurde stark beschädigt, als das Unwetter hereinbrach. Zwölf Bewohnerinnen und Bewohner wurden von den schnell ansteigenden Fluten der Ahr im Erdgeschoss überrascht und konnten sich nicht mehr retten. Das Haus beherbergte insgesamt 36 Bewohnerinnen und Bewohner, im ersten Stock waren die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner über Stunden eingeschlossen. Sie wurden von der Feuerwehr über Boote versorgt, bevor sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Mittlerweile wurden sie anderweitig untergebracht und die Betreuung sichergestellt. Das Wohnheim ist unbewohnbar und benötigt umfassende Sanierungsarbeiten.

Hilfe für den Verein „Leben mit Autismus e.V.“

Auch der Verein „Leben mit Autismus e.V.“ wurde von der Hochwasserkatastrophe nicht verschont. Der Verein betreibt in Swisstal-Odendorf ein Eiscafé, in dem Menschen mit Autismus arbeiten. Durch Odendorf fließt der Orbach, ein kleiner Bach, der in einem etwa 2 Meter tiefen Graben den Ort durchfließt. Durch die Hochwasserflut stieg der Pegel über den Graben. Das Wasser fraß sich etliche Meter in die umliegenden Straßen und verwüstete den gesamten Ort, darunter auch die Geschäftsstelle und das Eiscafé des Vereins. Das Café wurde während der Corona-Pandemie renoviert und war erst wenige Tage wieder geöffnet. Nun hat die Flut alle Arbeit vernichtet und der Verein steht vor dem nichts. ADRA hilft langfristig beim Wiederaufbau.

Kooperation mit Eventfirmen

Viele Eventfirmen haben sich im Rahmen des Projekts so organisiert, dass ein effizientes Arbeiten im Krisengebiet möglich ist. Schlanke Strukturen ermöglichen ein effizientes Arbeiten und eine zielgenaue Hilfe für die Bevölkerung vor Ort. Sie sind durch langjährige Berufserfahrung daran gewöhnt, aus dem Nichts mit viel Improvisationstalent und kurzen Kommunikationswegen in kurzer Zeit Projekte zu planen und umzusetzen. Darüber hinaus wissen die beteiligten Eventfirmen durch eine langjährige, enge Kooperation, wer auf welchem Gebiet Spezialist ist und wer über welches Material und welchen Fuhrpark verfügt, so dass eine reibungslose Logistik gewährleistet ist. Diese Eventfirmen kooperieren mit ADRA Deutschland, beide Seiten bringen ihre Erfahrungen ein, um möglichst effizient und zielgenau Hilfe zu leisten. Weitere Informationen gibt es unter www.event-alltagshelden.de.

Freiwillige Helfer (Gruppen und Einzelpersonen), die sich jetzt oder im Laufe der kommenden Monate bei ADRA für Einsätze zur Verfügung stellen wollen, sind weiterhin eingeladen, sich über die Website https://adra.de/flut-kontaktformular/ zu registrieren.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Gespendet werden kann online:  Spendenformular – ADRA Deutschland e.V.




150.000 BasisBibeln in sechs Monaten verkauft

Insgesamt über 750.000 Mal sei die BasisBibel im ersten halben Jahr auf der Website www.Die-Bibel.de sowie in der gleichnamigen kostenlosen App geöffnet worden. Nur die Lutherbibel 2017 hätte im selben Zeitraum mehr Klicks verzeichnen können. „Die BasisBibel ist weltweit die erste Bibel, die bereits bei der Übersetzung die Anforderungen des digitalen Lesens berücksichtigt“, betonte der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel. Mit ihrem innovativen Konzept von guter Verständlichkeit und sprachlicher Genauigkeit habe die BasisBibel schon heute bei vielen Menschen einen festen Platz in der kirchlichen Arbeit oder der persönlichen Lektüre gefunden.

BasisBibel

Die BasisBibel ist nach 17 Jahren Übersetzungsarbeit im Januar 2021 erschienen. Zuvor waren bereits ab 2010 das Neue Testament sowie Teile des Alten Testaments veröffentlicht worden. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt die BasisBibel für die Arbeit mit jungen Menschen und der Erstbegegnung mit der Bibel. Neben den Druckausgaben ist der vollständige Text der BasisBibel kostenlos im Internet verfügbar unter Die-Bibel.de sowie in der gleichnamigen App für Android und iOS.

Als gedrucktes Buch erscheint die BasisBibel in verschiedenen Layout-Varianten: Die Komfort-Ausgabe gibt den Bibeltext in jeder Sinneinheit auf einer eigenen Zeile wieder und erleichtert so das Erfassen und Verstehen des Textes. Die Kompaktausgabe setzt den Text fortlaufend einspaltig und entspricht damit dem gewohnten Lesefluss ähnlich einem Roman. Der Schriftsatz der „Kompakten“ ist damit platzsparender und ihr Umfang um rund ein Drittel geringer.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Durch die Weltbibelhilfe unterstützt sie in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift, damit alle Menschen die Bibel in ihrer Sprache lesen können.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Buchrezension: Joseph Croitoru - Al-Aqsa oder Tempelberg: Der ewige Kampf um Jerusalems heilige Stätten

Die Kuppel des Felsendoms in Jerusalem glänzt wie ein goldener Apfel – und vergiftet die Atmosphäre in der Stadt. Der Journalist und Historiker Joseph Croitoru widmet sich in seinem neusten Buch dem alten Konflikt um Jerusalems heilige Stätten. Detailliert und faktenreich schildert er Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern, die sich stets aufs Neue um den Tempelberg entzünden. Es scheint, als werde hier der Nahostkonflikt im Miniformat ausgetragen. Seit der Entstehung des jüdischen Nationalstaates wird der jüdische Einfluss größer und die Spannungen nehmen zu. Die Hoffnung des Lesers auf eine friedliche Einigung wird nach der Lektüre des Buches schwinden. Man kann sich eher wundern, dass dort überhaupt noch etwas steht.

3000 Jahre Geschichte

Auf der Grundlage hebräischer und arabischer Quellen erzählt Croitoru die Geschichte des ewigen Kampfes um den heiligen Berg, der durch die politisch-religiöse Gemengelage über Jahrhunderte enorme Sprengkraft entwickelte. In sechs Kapiteln wird die Vergangenheit – beginnend von der Zeit des Alten Testaments über die spätosmanische Zeit und die britische Besatzungszeit bis in die Gegenwart hinein – dargestellt. Das letzte Kapitel führt aus, warum Frieden dort oben aufgrund der bewegten Vergangenheit unmöglich scheint, und gibt keinen Anlass zum Optimismus.

Alle bekannten Ereignisse wie die blitzschnelle Räumung des Maghrebiner-Viertels nach dem Sechstagekrieg 1967, die Anschläge von Extremisten, Aktivisten und Terroristen und der Streit um archäologische Grabungen werden aufgeführt. Jedoch hält sich der in Haifa geborene Autor mit den Bewertungen zurück und zeigt, dass bewusste Provokationen stets von beiden Seiten ausgingen. Manchmal mag der Zank über die Bänke an der Klagemauer, über das Singen von Nationalhymnen oder das Schofarblasen kleinlich erscheinen, doch vor dem geschichtlichen Hintergrund kann er verständlich werden.

Besonders erwähnenswert in diesem Kampf ist neben den nationalstaatlichen Interessen auch der religiöse Eifer, der ein friedliches Nebeneinander der Religionen praktisch unmöglich macht. Nicht nur Juden und Muslime knüpfen historisch gewachsene Heilsvorstellungen an den Tempelberg, sondern auch manche evangelikale Christen, die im Bau des dritten Tempels ein Vorzeichen der baldigen Wiederkunft Christi sehen. Die Grenze zwischen religiösem Eifer und Wahn scheint fließend und gipfelt in Gewalttaten. Die Stadt wirkt mitunter sogar krankhaft auf die Psyche, denn jährlich befällt etwa 100 Besucher das sogenannte „Jerusalem-Syndrom“, das mit religiösen Wahnvorstellungen einhergeht.

Friedensträume

Mit viel Bildmaterial, einer Zeittafel und umfangreichen Anmerkungen bekommt der Lesende einen guten Überblick über den Sachverhalt. Die bewusst objektive Darstellung lässt manchmal nur erahnen, mit welcher Gewalt die Geschehnisse um den Tempelberg ihre Kreise zogen. Auch besteht bei der nüchternen Lektüre die Gefahr, sich in geschichtlichen Details zu verlieren oder eine unbewusste Parteilichkeit zu entwickeln. Doch wird diesen Streit so schnell niemand schlichten können, kein Jude, kein Moslem und kein Christ. Der Tempelberg wird ein Zankapfel bleiben – solange er besteht.

Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden:

https://www.apd.info/wp-content/uploads/2021/07/164-2021-Rezension-Croituru.pdf




Indonesien: 1200 adventistische Frauen für Leitungsaufgaben ausgebildet

Zertifizierungsprogramm befähigt Frauen zum Dienst in Führungspositionen

Das Online-Zertifizierungsprogramm stärke das Selbstwertgefühl von weiblichen Führungskräften und helfe ihnen, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft wahrzunehmen, so die Organisatoren. „Das Zertifizierungsprogramm für Frauen befähigt unsere Frauen, in Führungspositionen zu dienen“, sagte Virginia Baloyo, Leiterin der Frauenarbeit der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Südasien und im Pazifik (Southern Asia-Pacific Division – SSD). „Abgesehen von der Vermittlung von Leitungsfähigkeiten umfasst der Lehrplan der Stufen I bis IV auch Informationen über die Bibel, Geschichte, Philosophie und die Durchführung von Programmen zur Weiterentwicklung von Kirchengemeinden und Begleitung von Menschen. Es geht auch darum, wie man seine Fähigkeiten im Schreiben, Sprechen und im Umgang mit Menschen entwickelt oder verbessert“, fügte Baloyo an.

Heather-Dawn Small, Leiterin der Frauenarbeit der adventistischen Weltkirchenleitung, und Raquel Arrais, ihre Stellvertreterin, hielten Referate über die Befähigung von Frauen für verschiedene Verantwortungsbereiche, zu denen Gott sie berufen hat. Neben Baloyo leiteten auch andere weibliche Führungskräfte verschiedene Aktivitäten und Seminare während des zweitägigen Treffens.

Themenspektrum der Ausbildung

Im Seminar wurden Themen wie Mentoring für Frauen, Ausrüstung von Führungskräften für den Erfolg, weibliche Führung in der Bibel, Mentoring für die Frau des 21. Jahrhunderts und das Führungsmodell von Jesus Christus behandelt. Die Themen sollten die Frauen dazu ermutigen, die Prinzipien in der Kirche und in ihrem täglichen Leben anzuwenden und so zu einer Inspiration für andere zu werden.

Adventistische Frauenarbeit

In der adventistischen Frauenarbeit gehe es darum, „in die Fußstapfen Christi zu treten“ und seinen Charakter in den körperlichen, sozialen, geistigen und geistlichen Aspekten des Lebens zu offenbaren, erklärten die Leiterinnen des Seminars.

Mehr Informationen zur Frauenarbeit der Adventisten in Deutschland: https://sta-frauen.de/angebote/weiterbildung/

Die nächste Weiterbildung für Frauen (entspricht dem Zertifizierungsprogramm für Führungskräfte) startet vom 18.–21. November 2021 mit Level 1 in Neustadt/Weinstraße.

Infos: https://bit.ly/3l3o5ae

Anmeldung: https://sta-frauen.de/anmeldung

Zum ausführlichen Artikel auf Englisch: http://adventist.asia/news/adventist-women-in-indonesia-hold-online-leadership-certification/

 




Hochwasserkatastrophe: Hilfe von ADRA, AWW und Adventisten vernetzt sich mit anderen Helfern

Hilfsgüter wurden gesammelt, sortiert, verpackt und von ADRA zum Zentrallager in der Heerstraße in Bad Neuenahr-Ahrweiler transportiert. Von dort erfolgt die Verteilung und Koordination zu den Abgabepunkten im gesamten Stadtgebiet. Auch liefert ADRA am Wochenende eine Wasseraufbereitungsanlage nach Ahrweiler. Geplant ist die Unterstützung des Wiederaufbaus vor allem durch Gebäudetrocknung und Instandsetzung.

Freiwillige Helfer (Gruppen und Einzelpersonen), die sich jetzt oder im Laufe der kommenden Monate bei ADRA für Einsätze zur Verfügung stellen wollen, sind eingeladen, sich über die Website https://adra.de/flut-kontaktformular/ zu registrieren.

ADRA in Belgien ebenfalls im Einsatz

Die Unwetter von Mitte Juli wüteten nicht nur in Deutschland. Vom 14. bis 16. Juli wurden 120 Gemeinden in der Provinz Lüttich, im südlichen Wallonien, dem französischsprachigen Teil Belgiens, von Starkregenfällen betroffen. Mehr als 10.000 Haushalte in den Provinzen Lüttich und Wallonisch-Brabant sind ohne Strom. Am 20. Juli, einen Tag vor dem Nationalfeiertag am 21. Juli, wurden die 31 Toten der Unwetter in Belgien durch einen Staatstrauertag gewürdigt. ADRA Belgien half mit Freiwilligen in Verviers, die Sachschäden und Trümmer zu beseitigen und Häuser zu evakuieren.

Dank freiwilligen Helfern und Helferinnen aus mehreren adventistischen Kirchengemeinden in Belgien hat ADRA den Opfern in den am stärksten von der Katastrophe betroffenen Gebieten geholfen die Trümmer zu entsorgen und die überfluteten Gebäude zu reinigen.

Aufgrund von Sicherheitsbedenken waren die am stärksten betroffenen Gebiete zunächst nur für Anwohner und Notfalldienste zugänglich. Am 18. Juli konnten sich ADRA-Freiwillige in Abstimmung mit den Behörden direkt nach Ensival, einer Teilgemeinde von Verviers, begeben, um den genauen Bedarf zu ermitteln. Neben der Beseitigung von Trümmern, Aufräumarbeiten und der Evakuierung von Häusern, die einzustürzen drohen, boten die ADRA-Freiwilligen den Opfern dieser Katastrophe auch Trost und menschliche Begleitung an.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Nähere Informationen zum Spenden unter dem Stichwort „Hochwasser“ gibt es unter www.adra.de/Spenden




Update Hochwasserkatastrophe: Hilfsleistungen von ADRA, AWW und Adventisten haben begonnen

Mit der jahrelangen Erfahrung in der Katastrophenhilfe hat ADRA die Einsatzkoordination übernommen und kümmert sich unter anderem um Logistik und die Abstimmung von Sachspenden wie Küchenmobiliar und -geräte. Nach der dringend notwendigen Erstversorgung wird ADRA auch beim Wiederaufbau helfen. Das AWW und die regionalen Verwaltungsstellen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sind in die Hilfsleistungen eingebunden und stimmen ihre Aktivitäten mit ADRA ab.

Unterstützung und Solidarität aus der Schweiz

ADRA Schweiz hat eine Spendenaktion gestartet, um die Wiederaufbauhilfe von ADRA Deutschland finanziell zu unterstützen. In einem Schreiben an die adventistischen Kirchengemeinden drückt Pastor Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz, sein Mitgefühl über die vielen Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland und Belgien aus. Groß sei das Leid, das durch den Starkregen verursacht wurde, groß sei aber auch die Solidarität mit den betroffenen Menschen.

Spontane, private Hilfseinsätze mit den örtlichen Kommunen abstimmen

Spontane Privatinitiativen für die Hilfe vor Ort, seien zwar gutgemeinte Vorhaben, könnten aber kontraproduktiv sein, so Sigg. Er empfiehlt, über das ADRA-Netzwerk für die Opfer zu spenden. Die Freikirchenleitung der Adventisten in Deutschland empfiehlt Einzelpersonen oder Hilfsteams aus freiwilligen Helfern, die sich in den kommenden Tagen engagieren wollen, zuvor direkt mit den Krisenstäben der örtlichen Kommunen Kontakt aufzunehmen. Die Kirchenmitglieder werden eingeladen, für die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu spenden und zu beten.

Zusammenarbeit ist unverzichtbar

Die adventistische Freikirchenleitung in Deutschland hob in einer Stellungnahme hervor, dass „in Katastrophen wie diesen die Zusammenarbeit vieler unverzichtbar“ sei. Es gebe viele Organisationen, die seriös arbeiten und Gutes tun. Die so genannten „Blaulicht Organisationen“ wie der DRK (Deutsches Rotes Kreuz), der ASB (Arbeiter-Samariter-Bund), der MHD (Malteser Hilfsdienst) oder die Johanniter, leisteten hervorragende Arbeit. „Auch sie verdienen unsere Unterstützung. So können wir mithelfen, einen großen Bogen der Solidarität und Hilfe für unser Land zu spannen.“

Langfristige Aufbauhilfe geplant

Die Versorgung mit Kleidung, Hygieneartikeln und Trinkwasser sei derzeit gewährleistet. AWW und ADRA sehen ihr Stärken vor allem in der langfristigen Hilfe – eine Hilfe, die über die Ersthilfe hinausgeht – und die Betroffenen durch bedarfsgerechte Projekte nachhaltig begleitet und unterstützt. Dafür sucht ADRA Deutschland auch in den kommenden Monaten ehrenamtliche Helfer, die sich bei der Hilfsorganisation melden können.

Interner Krisenfonds eingerichtet

Für kircheninterne Zwecke hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zudem einen Krisenfonds eingerichtet, der betroffenen adventistischen Kirchengemeinden und Mitgliedern finanzielle Unterstützung gewährt.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Spendenkonto von ADRA Deutschland e.V.

IBAN: DE87 6602 0500 0007 7040 00
SWIFT/BIC: BFSWDE33KRL
Bank für Sozialwirtschaft

Stichwort: Hochwasser




ADRA Kirgisistan hilft benachteiligten Menschen im Kampf gegen COVID-19

Mangelnde Informationen zur Impfung und Gerüchte darüber

„Mangelndes Verständnis für die entscheidende Notwendigkeit, Präventionsmaßnahmen einzuhalten, hat zur Ausbreitung von COVID-19 in Kirgisistan beigetragen“, sagte Igor Litvinov, Landesdirektor von ADRA in Kirgisistan. „Was die Impfung anbetrifft, gibt es zwei gegensätzliche Ansichten: Einige wollen den COVID-19-Impfstoff erhalten, wissen aber nicht, wie sie ihn bekommen können, während andere falsche Gerüchte über den Impfstoff glauben und ihn komplett ablehnen. Gleichzeitig leiden die Menschen wegen der Pandemie unter Einkommensverlusten, hohen Verbraucherpreisen, eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung, Bedrohung durch häusliche Gewalt und anderen Schwierigkeiten, kennen aber keine Dienste, die ihnen in ihrer Situation helfen können.“

ADRA nutzt traditionelles, kulturadaptiertes Modell im Kampf gegen COVID-19

ADRA will die Problematik mit einem Modell angehen, welches das Hilfswerk in Kirgisistan seit fast zwei Jahrzehnten für andere Projekte erfolgreich einsetzt. Zehn bis zwölf respektierte, verantwortungsbewusste Personen werden in jeder Siedlung oder Kommune ausgewählt, um eine „Selbsthilfegruppe“ zu bilden. Diese werden geschult und mit Informationen versorgt, die sie in der Kommune über COVID-19-Prävention, Impfungen, medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung, Rechtsbeistand und Sozialleistungen weitergeben können. Jede Gruppe wird ein öffentliches Beratungs- und Informationszentrum im Haus eines Gruppenmitglieds oder in einem Gebäude der Gemeindeverwaltung eröffnen, wo sich die Öffentlichkeit mit den Freiwilligen treffen kann, um vertrauenswürdige Informationen zu erhalten.

„In diesem Land suchen die Menschen traditionell nach einer vertrauten, kompetenten Person, wie z.B. einem Verwandten oder Nachbarn, der ihnen sagen kann, welche öffentlichen Dienstleistungen verfügbar sind und was zu tun ist, um sie zu nutzen“, sagte Litvinov. „Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind solche Menschen, gut informiert und immer bereit zu helfen.“

Infizierungen mit COVID-19 nehmen seit Juni stetig zu

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Kirgisistan steigt seit Anfang Juni und steht Mitte Juli bei täglich rund 1.300 neuen Fällen. Das lasse eine weitere tödliche Krankheitswelle befürchten, wie sie das Land während des „Schwarzen Juli“ im vergangenen Jahr erlebt habe, heißt es in der Meldung von ADRA.

ADRA Kirgisistan hat im Jahr 2020 Hygienematerial und Lebensmittel verteilt

Nach Angaben von ADRA-Mitarbeitern verteilten ADRA-Freiwillige im Jahr 2020 1.280 Lebensmittelpakete und 1.280 Hygienepakete an ältere Erwachsene, die während der Abriegelung des Landes in ihren Häusern isoliert waren. ADRA sammelte auch Geld, um drei Sauerstoffkonzentratoren, Masken, Schutzoveralls und Handschuhe an drei Krankenhäuser zu spenden, zwei in Bischkek und eines in einer ländlichen Gegend.

Über ADRA

ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (International Nongovernmental Organization) und steht der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Es bildet ein weltweit föderativ organisiertes Netzwerk mit über 130 nationalen Büros, die partnerschaftlich daran arbeiten, dass Armut und Benachteiligung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden können.

Die ursprüngliche Meldung erschien auf Englisch bei ADRA International:

https://adra.org/news-release-adra-volunteers-in-kyrgyzstan-help-neighbors-combat-covid-19




Hochwasserkatastrophe: ADRA, AWW und Adventisten unterstützen die Menschen in NRW und Rheinland-Pfalz

Mit der jahrelangen Erfahrung in Katastrophenhilfe übernimmt ADRA die Einsatzkoordination und kümmert sich unter anderem um Logistik und die Abstimmung von Sachspenden, wie z.B. komplette Kücheneinrichtungen. Nach der dringend notwendigen Erstversorgung wird ADRA auch beim Wiederaufbau helfen.




Trotz sinkender Austrittszahlen weniger Mitglieder bei evangelischer und katholischer Kirche in Deutschland

Im letzten Jahr traten 220.000 Menschen aus den 20 evangelischen Landeskirchen aus. Das waren 18 Prozent weniger als 2019 (270.000). Dennoch sank die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder in der Bundesrepublik nach Berücksichtigung der Verstorbenen, Austritte, Taufen und übrigen Aufnahmen, um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ähnlich ist es bei der römisch-katholischen Kirche. Deren 27 deutsche Bistümer meldeten 2020 mit 221.390 Austritten zwar 18,8 Prozent weniger als 2019 (272.771), doch ging auch deren Mitgliederzahl um 1,8 Prozent zurück. Deshalb machten die Katholiken am 31.12.2020 in Deutschland 26,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (22.193.347 Kirchenmitglieder). Insgesamt 20.236.210 Menschen gehörten einer der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 24,3 Prozent. Somit sind nur noch 51 Prozent der Einwohner in Deutschland Mitglied in einer der beiden großen Kirchen.

Viele Feste wurden wegen Corona verschoben

Laut EKD ging zwar die Zahl der Austritte im Vergleich zum Vorjahr zurück, doch auch die Taufen halbierten sich fast auf 81.000. Dazu kamen die übrigen Aufnahmen in die evangelische Kirche, die um 28 Prozent rückläufig waren und bei 18.000 lagen. Die Anzahl der evangelisch Verstorbenen stieg im Jahr 2020 um etwa vier Prozent auf rund 355.000 an. Das entspreche der generellen Zunahme der Sterbefälle in Deutschland insgesamt.

„Es war schmerzhaft für uns, dass in den vergangenen 15 Monaten nur eingeschränkt Gottesdienste, Taufen, Trauerfeiern und Hochzeiten in den Gemeinden vor Ort stattfinden konnten. Die Begegnungen haben uns gefehlt“, stellte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, fest. Umso mehr sei er von den vielen kreativen und liebevollen alternativen Angeboten der Gemeinden beeindruckt, die digital und vor Ort entstanden. „Ich freue mich, dass es uns jetzt wieder zunehmend möglich ist, in den Gemeinden zusammenzukommen und auch viele der Feste, die aufgrund der Pandemie verschoben werden mussten, nachzuholen.“

Tiefgreifende Erschütterung in der katholischen Kirche

Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz beklagt für 2020 ebenfalls rückläufige Zahlen. So gab es nur 11.018 kirchliche Trauungen (2019: 38.537), 104.610 Taufen (2019: 159.043) und 139.752 Erstkommunionen (2019: 166.481). Die Bestattungen sind mit 236.546 leicht gestiegen (2019: 233.937). Im Jahr 2020 traten 1.578 Menschen in die katholische Kirche ein (2019: 2.330), es wurden 4.358 Menschen wieder aufgenommen (2019: 5.339).

Zur Statistik 2020 erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing: „Wir stehen in einem weiteren Jahr der Corona-Pandemie. Vieles hat sich im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben verändert. Was musste nicht alles verschoben werden: Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen und Hochzeiten.“ Bätzing wies aber auch auf „eine tiefgreifende Erschütterung“ in seiner Kirche in Deutschland hin. „Viele haben das Vertrauen verloren und möchten mit dem Kirchenaustritt ein Zeichen setzen. Wir nehmen das sehr ernst und müssen uns dieser Situation offen und ehrlich stellen und Antworten auf die Fragen geben, die an uns gerichtet werden.“ Dazu gehöre an allererster Stelle die gründliche Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs. Und dazu gehöre auch die Frage nach Macht und Gewaltenteilung in der Kirche. Die katholische Laienbewegung Wir sind Kirche weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die massiven Kirchenaustrittszahlen der letzten Monate aufgrund der anhaltenden Krisensituation im Erzbistum Köln, die sich auch bundesweit auswirke, in der Kirchenstatistik 2020 noch nicht enthalten seien.

Weitere Informationen

Die EKD stellt zum Download ihre Statistik-Broschüre „Evangelische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“, Ausgabe 2021, unter www.ekd.de/gezaehlt2021 zur Verfügung.

Die DBK verweist auf ihren Flyer „Katholische Kirche in Deutschland – Statistische Daten 2020“, der als pdf-Datei heruntergeladen werden kann: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/sonstige-publikationen/sonstige/katholische-kirche-deutschland-statistische-daten-2020#files




Wissenschaftsstadt Darmstadt ehrt adventistische Pfadfinderleiter

Seit zwanzig Jahren ehrt die Wissenschaftsstadt Darmstadt Jugendliche und junge Menschen, die sich in besonderer Weise in Darmstadt ehrenamtlich engagieren. Erstmals erhielten Mitglieder der CPA dafür Ehrenurkunden.

Motivation für andere

„Die Geehrten geben dem bürgerschaftlichen Engagement in unserer Stadt ein Gesicht und mir ist es wichtig, ihnen heute hier zu danken“, sagte Akdeniz. Die Corona-Krise habe verdeutlicht, wie wichtig sozialer Zusammenhalt und dieses unverzichtbare Engagement für unsere Gesellschaft sei. Die Ehrenamtlichen würden sich nicht nur um sich selbst kümmern. Vielmehr komme ihnen eine Vorbildfunktion zu, die andere Jugendliche dafür sensibilisiere, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.

Drößler, Fayard und Kocur sind stellvertretende Vorsitzende der CPA-Marienhöhe und tragen Verantwortung für über 200 Pfadfinder. Sie leiten Kleingruppen, organisieren Gruppenstunden, Zeltlager, Wandertouren und Sommerfreizeiten. Darüber hinaus führen sie Fortbildungen für andere Mitarbeiter durch und engagieren sich auch auf Landesebene bei den CPA. Die drei Ausgezeichneten und ihre Ehrung stehen stellvertretend für ein sehr aktives CPA-Mitarbeiterteam.

Akdeniz lobte besonders zwei CPA-Projekte während der Lockdowns im Jahr 2020: „Pfadfinder-Rally“ als offenes Angebot für alle Darmstädter Kinder mit ihren Familien in der Natur sowie das „Zuhause bleiben-Abzeichen“, bei dem in Deutschland und der Schweiz rund 2.000 Pfadfinder mitgemacht haben. Gerade in der Corona-Zeit hätten sich viele Kinder und Jugendliche einsam gefühlt oder Angst gehabt. „Vielen Dank, dass ihr euch den Kindern in dieser so schwierigen Zeit so engagiert gewidmet habt“, sagte Akdeniz.

Pfadfinder der CPA-Marienhöhe

Zu CPA-Marienhöhe gehören über 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Es gibt zwölf Gruppen für Kinder und Jugendliche von 6–20 Jahren. Gruppenstunden finden 14-täglich sonntags statt. Außerdem gibt es Zeltlager, Lagerfeuer, Wandertouren, Geländespiele und weitere Aktivitäten. Weitere Informationen unter www.cpa-marienhoehe.de.

Christliche Pfadfinderschaft der Adventjugend (CPA)

Zur Christlichen Pfadfinderschaft der der Adventjugend (CPA) gehören über 3.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die in 180 Ortsgruppen organisiert sind. Das zugrundeliegende Pfadfinderkonzept nach Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, fördert das Miteinander in der Natur, erlebnispädagogische Maßnahmen, Förderung der Sozialkompetenz, das Übernehmen von Verantwortung, Umweltbewusstsein und somit die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen. Neben den regelmäßigen Gruppenstunden werden überregionale und internationale Pfadfinderlager ausgerichtet.

Pressemitteilung der Wissenschaftsstadt Darmstadt: 

https://www.darmstadt.de/nachrichten/darmstadt-aktuell/news/wissenschaftsstadt-darmstadt-zeichnet-jugendliche-und-junge-menschen-fuer-ehrenamtliches-engagement-aus




Adventisten besprechen im Gottesdienst das Thema „In Christus ruhen“

Unruhe und Angst gehen oft Hand in Hand. Das Leben in einer Welt, die die meisten Menschen rund um die Uhr in Atmen hält, kann zu Unruhe und Angst führen“, heißt es in der Einleitung des Bibelstudienhefts. Viele Menschen hätten Angst, Furcht und Sorge bezüglich der Zukunft, finanzieller Verpflichtungen oder der Beständigkeit von Beziehungen. Diese Ängste sollen in den Gesprächskreisen „frontal“ angegangen werden.

„Der Begriff der Ruhe ist in der Textur der biblischen Theologie allgegenwärtig. Ruhe ist mit Erlösung, Schöpfung, Sabbat … und mit so viel mehr verbunden“, so die Einleitung.

Titel einiger Wochenthemen

Die Titel einiger Wochenthemen lauten: „Leben in einer 24/7-Gesellschaft“; „Wurzeln der Ruhelosigkeit“; „Wiedergefundene Ruhe“; „Kommt her zu mir…“; „Ruhe finden durch Vergebung“; „Heilsame (Un-)Ruhe“; „Sabbatruhe – ein Geschenk Gottes“; „Sabbatruhe – ein Sozialauftrag“; „Der Frieden hinter dem Horizont“.

Bibelgespräch zum Wochenthema bei Hope TV

Der adventistische Fernsehsender Hope TV strahlt mit seinem Programm „die BIBEL. das LEBEN.“ jede Woche ein Bibelgespräch zu einem Wochenthema des Bibelstudienhefts aus: https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Großdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen

Die „Standardausgabe“ ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen „Standard Edition“. Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende, auch in Großdruck, sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen.

Das Studienheft zur Bibel (FiD-Ausgabe) ist eine im Auftrag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland von einem Arbeitskreis für den deutschsprachigen Raum bearbeitete Fassung der Standardausgabe. Die Wochenthemen behandeln dasselbe Thema, nur die Aufbereitung des Stoffes unterscheidet sich.

Bezug der Bibelstudienhefte: Advent-Verlag Lüneburg, Telefon 800 2383680 (Nummer kostenfrei innerhalb Deutschlands); bestellen@advent-verlag.de; aktuelles Bibelstudienheft (FiD-Ausgabe) unter https://advent-verlag.de/studienmaterial/studienheft-zur-bibel-fid-ausgabe/studienheft-zur-bibel-3/2021 bzw. Shortlink: https://bit.ly/2UIb4I7




Tschechische Regierung unterstützt klimafreundliches ADRA-Projekt in Syrien

Nach der Fertigstellung soll das saubere Wasser rund 13.000 Haushalte in ländlichen Gebieten außerhalb der Hauptstadt Damaskus erreichen. Das Projekt wird hauptsächlich vom Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Union (ECHO) finanziert und wurde nun durch die tschechische Regierung mit etwas mehr als 1,25 Millionen Kronen (48.000 Euro) unterstützt.

Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“

„In Syrien haben die Einwohner große Probleme mit der Stromversorgung, wie ich selbst auf meiner letzten Reise erfahren habe. Strom steht nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung, was unter anderem die Wasserversorgung beeinträchtigen kann. Der Einsatz von Solarzellen ist daher eine durchdachte Lösung, die dafür sorgt, dass die Wasserreinigung nicht plötzlich zum Erliegen kommt“, erläuterte Insa Deimann, Koordinatorin der humanitären Projekte von ADRA Dänemark in Syrien.

Im Jahr 2019 habe ADRA die Installation der Anlage ausgeschrieben, die Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“ filtern könne; eine Methode, um die Nitrate aus dem Wasser zu entfernen. Erst in der zweiten Ausschreibungsrunde sei ein qualifizierter Auftragnehmer gefunden worden. „Nicht viele Firmen in Syrien können die Umkehrosmoseanlagen zusammen mit den Solarzellen installieren, denn das Konzept ist im humanitären Sektor neu und innovativ“, so Deimann.

Das Hilfswerk würde dasselbe Filtersystem auch an anderen Orten in Syrien installieren, wenn es genügend Mittel für ähnliche Projekte erhalte, teilte ADRA Dänemark mit.

Zurückkehrende Binnenvertriebene stehen vor dem Nichts

Die Hilfe von ADRA komme vor allem Menschen zugute, die nach einer Vertreibung in ihre Kommunen zurückkehrten. Sie gehörten normalerweise zu den Verletzlichsten, weil sie vor dem Nichts stünden. Die Unterstützung von ADRA für die Wiederherstellung von Wassersystemen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen in verschiedenen Gebieten Syriens werde die Lebenschancen von Rückkehrern und Binnenvertriebenen verbessern, damit sie sich ein neues Leben aufbauen könnten, betonte die Hilfsorganisation.

Kofinanzierung

Im Rahmen des Partnerschaftsabkommens mit ECHO müssten Hilfsorganisationen einen Teil des für ihre Projekte benötigten Geldes selbst aufbringen, wenn der Europäische Hilfsfonds Millionenbeträge aufstocken solle. Dies werde als „Matched Funding“ bezeichnet.

Zusammen mit ADRA Schweiz, ADRA Tschechien, ADRA Dänemark und DANIDA (Danish International Development Agency) hat nun auch die tschechische Regierung einen Beitrag zum Gesamtbudget von knapp über 29 Millionen dänische Kronen (3,9 Millionen Euro) geleistet.

ADRA Netzwerk

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist das Hilfswerk der evangelischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten. Sinn und Ziel der Gründung war es, Gottes Menschenliebe durch entschiedenes Eintreten für Benachteiligte sichtbar zu machen, ohne daran Erwartungen oder Bedingungen zu knüpfen. Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 120 nationalen Landesbüros, die untereinander keine rechtlichen Verbindungen haben. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Mehr zu ADRA Dänemark www.adra.dk und ADRA Schweiz www.adra.ch




Südamerikanische Adventisten wollen künftig Frauen als Älteste in örtlichen Kirchengemeinden ordinieren

Die Umstände der Corona-Pandemie hätten es nötig gemacht, die Rolle der Gemeindeleitungen zu bekräftigen, so die dortigen Kirchenleiter. Zuvor hatte ein Ad-hoc-Ausschuss seit Dezember 2020 daran gearbeitet, Studien, Diskussionen und Umfragen durchzuführen und auszuwerten. In dieser Zeit sammelte das 19-köpfige Komitee Daten und befragte 1.800 lokale Kirchenleiter in der Region.

Zwei Schwerpunkte des beschlossenen Papiers

Das beschlossene Papier enthält zwei inhaltliche Schwerpunkte. Zum einen soll die Rolle der Kirchengemeindeältesten als geistliche Leiter gestärkt werden. Im Unterschied zu den hauptamtlich tätigen Pastoren fungieren Gemeindeälteste ehrenamtlich als Leiter einer örtlichen Kirchengemeinde. Das Papier schlägt auch Wege vor, wie Kirchengemeindeälteste unterstützt werden, damit sie ihre Rolle besser erfüllen können. Der zweite Schwerpunkt ist die Empfehlung, die Beteiligung von Frauen an der Leitung der örtlichen Kirchengemeinde zu bekräftigen, indem anerkannt wird, was sie bereits tun. Ein Teil dieser Anerkennung besteht darin, dass künftig Frauen als Kirchengemeindeälteste eingesetzt und gesegnet (ordiniert) werden dürfen.

Die SAD hat länger gebraucht als die meisten anderen teilkontinentalen Kirchenleitungen der Adventisten, um Frauen in der Kirchengemeindeleitung zuzulassen und zu ordinieren und sie damit den Männern in dieser Funktion gleichzustellen. In Nordamerika geschieht das seit 1975. Der Exekutiv-Ausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, das höchste Entscheidungsgremium zwischen den Vollversammlungen (Weltsynoden), beschloss 1984, Frauen als Kirchengemeindeälteste grundsätzlich zuzulassen, stellte es aber den teilkontinentalen Kirchenleitungen frei, diesen Beschluss für ihre Region zu übernehmen. Dies geschah nun durch die SAD.

Anerkennung von Frauen als geistliche Leiterinnen

Der Leiter der Abteilung Pastorendienste der SAD, Lucas Alves, teilte mit, dass Frauen noch eine Minderheit in den örtlichen Kirchenvorständen bilden, obwohl Tausende von ihnen wichtige Ämter innehaben und fast 54 Prozent der neuen Bereichsleiter in örtlichen Kirchengemeinden Frauen sind. Durch die Ordination zur Kirchengemeindeältesten soll ihre geistliche und administrative Leitungsfunktion anerkannt werden, so formulierten es SAD-Kirchenleiter. Auch Lucas Alves hält dies für eine positive Entwicklung. „Das Ergebnis der Ausweitung der Rolle von Frauen als Gemeindeleiterinnen wird zu einer Stärkung dieses Amtes führen.“

Adventisten in Südamerika

Das Gebiet der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Südamerika (Südamerikanische Division, SAD) umfasst die Länder Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, die Falklandinseln, Paraguay, Peru und Uruguay. In dieser Region mit ca. 345 Millionen Einwohnern leben 2,5 Millionen Adventisten, die sich samstags in über 14.000 örtlichen Kirchengemeinden versammeln.




Bildung im Fokus von ADRA Deutschland

Bildung befähige Menschen dazu, ihre Begabungen zu entdecken und zu entfalten. Durch gute Bildung lernten sie über Probleme selbstständig nachzudenken und Lösungen zu suchen. „Bildung ermöglicht den Menschen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihren Lebensunterhalt zu sorgen“, so Christian Molke, geschäftsführender Vorstand von ADRA Deutschland e.V.

Frauen mit Schulabschluss gut für Haushaltseinkommen

Bildung sei der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und wirke sich positiv auf die ganze Gesellschaft aus. Wenn beispielsweise alle Mädchen eine weiterführende Schule abschließen würden, läge das Haushaltseinkommen 45 Prozent höher gegenüber Frauen ohne Bildung, stellte Molke fest. Auch ginge die Kindersterblichkeit um fast die Hälfte zurück und Kinderhochzeiten würden sich um zwei Drittel verringern. Zudem gebe es fast 60 Prozent weniger Frühschwangerschaften mit problematischen Auswirkungen auf Mutter und Kind. Christian Molke verwies auf den UNESCO Global Education Monitoring Report 2020. Danach würden weltweit 258 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.

Bildungsprojekte für über eine halbe Million Kinder und Erwachsene

„Wir sind für die große institutionelle Unterstützung sehr dankbar. Mindestens genauso dankbar sind wir für die vielen privaten Spenden, die es uns erst ermöglichen, unsere Bildungsprogramme auf der ganzen Welt durchzuführen“ betonte Molke. In Somalia sei beispielsweise der Lehrplan aus einem ADRA-Modellprojekt für das ganze Land übernommen worden. Ebenso in Äthiopien. Dort habe ADRA ein Ausbildungsprogramm in Solartechnik eingerichtet. In Myanmar, wo der Militärputsch im Februar das ganze Land erschütterte, halte ADRA trotz aller Widerstände an einem landesweiten Bildungsprojekt zur Völkerverständigung fest. „In Serbien haben wir Roma-Familien bei der Berufsausbildung unterstützt“, informierte Christian Molke.

ADRA Deutschland im südhessischen Weiterstadt habe 2020 zehn Bildungsprojekte in Afrika, Asien und Europa betreut. Davon hätten über 545.000 Kinder und Erwachsene profitiert. „Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von über 41 Millionen Euro.“ Molke dankte dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Europäischen Kommission für ihre Unterstützung und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1986 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros.

Weitere Informationen: www.adra.de

 




ADRA Tschechien hilft nach Verwüstungen durch Tornado

Laut Mitarbeiter Radomir Spinka habe ADRA in der adventistischen Kirche in Břeclav, in der Nähe von Moravská Nová Ves, einem der vom Tornado betroffenen Dörfer, ein Zentrum eingerichtet, um die Nothilfe zu organisieren. ADRA Slowakei habe dem Team seinen Notfall-Bus zur Verfügung gestellt, um Hilfsmaßnahmen unterstützen zu können.

„ADRA arbeitet daran, Plastikplanen zum Abdecken von Dächern, Generatoren und viele andere Baumaterialien zur Verfügung zu stellen. Wir haben auch unsere psychosozialen Teams, um den Bewohnern jegliche emotionale Unterstützung anzubieten. Wie es aussieht, werden die Dörfer langfristige Hilfe benötigen“, sagte Spinka.

Bilder zur Hilfeleistung von ADRA Tschechien bei https://www.facebook.com/ADRACzechRepublic.




Britische Methodisten beschließen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare

Wie Pastor Klaus Ulrich Ruof (Frankfurt/Main), Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland, mitteilte, sei der Entscheidung ein pandemiebedingter auf zwei Jahre ausgedehnter Beratungsprozess vorausgegangen. Während der Konferenztagung der britischen Methodisten im Jahr 2019 war eine Vorlage angenommen worden, die daraufhin in den dreißig Distrikten der MCB beraten werden sollte. Unter dem Titel „In der Liebe eint uns Gott“ (God in Love Unites Us) ging es um vorläufige Beschlüsse zu „Ehe und Partnerschaft“. Darin wurden die Definition von Ehe, die Zulassung gleichgeschlechtlicher Eheschließungen sowie die Gewissensfreiheit handelnder Personen und die Hoheit von Gemeinden über ihre Gebäude im Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Eheschließungen für die Ordnung und Praxis der Kirche neu formuliert.

Außer einem Distrikt hätten alle anderen die Vorlage mit durchschnittlichen Mehrheiten von über 75 Prozent befürwortet, was sich auch im jetzt erfolgten Beschluss niederschlage. Mit dieser Entscheidung übernehme die Methodistische Kirche in Großbritannien die vor zwei Jahren vorläufig in Kraft gesetzten Beschlüsse in ihre Ordnung. Damit wären gleichgeschlechtliche Trauungen durch kirchliche Amtsträger und in Gebäuden der Kirche möglich, so Ruof.

Gewissensfreiheit garantiert

Die Beschlussfassung beinhalte eine Erweiterung der Definition von Ehe. In der neuen Ordnung ist die Ehe „eine lebenslange Verbindung von zwei Personen“. Die Uneinheitlichkeit in der Sichtweise zu dieser Frage schlage sich in einer Ergänzung nieder. Darin heißt es, dass dies „in zweierlei Weise“ verstanden werde. Für die einen könne die Ehe „nur zwischen einem Mann und einer Frau“ geschlossen werden. Andere seien der Überzeugung, dass die Ehe „zwischen zwei beliebigen Personen“ geschlossen werden könne. Im weiteren Beschlusstext betone die Kirche mit der Formulierung „die Methodistische Kirche bekräftigt beide Auffassungen“, dass es weiterhin unterschiedliche Überzeugungen gebe und diese nebeneinander Platz hätten.

In weiteren Klauseln werde nicht nur den pastoralen Amtsträgern, sondern allen handelnden Personen Gewissensfreiheit garantiert, sodass diese nicht gegen ihre Überzeugung gleichgeschlechtliche Trauungen durchführen oder begleiten müssten. In gleicher Weise sei den Gemeinden die alleinige Zuständigkeit für die eigenen Gebäude zugesichert, sodass in kirchlichen Gebäuden nicht gegen die mehrheitliche Überzeugung der Gemeinde eine gleichgeschlechtliche Trauung stattfinden könne.

Methodistische Kirche in Großbritannien

Die Methodistische Kirche in Großbritannien (The Methodist Church in Britain, MCB) ist aus der methodistischen Erweckungsbewegung um die Brüder John und Charles Wesley im 18. Jahrhundert in England hervorgegangen. Nach eigenen statistischen Angaben vom Oktober 2020 gehörten zur Kirche 164.000 bekennende, aktive Mitglieder in rund 4.000 Gemeinden in Großbritannien (ohne Nordirland). Laut statistischen Angaben des Weltrates methodistischer Kirchen zählen sich in Großbritannien insgesamt rund 300.000 Personen zur MCB.

Weitere Informationen: www.methodist.org.uk




Bayerische Adventisten bestätigen Kirchenvorstand und beschließen gleichberechtigte Segnung zum Pastorenamt

Die aus 110 anwesenden Abgeordneten aus 73 Kirchengemeinden und der Pastorenschaft tagende 21. Landesversammlung hat Pastor Wolfgang Dorn (50) für weitere vier Jahre als Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern in seinem Amt bestätigt. Vizepräsident und Finanzvorstand ist weiterhin Pastor Stefan Rebensburg (57). Als weiterer Vizepräsident wurde Pastor Martin Böhnhardt (42) ebenfalls wiedergewählt.

Die Delegierten sprachen Wolfgang Dorn mit 96 Ja- und 13 Nein-Stimmen ihr Vertrauen aus. Die Abstimmungsergebnisse für Stefan Rebensburg lauteten 102:6 und für Martin Böhnhardt 77:29. Die drei Geistlichen wurden erstmals 2013 mit der Leitung der Freikirche in Bayern betraut. Als Abteilungsleiter für die Adventjugend, dem Jugendverband der Freikirche, wählten die Abgeordneten Jakob Bartke (36) mit 96 JA- und 11 Neinstimmen.

Rechenschaftsbericht zeigt Stärken und Wachstumspotentiale
Den Vorstandswahlen vorausgegangen war die Vorlage des Rechenschaftsberichts über die zurückliegenden vier Jahre sowie Beglaubigungen für die Pastorinnen und Pastoren und die Mitarbeitenden im geistlichen Verwaltungsdienst. Zum Rechenschaftsbericht verwies Präsident Dorn auf die fünf Handlungsfelder der letzten Konferenzperiode: a) Stärkung der Ortsgemeinde, b) Befähigung der Pastoren, c) Fokussierung auf Kinder und Jugendarbeit, d) Unterstützung von Gemeindeaufbau und Evangelisation und e) Förderung von sozialem Engagement, Bildung und Erziehung.  Dabei erwähnte er auch beispielhaft drei Projekte, die nach seiner Überzeugung gelungen seien:  die Umsetzung eines evangelistischen  Kleingruppenkonzeptes, die Gründung einer adventistischen Grundschule in Nürnberg und die Aufnahme als Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern (ACK) durch deren Mitgliedskirchen. Allerdings machten ihm die rückläufigen Kirchenzugänge Sorge. Die Folgen des Corona bedingten Lockdowns und die Rückkehr der Kirchenmitglieder in reguläre Gottesdienste seien noch nicht absehbar. Auch hätten nur etwa 34 Prozent der Jugendlichen aus adventistischen Familien im Alter von 16 – 26 Jahren im Berichtszeitraum für ein Leben mit Christus durch eine Taufentscheidung gewonnen werden können. Nach der Vorlage des Berichtes erteilten die Abgeordneten dem Vorstand und Landesausschuss Entlastung.

Verfassungsanpassungen
Zu den weiteren Agendapunkten der Tagung gehörten notwendige Änderungen der Verfassung, der Wahl-, Geschäfts- und Schlichtungsordnung. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland in jedem der 16 Bundesländer als Körperschaft des öffentlichen Rechts registriert ist. Mit den Änderungen wurden die entsprechenden Ordnungen denen in den anderen Körperschaften angepasst. Außerdem wurde ein Geschäftsverteilungsplan eingeführt.

Historische Entscheidung zur gleichberechtigten Segnung von Pastoren
Einen mit Spannung erwarteten Antrag legten die jungen Pastoren Ralf Hartmann (Landshut) und Frederik Woysch (Wasserburg) den Delegierten vor. Es ging um die „vollumfängliche und einheitliche“ Gleichstellung in der Segnungspraxis von Frauen und Männern als Pastoren. Woysch und Hartmann legten eine gut recherchierte Geschichte der Frauenordination innerhalb der Freikirche vor und begründeten ihren Antrag für eine Ordination der Frau zum Pastorenamt mit ausführlich dokumentierten Hintergrundinformationen. Alle Unterlagen waren im Vorfeld allen Abgeordneten zugänglich gemacht worden.

Diskriminierung beenden
Die Entscheidungsvorlage entbehrte nicht einer gewissen Brisanz. Schon dreimal hatte sich das oberste Entscheidungsgremium der Freikirche (Weltsynode) in den letzten Jahrzehnten gegen die Frauenordination gewandt. In der intensiv geführten Aussprache im Anschluss an die Antragstellung zeigten sich die unterschiedlichen Positionen in dieser Thematik. Auf der einen Seite, so einige Beiträge, sei es an der Zeit, die Diskriminierung der Frau im Pastorenamt zu beenden. Die Ordinationspraxis der Freikirche sei insgesamt unbiblisch und spiegele eher römisch-katholische Ansichten wider. Die Bibel kenne die Segnung und die Beauftragung, aber keine Amtsordination. Die Segnung und Beauftragung richteten sich nach dem Willen des Heiligen Geistes und nicht nach dem Geschlecht.

Einheit der Kirche in Gefahr
Auf der anderen Seite wurde die Einheit der Kirche beschworen und der Antrag als ein Akt der Rebellion und Nichteinhaltung von bereits getroffenen Entscheidungen der höchsten Kirchenebene angesehen. Die überregionale Kirchenleitung der Adventisten für Nord- und Ostdeutschland (Norddeutscher Verband/NDV) war bereits durch die Weltkirchenleitung der Freikirche im Herbst 2019 wegen ihrer Ordinationspraxis verwarnt worden. Der bei der Tagung in Puschendorf anwesende Präsident der teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division/EUD), Mario Brito, warnte, dass womöglich die Büchse der Pandora geöffnet würde und man die Chance durch zu schnelles Vorgehen verspiele, andere Regionen mit ins Boot zu holen.

Die Zeit war reif
Auf den ersten Blick könnte sich dem der außenstehenden Betrachter ein Bild der Zerrissenheit der Kirche geboten haben. Und in der Tat, die unterschiedlichen Auffassungen in der Frage der Ordination der Frau zum Predigtamt sind nicht nur erkennbar, sondern erschweren auch das Gefüge der lokalen Kirchengemeinden. Doch für die anwesenden Delegierten schien die Zeit für eine eindeutige Richtungsentscheidung gekommen. Mit einer 2/3 Mehrheit (72:35) stimmten die Anwesenden dem vorgelegten Antrag zu und versahen ihn mit einem kleinen Zusatz, der deutlich machen sollte, dass es nicht nur „um eine bloße Rebellion“ ging.  So wurde die überregionale Kirchenleitung für Süddeutschland (Süddeutscher Verband/SDV) mit in die Verantwortung gebeten. Der Antrag lautet:

„Vorbehaltlich der Zustimmung des SDV segnen wir ab sofort alle Angestellten im geistlichen Dienst im Kontext der Bayerischen Vereinigung vollumfänglich unabhängig ihres Geschlechts und sehen diese Segnung als kirchenrechtlich verbindliche Ordination an.“

Damit scheint ein historischer Meilenstein gesetzt, eine Wende eingeläutet und ein deutliches Signal für andere Regionen der Freikirche abgegeben zu sein, so Pastor Matthias Grießhammer, einer der Delegierten.

Abteilung Frauen
Als weiteres Novum darf die Entscheidung angesehen werden, die Abteilung Frauen zukünftig nicht mehr wie bisher nur als Beauftragung, sondern als eigenständige Abteilung mit Sitz im Exekutivgremium (Landesausschuss) zu führen. Engagiert wurde der Antrag von Annelies Plep, Leiterin des Familienzentrums Arche Noah in Penzberg, eingebracht, dass „dafür eine Stelle bis zu 50% geschaffen wird“ und die Leitung der Abteilung mit einer Frau besetzt wird. Auch dieser Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit unterstützt.

Präsenzveranstaltung mit einem Schutz- und Hygienekonzept
Lange stand nicht fest, ob in der derzeitigen COVID-19 Situation, diese Konferenz überhaupt stattfinden konnte. Einmal war der Termin bereits verschoben worden. Mit einem streng verfolgten Schutz- und Hygienekonzept nach den Regeln der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Fürth wurde im Vorfeld die Durchführbarkeit besprochen und schließlich genehmigt. In der sonst mit 1.300 Sitzplätzen versehenen Konferenzhalle hatten mit Einhaltung des Mindestabstands und in Reihenbestuhlung max. 170 Personen Platz. Teilnehmer ab dem 16. Lebensjahr hatten während des gesamten Aufenthaltes innerhalb der Räumlichkeiten eine FFP2-Maske zu tragen, die nur bei Ansagen am Mikrofon abgenommen werden durfte. Jeder hatte einen festen Sitzplatz zugewiesen bekommen, der nicht getauscht werden konnte.

Besonders hervorzuheben ist die Bewirtung durch die Betreiber der Konferenzhalle. Es gab kein klassisches Mittagessen an Tischen und Stühlen. Vielmehr wurde ein Imbiss im Foyer des Hauses eingerichtet. Jeder konnte sich vegetarische Wraps, Brezen und Kuchen mitnehmen und im großzügigen Außenbereich oder auch in der Halle verspeisen. Ein Konzept, dass auch für zukünftige Tagungen durchaus nachahmenswert erscheint.

Adventisten in Bayern gehören zu einer weltweit organisierten Kirche
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern mit Sitz in München gehört als regionale Kirchenleitung zum Süddeutschen Verband (SDV) der Adventisten mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart. Zum ihm zählen als weitere regionale Kirchenleitungen, auch „Vereinigungen“ genannt, die Adventisten in Baden-Württemberg, Sitz Stuttgart, und in Mittelrhein (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) mit Sitz in Darmstadt. Der Süddeutsche Verband ist Teil der weltweiten Adventisten und untersteht der teilkontinentalen Kirchenleitung für West- und Südeuropa (Intereuropäischen Division/EUD)) in Bern/Schweiz. Diese wiederum gehört zur Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Adventisten in Silver Spring, Maryland/USA.




Friedensauer Professorin mit goldener Ehrennadel des DBfK ausgezeichnet

Reinhart war an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg Studiengangsleiterin im Fachbereich Christliches Sozialwesen. Aus dem Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin erwachsen, studierte sie Pädagogik und promovierte zum Thema „Die akademische Berufsausbildung in der Pflege aus der Sicht der Arbeitgeber“. Ihr Engagement führte zur Einführung der Pflegestudiengänge in Friedensau, wie des Studiengangs „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“, einer vierjährigen Pflege- und Fachausbildung mit Bachelor-Abschluss an der Theologischen Hochschule. Sie entwickelte auch ein erfolgreiches Konzept der hochschulzertifizierten Weiterbildung für Fach- und Pflegekräfte, teilte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule mit.

Hochschule Friedensau

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. 38 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.