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Umfrage zum ganzheitlichen Wohlbefinden von deutschen Adventisten in der Corona-Krise

Pastor Johannes Naether (Hannover), Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, weist in seinem Rundschreiben an die adventistischen Kirchenmitglieder in Deutschland darauf hin, dass die Corona-Pandemie immer noch ein beherrschendes Thema sei und den Lebens- und Glaubensalltag mehr diktiere, „als wir uns das vorstellen konnten“. Das Leben in den Ortsgemeinden leide, Kontroversen machten uns gereizter, nicht selten gebe es offene Konflikte und auch innerhalb von Familien träten massive Differenzen auf. „Als Kirchenleitung erfahren wir Zuspruch, aber auch deutliche Kritik wird geäußert mit dem Hinweis, dass Vertrauen in die Leitung der Kirche abnimmt.“

Freikirchenleitung erwartet wertvolle Handlungsimpulse

Die Freikirchenleitung wolle genau hinhören und lade deshalb ihre Mitglieder ein, an der Umfrage teilzunehmen, „deren Auswertung uns wertvolle Informationen geben kann, wie wir uns als gesamte Kirche den Herausforderungen in und nach der Pandemie stellen müssen“, so Naether. Die Freikirchenleitung wolle ihr zukünftiges Handeln an dem orientieren, „was unmittelbar aus den Gemeinden kommt“.

Die Umfrage sei anonym und erfülle alle Kriterien des Datenschutzes. Sie ist im Internet unter www.7da-studies.de zu finden.

Erste Umfrage 2020

Bereits von Ende April bis Anfang Mai 2020 fand eine ähnliche repräsentative Umfrage statt, an der 1.036 Adventisten teilnahmen. Damals schien die Corona-Pandemie und ihre Beschränkungen nur einen geringen Einfluss auf das seelische, geistliche und soziale Wohlbefinden der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zu haben. Siehe APD-Meldung vom 9. Juni 2020 unter  https://www.apd.info/2020/06/09/corona-mit-geringem-einfluss-auf-deutsche-adventisten/.




Buchrezension: Magnus Brechtken: Der Wert der Geschichte - Freiheit, Gleichheit, Teilhabe: Was wir aus den Kämpfen der Vergangenheit für die Zukunft lernen können

Zum Inhalt

Auf gut 300 Seiten mit Anmerkungen, Literaturnachweisen und Personenregister unternimmt der Autor und stellvertretende Direktor des Instituts für Zeitgeschichte einen strammen Spaziergang durch die letzten 400 Jahre und zeigt Entwicklungsstränge und Zusammenhänge großer gesellschaftlicher Themen. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Religion, das Geschlechterverhältnis, die Partizipation (gesellschaftliche Teilhabe), den Nationalismus, die Kriege und die Wirtschaftsordnung da. Im letzten Kapitel stellt der Autor zehn Lektionen für die Gegenwart vor. Sein Plädoyer: Mut zur Geschichte, weil darin Wissen und Erfahrung gebündelt zur Verfügung stünden, „denn wir haben im Rückblick über die Jahrhunderte nahezu alle Varianten menschlichen Handelns vor Augen“ (S. 9).

Im Zentrum der Erörterungen steht das zugrunde gelegte Menschenbild, auf das sich jede kulturelle Entwicklung aufbaut und das stets in der Gefahr steht, durch Ideologien überformt zu werden. Brechtken setzt sich in seinen Ausführungen stark für die Rationalität, die Aufklärung und die Vernunft als Prinzipien des Fortschritts ein. Eine Gefahr für die Zukunft sieht er im Aufkommen des Populismus, in der Wiedergeburt des Nationalismus, dem Einfluss des Religiösen auf die Politik und in einem unbestimmten Bedürfnis nach autoritärer politischer Führung (S. 10). Mit vielen Beispielen und Zitaten richtet er sich an den interessierten Laien, der aufgefordert wird, die Lektüre durch eigenes Denken weiter zu vertiefen.

Zum Punkt

Dabei muss man dem Autor nicht immer in seiner Argumentation folgen. Gerade seine Haltung zur Rolle von Religion ist einseitig und übersieht bei aller berechtigten Kritik an der politischen Einmischung die Funktion der moralischen Stabilisierung einer Gesellschaft. Denn ohne fest gegründete Ethik und Moral geht es nicht. Statt Glaubensgehorsam fordert der Autor unbedingte Rechtsgehorsamkeit. Doch reichen eine humanistisch gegründete Ethik und Moral aus, in (Staats-)Krisen zu bestehen, wenn beispielsweise eine sichere und objektive Rechtsstaatlichkeit nicht gegeben ist? Die deutsche jüngere Geschichte gibt der Aussage: „Die Notwendigkeit von Moral und Ethik ist selbstverständlich für jeden, der sich als Mensch versteht“ (S. 57) nicht recht. Im Gegenteil!

Auch manche vorgeschlagenen Lösungen für große wirtschaftliche Herausforderungen wie der Deutschlandfonds wirken zu einfach, um der gesellschaftlichen Komplexität gerecht werden zu können. So wirken auch die zehn Lektionen zum Abschluss etwas unglücklich platziert, weil sich deren Inhalte nicht stringent aus den Kapiteln davor ergeben. Sie lesen sich eher wie ein persönliches Sammelsurium an gutgemeinten Ratschlägen. Hier wäre weniger mehr gewesen und Raum zum persönlichen Schlussfolgern sicherlich angenehmer.

Fazit: Wer sich auf geschichtlich begründete Fakten samt einem humanistischen und europäisch zentrierten Welt- und Menschenbild einlassen will, der ist mit der Lektüre gut beraten und wird sicherlich Anregungen finden, weiter zu denken.

Claudia Mohr




Salomon-Inseln: Initiative für frische Lebensmittel hilft Familien

Da viele Menschen traumatisiert sind und sich nach den jüngsten Unruhen und Plünderungen nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen, kam die Organisation Church Agencies Network for Disaster Operation (CANDO) auf die Idee, ihnen frisches Obst und Gemüse zu bringen. ADRA ist Teil von CANDO, das von Australian Humanitarian Partnership, einer Einrichtung der australischen Regierung, finanziert wird. Die lokale Nahrungsmittelhilfe der CANDO-Partner wird wöchentlich fortgesetzt. Weitere Partner im Rahmen der CANDO-Zusammenarbeit sind die Evangelische Kirche der Südsee, Caritas Salomonen, die Anglikanische Kirche von Melanesien und die Vereinigte Kirche auf den Salomonen.

Spendenaufrufe bei Anglikanern und Adventisten

„Die Leiter der anglikanischen und adventistischen Kirchengemeinden gaben die Aufforderung an die Menschen weiter, freiwillig zu spenden, und ADRA übernahm mit Unterstützung von CANDO die logistischen Kosten für die Abholung aller Lebensmittel von den sechs großzügigen Ortschaften auf Guadalcanal“, so Stephen Tasker, Geschäftsführer von ADRA Solomon Islands. Wendy Ho, eine Vertreterin der Solomon Islands Chinese Association, dankte dem CANDO-Team für die Unterstützung, die es der chinesischen Gemeinschaft geleistet hat.




Katholische Kirche ruft zur Solidarität mit verfolgten Christen weltweit auf

„In den Gottesdiensten dieses Tages soll der Verbundenheit mit den Not leidenden Mitchristen vor allem in den Fürbitten Ausdruck verliehen werden. Auch sind die Gläubigen zum persönlichen Gebet für dieses Anliegen aufgerufen. In diesem Jahr stehen insbesondere die Christen in Vietnam im Fokus, die immer wieder staatlichen Repressionen ausgesetzt seien.

Gebetstag seit 2003

Der Gebetstag am 26. Dezember ist Teil der 2003 gegründeten Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, mit der die deutschen römisch-katholischen Bischöfe in ihren Kirchengemeinden, aber auch in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit auf die Diskriminierung und Drangsalierung von Christen in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen. Die Initiative besteht jeweils aus einer Arbeitshilfe, die eine Schwerpunktregion in den Blick nimmt, Solidaritätsreisen, Gesprächen mit politisch Verantwortlichen und Besuchen von Bischöfen aus bedrängten Ortskirchen.

Die diesjährige Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Vietnam“ kann kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/solidaritaet-verfolgten-bedraengten-christen-unserer-zeit-vietnam.html.




100-Tage-Aktion „Gebet für die Regierung“ der Evangelischen Allianz in Deutschland

„Gerade in Zeiten der kontroversen und oft sehr emotionalen Diskussionen wollen wir als Christen unsere Verantwortung im Gebet wahrnehmen“, so Dr. Reinhardt Schink, Generalsekretär der EAD. Dabei zitiert er einen Aufruf des Apostels Paulus in der Bibel: „Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde aufrufe, ist das Gebet, und zwar für alle Menschen. Bringt Bitten und Fürbitten und Dank für sie alle vor Gott! Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit. So ist es gut und gefällt Gott, unserem Retter.“ (1. Timotheus 2,1–3, Gute Nachricht Bibel).

Zu Beginn der 100 Tage des Gebets lädt die EAD am 3. Januar um 19 Uhr zu einem digitalen Auftakt ein. Am Mittwoch, 13. April 2022 gibt es einen gemeinsamen Abschluss der Aktion „100 Tage Gebet für die Regierung“. In den Tagen dazwischen bittet die EAD einzelne Christen, Kirchen und Gemeinden oder Ortsallianzen für die Regierung zu beten.

In dem Aufruf heißt es u.a.: „Beten wir konkret und namentlich für unseren neuen Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Ministerinnen und Minister der Regierung. Beten wir für die Abgeordneten unserer Wahlkreise und teilen ihnen mit, dass wir für sie beten – auch und gerade dann, wenn wir mit deren politischer Linie nicht einverstanden sind.“ Und weiter heißt es: „Beten wir, dass die neuen Abgeordnete sich gut einarbeiten. Dass es ein gutes und respektvolles Miteinander über die Parteigrenzen hinweg bei allen kontrovers zu diskutierenden Themenbereichen gibt. Beten wir um Bewahrung vor Machtmissbrauch und ein Handeln zum Wohle des Volkes im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott.“

Evangelische Allianz in Deutschland

Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) mit Sitz in Bad Blankenburg (Thüringen) ist ein eingetragener Verein, dem sich ein Netzwerk von Christen und Organisationen aus verschiedenen protestantischen Kirchen und Gemeinschaften zugehörig fühlt. Sie verantwortet u. a. die jährliche Allianz-Gebetswoche, die im kommenden Jahr vom 9.–16. Januar stattfindet (www.allianzgebetswoche.de). Die theologische Basis der Allianz ist das biblische Zeugnis von der Erlösung der Menschen durch Jesu Tod und Auferstehung. Zum Netzwerk der EAD gehören ca. 1000 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten. Arbeitsfelder der Allianzmitglieder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Aktivitäten in mehr als 370 Einrichtungen. Die EAD ist Mitglied der weltweiten Evangelischen Allianz, die mit 600 Mio. Mitgliedern in ca. 135 Ländern international die größte kirchliche Vereinigung nach der Römisch-katholischen Kirche ist. Die Evangelische Allianz wurde 1846 als weltweiter Verbund in London gegründet. Damit ist sie die am längsten bestehende, gemeindeübergreifende Verbindung evangelischer Christen. Mehr unter www.ead.de.




Adventisten ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule Friedensau

Durch diese Vereinbarung ist es möglich geworden, ab dem Sommersemester 2022 ein vollständiges Theologiestudium ohne Studiengebühren zu absolvieren. Denn bereits Ende 2020 beschloss die teilkontinentale Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa (Intereuropäische Division, EUD) eine Reform des Masterstudiengangs in Theologie, die ebenfalls mit einer Gebührenbefreiung für Studierende verbunden ist. Die beschlossenen Regelungen gelten auch für Studierende aus dem Gebiet der Intereuropäischen Division und bereits eingeschriebene Studierende.

Eine Hilfe bei anfänglicher Unsicherheit

„Es ist uns ein Anliegen, dass alle, die ein ernsthaftes Interesse haben, als Pastorin oder Pastor für die Freikirche zu arbeiten, das Studium zukünftig ohne finanzielles Risiko absolvieren können“, so Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbandes der Adventisten. Studierende der Theologie brauchen daher ab dem Sommersemester 2022 nur noch die Einschreibegebühren in Friedensau zu bezahlen, sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung.

Die Freikirche hoffe, dadurch auch solche Studierende zu gewinnen, die sich am Anfang des Studiums noch unsicher sind, ob das ihre Berufung sei, so Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes der Adventisten.

Erneuerte Studiengänge

Gleichzeitig mit der finanziellen Entlastung der Studierenden werden auch die Studiengänge in Theologie inhaltlich und konzeptionell erneuert. Bereits seit dem Wintersemester 2020 ist an der Theologischen Hochschule Friedensau ein veränderter Bachelor-Studiengang eingeführt worden, nach dessen Absolvierung bereits eine praktische Tätigkeit als Pastoralassistent/in in einer adventistischen Kirchengemeinde aufgenommen werden kann. Dazu würden wichtige Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden, so die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThH-Friedensau. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in sei der Weg frei für das Masterstudium Theologie. Für eine vollumfängliche Tätigkeit als Pastorin oder Pastor ist weiterhin ein Masterabschluss notwendig.

Auch ein reformierter Masterstudiengang Master in Pastoral Ministry wird eingerichtet. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein. Inzwischen liegt der von einer international besetzten Kommission erarbeitete Lehrplan für diesen Masterstudiengang vor. Wichtige Schwerpunkte darin sind die Fachgebiete Praktische Theologie und Missionstheologie. „Damit soll eine theologische Ausbildung gewährleistet werden, die nah an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und nah an den Herausforderungen einer säkularen Gesellschaft liegt“, so Hochschulrektor Professor Dr. Roland Fischer. Der neue Masterstudiengang soll von einem internationalen Kollegium gelehrt werden, das die verschiedenen Regionen West- und Südeuropas repräsentiert. Auch dieser Studiengang wird für Studierende, die eine Empfehlung für einen anschließenden Dienst als Pastorin oder Pastor von ihren nationalen Kirchenleitungen (Verbänden) erhalten haben, gebührenfrei sein.

Theologische Hochschule Friedensau

Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können derzeit acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Unter den ca. 200 Studierenden sind 30 Nationen vertreten. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de




Philippinen: Ungeimpfte Angestellte des adventistischen Krankenhauses in Manila müssen PCR-Test selbst bezahlen

Eine etwaige Abwesenheit werde mit dem verfügbaren Krankheits- oder Urlaubsguthaben verrechnet. Wenn dieses aufgebraucht sei, gelte laut dem Schreiben der Krankenhausleitung die Regel „keine Arbeit, keine Bezahlung“.

Im laufenden Dezember übernehme das Krankenhaus noch 50 Prozent der Kosten für die zweiwöchentlichen Tests der Ungeimpften. Ab Januar 2022 müssten die nicht geimpften Mitarbeitenden die gesamten Kosten für die Tests selbst tragen. Einem Bloomberg-Artikel zufolge kosten PCR-Tests in den Philippinen zwischen 52 und 86 Euro. Nach Angaben des philippinischen Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung verdienten Krankenschwestern und -pfleger in einem privaten Krankenhaus im Inselstaat durchschnittlich 175 Euro im Monat.

Die Entscheidung des „Adventist Medical Center Manila“ stehe im Einklang mit einer neuen Anweisung der Regierung, die am 1. Dezember in Kraft trat. Demnach müssten Unternehmen von ihren Angestellten verlangen, dass sie gegen COVID-19 geimpft sind.

Das adventistische 150-Betten-Krankenhaus in Manila hat 531 Angestellte. Pro Jahr werden dort 7.400 Patienten stationär und 85.500 ambulant behandelt.

Niedrige Impfquote auf den Philippinen

Impfstoffe gegen COVID-19 wären in der Hauptstadt Manila ausreichend verfügbar. Die Philippinen hätten jedoch mit 42,7 Prozent der Bevölkerung eine der niedrigsten Impfraten unter den großen Volkswirtschaften. Von den 35,5 Millionen Erwerbstätigen im Land waren nach Angaben der Regierung am 28. November 2021 nur 13,2 Millionen vollständig geimpft. Außerhalb der Hauptstadtregion Manila wurden weit verbreitete logistische Probleme, von der Lagerung über den Transport bis hin zur Verteilung, als Gründe für die niedrige Impfquote des Landes genannt.

Adventistische Weltkirchenleitung empfiehlt Impfung

Laut Erton Köhler, Generalsekretär der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, seien nach vorsichtigen Schätzungen bisher weltweit mindestens 17.000 Kirchenmitglieder an COVID-19 verstorben, darunter 773 hauptamtliche Mitarbeiter und Pensionäre.

Die Generalkonferenz hat am 25. Oktober 2021 eine Stellungnahme zur aktuellen Situation im Zusammenhang der Impfungen gegen Covid-19 herausgegeben. Danach bejaht und empfiehlt die adventistische Kirche, abgesehen von den Vorteilen eines gesunden Lebensstils und der Gesundheitsprävention, den verantwortungsvollen Einsatz von Impfstoffen als wichtige Maßnahme der Volksgesundheit, insbesondere im Falle einer Pandemie. Gleichzeitig respektiere die Kirche auch das Recht des Einzelnen auf Entscheidungsfreiheit für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollten. Bei der Abwägung der verschiedenen Optionen sollte allerdings berücksichtigt werden, „dass die Vorteile der Impfung über die eigene Person hinausgehen und zum Schutz der lokalen und globalen Bevölkerung insgesamt beitragen“ (s. auch die APD Meldung vom 1. November: https://www.apd.info/2021/11/01/adventistische-weltkirchenleitung-bekraeftigt-impfempfehlung/).

Ähnlich äußerte sich auch die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland in der 6-seitige „Stellungnahme zur Impfung gegen COVID-19 − theologische und medizinische Aspekte“ vom 4. Januar 2021. In Übereinstimmung mit dem Dokument ihrer Weltkirchenleitung erklären auch die deutschen Freikirchenleiter, dass die Impfung „eine Frage des Gewissens aber auch Geste der Nächstenliebe“ sei.

Sie betonen: „In der Beurteilung des Impfens müssen diese seltenen, aber möglichen Risiken mit den Risiken durch die jeweilige Erkrankung und deren Komplikationen ins Verhältnis gesetzt werden. Nach unserer Einschätzung ergibt sich bei den empfohlenen Impfungen eine eindeutige Bilanz zugunsten der Impfung. So gesehen besitzt das Impfen auch eine solidarische Komponente und Geste der Nächstenliebe.“

In einer Videobotschaft, die am 3. Dezember veröffentlicht wurde, bekräftigte die Freikirchenleitung diese Position und empfahlen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Die deutsche Stellungnahme vom Januar 2021 kann als Dokument heruntergeladen werden:

https://www.adventisten.de/utility/dokumente-und-stellungnahmen/

Der Videoclip vom 3. Dezember mit der Impfempfehlung ist bei YouTube unter dem Link https://youtu.be/X9yXTvmJ4dA zu sehen.




Paris: Adventistische Künstlerin wird 2022 eigene Werke im Louvre ausstellen

„Ich bin in einem bescheidenen Elternhaus aufgewachsen und habe immer davon geträumt, mehr zu wollen“, sagt sie. „Das ist es, was mich bis heute antreibt.“ Falk wuchs in einer Stadt in der Nähe von Vitória in einer bedürftigen Familie auf. Trotz ihrer bescheidenen Herkunft wurde sie von ihrer Großmutter Marmelina, eine Konditorin, und ihre Mutter Olga, eine Näherin, unterstützt. Ihre Bemühungen zahlten sich aus, denn sie wurde schließlich in das Programm für bildende Kunst an der staatlichen Universität von Espírito Santo aufgenommen.

Sie verbindet Theorie und Praxis in ihrem Unterricht

Raquel Falk ist seit 20 Jahren Lehrerin und hat fünf Jahre davon im adventistischen Schuldienst gearbeitet. Doch erst 2018 fasste sie den Entschluss, sich verstärkt der Aquarellmalerei zu widmen. Ihre Werke wurden in den Sozialen Medien vielfach geteilt. „Mein Ziel ist es, meine Schüler zu inspirieren“, so Falk. „Ich schlage Aktivitäten vor, die ihre kreative Seite ansprechen. Während wir die Theorie, die Kunstgeschichte und das Studium der Kunstbewegungen nicht außer Acht lassen, versuche ich, Theorie und Praxis in meinem Unterricht zu verbinden.“

Die Bildideen für die Ausstellung im Louvre

Falk kündigte an, dass sie für die Ausstellung im Louvre im kommenden Jahr zwei Gemälde entwerfen will, die vom Thema Tanzen inspiriert sind. Dies sei ein Thema, mit dem sie sich ausgiebig beschäftigt habe und das besondere und komplexe Techniken erfordert. „Die Idee ist, dass ein … Gemälde den Fluss der Farbe auf der Leinwand erforschen kann, ohne die realen Proportionen zu berücksichtigen“, erklärte sie. „Ich werde versuchen, die Leichtigkeit und Zartheit, die man bei Tänzern wahrnehmen kann, zu verarbeiten.“ Sie habe bereits mehrere Gemälde mit diesem Motiv ausgestellt.

Die Ausstellung im Louvre wird im Oktober 2022 stattfinden. Das Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt, das rund 615 000 Werke beherbergt, darunter Leonardo da Vincis Mona Lisa. Nach Angaben der Organisatoren werden schätzungsweise mindestens 30.000 Menschen die Abteilungen besuchen, in denen auch Falks Gemälde ausgestellt werden.




Adventistische Pfadfinder aus Darmstadt geben Friedenslicht weiter

„Unser Ziel ist, dass sich Frieden in Darmstadt und weltweit schneller verbreitet als irgendwelche Viren. Frieden ist ein aktiver Prozess, für den jeder etwas tun kann“, erläuterte Haiko Müller, Leiter der Marienhöher Pfadfinder. „Jeder kann mitmachten und das Friedenslicht weitergeben an Nachbarn, Freunde und genauso an Fremde als Symbol für gutes Miteinander und herzliche Wärme in unserer Stadt oder als Versöhnung nach einem Streit.“

Friedenslicht 3.000 Kilometer im Flugzeug unterwegs

Das Friedenslicht ist eine gemeinsame Aktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) und verschiedener Pfadfinderverbände. Sie existiert seit 1986. Das Friedenslicht wurde im November in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem von einem neunjährigen, einheimischen Mädchen entzündet und in einem Spezialbehälter mit dem Flugzeug nach Österreich gebracht. Von dort aus wurde es am dritten Advent mit Autos von Pfadfindern in ganz Europa verteilt. Die Marienhöher Pfadfinder fuhren am vergangenen Sonntag zu einer Autobahnraststätte bei Rüsselsheim und brachten das Friedenslicht nach Darmstadt.

„Wir wollen mit dem Friedenslicht ein Zeichen für Frieden setzen, für ein menschliches Miteinander über Grenzen hinweg – egal ob es Landesgrenzen oder Grenzen zwischen Menschen sind“, sagte Haiko Müller. Auf seinem Weg habe das Friedenslicht bis nach Darmstadt schon mehr als 3.000 Kilometer über viele Grenzen hinweg zurückgelegt. „Das Friedenslicht wird in allen europäischen Ländern und sogar in Nord- und Südamerika persönlich weitergegeben. Allein das verbindet uns mit so vielen verschiedenen Menschen und schafft eine Gemeinsamkeit“, so Müller.

Hintergrund der Aktion Friedenslicht

Pfadfinderinnen und Pfadfinder würden laut Müller aktive Friedensarbeit leisten. Sie suchten den Dialog mit Menschen anderer Überzeugungen. „Mit vielen Aktionen bekennen sie nicht nur ihren Glauben und ihre Überzeugung, sondern treten handelnd für Frieden und Gerechtigkeit ein.“ Durch internationale Begegnungen, etwa auf Zeltlagern, finde aktive Friedensarbeit statt. Pfadfinder lernten Pfadfinder aus anderen Ländern und ihre Kulturen als Beitrag zur Völkerverständigung kennen.

Die kleine Flamme aus einer der Krisenregionen der Erde biete einen konkreten Anlass, persönliche Wertvorstellungen und das, was Menschen verbinde oder trenne, neu zu überdenken. Aufbauend auf der Botschaft Jesu Christi wären die Aktionen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder bei der Weitergabe des Lichtes Ausdruck des Glaubens und Zeichen der Zuwendung zum Nächsten.

Weihnachts-Gottesdienst und Friedenslicht

Die Marienhöher Pfadfinder bringen das Friedenslicht am 24. Dezember in mehrere Weihnachts-Gottesdienste. Wegen Covid-19 könnten überall Weihnachts-Gottesdienste nur in kleinem Rahmen stattfinden. Deswegen biete die Adventgemeinde Darmstadt-Marienhöhe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine Live-Übertragung an. Jeder könne den Gottesdienst der Adventgemeinde auf YouTube ab 16 Uhr miterleben. Es gebe viel Musik sowie Geschichten für Kinder und für Erwachsene. Auf diese Weise komme laut Heiko Müller Weihnachten und das Friedenslicht in jedes Wohnzimmer.

Auf http://weihnachten.auf-der-hoehe.de/ gebe es weitere Informationen auch zum Friedenslicht sowie den Livestream am 24. Dezember um 16 Uhr. Dort sei auch ein digitales Friedenslicht zum Weitergeben zu finden.

CPA-Marienhöhe

Zur CPA-Marienhöhe gehören über 230 Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Es gibt zwölf Gruppen für Kinder und Jugendliche von sechs bis 20 Jahren. Gruppenstunden finden 14-tägig sonntags statt. Außerdem gibt es Zeltlager, Lagerfeuer, Wandertouren, Geländespiele und anderes mehr. Weitere Informationen auf www.cpa-marienhoehe.de.

Christliche Pfadfinderschaft der Adventjugend (CPA)

Zur Christlichen Pfadfinderschaft der der Adventjugend (CPA) gehören über 3.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die in 180 Ortsgruppen organisiert sind. Das zugrundeliegende Pfadfinderkonzept nach Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, fördert das Miteinander in der Natur, erlebnispädagogische Maßnahmen, Förderung der Sozialkompetenz, das Übernehmen von Verantwortung, Umweltbewusstsein und somit die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen.




Initiative der adventistischen Weltkirchenleitung zur Stärkung der psychischen Resilienz in der Pandemie

Die Initiative „Youth Alive“ biete Videogespräche sowie Vorträge zur psychischen Gesundheit, ein Betreuerprogramm, einen wöchentlichen Newsletter und Ressourcen wie Bücher, Artikel und Videos, die über das Online-Portal kostenlos zugänglich seien, sagte Katia Reinert (PhD, CRNP), stellvertretende Direktorin der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung und globale Koordinatorin von „Youth Alive“.

Die Ressourcen der Initiative basierten auf den neuesten Forschungsergebnissen zur psychischen Gesundheit sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen und seien für alle zugänglich, unabhängig von Ausbildung oder Erfahrung, so Reinert.

Video-Talks mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Videos auf Englisch, die Menschen auf der ganzen Welt erreichen sollen, behandeln Themen wie Depressionen und Ängste, Heilung emotionaler Wunden, Ausgewogenheit im Umgang mit den sozialen Medien, Essstörungen, Beziehungen und Trennungen sowie Selbstwertgefühl. Jede Folge dauert etwa eine halbe Stunde lang und enthält Interviews mit kompetenten Fachleuten und jungen Menschen, die ihre eigenen persönlichen Erfahrungen teilen, berichtet Adventist News Network (ANN), der Nachrichtendienst der adventistischen Weltkirchenleitung.

Medikamente, Therapie und Gebet

„Das gesamte Programm ist evidenzbasiert“, sagte Katia Reinert. „Und wir sind auch darauf bedacht, die Rolle des Glaubens bei der Bewältigung psychischer Belastungen zu berücksichtigen. In unseren Vorträgen über psychische Gesundheit sprechen wir ganz offen darüber, wie Spiritualität bei psychischen Problemen hilfreich sein kann und wie Gott eine Quelle der Hoffnung ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch Medikamente und professionelle Behandlung notwendig sein können. Das Gebet kann bei der Bewältigung hilfreich sein, aber das Gebet allein wird Depressionen oder Angstzustände nicht heilen, so wie auch Bluthochdruck oder Diabetes nicht unbedingt geheilt werden können. Spiritualität ist ein wichtiges Element des Programms, aber wir erkennen auch unsere Rolle als Individuen und die wichtige Rolle der medizinischen Behandlung an.“

Stigmatisierung psychischer Krankheiten unter Christen abbauen

Obwohl seit 2009 durch die Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung viele Anstrengungen unternommen wurden, um das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu stärken, war es für Reinert und die Initiative für psychische Gesundheit eine wichtige Priorität, das Stigma von psychischen Erkrankungen zu verringern und ein positives Umfeld zu schaffen. Dies gelte insbesondere für die Pandemiezeit und für alle, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen und das Gefühl haben, dass sie in einem offiziellen, kirchlichen Rahmen nicht verletzlich sein dürfen, so Katia Reinert.

„Es geht darum, eine heilungsfördernde Kultur zu schaffen“, erklärt sie. „Wir müssen dafür sorgen, dass es in Ordnung ist, über diese Dinge zu sprechen. Wir müssen die Menschen darüber aufklären, dass psychische Erkrankungen kein geistliches Problem sind; es ist kein Mangel an Glauben. Psychische Probleme sind für uns Menschen normal, vor allem in einer Zeit, in der Menschen in den letzten Monaten viel verloren haben. Wir müssen lernen, psychische Probleme, Ängste und Depressionen wie jede andere Krankheit zu behandeln“, so Reinert.




Erste Frau als Generalsekretärin der adventistischen Kirchenleitung in Kiribati gewählt

Derzeit ist Naomi Booia als Theologiedozentin am Fulton Adventist University College auf der Hauptinsel Viti Levu der Republik Fidschi tätig. Sie beendete ihr Studium in Fulton mit einem Bachelor of Arts in Theologie. Von 2013 bis 2016 arbeitete sie in der Kiribati-Mission und schloss 2018 ein Fernstudium beim Adventist International Institute of Advanced Studies (AIIAS) mit einen Mastergrad in Religion ab. Naomi Booia ist verheiratet und hat einen Sohn.

„In eine neue Rolle berufen zu werden, ist eine große Herausforderung für mich, aber nachdem ich über Gottes Führung in meinem Leben nachgedacht habe, bin ich nun zuversichtlich, diese Chance zu ergreifen“, äußerte die Theologin.

Wahl von Naomi Booia – „ein großer Erfolg für unsere Arbeit in Kiribati“

Maveni Kaufononga, Präsident der überregionalen Kirchenverwaltung, der Trans Pacific Union Mission, begrüßte die Ernennung. „Für mich ist dies ein großer Erfolg für unsere Arbeit in Kiribati“, sagte er. „Wir haben dort zu wenige Pastoren und Naomi wird ein Vorbild für unsere Frauen sein, die eine pastorale Rolle übernehmen, was die Arbeit in Kiribati voranbringen wird. Viele Frauen in Kiribati tragen zum Funktionieren der Regierung und des privaten Sektors bei; warum nicht auch in der Kirche?“

Siebenten-Tags-Adventisten in Kiribati

Im unabhängigen Inselstaat Kiribati mit 120.000 Einwohnern feiern mehr als 3.000 adventistische Christen in 20 Kirchengemeinden jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Sie unterhalten dort mit der Kauma Adventist High School ein Gymnasium. Die regionale Gebietskörperschaft „Kiribati Mission“ ist Teil der überregionalen Kirchenleitung, der „Trans Pacific Union Mission“, zu der die Adventisten auch auf Fidschi sowie in anderen Inselstaaten wie Samoa, die Salomonen, Tonga und Vanuatu gehören.




Kirchenleitung der Adventisten in Süddeutschland ermöglicht Ordination von Frauen zum Pastorendienst

Der Beschluss

Es wurde beschlossen, Anträgen von regionalen Landeskörperschaften der Freikirche (Vereinigungen) auf Ordination von Pastorinnen unter Wahrung der Souveränität der einzelnen Landeskörperschaften zuzustimmen und darüber hinaus den Vorstand des SDV zu beauftragen, sich dafür einzusetzen, dass die adventistische Weltkirchenleitung die Fragestellung in Bezug auf die Ordination von Pastorinnen nochmals aufnimmt. Zuletzt wurde bei der Weltsynode der Adventisten 2015 in San Antonio (Texas/USA) über diese Frage debattiert. Die Delegierten aus aller Welt stimmten mehrheitlich dagegen, dass die teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) diese Frage für ihr Gebiet selbstständig entscheiden können.

„Bei der Entscheidung für die gleichberechtigte Ordination von Frauen und Männern zum pastoralen Dienst hatten wir zwischen zwei konkurrierenden Werten abzuwägen: zum einen die Übereinstimmung mit dem Beschluss der Weltsynode von 2015, zum anderen das Recht auf Gleichbehandlung im Sinne unseres Glaubensartikels 14 [Die Einheit der Gemeinde Christi]“, so Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes. Er betonte, dass die Diskussion darüber in der Sache kontrovers aber in einer guten und vertrauensvollen Atmosphäre verlief. Der Beschluss wurde mit einer deutlichen Mehrheit verabschiedet.

Süddeutscher Verband (SDV)
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland besteht aus den überregionalen Kirchenleitungen in Norddeutschland (Norddeutscher Verband/NDV) mit Sitz in Hannover sowie in Süddeutschland (Süddeutscher Verband/SDV), mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart. Zum SDV mit 15.561 Mitgliedern und 222 Kirchengemeinden und Gruppen gehören die regionalen adventistischen Kirchenleitungen (Körperschaften des öffentlichen Rechts/KdöR) in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland (Mittelrheinische Vereinigung), Baden-Württemberg und Bayern. Weltweit gibt es fast 22 Millionen Adventisten in über 169.000 Kirchengemeinden und Gruppen (Annual Statistical Report 2020).




Großbritannien: Adventistischer Kurzfilm gewinnt zwei Auszeichnungen auf christlichem Filmfestival

Die auf dem Festival eingereichten Filme kamen aus zahlreichen Ländern, darunter Brasilien, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Thailand, Japan, Schweden, Spanien und die Schweiz. Die Jury setzte sich aus christlichen Medienfachleuten zusammen. Es wurden schließlich 26 Filme ausgewählt, die während des Festivals vom 15. bis 17. November im Whirled Cinema in London gezeigt wurden. „Die in diesem Jahr eingereichten Filme waren von hervorragender Qualität und zeigten eine echte kreative Kraft“, sagte Paul Syrstad, Filmemacher und Organisator der Veranstaltung. „Einige dieser Filme, sowohl Dokumentar- als auch Erzählfilme, behandeln extrem schwierige Themen, und sie tun dies mit echtem Takt und Anmut.“

Fathers, der Dokumentarfilm

Fathers ist ein warmherziger Dokumentarfilm, der zeigt, wie unterschiedlich und doch ähnlich Väter weltweit sind. Er wurde am 16. November gezeigt und von Adrian Duré, einem Produzenten und Filmemacher bei Hope Media Europe, gedreht. An der Produktion des Dokumentarfilms war ein internationales Team beteiligt, dessen Beiträge von Kuba bis Australien reichten. Auf die Frage nach der wichtigsten Botschaft antwortete Duré: „Vater zu sein ist ein Geschenk Gottes. Aber es ist auch eine ‚Schule‘ und eine großartige Gelegenheit zum Lernen. Es spielt keine Rolle, ob wir in Asien, Südamerika, Afrika oder Europa leben. Die Werte in unseren Familien sind die gleichen.“

Rico, der Film

Der 29-minütige Film Rico: Er hatte (fast) alles beruht auf einer wahren Geschichte. Dieser stellt den Dienst der adventistischen Gefängnisseelsorge dar und behandelt Themen wie Gewalt, Vergebung und Hoffnung. Rico spielt in Vidigal, einem der Hügel in Rio de Janeiro, Brasilien. Rico, ein Gangsterboss, wird in eine Tragödie verwickelt, welche die gesamte Geschichte seiner Familie und einiger anderer Menschen verändert. „Der Film soll auch das Mitgefühl für diejenigen wecken, die in gefährlichen Regionen leben und in solchen Situationen Familienmitglieder verloren haben“, so die Produzenten. Der Film gehe aber auch auf theologische Themen ein, indem er die Verbindung zwischen Vergebung und Hoffnung hervorhebe.

Der Film Rico kann auf portugiesisch auf der adventistischen Streaming Plattform Feliz7Play angesehen werden.




Krankenhaus Waldfriede erneut unter den meist empfohlenen Kliniken in Berlin

Die besten Empfehlungen gingen laut einer Umfrage der Berliner Tageszeitung Tagesspiegel unter den niedergelassenen Ärzten in Berlin abermals an die beiden Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe und das Brustzentrum des Krankenhauses. Ausgezeichnet wurden beide Abteilungen in den Bereichen „Gynäkologische OP bei gutartigen Erkrankungen“ sowie „Therapie bei Brustkrebs“. Ingo Bach, Chefredakteur für Gesundheitsprojekte beim Tagesspiegel, übergab beiden Chefärzten Dr. Florian Müller (Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe) und Dr. Barbara Brückner (Chefärztin des Brustzentrums) die entsprechenden Urkunden.

An der Umfrage des Tagesspiegels beteiligten sich knapp 2.400 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus Berlin, die insgesamt knapp 16.000 Empfehlungen abgaben. Das entspricht laut Tagesspiegel einer Beteiligungsquote von über 38 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse ergaben sich dabei aus zwei Datenbeständen, zum einen die Erfahrung (Fallzahlen), zum anderen das Renommee (Ärztebefragung).

Krankenhausvorstand Bernd Quoß freute sich über die erneute Auszeichnung und verwies darauf, dass das Krankenhaus Waldfriede nicht nur regional, sondern auch weltweit zu den besten Kliniken gehört (Auszeichnung der Zeitschrift Newsweek 2021, siehe APD-Meldung vom 29. April 2021 unter https://www.apd.info/2021/04/29/krankenhaus-waldfriede-in-berlin-gehoert-zu-den-besten-krankenhaeusern-in-deutschland-und-der-welt/) und allgemein einen sehr guten Ruf genießt.

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Stadtteil Zehlendorf und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV).

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum PrimaVita, die Privatklinik Nikolassee und das Desert Flower Center gehören.

Zur Webseite des Krankenhauses Waldfriede: www.krankenhaus-waldfriede.de.




Es begann mit zwei Kühen – die Erfolgsgeschichte einer Biobäuerin aus der Mongolei

Bekannte berichteten Enkhtuya von einem Projekt der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA). Es kam zu einem Treffen mit einer Genossenschaft. Dort hörte sie zum ersten Mal von ökologischer Landwirtschaft, wurde neugierig und beschloss, an mehreren Schulungen teil zu nehmen. Sie erhielt biologisches Saatgut sowie Dünger und begann das Gelernte anzuwenden.

Mit einem Unterstützungskredit aus einem Projektfonds kaufte Enkhtuya Gewächshäuser. Aus dem Gemüsegarten wurde eine kleine Landwirtschaft. Sie pflanzte Kohl, Bohnen, Kartoffeln, Sellerie, Petersilie, Zwiebeln, Knoblauch und Chili an. Bereits im ersten Jahr erntete sie laut ADRA Deutschland insgesamt 42 Tonnen.

Ausgezeichnet als beste Biobäuerin

Wie ADRA Deutschland berichtet, wurde Enkhtuya im letzten Jahr vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei als „beste Biobäuerin des Jahres“ ausgezeichnet. Das ermutigte sie, künftig verstärkt ökologische Landwirtschaft zu betreiben. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die ökologische Landwirtschaft voranzubringen“, betonte sie mit Blick auf ihr Unternehmen.

Auch ihre Familie profitiert von den gestiegenen Einnahmen. „Ein Teil unserer Gewinne aus dem Gartenbau werden für die Studiengebühren meines Sohnes verwendet. Außerdem möchte ich mein ökologisches Feld vergrößern und mehr über den ökologischen Landbau und seine Zertifizierung lernen“, sagte Enkhtuya.

Das ADRA-Projekt

In der nördlichen Mongolei haben sich Kleinbauern in Kooperativen zusammengeschlossen, um Bio-Lebensmittel zu produzieren. Sie werden in ihrem Vorhaben von ADRA und weiteren Organisationen unterstützt.

Landwirte lernen neue Anbaumethoden kennen, erhalten moderne Arbeitswerkzeuge und Bio-Saatgut, um ihnen den Übergang zu einer ökologischen Landwirtschaft zu erleichtern. Mit der Hilfe von ADRA wurden die ersten Zertifizierungsstellen für Bio-Produkte entwickelt und Absatzmärkte gefunden.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Adventistische Freikirchenleitung in Deutschland spricht sich für Impfungen gegen das Coronavirus aus

„Nach wie vor achten wir die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen als hohes Gut, glauben aber auch, dass wir als Organisation eine Verantwortung für unsere Mitglieder und die Gesellschaft haben. Evidenzbasiert ist die Impfung ein entscheidendes Mittel, um die Kontrolle über diese Epidemie zu erhalten. Von daher laden wir jeden ein, zu überlegen, ob es nicht sinnvoll sein könnte seine persönlichen Ansichten, die sicher auch begründet sind, im Interesse und im Dienst an der Gesellschaft und im Angesicht evidenzbasierter Fakten nochmals zu überdenken“, so formulieren es die Kirchenpräsidenten Werner Dullinger und Johannes Naether.

Im Videoclip kommt auch Professor Dr. med. Carsten Büning zu Wort, Chefarzt der Inneren Medizin am adventistischen Krankenhaus Waldfriede (Berlin-Zehlendorf). Er stützt die Impfempfehlung der Freikirchenleitung mit medizinischen Argumenten.

Mit ihrer Impfempfehlung steht die adventistische Freikirchenleitung in Deutschland im Einklang mit der adventistischen Weltkirchenleitung, die kürzlich ihre bestehende Impfempfehlung bekräftigt hat (siehe APD-Meldung vom 1. November): https://www.apd.info/2021/11/01/adventistische-weltkirchenleitung-bekraeftigt-impfempfehlung/

Der Videoclip der Freikirchenleitung ist bei YouTube unter dem Link https://youtu.be/X9yXTvmJ4dA zu sehen.

 

Translation in English:

Church Leadership in Germany takes position on fight against Covid-19

Due to the worsening Coronavirus situation in Germany, the leadership of the Seventh-day Adventist Church in Germany has decided to recommend vaccination against the virus in a video message to members of the Church.

„As before, we respect the individual’s freedom of choice as a high good, but we also believe that, as an organization, we have a responsibility to our members and society. Evidence-based vaccination is a critical tool to maintain control over this epidemic. Therefore, we invite everyone to consider whether it might not make sense to reconsider their personal views, which are certainly well-founded, in the interest and service of society and in the face of evidence-based facts,“ were the thoughts expressed by Church Presidents Werner Dullinger and Johannes Naether.

In the video clip, as the chief physician of internal medicine at the Adventist hospital Waldfriede (Berlin-Zehlendorf) and Ph.D. holder in medicine, Professor Carsten Büning also has his say. He supports the vaccination recommendation of the Church leadership with medical arguments.

With its vaccination recommendation, the Adventist Church leadership in Germany claims to be in line with the Adventist World Church leadership, which recently reaffirmed its existing vaccination recommendation.

The video clip of the Church leadership can be seen on YouTube under the link youtu.be/X9yXTvmJ4dA (please choose English subtitles).




Buchrezension: Bernd Greiner: Made in Washington – Was die USA seit 1945 in der Welt angerichtet haben

Auf 237 Seiten wird dem Leser dann detailliert und gründlich recherchiert die Vergehen der Supermacht kredenzt. Dabei werden etliche Angriffskriege und der versuchte Sturz missliebiger Regime, sowie der Krieg gegen den Terror anhand vieler historischer Beispiele offengelegt. In neun Kapiteln, mit Vor- und Nachwort, hageln dann die Grausamkeiten wie Gewehrgeschosse ins Leserbewusstsein. Das menschenverachtende Vorgehen und das völkerrechtlich strafbare Verhalten in Guatemala, Südvietnam, Indonesien, Lateinamerika und zuletzt Afghanistan schockieren denjenigen, der sich bisher eine positive Sicht von der US-Außenpolitik bewahrt hat. Folter inklusive.

Solidarität Fehlanzeige

Die Quintessenz der amerikanischen Ordnungspolitik ist desaströs. Die USA, bis an die Zähne mit Nuklearwaffen bestückt und strotzend vor Selbstgefälligkeit, sind dabei Meister der Einschüchterung und sprechen ausschließlich die Sprache der Macht. Die „Rücksichtslosigkeit… als Signatur amerikanischer Weltpolitik“ (S. 231) ist ohnegleichen und wird von Präsident George W. Bush auf den Punkt gebracht: „Us against them“. Unter diesen Gegebenheiten rät Greiner Europa dazu, unbedingt unabhängiger zu werden (S. 236) und aus dem Schatten des Imperiums herauszutreten.

Die geschichtlichen Momente, in denen die Welt nur knapp einem dritten Weltkrieg entkommen ist, lassen den Atem stocken. Nach einer Zeit des Abrüstens nahm das internationale Wettrüsten wieder Fahrt auf. Der Kalte Krieg hat seine Fronten verlagert. Außerdem gilt Qualität vor Quantität (S. 207). Das „Spezialgefängnis“ in Guantanamo existiert heute noch und Washington übt sich im Unschuldslächeln. Doch wer anders soll das Modell der westlichen Freiheit und der demokratischen Verfasstheit verteidigen? Russland oder China wohl kaum! Wer dann? Greiners Lösungsvorschlag einer friedvollen, internationalen Zusammenarbeit für eine gemeinsame Sicherheit klingt im Blick auf die Realpolitik des 21. Jahrhunderts fast zu utopisch, um wahr werden zu können.

Zum Punkt

Made in Washington ist eine hochaktuelle und zutiefst kritische Streitschrift gegen die Außenpolitik der USA der letzten 60 Jahre. Dabei stützt sich Greiner auf die Recherche seiner früheren Publikationen wie Krieg ohne Fronten (2007), die Kuba-Krise (2010), 9/11 (2011) oder Henry Kissinger (2020). Quellengestützt, faktenreich und nüchtern im Ton fügt Greiner historische Tatsachen aneinander, die es schwermachen, noch ein positives Bild der Supermacht zu haben. Greiner argumentiert dabei nicht, sondern er sortiert und sondiert. Dabei beschreibt er neben den harten Fakten der Aufrüstung auch die psychische Verfasstheit einer Nation, die den Größenwahn gefrühstückt zu haben scheint und die für eine Selbstkorrektur nicht mehr erreichbar ist. Allerdings sollte man bei der Lektüre beachten, dass der Autor – von 1989–2018 ein Mitglied des Hamburger Instituts für Sozialforschung – in den 1980er Jahren dem Beirat des Zentrums für Marxistische Studien und Forschung sowie dem Zentrum für Marxistische Friedensforschung angehörte. Beide Einrichtungen wurden von der inzwischen aufgelösten Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) mitfinanziert. Dieser Umstand schmälert nicht den Wert seines Buches, zumal der Autor durch zahlreiche Veröffentlichungen seine Kompetenz unter Beweis gestellt hat, könnte aber seine zuweilen sehr pauschale USA-Kritik erklären. Ein Buch, so spannend wie ein James Bond-Krimi und ebenso rau.

Claudia Mohr




Kinder in Kirchengemeinden schützen: Mitgliederversammlung der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF)

Rechtsanwalt Oliver Gall, der Leiter des Fachbeirats „Sexueller Gewalt begegnen“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, beschrieb zunächst die grundsätzliche Bedeutung des Themas. Rechne man die Dunkelziffer ein, müsse man von 240.000 Fällen von Kindesmissbrauch im Jahr allgemein in Deutschland ausgehen. Eine Herausforderung für die Arbeit in Kirchengemeinden sei, dass soziale Nähe im Gemeindekontext Tätern den Missbrauch erleichtern könne, wenn man nicht präventiv dagegen vorgehe. Deshalb betreibe seine Kirche aktive Vorbeugung, mit einem Verhaltenskodex für Mitarbeitende, Publikationen und Schulungen. Wenn ein Missbrauchsfall gemeldet wird, ist bundesweit ausschließlich der Fachbeirat für dessen Bearbeitung zuständig. „Keine Weisungsbefugnis durch die Kirchenleitung, finanzielle Unabhängigkeit und absolute Vertraulichkeit der Gespräche mit den Opfern“ nannte Oliver Gall als einige der prägenden Merkmale der Arbeit des Fachbeirats.

Christian Rommert vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG – Baptisten und Brüdergemeinden) stellte das Konzept seiner Freikirche vor, die seit 2008 „Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde“ ist. Seit 2018 gibt es eine von Rommert mitentwickelte Anlaufstelle für Opfer sexueller Gewalt, bei dessen Betrieb der BEFG mit einer unabhängigen externen Einrichtung zusammenarbeitet. Für Gemeinden sei es wichtig, für das strategische Vorgehen von Tätern sensibilisiert zu werden und Gegenstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Hier gibt es im BEFG umfassendes Material. Bischof Harald Rückert berichtete über Prävention und Intervention in der Evangelisch-methodistischen Kirche. Die Kirche hat verschiedene Materialien wie einen „Notfallplan“ herausgegeben. Für Missbrauchsopfer gibt es mehrere Kontaktstellen. Gemeinden, in denen Missbrauch stattgefunden hat, können externe Beratung in Anspruch nehmen.

In der anschließenden Diskussion schilderten Vertreterinnen und Vertreter anderer VEF-Kirchen über ihre Schutzkonzepte. Es wurde deutlich, dass die Bünde präventiv gut aufgestellt sind. Hinsichtlich der Intervention bei Missbrauchssituationen will die VEF prüfen, wie ein gemeinsames Vorgehen aussehen könnte, das ein – von den Kirchen unabhängiges – geregeltes Verfahren gewährleistet.

Politisches Engagement und Theologische Ausbildung

Konstantin von Abendroth, der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung, stellte aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit dar. Eines der Themen, mit denen er sich zurzeit vertieft befasst, ist der Einsatz gegen Antisemitismus. Prof. Dr. Michael Kißkalt, Rektor der Theologischen Hochschule Elstal (BEFG), berichtete in der Mitgliederversammlung über die Treffen der von ihm geleiteten VEF-Arbeitsgruppe „Theologische Aus- und Weiterbildung“. Vertreterinnen und Vertreter aller freikirchlichen Ausbildungsstätten tauschen sich dort aus. „Die Hochschulen müssen immer wieder neue Wege gehen, um Menschen für das Studium und auch den pastoralen Dienst in den freikirchlichen Gemeinden zu begeistern“, so Kißkalt. Beliebt seien aktuell Studiengänge, in denen Theologie mit einem anderen Fachgebiet, etwa der Sozialen Arbeit, kombiniert wird. Ein fundierter theologischer Schwerpunkt sei für den Gemeindedienst jedoch unerlässlich.

Über die VEF

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, an. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie Evangelisation und missionarischem Gemeindeaufbau, gesellschaftlicher Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung.

Weitere Informationen: www.vef.de




Evangelische Landeskirchen, Gemeinschaften und Freikirchen im Vergleich

Wie Julia Steinkühler in der aktuellen Ausgabe von SI Kompakt schreibt, entstünden durch die sinkende Bindungskraft der Menschen an die evangelische Kirche und den zunehmenden Mitgliederschwund viele Probleme in den örtlichen Gemeinden. In der Studie werde danach gefragt, wie die Gemeinden mit dieser Situation umgehen und welche Handlungsperspektiven sie dahin gehend wahrnehmen. Ebenso würden die Folgen für ihr Selbstverständnis und die Einschätzung eigener Entwicklungsmöglichkeiten beleuchtet.

Breit angelegte Studie

Es handele sich dabei um eine breit angelegte repräsentative Studie, die alle Gliedkirchen der EKD umfasse. Darüber hinaus konnten erstmals auch evangelische Freikirchen und landeskirchliche Gemeinschaften befragt werden. Das wäre in Deutschland in dieser Form bislang einmalig und biete ganz neue Möglichkeiten, die religiöse Vielfalt der evangelischen Gemeinden darzustellen und diese miteinander zu vergleichen. Daneben sei es gelungen, neue Gemeindeformen wie die Fresh-X-Bewegung für die Teilnahme an der Studie zu gewinnen. Damit wäre es gelungen, erste Erkenntnisse zu sammeln, ob mit den alternativen Formen von Kirche den zunehmenden Herausforderungen in den Parochialgemeinden entgegengetreten werden könne.

 Neben der Befragung in den 20 Landes- und Gliedkirchen der EKD wurden Stichproben bei den landeskirchlichen Gemeinschaften aus dem Bereich des Gnadauer Gemeinschafts-verbandes genommen. Bei den freikirchlichen Gemeinden handele es sich hauptsächlich um jene, die als Mitglieder und Gastmitglieder der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) angehören, darunter die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Darüber hinaus wurden die Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker) und das Apostelamt Jesu Christi (Neuapostolische Kirche) in die Untersuchung einbezogen. Auch zwei konfessionelle Freikirchen, die Evangelisch-altreformierte Kirche und die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), konnten befragt werden. Insgesamt ergibt sich damit eine Stichprobe von 16 verschiedenen Freikirchen.

Stärkere Mitgliederbindung

Erste Analysen hätten gezeigt, so Steinkühler, dass die evangelikalen Gemeinden eine stärkere Mitgliederbindung und insgesamt ein aktiveres Gemeindeleben aufweisen als die Gemeinden der evangelischen Landeskirchen. Das äußere sich beispielsweise in den Teilnahmezahlen an den Gottesdiensten und regelmäßigen Gemeindeaktivitäten. Während in den evangelischen Landeskirchen nur rund 3 Prozent der Kirchenmitglieder am wöchentlichen Gottesdienst teilnehmen, seien dies in den Freikirchen 40 Prozent und in den landeskirchlichen Gemeinschaften 57 Prozent. Auch die Beteiligung der evangelikalen Gemeinden an sozialen und humanitären Projekten außerhalb ihrer Gemeinde sei höher als in den Landeskirchen. Ebenso würden öfter Aktivitäten für die eigenen Gemeindeglieder, wie gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge oder Wochenenden organisiert.

Attraktive Angebote

Viele freikirchliche Bewegungen wären beliebt, weil sie den Menschen attraktive Angebote machten. Sie stellten sich vielfältig auf und böten für alle Altersgruppen und Lebenskontexte spezifische Aktivitäten an, die dazu führten, dass sich die Menschen auch langfristig an die jeweilige Kirche oder Gemeinde binden. Man müsse hier jedoch zwischen den verschiedenen Freikirchen differenzieren, gab Julia Steinkühler zu bedenken. Während vor allem pfingstlerisch-charismatische Bewegungen starken Zuspruch erhielten, würden die konfessionellen Freikirchen, wie die Altreformierte Kirche und die SELK, aber auch zum Teil klassische Freikirchen, wie die Mennoniten oder die Herrnhuter Brüdergemeine, den gleichen Trend der sinkenden Mitgliederzahlen wie die Gemeinden der Landeskirchen aufweisen, wenn auch in einem geringeren Ausmaß.

Aktive Mitglieder

In der Datenauswertung werde laut Steinkühler ersichtlich, dass die Landeskirchen durchschnittlich zwar deutlich mehr Mitglieder pro Gemeinde aufweisen als die evangelikalen Gemeinden, es sich jedoch oftmals um passive Mitgliedschaften handele. Das zeige sich nicht nur am prozentualen Anteil der aktiven Mitglieder in der Gemeindeleitung, sondern auch im Anteil der Ehrenamtlichen in den Gemeinden, der in den landeskirchlichen Gemeinschaften um ein Neunfaches und in den Freikirchen um ein Fünffaches höher sei als in den Landeskirchen. Auch der durchschnittliche Zeitaufwand der Leitungsmitglieder für die Gemeindearbeit wäre in den Landeskirchen deutlich geringer als in den evangelikalen Gemeinden.

Man müsse hier jedoch auch berücksichtigen, dass die Verbindlichkeit der Mitgliedschaft in Freikirchen aufgrund der eigenen bewussten Zugehörigkeitsentscheidung stärker sei als in den Landeskirchen, zu denen ein Großteil der Mitglieder aufgrund von Kindestaufe gehöre. Zudem hätten die Gemeinden in den Landeskirchen mehr hauptamtliches Personal und eine Verwaltung auf mittlerer Ebene, die Arbeiten erledigen, die in freikirchlichen Gemeinden mit weniger Personen durch Ehrenamtliche erfolgen müsse.

Weitere Auswertungen der Studie sind im Internet unter https://www.siekd.de/evangelikale-gemeinden zu finden.

Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI)

Das SI ist 2004 aus der Zusammenführung des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Bochum mit dem Pastoralsoziologischen Institut der Landeskirche Hannovers hervorgegangen. Es begleitet und kommentiert aktuelle Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und es forscht, publiziert und referiert über Gegenwart und Zukunft sozialer Gerechtigkeit, wobei Perspektiven von Kirche und Religion in der Gesellschaft beleuchtet werden.

Weitere Informationen unter https://www.siekd.de




Orange Day – die Stimme gegen Gewalt gegen Frauen erheben

Jede dritte Frau weltweit von Gewalt betroffen

Gegenwärtig hat weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben in irgendeiner Form Gewalt erfahren. Dazu zählen häusliche Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Belästigung am Arbeitsplatz, digitale Belästigung, Hassreden, psychologischer Missbrauch, Stalking, Mobbing, Kinderheirat, weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde und Femizide.

Initiative enditnow®

Im Jahr 2009 wurde von der Frauenabteilung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Hilfsorganisation ADRA die Initiative enditnow® ins Leben gerufen. Sie wird inzwischen von allen Abteilungen der Kirche unterstützt. enditnow® ruft dazu auf, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit endgültig beendet werden soll. Außerdem solle die Position der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu Gewalt gegenüber Frauen bekannt gemacht werden. Die Kampagne möchte Menschen weltweit sensibilisieren, mobilisieren und andere Initiativen dazu einladen, diesem globalen Problem entgegenzutreten.




Adventist in die Leitung des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg gewählt

Hansjörg Günther war in den letzten Jahren im Erzbistum Berlin in vielfältigen Aufgaben der Bistumsverwaltung, in der Aus- und Fortbildung und zuletzt 10 Jahre in der Personalleitung tätig. Seit Oktober 2021 ist der Soziologe und promovierte Theologe Leiter der Zentralen Servicestelle Ökumene im Erzbistum Berlin. Zugleich ist er Beauftragter für den Dialog mit dem Judentum. „Angesichts der Diversität der Gesellschaft“ so Günther nach seiner Wahl, „ist es gut, dass der Ökumenische Rat eine so große konfessionelle Vielfalt repräsentiert. Damit bieten die Kirchen viele Zugangsmöglichkeiten für Menschen aus unterschiedlichsten Milieus. Auch innerhalb der Ökumene freue ich mich auf einen Dialog auf Augenhöhe.“

Dietmar Päschel leitet den Konvent der adventistischen Kirchengemeinden in Berlin und ist aktuell Vorsitzender der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft der Freikirchen in Berlin-Brandenburg. Sein theologisches Interesse gilt dem kontemporären Christentum im urbanen Umfeld sowie dem Verhältnis von Christentum und Judentum, zu dem er auch Veröffentlichungen vorgelegt hat.

Günther und Päschel folgen auf Bischof Emmanuel von Christoupolis (Vorsitzender) von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland und Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel (stellv. Vorsitzende) von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), die nach zwei Amtsperioden satzungsgemäß nicht noch einmal kandidieren konnten.

Ökumenischer Rat Berlin-Brandenburg

Der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) ist ein regionaler Bezirk der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Zum ÖRBB gehören 33 Mitgliedskirchen, zu denen neben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und dem Erzbistum Berlin auch zahlreiche orthodoxe Kirchen, Freikirchen sowie weitere christliche Kirchen zählen.




Auswärtiges Amt berichtet über humanitäre Hilfe von ADRA im Jemen

Die Lage im Jemen beschreibt das Auswärtige Amt so: „Von insgesamt 30 Millionen Einwohnern Jemens benötigen 21 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Die Hälfte der jemenitischen Bevölkerung ist laut den Vereinten Nationen zur Mitte 2021 von einer akuten Hungerkrise betroffen. Folgen der Unterernährung sind insbesondere für Kinder dramatisch: Das Immunsystem wird geschwächt und ansteckende Krankheiten verbreiten sich schneller. Laut UNICEF stirbt alle 10 Minuten ein Kind in Jemen an einer vermeidbaren Krankheit. Jedes Jahr gibt es neue Choleraausbrüche, seit Anfang 2016 haben sich mehr als eine halbe Millionen Menschen in Jemen mit Cholera infiziert.“ Die Corona-Pandemie habe die Lage im Jemen weiter verschärft. So hätten viele Staaten ihre Unterstützungszahlungen für Jemen angesichts der eigenen schwierigen wirtschaftlichen Lage reduziert. Das gelte nicht für Deutschland, das für das laufende Jahr 200 Millionen Euro für den Unterstützungsplan der UN bereitgestellt habe, mit dem auch Nichtregierungsorganisationen wie ADRA gefördert würden.

Flexible Arbeitsweise von ADRA

Zur Arbeitsweise von ADRA heißt es in dem Bericht: „ADRA passt seine Unterstützung immer an die konkreten örtlichen Gegebenheiten an. Gibt es beispielsweise schon ein Krankenhaus, das aber beschädigt ist oder dem es an Ausstattung mangelt, dann stellt ADRA die Funktionsfähigkeit des Krankenhauses wieder her. Wo es keine Infrastruktur gibt, arbeitet ADRA mit mobilen Teams. Sobald die grundlegende Versorgung gewährleistet ist, übergibt ADRA die Einrichtungen an Akteure der Entwicklungszusammenarbeit – und die weitere Förderung wird durch das BMZ übernommen. So wird ein fließender Übergang von kurzfristiger humanitärer Hilfe in die längerfristige Betreuung durch die Entwicklungshilfe gesichert.“

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.

Originalbericht des Auswärtigen Amtes über die Arbeit von ADRA im Jemen unter https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/humanitaere-hilfe/huhi-jemen/2496418




Christenverfolgung und Religionsfreiheit im Fokus

Der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel (Berlin), sagte in seinem Vortrag, dass drei von vier Menschen weltweit in einem Land lebten, in dem die Religionsfreiheit verletzt werde. Leider nehme diese Zahl aktuell sogar noch zu. In 70 Staaten gebe es menschenrechtswidrige Blasphemiegesetze und in elf Ländern drohe bei einer

Abkehr von der Mehrheitsreligion sogar die Todesstrafe. Es sei deshalb enttäuschend, dass das Amt des Sonderbeauftragten der Europäischen Kommission für Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der EU bisher nicht neu besetzt worden sei. Der bisherige Amtsinhaber Christos Stylianides war im September nach nur vier Monaten im Amt ausgeschieden, um als Minister in die griechische Regierung einzutreten. Bis heute ist noch kein Nachfolger ernannt worden. Grübel war Schirmherr des Kongresses.

Open Doors: Konvertiten wird in Deutschland nicht geglaubt

Der Pressereferent von Open Doors Deutschland, Ado Greve, lenkte in seinem Vortrag den Blick auf Deutschland. Asylsuchende, die einen muslimischen Hintergrund haben und Christen geworden sind, hätten es hierzulande schwer. Denn ihnen werde nicht geglaubt, wie eine Open-Doors-Befragung von 133 Gemeinden ergeben habe. Von den 5.207 betreuten Konvertiten wurden von 2017 bis Mai 2021 trotz vorgelegter Glaubensbescheinigung 2.045 durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnt. 1.400 von ihnen wurden anschließend erneut durch Verwaltungsgerichte abgelehnt. 99 Konvertiten wurden abgeschoben. Greve sprach von einem „Ruf der Verzweiflung“ der Betroffenen, die beklagten: „Uns wird nicht geglaubt.“

Verfolgte Frauen – vergewaltigt und anschließend verstoßen

Die Verfolgung von christlichen Frauen geschieht oft versteckter als die von Männern, so Helene Fisher (Deckname), Spezialistin für geschlechtsspezifische Verfolgung bei Open Doors International, bei ihrem Kongressvortrag. Sie hat für Open Doors analysiert, wie sich die geschlechtsspezifischen „Druckpunkte“, die Christen aufgrund ihres Glaubens erleben, bei Männern und Frauen unterscheiden. So erlebten Männer vor allem körperliche Gewalt, wirtschaftliche Schikanen und würden häufig inhaftiert. Frauen seien von sexueller und körperlicher Gewalt sowie Zwangsheirat betroffen. Der Status und die Rollen von Männern und Frauen in der Gesellschaft bestimmten die Form, wie Druck ausgeübt werden könne, so Fisher. Es gebe somit nur wenige Frauen, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis säßen. Ihr Gefängnis sei zumeist „Stigma und Scham“. Frauen würden unabhängig von ihrer Religion in Kriegen vergewaltigt, beispielsweise 2013 im Bürgerkrieg in Zentralafrika. In den christlichen Gemeinden hätten die Betroffenen dort als Eheverbrecherinnen gegolten und seien oftmals verstoßen worden. Den Frauen werde somit ihr Platz in der Kirche und in der Familie verwehrt, so Fisher: „Die Reaktion des Umfelds kann genauso so viel Schaden zufügen wie die Verfolgung selbst.“

Jahrbücher zur Christenverfolgung und Religionsfreiheit erschienen

Der 860-seitige Doppelband mit dem „Jahrbuch Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2021“ sowie dem „Jahrbuch Religionsfreiheit 2021“ ist erschienen. Die beiden Jahrbücher gibt es als Buch, sie können aber auch kostenlos im Internet heruntergeladen werden.

Die gedruckte Fassung erscheint im Verlag für Kultur und Wissenschaft. Beide Jahrbücher sind in einem Wendebuch zusammengebunden. Jedes Jahrbuch beginnt auf einer anderen Seite des Umschlags.

Die Jahrbücher werden von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit und den Religionsfreiheitsarbeitskreisen der drei deutschsprachigen Allianzen, der Deutschen Evangelischen Allianz, der Schweizerischen Evangelischen Allianz und der Österreichischen Evangelischen Allianz von Thomas Schirrmacher, Martin Warnecke und Uwe Heimowski herausgegeben.

Kostenloser Download beider Bücher:

„Jahrbuch Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2021“

https://iirf.eu/journal-books/german-yearbooks/jahrbuch-verfolgung-und-diskriminierung-von-christen-2021/

„Jahrbuch Religionsfreiheit 2021“

https://iirf.eu/journal-books/german-yearbooks/jahrbuch-religionsfreiheit-2021

 




5.000 Euro für Kinder in Tansania

Kooperation zwischen Hochschule und Gymnasium

Laut der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule bestehe seit Februar 2019 zwischen dem Roland-Gymnasium und der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg ein Kooperationsvertrag. Absicht des Vertrages sei es, den Schülerinnen und Schülern den Blick zu öffnen für Herausforderungen, denen Kinder und Jugendliche in anderen Teilen der Welt ausgesetzt seien. Die internationale Arbeit der Hochschule, insbesondere die Arbeit in Tansania, biete hierfür beste Anknüpfungspunkte. Seit vielen Jahren würden mehrere Dörfer im Bezirk Longido (Region Arusha/Tansania) bei Entwicklungsprojekten unterstützt. Derzeit wären es der Neubau von Vor- und Grundschulen sowie die Wasserversorgung der Schulen und Dörfer.

Benefizkonzert und Töpferwaren

Außer in Zeiten von Corona würden jährlich Hochschul-Mitarbeiter und Studierende zu Projekteinsätzen nach Tansania fahren. Bei einer Reise seien auch Vertreter des Burger Gymnasiums dabei gewesen. Sie hätten hautnah erleben können, wie Entwicklungs-zusammenarbeit funktioniere. Diese Erfahrungen und die Berichte darüber wirkten laut Hochschule wie ein Katalysator. Die Schülerinnen und Schüler des Roland-Gymnasiums fingen den Ball auf und seien nun mit großem Enthusiasmus dabei, die „Eine-Welt-Projekte“ mit ihren Möglichkeiten voranzubringen. Seit einiger Zeit werden Spenden über eine eigene Schülerfirma bei interkulturellen Projekten gesammelt. Verschiedene Aktionen konnten verwirklicht werden. So entstand die Idee, dafür auch ein Benefizkonzert zu veranstalten und den Erlös zu spenden. In der Keramikwerkstatt werden Töpferwaren hergestellt und auf Basaren für den guten Zweck verkauft. Private Sponsoren und regionale Unternehmen spendeten zusätzlich. Nach und nach kam die Summe von 5.000 Euro zusammen, die nun übergeben werden konnte.

Ein Wohnheim für 50 Mädchen der Massai

„Mit diesem Geld wird zunächst der Bau eines Wohnheims für die Schülerinnen der Grundschule in Karao/Tansania unterstützt“, so Dozent und Projektleiter Dr. László Szabó von der Theologischen Hochschule Friedensau. Der Bau sei dringend erforderlich, um zu gewährleisten, dass 50 Mädchen aus der Volksgruppe der Massai die Schule besuchen können. Sie wohnten zu weit von der Schule entfernt, als dass sie täglich den Schulweg bewältigen könnten. Das Wohnheim ermögliche ihnen Zugang zur Bildung und eröffne Wege in ein späteres qualifiziertes Berufsleben. Das Projekt werde von der adventistischen Kirche in Tansania getragen. Das Roland-Gymnasium in Burg sowie Dozenten und Studierende der Hochschule leisteten zusätzliche Unterstützung. Weitere Spendenaktionen seien geplant.

Roland-Gymnasium

Das Roland-Gymnasium in Burg wurde 1842 gegründet. Dort werden zurzeit 805 Schülerinnen und Schüler von 67 Lehrkräften unterrichtet. Die Schule pflegt internationale Kontakte mit einer Schule in Polen und einer weiteren in Frankreich. Sie bietet somit in beide Länder einen Schüleraustausch an. Weihnachts- und Abschlusskonzerte der Abiturienten gehörten zur Schultradition, sowie auch sportliche Veranstaltungen wie der Roland Cup und der Roland Lauf. Informationen: https://www.br-g.de/

Friedensau

Friedensau ist ein 1899 von den Siebenten-Tags-Adventisten gegründeter Ort. Auf dem Gelände einer einstigen Wassermühle entstanden in wenigen Jahren eine „Industrie- und Missionsschule“, ein Sanatorium und ein Seniorenheim. Von 1922 bis 2001 war Friedensau eine selbstständige politische Gemeinde mit eigenen Gemeindevertretern und eigenem Bürgermeister. Heute ist es mit seinen etwa 450 Einwohnern Teil der Verwaltungsgemeinschaft Möckern. Zu Friedensau gehört die Theologische Hochschule, an der staatlich anerkannte Bachelor- und Masterstudiengänge in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie zum Teil berufsbegleitend absolviert werden können. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de und www.friedensau.de.




Adventisten und Klimawandel

Bereits 1992 verabschiedete die adventistische Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) eine Erklärung mit dem Titel „Sorge um die Schöpfung“ in der es u.a. heißt: „Echter Fortschritt bei der Bewahrung unserer Umwelt lässt sich nur um den Preis persönlicher und gemeinsamer Anstrengungen erreichen.“ 1995 veröffentlichte sie mit der Stellungnahme „Die Gefahren der Klimaveränderung“  einen Aufruf an die „Regierenden der Industriestaaten“, die Klimaziele des UN-Klimagipfels von Rio de Janeiro von 1992 einzuhalten und darauf hinzuwirken, den CO²-Ausstoß dauerhaft zu reduzieren und eine öffentliche Diskussion über die Risiken einer Klimaveränderung zu fördern. Ferner bekräftigt die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten darin „ihr Eintreten für einen einfachen, gesunden Lebensstil, bei dem die Menschen sich nicht in den Kreislauf von unbegrenztem Konsum und unbegrenzter Abfallproduktion hineinziehen lassen. Sie rufen zur Achtung vor der Schöpfung, zur Beschränkung einer Ausbeutung der Rohstoffe in der Welt und zur Wiederentdeckung unserer wirklichen Bedürfnisse auf.“ Ähnlich lautende Erklärungen wurden auch in den folgenden Jahren veröffentlicht. Nachstehend einige Schlaglichter auf Sichtweisen und Aktivitäten der adventistischen Kirche im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimawandel.

Lebensweise und Nachhaltigkeit

Eine vegetarische Ernährung leistet einen signifikanten Beitrag für ökologische Nachhaltigkeit, wie Dr. Joan Sabaté, Professor für Ernährung und Epidemiologie an der Loma Linda University School of Public Health in Kalifornien/USA herausfand. Eine Auswertung von 49 Forschungsstudien bestätige, dass sich eine vegetarische und vegane Ernährung positiv auf die Treibhausgasemissionen sowie Wasser- und Landnutzung auswirke, so Dr. Sabaté. Die Loma Linda Universität ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Bei der bereits Ende 2019 veröffentlichen Auswertung in der internationalen Fachzeitschrift Advances in Nutrition (Fortschritte in der Ernährung) sieht Dr. Sabaté in der Nahrungsmittelproduktion die Hauptursache für erhöhte Treibhausgasemissionen. Sie verbrauche 70 Prozent des Frischwassers und sei für 80% der weltweiten Entwaldung verantwortlich. Neben einer Verbesserung der landwirtschaftlichen Technologie und der Verringerung der Lebensmittelabfälle als mögliche Lösungen für diese Umweltprobleme schlägt er eine Umstellung auf eine ovo-vegetarische und vegane Ernährung vor.

Bei der Auswertung der 49 Studien stellte Sabaté weiter fest, dass eine Umstellung von den derzeitigen Ernährungsnormen auf ovo-vegetarische und vegane Ernährung die Treibhausgaswerte um durchschnittlich 35%, die Landnutzung für die Nahrungsmittelproduktion um durchschnittlich 42% und den landwirtschaftlichen Wasserverbrauch um durchschnittlich 28% reduzieren würde. „Viele andere Studien haben die gesundheitlichen Vorteile der vegetarischen und veganen Ernährung klar nachgewiesen. Diese Analyse bestätigt, dass die Umstellung auf diese Ernährungsformen auch erkennbar umweltfreundlich ist“, so Sabaté.

Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit unter Adventisten in Deutschland

In einer Umfrage unter Adventisten in Deutschland im Jahr 2020 zum Thema Nachhaltigkeit gaben die Befragten mehrheitlich an (58 Prozent), dem Thema auch im Gemeindeleben mehr Raum geben zu wollen. Des Weiteren zeigten die Ergebnisse auch die Überzeugung, jeder trage Verantwortung für die Umwelt (95 Prozent Zustimmung). Auch sei der Klimawandel eine konkrete Bedrohung unserer Lebensgrundlage (86 Prozent Zustimmung). 91 Prozent seien bereit, ihren Lebensstandard zugunsten der Umwelt einzuschränken. Zwei Drittel der Antwortenden würden sich sogar in die Pflicht nehmen lassen.

Auch in punkto Glaube und Nachhaltigkeit ergebe sich ein sehr eindeutiges Bild: über 90 Prozent glaubten, dass es der christliche Auftrag sei, die Schöpfung zu bewahren, dass Nachhaltigkeit dem Willen Gottes entspreche und dass sie eine Form von Nächstenliebe sei. Auf der anderen Seite gebe es kaum noch Zustimmung für Positionen, die die Verantwortung allein Gott überlassen oder Nachhaltigkeit gar als Ablenkung von Aufgaben wie der Evangeliumsverkündigung oder des sozialen Engagements sehen.

Arbeitskreis „Nachhaltig glauben“

Um eine nachhaltige Arbeitsweise der Verwaltungen und Institutionen der Freikirche zu fördern, wurde der Arbeitskreis „Nachhaltig glauben“ gegründet, der dazu konkrete Vorschläge ausarbeitet. Bei den Empfehlungen für mehr Nachhaltigkeit im Büroalltag der Angestellten in den Kirchenverwaltungen geht es um Themen wie a) Schulung der Einkaufsverantwortlichen, b) Bezug von zertifiziertem Ökostrom, c) vollständige Abschaltung der Geräte bei längerem Nichtgebrauch, d) Verwenden des Tonersparmoduls, e) Schulung der Reinigungskräfte und f) (regelmäßigen) Hinweisen zum Umweltschutz im Büro. Der Arbeitskreis empfiehlt darüber hinaus sechs Beschaffungskriterien, wenn es um Materialien im Büro geht. So soll bei der Anschaffung von Büromöbeln, Büromaterial, Raumtextilien und Hygienepapier auf das „Blauer Engel“ Siegel geachtet werden. Für Geräte sei das „TCO-Siegel“ oder „Energy Star“ zu beachten und bei Büromöbeln „Quality Office“ und/oder das „FSC Siegel“. Beim Kauf von Kaffee, Tee und Kakaoprodukten sollte das Etikett „fairer Handel“ berücksichtigt werden und bei Lebensmitteln das „anerkannte Biosiegel“. Auch solle weniger Papier verbraucht werden.

 Die „fünf F“

In einem Beitrag für die Kirchenzeitschrift Adventisten heute, Ausgabe Juni 2020, zitierte der Geschäftsführende Vorstand der adventistischen Hilfsorganisation ADRA Deutschland, Christian Molke, die „fünf F“ einer nachhaltigen Lebensweise: „1. Weniger Fleisch: Der größte Brocken in der schlechten Umweltbilanz des Menschen ist der Tierhaltung geschuldet. 2. Fass: Ein etwas sperriges Bild, doch ein etwas bescheidenerer Wohnstil rechnet sich – ökologisch. 3. Fliegen: Mit jeder Fernreise per Flugzeug wird ein gewaltiger Fußabdruck hinterlassen. Der ist zwar nicht unbedingt größer, als wenn allein mit dem Auto verreist wird. Aber ein Urlaub mit der Bahn oder in nähergelegene Ferienorte könnte eine Alternative sein.  4. Fahren: Fahrgemeinschaften bilden, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder mit dem Rad fahren. 5. Forderungen an den Staat zum Klimaschutz stellen.“

Beispiele von ADRA-Aktivitäten

Die adventistische Hilfsorganisation ADRA berücksichtigt ebenfalls Belange des Klimaschutzes. Beim jüngsten Weltklimagipfel in Glasgow bot ADRA zusammen mit der Tropenwaldstiftung Oro Verde und der Welthungerhilfe eine Veranstaltung zum Thema Klimaresilienz an.

 Mosambik: ADRA gewinnt nationalen Preis für Nachhaltigkeit

In Mosambik wurde ADRA kürzlich mit dem Energy Globe Award für ihre solarbetriebenen Wasserkioske in der Gemeinde Mocuba im Zentrum Mosambiks ausgezeichnet. ADRA war eines von mehr als 200 Ländern, die sich an dem globalen Wettbewerb beteiligten. Berichten zufolge gingen mehr als 30.000 Bewerbungen ein.

Zu den Projektkategorien gehörten Erde, Feuer, Wasser, Luft, Jugend und nachhaltige Start-Ups, die nachhaltige Nutzung der Ressourcen des Planeten demonstrieren und zur Umwelterziehung beitragen. Das Projekt von ADRA betraf die Gemeinde Mocuba, in der mindestens 80 Prozent der Bevölkerung verunreinigtes Wasser für ihre Grundbedürfnisse nutzten. Dies stellte ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar, wie Cholera und andere durch Wasser übertragene Krankheiten. Anstelle der üblichen Handpumpen und Bohrungen, installierte ADRA drei Wasserkioske, die aus wiederverwendeten Schiffscontainern gebaut wurden. Zwei der drei Kioske werden mit erneuerbarer Energie betrieben, und das Pumpen erfolgt mit Solarenergie.

Das Ziel von ADRA war es, die Nutzung von Wasserkiosken als sichere und nachhaltige Trinkwasserquellen in den betroffenen Gemeinden zu fördern. Diese Wasserkioske bereiten das Wasser auf, um den Gemeinden über ein unternehmensbasiertes Marktmodell langfristig einen zuverlässigen Zugang zu sicherem Trinkwasser zu ermöglichen. Dank der neuen solarbetriebenen Kioske erhalten jetzt mehr als 5.000 Haushalte sauberes Wasser für den Grundbedarf. Die Kioske bieten darüber hinaus auch Arbeitsplätze und Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Hygieneartikeln für die Gemeinden.

 Fidschi-Inseln, Somalia und Vietnam: mehr Lebensqualität durch Solarenergie

Mit Hilfe von Solaranlagen und Solarkochern hat ADRA Deutschland die Energieversorgung von 500 Haushalten auf Vanua Balavu, einer der Inseln Fidschis, auf ökologische und effiziente Weise verbessert. Die Solaranlagen ermöglichten den Familien eine kostengünstige Beleuchtung in den Abendstunden, wodurch sich ihre Lebensqualität verbessere und die Kinder mehr Zeit zum Lernen hätten. Durch die Solarherde seien die Frauen beim Kochen keinen schädlichen Dämpfen mehr ausgesetzt, wie bei den zuvor verwendeten offenen Kochstellen. Die Solaranlagen ersetzten außerdem die bis dahin verwendeten Dieselgeneratoren. Zudem erhielten die Dorfbewohner mit der Einführung von Fischfarmen die Möglichkeit, sich besser zu versorgen und ihre Erwerbsmöglichkeiten zu erweitern. Umweltschutz und im Besonderen der Schutz der Küstengebiete würden durch diese Umstellungen zusätzlich gewährleistet.

Auch in Somalia ermöglichte ADRA in einem großangelegten Projekt den Zugang zu nachhaltiger und erschwinglicher Energie für 100.000 Haushalte. Mit der Installation von Photovoltaikanlagen sowie von energiesparenden Kochherden verbesserte sich die Lebensqualität der Menschen. In Vietnam veränderten sich ebenfalls durch erneuerbare Energien die Lebensumstände von ethnischen Minderheiten in abgelegenen Gebieten nachhaltig zum Positiven. ADRA vermittelt dort den Kleinbauern zudem Kenntnisse zu Klima und Umwelt, Waldschutz, klimaresistenten landwirtschaftlichen Techniken und erneuerbaren Energiemodellen.

 ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Adventistischer Künstler in Australien schafft Meisterwerke zu Themen aus der Bibel

„Ich würde meinen Stil wohl als eine moderne Interpretation traditioneller biblischer Bilder beschreiben“, sagt er. „Ich möchte, dass meine Kunstwerke eine kraftvolle und dramatische visuelle Darstellung der Bibel … sind“. McKay ist Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Port Macquarie im australischen Bundesstaat New South Wales. Er arbeitet hauptberuflich als Künstler, der seine Werke in seinem Atelier an der Ostküste Australiens schafft. „Glücklicherweise habe ich es geschafft, meine Kunst zum Beruf zu machen“, erklärt er.

 McKays Werdegang

„Seit ich mich erinnern kann, habe ich immer in der einen oder anderen Form Kunst gemacht, so dass es unvermeidlich war, eine Karriere in der bildenden Kunst anzustreben“, so McKay. „Im Laufe meiner Karriere habe ich mich in vielen Berufen versucht. Dazu gehören Schildermalerei, Siebdruck, Airbrush auf Autos, die Herstellung von Repliken von Artefakten und römischen Schwertern in Museumsqualität.“ Eine Zeit lang malte McKay viele Bilder mit düsteren Themen. Dann beschloss er, diese Welt hinter sich zu lassen und widmet sich seit etwa zwölf Jahren dem Evangelium. So haben sich sein Stil und seine Themen weiterentwickelt.

Römische Leidenschaften

McKay, der sich von den großen Meistern der Renaissance inspirieren ließ, besitzt eine umfangreiche Sammlung römischer Antiquitäten. Wenn McKay nicht malt, geht er gern seiner römischen Leidenschaft nach – er stellt Schwerter her oder erforscht, erweitert und katalogisiert seine Sammlung römischer Antiquitäten. „Ich plane, meine römische Sammlung in Schulen und Universitäten hier in Australien zu Bildungszwecken zu zeigen. Ich möchte sie mit anderen teilen und interessierte Menschen aufklären“, sagte er.

 Zwei Bildbände über das Evangelium

Was seine berufliche Tätigkeit betrifft, so berichtet McKay, dass er derzeit an zwei Bildbänden für den kirchlichen Verlag Signs Publishing arbeitet – einem über das praktische Leben mit Gott und einem über die Bibel von Genesis bis Offenbarung. „Es ist ein wunderbares Projekt, an dem ich beteiligt bin“, sagte er. „Sie werden sowohl in einem traditionellen als auch in einem digitalen Format erhältlich sein und für jeden Pastor oder Laien eine spannende und nützliche Ressource zur Verbreitung des Evangeliums darstellen.“

Mehr über den Künstler: www.philmckay.com

 




Freikirchenleiter der Adventisten gratuliert der neuen EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus

„Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass diese Aufgabe bereits zum zweiten Mal einer Frau übertragen wurde“, schreibt Dullinger. „Wir wissen uns verbunden durch die gemeinsame Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Deutschen Bibelgesellschaft.“

Nicht nur in Deutschland stünden „wir als Kirchen“ gemeinsam vor den immensen Herausforderungen unserer Zeit. Bei deren Bewältigung werde es kaum gelingen, den Bedürfnissen der Menschen auf allen Gebieten immer zufriedenstellend begegnen zu können. Gerade deshalb sei es umso wichtiger, selbst Halt zu finden in den Worten unseres Herrn Jesus Christus: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28, 20) In diesem Sinne wünsche Dullinger der neuen Ratsvorsitzenden für ihre „anspruchsvollen Leitungsaufgaben viel Kraft und die Führung unseres Gottes“.

Zur Person

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, wurde mit 126 von 140 abgegebenen Stimmen von der in Bremen digital stattgefundenen EKD-Synode  zur Ratsvorsitzenden der EKD gewählt. Sie folgt auf Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der nicht für eine weitere sechsjährige Amtszeit kandidierte. Seit November 2015 war Annette Kurschus bereits stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD.

Die erste Frau als EKD-Ratsvorsitzende war von 2009 bis 2010 Landesbischöfin Margot Käßmann. Die EKD ist eine Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 20,2 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 13.200 Kirchengemeinden.




Arbeitsbelastung von Frauen durch Coronapandemie gestiegen

Die Coronapandemie hat zur Überlastung der Frauen beigetragen. Die McKinsey-Studie Woman in the Workplace vom September 2021 zeigt, dass mehr Frauen als Männer über Erschöpfung, Burnout und den Druck, mehr zu arbeiten, berichten. Frauen, die sich dafür entscheiden, außer Haus zu arbeiten, müssen sich zusätzlich um den Haushalt kümmern. Das Problem ist, dass unbezahlte Hausarbeit oft nicht als Arbeit wahrgenommen und übersehen wird, obwohl sie genauso herausfordert wie eine bezahlte Arbeit. In der einschlägigen Literatur wird das chronische Müdigkeitssyndrom als ein wachsendes Phänomen bei Frauen sowohl in armen als auch in wohlhabenden Ländern beschrieben.

Emotionale Arbeit

Hinzu kommt die „emotionale Arbeit“. Sie wird definiert als der Prozess des Managements von Gefühlen und Äußerungen, um die emotionalen Anforderungen einer Aufgabe zu erfüllen und andere Menschen glücklich und zufrieden zu machen, obwohl man sich selbst nicht so fühlt. Frauen fühlen sich oft innerlich unter Druck gesetzt, auf jeder Ebene der Verantwortung erfolgreich zu sein. Wenn sie das gesetzte Ideal nicht erreichen, können leicht Gefühle der Unzulänglichkeit oder Schuldgefühle entstehen, was zu Angst und Stress führt.

Reaktion der adventistischen Kirche

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist sich dieser Tatsache bewusst. Heather-Dawn Small, Leiterin der Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung (mit Sitz in Silver Spring/Maryland, USA), sagt: „Wir haben über die Jahre versucht, unsere weiblichen Kirchenmitgleider zu unterstützen, indem wir sie befähigt haben, ihre Zeit besser einzuteilen, die Bedeutung des Delegierens zu betonen und gleichzeitig die Selbstfürsorge zu fördern. Wenn Frauen erkennen, dass es wichtig ist, sich geistig, körperlich, emotional und sozial um sich selbst zu kümmern, können sie ihr Arbeitspensum besser bewältigen.“ Die Abteilung Frauen der Weltkirchenleitung hat zur Anregung einen Flyer für die lokale Kirchenarbeit zur Verfügung gestellt (englischsprachig):

https://women.adventist.org/assets/public/files/Six%20Focus%20Issues/Brochure_6issues_WORKLOAD.pdf

Zur zitierten McKinsey-Studie:

https://www.mckinsey.com/featured-insights/diversity-and-inclusion/women-in-the-workplace




Kein einfacher Weg – Integration von russischsprachigen Adventisten in Deutschland

Pastor Lothar Wilhelm, damals Präsident der Adventisten in Nordrhein-Westfalen, habe als erster Leiter der Freikirche in Deutschland verstanden, dass gelungene Integration nicht nur in der Kenntnis der deutschen Sprache bestehe, sondern tiefer gehe. Ihm wäre bewusst geworden, dass Russischsprachige etwas von ihrer alten Heimat brauchen, damit sie sich hierzulande wohl und angenommen fühlen.

Integration sei mehr als nur die Aufforderung zum Erlernen der deutschen Sprache, betonte Khiminets. Dazu gehöre auch „Akzeptanz, Trost sowie die Predigten und Lieder, die sie in aus ihrer verlassenen Heimat kannten“. Die russlanddeutschen Adventisten wuchsen in zwei Kulturen auf. Sie übernahmen deutsche Traditionen und Glaubensüberzeugungen von ihren Vorfahren, aber die osteuropäisch-asiatische Umgebungskultur beeinflusste ebenfalls ihren Glauben und ihre Weltanschauung. Dennoch sei es der Freikirche im Laufe der Jahre trotz mancher Spannungen gelungen, bei der Integration voranzukommen, so Khiminets.

Es begann in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen sei zuerst mit Kongressen für russischsprachige Gemeindemitglieder begonnen worden. Dabei konnten sie die Verkündigung ihrer Prediger hören, und zwar mit ihrem Temperament und den speziellen Beispielen, die nur Russlanddeutsche verstehen könnten. Sie brauchten den Gesang, den sie viele Jahrzehnte lang gehört haben, während sie in der Zeit ihrer Verfolgung durch den Staat Gott verehrten. Die Freikirche begann auch die ersten russlanddeutschen Pastoren anzustellen, berichtet Khiminets. Diese predigten auf Deutsch, hatten aber die Möglichkeit, am Samstagnachmittag den Gottesdienst auf Russisch für diejenigen zu halten, denen es nicht so leichtfiel, die theologischen Begriffe auf Deutsch zu verstehen. Der Freikirchenleitung sei dabei bewusst geworden, dass in Deutschland etwa sechs Millionen russischsprachige Menschen leben, die mit der Botschaft des Evangeliums erreicht werden sollten.

Es seien verschiedene evangelistische Projekte ins Leben gerufen worden, etwa Fernbibelkurse und die Zeitschrift Vechnoe sokrovische (Ewiger Schatz). Auch wurde der Verlag ChriSTA-Medien GmbH gegründet, damit russischsprachige Gemeindemitglieder russischsprachige Bibel-Studienhefte und missionarische Literatur in einer Sprache bestellen konnten, die sie leichter verstehen. Inzwischen ist ChriSTA-Medien eine Abteilung des Advent-Verlags, Lüneburg. Eingeführt wurden auch mehrtägige evangelistische ChriSTA-Camps für Adventisten mit ihren Freunden.

Heute gebe es laut Khiminets in Deutschland etwa vier Dutzend russischsprachige Pastoren. Auch das sei ein Teil der Integration, zumal hierzulande etwa 5.000 russischsprachige Adventisten lebten.

Keine Separation

Wer die Meinung vertrete, dass es bei der Integration nur um die Beherrschung der deutschen Sprache gehe, könne den Eindruck gewinnen, dass durch die Angebote der Freikirche für Russlanddeutsche die Menschen nicht integriert würden, sondern sich eher von diesem Ziel durch Separation entfernten. Doch der Eindruck täusche, betonte Khiminets. Etwa 98 Prozent aller russischsprachigen Gemeindemitglieder in Deutschland würden an Gottesdiensten teilnehmen, die auf Deutsch gehalten werden. Die Jugendlichen russischsprachiger Familien beteiligten sich in der Kinder- und Jugendarbeit ihrer Ortsgemeinden in deutscher Sprache.

Zur Person

Dr. theol. Pavlo Khiminets war 25 Jahre Pastor in Sibirien, Kasachstan und der Ukraine in der ehemaligen Sowjetunion. Er studierte in der früheren DDR am damaligen Theologischen Seminar Friedensau bei Magdeburg und an der Andrews University in Michigan/USA. 2004 promovierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Er ist Chefredakteur der russischsprachigen Zeitschrift Vechnoe sokrovishe und war lange Jahre Leiter von ChriSTA-Medien in Lüneburg.




Österreich: Warum Jugendliche die adventistische Kirche verlassen

Die Kirchenleitung schreibt auf ihrer Webseite zum Video, dass sie erschüttert ist über diese Anzahl von Jugendlichen, welche die Kirche verlassen und dass sie dies nicht „kalt“ lässt. Es sei ihr wichtig, dass ein liebender und respektvoller Umgang mit allen Personengruppen in der Kirche gepflegt werde. Deshalb sei sie auch bereit, immer wieder neu hinzusehen und aus Fehlern zu lernen.

Laut einer Studie der Barna Group und & World Vision International aus dem Jahr 2019, haben in Österreich 84 Prozent der 18- bis 35-Jährigen eine christliche Kirche verlassen.

Die österreichische Kirchenleitung fordert Jugendliche auf, ihr zu schreiben und mitzuteilen, wie sie sich in ihrer Gemeinde fühlen:

https://reden.adventisten.at/zuhoeren/

 

Zum Video der adventistischen Kirchenleitung in Österreich (6:50):

https://www.adventisten.at/blog/Die-Kirche-verlassen-Was-Jugendliche-vermissen/3088/

Auch auf YouTube verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=3ZT6hyAVOcA




Neues Ausbildungskonzept „TrainerIn Prävention und Gesundheit“ von DVG und Gesundheitsnetzwerk Waldfriede vorgestellt

Das Ziel der Ausbildung sei vor allem der „Kompetenzerwerb von Wissen, Methodik und Haltung“, so Gerlinde Alscher und Benjamin von Albert. Zudem sollen die Teilnehmenden befähigt werden, selbstständig Gesundheitstrainings zu konzipieren, durchzuführen und auszuwerten. Dadurch sollen sowohl Prävention und Gesundheit als auch „ganzheitliches Wohlbefinden, Stärkung der Persönlichkeit und Chancengleichheit“ gefördert werden, so Alscher und von Albert.

Ablauf der Ausbildung

Um dies Ziele zu erreichen, baut sich die Ausbildung aus sieben Blockseminaren auf, die über zwölf Monate verteilt sind. Dabei kämen Präsenz- als auch in Live-Online-Lernmethoden zum Einsatz.
Laut Alscher und von Albert solle dabei vor allem auf den „Dreiklang zwischen Input, Übung und Transfer“ geachtet werden, damit alle Teilnehmenden die nötigen Handlungskompetenzen erwerben könnten. Grundpfeiler des Ausbildungskonzepts seien Alltagsrelevanz, Anwendbarkeit und Aktualität. Es werde dabei eine persönliche Lernatmosphäre geschaffen, die von Anerkennung, Humor und Wertschätzung geprägt sei.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung sollen die Absolventen ihre erworbenen Fähigkeiten vielseitig anwenden können. Alscher und von Albert nennen als Beispiele den Einsatz als TrainerIn in Beruf, Kirche und Verein oder für die innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung. Außerdem sollen die erworbenen Kompetenzen „ein solides Fundament eine weitere Profilschärfung“ bilden. Der DVG biete hierzu themenspezifische Weiterbildungen auf den Gebieten der psycho-sozialen Gesundheit, Seelsorge, Ernährung und Bewegung sowie Stresskompetenz und Resilienz an.

Weitere Infos dazu gibt es auf der Website des DVG www.dvg-online.de. Zudem sollen am 18. November 2021 und 27. Januar 2022, jeweils um 19–20 Uhr Online-Infoabende über Zoom stattfinden.

Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.

Seit 1899 fördert der DVG die Gesundheit auf Basis eines ganzheitlichen Menschenbildes in den Bereichen körperliche Gesundheit, geistig-seelische Gesundheit, soziale Beziehungen und spirituelles Leben. Er wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland getragen.

Gesundheitsnetzwerk Waldfriede

Das Gesundheitsnetzwerk Waldfriede (Berlin) besteht aus dem gleichnamigen Krankenhaus, das 1920 gegründet wurde, einer Tagesklinik, einer Sozialstation, einer Akademie, der Servicegesellschaft und dem Seniorenhaus Waldfriede, dem Gesundheitszentrum und dem Schwimmbad PrimaVita, der Privatklinik Nikolassee und dem Desert Flower Center Waldfriede.

Nähere Informationen unter www.krankenhaus-waldfriede.de/ueber-uns/gesundheitsnetzwerk-waldfriede.




ADRA im Verbund mit anderen Organisationen aktiv auf Weltklimakonferenz in Glasgow

Gerade in Gebieten mit begrenztem Zugang zu Nahrung und Wasser seien die Eindämmung von Emissionen, die Sicherung von Ressourcen und Frühwarnmechanismen Faktoren, um die negativen Auswirkungen der Klimabedrohungen zu minimieren, so die Hilfsorganisationen in einer Pressemitteilung. ADRA Deutschland, OroVerde und die Welthungerhilfe diskutieren drei entscheidende Aspekte der Klimaresilienz in menschlichen Gemeinschaften. Die englischsprachige Veranstaltung findet am Montag, den 8. November, von 16.30 Uhr bis 18 Uhr (CET, 15:30 – 17 Uhr lokale Zeit) überwiegend digital statt. Der Zugang ist unter https://german-climate-pavilion.de/register zu finden. Eine vorherige Registrierung ist notwendig.

Die drei Nichtregierungsorganisationen (NGO) ADRA, OroVerde und Welthungerhilfe lassen sowohl Expertinnen und Experten als auch Stimmen aus der indigenen Bevölkerung auf der Weltklimakonferenz zu Wort kommen. Passend dazu liefern die NGOs Lösungsansätze für nachhaltige Landwirtschaft, Schutz und Wiederherstellung produktiver Waldlandschaften sowie Frühwarnsysteme und Katastrophenvorsorge. Die Moderatorin Anique Hillbrand nimmt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit auf eine virtuelle Reise durch Asien, Südamerika und Ostafrika. Während der Veranstaltung können sich die Teilnehmenden auch aktiv einbringen und mit sich Fragen und Statements zu Wort melden.

Weltklimakonferenz in Glasgow

Die UN-Klimakonferenz, international bekannt als COP26 (United Nations Framework Convention on Climate Change, 26th Conference of the Parties), ist die 26. UN-Klimakonferenz Sie findet vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow statt. Begleitend zur Konferenz wird es im deutschen Pavillon Vorträge und Expertengespräche geben. Veranstaltet wird die Konferenz von Großbritannien in Partnerschaft mit Italien.

 




Adventistisches Krankenhaus in Sydney unter den weltweit besten Krebskliniken

Die Rangliste der amerikanischen Zeitschrift Newsweek umfasst weltweit die 250 besten Krankenhäuser für Kardiologie und Onkologie, die 150 besten für Herzchirurgie und Pädiatrie sowie die 125 besten in den Bereichen Endokrinologie, Gastroenterologie, Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie und Pulmonologie.

Die Untersuchung umfasste 25 Länder und wurde vom Marktforschungsunternehmen Statista in Zusammenarbeit mit Newsweek durchgeführt. Die Daten wurden aus drei Quellen zusammengetragen: Empfehlungen von Ärzten über eine Online-Umfrage in den 25 Ländern, öffentlich zugängliche Ergebnisse von Umfragen zur Patientenzufriedenheit und öffentlich zugängliche medizinische Leistungskennzahlen (KPIs − Benchmark Indikatoren) über Krankenhäuser.

Fortschrittliche Technologie und individuelle Pflege

Der Verwaltungsdirektor des „San Integrated Cancer Centre“, Professor Gavin Marx, äußerte, das Krankenhaus sei hocherfreut über diese Nachricht. „Über viele Jahre hinweg haben wir am San einen stark nachgefragten Krebsservice entwickelt, der den Einsatz fortschrittlicher Technologie mit einem äußerst einfühlsamen Ansatz verbindet, bei dem jeder Patient mit einer einzigartigen, individuellen Pflege behandelt wird“, sagte er. „Wir bieten ein Modell für den schnellen Zugang, das die beste verfügbare diagnostische Bewertung und die Beratung durch erfahrene Spezialisten umfasst. Es liegt auf der Hand, dass unser hochqualifiziertes Team zusammen mit ständiger Innovation zu hervorragenden Patientenergebnissen und unserem beeindruckenden Ruf sowohl in Australien als auch international geführt hat.“

Laut der Kirchenzeitschrift für den südpazifischen Raum Adventist Record gehören zu den Schlüsselelementen des integrierten und multidisziplinären Zentrums hochmoderne bildgebende Verfahren, ein komplettes Angebot an hochwertigen chirurgischen und rekonstruktiven sowie umfassenden medizinisch-onkologischen Leistungen, Experten für Krebsgenetik vor Ort und vielseitige Krebsunterstützungsdienste. Das angegliederte „Icon Cancer Centre“ (Icon Krebszentrum) biete die neuesten Technologien und Verfahren der Strahlentherapie für alle Krebsarten.

Adventistische Krankenhäuser weltweit

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält weltweit 227 Krankenhäuser und 673 Kliniken in denen jährlich fast 19,5 Millionen Menschen ambulant und stationär behandelt werden.

In Deutschland gibt es das adventistische Gesundheitsnetzwerk Waldfriede im Berliner Südwesten. Es besteht aus dem gleichnamigen 1920 gegründeten Krankenhaus. Dieses ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin sowie europäisches Ausbildungszentrum für Operationstechniken in der Koloproktologie. Pro Jahr werden etwa 15.000 Patienten stationär und 60.000 ambulant behandelt. Newsweek hat Waldfriede ebenfalls als eines der besten Krankenhäuser weltweit ermittelt (siehe https://www.apd.info/2021/04/29/krankenhaus-waldfriede-in-berlin-gehoert-zu-den-besten-krankenhaeusern-in-deutschland-und-der-welt/).

Zum Gesundheitsnetzwerk Waldfriede gehören außerdem eine Tagesklinik, eine Sozialstation, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, das Seniorenhaus Waldfriede, das Gesundheitszentrum Prima Vita mit einem dazugehörenden Schwimmbad, die Privatklinik Nikolassee, das Desert Flower Center und das Kinderhaus Waldfriede. Das Netzwerk ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Informationen unter www.krankenhaus-waldfriede.de/ueber-uns/gesundheitsnetzwerk-waldfriede.




Adventisten wählen neuen Ansprechpartner zur jüdischen Glaubensgemeinschaft

Der Verwaltungsausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) hat Siqueira zum Direktor des World Jewish-Adventist Friendship Center (Weltweiten Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrums – WJAFC) gewählt, das die Beziehungen der Weltkirche zur jüdischen Glaubensgemeinschaft betreut. Reinaldo Siqueira folgt auf Richard Elofer, der kürzlich in den Ruhestand getreten ist, nachdem er mehr als zwei Jahrzehnte lang als Direktor des Zentrums tätig war.

Siqueira ist seit 2003 für die Beziehungen der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika zur jüdischen Glaubensgemeinschaft zuständig. Er habe jüdisch-adventistische Gemeinden in den brasilianischen Städten São Paulo, Rio de Janeiro, Curitiba, Campinas, Manaus und Florianopolis gegründet und sei als neuer Leiter des Zentrums gut gerüstet, so Gary Krause, Direktor des Referats Adventist Mission der Generalkonferenz. „Ich freue mich, dass Dr. Siqueira diese neue Aufgabe angenommen hat“, äußerte Krause. „Er hat ein umfassendes Verständnis der jüdischen Geschichte und Kultur und nahm an vielen interreligiösen Dialogen mit jüdischen Leitern teil. Er wird dazu beitragen, noch bessere Brücken der Verständigung mit dem jüdischen Volk zu bauen, dem wir als Siebenten-Tags-Adventisten zutiefst verpflichtet sind.“

Werdegang und Tätigkeit

Der neu ernannte Direktor ist laut der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review seit 2016 Dekan der Theologischen Fakultät und Professor für alttestamentliche Sprachen, Theologie und Exegese an der Adventistischen Universität Brasilien in Engenheiro Coelho außerhalb von São Paulo. Davor war er von 2012 bis 2015 Dekan des Lateinamerikanischen Adventistischen Theologischen Seminars der Südamerikanischen Kirchenleitung und von 1998 bis 2002 Direktor für adventistisch-jüdische Beziehungen der Zentralbrasilianischen Kirchenleitung. In den Jahren 1985 und 1986 lehrte er außerdem am Adventist College in Sagunto/Spanien. Siqueira hat einen Doktortitel in Religion (Altes Testament) von der Andrews University in Berrien Springs, Michigan/USA, und einen Master- und Bachelor-Abschluss in Theologie von der Adventistischen Universität in Collonges-sous-Salève/Frankreich. Nach seiner Promotion beschäftigte er sich mit jüdischen Sprachen und jüdischer Literatur.

Siqueiras Muttersprache ist Portugiesisch, aber er spricht auch fließend Spanisch, Englisch und Französisch sowie Hebräisch auf mittlerem Niveau. Er besitzt Zertifikate in modernem Hebräisch von einer Sprachschule in Jerusalem/Israel, und von Ulpan der Jüdischen Gemeinde Genf in der Schweiz.

World Jewish-Adventist Friendship Center

Das World Jewish-Adventist Friendship Center ist „eine multinationale Organisation, die sich der Förderung des gegenseitigen Respekts, des Dialogs, des Verständnisses, der Bildung und der Forschung zwischen Israel und der Kirche, insbesondere zwischen Juden und Adventisten, widmet“, heißt es auf seiner Website.

„Die Nähe und die Gemeinsamkeiten zwischen Adventismus und Judentum (Lebensstil, Sabbat, Messias usw.) geben ihnen die einzigartige Möglichkeit, einen interreligiösen Dialog auf höchster Ebene zu führen, der jüdische und adventistische Führungskräfte und renommierte Wissenschaftler zusammenbringt“, so die Website.

Weitere Informationen (in Englisch) zum WJAFC: https://www.jewishadventist.org/

Fünf weitere Freundschaftszentren

Die Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält fünf weitere weltweite Freundschaftszentren. Ihr Ziel ist es, Adventisten zu unterstützen, Brücken des Verständnisses und der Freundschaft mit Menschen aus den wichtigsten Weltreligionen und Philosophien zu bauen. Die Zentren sollen helfen, den Glauben und die Kultur anderer Weltreligionen zu verstehen und Adventisten für den Umgang mit ihnen im gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld zu befähigen. „Wir sind davon überzeugt, dass informierte Adventisten Gott besser repräsentieren können, wenn sie die Überzeugungen und Kulturen ihrer Mitmenschen verstehen und respektieren“, so Gary Krause.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält neben dem Weltweiten Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrum die folgenden weiteren Zentren:

  • Zentrum für ostasiatische Religionen: Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus und Schintoismus.
  • Zentrum für südasiatische Religionen: Hinduismus, Jainismus und Sikhismus.
  • Weltweites Zentrum für adventistisch-muslimische Begegnungen.
  • Urbanes Zentrum: Während um 1800 nur drei Prozent der Weltbevölkerung in Städten lebte, gibt es heute global über 500 Städte mit mehr als eine Million Menschen und über 20 Megastädte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Mit dem Urbanen Zentrum sollen Siebenten-Tags-Adventisten dazu motiviert und befähigt werden, in ihren städtischen Wohnorten Brücken der gegenseitigen Verständigung zu bauen.
  • Zentrum für säkulare und postmoderne Studien: Es soll der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten helfen, säkulare und postmoderne Menschen besser zu verstehen und ihnen eine echte Erfahrung mit Gott zu ermöglichen.

Weitere Informationen (in Englisch): https://www.globalmissioncenters.org/home

 




Irak würdigt adventistische Kirche auf nationaler Briefmarke

Die kleine Abbildung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bagdad auf einer irakischen Briefmarke sei an sich schon bemerkenswert, so MENAUM, zu deren Verwaltungsgebiet auch die Adventisten im Irak gehören. Aber für jene, die sich daran erinnerten, wie früher in dieser Kirche am Samstag Gottesdienst gefeiert wurde und ein blühendes Gemeindeleben gepflegt worden sei, löse diese Briefmarke „eine Welle der Nostalgie und mehr als nur ein paar Tränen“ aus. Dennoch stehe sie auch für Hoffnung. „Die Briefmarken sind ein Symbol für die Strategie der Regierung, die Christen zurückzubringen“, äußerte Darron Boyd, Leiter der Adventisten in der östlichen Mittelmeerregion.

„Es ist eine große Ehre für unsere Kirche auf nationaler Ebene gewürdigt zu werden“, betonte Rick McEdward, Präsident von MENAUM. „Obwohl es sich um eine mehrheitlich muslimische Nation handelt, gibt es immer noch ein Empfinden der Wertschätzung von Vielfalt und Freiheit. Dies ist angesichts der tragischen Umstände der letzten Jahre von großer Bedeutung.“

Christentum älteste Religion im Irak

Das sei auch die Absicht von Garabet Manskan Armenak gewesen, teilte MENAUM mit. Als ehemaliger Generaldirektor des Christlichen Büros des christlichen, jesidischen und sabianisch-mandäischen Diwan (Rat) in Bagdad initiierte er das Projekt für die Sonderbriefmarken. „Wir wollten die irakische Regierung und die Menschen im Land daran erinnern, dass das Christentum die älteste Religion im Irak ist, indem wir die Schönheit von Kirchengebäuden auf den Briefmarken präsentieren“, sagte Armenak. „Das Christentum koexistiert mit anderen Religionen in diesem Land. Es ist keine fremde Religion“, betonte er.

Adventisten im Irak

Die adventistische Kirche in Bagdad wurde 1961 eingeweiht und sei laut MENAUM die Heimat einer aktiven Gemeinde gewesen, die regelmäßig Gottesdienste und weitere Veranstaltungen abgehalten und in der Hauptstadt gut bekannt gewesen wäre. Die jährlich stattfindenden Ferienbibelschulen hätten Hunderte von Kindern und ihre Eltern angezogen. In der Weihnachtszeit habe der Kirchenchor häufig bei den Gemeindefesten gesungen. Damals hätten die adventistische Kirche sowie andere christliche Minderheiten ein „ermutigendes Maß an Unterstützung und Schutz“ erlebt. Basim Fargo, der in dieser Zeit als Präsident die Adventisten im Irak leitete, erinnert sich, dass seine Kirche damals von der Regierung offiziell anerkannt gewesen sei und mehrere aktive Kirchengemeinden im Land gehabt habe.

Es begann in Mosul

Die ersten Adventisten im Irak gab es seit 1923 in Mosul im Norden des Landes. 1958 wurde die erste adventistische Kirche in der Hauptstadt Bagdad eingeweiht. Weitere Kirchengemeinden gab es in Mosul, Kirkuk und Basra. 1931 eröffnete die Adventisten in Mosul eine Grundschule, die 1945 zu einer Mittelschule erweitert wurde und 1958 insgesamt 125 Schülerinnen und Schüler zählte. Anfang der 1960er Jahre musste die Schule aufgrund politischer Unruhen im Nordirak geschlossen werden. Auch in Bagdad gab es seit 1947 eine Bildungsstätte, die später zu einem Gymnasium ausgebaut und 1974 verstaatlicht wurde. Weitere adventistische Grundschulen entstanden 1948 in Basra und 1954 in Kirkuk, die später aufgegeben werden mussten. Die adventistische Kirche  unterhielt seit 1946 auch das Dar es-Salaam Krankenhaus in Bagdad, welches 1959 verstaatlicht wurde. Seit 1959 waren die Adventisten im Irak staatlich anerkannt. Trotz der Verstaatlichung ihrer Schulen und des Krankenhauses konnte die Kirche weiterhin ihre Gottesdienste feiern.

Adventisten verlassen das Land

Vor Kriegsbeginn im Jahr 2003 hatten noch rund 500 Adventisten im Irak gewohnt. Aufgrund der allgegenwärtigen Gewalt, den Entführungen und Bombenanschlägen verließen die meisten von ihnen das Land. Viermal wurde das adventistische Gemeindezentrum in Bagdad von Begleitschäden anderer Bombenanschläge mitbetroffen. Im Jahr 2004 war das Kirchengebäude selbst das Ziel eines Autobombenanschlags mit 150 Kilogramm Sprengstoff. Da die Anschläge jedoch nicht zu Gottesdienstzeiten erfolgten, kam damals kein Gemeindemitglied zu Schaden.

Obwohl mit finanzieller Unterstützung der Regierung die Gebäudeschäden immer wieder beseitigt werden konnten, hätten die Kirchenmitglieder in Bagdad aus Sicherheitsgründen begonnen, sich in Privathäusern zum Gottesdienst zu versammeln, da die Stadt zunehmend von Instabilität, Terrorismus und Entführungen betroffen gewesen sei. Zwar sei die Kirche schließlich wiedereröffnet worden, doch hätten die Türen 2017 wieder geschlossen werden müssen, da nur noch wenige Mitglieder in der Stadt verblieben wären, berichtete George Shamon Yousif, der amtierende Leiter der Adventisten im Irak.

Aufgrund der Krise im Irak und der anhaltenden Herausforderungen, mit denen alle Christen konfrontiert wurden, seien auch einige andere adventistische Kirchengemeinden im Lande nicht mehr aktiv. „Die Mitglieder haben das Land verlassen, um in Freiheit und Sicherheit zu leben“, sagte Yousif, „aber ich bete, dass alle Kirchen wieder geöffnet werden und alle Menschen von Jesus hören.“




Adventistische Weltkirchenleitung bekräftigt Impfempfehlung

Das Dokument wurde von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), dem Biblischen Forschungsinstitut (BRI), den Gesundheitsdiensten, der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) sowie der Rechtsabteilung der Generalkonferenz und dem akademischen Lehrkrankenhaus der Loma Linda Universität in Kalifornien erstellt.

COVID-19 als größte Krise der Volksgesundheit seit 100 Jahren

Die COVID-19-Pandemie sei die größte Krise der Volksgesundheit seit hundert Jahren, heißt es im Dokument. Sie habe Bevölkerungen auf der ganzen Welt erschüttert und die körperliche, seelische, psychische und emotionale Gesundheit sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen schwer beeinträchtigt.

Einer gesunden Lebensweise zur Stärkung des Immunsystems verpflichtet

„Wir sind nach wie vor einer gesunden Lebensweise verpflichtet, sie weiterzugeben und zu fördern, wie sie der Kirche anvertrauten ganzheitlichen adventistischen Gesundheitsbotschaft zum Ausdruck kommt. Dazu gehören eine ausgewogene vegetarische Ernährung, Bewegung, ausreichend Wasser trinken, regelmäßiger Sport, viel Sonnenschein, frische Luft, Verzicht auf Alkohol, Tabak und andere schädliche Dinge, genügend Ruhe und Schlaf und vor allem Vertrauen in Gott. Diese Maßnahmen fördern und erhalten eine gesunde Widerstandsfähigkeit“, so das Dokument.

Adventistische Kirche bejaht verantwortungsvollen Einsatz von Impfstoffen

Die Verfasser des Dokuments betonen, dass die adventistische Kirche, abgesehen von den Vorteilen eines gesunden Lebensstils und der Gesundheitsprävention, den verantwortungsvollen Einsatz von Impfstoffen als wichtige Maßnahme der Volksgesundheit, insbesondere im Falle einer Pandemie, bejaht und empfiehlt. Gleichzeitig respektiere die Kirche auch das Recht des Einzelnen auf Entscheidungsfreiheit für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollten.

Impferklärung der Kirche von 2015 bestätigt

Bezug genommen wird auf die 2015 verabschiedete Impferklärung der Weltkirchenleitung, in der es unter anderem heißt: „Wir empfehlen verantwortungsvolle Impfungen und haben keinen religiösen oder glaubensbedingten Grund, unsere Mitglieder nicht zu einer verantwortungsvollen Teilnahme an Schutz- und Präventivimpfungen zu ermutigen. Wir legen Wert auf die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung, wozu auch die Aufrechterhaltung der ‚Herdenimmunität‘ gehört… Die Entscheidung, sich impfen oder nicht impfen zu lassen, ist kein Dogma und keine Lehre der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und sollte nicht als solche/s angesehen werden.“

Verantwortungsvolle Immunisierung führt zur Herdenimmunität

„Angesichts des weltweiten Ausmaßes der Pandemie, der Todesfälle, der Einschränkungen und der Langzeitfolgen von COVID-19, die sich in allen Altersgruppen abzeichnen, ermutigen wir unsere Mitglieder, eine verantwortungsvolle Immunisierung sowie die Förderung und Unterstützung der Entwicklung dessen, was gemeinhin als Herdenimmunität bezeichnet wird, in Betracht zu ziehen.“ Darunter werde eine bereits bestehende gemeinschaftliche Immunisierung von etwa 80 Prozent oder mehr der Bevölkerung als Ergebnis früherer Infektionen und/oder Impfungen verstanden.

Impfstoffe können Nebenwirkungen haben

Es sei ihnen bewusst, schreiben die Verfasser des Dokuments, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben können, „die in einem kleinen Prozentsatz der Fälle schwerwiegend sein können, in seltenen Fällen sogar tödlich. Kein Impfstoff ist zu 100 Prozent wirksam. Daher müssen wir bei unseren Entscheidungen sorgfältig das Risiko einer Impfung gegenüber dem Risiko einer Infektion mit COVID-19 abwägen.“

Auffrischungsimpfung kann erforderlich sein

„Die Immunisierung, die sowohl durch die natürliche Infektion als auch durch den Impfstoff verliehen wird, ist zeitlich begrenzt, sodass eine Auffrischungsimpfung (‚booster‘) erforderlich sein kann“, so das Dokument. Eine Auffrischungsimpfung auf Empfehlung des behandelnden Arztes könne die persönliche und öffentliche Gesundheit weiter fördern. „Die Notwendigkeit einer solchen Auffrischungsimpfung bedeutet nicht, dass ein Impfstoff ‚versagt‘ hat, sondern spiegelt die Eigenschaften der Antikörper wider, die im Laufe der Zeit abnehmen können.“

Impfen und Religionsfreiheit

Obgleich die Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) der Weltkirchenleitung die Impfempfehlung unterstützt, erkennt sie an, „dass unsere Mitglieder manchmal persönliche Anliegen und sogar Gewissensüberzeugungen haben, die über die Lehren und Positionen der Kirche hinausgehen.“ Um ihren Gewissensüberzeugungen folgen zu können, soll solchen Kirchenmitgliedern Unterstützung und Rat auf persönlicher Basis angeboten werden, auch wenn die Kirche selbst eine andere Auffassung vertritt.

Impfen ist keine Heilsfrage, kann aber zum Schutz der Mitmenschen dienen

„Die Entscheidung, ob man sich impfen lassen will oder nicht, ist keine Frage des Heils und hat auch nichts mit dem ‚Malzeichen des Tieres‘ in der Offenbarung des Johannes im letzten Buch der Bibel zu tun, wie manche meinen“, so die Verfasser. „Es ist eine Frage der persönlichen Entscheidung. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir uns in Fragen der persönlichen Überzeugung vom Wort Gottes, unserem Gewissen und einem fundierten Urteil leiten lassen müssen. Bei der Abwägung der verschiedenen Optionen sollten wir auch berücksichtigen, dass die Vorteile der Impfung über die eigene Person hinausgehen und zum Schutz der lokalen und globalen Bevölkerung insgesamt beitragen.“

Im Schlussteil des Dokuments führen die mitverfassenden Organisationen aus ihrer spezifischen Sicht einige Gedanken zur Impfproblematik an. Das Dokument wurde in der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review veröffentlicht.

Informationen:

Zum Dokument (auf Englisch):

“Reaffirming the Seventh-day Adventist Church’s Response to COVID-19[1]”

https://adventist.news/news/reaffirming-the-seventh-day-adventist-churchs-response-to-covid-19-1

Zur Erklärung bezüglich der Covid-19-Impfung und den Antworten auf Fragen, vom Dezember 2020 (auf Englisch):

https://www.healthministries.com/covid-19-vaccines-addressing-concerns-offering-counsel/?_ga=2.103024066.392126185.1635327042-622273115.1621944257

Siehe dazu auch die APD-Meldung: „Adventistische Weltkirchenleitung bietet Mitgliedern Erläuterungen zu Covid-19 Impfungen“: https://www.apd.info/2020/12/21/adventistische-weltkirchenleitung-bietet-kirchenmitgliedern-erlaeuterungen-zu-covid-19-impfungen/

Zur Impferklärung der adventistischen Weltkirchenleitung von 2015 (auf Englisch):

https://www.adventist.org/official-statements/immunization/?_ga=2.94439646.392126185.1635327042-622273115.1621944257

Stellungnahme der deutschen Adventisten zur Impfung gegen COVID-19

Die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat am 4. Januar 2021 die 6-seitige „Stellungnahme zur Impfung gegen COVID-19 − theologische und medizinische Aspekte“ herausgegeben. In Übereinstimmung mit dem Dokument ihrer Weltkirchenleitung erklären auch die deutschen Freikirchenleiter, dass die Impfung „eine Frage des Gewissens aber auch Geste der Nächstenliebe“ sei.

Sie betonen: „In der Beurteilung des Impfens müssen diese seltenen, aber möglichen Risiken mit den Risiken durch die jeweilige Erkrankung und deren Komplikationen ins Verhältnis gesetzt werden. Nach unserer Einschätzung ergibt sich bei den empfohlenen Impfungen eine eindeutige Bilanz zugunsten der Impfung. So gesehen besitzt das Impfen auch eine solidarische Komponente und Geste der Nächstenliebe.“

Die Stellungnahme kann als Dokument heruntergeladen werden:

https://www.adventisten.de/utility/dokumente-und-stellungnahmen/




Nonstop-Lesen bis zum Reformationstag: Bibelmarathon in Worms gestartet

Die Lesungen finden nahe des großen Reformationsdenkmals auf dem Lutherplatz statt, auch nachts. Veranstalter ist die Adventgemeinde Worms, deren Pastor, Abraham Rangel-Flores, die Idee zu dieser integrativen, multikulturellen Veranstaltung hatte: „Jeder Bürger der Stadt Worms und Umgebung ist herzlich eingeladen, das Wort Gottes mitzuhören oder mitzulesen“, so Rangel-Flores. Es sei auch möglich, die Bibel in verschiedenen Sprachen zu lesen.

Aufmerksamkeit für die Bibel

Den Anfang machte Rabbiner Jochanan Guggenheim, der die jüdischen Gemeinden in Mainz und Worms betreut. Er las das erste Kapitel der Bibel im ersten Buch Mose auf Hebräisch. Ziel der Veranstaltung ist es, der Bibel zu verstärkter Aufmerksamkeit zu verhelfen. Die Heilige Schrift bildete auch für den Reformator Martin Luther die Grundlage, auf die er sich berief, als er am 18. April 1521 auf dem Wormser Reichstag den Widerruf seiner Schriften verweigerte. Die Stadt Worms gedenkt dieses Ereignisses mit einem umfangreichen Programm.

 Zum Veranstalter

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind eine evangelische Freikirche, die aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts hervorging. In der Bundesrepublik Deutschland sind knapp 35.000 Mitglieder in 552 Kirchengemeinden organisiert. Weltweit gibt es über 20 Millionen Mitglieder, die am Samstag, dem biblischen Ruhetag, ihre Gottesdienste feiern. Weitere Informationen: www.bibelmarathon-worms.de




Die ARD-Sendung „Weltspiegel“ berichtete über Adventisten

Die USA-Korrespondentin der ARD, Claudia Buckenmaier, berichtete in ihrem Beitrag für die Sendung „Weltspiegel“, der am 24. Oktober um 19.20 Uhr ausgestrahlt wurde, über einige Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der kalifornischen Kleinstadt Loma Linda, im Großraum Los Angeles gelegen. In diesem Ort leben etwa 9000 Adventisten. Drei von ihnen werden im Beitrag kurz porträtiert: die 104-jährige Jane Piehl, der 82-jährige James Ho und seine Ehefrau Christine (85). Alle praktizieren sie konsequent bestimmte Gesundheitsprinzipien: Sie ernähren sich gesund, bewegen sich regelmäßig, verzichten auf Tabak und Alkohol und pflegen soziale Kontakte durch ehrenamtliches Engagement in ihrer Kirchengemeinde. Außerdem halten sie mit dem Sabbat einen wöchentlichen Ruhetag ein, in dem sie nicht arbeiten, sondern einen Gottesdienst besuchen und soziale Beziehungen pflegen.

Längere Lebenserwartung bei besserer Gesundheit

In einer Langzeitstudie hat der Wissenschaftler Gary Fraser mit einem Team von der Universität Loma Linda die Lebenserwartung von Adventisten untersucht. Im Filmbeitrag fasst er ein Ergebnis so zusammen: „Wir haben herausgefunden, dass Männer, im Unterschied zu anderen Kaliforniern, sieben Jahre länger leben, Frauen viereinhalb Jahre. Das ist ziemlich viel. So sehr steigt die Lebenserwartung einer ganzen Bevölkerung sonst in einer oder zwei Generationen.“ Dabei treten Krankheiten wie das Metabolische Syndrom, Lungenkrebs und auch psychische Erkrankungen deutlich seltener auf.

Am Ende gibt die 104-jährige Jane Piel den einfachen Rat: „Macht einfach, was die Natur, was Gott von uns will. Er wollte nicht, dass wir nur herumsitzen und Fernsehgucken. Geht raus in die Natur, genießt das Leben.“

Über die Loma Linda University

Die 1905 gegründete Loma Linda University Health, eine Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, umfasst die acht Fakultäten der Loma Linda Universität (mit mehr als 4.400 Studierenden aus über 80 Ländern), die sechs Krankenhäuser des LLU Medical Center sowie mehr als 1.000 Fakultätsärzte in Südkalifornien. Loma Linda University Health bietet nach eigenen Angaben über 100 akademische Programme an und versorgt jährlich über 40.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant.




Am 23. Oktober die Schöpfung feiern

Anlässlich des diesjährigen Schöpfungssabbats, der auf den 23. Oktober fällt, wurde ein neuer Film in der Doku-Reihe „Seeking Understanding“ (Auf der Suche nach dem Verstehen) veröffentlicht.

Der Dokumentarfilm dreht sich um Dr. Arthur Chadwick, einen Naturwissenschaftler, und eine abgelegene Gegend von Wyoming in den USA, wo unter dem Staub und dem Gras einer Rinderfarm einst ein erstaunlicher Schatz an Dinosaurierknochen verborgen lag. Zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern der Southwestern Adventist University und anderer adventistischer Hochschulen konnte Dr. Chadwick das Geheimnis lüften, wie diese Knochen in dieses abgelegene Gebiet in den Vereinigten Staaten gelangt sind.

Wie Wissenschaft zum Glauben führte

Der Film zeigt die einzigartigen Technologien, die bei der Aufzeichnung der Knochen im Dinosaurierknochenbett verwendet wurden. Er erzählt auch die Geschichte, wie Chadwick, der als Kind Pastor werden wollte, die Paläontologie entdeckte. Er geht auch der Frage nach, warum Chadwick seinen Glauben nicht verloren hat und wie die Wissenschaft, mit der er sich beschäftigt, ihn dazu bringt, an den Schöpfergott der Bibel zu glauben. „Ich hoffe, dass der Schöpfungssabbat als Erinnerung dienen kann, wie wunderbar der Gott ist, den wir anbeten, und wie schön die von menschlicher Schädigung gezeichnete Schöpfung noch ist“, so sein Kollege, der Biologe Timothy Standish, Wissenschaftler am geowissenschaftlichen Forschungsinstitut der Loma Linda University (Kalifornien).

Eine besondere Zeit des Feierns

Der Schöpfungssabbat sei ein besonderer Sabbat, der dazu bestimmt sei, die Aufmerksamkeit wieder auf das zentrale Thema der Bibel zu lenken: der Liebe des Schöpfers zu den Menschen. Der Schöpfungssabbat sei daher eine „besondere Zeit des Feierns, eine Gelegenheit, sich darüber zu freuen, was Gott getan hat, ihn für die reichen Gaben zu preisen, die er uns geschenkt hat und mit ihm zu ruhen, während wir uns an der Schöpfung erfreuen, die er geschaffen hat, um unser Leben zu erhalten und denen Freude zu bringen, die ihn kennen“, heißt es in einer Begleitinformation zum Schöpfungssabbat. Der Sabbat sei nach dem Wortlaut der Zehn Gebote (Die Bibel – 2. Mose 20,11) ein besonderer Gedenktag für die Schöpfung und der jährliche Schöpfungssabbat soll diesen Aspekt besonders betonen.

Weitere Informationen und Ressourcen für die Feier des Schöpfungssabbats gibt es unter: creationsabbath.net

Kommende Allianz-Gebetswoche thematisiert weitere Aspekte des Sabbats

Der Sabbat steht auch im Mittelpunkt der kommenden Gebetswoche der Evangelischen Allianz in Deutschland, die vom 9.–16. Januar 2022 stattfindet. Ihr Motto lautet „Sabbat – Leben nach Gottes Rhythmus“. Dabei werden die folgenden Aspekte des Sabbats thematisiert: Identität, Versorgung, Ruhe, Barmherzigkeit, Erinnerung, Freude, Großzügigkeit und Hoffnung. Siehe dazu die entsprechende APD-Meldung vom 19. Oktober:

https://www.apd.info/2021/10/19/allianz-gebetswoche-2022-zum-thema-sabbat-leben-nach-gottes-rhythmus/




Buchrezension: Laura M. Fabrycky - Schlüssel zu Bonhoeffers Haus: Wie ich Welt und Weg Dietrich Bonhoeffers entdeckte

Ohne deutsche Verklärung, eher nüchtern doch nicht ohne Bewunderung nähert sich die US-Amerikanerin neugierig und völlig unbefangen dem Leben und Wirken Bonhoeffers. Als Blickachse wird dabei das Elternhaus Bonhoeffers gewählt. Zur zeitgeschichtlichen Orientierung wird anfangs eine kurze Chronologie angegeben. Auf 319 Seiten mit Anmerkungen und Bibliographie werden in 8 Kapitel und einem Epilog verschiedenste Themen angeschnitten, wobei immer wieder auf das Elternhaus Bonhoeffers verwiesen wird. Ihr Fazit: „Wir können nicht Dietrich Bonhoeffer sein, aber wir können für unser Haus Verantwortung übernehmen – im Großen wie im Kleinen.“ (S. 293)

Zum Inhalt

Mit typisch amerikanischer Begeisterung berichtet Laura Fabrycky, wie Bonhoeffers Leben ihre Berlin-Erlebnisse bündelte (S. 176). „Wenn auch kein einziger Aspekt meines Lebens dem Bonhoeffers glich, war das Bonhoeffer-Haus doch Zeugnis menschlicher Erfahrungen, die ich aus meinem Alltag kannte“ (S. 32). Dem Bekenntnis zufolge springt die Autorin munter im Erzählfluss zwischen eigenen familiären (und oft kleinteiligem) Erleben über ausgewählte Lebensstationen Bonhoeffers zu großen aktuellen gesellschaftlichen Themen. Dabei philosophiert sie über die US-amerikanische Wahl 2016, Diskriminierungsfragen, Zivilcourage, Glaubensfragen, Fremdheitserfahrungen, Freundschaft und die Kunst des Sterbens.

Ein Stück Autobiographie einer jungen entwurzelten Mutter, verwoben mit ausgewählten biographischen Elementen aus Bonhoeffers Leben. Die Sinnsuche der Autorin ist deutlich zu spüren, ebenso ihre Einsamkeit in Berlin und die Schwierigkeiten, sich ohne ausreichende Sprachkenntnisse in einem fremden Land für drei Jahre zurechtzufinden. Dieses Buch und die ehrenamtliche Aufgabe als (englischsprachige) Fremdenführerin im Elternhaus Bonhoeffers sind der Versuch einer Lebensbewältigung. Und Bonhoeffers Zauber hat wieder einmal gewirkt: „Ich spürte, dass der verwirrt wirbelnde Kompass in mir seine Orientierung wiedergewonnen hatte; meine Sehnsucht nach einer verlorenen Heimat, das Gefühl, sich im Exil zu befinden, war jetzt durch neue Hoffnung erhellt.“ (S. 32).

Zum Punkt

Das Buch ist weniger eine Biographie als ein persönliches Panorama einer Politologin. Eher eklektizistisch werden Themen, die die Autorin beschäftigen herausgegriffen und mit eigenen Berlin-Erlebnissen und Versatzstücken aus Bonhoeffers Leben gemischt. Laura Fabryckys reflektierte Haltung überrascht dabei ebenso wie ihre Selbstkritik, auch ihrem Herkunftsland gegenüber. So etwas ist man von Transatlantikern eher nicht gewohnt. Fabrickys Ziel ist es, uns zu einer Entscheidung einzuladen, „ob wir uns den Fragen unserer Zeit stellen, uns mutig uns hoffnungsvoll mit ihnen auseinandersetzen wollen, oder ob wir sie ignorieren und versuchen, unserer Verantwortung auszuweichen“ (S. 43). Trotz einer gewissen Weitschweifigkeit ein lesenswerter Einblick in das Leben eines altbekannten Theologen und einer modernen Mutter.

Claudia Mohr

 




Die Flutkatastrophe ist noch lange nicht bewältigt

Fast sechs Millionen Euro Spendengelder verteilt

Bis Ende September habe ADRA Deutschland fast sechs Millionen Euro Spendengelder an Kindergärten, Schulen, Heime, Vereine und Haushalte im Katastrophengebiet weitergegeben. Als Erstes seien vom Hilfswerk Initiativen und Einrichtungen unterstützt worden, die sich um die betroffenen Menschen kümmerten und bei den Aufräumarbeiten halfen. Dazu habe sich ADRA eng mit den Kommunen und Krisenstäben abgestimmt. Gemeinsam mit anderen Organisationen erhalten 500 bäuerliche Haushalte zum Wiederaufbau ihrer Betriebe finanzielle Hilfe.

Auch karitative Einrichtungen bekommen Unterstützung. Dazu zählten unter anderem Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche sowie Angebote für Seniorinnen und Senioren.

Zusammenhalt stärken

Die Menschen, die alles verloren haben, seien traumatisiert. „Wir hören den Regen jetzt anders“, sagte ein Anwohner, der die Flutnacht wohl nie vergessen wird, einem ADRA-Mitarbeiter. Ein Teil der Katastrophenhilfe sei deshalb auch für die seelische Betreuung und die Stärkung des Zusammenhalts gedacht.

Ältere Menschen seien von der Katastrophe besonders hart getroffen. Sie seien weniger mobil. Einsamkeit und soziale Isolation verschärften die Situation. Daher unterstütze ADRA seelsorgerische Besuche und psychosoziale Betreuung. Zusätzlich würden Projekte unterstützt, die den sozialen Zusammenhalt stärken, zum Beispiel eine allabendliche Mahlzeit für die Einwohner von Schweinheim, einem Ortsteil von Euskirchen, der durch das Hochwasser stark getroffen wurde. Das gemeinsame Abendessen helfe bei der Verarbeitung der Flutkatastrophe, so ADRA.

ADRA Deutschland e. V.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Jemen: ADRA Deutschland spendet 500.000 Euro

In den ärmsten Regionen Al-Hudaydah, Hajjah und Saada leistet ADRA mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und anderer Geber kostenlose medizinische Nothilfe für rund 450.000 Menschen, um viele Menschenleben zu retten. Mehrere Krankenhäuser wurden in den letzten zwei Jahren erweitert und besser ausgestattet. Mobile Teams von ADRA leisten auch in abgelegenen Gebieten Erste Hilfe und stellen Medikamente bereit. Zusätzliche Fachkräfte wurden ausgebildet, um die Leistung und den Umfang der medizinischen Hilfsmaßnahmen zu erhöhen. Ein ADRA-Team bietet außerdem psychosoziale Unterstützung an.

Ausnahmesituation in Jemen

Seit 2015, als der Krieg im Jemen begann, leidet jeder dritte Einwohner an Unterernährung und Hunger. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen über 24 Millionen Menschen – etwa 80 Prozent der Bevölkerung – humanitäre Hilfe. Seit 2012 führt ADRA Deutschland in Jemen gemeinsam mit dem lokalen ADRA-Büro Gesundheitsprojekte durch. ADRA unterhält derzeit zwölf Gesundheitseinrichtungen im Jemen, um die Menschen besser gegen Cholera-Epidemien oder die COVID-19-Pandemie zu schützen.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Allianz-Gebetswoche 2022 zum Thema „Sabbat – Leben nach Gottes Rhythmus“

„Sabbat – Gottes verschmähtes Geschenk?“

Zur AGW gibt es ein Vorbereitungsheft, das für jeden Tag einen der folgenden Aspekte des Sabbats anhand von Bibeltexten thematisiert: Identität, Versorgung, Ruhe, Barmherzigkeit, Erinnerung, Freude, Großzügigkeit und Hoffnung. Als vorbereitende Lektüre wird der Artikel „Sabbat – Gottes verschmähtes Geschenk?“ aus der christlichen Zeitschrift Aufatmen, (Ausgabe 3/2021), empfohlen, die im Bundes-Verlag, Witten, erscheint. Er kann unter https://www.allianzgebetswoche.de/fileadmin/user_upload/Dr.Schaeffer_Sabbat__AUFATMEN_3-2021.pdf kostenlos heruntergeladen werden. Autor ist Dr. Raffael Schäffer (Bensheim), ein Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit ihrer Gründung 1863 den biblischen Sabbat am Samstag feiert und eine ausführliche Sabbat-Theologie entwickelt hat.

Das gesamte AGW-Material kann auf der Website www.allianzgebetswoche.de bestellt oder heruntergeladen werden. Auf der Webseite finden sich Ideen und Impulse zur Gestaltung der Gebetswoche, beispielsweise die Beschreibung eines traditionellen Sabbat-Essens in Jerusalem.

An der Allianz-Gebetswoche beteiligen sich an vielen Orten Deutschlands Kirchengemeinden verschiedener protestantischer Konfessionen.

Evangelische Allianz in Deutschland

Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) mit Sitz in Bad Blankenburg (Thüringen) ist ein eingetragener Verein, dem sich ein Netzwerk von Christen und Organisationen aus verschiedenen protestantischen Kirchen und Gemeinschaften zugehörig fühlt. Die theologische Basis der Allianz ist das biblische Zeugnis von der Erlösung der Menschen durch Jesu Tod und Auferstehung. Zum Netzwerk der EAD gehören ca. 1000 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten. Arbeitsfelder der Allianzmitglieder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Aktivitäten in mehr als 370 Einrichtungen. Die EAD ist Mitglied der weltweiten Evangelischen Allianz, die mit 600 Mio. Mitgliedern in 129 Ländern international die größte kirchliche Vereinigung nach der Katholischen Kirche ist. Die Evangelische Allianz wurde 1846 als weltweiter Verbund in London gegründet. Damit ist sie die am längsten bestehende gemeindeübergreifende Verbindung evangelischer Christen.




Jahressitzung der adventistischen Weltkirchenleitung im Zeichen der Corona-Pandemie

Herausforderungen durch die Corona-Pandemie

Erton Köhler, Exekutivsekretär der Weltkirchenleitung, berichtete über die Herausforderungen der Corona-Pandemie für die weltweite adventistische Kirche. So seien, konservativ geschätzt, mindestens 17.000 Kirchenmitglieder an COVID-19 verstorben, darunter 773 hauptamtliche Mitarbeiter und Pensionäre.

Die Pandemie habe sich auch auf die Art und Weise ausgewirkt, wie Adventisten das Evangelium verkünden und wie sie sich um bedürftige Menschen kümmern, sagte Köhler. Gleichzeitig habe die Pandemie die soziale Resilienz gestärkt und half den Gemeinden, ihre Arbeitsweise zu ändern. So konnte im Jahr 2020 trotz umfangreicher Corona-bedingter Beschränkungen 1.736 neue Gemeinden gegründet werden. 781.389 Menschen wurden getauft und schlossen sich der adventistischen Kirche an. Die Siebenten-Tags-Adventisten taufen nur Erwachsene und Jugendliche aufgrund ihrer Entscheidung zum Glauben. Köhler erwähnte die adventistischen Krankenhäuser, die vielerorts „in vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie“ gestanden hätten. Auch habe die adventistische Hilfsorganisation ADRA die Zahl ihrer Projekte im Jahr 2020 von 1.184 auf 1.506 gegenüber dem Vorjahr steigern können und unterstützte dadurch 20 Millionen Menschen (gegenüber 14 Millionen im Vorjahr). 422 dieser Projekte hingen direkt mit der Pandemie zusammen.

Das adventistische Schulwesen war in vielen Ländern durch die Pandemie betroffen und musste zeitweilig auf digitalen Unterricht umstellen und zum Teil eigenständig digitale Lernplattformen entwickeln. In der Medienarbeit der Kirche habe die Pandemie zu einem starken Wachstum digitaler Angebote geführt. Auch örtliche Kirchengemeinden entwickelten digitale Angebote oder andere kreative Lösungen, wie z. B. Drive-in-Kirchen, bei denen die Besucher mit ihren Autos auf einen großen Parkplatz fahren und dort im Auto sitzend am Gottesdienst teilnehmen. Köhler betonte jedoch, dass trotz all dieser Veränderungen und der zunehmenden Rolle der sozialen Medien im Leben der örtlichen Kirchengemeinden der persönliche Austausch wichtig sei und nicht ersetzt werden sollte. „Die Technologie ist gekommen, um im Leben der Kirche zu bleiben, aber nicht, um das Leben der Kirche zu ersetzen“, sagte er.

Kirchenfinanzen wieder im Aufwärtstrend

Der Finanzvorstand der Weltkirchenleitung, Paul Douglas, stellte in seinem Bericht fest, dass es im Jahr 2021 mit den Spendeneinnahmen wieder aufwärts gehe. So liege das Spendenaufkommen im August dieses Jahres um 14,2 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Ausgaben sanken hingegen gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent, was zum Großteil auf die Verringerung von Reisetätigkeiten zurückzuführen sei, so Douglas. Gleichwohl sei der Haushalt der Weltkirchenleitung für das kommende Jahr konservativ aufgestellt, er geht von einem negativen Saldo (mehr Ausgaben als Einnahmen) von 16,4 Millionen US-Dollar aus. Diese Summe sei jedoch deutlich niedriger, als zunächst prognostiziert, so Douglas.

Gesundheit ohne Freiheit?

Weitere Punkte auf der Sitzungsordnung waren zahlreiche Änderungen von Verwaltungsvorschriften und Tätigkeitsberichte von kirchlichen Abteilungen und Institutionen. In diesem Kontext trug die Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (Department of Public Affairs and Religious Liberty – PARL) folgende Liste mit Gedankenanstößen vor:

  • Kann es mentale Gesundheit ohne die Freiheit des Geistes geben?
  • Kann es moralische Gesundheit ohne ein freies Gewissen geben, das sich von der Wahrheit und dem höchsten Gut leiten lässt, wie es in Gottes Offenbarung in der Heiligen Schrift zum Ausdruck kommt?
  • Kann es emotionale Gesundheit geben ohne die Freiheit von Angst, ohne die Freiheit von emotionalen Verletzungen, ohne die Freiheit von Traumatisierungen?
  • Kann es geistliche Gesundheit inmitten von Zwang, Manipulation und Bedrohung geben?
  • Kann es gesellschaftliche Gesundheit geben ohne die Freiheit von Diskriminierung und Kriminalisierung, weil man etwas anderes glaubt?
  • Kann es Gerechtigkeit geben, wenn das Zentrum der moralischen Bewertung, das menschliche Gewissen, unterdrückt wird?
  • Kann es Rechtschaffenheit geben, wenn das menschliche Gewissen und der freie Wille unterdrückt, erstickt oder gefesselt werden?

„Die Kirche nicht wie ein Unternehmen leiten“

In weiteren Sitzungen kamen theologische Überlegungen und Fragen der konfessionellen Identität zur Sprache. Der Präsident der Weltkirchenleitung, Ted Wilson, appellierte an die Anwesenden, an der Autorität der Bibel, der deutlichen Verkündigung der Wiederkunft Christi und an der adventistischen Lebensweise festzuhalten. Exekutivsekretär Erton Köhler ermahnte abschließend, die Kirche nicht wie ein Unternehmen, sondern als eine geistliche Gemeinschaft zu leiten und trotz aller notwendigen Management-Tätigkeiten die Priorität auf die Förderung des religiösen Lebens und der Verkündigung zu legen.

Alle Präsentationen und Beiträge der Jahressitzung der Weltkirchenleitung sind schriftlich oder als Video einsehbar: https://executivecommittee.adventist.org/blog/2021/10/09/21ac-presentations/




Adventistische La Sierra University führend in Diversität

Dabei wurden unter anderem die Bereiche der ethnischen Vielfalt unter den Lehrkräften und Studenten und der Anteil internationaler Studenten und Anzahl der Studenten bewertet. Auch in den Hochschulführern des Wall Street Journal/Times Higher Education für die Jahre 2017, 2018 und 2021 belegte die La Sierra University den ersten Platz für ihr vielfältiges Umfeld, und in den dazwischenliegenden Jahren landete sie in derselben Kategorie auf dem zweiten Platz. Die Führer werden jeweils im Herbst für das folgende Jahr veröffentlicht.

Vielfalt erleichtert die Förderung von Neugier, Kreativität und kritischem Denken

„Wir freuen uns sehr, dass wir erneut eine nationale Anerkennung … erhalten haben…Eine Vielfalt an Hintergründen und Erfahrungen unter unseren Studenten, unserem Lehrkörper und unserem Campus als Ganzes ermöglicht es uns viel besser, kritisches Denken zu fördern, … breite Neugier und Kreativität zu fördern und unseren Studierenden zu helfen, ein tiefes Einfühlungsvermögen für andere zu entwickeln, deren Ansichten sich von ihren eigenen unterscheiden könnten“, sagte Joy Fehr, Präsidentin der La Sierra University.

Demographische Zusammensetzung

Der Hochschulführer des Wall Street Journal gibt die demografische Zusammensetzung der Studenten von La Sierra mit 48 Prozent Hispanoamerikanern, 17 Prozent Asiaten, 12 Prozent Weißen und 7 Prozent Schwarzen an, wobei etwa 50 Prozent der Studenten Stipendien erhalten. Der Campus von La Sierra wurde am 16. März 2020 auf Online-Betrieb umgestellt, um den Corona-Vorgaben der Regierung gerecht zu werden und wurde im Herbst wieder für den Präsenzunterricht geöffnet. Der Unterricht in La Sierra für das Herbstquartal 2021-22 begann am 27. September.




Theologische Hochschule Friedensau verleiht 40 Absolventen akademische Grade

In der Gastfreundschaft werde der Furcht gegenüber dem Fremden mit dem Motiv der Liebe begegnet. „Gastfreundschaft ist gelebte Fürsorge dem Nächsten gegenüber“, stellte Sigg heraus. Er ermutigte die Absolventinnen und Absolventen, offen zu sein für Andere sowie selbst nicht Fremde, sondern Gäste zu sein und zu bleiben.

Bachelor- und Mastergrade verliehen

Insgesamt wurden 40 Studierende aus 14 Ländern in den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen graduiert. Dr. Alexander Schulze, Dekan des Fachbereichs Theologie, übergab Urkunden an 5 Bachelor- und 5 Master-Absolventinnen und Absolventen in Theologie sowie an 12 Master of Theological Studies-Absolventen und einen Absolventen des Spätberufenenprogramms. Professor Dr. Thomas Spiegler, Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen, übergab 4 Bachelor-Urkunden in Soziale Arbeit. Master-Urkunden erhielten 3 Graduierte in Counseling (Beratung), ein Graduierter in Sozial- und Gesundheitsmanagement sowie 9 in International Social Sciences. Mehrere Studierende der Fachbereiche wurden in Abwesenheit graduiert.

Besondere Auszeichnungen für Studierende

Dekan Schulze verlieh den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an John Okpechi. Er erhält die mit 1.000 Euro dotiere Auszeichnung als ausländischer Studierender für hervorragende Leistungen. Den Preis des Fördervereins Freundeskreis Friedensau International erhielt Vivian Groß für ihr soziales Engagement und ihre akademische Leistung.

Studienjahresbeginn an der Theologischen Hochschule Friedensau

Das Wintersemester 2021/22 wurde bereits am 4. Oktober durch den Rektor der Hochschule, Professor Dr. Roland Fischer eröffnet. Nach Angaben der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThHF begannen 52 Studierende ihr Studium im B.A.-Studiengang Theologie sowie in den Masterstudiengängen International Social Sciences, Musiktherapie, Counseling, im deutsch- und englischsprachigen Studiengang Theologie sowie im Kurs ‚Deutsch als Fremdsprache‘. Die neuen Studierenden kommen aus 23 verschiedenen Ländern: Äthiopien, Angola, Belgien, Brasilien, Burundi, Deutschland, Frankreich, Ghana, Indien, Iran, Irland, Kamerun, Kongo, Kuba, Nepal, Nigeria, Tansania, Ruanda, Schweiz, Spanien, Syrien, Tschechien und den USA.

Zeitgleich starteten 16 Teilnehmer von „1Year4Jesus“. Dies ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), das jungen Menschen nach ihrem Schulabschluss die Möglichkeit eröffnet, sich sozial-diakonisch und missionarisch in lokalen Projekten, aber auch überregional zu engagieren. Erste theoretische und praktische Grundlagen erhalten sie an der Theologischen Hochschule Friedensau.

Außerdem gab es am 9. Oktober den traditionellen Gottesdienst zum Studienjahresbeginn, sowie ein Nachmittagskonzert mit dem „In Motion Trio“. Die Musiker Heike Wetzel, Wolfgang Zerbin und Helmut Kandert interpretierten einen Instrumental-Mix mit Elementen von Klassik bis Jazz.

Studium in Friedensau

Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen leben in Friedensau. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de




30.000 Liter mit Mikroorganismen gegen Schimmel in Hochwassergebieten ausgegeben

Nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hilft ADRA bei den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau. Seit Anfang September unterstützt das Hilfswerk die Geschädigten zusätzlich durch die Verteilung effektiver Mikroorganismen. Diese dienen dazu, überschwemmte Flächen im Innen- und Außenbereich wieder nutzbar zu machen. Durch das Auftragen von EM können Giftstoffe neutralisiert und Geruchsbildung bekämpft werden. So werden Häuser wieder bewohnbar und Außenflächen erneut nutzbar. Die Abgabe der effektiven Mikroorganismen erfolgt laut ADRA kostenlos an Privathaushalte. In Schulungen wird über die richtige Anwendung und Dosierung der flüssigen EM informiert.

Effektive Mikroorganismen

Bei EM handelt es sich um eine Mischung verschiedener mikroskopisch kleiner Lebewesen. Auf verunreinigte Flächen aufgetragen neutralisieren sie gesundheitsschädliche Fäulnis- und Geruchsbakterien. Die EM kommen ohne Chemie aus und sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Effektive Mikroorganismen wurden schon in der Vergangenheit bei den Hochwassern an Oder und Elbe erfolgreich eingesetzt.

Unterstützt wird ADRA Deutschland bei der Bereitstellung von effektiven Mikroorganismen durch das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“ sowie EMIKO Handelsgesellschaft mbH und EM e.V.

Eine Liste der Verteilstellen kann bei https://adra.de/wp-content/uploads/2021/10/EM_Ausgabestellen_Info-fuer-extern_27.09.21.pdf heruntergeladen werden.

ADRA Deutschland e. V.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Michał Belina-Czechowski-Platz anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Adventisten in Krakau eingeweiht

Religiöse Minderheiten sollen sich in Krakau wohl fühlen

„Wir freuen uns, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit über 100 Jahren protestantische, religiöse und soziale Bräuche in Krakau pflegt. Krakau ist eine offene Stadt, die allen Einwohnern freundlich gesinnt ist, und unsere Stärke ist die Vielfalt und Offenheit“, sagte der Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski, während der Feierstunde. „Wir tun unser Bestes, damit sich Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen, Vertreter verschiedener Minderheiten, einschliesslich religiöser Minderheiten, hier wohlfühlen“, schloss er.

Während der Zeremonie wurde den Adventisten in Krakau vom Marschall der Woiwodschaft Kleinpolen auch das offizielle Ehrenzeichen – das Kleinpolnische Kreuz – verliehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Adventisten in Krakau wurden ein Gottesdienst zur Erinnerung organisiert und mehrere hundert Sträucher in der Umgebung gepflanzt.

Michał Belina Czechowski

Michał Belina Czechowski wurde vor 203 Jahren, am 25. September 1818, in der Nähe von Krakau geboren. Er war der erste adventistische Missionar, der trotz fehlender offizieller Genehmigung durch die Kirchenleitung nach Europa ging.

Trotz seines beabsichtigten Einsatzes für das Wohl des Landes wurde ihm die Einreise nach Polen, die sein größter Traum war, verwehrt, sagte Pastor Marek Rakowski, Exekutivsekretär der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Polen. „Das hundertjährige Bestehen der Krakauer Gemeinde in diesem Jahr war ein schöner Vorwand für die symbolische Rückkehr von Belina Czechowski nach Krakau“, so Rakowski.

Ausführliche Informationen zum Leben und Wirken von Michał Belina Czechowski:
https://www.apd.media/news/archiv/9719.html

Adventisten in Krakau sind sozial engagiert

„Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten ausländische Vertreter der Adventisten mit den Krakauer Stadtbehörden zusammen, um die Identität von Waisen und Witwen aus dem Konzentrationslager Auschwitz festzustellen, und spendeten Lebensmittel und Kleidung für sie. Die adventistische Gemeinde war auch während des Kriegsrechts in den 1980er Jahren aktiv und versorgte die Einwohner mit Geschenken aus dem Ausland“, betonte Bürgermeister Majchrowski.

In der Zeit von 2006 bis 2014 verteilten die Adventisten 118 Tonnen Lebensmittel über die Krakauer Lebensmittelbank (vergleichbar mit den Tafeln in Deutschland).

In Polen, mit rund 38 Millionen Einwohnern, feiern 5.848 adventistische Christinnen und Christen in 116 Kirchengemeinden jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, ihren Gottesdienst.

 




Eine Zukunft für das Bergheim Mühlenrahmede

Die Corona-Pandemie und die daraus folgenden Beschränkungen für das Beherbergungsgewerbe haben zu finanziellen Einbußen des Bergheims Mühlenrahmede geführt. Zudem sind für Sanierungsarbeiten, die aufgrund von Brandschutzauflagen nötig sind, in den kommenden Jahren größere Investitionen erforderlich. Deshalb sah sich der bisherige Betreiber, die Landeskörperschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in NRW, nicht in der Lage, den Betrieb des Bergheims Mühlenrahmede über das Jahr 2021 hinaus fortzuführen. Durch die Gründung der neuen gemeinnützigen Betreibergesellschaft Bergheim Mühlenrahmede gGmbH ist der Weiterbetrieb der Tagungsstätte bis auf Weiteres gewährleistet. Zum Geschäftsführer der Betreibergesellschaft wurde Marc Krätzig berufen, der auch zusammen mit seiner Ehefrau Judith die Tagungsstätte leitet. Aus einem Rundschreiben der Betreibergesellschaft geht hervor, dass bereits ein Businessplan für die Jahre 2022–2026 erarbeitet worden sei, der auch „Ideen zur Verbesserung der Attraktivität und der wirtschaftlichen Situation“ verwirklichen solle. Die Landeskörperschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in NRW teilte ebenfalls in einem Rundschreiben mit, dass sie das Bergheim weiterhin für ihre Veranstaltungen wie Seminare, Jugendfreizeiten, Frauen- und Männerwochenenden etc. buchen würde. Das Grundstück, auf dem das Bergheim Mühlenrahmede steht, gehört dem Norddeutschen Verband der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und wird von diesem gepachtet.

Unterstützer gesucht

Die neue Betreibergesellschaft wird von einem Unterstützerkreis aus adventistischen Kirchenmitgliedern getragen und ist an Spenden und an ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen interessiert. Aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit darf sie Spendenbescheinigungen ausstellen. Nähere Informationen gibt es unter https://bergheim-muehlenrahmede.de/unser-freundeskreis/

Weitere adventistische Tagungsstätten in Deutschland

Neben den kircheneigenen Einrichtungen Gästehaus Friedensau (bei Magdeburg), Freizeitheim Diepoldsburg (Bissingen/Teck) und Haus Schwarzwaldsonne (Freudenstadt) gibt es außer künftig dem Bergheim Mühlenrahmede weitere Tagungsstätten, die von adventistischen gemeinnützigen Förderkreisen getragen werden: die Begegnungsstätte Sonnenhof, Dresden; die Wachtelburg (Christliches Jugendzentrum und Begegnungsstätte), Werder/Havel in Brandenburg; das Freizeitheim und Jugendbildungsstätte Unterhain/Königsee in Thüringen sowie der Waldpark (Christliches Haus für Freizeit, Bildung und Begegnung e. V.), Leubsdorf in Sachsen.

Über das Bergheim Mühlenrahmede

Das Bergheim Mühlenrahmede ist eine Erholungs- und Tagungsstätte im Sauerland, zwischen Altena und Lüdenscheid gelegen. Das nikotin- und alkoholfrei geführte Haus verfügt über 104 Betten, drei Tagungs- und Seminarräume, einen großen Tagungssaal, Kinderspielzimmer und eine große Freizeit- und Sportanlage mit Fußball- und Volleyballfeld, Schwimmbad, Spielplatz, Tiergehege und Lagerfeuerstelle. Weitere Informationen zum Haus: www.bergheim-muehlenrahmede.de.




Ein Kämpfer bis zuletzt - Erinnerungen an Ludwig Baumann zu seinem 100. Geburtstag

Die Dokumentation Erinnerung an Ludwig Baumann zum 13. Dezember 2021, seinem 100. Geburtstag, greift Facetten des Abschieds von ihm auf und versucht, in zusammenfassender Rückschau zu vermitteln, welche Resonanz sein Wirken gehabt hat. Neben der Fülle öffentlicher Zeugnisse und dem persönlichen Abschiednehmen hat sein Tod auch gänzlich unerwartete behördliche Reaktionen ausgelöst, die zu Widerspruch aufgerufen und damit politische Reflexionen angestoßen haben. Ludwig Baumann hat damit noch über seinen Tod hinaus zugunsten überlebender NS-Opfer gewirkt.

Als Fahnenflüchtiger zum Tode verurteilt

Ludwig Baumann wurde am 13. Dezember 1921 in Hamburg-Dammtor geboren. Er absolvierte eine Maurerlehre und leistete den Reichsarbeitsdienst beim Deichbau in Ostpreußen ab. Im Februar 1941 erfolgte die Einberufung zur Kriegsmarine in Belgien und ab Juni 1941 wurde er als Wachsoldat einer Hafenkompanie in Bordeaux/Frankreich eingesetzt. Am 3. Juni 1942 desertierte er zusammen mit einem Kameraden, weil er erkannt habe, dass Deutschland einen „verbrecherischen, völkermörderischen Krieg“ führte. Am Tag der Desertion verhafteten ihn deutsche Grenzposten. Am 30. Juni 1942 wurde er wegen „Fahnenflucht im Felde“ zum Tod verurteilt. Davon, dass das Todesurteil in eine zwölfjährige Zuchthausstrafe umgewandelt wurde, erfuhr Baumann erst nachdem er zehn Monate in Todesangst in der Todeszelle eines Wehrmachtsgefängnisses verbracht hatte. Der „Begnadigte“ kam ins KZ Esterwegen im Emsland und danach ins Wehrmachtsgefängnis Torgau. Er überlebte verwundet den Einsatz in einem Strafbataillon, in der sogenannten Bewährungstruppe 500, in besonders gefährdeten Abschnitten an der Ostfront.

Nach Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft geächtet

Nach der Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft hatte er es schwer in einer Gesellschaft, in der Deserteure noch immer als „Feiglinge“ geächtet wurden. 1990 gründete er mit etwa 40 noch lebenden Wehrmachtdeserteuren sowie einigen engagierten Wissenschaftlern und Historikern die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz. Ziel der Vereinigung war eine Aufhebung der Unrechtsurteile gegen Deserteure, „Wehrkraftzersetzer“, „Kriegsverräter“, Selbstverstümmler und andere Opfer der NS-Militärjustiz durchzusetzen, sowie deren vollständige Rehabilitierung. Was als Tabubruch und Provokation begann, führte nach beharrlichem Kampf zu einer konstruktiven gesellschaftlichen Debatte und der sehr späten gesetzlichen Rehabilitierung: Das NS-Unrechtsaufhebungsgesetz von 1998 rehabilitierte Kriegsdienstverweigerer und Wehrkraftzersetzer, das erste Ergänzungsgesetz 2002 pauschal homosexuelle NS-Opfer und die Deserteure der Wehrmacht, das zweite NS-Unrechtsaufhebungsgesetz 2009 schließlich auch die wegen Kriegsverrats verurteilten Opfer der NS-Militärjustiz.

„Ein Beitrag für den Frieden“

Insgesamt seien laut der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz während des Zweiten Weltkrieges über 30.000 Deserteure zum Tod verurteilt und davon rund 23.000 hingerichtet worden. Mehr als 100.000 von der NS-Militärjustiz verurteilte Soldaten hätten KZ, Straflager und Strafbataillon nicht überlebt. Erst in seinem Grundsatzurteil vom 16. November 1995 habe der Bundesgerichtshof die Wehrmachtjustiz als eine „Blutjustiz“ gebrandmarkt, „deren Richter sich wegen Rechtsbeugung in Tateinheit mit Kapitalverbrechen hätten verantworten müssen“. Doch nicht einer der Wehrmachtrichter sei in der Bundesrepublik Deutschland jemals bestraft worden. Baumann zeigte sich davon überzeugt, dass auch heute Kriegsverrat „ein Beitrag für den Frieden und eine gerechtere Welt“ wäre.

Auch Kriegsdienstverweigerer gingen in den Tod

Zu den Opfern der NS-Militärjustiz gehöre auch die Gruppe der Kriegsdienstverweigerer, die bereit gewesen sei, für ihre Überzeugung keine Waffe in die Hand zu nehmen, in den Tod zu gehen, betonte Holger Teubert, früherer Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. August Dickmann sei als erster deutscher Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg am 15. September 1939 öffentlich hingerichtet worden. Er war Zeuge Jehovas.

Nach Angaben von Historikern wurden bis 1945 etwa 250 deutsche und österreichische Zeugen Jehovas vom Reichkriegsgericht wegen Kriegsdienstverweigerung zum Tode verurteilt und in der Regel durch das Fallbeil getötet. Namentlich seien elf römisch-katholische und drei Kriegsdienstverweigerer aus evangelischen Landeskirchen bekannt, die im Zweiten Weltkrieg zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. Aus den evangelischen Freikirchen wurden wegen Kriegsdienstverweigerung neun Siebenten-Tags-Adventisten, ein Baptist und ein Mitglied der Gemeinschaft der Christadelphian hingerichtet, so Teubert.

Gedenkstätte für Kriegsdienstverweigerer in Hamburg

Ein Denkmal für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz wurde am 24. November 2015 in Hamburg zwischen Stephansplatz und Dammtor eingeweiht. „Das Umdenken kam spät. Nicht zu spät, aber doch beschämend spät“, betonte der damalige Erste Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz in seiner Ansprache. Für Ludwig Baumann sei dennoch „ein später Traum in Erfüllung“ gegangen.

Der Dokumentationsband „Ludwig Baumann: Ein Kämpfer bis zuletzt“ kann als PDF-Datei im Internet heruntergeladen werden: http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Stellungnahmen/LBKaempferbiszuletzt202108.pdf

Informationen zur Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz unter www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de.




Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen tagte live in Pforzheim

Der Mitgliederversammlung direkt vorausgegangen war ein Studientag zum Thema „Abendmahl/Eucharistie – alles neu in Corona-Zeiten?“. Dabei stellten Theologieprofessorinnen und -professoren nicht etwa die Positionen ihrer eigenen Konfession vor, sondern die anderer Kirchen. So ging etwa die römisch-katholische Theologin Dorothea Sattler auf die evangelisch-freikirchliche Sicht ein, der altorientalische Theologe Hacik Rafi Gazer auf die evangelisch-landeskirchlichen und die altkonfessionellen Perspektiven. Werner Klän von der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche präsentierte die orthodoxe und altorientalische Position. Die Methodistin Ulrike Schuler untersuchte die Sicht katholischer und apostolischer Kirchen.

Neues Mitglied der ACK: Bund Freier evangelischer Gemeinden

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden (BFeG) ist das 18. Vollmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes wurde die Aufnahme am Abend des 29. September feierlich vollzogen. Der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, hieß das neue Mitglied herzlich willkommen, Präses Ansgar Hörsting dankte für die erlebte Gemeinschaft. Der BFeG vertritt bundesweit rund 43.000 Christinnen und Christen. Der ACK hatte er schon seit deren Gründung als Gastmitglied angehört.

Im Rahmen der ACK-Mitgliederversammlung wurde zudem über den Ökumenischen Tag der Schöpfung im kommenden Jahr beraten. Auf reges Interesse stieß die neue Pilgerweg-App der ACK. Sie lädt Nutzerinnen und Nutzer dazu ein, sieben Wochen lang mindestens täglich eine halbe Stunde Zeit für sich unterwegs zu gestalten. Außerdem befasste sich die Versammlung unter anderem mit den Planungen zum 102. Katholikentag in Stuttgart 2022, der aktuellen Entwicklung des interreligiösen Projekts „Weißt du, wer ich bin?“ sowie Berichten aus den Mitgliedskirchen.

ACK Deutschland

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland, ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr zusammenkommt. Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de




Buchrezension: Manfred Lütz - Neue Irre - Wir behandeln die Falschen: Eine heitere Seelenkunde.

Die heitere Seelenkunde ist in drei große Abschnitte eingeteilt und wird von Vorwort und Nachwort mit persönlichen Ergänzungen eingerahmt. Im ersten Teil wird eine unterhaltsame Einführung gegeben und Wahnsinn und Blödsinn bekannter Persönlichkeiten aufs Korn genommen. Nicht alles, was unsinnig erscheint, ist tatsächlich auch krank, so Lütz. Der zweite Teil wird den Behandlungsformen gewidmet mit dem Leidensdruck, der Zielgruppe und den gängigen Methoden. Er dritte Teil hat den Anspruch alle Diagnosen und Therapien aufzulisten und gibt Kapitelweise kleine Einblicke in die Alzheimer Erkrankung, die Demenz, Suchterkrankungen, der Schizophrenie, der Depression und anderen „menschlichen Variationen“ (S. 172). Ein Sachregister ist angefügt.

Lütz verändert dabei die Perspektive auf die Wirklichkeit und fügt eine neue Koordinate hinzu. Neben den Begrifflichkeiten Normal und Nicht-Normal nennt der Autor auch die Moral und unterteilt in die Kategorien Gut und Böse. Das ist umstritten, führt aber über die Biologie hinaus zur Ethik. Hier wird der theologische Hintergrund des Autors deutlich. Auch wenn Lütz den Wert einer religiösen Perspektive auf das Krankheitsgeschehen erwähnt, warnt er davor, Seelsorge und Psychotherapie zu vermischen. Psychotherapiemethoden sollen nicht als Ersatzreligionen missbraucht werden.

Zum Punkt

Wer eine unterhaltsame Lektüre schätzt und einen Perspektivenwechsel benötigt, ist mit dem Buch gut beraten. Der kurze Überblick ist schlüssig, wenn auch stark subjektiv gefärbt. Dabei gibt sich Lütz als ausgebildeter Psychoanalytiker und Verhaltenstherapeut versöhnlich gegenüber den großen Strömungen der Psychotherapie und pragmatisch in der Praxis. So erwähnt er etwa den lösungsorientierten Ansatz von Steve de Shazar mit dem Fokus auf die individuellen Fähigkeiten des Klienten, sich selbst Lösungen zu erarbeiten. Lütz stellt die Möglichkeit der medikamentösen Behandlung neben die Psychotherapien und verweist jeweils auf die Nebenwirkungen. Dabei vertritt er die Auffassung, dass Klinikaufenthalte nur bei akuten psychischen Krisen angezeigt sind, und die Betroffenen anschließend wieder so gut wie möglich in die Gesellschaft integriert werden sollten. Er äußert sich kritisch zu der Praxis jahre- oder gar lebenslanger Klinikaufenthalte und bezweifelt deren Nutzen für die Gesundung. Man spürt bei Lütz das Bemühen, psychische Leiden aus der „Schmuddelecke“ herauszuholen und betroffene Menschen möglichst nicht „abzuschieben“.

Das Buch ist humorvoll und gutgelaunt geschrieben. Das wird bei diesem ernsten Thema nicht allen Lesern gefallen. Auch sein Optimismus und der Verweis auf die außerordentlich guten Heilungschancen durch die evidenzbasierten Behandlungsmethoden seiner Zunft werden nicht von allen Fachleuten geteilt. Psychische Ausfälle sind oftmals lebenslängliche Begleiter und nicht nur als einzelne biographische Episoden anzusehen. Sein locker-humorvoller Schreibstil sollte nicht dazu verleiten, den (lebens-) gefährlichen Ernst einer psychischen Störung zu verkennen. Gleichwohl ist es ein Sachbuch, das Nichtmedizinern eine gut verständliche Einführung in die komplexe Thematik bietet.

Claudia Mohr




ADRA Rumänien unterstützt vom Krieg betroffene Menschen in Armenien

In der armenischen Region Berg-Karabach brach am 27. September 2020 ein bewaffneter Konflikt zwischen den aserbaidschanischen und armenischen Streitkräften aus, der bis heute anhält. Die Bevölkerung vor Ort ist stark davon betroffen. Aufgrund der beträchtlichen militärischen und zivilen Opfer wurde das Kriegsrecht verhängt. Im Rahmen des Projekts „Aufruf zur internationalen Solidarität – Armenien“ konnte ADRA Rumänien mit Hilfe des einzigen Sponsors 550 Menschen aus 110 Familien mit Grundnahrungsmitteln und Hygienesets helfen.

„ADRA Rumänien hat umgehend auf das Hilfeersuchen für Armenien reagiert und wir sind froh, dass wir die aufgetretenen Hindernisse überwinden konnten“, sagte Bogdan Stanica, der Projektleiter von ADRA Rumänien. „Die Herausforderungen bestanden … in der Unmöglichkeit, die Spenden direkt zu überweisen, da das lokale Bankensystem nicht zuverlässig arbeitete.“

„Vielen Dank, ADRA Rumänien, für die angebotene Hilfe … Die Begünstigten des Projekts stammen aus ganz Armenien und sind vertriebene und vom Krieg betroffene Familien sowohl in der Hauptstadt Eriwan als auch in den Regionen Shirak, Lori, Kotayk, Gegharkunik, Tavush, Ararat, Syunik, Aragatsotn, Armavir und Vayots Dzor“, erklärte Safaryan, Geschäftsführer von ADRA Armenien.

ADRA Rumänien

Seit 1990 engagiert sich ADRA Rumänien unter dem Motto Gerechtigkeit. Barmherzigkeit. Liebe. hauptsächlich in gemeinnützigen Entwicklungsprojekten. Als anerkanntes humanitäres Hilfswerk ist ADRA Rumänien Teil des internationalen ADRA-Netzwerks, das föderativ organisiert ist und über 130 Länderbüros unterhält. ADRA International gehört zu den zehn größten Hilfsorganisationen der Welt.




Russische Adventisten gründen Online-Schule

Die Istok-Schule unterscheidet sich von herkömmlichen Schulen dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler nicht in ein Gebäude kommen, sondern die Schule über Computer und mobile Geräte direkt zu ihnen nach Hause kommt. Die Bildungsstätte besteht aus Online-Kursen der staatlich anerkannten privaten Christlichen Schule Istok in Nischni Nowgorod, rund 430 Kilometer östlich von Moskau.

Schülerinnen und Schüler aus ganz Russland
Die Schule bestehe aus den Klassen eins bis neun und habe derzeit 53 Schülerinnen und Schüler aus ganz Russland, von Kaliningrad bis zum Fernen Osten, so die Leiterin des Fernunterrichts Natalia Kazel. Die speziell ausgebildeten Lehrkräfte würden von zu Hause aus in virtuellen Klassenzimmern unterrichten.

Die Schule arbeite mit einer speziellen Plattform, die zu diesem Zweck entwickelt worden sei. Alle Lehrkräfte, Eltern und Lernende könnten darauf zugreifen. In den Klassen würden nicht mehr als zehn Schülerinnen und Schüler gleichzeitig unterrichtet, um die Aktivitäten überschaubarer zu machen, erläuterte Kazel. Während einer Unterrichtsstunde kommunizierten die Lehrkräfte über eine Videoverbindung mit ihren Lernenden, und diese antworteten sofort oder würden auf die Online-Tafel schreiben, um die gestellten Aufgaben zu erledigen. Die Plattform ermögliche es den Schülerinnen und Schülern, den Stundenplan einzusehen, ein Tagebuch zu führen, Hausaufgaben automatisch zu erhalten und Verspätungen oder Abwesenheiten zu erfassen.

Auch Einzelunterricht und Nachhilfe möglich
Das Lernsystem habe auch noch andere Vorteile. „Informationen über die Leistungen oder Herausforderungen der Schüler werden direkt an die Eltern weitergeleitet“, erklärte die Schulleitung. „Alle Unterrichtsstunden werden aufgezeichnet, und jeder Lernende hat die Möglichkeit, eine Lektion, die er oder sie nicht verstanden hat, zu wiederholen.“ Ein weiteres Angebot der Schule wäre, dass die erste Unterrichtswoche für alle kostenlos sei. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin nicht in dieses Bildungsformat passe, könne er oder sie die Schule ohne Kosten verlassen. Zusätzlich zum Unterricht biete die Schule weitere Dienstleistungen an, etwa Einzelunterricht und individuelle Nachhilfe.

Weitere Informationen (in Russisch): https://www.istok.school/

Adventistische Schulen weltweit
Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Westrussland unterhält eine Universität, fünf höhere Schulen, acht Grundschulen und eine Berufsschule. Die adventistische Freikirche betreibt weltweit 9.489 Bildungsstätten mit über zwei Millionen Schülerinnen und Schülern sowie mehr als 153.000 Lehrkräften und weiterem Personal. Von den Bildungsstätten sind 118 Universitäten, 37 Berufsschulen, 2.713 höhere Schulen und 6.621 Grundschulen. Damit unterhält die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten das weltweit größte protestantische Bildungswerk.




Bundestagswahl: zweistellige Gewinne für SPD und Grüne in Friedensau

Zweitstimme: SPD und Bündnis90/Die Grünen legen deutlich zu
Für die SPD stimmten mit der Zweitstimme 36,2 Prozent der Friedensauer Wählerinnen und Wähler, für Bündnis90/Die Grünen 22,9 Prozent. Ganz im Bundestrend legten SPD und Grüne gegenüber der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren um 11,2 bzw. 12,5 Prozentpunkte zu. Die CDU erlangte 23,8 Prozent, ein Verlust von 25 Prozentpunkten. Die FDP erhielt 5,7 Prozent, auf DIE LINKE entfielen 2,9 Prozent sowie auf die FREIEN WÄHLER 1,9 Prozent der Zweitstimmen. Für die „Alternative für Deutschland“ (AfD) stimmten 6,7 Prozent der Wähler.

Erststimme: Dr. Franziska Kersten (SPD) vorne
Von den Direktkandidaten erlangte im zu Friedensau gehörenden Wahlkreis „67 – Börde/Jerichower Land“  Dr. Franziska Kersten (SPD) 26,2 Prozent der Erststimmen, gefolgt von Gerry Weber mit 25 Prozent. Für die restlichen Kandidaten gab es folgende Stimmverteilung: DIE LINKE 8,7 Prozent, GRÜNE 4,2 Prozent, FDP 8,1 Prozent sowie AfD 20,3 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag in Friedensau bei 62,8 Prozent; das sind fast 4,2 Prozent weniger als vor vier Jahren und deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt von 76,6 Prozent.

Wahlkreis Börde-Jerichower Land
Damit entschieden sich die Friedensauer Wähler diesmal etwas anders als im gesamten Wahlkreis 67 (Börde-Jerichower Land), zu dem die Ortschaft Friedensau gehört. Im Wahlkreis liegt die SPD mit 26,6 Prozent der Stimmen an der Spitze, gefolgt von den Parteien CDU (22,3 Prozent), AfD (20,1 Prozent), DIE LINKE (8,5 Prozent), FDP (9,2 Prozent), GRÜNE (4,9 Prozent) und Sonstige (8,4 Prozent).

Friedensau bei Magdeburg
Der von Siebenten-Tags-Adventisten 1899 gegründete Ort Friedensau, etwa 30 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen, zählt 267 Wahlberechtigte. Seit 1920 eine eigenständige politische Gemeinde, wurde Friedensau 2002 in die Stadt Möckern eingemeindet. Die Ortschaft ist Standort der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit den Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen.

Weitere Informationen: www.friedensau.de.




Fernsehsender HopeTV vor Ort in Münchener Kirchengemeinden

Hope Sabbat
Zweimal im Jahr gehörten diese Hope-Sabbate zu den Highlights für das HopeTV-Team, so Paulin Giurgi, Vorstand Kommunikation und Marketing von Hope Media Europe e.V.. „Wir freuen uns, mit einem bunten Programm für Jung und Alt, die Zuschauer und Zuhörer unserer Programme und Teilnehmer der Fernkurse in den jeweiligen Regionen zu treffen.“

Vielschichtiges Angebot
Bei der streng nach der 3G-Regelung durchgeführten Veranstaltung am Nachmittag stellte das Team in Art und Weise der beliebten Sendereihe „Die Bibel – das Leben“ die einzelnen Säulen des Mediendienstes Hope Media vor. Dazu gehören das Hope-Bibelstudieninstitut, das bereits seit 1948 die unterschiedlichsten Glaubensfernkurse kostenlos anbietet und mit insgesamt 7 Mitarbeitenden betreut.

Die Hope-Hörbücherei wurde 1964 als Blindenhörbücherei der Stimme der Hoffnung ins Leben gerufen. Heute betreut sie über 630 Blinde und sehbehinderte Menschen mit Hörbüchern, Zeitschriften und gelesenen Andachten.

Im März 2009 ging der 24-Stunden-Fernsehkanal unter dem Namen Hope Channel deutsch an den Start. Seitdem sendet der zur internationalen Hope Channel-Senderfamilie gehörende Sender rund um die Uhr. Zum 10-jährigen Jubiläum wurde der Name in HopeTV geändert, da ein Jahr zuvor die Marke „Hope Media“ als Name für alle Angebote des Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein eingeführt wurde. Heute ist HopeTV deutschlandweit im Kabelnetz, per Satellit und im Internet zu empfangen.

Persönlicher Austausch mit Team von Hope Media
Nach der Vorstellung der einzelnen Bereiche und Projekte von Hope Media waren die Anwesenden eingeladen, das Präsentierte in Form eines lockeren Quiz wiederzugeben. Aus vier Gruppen gewann diejenige Gruppe mit der höchsten Durchschnittsziffer der richtigen Antworten. Als Preis gab es für jeden Teilnehmer der Gewinnergruppe eine Hope Tasse. Beim ausgiebigen Kuchenbuffet standen die Team-Mitglieder von Hope-Media anschließend den Fragen und Anliegen der Besucher bereitwillig Rede und Antwort.

Hope Media Europe e.V.
Als einer der ersten christlichen Radiosender in Deutschland, nahm die Stimme der Hoffnung e.V. im Jahr 1948 ihre Arbeit auf. Heute kann Hope Media Europe auf über 72 Jahre zurückblicken. Inzwischen ist daraus ein modernes Medienzentrum in Alsbach-Hähnlein bei Frankfurt am Main geworden.

Weitere Informationen zu Angeboten von Hope Media unter: https://hopemedia.eu/.




Explosion einer Granate aus dem 1. Weltkrieg tötet zwei Jugendliche bei Wanderung in den Karpaten

Wie die nationale Nachrichtenagentur der Ukraine „ukrinform“ berichtet, hatte eine Gruppe Jugendlicher bei einem Ausflug ein Lagerfeuer über einem Blindgänger aus dem 1. Weltkrieg entzündet. Dieser sei dann explodiert und habe zwei Personen getötet und vier weitere schwer verletzt.

Laut einer Sprecherin der örtlichen Polizei gehe die Polizei von einem Unfall aus. Sie hätten rund um den Unfallort einen von der Explosion stammenden Trichter und durch Korrosion beschädigte Granatsplitter gefunden. In diesem Gebiet verlaufe auch die sogenannte Arpad-Linie, eine von den Ungarn im 2. Weltkrieg errichtete Festungslinie.

Die Jugendlichen kamen aus Kolomea und Umgebung und gehörten zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.  Der Ausflug war eine von der Kirche geplante Wanderung mit Übernachtung in der Nähe des Berges Pid-Berdy in der westukrainischen Oblast (Verwaltungsbezirk) Iwano-Frankiwsk. Während einer Rast mit Lagerfeuer kam es in der Nähe des Dorfes Woronenka zu der Explosion mit tödlichen Folgen.

Insgesamt hatten 10 Jugendliche und 2 Kinder nach Angaben aus dem Umfeld der Beteiligten an dem Ausflug teilgenommen. Orest Malysh, der Ehemann einer der schwerverletzten Frauen, erklärt: „Wir starteten ein Lagerfeuer an einer Feuerstelle, wo vorher schon Feuer angezündet wurden. Wir haben gekocht und wärmten uns am Feuer. Die Kinder wurden ins Bett gebracht. Irgendwann nach ca. eineinhalb Stunden beschloss ich, Brennholz zu sammeln und folgte den anderen, die vorher losgegangen waren. Dann explodierte die Feuerstelle.“

Die Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Gebiet Nordasien (Euro-Asia-Division/ESD) äußerte sich zu dem tragischen Ereignis in den Karpaten und sprach den Familien der Opfer ihr aufrichtiges Beileid aus. Auch riefen sie alle Betroffenen auf, „die Familien der Opfer und diejenigen, die ihnen in dieser schweren Zeit beistehen, im Gebet zu unterstützen.“

Die ursprüngliche Meldung erschien bei ukrinform.
Die Meldung der Freikirche bei ESD.




Orientierungshilfe „Pfingstbewegung und Charimatisierung“

Die Orientierungshilfe gibt zunächst einen Überblick über die historische Entwicklung und verschiedene Ausprägungen der Pfingstbewegung sowie über bereits bestehende ökumenische Beziehungen. Theologische Grundsatzfragen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die sich im Dialog mit den Pfingstkirchen ergeben, werden ebenso beleuchtet wie Praktiken des sozialen und politischen Engagements. Zahlreiche Fallbeispiele aus aller Welt führen vor Augen, dass die Pfingstbewegung trotz ihrer globalen Ausbreitung kein einheitliches Phänomen ist, sondern sehr unterschiedliche kulturelle Gestalten annimmt.

„Die Orientierungshilfe eröffnet einen neuen Zugang zu pfingstlichen Kirchen und ihrer Theologie“, betonte EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber. Die rasche Ausbreitung pfingstlicher Kirchen verändere in vielen Ländern des globalen Südens und zunehmend auch in Europa die konfessionelle Landschaft. Etwa ein Viertel der weltweiten Christenheit gehöre bereits pfingstlichen oder charismatischen Gruppierungen an.

Die 287-seitige Orientierungshilfe ist als PDF-Version zum Download unter https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/pfingstbewegung_EVA_2021.pdf zu finden.




Generationen im Dialog: Weltrat der Religionsführer trifft sich in Lindau

Generationen im Dialog
In diesem Jahr stehe die Konferenz im Zeichen eines generationenübergreifenden Dialogs. Keine Diskussion, keine Vortragsreihe und kein Roundtable ohne einen Vertreter oder eine Vertreterin der jetzt noch jungen Generation. Vor Ort würden junge Menschenrechtsaktivistinnen sein, wie Alejandra Acosta aus Spanien, oder auch junge Klimaaktivistinnen, wie Vanessa Nakate aus Uganda.

Die Versammlung, gefördert vom Deutschen Auswärtigen Amt, wird hybrid organisiert: etwa 150 Personen werden in Lindau anwesend sein und virtuell werden etwa 700 Teilnehmende weltweit erwartet. Im Pressegespräch in der Lindauer Inselhalle befand Lindaus Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons „Ich finde das Motto der Veranstaltung treffend und zeitgemäß gewählt“. Die Corona-Pandemie habe überdeutlich vor Augen geführt, wie wichtig es sei, dass die Generationen miteinander im guten Dialog sind und solidarisch miteinander umgehen.“ Ulrich Schneider, Geschäftsführer der Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft äußerte sich zufrieden darüber, dass es im Zusammenspiel mit dem Team von Religions for Peace in New York gelungen sei, auch in diesem Jahr wieder ein anspruchsvolles Programm auf die Beine zu stellen“.

Treffen religiöser und säkulärer Diplomaten
Gleich drei hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen würden Keynote Speeches halten: die Sondergesandte für Jugend Jayathma Wickramanayake, die Sonderberaterin zur Verhinderung von Völkermord Alice Wairimu Nderitu und der Hohe Kommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi. Auch der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, habe ebenfalls eine Keynote Speech vorbereitet.

Über 50 weitere Rednerinnen und Redner stehen im Programm, die sich in den vier Tagen der Konferenz mit Friedens- und Sicherheitspolitik, Umweltschutz und humanitärer Arbeit beschäftigen werden. Die Liste sei ebenso umfangreich wie vielfältig, so die Organisatoren. Sie alle träfen in Lindau auf die zahlreichen und einflussreichen Religionsführerinnen und Religionsführer des Weltrats von Religions for Peace, der sich dort zur Vollversammlung einfinde. Es gehe darum, so Prof. Azza Karam, Generalsekretärin von Religions for Peace, „dass religiöse und säkulare Diplomaten zusammenkommen, um gemeinsam zu sprechen, um gemeinsam zu Diensten zu sein. Und um den Unterschied wertzuschätzen, den die multireligiöse Zusammenarbeit macht.“ Das mache die Konferenz besonders.”

Diplomatischer „Runder Tisch“ (Roundtables)
In sogenannten „Diplomacy Roundtables“ würden zwei Welten aufeinandertreffen, um gemeinsam zu denken, zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Karam erklärte dazu: „In den Roundtables wird es auch um themenübergreifende Fragen und Schnittstellen unserer drei Hauptthemen gehen.“ Natürlich würden auch politische Themen angesprochen, so werde der erste „Runde Tisch“ beispielsweise zu Afghanistan stattfinden. Dabei werde es um multireligiöse Ansätze gehen.

Ring for Peace
Veranstalter ist die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft (kurz: Ring for Peace). Das Programm erarbeitet die bei den Vereinten Nationen akkreditierte NGO Religions for Peace. Finanziert wird die Versammlung vom Referat Religion und Außenpolitik des Auswärtigen Amts Deutschland.

Ein Großteil der Veranstaltung wird für Interessierte aus der ganzen Welt live übertragen. An ausgesuchten Workshops können registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch virtuell teilnehmen.

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine spirituelle Zeremonie am sakralen Symbol von Ring for Peace geben: dem hölzernen Möbiusring im Lindauer Luitpoldpark. Dieser Ring for Peace ist das Markenzeichen der Stiftung und findet sich im Logo wieder. Zu dieser „Ring for Peace Ceremony“, die für den Abend des 5. Oktober geplant ist, werden neben den Teilnehmenden auch Bürgerinnen und Bürger aus Lindau eingeladen.

Weitere Informationen zur Tagung unter: https://gid2021.ringforpeace.org.

 




„Aktion Kinder helfen Kindern“ startet auch dieses Jahr wieder am Weltkindertag

Paketaktion für bedürftige Kinder
Bereits seit über 20 Jahren packen in ganz Deutschland Kinder, Eltern und Großeltern Weihnachtspakete für Kinder armer Familien in Ost- und Südosteuropa. In den Paketen finden sich Spiel- und Malzeug, Kleidung, Schulhefte und oft auch eine persönliche Nachricht. Mit der „Aktion Kinder helfen Kindern“ will ADRA erreichen, dass die Kinder in Deutschland Mitgefühl für Gleichaltrige in anderen Teilen der Welt entwickeln. Gleichzeitig werde einkommensschwachen Kindern, z.B. in Serbien, geholfen, so eine Pressemeldung von ADRA. „Seit dem Jahr 2000 konnten wir 678.026 Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, so ADRA-Öffentlichkeitsreferent Matthias Münz.

Weltkindertag International
Der Weltkindertag wird in über 145 Staaten der Welt beachtet, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder aufmerksam zu machen. Ziel des Tages ist, auf Themen wie Kinderschutz, Kinderpolitik und vor allem die Beachtung von Kinderrechten in Bewusstsein zu rücken. International gibt es kein einheitliches Datum. In über 40 Staaten, wie in China und in vielen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Nachfolgestaaten der Sowjetunion wird am 1. Juni der Internationale Kindertag begangen. In anderen Ländern sind es andere verschiedene Daten. In Deutschland und Österreich wird am 20. September der Weltkindertag ausgerichtet, aber auch der 1. Juni als Internationaler Kindertag gefeiert.

„Aktion Kinder helfen Kindern“
Unter dem Motto: „Teilen macht glücklich“ sind Kinder eingeladen, gemeinsam mit ihren Eltern ein Paket zu packen und dabei zu erleben, dass Schenken Freude bereitet und Teilen beide glücklich macht: Geber*in und Empfänger*in. Jedes Jahr in der Weihnachtszeit können Kinder sich an der Paket-Aktion von ADRA beteiligen und Kindern in Osteuropa Freude schenken. Und das geschieht sowohl im Elternhaus als auch in Schulen und Kindergärten.

Jedes Paket soll eine Botschaft an die Kinder sein: „Wir denken an euch. Wir wollen euch eine Freude machen. Wir meinen es gut und darum füllen wir unser Paket mit guten Sachen und schönen Geschenken. Für uns ist es ein Anstoß, die Not in anderen Teilen unserer Welt wahrzunehmen, teilen zu lernen, Verantwortung im Handeln zu übernehmen. Das ist uns sehr wichtig.“

Kinder-Projekte und Bildungsarbeit
„Dank der Paket-Aktion können auch Kinderprojekte durchgeführt werden. Aus einem Paket kann eine langfristige Hilfe für Kinder und Familien werden“, so Münz.  Schließlich hätte ADRA Deutschland e. V. auch den Bereich „Bildungsarbeit“ eingerichtet. Denn helfen könne jeder – das fange schon damit an, überhaupt über andere Menschen nachzudenken und ihre Lebenssituation verstehen zu wollen.

Alle Informationen zur Aktion unter: https://kinder-helfen-kindern.org/




DVG und Gesundheitsnetzwerk Waldfriede starten Kooperation

Laut Werner Dullinger sei die Idee einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem DVG und dem Netzwerk Waldfriede im Vorstand der Freikirche in Deutschland entstanden. Leitlinien einer künftigen Zusammenarbeit wurden in Workshops entwickelt und von den Vereinsmitgliedern und dem Aufsichtsrat entschieden.

„Auch wenn der DVG und das Krankenhaus Waldfriede ihre Schwerpunkte in unterschiedlichen Sektoren des Gesundheitswesens haben (präventiv / kurativ), so teilt man doch die gemeinsame Philosophie eines ganzheitlichen Menschbildes und kann auf Fach- und Forschungsebene voneinander profitieren“, so Dullinger.

Neue medizinische Erkenntnisse weitergeben

Als größte Gesundheitseinrichtung der Adventisten in Europa habe sich das Krankenhaus Waldfriede vor allem in den letzten sieben Jahren auf einem hohen medizinischen Niveau weiterentwickelt, sagte Bernd Quoß. Beispielsweise nehme die Ernährungsphysiologie im Rahmen der Onkologie des Krankenhauses eine wesentliche Rolle ein, daher liege der Schwerpunkt schon seit Jahren auf dem Gebiet des Ernährungsscreenings sowie eines medizinischen Ernährungsmanagements. „Das heißt, dass die Ernährungstherapie für uns integraler Bestandteil der medizinischen Versorgung und Genesung von Patienten ist“, so Quoß. Nach seinen Worten wolle das Netzwerk Waldfriede diese Erkenntnisse gern in Zusammenarbeit mit dem DVG zum Wohl der Menschen, Patienten und Gemeindeglieder weitergeben. Die Vorteile einer Zusammenarbeit lägen in der kooperativen Arbeitsteilung und der Vernetzung. Das Netzwerk Waldfriede werde vorwiegend das medizinische Wissen zur Verfügung stellen, während der DVG dieses Wissen in Schulungs- und Kursmaßnahmen vermitteln werde.

Weitere gemeinsame Projekte geplant

Auch Sara Salazar Winter blickt optimistisch auf die Kooperation. „Wir haben die Zusammenarbeit im Bereich der Ausbildung gestartet und werden ab dem kommenden Jahr eine hochqualitative Ausbildung auf dem Gebiet Gesundheit und Prävention anbieten können.“ Eine weitere Kooperation werde ein jährlicher Gesundheitstag sein, der zur Fortbildung und als Begegnungstag für DVG-Ortsgruppen, Gesundheitsberatern sowie Personen in Gesundheitsberufen dienen solle. Gemeinsam werde entschieden, ob eine stärkere Zusammenarbeit auch in anderen Bereichen möglich sei. Laut Winter werde das Bildungsangebot des DVG mit einer Trainer-/Trainerin-Ausbildung und einem Online-Kurskonzept erweitert.

Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.

Seit 1899 fördert der DVG die Gesundheit auf Basis eines ganzheitlichen Menschenbildes in den Bereichen körperliche Gesundheit, geistig-seelische Gesundheit, soziale Beziehungen und spirituelles Leben. Er wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland getragen. Weitere Informationen gibt es unter www.dvg-online.de.

Gesundheitsnetzwerk Waldfriede

Das Gesundheitsnetzwerk Waldfriede (Berlin) besteht aus dem gleichnamigen Krankenhaus, das 1920 gegründet wurde, einer Tagesklinik, einer Sozialstation, einer Akademie, der Servicegesellschaft und dem Seniorenhaus Waldfriede, dem Gesundheitszentrum und dem Schwimmbad PrimaVita, der Privatklinik Nikolassee und dem Desert Flower Center Waldfriede.

Nähere Informationen unter www.krankenhaus-waldfriede.de/ueber-uns/gesundheitsnetzwerk-waldfriede.




Kampagne der Adventisten in Brasilien gegen häusliche Gewalt

Dieser Aktionstag wird jährlich in acht südamerikanischen Ländern, darunter Brasilien, organisiert. Die Kampagne fördert auch Diskussionsforen, Bildungsmessen, einmalige Veranstaltungen und Anti-Gewalt-Programme während des ganzen Jahres. Auch wenn die Kampagne jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt hat, soll sie stets darauf aufmerksam machen, dass Frauen, Kinder und ältere Menschen respektiert und geschätzt werden sollen.

Anny Gill, Leiterin der Abteilung Frauen der Adventisten in Zentralbrasilien, teilte mit, dass mehrere Initiativen geplant sind, darunter Diskussionsforen, Elternschulen und Veranstaltungen zur Aufklärung gegen Gewalt. „In dieser Zeit müssen wir mehr denn je Menschen unterstützen, die unter Gewalt und Missbrauch leiden“, sagte Gill.

„Das Schweigen brechen“

Zur von der adventistischen Kirche getragene Kampagne, die weltweit unter dem Namen „Breaking the Silence“ (das Schweigen brechen) bekannt ist, gehören auch Vorträge von Fachleuten sowie Vorträge an Schulen und in Vereinen. „Wir ermutigen die Menschen, mit Seelsorgern zu sprechen. Wir geben Zeugnisse von Menschen weiter, die eine ähnliche Situation durchgemacht haben und denen geholfen wurde“, so Gill. Betroffene werden ermutigt, Missbrauch zu melden. Dabei werden sie von Mitarbeiterinnen der Kampagne unterstützt.

Die Kampagne nutzt ebenfalls Zeitschriften, gedrucktes Material und soziale Netzwerke, um die Gewaltprävention in Familien zu fördern. Gill betonte, dass das Hauptziel des Projekts darin besteht, den Betroffenen zu helfen, über Gewalt zu sprechen und sie zu überwinden. „Wir wissen, dass Betroffene, wenn sie ihre Stimme erheben und protestieren, die Angreifer bremsen. Wenn die Betroffenen aufhören zu schweigen, ist es leichter, den Missbrauch zu beenden.“

Adventisten in Südamerika

Das Gebiet der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Südamerika (Südamerikanische Division, SAD) umfasst die Länder Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, die Falklandinseln, Paraguay, Peru und Uruguay. In dieser Region mit ca. 345 Millionen Einwohnern leben 2,5 Millionen Adventisten, die sich samstags in über 14.000 örtlichen Kirchengemeinden versammeln.




AWO und ADRA bieten unbürokratische Soforthilfe für Flutopfer an

Die Jahrhundertflut in Westdeutschland hat milliardenschwere Sachschäden angerichtet und über 180 Menschenleben gekostet. Die vom Hochwasser hart getroffenen Menschen in den Flutgebieten arbeiten unermüdlich am Wiederaufbau. AWO und ADRA unterstützen jetzt gemeinsam die Betroffenen.

Der „AWO-Bus“ als rollendes Antragsbüro

Dabei dient der als rollendes Antragsbüro. Entlang der Ahr fährt der Bus von Montag bis Freitag von Ort zu Ort und besucht die Betroffenen, die Unterstützungsanträge stellen wollen. Die Anträge werden vor Ort ausgefüllt und anschließend durch ein AWO-Team bearbeitet. Die Soforthilfe beträgt bis zu 2.500 Euro, abhängig von der Anzahl der Familienmitglieder.

„Die Menschen haben in der Flut alles verloren, davon erzählen sie uns bei der Antragsstellung. Wir alle sind von ihrem Schicksal berührt und können glücklicherweise auch psychosoziale Betreuung vermitteln. Die Soforthilfen sind Mutmacher und unterstützen die Betroffenen in den ersten Schritten des Wiederaufbaus“, sagt Andreas Zels, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbands Rheinland e.V.

„Es ist eine schnelle, unbürokratische Hilfe, die wir den Menschen zukommen lassen. Wir wollen direkt helfen und führen deshalb auch keine Bedürftigkeitsprüfung durch. Die Menschen im Katastrophengebiet sollen merken, dass wir sie nicht allein lassen“, so Christian Molke, geschäftsführender Vorstand von ADRA Deutschland e.V.

Die Termine und Stationen des AWO-Mobils sind unter https://awo-rheinland.de/hochwasserhilfe/ zu finden.

AWO

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde 1919 gegründet und hat ihre Wurzeln in der Arbeiterbewegung. Sie gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie besteht aus vielen eigenständigen AWO-Gliederungen, die im AWO Bundesverband zusammengeschlossen sind. Zu ihnen gehört auch der AWO Bezirksverband Rheinland e. V. mit Sitz in Koblenz. Die AWO ist mit rund 230.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Sie betreut hauptsächlich Menschen mit Behinderungen und Senioren und unterhält Kindergärten, offene Ganztagsschulen, psychiatrische und forensische Kliniken, Einrichtungen für Ferienfreizeiten sowie Beratungsstellen für Migranten, Asylbewerber und Menschen in Notlagen.

ADRA Deutschland e. V.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis von Hilfsorganisationen für Katastrophenhilfe, zu dem auch die AWO gehört. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Weniger Bibeln verbreitet im Pandemie-Jahr 2020

„Die Coronazeit hat die Arbeit vieler Bibelgesellschaften stark eingeschränkt“, teilte Horst Scheurenbrand, Leiter der „Weltbibelhilfe“ der Deutschen Bibelgesellschaft, mit. „Zahlreiche Projekte konnten nicht realisiert werden, Veranstaltungen mussten wegen Kontaktverboten ausfallen, Produktions- und Lieferketten waren zeitweise eingeschränkt.“

Rückgang bei gedruckten Bibeln

Die Zahl der verbreiteten Vollbibel-Ausgaben ist laut dem „Scripture Distribution Report“ im Jahr 2020 auf 30 Millionen Exemplare gesunken, ein Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Noch stärker war der Einbruch bei den Teil-Ausgaben: Nur 5 Millionen Neue Testamente (gegenüber 15 Millionen in 2019) und 155 Millionen Auswahlschriften (statt 261 Millionen in 2019) konnten im Pandemie-Jahr verbreitet werden. Insgesamt wurden 2020 damit 191 Millionen biblische Schriften verbreitet – rund 125.000 weniger als 2019.

Anstieg bei digitalen Bibeln

Von wachsender Bedeutung waren im Pandemie-Jahr die digitalen Bibelausgaben. 38 Prozent und damit mehr als jede dritte Vollbibel wurde 2020 aus dem Internet heruntergeladen. Die Zahl der Bibeln für Computer, Tablet und Smartphone hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die häufigsten Downloads gab es in Brasilien gefolgt von den USA, Mexiko, Kolumbien und den Philippinen.

Bibelgesellschaften in Not

„Die weltweiten Verbreitungszahlen spiegeln die akute Krisensituation vieler Bibelgesellschaften in der Pandemie wider“, so Scheurenbrand. Von den aktuell 160 Bibelgesellschaften waren zwischenzeitlich 88 von einer Schließung bedroht.“ Nur ein internationaler „Solidarity Fund“ in Höhe von 4,1 Millionen US-Dollar (3,5 Millionen Euro), habe ihr Bestehen sichern können, auch mithilfe von 100.000 Euro Spenden aus Deutschland.

Zahlen des Weltverbands der Bibelgesellschaften

Der jährlich erscheinende „Scripture Distribution Report“ berücksichtigt ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 160 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in 184 Ländern aktiv. In Deutschland sammelt die „Weltbibelhilfe“ Spenden für diese internationale Arbeit.




Seit 90 Jahren adventistische Schiffe im Dienst der Gesundheit auf dem Amazonas

„Luzeiro XXVI“ und „Luzeiro XXX“ im Einsatz

Im adventistischen Northwest Brazil Mission Institute (NMI) bei Manaus werden Schiffe eingerichtet und Freiwillige für die ehrenamtliche Arbeit auf den Schiffen ausgebildet. Gegenwärtig stehen zwei Schiffe im Amazonasgebiet im Einsatz: „Luzeiro XXVI“ und „Luzeiro XXX“. Sie sind die Erben einer langen Tradition ähnlicher Boote in der Region und verkehren derzeit auf den Flüssen Rio Negro und Solimões.

Breites Spektrum beruflicher Qualifikationen der Freiwilligen

Die Bevölkerung in den Flussgebieten leide im Allgemeinen unter schlechter Gesundheit und sozialer Benachteiligung, berichtet NMI auf der Luzeiro-Webseite. „Wir versuchen, Teams zu bilden, die aus Menschen mit unterschiedlichen Profilen bestehen und die den Bedürfnissen dieser Bevölkerungsgruppen gerecht werden können. Deshalb suchen wir Menschen mit verschiedenen Begabungen und Fähigkeiten, aber auch mit unterschiedlichen Berufen. Auf den Luzeiros brauchen wir Ärzte, Zahnärzte, Krankenschwestern, Psychologen und Ernährungsberater. Zusätzlich zu diesen Gesundheitsfachleuten benötigen wir auch Theologen, Lehrer und alle anderen, die den indigenen Völkern und den Menschen am Flussufer des Amazonas Wissen und Liebe entgegenbringen wollen.“

Die Luzeiro-Projektverantwortlichen erwarten von den Freiwilligen: Anpassungsfähigkeit, Dienstbereitschaft, Teamfähigkeit, Respekt und Toleranz sowie Motivation und Engagement.

Mehr Informationen zum Luzeiro-Projekt – auf Englisch:

https://www.amazonlifesavers.org/#luzeiro




EAK tagte in Friedensau und wählte neuen Vorstand

Dem Vorstand gehören künftig an: Detlev Besier (Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz), Julika Koch (Referentin für Friedensbildung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland), Dr. Horst Sebastian (Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Vertreter der Freikirchen), Michael Zimmermann (Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens) und Jens Lattke (Leiter des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland).

Ausgeschieden aus dem Leitungsgremium sind Wolfgang Buff und Sabine Müller-Langsdorf, die Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Nassau.

Seit 2018 arbeitet der Vorstand der EAK als Kollegium, wobei die gleichberechtigten Vorstandsmitglieder mit verschiedenen Schwerpunkten im Vorstand mitarbeiten.

EAK

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) wurde 1956 gegründet und ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Friedensethik, Friedenstheologie, Friedenspolitik und Friedenspädagogik. Ihre Geschäftsstelle ist Bonn. Weitere Informationen unter www.eak-online.de.

Theologische Hochschule Friedensau

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. 38 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Weitere Informationen unter www.thh-friedensau.de.




Leiter des Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrums im Ruhestand

Werdegang und Tätigkeit

Richard Elofer wurde in Casablanca/Marokko in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren und trat im Alter von 19 Jahren, als er in Paris lebte, den Siebenten-Tags-Adventisten bei. Danach war er 15 Jahre lang als Außendienstmitarbeiter des adventistischen Verlags sowie als Gemeindepastor tätig, bevor er Kirchenleiter der Adventisten in Israel wurde. Während seines Dienstes in Israel erfolgte im Jahr 2000 zusätzlich die Ernennung zum Direktor des Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrums. 2012 zogen er und seine Frau Liliane nach Frankreich, wo er sich ganz seiner Arbeit als Leiter des Zentrums widmen konnte.

„Richard Elofer hat sich mit Leib und Seele in seine Arbeit gestürzt. Er schrieb Tausende von Seiten, hielt Hunderte von Seminaren und Predigten, er förderte und betreute jüdische Dienste und Gemeinden auf der ganzen Welt“, so Gary Krause. Er habe sich dafür eingesetzt, jüdischen Menschen in ihrem kulturellen Umfeld zu begegnen, und er habe seine Kirche immer wieder daran erinnert, dass Jesus ein Jude war, der Juden diente. Richard Elofer gehöre in die Liste jener Siebenten-Tags-Adventisten, die sich leidenschaftlich dafür einsetzen und daran glauben, dass das jüdische Volk nicht nur von Gott auserwählt ist, sondern von Gott geliebt wird und durch die Gnade Jesu nach Christi Wiederkunft für immer im neuen Jerusalem leben wird.

Wöchentlicher Newsletter während 18 Jahren

18 Jahre lang verschickte Richard Elofer ununterbrochen jede Woche einen Newsletter − insgesamt 916 Ausgaben in mehreren Sprachen. Im März dieses Jahres teilte er seinen 1.500 Abonnenten mit, dass dies die letzte Ausgabe unter seiner Leitung sein würde.

Weitere Informationen zum Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrum: https://www.jewishadventist.org/

Fünf weitere Freundschaftszentren

Die Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält fünf weitere weltweite Freundschaftszentren. Ihr Ziel ist es, Adventisten zu unterstützen, Brücken des Verständnisses und der Freundschaft mit Menschen aus den wichtigsten Weltreligionen und Philosophien zu bauen. Die Zentren sollen helfen, den Glauben und die Kultur anderer Weltreligionen zu verstehen und Adventisten für den Umgang mit ihnen im gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld zu befähigen. „Wir sind davon überzeugt, dass informierte Adventisten Gott besser repräsentieren können, wenn sie die Überzeugungen und Kulturen ihrer Mitmenschen verstehen und respektieren“, so Gary Krause.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält neben dem Jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrum die folgenden weiteren Zentren:

  • Zentrum für ostasiatische Religionen: Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus und Schintoismus
  • Zentrum für südasiatische Religionen: Hinduismus, Jainismus und Sikhismus
  • Weltweites Zentrum für adventistisch-muslimische Begegnungen
  • Urbanes Zentrum: Während um 1800 nur drei Prozent der Weltbevölkerung in Städten lebte, gibt es heute global über 500 Städte mit mehr als eine Million Menschen und über 20 Megastädte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Mit dem Urbanen Zentrum sollen Siebenten-Tags-Adventisten dazu motiviert und befähigt werden, in ihren städtischen Wohnorten Brücken der gegenseitigen Verständigung zu bauen.
  • Zentrum für säkulare und postmoderne Studien: Es soll der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten helfen, säkulare und postmoderne Menschen besser zu verstehen und ihnen eine echte Erfahrung mit Gott zu ermöglichen.

Weitere Informationen (in Englisch): https://www.globalmissioncenters.org/home




Corona-Maßnahmen als Gefahr für die Religionsfreiheit?

Man hat dadurch der besonderen Bedeutung des Grundrechts der Religionsfreiheit Rechnung tragen wollen. Nach Artikel 4.2 des Grundgesetzes, soll auch die „ungestörte Religionsausübung gewährleistet“ werden. Der Besuch eines Gottesdienstes sei nicht vergleichbar mit einem Discobesuch, so formulierte es einmal NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Die Stadt Hamburg hat Gottesdienste jedoch in der neuesten Fassung ihrer Corona-Verordnung ausdrücklich erwähnt und es den einzelnen Kirchengemeinden überlassen, ob sie die 2-G-Regel anwenden.

Hürden für Gottesdienstbesuch niedrig halten

In diesem Zusammenhang weist das Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V.  und Leiter des Instituts für Religionsfreiheit an der Theologischen Hochschule Friedensau, Dr. jur. Harald Mueller, in einem Schreiben auf zwei Aspekte hin: Eine Testpflicht für Gottesdienstbesucher würde zwar eine formale Gleichbehandlung mit anderen Veranstaltungen herstellen. Jedoch sei der Gottesdienstbesuch für viele gläubige Menschen Teil der „spirituellen Grundversorgung“ und könne nicht beliebig weggelassen werden. Daher müssten die Hürden für einen Gottesdienstbesuch, soweit vertretbar, niedrig gehalten werden. „Es muss daher ausreichen, mit Hilfe von geeigneten Hygienekonzepten in kirchlichen Zusammenkünften der Gefahr von Infektionen zu begegnen, wie dies auch bisher – mit wenigen Ausnahmen – funktioniert hat“, so Mueller.

Innerkirchliche Gewissensfreiheit gewährleisten

Ferner habe die Frage von „Geimpftsein oder nicht?“ bereits zu einer merklichen Fragmentierung der Gesellschaft geführt und teilweise den Charakter eines Glaubensstreits angenommen. Dieser Bruch werde verschärft durch die jetzt von der Politik ins Auge gefassten Regeln zur Förderung der Impfkampagne, die mit Erschwernissen für Impfverweigerer verbunden seien. „Soll ich gezwungen werden, gemeinsam in den Lockdown zu gehen, nur weil sich andere nicht impfen lassen wollen?“ oder „Warum soll ich benachteiligt werden, wenn ich mich gegen eine Impfung entscheide?“  so werde jeweils unter Bezug auf die Grundrechte argumentiert. Weil sich diese widerstreitenden Auffassungen nicht auflösen lassen würden und gleichzeitig der Staat Entscheidungen über jeweils für alle geltenden Regeln treffen müsse, rät Mueller dazu, Gewissensfreiheit nicht nur vom Staat einzufordern, sondern auch im privaten und innerkirchlichen Bereich demjenigen zu gewähren, der eine andere Auffassung vertritt als man selbst. „Das fällt angesichts der hitzigen und meist ohne übereinstimmende Tatsachenwahrnehmung geführten Debatte nicht leicht, ist aber dringend notwendig, wenn wir weiter gemeinsam in die Zukunft gehen wollen“, so die Einschätzung des Experten für Religionsfreiheit.

Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V.

Die Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. ist ein Zweig der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit, die 1946 von dem Arzt Dr. Jean Nussbaum in Paris gegründet wurde und heute ihren Sitz in Bern hat. Ziel der Vereinigung ist die Förderung und Wahrung der Grundsätze der Religionsfreiheit, die wissenschaftliche Erforschung der Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die Förderung der allgemeinen Toleranz durch Wahrung der Rechte des Einzelnen, seinen Glauben und seine Überzeugung öffentlich oder privat zu vertreten. Die Vereinigung unterhält ein Institut für Religionsfreiheit, das an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg angesiedelt ist.




Fluthilfe – Mikroorganismen als biologisches Reinigungsmittel

Nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern hilft ADRA bei den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau. Ab dieser Woche unterstützt ADRA die Geschädigten zusätzlich durch die Verteilung effektiver Mikroorganismen. Diese dienen dazu, überschwemmte Flächen wieder nutzbar zu machen, sowohl im Innen- wie im Außenbereich. Neben der Verteilung stellt ADRA Informationsmaterial zur Verfügung und bietet Schulungen zum Einsatz an.

Effektive Mikroorganismen auch für landwirtschaftliche Flächen

Die Jahrhundertflut hat speziell in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ganze Landstriche verwüstet. Mit der Überschwemmung wurden auch Giftstoffe wie Heizöl, Klärschlamm oder Fäkalien angespült. Diese haben sich in den Häusern und Gärten der Einwohner abgesetzt. Durch das Auftragen von EM könnten diese Giftstoffe neutralisiert und Geruchsbildung bekämpft werden. So würden Häuser wieder bewohnbar und Außenflächen wie Spielplätze wieder nutzbar. Laut ADRA Deutschland kämen die EM auch bei der Wiederherstellung von landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz.

Einsatz von EM bereits an Oder und Elbe

Bei effektiven Mikroorganismen handele es sich um eine Mischung verschiedener mikroskopisch kleiner Lebewesen. Auf verunreinigte Flächen aufgetragen dienten sie als Wiederaufbauhelfer, indem sie gesundheitsschädliche Fäulnis- und Geruchsbakterien neutralisieren. Die EM kämen ohne Chemie aus und wären zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Effektive Mikroorganismen seien schon in der Vergangenheit bei den Überflutungen an Oder und Elbe erfolgreich eingesetzt worden, so ADRA.

Unterstützt werde ADRA Deutschland e.V. bei der Bereitstellung von effektiven Mikroorganismen durch den Baumarkt OBI, der Knauber Unternehmensgruppe, der Wandel Packaging Group sowie EMIKO Handelsgesellschaft mbH und EM e.V.

Die Verteilstellen sind auf der Projektlandkarte der Website  https://adra.de/aktuelles/flutkatastrophe-deutschland/ zu finden.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1986 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.




Neuer Präsident von Sambia ist Adventist

Während seines Wahlkampfes versprach Hichilema, die Religionsfreiheit für alle Glaubensrichtungen im Land zu fördern. Er fügte hinzu, dass er niemanden zwingen werde, seiner Kirche beizutreten, wie dies von seinen politischen Gegnern behauptet wurde. Hichilema und seine Frau Mutinta Shepande Hichilema sind getaufte Mitglieder der Kirchengemeinde Chilanga, die zur adventistischen Verwaltungsregion (Vereinigung) des Gebiets um die Hauptstadt Lusaka gehört.

Werdegang

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurde der 59-jährige Hichilema im Süden Sambias in einer armen Familie geboren. Er besuchte die Universität von Sambia mit einem Regierungsstipendium und studierte später Wirtschaft und Finanzen an der Universität von Birmingham/Großbritannien. Heute ist er ein bekannter Geschäftsmann, zu dessen Wirtschaftszweigen Immobilienverwaltung, Viehzucht und Finanzberatung gehören.

Adventisten in Sambia

In Sambia mit einer Bevölkerung von knapp 18 Millionen, feiern 1.353.682 adventistische Christen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag (Sabbat), ihren Gottesdienst in 3.239 Kirchengemeinden. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält im Land 25 Primar- und zehn Sekundarschulen, ein Berufsbildungszentrum, eine Universität, eine Augenklinik, zwei allgemeine Krankenhäuser, 15 ambulante Kliniken sowie einen Verlag.




Soforthilfe für hochwassergeschädigte Landwirte

1.500 Betriebe betroffen

Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 traf auch Landwirte und ihre Familien in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg. Nach aktuellen Schätzungen sind mindestens 1.500 landwirtschaftliche Betriebe vom Hochwasser betroffen.

Gemeinsam mit dem Bauernverband Rheinland-Nassau, dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband und der Hilfsorganisation LandsAid wurden die ersten Auszahlungen an 140 landwirtschaftliche Betriebe getätigt. Der geschäftsführende Vorstand von ADRA, Christian Molke, wies auf die Bedeutung der Landwirte für die Region hin: „Die landwirtschaftlichen Betriebe in den Hochwasserflutgebieten sind ein maßgeblicher Schlüssel für den erfolgreichen und nachhaltigen Wiederaufbau der gesamten Region. Unsere Soforthilfe von ADRA Deutschland soll dazu beitragen, den Maßnahmenkatalog aller Hilfen sinnvoll zu ergänzen und Folgeschäden möglichst abzuwenden.“

5,3 Millionen Euro zur Verteilung bereit

Christian Molke wurde vom Deutschen Bauernverband in das Vergabekuratorium des Bauernverbandes berufen. Damit soll eine gerechte Verteilung der Mittel für die am schwersten getroffenen Landwirte gewährleistet werden. Die Auszahlungen der Soforthilfe seien an klare Kriterien geknüpft. Die Soforthilfe beziehe sich ausschließlich auf die Beseitigung von hochwasserbedingten Schäden und zur Wiederherstellung gartenbaulicher und landwirtschaftlicher Kulturen. Insgesamt stünden derzeit 5,3 Millionen Euro zur Verfügung. Davon stellten LandsAid und ADRA gemeinsam 2,3 Millionen Euro für die Beseitigung der Schäden und zur schnellen Existenzsicherung der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe bereit.

„Wir sind ausgesprochen dankbar, dass wir durch die große Spendenbereitschaft unsere Bauernfamilien in dieser schweren Situation schnell und unbürokratisch unterstützen können“, betonte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes. Das Soforthilfeprojekt wird über die Hilfsorganisationen LandsAid und ADRA vom Aktionsbündnis „Aktion Deutschland Hilft“ mitfinanziert.

ADRA Deutschland

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet, steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe und ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. ADRA ist die Abkürzung von Adventist Development and Relief Agency. Informationen: www.adra.de.

LandsAid

LandsAid e.V. ist seit 2006 für Menschen in Katastrophen- und Entwicklungsgebieten im Einsatz. Der Verein für internationale humanitäre Hilfe führte in den letzten 14 Jahren über 113 Projekte durch. Teams absolvierten über 100 Hilfseinsätze in 22 Ländern vor Ort. Informationen: www.landsaid.org.




Buchrezension: Reinhard Thöle - Geheiligt werde dein Name - Christliche Gottesdienste zwischen Anbetung und Anbiederung

Dabei steht der Umgang mit dem Ritual im Fokus seiner Beobachtungen. Viele Gottesdienste seien auf dem Weg zu Event-Service-Stationen zu werden, die dem postmodernen Menschen einen Neo-Eventritus anbieten. So seien einzelne Kirchengemeinden verschiedenster Denominationen auf dem besten Weg post-ekklesial zu werden und sich somit selbst abzuschaffen. Solch ein Gottesdienst habe sich selbst verharmlost und abgeschafft und interessiere nur das kirchliche Restmilieu, so die Ausführungen von Reinhart Thöle.

Eine christliche Liturgie, die die theophanische Dimension des Gottesdienstes übersieht, sei jedoch fehlgeleitet. Dabei sei das Abendmahl das Zentrum der Liturgie, auf das sie unaufhaltsam hinsteuert und ohne das der Gottesdienst nur noch als „Festhalten an Versatzstücken“ angesehen werden kann.

Moderne Gottesdienstformen mit einer Betonung der Aktion und Kommunikation zerstören demzufolge – ohne den Kultus des Heiligen Abendmahls – den „genuinen anthropologischen Anknüpfungspunkte des Glaubens“ (S. 169). Denn, so ist Thöle überzeugt, bleibt „[i]n der Tiefenschicht […] auch der evangelische Gottesdienst die westliche Opfermesse“ (S. 121).

Zum Inhalt

In verschiedenen auffallend ungleichlangen Kapiteln werden unterschiedliche Gottesdienstfeiern aufgeführt, und sogleich umfassend kritisiert. Thöle blickt sich kritisch in den drei großen Denominationen des Katholizismus, des Protestantismus und der Orthodoxie um. Während der Katholizismus und vor allem die Orthodoxie noch vergleichsweise gut wegkommen und größtenteils über Liturgiereformen und eine generelle Defensivität gewettert wird, wird über dem aktuellen Protestantismus praktisch das Todesurteil verhängt. Alle vorsichtige und aufgeklärte Annäherung an den säkularen Zeitgeist wie neue Gottesdienstordnungen, ein Placebo-Kirchenjahr oder eine Talkshoworientierung seien nutzlos und werden als Zeichen gesehen, dass „die evangelischen Kirchen einen liturgischen und theologischen Konsens des Sakramentalen verloren haben“ (S. 81).

Dabei steht das sogenannte Abendmahlsparadox im Zentrum der Kritik, das zwar die Wichtigkeit der Eucharistie theologisch anerkennt, doch in der gottesdienstlichen Praxis unterbewertet. Das nur gelegentlich stattfindende Abendmahl ist für ihn Zeichen einer theologischen Unsicherheit.

Die Predigt müsse dann all das leisten, „was durch den faktischen Wegfall des Sakraments fehlt“ (S. 130). So würden letztlich nur Eventgottesdienste gefördert, die eine gebrochene Identität zelebrieren, die blind, taub, gelähmt und aussätzig sei. Der bedeutungsvolle Gottesdienst werde aber nicht von Erklärungen getragen, sondern durch Riten vollzogen (S. 165).

Großes Drama

Auch an Dramatik fehlt es nicht, im Gegenteil. Es wird von der „asymmetrischen Dialektik“ des Gottesdienstes und von dem „inneren Geheimnis“, in dem es „um Leben und Tod“ gehe, gesprochen (S. 166). Thöle betont wiederholt die „Gefährlichkeit“ des Gottesdienstes und vergleicht ihn mit einem Hochsicherheitslabor, in dem mit tödlichen Substanzen gearbeitet wird. Seine Schlussfolgerung: „Das schwierigste Werk der Kirche ist die Feier des heiligen Gottesdienstes… [d]er Gottesdienst ist die gefährlichste Aufgabe der Kirche in der Welt“ (S. 161). Infolge dessen ist Gottesdienst bei Thöhle keine fröhliche Feier von erlösten Gläubigen, sondern ganz im Gegenteil von todernster Seriosität gekennzeichnet. „[Der Mensch] kann durch seine eigenen Schwächen oder Ängste die gottesdienstliche Feier fast bis zur Unkenntlichkeit beschädigen oder sie fast bis zur Bedeutungslosigkeit marginalisieren“ (S. 162).

Zum Punkt

Die Kernfrage lautet: Welches Zentrum ist dem Gottesdienst eigen? Der Ritus oder die Verkündigung? Hier scheiden sich theologisch die Geister. Thöle positioniert sich ganz eindeutig. So müssen für ihn zwangsläufig die kommunikationsaktiven Formen moderner Gottesdienste hinter einer geschichtlich tradierten und ritualgetragenen Liturgie zurückbleiben, die alleinig dem Mysterium Gottes in der Heiligen Eucharistie gerecht wird. So klingt Thöle in weiten Strecken eher katholisch oder orthodox als evangelisch. Auch das dargestellte Amtsverständnis ist ebenfalls abweichend zum allgemein protestantischen, wenn er konstatiert: „Sein [Des Priesters] äußerer und innerer Platz ist am Altar“. Dazu passt, dass die Nichtbeachtung Marias als Gottesmutter im Protestantismus beklagt wird.

Für den Leser

Thöles Werk taucht ein in gottesdienstliche Welten und ist gespickt mit Polemik. Höchst unterhaltsam geschrieben mit scharfem Blick und scharfer Zunge erweist sich der Autor als Kenner der Szene. Thöle zieht seine Inspiration dabei zweifellos aus der Spiritualität des Ostkirchentums, das für seine mystische Liturgie bekannt ist. Das führt dazu, dass der typisch (frei-)evangelisch geprägte Leser zwar seinen Beobachtungen, jedoch nicht seinen Thesen und den daraus resultierenden Folgen unbedingt zustimmen kann. Für manche Christen steht die Freude über die Erlösung im Zentrum ihres Lebens und muss auch in der Gottesdienstfeier erfahrbar werden. Hier zeigt sich, dass die Theologie tatsächlich ausschlaggebend für die Gottesdienstgestaltung ist.

Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2021/08/174-2021-Rezension-Thoele.pdf




ADRA: Bereits über 500.000 Euro in 1600 Einzelspenden für Flutopfer eingegangen

Bislang wurden 22 soziale Einrichtungen (Kindergärten, Seniorenheime und Pflegeheime sowie Sportstätten und Tierheime) und drei lokale Helfergruppen mit 365.300 Euro unterstützt. Dieser Betrag erhöhe sich täglich um mehrere tausend Euro, da weitere Anträge gestellt und unterschrieben würden, teilte ADRA Deutschland mit.

ADRA-Projektbetreuer treffen sich regelmäßig mit Vertreten von lokalen Helfergruppen und sozialer Einrichtungen, um sicherzustellen, dass die Spendengelder dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Auch mit Bürgermeistern und Ortsvorstehern werde geklärt, wie eine saubere und gerechte finanzielle Unterstützung von betroffenen Haushalten stattfinden könne, so ADRA Deutschland in einer Rundmail.

Es würden zusätzlich auch Spendengelder der Aktion Deutschland Hilft (ADH) die Arbeit von ADRA Deutschland e.V. unterstützen. ADRA Deutschland ist Gründungsmitglied von ADH.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Gespendet werden kann online:  Spendenformular – ADRA Deutschland e.V.




Adventistin gewinnt ersten Preis beim Augsburger Predigtslam

Am 4. August fand bereits zum achten Mal der Augsburger Predigtslam statt. Er ist ein fester Bestandteil des jährlichen Augsburger Friedensfestes und wird von der Gruppe Biblia Viva Augustana veranstaltet. Das Friedensfest selbst wird von der „Friedensstadt Augsburg“ getragen, einem Netzwerk aus Vereinen, gemeinnützigen Organisationen und Religionsgemeinschaften. Der diesjährige Predigtslam stand unter dem Thema „Barmherzigkeit“. Sieben Sprecherinnen und Sprecher hatten jeweils sieben Minuten Zeit, eine Predigt zu einem biblischen Text vorzutragen, der von Barmherzigkeit handelt. Eine Jury aus Theologinnen und Theologen kürte am Ende die Beiträge. Den ersten Preis erhielt Brigitte Rottach, Leiterin der Adventgemeinde Augsburg, für ihre in Reimform gehaltene Predigt mit Fragen wie: „Ist es ein Akt der Barmherzigkeit, wenn ich meine abgelegten Kleider in einen Container werfe?“ Oder: „Kann ich einen Messerstecher lieben?“ Auch der Publikumspreis ging an Brigitte Rottach.




Helfen, wo die Not am größten ist – ADRA Deutschland veröffentlicht Geschäftsbericht 2020

Im vergangenen Jahr hat ADRA Deutschland e.V. über 1,75 Millionen Menschen geholfen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf Bildung, Gesundheit sowie Katastrophenvorsorge bzw. -hilfe. Der Geschäftsbericht legt vollständig und überprüft Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben ab und zeigt exemplarisch, wie die Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit von ADRA praktisch aussieht.

„Dank der Unterstützung unserer privaten Spenderinnen und Spendern und den öffentlichen Geldgebern, wie z.B. dem Auswärtigen Amt oder dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, konnte ADRA Menschen auf der ganzen Welt eine verbesserte Lebensperspektive geben“, kommentiert Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V., den Geschäftsbericht.

Herausforderungen durch die Corona-Pandemie

„Die größte Herausforderung für uns alle war sicherlich die Corona-Pandemie. In unseren Projekten mussten wir zunächst die Unversehrtheit unserer Mitarbeitenden und Begünstigten sicherstellen. Dazu kommen behördliche Anordnungen wie Ausgangssperren, Schulschließungen und allgemeine Lockdowns. Mit viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft konnten wir alle Projekte weiterführen, auch wenn wir dabei zum Teil wesentliche Vorhaben umplanen mussten. Kommt es aber dann zusätzlich zu Katastrophen, stoßen auch die angepassten Umsetzungsschritte an ihre Grenzen. Das haben wir beispielsweise in Beirut gesehen, wo eine fürchterliche Explosion im August 2020 die ganze Stadt verwüstet hat. Auch darüber berichten wir im Geschäftsbericht“, so Christian Molke.

Geringer Anteil an Verwaltungskosten

Von jedem Euro, der ADRA zur Verfügung steht, fließen 91 Prozent direkt in die Projektarbeit. Der Verwaltungsanteil beträgt acht Prozent. Nur ein Prozent fließen in Maßnahmen für Spendenaufrufe und Öffentlichkeitsarbeit. ADRA versichert, dass die Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Der diesjährige Geschäftsbericht legt vollständig und überprüft Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben ab und zeigt exemplarisch auf, wie die Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit von ADRA praktisch aussieht. Die Leserinnen und Leser erfahren, wie ADRA seinen Auftrag ausführt und welche Herausforderungen dabei entstehen.

Der komplette Geschäftsbericht steht als Download unter https://adra.de/geschaeftsbericht2020 zur Verfügung.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.




Verschwörungsmythen nicht erst seit Covid-19

Der Beitrag informiert detailliert über weltanschauliche Strömungen, Narrative und Begriffe, verbunden mit einer Einschätzung aus evangelisch-lutherischer Sicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf seelsorgerlichem Rat und Hilfen für den Umgang mit Menschen, die Verschwörungsmythen verbreiten oder ihnen anhängen. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis rundet diese Ausgabe der Texte aus der VELKD ab.

„Verschwörungserzählungen müssen durch sachliche und differenzierte Wirklichkeitsdeutungen dechiffriert werden. Die Vielfalt der Argumente und die Informationen aus verschiedensten Quellen sind sorgfältig zu sichten und abzuwiegen. Dabei sollten das Gespräch und die Diskussion mit der Anhängerschaft von Verschwörungstheoretikern zum selbstverständlichen Auftrag der Kirche gehören“, beschreibt der Leitende Bischof und Vorsitzende der Kirchenleitung der VELKD, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), die Absicht des Beitrags.

Der VELKD-Text 191 kann als PDF-Datei heruntergeladen werden: www.velkd.de/velkd-texte-191-Verschwoerungsmythen-Verschwoerungsglaube

VELKD

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen mit insgesamt rund 8,4 Millionen Mitgliedern. Ihr gehören an: die Ev.-Luth. Kirche in Bayern, die Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig, die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, die Ev. Kirche in Mitteldeutschland, die Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland, die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und die Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe. Informationen: www.velkd.de




Die Bibel – ein verbotenes Buch

Der erste Beitrag liefert einen Überblick über die Situation der Bibel in Ländern mit eingeschränkter oder fehlender Religionsfreiheit. Dabei wird unterschieden zwischen Ländern, in denen die Bibel als Buch verboten ist und Länder, in denen sie aufgrund von Beschränkungen als „gefährdetes Buch“ eingestuft werden muss. Die Länder Algerien, Iran, Irak und China werden dabei beispielhaft herausgegriffen und die dortige Situation für Christinnen und Christen sowie für die Arbeit mit und für die Bibel erläutert.

Wegen Bibel Flucht nach Deutschland

In einem persönlichen Artikel schildert Maryam Parikhahzarmehr die Situation in ihrem Heimatland Iran. Als Christen lebten sie und ihre Familie ihren Glauben heimlich. Der Besitz einer Bibel ist in der Islamischen Republik verboten. Als schließlich bei ihr im Regal eine Bibel gefunden wurde, floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Es falle ihr schwer, zurückzublicken und das Erlebte wieder zu durchleben.

Dr. Hrayr Jebejian leitet die Bibelgesellschaft in den Golfstaaten und schildert die erschwerten Bedingungen für seine Organisation. Die Situation in der Golfregion wäre „unvorhersehbar, unstabil, unsicher und launenhaft“. So sei beispielsweise den Kirchen in Dubai ohne Vorankündigung die Existenzberechtigung entzogen worden, was Auswirkungen auf alle Partnerorganisationen habe. Auch würden Importgenehmigungen von heute auf morgen außer Kraft gesetzt, was die Versorgung mit gedruckten Bibeln teils unplanbar mache.

Bibel per Smartphone

Welche Möglichkeiten die Digitalisierung für diese Länder mit sich bringe, berichtet die Theologin und Bibelreport-Redakteurin Eva Mündlein in ihrem Beitrag. Dank neuer Kommunikationstechnologie sei es einfacher geworden, das „Buch der Bücher“ in abgelegene oder gefährliche Regionen zu bringen. Eine besondere Rolle spiele dabei das Smartphone. Bibeln hier herunterzuladen, zu lesen und zu verbreiten sei einfacher und für viele Menschen eine große Chance. Neben dem Internet spielten aber auch nach wie vor Fernsehen und Radio eine wichtige Rolle, um Christen in Ländern zu erreichen, wo die Bibel verboten oder schwer zugänglich sei.

Bibelreport

Der Bibelreport wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berichtet fünfmal im Jahr über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift. Der Bibelreport kann kostenlos auf www.die-bibel.de/shop oder mit einer Mail an bibelreport@dbg.de abonniert werden. Im Internet gibt es unter folgendem Link die digitale Ausgabe: www.die-bibel.de/bibelreport.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Stolperstein vor dem Haus der Adventgemeinde in Leipzig

Geboren 1886 in Karlsruhe, verbrachte Wachenheimer dort seine Kindheit und Jugend. Später war er als Kaufmann und Korrespondent in mehreren Firmen tätig. So kam er nach Leipzig. 1934 heiratete er seine Frau Maria, geb. Hass. Laut einem Bericht von Dieter Wache in der August-Ausgabe der Kirchenzeitschrift Adventisten heute war Manfred Wachenheimer von 1933 bis 1939 wegen seiner jüdischen Abstammung erwerbslos. Am 4. Februar 1939 wurde er für zehn Tage wegen des Nichttragens des Judensterns inhaftiert. Ab 1939 musste er Zwangsarbeit verrichten.

Durch Giftspritze ermordet

In seiner Leipziger Zeit kam er mit der Adventgemeinde in Kontakt und wurde Siebenten-Tags-Adventist. Auch seine Frau gab nach 1945 an, dass sie Adventistin sei. Auf Drängen einzelner Gemeindemitglieder wurde Manfred Wachenheimer aus der Adventgemeinde Leipzig ausgeschlossen. Es wurde behauptet, dass dieser Schritt nur „pro forma“ sei, um den staatlichen Vorschriften zu genügen. Wachenheimer besuchte aber weiterhin den Gottesdienst. Als ihm auch das verwehrt werden sollte, intervenierte der Pastor der Gemeinde, Hermann Kobs. Daraufhin wurde auch er aus den Reihen seiner eigenen Gemeinde denunziert. Kobs wurde am 18. März 1942 von der Gestapo inhaftiert, blieb bis zum 7. April 1942 im Gefängnis und wurde anschließend mit anderen Häftlingen dienstverpflichtet. Dabei begegnete er Manfred Wachenheimer erneut. Hermann Kobs wurde von seinem Dienst als Pastor in Leipzig suspendiert. Die Entlassung wurde von der Gemeindeleitung veranlasst und – so die offizielle Begründung – als „Vorsichtsmaßnahme“ deklariert.

Am 21. März 1942 wurde für Manfred Wachenheimer „Schutzhaft“ durch die Gestapo Leipzig angeordnet. Grund: Unerlaubte religiöse Betätigung, da er als „Nichtarier“ unter „arischen Menschen“ am Gottesdienst teilgenommen habe. Am 4. Juni 1942 kam er in das KZ nach Buchenwald. Dort starb er am 4. Juli 1942 um 7:55 Uhr an einer Gelbkreuzgiftgas-Spritze.

2012 hatten Mitglieder der Adventgemeinde Leipzig die Idee, einen Stolperstein für Manfred Wachenheimer zu verlegen, nachdem sie sich mit der Geschichte der Adventisten im „Dritten Reich“ befasst hatten. Durch einen Vortrag des Kirchenhistorikers Dr. Johannes Hartlapp, Dozent an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, nahm das Projekt an Fahrt auf, denn Hartlapp stellte der Gemeinde auch Kopien von hilfreichen Dokumenten zur Verfügung. Am 16. Juni 2021 konnte die Gedenktafel mit Unterstützung der „AG Stolpersteine in Leipzig“ in einem „würdigen Rahmen“ auf dem Gehweg vor dem Adventhaus verlegt werden.

Geschichtlicher Hintergrund

Im November/Dezember 1933 wurde die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten von der Gestapo in Preußen, Hessen, Sachsen und anderen Ländern verboten. Zwar wurde das Verbot bereits am 6. Dezember 1933 wieder aufgehoben, doch ab Januar 1934 wurden die Adventgemeinden verstärkt polizeilich überwacht. Dazu schreibt Johannes Hartlapp in seinem 684-seitigen Buch Siebenten-Tags-Adventisten im Nationalsozialismus (V & R unipress Göttingen, 2008): „Die Angst bestimmte von nun an alle weiteren Entscheidungen … Die Gemeinschaft als Ganzes war damit – in der Terminologie des Nationalsozialismus – weitgehend gleichgeschaltet. Dass es Einzelne gab, die sich diesem Trend widersetzten und ungeachtet der Konsequenzen die Kurskorrektur nicht mitmachen konnten oder wollten, zeigte sich schon bald“ (321.322). Hartlapp erläutert: „Gemeindemitglieder wie Alexander Mannesmann gehörten zu den Siebenten-Tags-Adventisten, die später die brutale Macht des Staates zu spüren bekamen und für ihr Glaubenszeugnis den Verlust der Arbeitsstelle oder Inhaftierung in Kauf nehmen mussten“ (322). Aufgrund ihrer Haltung wurden beispielsweise Emil Biegmann im KZ Dachau und A. Eschrich im KZ Buchenwald umgebracht (457). Es sind auch zwei adventistische Kriegsdienstverweigerer, Franz Partes und Franz Dlugosch, bekannt, die ihren Standpunkt mit dem Tod bezahlten (463). Hartlapp erinnert ebenfalls stellvertretend an zwei adventistische Pastoren, die für ihre Worte mit dem Leben bezahlten: Rudolf Harreß aus Oldenburg starb am 6. Juli 1942 im KZ Groß-Rosen bei Breslau und Rudolf Schäfer kam im Februar 1945 im Zuchthaus in Dresden ums Leben (472). Doch „alle, die sich gegen jede Form von Anpassung und damit ‚Gleichschaltung‘ innerhalb der eigenen Kirche wehrten, standen plötzlich weitgehend allein da“ (472), beklagt Hartlapp.

Erklärung zur NS-Zeit

In einer gemeinsamen Erklärung zum 60. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges haben die Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und Österreich 2005 Stellung zum Verhalten der Freikirche im „Dritten Reich“ genommen. Darin wird beklagt, dass auch Siebenten-Tags-Adventisten an „diesem furchtbaren Krieg beteiligt waren“. Der Charakter der NS-Diktatur sei nicht rechtzeitig und deutlich genug erkannt worden. In adventistischen Veröffentlichungen hätten sich Aussagen befunden, „die Adolf Hitler huldigten und der rassistischen Ideologie des Antisemitismus in einer Weise Ausdruck gaben, die aus heutiger Sicht unfassbar ist“. Deutsche und Österreicher seien zu „Komplizen des Rassenwahns geworden“; auch „viele Siebenten-Tags-Adventisten“ hätten „an der Not und dem Leid ihrer jüdischen Mitbürger keinen Anteil“ genommen, so dass sie „von uns ausgegrenzt und ausgeschlossen, sich selbst überlassen und so der Gefangenschaft, Vertreibung oder dem Tod ausgeliefert wurden“.

„Aufrichtig“ werde bekannt, „dass wir gegenüber dem jüdischen Volk, allen Verfolgten und vom Krieg Betroffenen und darüber hinaus auch gegenüber Adventisten in anderen Ländern durch unser Versagen schuldig geworden sind“. Auch hätten „wir als Siebenten-Tags-Adventisten in jenen notvollen Zeiten trotz unserer Erkenntnis aus der Heiligen Schrift und dem prophetischen Wort nicht mutiger und konsequenter gehandelt und so in der Nachfolge unseres Herrn versagt“. Adventisten seien denjenigen, „die in unseren Reihen mutig Widerstand geleistet haben und sich der Nazidiktatur weder gebeugt, noch mit ihr gemeinsame Sache gemacht haben, nicht mutig entschlossen genug gefolgt“.

Die Freikirche wolle deshalb „nachdrücklich“ dafür eintreten, dass nie wieder ein Krieg gegen andere Völker von Deutschland oder Österreich ausgehe und dass niemand aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität oder Geschlecht ausgegrenzt oder benachteiligt werde. Die Vergangenheit dürfe nicht in Vergessenheit geraten und der Gehorsam, „den wir der staatlichen Obrigkeit schulden, nicht zur Preisgabe von biblischen Überzeugungen und Werten“ führen. Es gelte, den Glauben auch dann mutig zu bekennen und konsequent zu leben, „wenn wir unsererseits in die ‚Stunde der Versuchung‘ geraten“.




Wechsel in APD-Chefredaktion

Mit Thomas Lobitz (53) übernimmt ein erfahrener Journalist die Chefredaktion. Er arbeitet seit 2005 als Zeitschriftenredakteur im Advent-Verlag, Lüneburg und übernahm 2016 die Chefredaktion der Kirchenzeitschrift Adventisten heute. In dieser Funktion wird er auch weiterhin tätig sein. Durch den personellen Wechsel wird der APD künftig von Lüneburg aus geleitet, der Sitz bleibt vorerst in Ostfildern.

Als stellvertretender Chefredakteur fungiert Jens-Oliver Mohr, der auch Pressesprecher der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland ist. Von 2015 bis 2019 leitete er als Chefredakteur den APD. Ein besonderer Dank gilt Holger Teubert, der im Jahr 1986 und danach von 1991 bis 2015 Chefredakteur des APD war. Er wird weiterhin in der Redaktion tätig sein.

Stephan G. Brass (67) war seit 2017 Beauftragter für Kommunikation für die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Nach Personalveränderungen innerhalb der Kirche übernahm er vor zwei Jahren zusätzlich die Chefredaktion des APD. Brass gehörte zu den ersten Nutzern des Internets in Deutschland, angefangen mit den Feldversuchen unter dem damaligen Bildschirmtext (BTX). Während seines Dienstes als Pastor betreute er in den jeweiligen Bundesländern die regionalen Kirchenleitungen als Pressesprecher oder als Beauftragter in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In seinem Ruhestand will er sich ohne Termindruck seinen Hobbies wie Reisen und Fotografieren widmen.

APD

Die Nachrichtenagentur Adventistischer Pressedienst Deutschland (APD) ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie wurde ursprünglich 1974 in der Schweiz gegründet und publiziert seit 1984 auch in Deutschland.

 




Update Hochwasserkatastrophe: ADRA und Eventfirmen kooperieren

Zwölf Todesopfer in einem Haus der Lebenshilfe

Zu den Projektpartnern gehört unter anderem das Lebenshilfehaus in Sinzig, Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Das Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung wurde stark beschädigt, als das Unwetter hereinbrach. Zwölf Bewohnerinnen und Bewohner wurden von den schnell ansteigenden Fluten der Ahr im Erdgeschoss überrascht und konnten sich nicht mehr retten. Das Haus beherbergte insgesamt 36 Bewohnerinnen und Bewohner, im ersten Stock waren die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner über Stunden eingeschlossen. Sie wurden von der Feuerwehr über Boote versorgt, bevor sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Mittlerweile wurden sie anderweitig untergebracht und die Betreuung sichergestellt. Das Wohnheim ist unbewohnbar und benötigt umfassende Sanierungsarbeiten.

Hilfe für den Verein „Leben mit Autismus e.V.“

Auch der Verein „Leben mit Autismus e.V.“ wurde von der Hochwasserkatastrophe nicht verschont. Der Verein betreibt in Swisstal-Odendorf ein Eiscafé, in dem Menschen mit Autismus arbeiten. Durch Odendorf fließt der Orbach, ein kleiner Bach, der in einem etwa 2 Meter tiefen Graben den Ort durchfließt. Durch die Hochwasserflut stieg der Pegel über den Graben. Das Wasser fraß sich etliche Meter in die umliegenden Straßen und verwüstete den gesamten Ort, darunter auch die Geschäftsstelle und das Eiscafé des Vereins. Das Café wurde während der Corona-Pandemie renoviert und war erst wenige Tage wieder geöffnet. Nun hat die Flut alle Arbeit vernichtet und der Verein steht vor dem nichts. ADRA hilft langfristig beim Wiederaufbau.

Kooperation mit Eventfirmen

Viele Eventfirmen haben sich im Rahmen des Projekts so organisiert, dass ein effizientes Arbeiten im Krisengebiet möglich ist. Schlanke Strukturen ermöglichen ein effizientes Arbeiten und eine zielgenaue Hilfe für die Bevölkerung vor Ort. Sie sind durch langjährige Berufserfahrung daran gewöhnt, aus dem Nichts mit viel Improvisationstalent und kurzen Kommunikationswegen in kurzer Zeit Projekte zu planen und umzusetzen. Darüber hinaus wissen die beteiligten Eventfirmen durch eine langjährige, enge Kooperation, wer auf welchem Gebiet Spezialist ist und wer über welches Material und welchen Fuhrpark verfügt, so dass eine reibungslose Logistik gewährleistet ist. Diese Eventfirmen kooperieren mit ADRA Deutschland, beide Seiten bringen ihre Erfahrungen ein, um möglichst effizient und zielgenau Hilfe zu leisten. Weitere Informationen gibt es unter www.event-alltagshelden.de.

Freiwillige Helfer (Gruppen und Einzelpersonen), die sich jetzt oder im Laufe der kommenden Monate bei ADRA für Einsätze zur Verfügung stellen wollen, sind weiterhin eingeladen, sich über die Website https://adra.de/flut-kontaktformular/ zu registrieren.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Gespendet werden kann online:  Spendenformular – ADRA Deutschland e.V.




150.000 BasisBibeln in sechs Monaten verkauft

Insgesamt über 750.000 Mal sei die BasisBibel im ersten halben Jahr auf der Website www.Die-Bibel.de sowie in der gleichnamigen kostenlosen App geöffnet worden. Nur die Lutherbibel 2017 hätte im selben Zeitraum mehr Klicks verzeichnen können. „Die BasisBibel ist weltweit die erste Bibel, die bereits bei der Übersetzung die Anforderungen des digitalen Lesens berücksichtigt“, betonte der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel. Mit ihrem innovativen Konzept von guter Verständlichkeit und sprachlicher Genauigkeit habe die BasisBibel schon heute bei vielen Menschen einen festen Platz in der kirchlichen Arbeit oder der persönlichen Lektüre gefunden.

BasisBibel

Die BasisBibel ist nach 17 Jahren Übersetzungsarbeit im Januar 2021 erschienen. Zuvor waren bereits ab 2010 das Neue Testament sowie Teile des Alten Testaments veröffentlicht worden. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt die BasisBibel für die Arbeit mit jungen Menschen und der Erstbegegnung mit der Bibel. Neben den Druckausgaben ist der vollständige Text der BasisBibel kostenlos im Internet verfügbar unter Die-Bibel.de sowie in der gleichnamigen App für Android und iOS.

Als gedrucktes Buch erscheint die BasisBibel in verschiedenen Layout-Varianten: Die Komfort-Ausgabe gibt den Bibeltext in jeder Sinneinheit auf einer eigenen Zeile wieder und erleichtert so das Erfassen und Verstehen des Textes. Die Kompaktausgabe setzt den Text fortlaufend einspaltig und entspricht damit dem gewohnten Lesefluss ähnlich einem Roman. Der Schriftsatz der „Kompakten“ ist damit platzsparender und ihr Umfang um rund ein Drittel geringer.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Durch die Weltbibelhilfe unterstützt sie in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift, damit alle Menschen die Bibel in ihrer Sprache lesen können.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Buchrezension: Joseph Croitoru - Al-Aqsa oder Tempelberg: Der ewige Kampf um Jerusalems heilige Stätten

Die Kuppel des Felsendoms in Jerusalem glänzt wie ein goldener Apfel – und vergiftet die Atmosphäre in der Stadt. Der Journalist und Historiker Joseph Croitoru widmet sich in seinem neusten Buch dem alten Konflikt um Jerusalems heilige Stätten. Detailliert und faktenreich schildert er Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern, die sich stets aufs Neue um den Tempelberg entzünden. Es scheint, als werde hier der Nahostkonflikt im Miniformat ausgetragen. Seit der Entstehung des jüdischen Nationalstaates wird der jüdische Einfluss größer und die Spannungen nehmen zu. Die Hoffnung des Lesers auf eine friedliche Einigung wird nach der Lektüre des Buches schwinden. Man kann sich eher wundern, dass dort überhaupt noch etwas steht.

3000 Jahre Geschichte

Auf der Grundlage hebräischer und arabischer Quellen erzählt Croitoru die Geschichte des ewigen Kampfes um den heiligen Berg, der durch die politisch-religiöse Gemengelage über Jahrhunderte enorme Sprengkraft entwickelte. In sechs Kapiteln wird die Vergangenheit – beginnend von der Zeit des Alten Testaments über die spätosmanische Zeit und die britische Besatzungszeit bis in die Gegenwart hinein – dargestellt. Das letzte Kapitel führt aus, warum Frieden dort oben aufgrund der bewegten Vergangenheit unmöglich scheint, und gibt keinen Anlass zum Optimismus.

Alle bekannten Ereignisse wie die blitzschnelle Räumung des Maghrebiner-Viertels nach dem Sechstagekrieg 1967, die Anschläge von Extremisten, Aktivisten und Terroristen und der Streit um archäologische Grabungen werden aufgeführt. Jedoch hält sich der in Haifa geborene Autor mit den Bewertungen zurück und zeigt, dass bewusste Provokationen stets von beiden Seiten ausgingen. Manchmal mag der Zank über die Bänke an der Klagemauer, über das Singen von Nationalhymnen oder das Schofarblasen kleinlich erscheinen, doch vor dem geschichtlichen Hintergrund kann er verständlich werden.

Besonders erwähnenswert in diesem Kampf ist neben den nationalstaatlichen Interessen auch der religiöse Eifer, der ein friedliches Nebeneinander der Religionen praktisch unmöglich macht. Nicht nur Juden und Muslime knüpfen historisch gewachsene Heilsvorstellungen an den Tempelberg, sondern auch manche evangelikale Christen, die im Bau des dritten Tempels ein Vorzeichen der baldigen Wiederkunft Christi sehen. Die Grenze zwischen religiösem Eifer und Wahn scheint fließend und gipfelt in Gewalttaten. Die Stadt wirkt mitunter sogar krankhaft auf die Psyche, denn jährlich befällt etwa 100 Besucher das sogenannte „Jerusalem-Syndrom“, das mit religiösen Wahnvorstellungen einhergeht.

Friedensträume

Mit viel Bildmaterial, einer Zeittafel und umfangreichen Anmerkungen bekommt der Lesende einen guten Überblick über den Sachverhalt. Die bewusst objektive Darstellung lässt manchmal nur erahnen, mit welcher Gewalt die Geschehnisse um den Tempelberg ihre Kreise zogen. Auch besteht bei der nüchternen Lektüre die Gefahr, sich in geschichtlichen Details zu verlieren oder eine unbewusste Parteilichkeit zu entwickeln. Doch wird diesen Streit so schnell niemand schlichten können, kein Jude, kein Moslem und kein Christ. Der Tempelberg wird ein Zankapfel bleiben – solange er besteht.

Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden:

https://www.apd.info/wp-content/uploads/2021/07/164-2021-Rezension-Croituru.pdf




Indonesien: 1200 adventistische Frauen für Leitungsaufgaben ausgebildet

Zertifizierungsprogramm befähigt Frauen zum Dienst in Führungspositionen

Das Online-Zertifizierungsprogramm stärke das Selbstwertgefühl von weiblichen Führungskräften und helfe ihnen, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft wahrzunehmen, so die Organisatoren. „Das Zertifizierungsprogramm für Frauen befähigt unsere Frauen, in Führungspositionen zu dienen“, sagte Virginia Baloyo, Leiterin der Frauenarbeit der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Südasien und im Pazifik (Southern Asia-Pacific Division – SSD). „Abgesehen von der Vermittlung von Leitungsfähigkeiten umfasst der Lehrplan der Stufen I bis IV auch Informationen über die Bibel, Geschichte, Philosophie und die Durchführung von Programmen zur Weiterentwicklung von Kirchengemeinden und Begleitung von Menschen. Es geht auch darum, wie man seine Fähigkeiten im Schreiben, Sprechen und im Umgang mit Menschen entwickelt oder verbessert“, fügte Baloyo an.

Heather-Dawn Small, Leiterin der Frauenarbeit der adventistischen Weltkirchenleitung, und Raquel Arrais, ihre Stellvertreterin, hielten Referate über die Befähigung von Frauen für verschiedene Verantwortungsbereiche, zu denen Gott sie berufen hat. Neben Baloyo leiteten auch andere weibliche Führungskräfte verschiedene Aktivitäten und Seminare während des zweitägigen Treffens.

Themenspektrum der Ausbildung

Im Seminar wurden Themen wie Mentoring für Frauen, Ausrüstung von Führungskräften für den Erfolg, weibliche Führung in der Bibel, Mentoring für die Frau des 21. Jahrhunderts und das Führungsmodell von Jesus Christus behandelt. Die Themen sollten die Frauen dazu ermutigen, die Prinzipien in der Kirche und in ihrem täglichen Leben anzuwenden und so zu einer Inspiration für andere zu werden.

Adventistische Frauenarbeit

In der adventistischen Frauenarbeit gehe es darum, „in die Fußstapfen Christi zu treten“ und seinen Charakter in den körperlichen, sozialen, geistigen und geistlichen Aspekten des Lebens zu offenbaren, erklärten die Leiterinnen des Seminars.

Mehr Informationen zur Frauenarbeit der Adventisten in Deutschland: https://sta-frauen.de/angebote/weiterbildung/

Die nächste Weiterbildung für Frauen (entspricht dem Zertifizierungsprogramm für Führungskräfte) startet vom 18.–21. November 2021 mit Level 1 in Neustadt/Weinstraße.

Infos: https://bit.ly/3l3o5ae

Anmeldung: https://sta-frauen.de/anmeldung

Zum ausführlichen Artikel auf Englisch: http://adventist.asia/news/adventist-women-in-indonesia-hold-online-leadership-certification/

 




Hochwasserkatastrophe: Hilfe von ADRA, AWW und Adventisten vernetzt sich mit anderen Helfern

Hilfsgüter wurden gesammelt, sortiert, verpackt und von ADRA zum Zentrallager in der Heerstraße in Bad Neuenahr-Ahrweiler transportiert. Von dort erfolgt die Verteilung und Koordination zu den Abgabepunkten im gesamten Stadtgebiet. Auch liefert ADRA am Wochenende eine Wasseraufbereitungsanlage nach Ahrweiler. Geplant ist die Unterstützung des Wiederaufbaus vor allem durch Gebäudetrocknung und Instandsetzung.

Freiwillige Helfer (Gruppen und Einzelpersonen), die sich jetzt oder im Laufe der kommenden Monate bei ADRA für Einsätze zur Verfügung stellen wollen, sind eingeladen, sich über die Website https://adra.de/flut-kontaktformular/ zu registrieren.

ADRA in Belgien ebenfalls im Einsatz

Die Unwetter von Mitte Juli wüteten nicht nur in Deutschland. Vom 14. bis 16. Juli wurden 120 Gemeinden in der Provinz Lüttich, im südlichen Wallonien, dem französischsprachigen Teil Belgiens, von Starkregenfällen betroffen. Mehr als 10.000 Haushalte in den Provinzen Lüttich und Wallonisch-Brabant sind ohne Strom. Am 20. Juli, einen Tag vor dem Nationalfeiertag am 21. Juli, wurden die 31 Toten der Unwetter in Belgien durch einen Staatstrauertag gewürdigt. ADRA Belgien half mit Freiwilligen in Verviers, die Sachschäden und Trümmer zu beseitigen und Häuser zu evakuieren.

Dank freiwilligen Helfern und Helferinnen aus mehreren adventistischen Kirchengemeinden in Belgien hat ADRA den Opfern in den am stärksten von der Katastrophe betroffenen Gebieten geholfen die Trümmer zu entsorgen und die überfluteten Gebäude zu reinigen.

Aufgrund von Sicherheitsbedenken waren die am stärksten betroffenen Gebiete zunächst nur für Anwohner und Notfalldienste zugänglich. Am 18. Juli konnten sich ADRA-Freiwillige in Abstimmung mit den Behörden direkt nach Ensival, einer Teilgemeinde von Verviers, begeben, um den genauen Bedarf zu ermitteln. Neben der Beseitigung von Trümmern, Aufräumarbeiten und der Evakuierung von Häusern, die einzustürzen drohen, boten die ADRA-Freiwilligen den Opfern dieser Katastrophe auch Trost und menschliche Begleitung an.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Nähere Informationen zum Spenden unter dem Stichwort „Hochwasser“ gibt es unter www.adra.de/Spenden




Update Hochwasserkatastrophe: Hilfsleistungen von ADRA, AWW und Adventisten haben begonnen

Mit der jahrelangen Erfahrung in der Katastrophenhilfe hat ADRA die Einsatzkoordination übernommen und kümmert sich unter anderem um Logistik und die Abstimmung von Sachspenden wie Küchenmobiliar und -geräte. Nach der dringend notwendigen Erstversorgung wird ADRA auch beim Wiederaufbau helfen. Das AWW und die regionalen Verwaltungsstellen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sind in die Hilfsleistungen eingebunden und stimmen ihre Aktivitäten mit ADRA ab.

Unterstützung und Solidarität aus der Schweiz

ADRA Schweiz hat eine Spendenaktion gestartet, um die Wiederaufbauhilfe von ADRA Deutschland finanziell zu unterstützen. In einem Schreiben an die adventistischen Kirchengemeinden drückt Pastor Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz, sein Mitgefühl über die vielen Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland und Belgien aus. Groß sei das Leid, das durch den Starkregen verursacht wurde, groß sei aber auch die Solidarität mit den betroffenen Menschen.

Spontane, private Hilfseinsätze mit den örtlichen Kommunen abstimmen

Spontane Privatinitiativen für die Hilfe vor Ort, seien zwar gutgemeinte Vorhaben, könnten aber kontraproduktiv sein, so Sigg. Er empfiehlt, über das ADRA-Netzwerk für die Opfer zu spenden. Die Freikirchenleitung der Adventisten in Deutschland empfiehlt Einzelpersonen oder Hilfsteams aus freiwilligen Helfern, die sich in den kommenden Tagen engagieren wollen, zuvor direkt mit den Krisenstäben der örtlichen Kommunen Kontakt aufzunehmen. Die Kirchenmitglieder werden eingeladen, für die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu spenden und zu beten.

Zusammenarbeit ist unverzichtbar

Die adventistische Freikirchenleitung in Deutschland hob in einer Stellungnahme hervor, dass „in Katastrophen wie diesen die Zusammenarbeit vieler unverzichtbar“ sei. Es gebe viele Organisationen, die seriös arbeiten und Gutes tun. Die so genannten „Blaulicht Organisationen“ wie der DRK (Deutsches Rotes Kreuz), der ASB (Arbeiter-Samariter-Bund), der MHD (Malteser Hilfsdienst) oder die Johanniter, leisteten hervorragende Arbeit. „Auch sie verdienen unsere Unterstützung. So können wir mithelfen, einen großen Bogen der Solidarität und Hilfe für unser Land zu spannen.“

Langfristige Aufbauhilfe geplant

Die Versorgung mit Kleidung, Hygieneartikeln und Trinkwasser sei derzeit gewährleistet. AWW und ADRA sehen ihr Stärken vor allem in der langfristigen Hilfe – eine Hilfe, die über die Ersthilfe hinausgeht – und die Betroffenen durch bedarfsgerechte Projekte nachhaltig begleitet und unterstützt. Dafür sucht ADRA Deutschland auch in den kommenden Monaten ehrenamtliche Helfer, die sich bei der Hilfsorganisation melden können.

Interner Krisenfonds eingerichtet

Für kircheninterne Zwecke hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zudem einen Krisenfonds eingerichtet, der betroffenen adventistischen Kirchengemeinden und Mitgliedern finanzielle Unterstützung gewährt.

ADRA Deutschland e.V.

ADRA Deutschland e.V. ist eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe durchführt. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde 1987 gegründet und steht der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. ADRA ist Mitglied des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis schließt sich im Falle Katastrophen zusammen, koordiniert und bündelt die vorhandenen Kräfte, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können.

Spendenkonto von ADRA Deutschland e.V.

IBAN: DE87 6602 0500 0007 7040 00
SWIFT/BIC: BFSWDE33KRL
Bank für Sozialwirtschaft

Stichwort: Hochwasser




ADRA Kirgisistan hilft benachteiligten Menschen im Kampf gegen COVID-19

Mangelnde Informationen zur Impfung und Gerüchte darüber

„Mangelndes Verständnis für die entscheidende Notwendigkeit, Präventionsmaßnahmen einzuhalten, hat zur Ausbreitung von COVID-19 in Kirgisistan beigetragen“, sagte Igor Litvinov, Landesdirektor von ADRA in Kirgisistan. „Was die Impfung anbetrifft, gibt es zwei gegensätzliche Ansichten: Einige wollen den COVID-19-Impfstoff erhalten, wissen aber nicht, wie sie ihn bekommen können, während andere falsche Gerüchte über den Impfstoff glauben und ihn komplett ablehnen. Gleichzeitig leiden die Menschen wegen der Pandemie unter Einkommensverlusten, hohen Verbraucherpreisen, eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung, Bedrohung durch häusliche Gewalt und anderen Schwierigkeiten, kennen aber keine Dienste, die ihnen in ihrer Situation helfen können.“

ADRA nutzt traditionelles, kulturadaptiertes Modell im Kampf gegen COVID-19

ADRA will die Problematik mit einem Modell angehen, welches das Hilfswerk in Kirgisistan seit fast zwei Jahrzehnten für andere Projekte erfolgreich einsetzt. Zehn bis zwölf respektierte, verantwortungsbewusste Personen werden in jeder Siedlung oder Kommune ausgewählt, um eine „Selbsthilfegruppe“ zu bilden. Diese werden geschult und mit Informationen versorgt, die sie in der Kommune über COVID-19-Prävention, Impfungen, medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung, Rechtsbeistand und Sozialleistungen weitergeben können. Jede Gruppe wird ein öffentliches Beratungs- und Informationszentrum im Haus eines Gruppenmitglieds oder in einem Gebäude der Gemeindeverwaltung eröffnen, wo sich die Öffentlichkeit mit den Freiwilligen treffen kann, um vertrauenswürdige Informationen zu erhalten.

„In diesem Land suchen die Menschen traditionell nach einer vertrauten, kompetenten Person, wie z.B. einem Verwandten oder Nachbarn, der ihnen sagen kann, welche öffentlichen Dienstleistungen verfügbar sind und was zu tun ist, um sie zu nutzen“, sagte Litvinov. „Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind solche Menschen, gut informiert und immer bereit zu helfen.“

Infizierungen mit COVID-19 nehmen seit Juni stetig zu

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Kirgisistan steigt seit Anfang Juni und steht Mitte Juli bei täglich rund 1.300 neuen Fällen. Das lasse eine weitere tödliche Krankheitswelle befürchten, wie sie das Land während des „Schwarzen Juli“ im vergangenen Jahr erlebt habe, heißt es in der Meldung von ADRA.

ADRA Kirgisistan hat im Jahr 2020 Hygienematerial und Lebensmittel verteilt

Nach Angaben von ADRA-Mitarbeitern verteilten ADRA-Freiwillige im Jahr 2020 1.280 Lebensmittelpakete und 1.280 Hygienepakete an ältere Erwachsene, die während der Abriegelung des Landes in ihren Häusern isoliert waren. ADRA sammelte auch Geld, um drei Sauerstoffkonzentratoren, Masken, Schutzoveralls und Handschuhe an drei Krankenhäuser zu spenden, zwei in Bischkek und eines in einer ländlichen Gegend.

Über ADRA

ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (International Nongovernmental Organization) und steht der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Es bildet ein weltweit föderativ organisiertes Netzwerk mit über 130 nationalen Büros, die partnerschaftlich daran arbeiten, dass Armut und Benachteiligung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden können.

Die ursprüngliche Meldung erschien auf Englisch bei ADRA International:

https://adra.org/news-release-adra-volunteers-in-kyrgyzstan-help-neighbors-combat-covid-19




Hochwasserkatastrophe: ADRA, AWW und Adventisten unterstützen die Menschen in NRW und Rheinland-Pfalz

Mit der jahrelangen Erfahrung in Katastrophenhilfe übernimmt ADRA die Einsatzkoordination und kümmert sich unter anderem um Logistik und die Abstimmung von Sachspenden, wie z.B. komplette Kücheneinrichtungen. Nach der dringend notwendigen Erstversorgung wird ADRA auch beim Wiederaufbau helfen.




Trotz sinkender Austrittszahlen weniger Mitglieder bei evangelischer und katholischer Kirche in Deutschland

Im letzten Jahr traten 220.000 Menschen aus den 20 evangelischen Landeskirchen aus. Das waren 18 Prozent weniger als 2019 (270.000). Dennoch sank die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder in der Bundesrepublik nach Berücksichtigung der Verstorbenen, Austritte, Taufen und übrigen Aufnahmen, um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ähnlich ist es bei der römisch-katholischen Kirche. Deren 27 deutsche Bistümer meldeten 2020 mit 221.390 Austritten zwar 18,8 Prozent weniger als 2019 (272.771), doch ging auch deren Mitgliederzahl um 1,8 Prozent zurück. Deshalb machten die Katholiken am 31.12.2020 in Deutschland 26,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (22.193.347 Kirchenmitglieder). Insgesamt 20.236.210 Menschen gehörten einer der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 24,3 Prozent. Somit sind nur noch 51 Prozent der Einwohner in Deutschland Mitglied in einer der beiden großen Kirchen.

Viele Feste wurden wegen Corona verschoben

Laut EKD ging zwar die Zahl der Austritte im Vergleich zum Vorjahr zurück, doch auch die Taufen halbierten sich fast auf 81.000. Dazu kamen die übrigen Aufnahmen in die evangelische Kirche, die um 28 Prozent rückläufig waren und bei 18.000 lagen. Die Anzahl der evangelisch Verstorbenen stieg im Jahr 2020 um etwa vier Prozent auf rund 355.000 an. Das entspreche der generellen Zunahme der Sterbefälle in Deutschland insgesamt.

„Es war schmerzhaft für uns, dass in den vergangenen 15 Monaten nur eingeschränkt Gottesdienste, Taufen, Trauerfeiern und Hochzeiten in den Gemeinden vor Ort stattfinden konnten. Die Begegnungen haben uns gefehlt“, stellte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, fest. Umso mehr sei er von den vielen kreativen und liebevollen alternativen Angeboten der Gemeinden beeindruckt, die digital und vor Ort entstanden. „Ich freue mich, dass es uns jetzt wieder zunehmend möglich ist, in den Gemeinden zusammenzukommen und auch viele der Feste, die aufgrund der Pandemie verschoben werden mussten, nachzuholen.“

Tiefgreifende Erschütterung in der katholischen Kirche

Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz beklagt für 2020 ebenfalls rückläufige Zahlen. So gab es nur 11.018 kirchliche Trauungen (2019: 38.537), 104.610 Taufen (2019: 159.043) und 139.752 Erstkommunionen (2019: 166.481). Die Bestattungen sind mit 236.546 leicht gestiegen (2019: 233.937). Im Jahr 2020 traten 1.578 Menschen in die katholische Kirche ein (2019: 2.330), es wurden 4.358 Menschen wieder aufgenommen (2019: 5.339).

Zur Statistik 2020 erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing: „Wir stehen in einem weiteren Jahr der Corona-Pandemie. Vieles hat sich im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben verändert. Was musste nicht alles verschoben werden: Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen und Hochzeiten.“ Bätzing wies aber auch auf „eine tiefgreifende Erschütterung“ in seiner Kirche in Deutschland hin. „Viele haben das Vertrauen verloren und möchten mit dem Kirchenaustritt ein Zeichen setzen. Wir nehmen das sehr ernst und müssen uns dieser Situation offen und ehrlich stellen und Antworten auf die Fragen geben, die an uns gerichtet werden.“ Dazu gehöre an allererster Stelle die gründliche Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs. Und dazu gehöre auch die Frage nach Macht und Gewaltenteilung in der Kirche. Die katholische Laienbewegung Wir sind Kirche weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die massiven Kirchenaustrittszahlen der letzten Monate aufgrund der anhaltenden Krisensituation im Erzbistum Köln, die sich auch bundesweit auswirke, in der Kirchenstatistik 2020 noch nicht enthalten seien.

Weitere Informationen

Die EKD stellt zum Download ihre Statistik-Broschüre „Evangelische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“, Ausgabe 2021, unter www.ekd.de/gezaehlt2021 zur Verfügung.

Die DBK verweist auf ihren Flyer „Katholische Kirche in Deutschland – Statistische Daten 2020“, der als pdf-Datei heruntergeladen werden kann: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/sonstige-publikationen/sonstige/katholische-kirche-deutschland-statistische-daten-2020#files




Wissenschaftsstadt Darmstadt ehrt adventistische Pfadfinderleiter

Seit zwanzig Jahren ehrt die Wissenschaftsstadt Darmstadt Jugendliche und junge Menschen, die sich in besonderer Weise in Darmstadt ehrenamtlich engagieren. Erstmals erhielten Mitglieder der CPA dafür Ehrenurkunden.

Motivation für andere

„Die Geehrten geben dem bürgerschaftlichen Engagement in unserer Stadt ein Gesicht und mir ist es wichtig, ihnen heute hier zu danken“, sagte Akdeniz. Die Corona-Krise habe verdeutlicht, wie wichtig sozialer Zusammenhalt und dieses unverzichtbare Engagement für unsere Gesellschaft sei. Die Ehrenamtlichen würden sich nicht nur um sich selbst kümmern. Vielmehr komme ihnen eine Vorbildfunktion zu, die andere Jugendliche dafür sensibilisiere, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.

Drößler, Fayard und Kocur sind stellvertretende Vorsitzende der CPA-Marienhöhe und tragen Verantwortung für über 200 Pfadfinder. Sie leiten Kleingruppen, organisieren Gruppenstunden, Zeltlager, Wandertouren und Sommerfreizeiten. Darüber hinaus führen sie Fortbildungen für andere Mitarbeiter durch und engagieren sich auch auf Landesebene bei den CPA. Die drei Ausgezeichneten und ihre Ehrung stehen stellvertretend für ein sehr aktives CPA-Mitarbeiterteam.

Akdeniz lobte besonders zwei CPA-Projekte während der Lockdowns im Jahr 2020: „Pfadfinder-Rally“ als offenes Angebot für alle Darmstädter Kinder mit ihren Familien in der Natur sowie das „Zuhause bleiben-Abzeichen“, bei dem in Deutschland und der Schweiz rund 2.000 Pfadfinder mitgemacht haben. Gerade in der Corona-Zeit hätten sich viele Kinder und Jugendliche einsam gefühlt oder Angst gehabt. „Vielen Dank, dass ihr euch den Kindern in dieser so schwierigen Zeit so engagiert gewidmet habt“, sagte Akdeniz.

Pfadfinder der CPA-Marienhöhe

Zu CPA-Marienhöhe gehören über 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Es gibt zwölf Gruppen für Kinder und Jugendliche von 6–20 Jahren. Gruppenstunden finden 14-täglich sonntags statt. Außerdem gibt es Zeltlager, Lagerfeuer, Wandertouren, Geländespiele und weitere Aktivitäten. Weitere Informationen unter www.cpa-marienhoehe.de.

Christliche Pfadfinderschaft der Adventjugend (CPA)

Zur Christlichen Pfadfinderschaft der der Adventjugend (CPA) gehören über 3.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die in 180 Ortsgruppen organisiert sind. Das zugrundeliegende Pfadfinderkonzept nach Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, fördert das Miteinander in der Natur, erlebnispädagogische Maßnahmen, Förderung der Sozialkompetenz, das Übernehmen von Verantwortung, Umweltbewusstsein und somit die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen. Neben den regelmäßigen Gruppenstunden werden überregionale und internationale Pfadfinderlager ausgerichtet.

Pressemitteilung der Wissenschaftsstadt Darmstadt: 

https://www.darmstadt.de/nachrichten/darmstadt-aktuell/news/wissenschaftsstadt-darmstadt-zeichnet-jugendliche-und-junge-menschen-fuer-ehrenamtliches-engagement-aus




Adventisten besprechen im Gottesdienst das Thema „In Christus ruhen“

Unruhe und Angst gehen oft Hand in Hand. Das Leben in einer Welt, die die meisten Menschen rund um die Uhr in Atmen hält, kann zu Unruhe und Angst führen“, heißt es in der Einleitung des Bibelstudienhefts. Viele Menschen hätten Angst, Furcht und Sorge bezüglich der Zukunft, finanzieller Verpflichtungen oder der Beständigkeit von Beziehungen. Diese Ängste sollen in den Gesprächskreisen „frontal“ angegangen werden.

„Der Begriff der Ruhe ist in der Textur der biblischen Theologie allgegenwärtig. Ruhe ist mit Erlösung, Schöpfung, Sabbat … und mit so viel mehr verbunden“, so die Einleitung.

Titel einiger Wochenthemen

Die Titel einiger Wochenthemen lauten: „Leben in einer 24/7-Gesellschaft“; „Wurzeln der Ruhelosigkeit“; „Wiedergefundene Ruhe“; „Kommt her zu mir…“; „Ruhe finden durch Vergebung“; „Heilsame (Un-)Ruhe“; „Sabbatruhe – ein Geschenk Gottes“; „Sabbatruhe – ein Sozialauftrag“; „Der Frieden hinter dem Horizont“.

Bibelgespräch zum Wochenthema bei Hope TV

Der adventistische Fernsehsender Hope TV strahlt mit seinem Programm „die BIBEL. das LEBEN.“ jede Woche ein Bibelgespräch zu einem Wochenthema des Bibelstudienhefts aus: https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Großdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen

Die „Standardausgabe“ ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen „Standard Edition“. Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende, auch in Großdruck, sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen.

Das Studienheft zur Bibel (FiD-Ausgabe) ist eine im Auftrag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland von einem Arbeitskreis für den deutschsprachigen Raum bearbeitete Fassung der Standardausgabe. Die Wochenthemen behandeln dasselbe Thema, nur die Aufbereitung des Stoffes unterscheidet sich.

Bezug der Bibelstudienhefte: Advent-Verlag Lüneburg, Telefon 800 2383680 (Nummer kostenfrei innerhalb Deutschlands); bestellen@advent-verlag.de; aktuelles Bibelstudienheft (FiD-Ausgabe) unter https://advent-verlag.de/studienmaterial/studienheft-zur-bibel-fid-ausgabe/studienheft-zur-bibel-3/2021 bzw. Shortlink: https://bit.ly/2UIb4I7




Tschechische Regierung unterstützt klimafreundliches ADRA-Projekt in Syrien

Nach der Fertigstellung soll das saubere Wasser rund 13.000 Haushalte in ländlichen Gebieten außerhalb der Hauptstadt Damaskus erreichen. Das Projekt wird hauptsächlich vom Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Union (ECHO) finanziert und wurde nun durch die tschechische Regierung mit etwas mehr als 1,25 Millionen Kronen (48.000 Euro) unterstützt.

Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“

„In Syrien haben die Einwohner große Probleme mit der Stromversorgung, wie ich selbst auf meiner letzten Reise erfahren habe. Strom steht nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung, was unter anderem die Wasserversorgung beeinträchtigen kann. Der Einsatz von Solarzellen ist daher eine durchdachte Lösung, die dafür sorgt, dass die Wasserreinigung nicht plötzlich zum Erliegen kommt“, erläuterte Insa Deimann, Koordinatorin der humanitären Projekte von ADRA Dänemark in Syrien.

Im Jahr 2019 habe ADRA die Installation der Anlage ausgeschrieben, die Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“ filtern könne; eine Methode, um die Nitrate aus dem Wasser zu entfernen. Erst in der zweiten Ausschreibungsrunde sei ein qualifizierter Auftragnehmer gefunden worden. „Nicht viele Firmen in Syrien können die Umkehrosmoseanlagen zusammen mit den Solarzellen installieren, denn das Konzept ist im humanitären Sektor neu und innovativ“, so Deimann.

Das Hilfswerk würde dasselbe Filtersystem auch an anderen Orten in Syrien installieren, wenn es genügend Mittel für ähnliche Projekte erhalte, teilte ADRA Dänemark mit.

Zurückkehrende Binnenvertriebene stehen vor dem Nichts

Die Hilfe von ADRA komme vor allem Menschen zugute, die nach einer Vertreibung in ihre Kommunen zurückkehrten. Sie gehörten normalerweise zu den Verletzlichsten, weil sie vor dem Nichts stünden. Die Unterstützung von ADRA für die Wiederherstellung von Wassersystemen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen in verschiedenen Gebieten Syriens werde die Lebenschancen von Rückkehrern und Binnenvertriebenen verbessern, damit sie sich ein neues Leben aufbauen könnten, betonte die Hilfsorganisation.

Kofinanzierung

Im Rahmen des Partnerschaftsabkommens mit ECHO müssten Hilfsorganisationen einen Teil des für ihre Projekte benötigten Geldes selbst aufbringen, wenn der Europäische Hilfsfonds Millionenbeträge aufstocken solle. Dies werde als „Matched Funding“ bezeichnet.

Zusammen mit ADRA Schweiz, ADRA Tschechien, ADRA Dänemark und DANIDA (Danish International Development Agency) hat nun auch die tschechische Regierung einen Beitrag zum Gesamtbudget von knapp über 29 Millionen dänische Kronen (3,9 Millionen Euro) geleistet.

ADRA Netzwerk

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist das Hilfswerk der evangelischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten. Sinn und Ziel der Gründung war es, Gottes Menschenliebe durch entschiedenes Eintreten für Benachteiligte sichtbar zu machen, ohne daran Erwartungen oder Bedingungen zu knüpfen. Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 120 nationalen Landesbüros, die untereinander keine rechtlichen Verbindungen haben. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Mehr zu ADRA Dänemark www.adra.dk und ADRA Schweiz www.adra.ch




Südamerikanische Adventisten wollen künftig Frauen als Älteste in örtlichen Kirchengemeinden ordinieren

Die Umstände der Corona-Pandemie hätten es nötig gemacht, die Rolle der Gemeindeleitungen zu bekräftigen, so die dortigen Kirchenleiter. Zuvor hatte ein Ad-hoc-Ausschuss seit Dezember 2020 daran gearbeitet, Studien, Diskussionen und Umfragen durchzuführen und auszuwerten. In dieser Zeit sammelte das 19-köpfige Komitee Daten und befragte 1.800 lokale Kirchenleiter in der Region.

Zwei Schwerpunkte des beschlossenen Papiers

Das beschlossene Papier enthält zwei inhaltliche Schwerpunkte. Zum einen soll die Rolle der Kirchengemeindeältesten als geistliche Leiter gestärkt werden. Im Unterschied zu den hauptamtlich tätigen Pastoren fungieren Gemeindeälteste ehrenamtlich als Leiter einer örtlichen Kirchengemeinde. Das Papier schlägt auch Wege vor, wie Kirchengemeindeälteste unterstützt werden, damit sie ihre Rolle besser erfüllen können. Der zweite Schwerpunkt ist die Empfehlung, die Beteiligung von Frauen an der Leitung der örtlichen Kirchengemeinde zu bekräftigen, indem anerkannt wird, was sie bereits tun. Ein Teil dieser Anerkennung besteht darin, dass künftig Frauen als Kirchengemeindeälteste eingesetzt und gesegnet (ordiniert) werden dürfen.

Die SAD hat länger gebraucht als die meisten anderen teilkontinentalen Kirchenleitungen der Adventisten, um Frauen in der Kirchengemeindeleitung zuzulassen und zu ordinieren und sie damit den Männern in dieser Funktion gleichzustellen. In Nordamerika geschieht das seit 1975. Der Exekutiv-Ausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, das höchste Entscheidungsgremium zwischen den Vollversammlungen (Weltsynoden), beschloss 1984, Frauen als Kirchengemeindeälteste grundsätzlich zuzulassen, stellte es aber den teilkontinentalen Kirchenleitungen frei, diesen Beschluss für ihre Region zu übernehmen. Dies geschah nun durch die SAD.

Anerkennung von Frauen als geistliche Leiterinnen

Der Leiter der Abteilung Pastorendienste der SAD, Lucas Alves, teilte mit, dass Frauen noch eine Minderheit in den örtlichen Kirchenvorständen bilden, obwohl Tausende von ihnen wichtige Ämter innehaben und fast 54 Prozent der neuen Bereichsleiter in örtlichen Kirchengemeinden Frauen sind. Durch die Ordination zur Kirchengemeindeältesten soll ihre geistliche und administrative Leitungsfunktion anerkannt werden, so formulierten es SAD-Kirchenleiter. Auch Lucas Alves hält dies für eine positive Entwicklung. „Das Ergebnis der Ausweitung der Rolle von Frauen als Gemeindeleiterinnen wird zu einer Stärkung dieses Amtes führen.“

Adventisten in Südamerika

Das Gebiet der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Südamerika (Südamerikanische Division, SAD) umfasst die Länder Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, die Falklandinseln, Paraguay, Peru und Uruguay. In dieser Region mit ca. 345 Millionen Einwohnern leben 2,5 Millionen Adventisten, die sich samstags in über 14.000 örtlichen Kirchengemeinden versammeln.




Bildung im Fokus von ADRA Deutschland

Bildung befähige Menschen dazu, ihre Begabungen zu entdecken und zu entfalten. Durch gute Bildung lernten sie über Probleme selbstständig nachzudenken und Lösungen zu suchen. „Bildung ermöglicht den Menschen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihren Lebensunterhalt zu sorgen“, so Christian Molke, geschäftsführender Vorstand von ADRA Deutschland e.V.

Frauen mit Schulabschluss gut für Haushaltseinkommen

Bildung sei der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und wirke sich positiv auf die ganze Gesellschaft aus. Wenn beispielsweise alle Mädchen eine weiterführende Schule abschließen würden, läge das Haushaltseinkommen 45 Prozent höher gegenüber Frauen ohne Bildung, stellte Molke fest. Auch ginge die Kindersterblichkeit um fast die Hälfte zurück und Kinderhochzeiten würden sich um zwei Drittel verringern. Zudem gebe es fast 60 Prozent weniger Frühschwangerschaften mit problematischen Auswirkungen auf Mutter und Kind. Christian Molke verwies auf den UNESCO Global Education Monitoring Report 2020. Danach würden weltweit 258 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.

Bildungsprojekte für über eine halbe Million Kinder und Erwachsene

„Wir sind für die große institutionelle Unterstützung sehr dankbar. Mindestens genauso dankbar sind wir für die vielen privaten Spenden, die es uns erst ermöglichen, unsere Bildungsprogramme auf der ganzen Welt durchzuführen“ betonte Molke. In Somalia sei beispielsweise der Lehrplan aus einem ADRA-Modellprojekt für das ganze Land übernommen worden. Ebenso in Äthiopien. Dort habe ADRA ein Ausbildungsprogramm in Solartechnik eingerichtet. In Myanmar, wo der Militärputsch im Februar das ganze Land erschütterte, halte ADRA trotz aller Widerstände an einem landesweiten Bildungsprojekt zur Völkerverständigung fest. „In Serbien haben wir Roma-Familien bei der Berufsausbildung unterstützt“, informierte Christian Molke.

ADRA Deutschland im südhessischen Weiterstadt habe 2020 zehn Bildungsprojekte in Afrika, Asien und Europa betreut. Davon hätten über 545.000 Kinder und Erwachsene profitiert. „Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von über 41 Millionen Euro.“ Molke dankte dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Europäischen Kommission für ihre Unterstützung und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1986 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros.

Weitere Informationen: www.adra.de

 




ADRA Tschechien hilft nach Verwüstungen durch Tornado

Laut Mitarbeiter Radomir Spinka habe ADRA in der adventistischen Kirche in Břeclav, in der Nähe von Moravská Nová Ves, einem der vom Tornado betroffenen Dörfer, ein Zentrum eingerichtet, um die Nothilfe zu organisieren. ADRA Slowakei habe dem Team seinen Notfall-Bus zur Verfügung gestellt, um Hilfsmaßnahmen unterstützen zu können.

„ADRA arbeitet daran, Plastikplanen zum Abdecken von Dächern, Generatoren und viele andere Baumaterialien zur Verfügung zu stellen. Wir haben auch unsere psychosozialen Teams, um den Bewohnern jegliche emotionale Unterstützung anzubieten. Wie es aussieht, werden die Dörfer langfristige Hilfe benötigen“, sagte Spinka.

Bilder zur Hilfeleistung von ADRA Tschechien bei https://www.facebook.com/ADRACzechRepublic.




Britische Methodisten beschließen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare

Wie Pastor Klaus Ulrich Ruof (Frankfurt/Main), Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland, mitteilte, sei der Entscheidung ein pandemiebedingter auf zwei Jahre ausgedehnter Beratungsprozess vorausgegangen. Während der Konferenztagung der britischen Methodisten im Jahr 2019 war eine Vorlage angenommen worden, die daraufhin in den dreißig Distrikten der MCB beraten werden sollte. Unter dem Titel „In der Liebe eint uns Gott“ (God in Love Unites Us) ging es um vorläufige Beschlüsse zu „Ehe und Partnerschaft“. Darin wurden die Definition von Ehe, die Zulassung gleichgeschlechtlicher Eheschließungen sowie die Gewissensfreiheit handelnder Personen und die Hoheit von Gemeinden über ihre Gebäude im Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Eheschließungen für die Ordnung und Praxis der Kirche neu formuliert.

Außer einem Distrikt hätten alle anderen die Vorlage mit durchschnittlichen Mehrheiten von über 75 Prozent befürwortet, was sich auch im jetzt erfolgten Beschluss niederschlage. Mit dieser Entscheidung übernehme die Methodistische Kirche in Großbritannien die vor zwei Jahren vorläufig in Kraft gesetzten Beschlüsse in ihre Ordnung. Damit wären gleichgeschlechtliche Trauungen durch kirchliche Amtsträger und in Gebäuden der Kirche möglich, so Ruof.

Gewissensfreiheit garantiert

Die Beschlussfassung beinhalte eine Erweiterung der Definition von Ehe. In der neuen Ordnung ist die Ehe „eine lebenslange Verbindung von zwei Personen“. Die Uneinheitlichkeit in der Sichtweise zu dieser Frage schlage sich in einer Ergänzung nieder. Darin heißt es, dass dies „in zweierlei Weise“ verstanden werde. Für die einen könne die Ehe „nur zwischen einem Mann und einer Frau“ geschlossen werden. Andere seien der Überzeugung, dass die Ehe „zwischen zwei beliebigen Personen“ geschlossen werden könne. Im weiteren Beschlusstext betone die Kirche mit der Formulierung „die Methodistische Kirche bekräftigt beide Auffassungen“, dass es weiterhin unterschiedliche Überzeugungen gebe und diese nebeneinander Platz hätten.

In weiteren Klauseln werde nicht nur den pastoralen Amtsträgern, sondern allen handelnden Personen Gewissensfreiheit garantiert, sodass diese nicht gegen ihre Überzeugung gleichgeschlechtliche Trauungen durchführen oder begleiten müssten. In gleicher Weise sei den Gemeinden die alleinige Zuständigkeit für die eigenen Gebäude zugesichert, sodass in kirchlichen Gebäuden nicht gegen die mehrheitliche Überzeugung der Gemeinde eine gleichgeschlechtliche Trauung stattfinden könne.

Methodistische Kirche in Großbritannien

Die Methodistische Kirche in Großbritannien (The Methodist Church in Britain, MCB) ist aus der methodistischen Erweckungsbewegung um die Brüder John und Charles Wesley im 18. Jahrhundert in England hervorgegangen. Nach eigenen statistischen Angaben vom Oktober 2020 gehörten zur Kirche 164.000 bekennende, aktive Mitglieder in rund 4.000 Gemeinden in Großbritannien (ohne Nordirland). Laut statistischen Angaben des Weltrates methodistischer Kirchen zählen sich in Großbritannien insgesamt rund 300.000 Personen zur MCB.

Weitere Informationen: www.methodist.org.uk




Bayerische Adventisten bestätigen Kirchenvorstand und beschließen gleichberechtigte Segnung zum Pastorenamt

Die aus 110 anwesenden Abgeordneten aus 73 Kirchengemeinden und der Pastorenschaft tagende 21. Landesversammlung hat Pastor Wolfgang Dorn (50) für weitere vier Jahre als Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern in seinem Amt bestätigt. Vizepräsident und Finanzvorstand ist weiterhin Pastor Stefan Rebensburg (57). Als weiterer Vizepräsident wurde Pastor Martin Böhnhardt (42) ebenfalls wiedergewählt.

Die Delegierten sprachen Wolfgang Dorn mit 96 Ja- und 13 Nein-Stimmen ihr Vertrauen aus. Die Abstimmungsergebnisse für Stefan Rebensburg lauteten 102:6 und für Martin Böhnhardt 77:29. Die drei Geistlichen wurden erstmals 2013 mit der Leitung der Freikirche in Bayern betraut. Als Abteilungsleiter für die Adventjugend, dem Jugendverband der Freikirche, wählten die Abgeordneten Jakob Bartke (36) mit 96 JA- und 11 Neinstimmen.

Rechenschaftsbericht zeigt Stärken und Wachstumspotentiale
Den Vorstandswahlen vorausgegangen war die Vorlage des Rechenschaftsberichts über die zurückliegenden vier Jahre sowie Beglaubigungen für die Pastorinnen und Pastoren und die Mitarbeitenden im geistlichen Verwaltungsdienst. Zum Rechenschaftsbericht verwies Präsident Dorn auf die fünf Handlungsfelder der letzten Konferenzperiode: a) Stärkung der Ortsgemeinde, b) Befähigung der Pastoren, c) Fokussierung auf Kinder und Jugendarbeit, d) Unterstützung von Gemeindeaufbau und Evangelisation und e) Förderung von sozialem Engagement, Bildung und Erziehung.  Dabei erwähnte er auch beispielhaft drei Projekte, die nach seiner Überzeugung gelungen seien:  die Umsetzung eines evangelistischen  Kleingruppenkonzeptes, die Gründung einer adventistischen Grundschule in Nürnberg und die Aufnahme als Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern (ACK) durch deren Mitgliedskirchen. Allerdings machten ihm die rückläufigen Kirchenzugänge Sorge. Die Folgen des Corona bedingten Lockdowns und die Rückkehr der Kirchenmitglieder in reguläre Gottesdienste seien noch nicht absehbar. Auch hätten nur etwa 34 Prozent der Jugendlichen aus adventistischen Familien im Alter von 16 – 26 Jahren im Berichtszeitraum für ein Leben mit Christus durch eine Taufentscheidung gewonnen werden können. Nach der Vorlage des Berichtes erteilten die Abgeordneten dem Vorstand und Landesausschuss Entlastung.

Verfassungsanpassungen
Zu den weiteren Agendapunkten der Tagung gehörten notwendige Änderungen der Verfassung, der Wahl-, Geschäfts- und Schlichtungsordnung. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland in jedem der 16 Bundesländer als Körperschaft des öffentlichen Rechts registriert ist. Mit den Änderungen wurden die entsprechenden Ordnungen denen in den anderen Körperschaften angepasst. Außerdem wurde ein Geschäftsverteilungsplan eingeführt.

Historische Entscheidung zur gleichberechtigten Segnung von Pastoren
Einen mit Spannung erwarteten Antrag legten die jungen Pastoren Ralf Hartmann (Landshut) und Frederik Woysch (Wasserburg) den Delegierten vor. Es ging um die „vollumfängliche und einheitliche“ Gleichstellung in der Segnungspraxis von Frauen und Männern als Pastoren. Woysch und Hartmann legten eine gut recherchierte Geschichte der Frauenordination innerhalb der Freikirche vor und begründeten ihren Antrag für eine Ordination der Frau zum Pastorenamt mit ausführlich dokumentierten Hintergrundinformationen. Alle Unterlagen waren im Vorfeld allen Abgeordneten zugänglich gemacht worden.

Diskriminierung beenden
Die Entscheidungsvorlage entbehrte nicht einer gewissen Brisanz. Schon dreimal hatte sich das oberste Entscheidungsgremium der Freikirche (Weltsynode) in den letzten Jahrzehnten gegen die Frauenordination gewandt. In der intensiv geführten Aussprache im Anschluss an die Antragstellung zeigten sich die unterschiedlichen Positionen in dieser Thematik. Auf der einen Seite, so einige Beiträge, sei es an der Zeit, die Diskriminierung der Frau im Pastorenamt zu beenden. Die Ordinationspraxis der Freikirche sei insgesamt unbiblisch und spiegele eher römisch-katholische Ansichten wider. Die Bibel kenne die Segnung und die Beauftragung, aber keine Amtsordination. Die Segnung und Beauftragung richteten sich nach dem Willen des Heiligen Geistes und nicht nach dem Geschlecht.

Einheit der Kirche in Gefahr
Auf der anderen Seite wurde die Einheit der Kirche beschworen und der Antrag als ein Akt der Rebellion und Nichteinhaltung von bereits getroffenen Entscheidungen der höchsten Kirchenebene angesehen. Die überregionale Kirchenleitung der Adventisten für Nord- und Ostdeutschland (Norddeutscher Verband/NDV) war bereits durch die Weltkirchenleitung der Freikirche im Herbst 2019 wegen ihrer Ordinationspraxis verwarnt worden. Der bei der Tagung in Puschendorf anwesende Präsident der teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division/EUD), Mario Brito, warnte, dass womöglich die Büchse der Pandora geöffnet würde und man die Chance durch zu schnelles Vorgehen verspiele, andere Regionen mit ins Boot zu holen.

Die Zeit war reif
Auf den ersten Blick könnte sich dem der außenstehenden Betrachter ein Bild der Zerrissenheit der Kirche geboten haben. Und in der Tat, die unterschiedlichen Auffassungen in der Frage der Ordination der Frau zum Predigtamt sind nicht nur erkennbar, sondern erschweren auch das Gefüge der lokalen Kirchengemeinden. Doch für die anwesenden Delegierten schien die Zeit für eine eindeutige Richtungsentscheidung gekommen. Mit einer 2/3 Mehrheit (72:35) stimmten die Anwesenden dem vorgelegten Antrag zu und versahen ihn mit einem kleinen Zusatz, der deutlich machen sollte, dass es nicht nur „um eine bloße Rebellion“ ging.  So wurde die überregionale Kirchenleitung für Süddeutschland (Süddeutscher Verband/SDV) mit in die Verantwortung gebeten. Der Antrag lautet:

„Vorbehaltlich der Zustimmung des SDV segnen wir ab sofort alle Angestellten im geistlichen Dienst im Kontext der Bayerischen Vereinigung vollumfänglich unabhängig ihres Geschlechts und sehen diese Segnung als kirchenrechtlich verbindliche Ordination an.“

Damit scheint ein historischer Meilenstein gesetzt, eine Wende eingeläutet und ein deutliches Signal für andere Regionen der Freikirche abgegeben zu sein, so Pastor Matthias Grießhammer, einer der Delegierten.

Abteilung Frauen
Als weiteres Novum darf die Entscheidung angesehen werden, die Abteilung Frauen zukünftig nicht mehr wie bisher nur als Beauftragung, sondern als eigenständige Abteilung mit Sitz im Exekutivgremium (Landesausschuss) zu führen. Engagiert wurde der Antrag von Annelies Plep, Leiterin des Familienzentrums Arche Noah in Penzberg, eingebracht, dass „dafür eine Stelle bis zu 50% geschaffen wird“ und die Leitung der Abteilung mit einer Frau besetzt wird. Auch dieser Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit unterstützt.

Präsenzveranstaltung mit einem Schutz- und Hygienekonzept
Lange stand nicht fest, ob in der derzeitigen COVID-19 Situation, diese Konferenz überhaupt stattfinden konnte. Einmal war der Termin bereits verschoben worden. Mit einem streng verfolgten Schutz- und Hygienekonzept nach den Regeln der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Fürth wurde im Vorfeld die Durchführbarkeit besprochen und schließlich genehmigt. In der sonst mit 1.300 Sitzplätzen versehenen Konferenzhalle hatten mit Einhaltung des Mindestabstands und in Reihenbestuhlung max. 170 Personen Platz. Teilnehmer ab dem 16. Lebensjahr hatten während des gesamten Aufenthaltes innerhalb der Räumlichkeiten eine FFP2-Maske zu tragen, die nur bei Ansagen am Mikrofon abgenommen werden durfte. Jeder hatte einen festen Sitzplatz zugewiesen bekommen, der nicht getauscht werden konnte.

Besonders hervorzuheben ist die Bewirtung durch die Betreiber der Konferenzhalle. Es gab kein klassisches Mittagessen an Tischen und Stühlen. Vielmehr wurde ein Imbiss im Foyer des Hauses eingerichtet. Jeder konnte sich vegetarische Wraps, Brezen und Kuchen mitnehmen und im großzügigen Außenbereich oder auch in der Halle verspeisen. Ein Konzept, dass auch für zukünftige Tagungen durchaus nachahmenswert erscheint.

Adventisten in Bayern gehören zu einer weltweit organisierten Kirche
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern mit Sitz in München gehört als regionale Kirchenleitung zum Süddeutschen Verband (SDV) der Adventisten mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart. Zum ihm zählen als weitere regionale Kirchenleitungen, auch „Vereinigungen“ genannt, die Adventisten in Baden-Württemberg, Sitz Stuttgart, und in Mittelrhein (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) mit Sitz in Darmstadt. Der Süddeutsche Verband ist Teil der weltweiten Adventisten und untersteht der teilkontinentalen Kirchenleitung für West- und Südeuropa (Intereuropäischen Division/EUD)) in Bern/Schweiz. Diese wiederum gehört zur Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Adventisten in Silver Spring, Maryland/USA.




Friedensauer Professorin mit goldener Ehrennadel des DBfK ausgezeichnet

Reinhart war an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg Studiengangsleiterin im Fachbereich Christliches Sozialwesen. Aus dem Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin erwachsen, studierte sie Pädagogik und promovierte zum Thema „Die akademische Berufsausbildung in der Pflege aus der Sicht der Arbeitgeber“. Ihr Engagement führte zur Einführung der Pflegestudiengänge in Friedensau, wie des Studiengangs „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“, einer vierjährigen Pflege- und Fachausbildung mit Bachelor-Abschluss an der Theologischen Hochschule. Sie entwickelte auch ein erfolgreiches Konzept der hochschulzertifizierten Weiterbildung für Fach- und Pflegekräfte, teilte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule mit.

Hochschule Friedensau

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. 38 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.




Stabile Finanzen und Raum für konservative Überzeugungen

Raum für Öffnung und Toleranz für konservative Überzeugung
In großer Offenheit, so eine Pressemeldung der EMK, hätten die Konferenzmitglieder die Ergebnisse des Runden Tischs erörtert, die nach anderthalbjährigen Beratungen zur Gründung eines Gemeinschaftsbunds der Evangelisch-methodistischen Kirche geführt hatten. Sie sahen auch die Öffnung der Kirche hinsichtlich des Umgangs mit Homosexualität in der Kirche vor. Die Aussprache dazu habe deutlich gemacht, dass Christen und Gemeinden mit konservativen Überzeugungen in sexualethischen Fragen innerhalb der EmK in Ostdeutschland einen „geachteten Platz und ihre geistliche Heimat in der Kirche haben“ sollten. Der von den Mitgliedern des Runden Tischs praktizierte faire Umgang mit unterschiedlichen Überzeugungen sollte sich auch in die Gemeinden hinein fortsetzen.

Krisenbewältigung durch Verlassen gewohnter Bahnen
Im Blick auf die zuvor genannte immer noch anhaltende innerkirchliche Diskussion im Umgang mit Homosexualität hätten sich die Mitglieder der Jährlichen Konferenz mit einem Vortrag zum Thema Krisenbewältigung aus theologischer, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht beschäftigt. Der Erziehungswissenschaftler Matthias Stiehler aus Dresden habe darauf hingewiesen, dass Krisen Situationen seien, „in denen das Leben nicht mehr in den gewohnten Bahnen weitergehen kann“. In den damit verbundenen Auseinandersetzungen dürfe nicht zu schnell nachgegeben werden. Aber wenn es „um die Wahrheit“ gehe, werde es schwierig. Denn, so Stiehler, man könne sich ihr annähern, „aber im Besitz haben wir sie nie“. Komplexe Krisen seien daran erkennbar, dass sie nicht alleine lösbar seien. Problematisch werde es, wenn keine Hilfe in Anspruch genommen oder zu spät organisiert werde. Das „Lob der Schwachheit als Stärke“ von Paulus im zweiten Korintherbrief (Kapitel 12) zeige, dass nicht die immer Starken den entscheidenden Beitrag leisteten, „sondern eher die, die auch schwach sind und sich das zugeben können“.

Begegnungsstätte Schwarzenshof: Ort nachhaltigen Lebens
Der Tagungsort für die virtuelle Konferenzübertragung, die Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof, sei wie andere Bildungs- und Gästehäuser auch mit Wirtschaftlichkeitsfragen der Einrichtung konfrontiert. Unter der Leitung der neuen Geschäftsführung unter dem vormaligen Eventmanager Martin Schwartz wolle sich die Schwarzenshofer Einrichtung der EmK als „Kirche in anderer Gestalt“ weiterentwickeln. Dabei sollten angesichts der bevorzugten Lage eines großen Geländes mit mehreren Häusern am Rand eines Waldgebiets und in der Erholungsregion Thüringer Wald ökologische Gesichtspunkte eine große Rolle spielen. Die Mitglieder der Konferenz beschlossen dafür die Einrichtung eines Fonds mit 250.000 Euro zur Erhaltung und Entwicklung der Immobilien. Mit einem neuen Energiekonzept sollen dazu erste Schritte eingeleitet werden.

Finanzielle Einnahmen stabil
Erfreulicherweise seien die Einnahmen im zurückliegenden Pandemiejahr gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Eine weitere Steigerung wie in den Jahren zuvor sei aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen. Der Gebedurchschnitt pro Kirchenglied und Jahr sei erneut um rund drei Prozent gestiegen. Leider werde die positive Wirkung dieser Steigerung durch die abnehmende Zahl der Kirchenglieder von jährlich rund zwei Prozent wieder abgeschmolzen.

Statistisches
Die Zahl der Kirchgenglieder und Kirchenangehörigen betrug zum 31. Dezember 2020: 11.452 (Vorjahr: 12.003). Finanzen: Die Einnahmen mit 4,02 Millionen Euro blieben trotz Corona nahezu stabil (minus 1,1%); die Rückgänge (geringere Kollekten) konnten durch höhere Spenden und geringere Ausgaben im Wesentlichen ausgeglichen werden.

Weitere Informationen zur Evangelisch-methodistischen Kirche: https://www.emk.de/.




Für einen guten Zweck – Mitarbeiter des Krankenhauses Waldfriede laufen einmal um den Globus

„Ursprünglich entstand die Idee für diesen Sponsorenlauf in der Arbeitsgruppe „betriebliche Gesundheitsförderung“ des Krankenhauses Waldfriede“, so Vorstand Bernd Quoß. In Anlehnung an die „Trimm-dich-fit“-Initiative des Deutschen Sportbundes (DSB) in den 70er und 80er Jahren sollten die Mitarbeitenden des Krankenhauses gerade nach den Lockdowns der Corona-Pandemie zu sportlichen Aktivitäten angeregt werden.

19 Teams bildeten sich aus den Abteilungen des Krankenhauses mit insgesamt 180 Teilnehmenden. Sie traten in der Zeit vom 1. Mai bis 11. Juni in den Disziplinen Laufen/Walking, Joggen, Fahrradfahren und Inline-Skaten an. Als ambitioniertes Ziel war geplant, kilometermäßig bis nach Tokio zu gelangen. Am Ende wurden daraus beachtliche 43.122 Kilometer, was mehr als einer kompletten Umrundung der Erdkugel entspricht.

Bis zum Schluss war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, so dass schließlich 4 Sieger gekrönt wurden, die sich die ersten 3 Plätze teilen. In den einzelnen Disziplinen brachten es die Sieger beim Joggen auf 248 km, beim Radfahren auf 427 km und beim Walken/Laufen auf 148 km.

Platz 1 belegte das Team: „ITS läuft bei uns“
Platz 2 belegten die Teams: „Catch us if you can“ und „O’Pana“
Platz 3 belegte das Team: „Die Busenfreunde“

Stellvertretend für ihre Teams nahmen einige Teammitglieder Urkunden und Gutscheine für die Preise von Vorstand Bernd Quoß entgegen. Den Siegern winkt ein Besuch mit dem ganzen Team im Schlosspark Theater Berlin. Die Zweitplatzierten freuen sich auf Pizza satt für ihre Teams und die dritten Gewinner dürfen sich auf ein Schlemmerfrühstück für das gesamte Team freuen.

4.400 Euro spendet das Krankenhaus an den Förderverein. Der Betrag wird zu gleichen Teilen aufgeteilt und geht zum einen an das Projekt „Sternenkinder/Stille Geburten/Begräbnisse“ im Krankenhaus und zum anderen an die neue Palliativstation. Hier kann den Patienten mit der Spende eine Freude gemacht werden. „Wir hoffen, dass alle Teilnehmer Spaß hatten und freuen uns auf die nächste Aktion“, kommentiert Quoß.

Zur Webseite des Krankenhauses Waldfriede: www.krankenhaus-waldfriede.de.




Schulzentrum Marienhöhe wird gemeinnützige GmbH

Das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt ist eine Bildungseinrichtung mit langer Tradition seit 1924. Die Marienhöhe besteht heute aus dem Schulbetrieb mit ca. 780 Schülern (Grundschule, Realschule, Gymnasium), einem Internat sowie einem weitläufigen Campus in exponierter Lage mit umfangreichem und teilweise unter Denkmalschutz stehenden Immobilienbestand mit Schulgebäuden, Mensa, Turnhalle und Wohnungen für Mitarbeiter. ‍

Die Trägerin der Marienhöhe, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Körperschaft des öffentlichen Rechts) hat in Zusammenarbeit mit den auf Non-Profit Recht spezialisierten Rechtsanwälten Christian Faber und Susanne Erb (Bette Westenberger Brink Rechtsanwälte) eine umfassende Strukturreform durchgeführt. Hierdurch wurde eine Campus-Lösung geschaffen, welche die Anbindung an den Träger, die Beibehaltung der wirtschaftlichen und strategischen Einheit der Marienhöhe, den Schutz des Grundvermögens vor Betriebsrisiken sowie die Verantwortlichkeit der Leitung sicherstellt. Dazu wurde der Schulbetrieb nebst Internat im Wege der Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz auf eine neu gegründete, gemeinnützige Schulzentrum Marienhöhe gGmbH übertragen. Die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH haftet hiernach nicht mehr für die unmittelbaren Lasten aus der Sanierung des Grundbesitzes (Haftungsschranke zur Vermögenssicherung und Risikominimierung).

Wie Rechtsanwalt Faber mitteilt, wurde der bisherige Schulträger Schulzentrum Marienhöhe e.V. mittels Formwechsel in die Campus Marienhöhe gGmbH überführt. Dadurch sei die mitgliedschaftliche Verflechtung aufgelöst und in eine gesellschaftsrechtliche Struktur überführt worden. Die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH sei eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Campus Marienhöhe gGmbH, die als gemeinnützige Holding fungiere.

Es heißt, dass die Strukturreform ohne steuerliche Belastung durchgeführt werden konnte. Die Leitungs- und Verwaltungsstrukturen seien dabei vereinfacht worden. Die Verwaltung des Campus sowie der darauf geführte Schul- und Internatsbetrieb könnten nunmehr deutlich transparenter abgebildet werden und sich auf ihre Aufgaben fokussieren. Beide Körperschaften seien nach zuvor durchgeführter Abklärung der Strukturen mit dem zuständigen Finanzamt gemeinnützig und könnten sich bei entsprechendem Bedarf gegenseitig steuerprivilegiert Mittel zuwenden.

Die Geschäftsführungen wurden in beiden gGmbH’s personenidentisch besetzt. Es sei eine umsatzsteuerliche Organschaft hergestellt worden. Ein satzungsmäßig verankerter Aufsichtsrat (keine Eintragung im Handelsregister) sei fachlich besetzt und berate und kontrolliere nunmehr beide Geschäftsführungen im Rahmen einer modernen Geschäftsordnung. Auch die Arbeitnehmervertretung sei für das Campus-Modell in einer Struktur abgebildet worden. Rollen und Verantwortlichkeiten der Gremien seien somit rechtlich wie pädagogisch geklärt.

„In pädagogischer Hinsicht“, so Faber, „ist ebenfalls keine Veränderung eingetreten. Durch eine frühzeitige Einbindung des staatlichen Schulamtes konnte sichergestellt werden, dass die bisherige Genehmigung und Anerkennung als Ersatzschulen sowie die Rechtsgrundlagen und Ansprüche für die Förderungen und Zuschüsse in die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH überführt wurden“.

Für die Mitarbeiter hätten sich keine Änderungen ergeben. Das im Schul-und Internatsbetrieb tätige Personal sei im Wege des Betriebsübergangs mit auf die Schulzentrum Marienhöhe gGmbH übergegangen. Somit hätten arbeitsrechtliche Nachteile ausgeschlossen werden können.

Schulzentrum Marienhöhe
Die Marienhöhe liegt im Stadtteil darmstadt-Eberstadt. Sie versteht sich als eine Schule fürs Leben und möchte Schülerinnen und Schüler auf ein verantwortungsvolles und erfolgreiches Leben in der Welt von heute und morgen vorbereiten. Durch hohe Unterrichtsqualität und eine positive Lernumgebung werden optimale Voraussetzungen für einen guten Start in die Berufsausbildung oder das Studium geschaffen. Gleichzeitig ist der Marienhöhe wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Lebenskompetenzen trainieren.

Mehr unter www.marienhoehe.de.