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Buchrezension Joe Miller: Projekt Lightspeed

Möglich war dies, weil das Wissenschaftler-Paar bereits seit über 30 Jahren erfolgreich an mRNA-basierten Medikamenten gegen Krebs gearbeitet hatte. Am 27. Januar 2020 wurde der erste Fall einer Covid-19-Erkrankung in Deutschland diagnostiziert. Einen Tag zuvor hatte Sahin bereits das Design für acht mögliche Impfstoffe entworfen, von denen einer, BNT 162b2, nach Monaten harter Arbeit, Fortschritten und Rückschlägen sowie den vorgeschriebenen Testphasen (I-III) an zigtausend Patienten das Rennen zur Zulassung gewann.

Der Wettlauf des Projekts Lightspeed (Lichtgeschwindigkeit) gegen die Zeit wurde gewonnen. Innerhalb einer Zeitspanne von gerade einmal zehn Monaten gelang es dem weltweit hervorragend vernetzten Forscherpaar, durch die internationale Zusammenarbeit von zahlreichen hervorragenden Wissenschaftlern (darunter einige Nobelpreisträger) und die Kooperation von internationalen Pharma-Unternehmen unglaublich komplizierte Mechanismen in 50.000 Herstellungsschritten so zu vereinen, dass die Entwicklung und Produktion von Milliarden Impfdosen in kürzester Zeit möglich wurde. Das Geheimnis hinter dem Erfolg von BioNTech sei das Zusammenspiel dieser beiden außergewöhnlichen Persönlichkeiten, schreibt Joe Miller.

Miller, Journalist bei der der Financial Times, hat Ugur Sahin und Özlem Türeci auf der Abenteuer-Reise zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs begleitet. Dabei entstand ein Sachbuch, das sich von der ersten bis zur letzten Seite spannender liest als jeder Kriminalroman.

Man könnte es Zufall nennen, dass genau zur richtigen Zeit die passenden Menschen, Forschungsergebnisse, wissenschaftlichen Erkenntnisse, Firmen und Investoren zur Verfügung standen, damit die komplexe Herstellung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 gelingen konnte. Wer nicht an Zufall glaubt, kann sich der Aussage von Professor Siegfried Scherer anschließen, der auf dem Gebiet der mikrobiellen Ökologie forscht und zum Thema Impfstoff feststellte: „Ich bin versucht zu sagen: mRNA-Impfstoffe sind ein Geschenk Gottes.“ (Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO, Ausgabe 2/2021, S. 24)

Zusammensetzung des BioNTech-Impfstoffs: https://www.cdc.gov/vaccines/covid-19/clinical-considerations/covid-19-vaccines-us.html#Appendix-C

Heidemarie Klingeberg

 

Joe Miller (mit Özlem Türeci und Ugur Sahin)

Projekt Lightspeed: Der Weg zum BioNTec-Impfstoff – und zu einer Medizin von morgen

Rowohlt-Verlag, 2021, 352 Seiten,

Gebundenes Buch: 22,00 Euro

Ebook/Kindle: 19,99 Euro

ISBN-10: 3498002775

ISBN-13: 978-3498002770




Krieg in der Ukraine: Adventistische Kirchenleitungen in Deutschland, der Schweiz und weltweit rufen zum Gebet für den Frieden auf

Stellungnahme der adventistischen Kirchenleiter in Deutschland

„Als Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland sind wir erschüttert über die Eskalation der Gewalt in der Ukraine,“ schreiben Werner Dullinger und Johannes Nather, Präsidenten des Süd- und Norddeutschen Verbandes (SDV und NDV) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Wir repräsentieren eine weltweit vertretene Religionsgemeinschaft, zu deren Grundsätzen die Nichteinmischung in politische Angelegenheiten gehört. Trotzdem lehnen wir Gewaltanwendung, wie wir sie jetzt in der Bombardierung der Ukraine sehen können, als Methode der Konfliktlösung entschieden ab. Erst recht lehnen wir Krieg in jeder Form ab.

Bereits im Februar 2018 hatten wir erklärt: ‚Wir sind der Überzeugung, dass Versöhnung, Vergebung, Frieden und Gerechtigkeit nur auf dem Boden einer gewaltfreien Lebensart gedeihen können; so, wie es uns unser Herr und Meister, Jesus Christus, in seinem Leben und Sterben vorgelebt hat. In seinem Sinne wollen wir unsere Verantwortung in dieser Welt gewaltfrei ausüben.‘ (Erklärung Mut zum Frieden, Download unter https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/2017-12-04_Mut_zum_Frieden.pdf ).

Wir appellieren daher an alle Beteiligten, sich für die Wiederherstellung und Erhaltung des Friedens einzusetzen.

Als Christen glauben wir an die Kraft des Gebets. Wir beten gemeinsam mit anderen Christen für die Verantwortlichen auf allen Seiten um Einsicht und Besonnenheit. Wir beten für alle, welche die Folgen der Eskalation der Gewalt in der Ukraine zu erleiden haben.

Wir beten für unsere Glaubensgeschwister in der Ukraine und rufen unsere Mitglieder in Deutschland dazu auf, dies ebenfalls zu tun,“ so die Kirchenleiter abschließend.

Gebetsaufruf an die adventistischen Kirchengemeinden in der Deutschschweiz

Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz, schreibt in einem Rundbrief an die adventistischen Kirchengemeinden: „Der heute durch Russland entfachte Krieg in der Ukraine macht uns betroffen und sprachlos. Machtpolitik setzt sich mit kaltem Kalkül über internationale Friedensabkommen und das Völkerrecht hinweg und verursacht eine humanitäre Krise, welche zuerst und vor allem die Menschen in der Ukraine trifft, sich aber über ihre Grenzen ausweiten wird. Kaum hat sich die Pandemie abgeschwächt, entflammt ein Krieg in Europa. Die Endzeitrede Jesu (Matthäusevangelium 24,4–14) findet eine deutliche Entsprechung in unserer Zeit.

Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, welche über Nacht aus ihrem Alltag heraus in einen Krieg gerissen wurden. Betroffen von Angst, Unsicherheit, Leid und Tod sind auch unsere adventistischen Glaubensgeschwister in der Ukraine.

In Jesus begegnet uns Gott als Friedefürst. Zerstörung und Leid ist Menschenwerk und das wird uns durch die aktuellen Ereignisse besonders deutlich gemacht. Aggressoren und Kriegstreiber stehen nicht auf Gottes Seite.

Bitte betet für die Menschen in der Ukraine und für das richtige Maß an Besonnenheit im Umgang mit der Aggression. Nutzt doch den kommenden Gottesdienst dazu. Wir sind und bleiben in Gottes Hand geborgen.“

Gebetsaufruf des Präsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung

„Es ist sehr wichtig, dass wir für unsere lieben Brüder und Schwestern in Osteuropa, in der Ukraine und in Russland beten“, schreibt Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) am 25. Februar laut Adventist News Network (ANN). „Die Herausforderungen, die ein offener Konflikt mit sich bringt, sind entsetzlich. Wir haben Tausende von Mitgliedern in dieser Region der Welt. Sie brauchen unsere Gebete und unsere Unterstützung in jeder erdenklichen Form. Bitte schließen Sie sie und ihre Familien in Ihr Gebet ein, während wir für den Frieden in dieser Welt beten“, schreibt Ted Wilson im Aufruf zum Gebet.

Er bittet die adventistischen Kirchenmitglieder weltweit um Zuversicht für die Menschen in beiden Ländern zu beten und für ein christliches Miteinander „in diesen sehr schwierigen Zeiten. Möge Gottes Gegenwart und Stärke für jeden einzelnen von ihnen spürbar sein und sie mit Frieden erfüllen, während er sie durch diese schwierige Situation führt“, so Wilson mit Verweis auf die Bibelstellen Jesaja 26,3, Jesaja 41,10,13 und Josua 1,9.

„Wir sind bereit, der adventistischen Kirchenleitung in der Euro-Asien-Region, zu der auch die Ukraine gehört, auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Wir werden mit moralischer Unterstützung, Ratschlägen, Gebeten und finanzieller Hilfe beistehen. ADRA prüft derzeit, wie humanitäre Hilfe im Land geleistet werden kann, auch für die Flüchtlinge“.

Weiter heißt es: „Natürlich ist die Kirche als menschliche Organisation machtlos, wenn es darum geht, die aktuelle Situation messbar zu verändern, aber wir haben alle Macht, die uns durch das Gebet zur Verfügung steht, und wir verlassen uns ganz auf den allmächtigen Gott, dass er eingreift, um das Blutvergießen zu beenden und den Frieden wiederherzustellen.“

Zum ausführlichen Gebetsaufruf auf Englisch:

https://adventist.news/news/an-urgent-call-for-prayer




Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ des Advent-Wohlfahrtswerks veröffentlicht Erklärung zu Krieg in Ukraine

„Mit dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine sind die schlimmsten Befürchtungen der letzten Wochen zur bitteren Realität geworden – allen diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Bearbeitung dieses Konflikts zum Trotz. Fassungslos sehen wir uns mit einem Krieg in Europa konfrontiert, der unermessliches Leid über Menschen bringt und dessen Ausmaß heute noch nicht abgeschätzt werden kann. Zu erwarten ist, dass viele Menschen vor diesem Krieg fliehen müssen und auch in unserem Land Zuflucht suchen werden. In Solidarität mit den Menschen der Ukraine und in Sorge um ein sicheres Zusammenleben von Völkern in Frieden und Freiheit sind Christen vereint im Gebet für den Frieden“ heißt es in der Erklärung, die von Michael Götz, dem Beauftragten für Flüchtlings- und Integrationshilfe des AWW unterzeichnet ist. Sie enthält auch den Text eines Friedensgebets von Jürgen Henkys und Jan Nooter und ermutigt zum Gebet „im Vertrauen darauf, dass Gott auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Tagen wartet und darauf antwortet.“ Zudem werden die AWW-Helferkreise und Kirchengemeinden dazu ermutigt, sich in Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine einzusetzen.

Advent-Wohlfahrtswert e. V.

Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Das AWW unterhält Kindertagesstätten, Seniorenheime, Suchtberatungsstellen, Hospize und weitere soziale Einrichtungen sowie örtliche Helferkreise. Das AWW hat gemeinsam mit anderen Akteuren der adventistischen Freikirche im Jahr 2015 das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ gegründet, das sich bis heute der Not Geflüchteter annimmt und ihnen auf der Suche nach einem menschenwürdigen, selbstbestimmten Leben beisteht.




ADRA Ukraine für Notlage vorbereitet

Medizinische Hilfe

ADRA Ukraine hat aktive Projekte mit dem UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF), dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA/UHF), sowie dem Hilfswerk der Mormonen (LDS) und privaten Spendern, die im Bereich Gesundheitsdienste – einschließlich medizinischer Notdienste – sowie psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung angesiedelt sind. Diese Projekte wurden entlang der Kontaktlinie verwirklicht, um die isolierten Siedlungen mit diesen wesentlichen Diensten zu versorgen. Wie sich die Situation nach dem Einmarsch der russischen Truppen vom 24. Februar darstellt, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Wasserversorgung

Am 21. Februar 2022 ist die Stromversorgung der Donezker Filterstation (DFS), die rund 380.000 Menschen auf beiden Seiten der „Kontaktlinie“ mit Wasser versorgt, nach einem Beschuss ausgefallen. Die Stadt Donezk wurde inzwischen auf eine andere Filterstation umgestellt, mehrere Siedlungen erhalten nun für drei bis vier Tage Wasser aus kleineren Reservoirs. Jedoch haben noch immer ca. 29.000 Menschen aktuell keinen Zugang zu Wasser.

Da bereits vor dem Beschuss viele Dörfer und Städte entlang der Kontaktlinie keine oder nur eine sehr eingeschränkte Wasserversorgung hatten, existieren auch in diesem Gebiet Projekte, mit denen die Wasserversorgung der Bevölkerung wieder sichergestellt werden soll. Bis zur Fertigstellung sind jedoch weiterhin Wassertransporte in diese Regionen notwendig. Derzeit geht man davon aus, dass bereits in wenigen Tagen ca. 90.000 Menschen auf Wassertransporte angewiesen sein werden.

ADRA Ukraine braucht Unterstützung

ADRA Ukraine hat bereits mitgeteilt, in welchen Bereichen Hilfe benötigt wird: für die Wasserversorgung im Osten der Ukraine, Unterkünfte für die Überwinterung, Beschaffung von Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln, Beschaffung von Bargeld/Zertifikaten/Gutscheinen, die verteilt werden, wenn die Banken/Läden funktionieren, Beschaffung von Benzin zum Betanken von ADRA-/Partnerfahrzeugen, um die gefährdete Bevölkerung zu evakuieren, wenn die lokalen Behörden nicht in der Lage sind, dies zu tun.




Ukrainische Bibelgesellschaft setzt sich für den Frieden ein

Viele kommen in die Kirchen

„Die aktuelle Situation setzt unsere Landsleute stark unter Druck“, teilte Anatolij Rajchinets in einem Interview der Deutschen Bibelgesellschaft zur Situation in der Ukraine mit. Manche Menschen bereiteten sich bereits auf einen großen Krieg vor, andere versuchten aus den Frontgebieten zu fliehen. Gleichzeitig würden viele in die Kirchen kommen. „Die Kirchen geben unserem Volk einen Rückhalt und verbreiten Hoffnung und Trost“, so Rajchinets.

Seit einigen Monaten ist die Ukrainische Bibelgesellschaft Vorsitzende des „Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen“ und damit Vertreterin der Religionen hinein in Politik und Gesellschaft. Am 16. Februar hatte der Rat in der Kiewer Sophienkathedrale zum Gebet für den Schutz des Landes und der Menschen aufgerufen. „Ein Chor sang das Vaterunser, danach sprachen Vertreter unterschiedlicher Kirchen und Religionen Gebete und Segensworte.“

Zerstrittene Kirchen beten zusammen

Bemerkenswert sei laut kathpress/Wien,  dass neben dem Oberhaupt der autokephalen (unabhängigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epiphanij Dumenko, auch Bischof Viktor Kotsaba von der konkurrierenden Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats an diesem Gebetstreffen teilnahm. Anwesend waren zudem der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslav Schewtschuk und der römisch-katholische Bischof von Kiew-Zhytomyr, Vitali Kryvytski, wie auch Vertreter der evangelischen Kirche, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, ein Rabbiner sowie ein sunnitischer Mufti.

Bereits Anfang Februar habe die Bibelgesellschaft Kirchen- und Regierungsvertreter empfangen, um über die Rolle der Kirchen in der Krise zu sprechen. „Wir glauben, dass das beste Gegenmittel immer noch ist, die gute Nachricht der Heiligen Schrift weiterzugeben“, betonte damals der Generalsekretär der Ukrainischen Bibelgesellschaft, Oleksandr Babitschuk. „Sie macht deutlich, dass unsere Zukunft in Gottes Hand liegt.“

Austausch von Kriegsgefangenen

Darüber hinaus sei die Bibelgesellschaft mit den Kirchen auch aktiv in den Prozess des Austauschs von Kriegsgefangenen beteiligt. „Wir nutzen unser Netzwerk in diplomatischen Kreisen und Kirchen in Russland und versuchen, Politiker auf beiden Seiten zum Austausch zu bewegen“, berichtete Rajchinets. Bereits vor der jüngsten Eskalation hätten sich Hunderte von ukrainischen Soldaten und Freiwilligen in russischer Kriegsgefangenschaft befunden.

Biblische Traumabegleitung

Doch es bleibe weiterhin die zentrale Aufgabe der Bibelgesellschaft, die Menschen mit Bibeln zu versorgen. „Täglich erreichen uns Dutzende Bitten um Bibeln und bald schon wird unser Lager leer sein“, befürchtet Anatolij Rajchinets. 56.000 Bibeln sollten in der nächsten Zeit zur Verfügung stehen. Dafür bitte die Bibelgesellschaft um Unterstützung. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sei die biblische Traumabegleitung für Soldatinnen und Soldaten und andere Betroffene. Die Bibelgesellschaft bietet diesbezüglich Schulungsprogramme zum Beispiel für Geistliche an.

Weltbibelhilfe

Unterstützt wird die Arbeit der Ukrainischen Bibelgesellschaft von der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft. Seit mehreren Jahren fördert sie bereits Projekte für die Opfer des Krieges in der Ostukraine. Die Weltbibelhilfe sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in 184 Ländern aktiv.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.

 

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Kirchen beten für den Frieden während der Münchener Sicherheitskonferenz sowie in Berlin und Kiew

Die Initiative „Beten für den Frieden“ des Erzbischöflichen Ordinariats München war eine Einladung, die Münchener Sicherheitskonferenz mit Friedensgebeten zu begleiten. Es begann bereits am Sonntagmorgen, dem 13. Februar, mit einem „Friedensgebet der Religionen“, an dem Juden, Buddhisten, Christen, Muslime und Baháí teilnahmen. Während der internationalen Tagung übernahmen Orden, Hilfswerke, geistliche Gemeinschaften, Kirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in München (ACK), Vereine und Initiativen die Gestaltung von stündlichen Gebetszeiten. Am Freitag (18.02.) lud das Münchener Forum für Islam zum Freitagsgebet und der Gemeinderabbiner griff das Friedensthema in den Schabbat-Gottesdiensten (19.02.) in der Hauptsynagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern auf.

Das Zeitfenster von 15 bis 16 Uhr am Freitag (18.02), dem Beginn der Sicherheitskonferenz, gestalteten Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in München. Pastor Petko Bonev betonte in seinen Anmerkungen drei Aspekte des Friedens. 1. Frieden bedeute, aktiv zu sein und Probleme nicht unter den Teppich zu kehren. 2. Frieden könne nur derjenige leben, der selbst Frieden in sich trage. 3. Unter Bezug auf die Bergpredigt von Jesus seien Friedensstifter gefordert, die darin Gotteskinder genannt würden. Die anschließenden Fürbitten beantworteten die Teilnehmenden mit dem Ruf „Herr, gib uns deinen Frieden!“ aus dem Kanon von Ludger Edelkötter. Die musikalische Umrahmung der Gebetszeit übernahm Franz Fink, Dozent an der Dommusikhochschule Regensburg, auf der Querflöte.

Beten für den Frieden in München

Auf der 58. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof vom 18.02.-20.02.2022 diskutierten Politiker aus aller Welt über aktuelle Themen der globalen Sicherheitspolitik. Die Erzdiözese München und Freising hatte eingeladen, um dieses internationale Treffen mit dem Gebet für Frieden und Geschwisterlichkeit zu begleiten. Die Treffen fanden in der Rupert Mayer Kirche (Bürgersaalkirche) und an anderen Orten statt. Während der gesamten Sicherheitskonferenz brannte in der Christophorus-Kapelle am Münchner Flughafen ein Friedenslicht. Gebetstexte in deutscher und englischer Sprache zum Beten und Mitnehmen lagen aus.

Ökumenisches Friedensgebet in Berlin

Angesichts der zugespitzten Situation um die Ukraine kamen Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg bereits am 12. Februar 2022 zu einem ökumenischen Friedensgebet zusammen, wie die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Mitteldeutschland auf ihrer Website berichtet. Das Leitwort bildete die Seligpreisung aus der Bergpredigt: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Auch der ukrainische Botschafter in Deutschland nahm an dem Friedensgebet teil.

Der katholische Geistliche Hansjörg Günther, Vorsitzender des ÖRBB, sprach in der Predigt vom Schalom Gottes, den Gott selbst schenkt. Wo Gottes Schalom wirke, entstehe ein „gerechter Friede“, der Krieg unmöglich mache.

Am Gebet wirkten Vertreter der vier Konfessionsfamilien mit: Erzbischof Heiner Koch für die katholische Kirche, Bischof Christian Stäblein für die evangelische Kirche, der adventistische Pastor Dietmar Päschel für die Freikirchen und Bischof Emmanuel von Christoupolis für die orthodoxe Kirche.

Bischof Stäblein appellierte an die Verantwortlichen: „Krieg soll um Gottes willen nicht sein. Und so rufen und bitten wir hier in dieser Stunde: Hört auf mit dem Krieg und sucht den Frieden! … Gott hat uns Menschen geschaffen mit der Einsicht, dass der Nächste ist wie ich. Hören wir hin, suchen wir einen Weg zu Gottes Frieden!“

Den Abschluss des Gebets bildete das gemeinsame gesungene Lied: „Im Frieden dein, o Herre mein, lass ziehn mich meine Straßen“.

Religionsübergreifendes Friedensgebet in Kiew

Auch in der Ukraine haben Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften gemeinsam für den Frieden gebetet. Wie die katholische Wochenzeitung Die Tagespost (Würzburg) berichtete, versammelten sie sich bereits am 16. Februar auf Einladung des „Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen“ in der Kiewer Sophienkathedrale, um Gott zu bitten, die Ukraine vor einer russischen Aggression zu schützen. Nachdem ein Kammerchor das „Vater unser“ gesungen hatte, sprachen Vertreter unterschiedlicher Kirchen und Religionen Gebete und Segensworte. Darunter waren leitende Bischöfe der autokephalen (selbstständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine, der mit ihr konkurrierenden Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, ferner das Oberhaupt der mit Rom unierten Katholiken des byzantinischen Ritus und der Bischof der römisch-katholischen Kirche von Kiew-Zhytomyr. Auch Vertreter der Adventisten, der Evangelischen Kirche ein jüdischer Rabbiner und ein sunnitischer Mufti sprachen Gebete.




Sambias Präsident Hichilema besuchte Papst Franziskus

Dem Kathpress-Bericht zufolge habe das sambische Staatsoberhaupt in einem Facebook-Post vor seinem Abflug nach Europa die Rolle der katholischen Kirche in Sambia bei der Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten, Bildung und Gesundheit gewürdigt.

Hakainde Hichilema – Politiker, Unternehmer, Adventist

Hichilema ist Unternehmer und einer der reichsten Sambier. Geboren wurde er in einer armen Familie im Süden Sambias. Er besuchte die Universität von Sambia mit einem Regierungsstipendium und studierte später Wirtschaft und Finanzen an der Universität von Birmingham/Großbritannien. Er war bereits fünf Mal zuvor erfolglos bei Präsidentenwahlen angetreten, ehe er sich im August 2021 deutlich gegen Amtsvorgänger Edgar Lungu (65) durchsetzen konnte. Während seines Wahlkampfes versprach der Adventist Hichilema, die Religionsfreiheit für alle Glaubensrichtungen im Land zu fördern.

Gespräche in herzlicher Atmosphäre

Bei den an den Besuch des Papstes anschließenden Gesprächen Hichilemas mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Miroslaw Wachowski vom vatikanischen Außenamt ging es laut Angaben des Vatikans um den allgemeinen Zugang zu Impfstoffen sowie die Bekämpfung von Covid-19. Zudem habe man über den Entwurf eines bilateralen Abkommens gesprochen sowie über die wirtschaftliche und soziale Lage Sambias. Wie der vatikanische Pressesaal im Anschluss mitteilte, fanden die Gespräche im Vatikan in „einer herzlichen Atmosphäre“ statt. Da der Papst nicht nur Kirchenoberhaupt, sondern auch Staatsoberhaupt (des Vatikanstaats) ist, gehören Besuche anderer Staatspräsidenten im Vatikan zur Tagesordnung.

Adventisten in Sambia

In Sambia mit einer Bevölkerung von 18,4 Millionen Menschen, feiern 1,36 Millionen adventistische Christen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag (Sabbat), ihren Gottesdienst in 3.250 Kirchengemeinden. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält im Land 25 Primar- und zehn Sekundarschulen, ein Berufsbildungszentrum, eine Universität, eine Augenklinik, zwei allgemeine Krankenhäuser, 15 ambulante Kliniken sowie einen Verlag.




Sondierungsgespräche zwischen Lutheranern und Adventisten in Deutschland

Bilaterale Gespräche auf Weltebene

Bereits von 1994 bis 1998 gab es bilaterale Gespräche zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB) und der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten (STA). Der damalige Bericht trägt den Titel Adventisten und Lutheraner im Gespräch. Er beschreibt die erzielten Gesprächsergebnisse zu den Themen „Rechtfertigung aus Glauben“, „Das Gesetz“, „Die Heilige Schrift und die Autorität der Kirche“, „Ekklesiologie und Eschatologie“. Als Abschluss wurden Empfehlungen formuliert. Der Bericht kann heruntergeladen werden unter:

https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/LWB.pdf.

Kritik des DNK/LWB

2001 nahm das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes zum Bericht Stellung. Die Kritik des DNK/LWB lief im Wesentlichen auf den Vorwurf an den Lutherischen Weltbund hinaus, die Stimme der lutherischen Theologie nicht angemessen ins Gespräch eingebracht zu haben. Das Gesprächsergebnis treffe somit in den behandelten Themen den Sachstand lutherischer Lehrbildung nicht hinreichend. Das betreffe insbesondere die Rechtfertigungslehre, das Bibelverständnis, die Ekklesiologie und die Eschatologie. Nur so habe eine weitgehende Übereinstimmung in diesen Fragen als Gesprächsergebnis festgestellt werden können. Hierzu: https://www.dnk-lwb.de/de/content/stellungnahme-zu-adventisten-und-lutheraner-im-gesprach-zwischen-lwb-und-generalkonferenz.

Gemeinsam besetzte Sondierungsgruppe

Nach dieser kritischen Stellungnahme des DNK/LWB zum Abschlussbericht des weltweiten Dialoges und der darauffolgenden Korrespondenz zwischen DNK/LWB und der Freikirche der STA in Deutschland beschlossen Lutheraner und Adventisten, im Hinblick auf das Reformationsjubiläum von 2017 die Gespräche in einer gemeinsam besetzten Sondierungsgruppe zu intensivieren.

Die Sondierungsgruppe vereinbarte, dass die damals im Bericht besprochenen Themen auch in den aktuellen Gesprächen behandelt werden sollten, um zu ermessen, inwieweit die Darstellung des internationalen Berichtes sowie die Einwände des DNK/LWB von 2001 zu aktualisieren seien. Die kritisierten Passagen sollten erneut betrachtet und eingeordnet werden. Außerdem sollte geprüft werden, welche Themen sich für das weitere theologische Gespräch in Deutschland als lohnend darstellen könnten.

Acht Sitzungen

Die erste Sitzung fand im April 2017 in Hannover mit einem Rückblick auf die Gespräche LWB/STA und den Reaktionen darauf statt. Im Januar 2018 ging es in Darmstadt um die Rechtfertigung durch den Glauben sowie die Bibel und die Autorität der Kirche. Die dritte Sitzung im November 2018 in Berlin befasste sich mit dem praktischen Bibelgebrauch in der Theologie, dem Sola Scriptura (allein die Heilige Schrift) und sekundäre Texte sowie der Geltung von Gottes Gesetz im Römer- und Galaterbrief der Bibel. Die Sitzungen im März 2019 in Hamburg und im Oktober 2019 in Hannover waren den Themen Ekklesiologie (Lehre von der Kirche) und Eschatologie (Lehre von den letzten Dingen) gewidmet. Die sechste Sitzung im März 2020 in Kassel musste pandemiebedingt abgesagt werden. Diese Sitzung wurde zum Thema Heilsgeschichte und Heiligtum im Oktober 2020 online nachgeholt. Auch die siebte Sitzung fand online statt und befasste sich im März 2021 mit der Bearbeitung des Abschlussdokuments. In Berlin wurde schließlich im September 2021 der Bericht über die Sondierungsgespräche fertiggestellt.

Zu jeder Thematik wurde zunächst die lutherische und adventistische Sichtweise dargestellt. Daraus ergaben sich Konvergenzen, Differenzen/unterschiedliche Aspekte, gemeinsame offene Fragen sowie Überlegungen und Konsequenzen für die Weiterarbeit.

Resümee

Bei den Referaten und Diskussionen habe sich gezeigt, so das Resümee des Sondierungsberichtes, „wie viel wir übereinander lernen konnten und welche weiterführenden Fragen entwickelt wurden. Zugleich konnte die Sondierungsgruppe auf einige seit der Reformation entwickelte Lehrbildungen wie selbstverständlich zurückgreifen. Insoweit konnten auch unterschiedliche Ausprägungen und Entwicklungen deutlich erkannt werden.“

Die Teilnehmenden der Sondierungsgespräche seien dankbar „für die Atmosphäre, die bei aller Unterschiedlichkeit von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet war. Wir haben einander aufmerksam zugehört, intensiv diskutiert und voneinander gelernt. Wertvoll war auch die Anteilnahme an den jeweiligen aktuellen Entwicklungen in den beiden Kirchen.“

Offizielle Kontaktgespräche geplant

Deshalb regten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu offiziellen Kontaktgesprächen zwischen Lutheranern und Adventisten in Deutschland an, bei denen die theologischen Fragestellungen weiterbearbeitet werden sollten. In diesen Treffen würde es sich zudem als fruchtbar erweisen, wenn auch der Austausch über aktuelle Entwicklungen und Diskussionen in den beiden Kirchen etabliert werde. „Wir empfehlen zudem, die Kommunikation zwischen unseren Kirchen auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene zu vertiefen.“

Wie von lutherischer und adventistischer Seite mitgeteilt wurde, hätten die Versammlung des DNK/LWB und die Leitung der Freikirche der STA in Deutschland den Bericht über die Sondierungsgespräche zustimmend zur Kenntnis genommen und offizielle künftige Kontaktgespräche beschlossen.

Der Bericht über die Sondierungsgespräche siehe: https://www.dnk-lwb.de/de/content/lutheraner-und-adventisten-146.




ADRA startet E-Learning-Plattform für Solartechnik in Äthiopien

Diese Ausbildung wird von den äthiopischen Ministerien für Energie und Bildung unterstützt. Das Projekt findet in zwei Modellregionen im Norden des Landes statt. Dort werden 2.200 junge Erwachsene, davon 30 Prozent Frauen, praktisch und theoretisch im Umgang mit Photovoltaik-Anlagen ausgebildet. Erneuerbare Energien liefern eine saubere, nachhaltige Energie, besonders an Orten, die noch nicht erschlossen waren.

Technisches und betriebswirtschaftliches Wissen wird vermittelt

Damit die Schülerinnen und Schüler sich auch digital weiterbilden können, hat ADRA gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie eine digitale Lernplattform gestartet: ADRA Solar. In sieben Modulen lernen die angehenden Technikerinnen und Techniker alles über Installation und Wartung von Photovoltaik-Anlagen sowie betriebswirtschaftliches Wissen. Die Plattform ist staatlich anerkannt und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

ADRA Deutschland e. V.

ADRA Deutschland e.V. ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS) ist die deutsche Sektion der International Solar Energy Society (ISES). Sie wurde 1975 in München von Wissenschaftlern des Max-Planck-Institutes für Plasmaphysik gegründet. Der Verein hat sich der Veränderung der Energiewirtschaft zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise durch die breite Einführung erneuerbarer Energien zur Aufgabe gemacht. Er versteht sich außerdem als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Zugleich ist er ein als gemeinnützig anerkannter Verbraucherschutzverband.




ADRA und adventistische Kirche leisten Hilfe nach Vulkanausbruch und Tsunami in Tonga

ADRA Australien, ADRA Neuseeland, das regionale ADRA-Büro und die adventistische Kirche im Südpazifik haben gemeinsam 87.000 Euro für die Hilfsmaßnahmen bereitgestellt. ADRA hat zusätzlich 700 betroffenen Haushalten auf Tongas Hauptinsel Tongatapu und den Ausseninseln Mango, Atata und Ha’apai Bargeldgutscheine für Lebensmittel und andere lebenswichtige Dinge im Rahmen von 41.000 Euro zur Verfügung gestellt, wie Adventist Record, die adventistische Kirchenzeitschrift für den südpazifischen Raum, berichtet.

Nach dem ADRA-Lagebericht vom 31. Januar waren 84 Prozent der Bevölkerung auf den Inseln des Königreichs Tonga von der Katastrophe betroffen. Demnach seien viele Menschen obdachlos geworden, 293 Häuser seien beschädigt oder zerstört und drei Menschen kamen ums Leben. Die internationale Hilfe sei zwar inzwischen eingetroffen, doch die Ernährungssicherheit sei nach wie vor ein großes Problem. Zudem stelle die Kommunikation mit dem Land weiterhin eine Herausforderung dar, schreibt Adventist Record.

ADRA Südpazifik arbeitet mit Unterstützung von ADRA Australien und ADRA Neuseeland sowie mit der adventistischen Kirchenleitung auf Tonga zusammen, um den betroffenen Kommunen unter der Leitung der Nationalen Organisation für Katastrophenschutz Hilfe zu leisten.

Auch adventistische Einrichtungen betroffen

Der Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar verursachte einen Tsunami, der Teile von Tongatapu und anderen nahe gelegenen Inseln überschwemmte. Wohnhäuser, Kirchen und andere öffentliche Einrichtungen wurden beschädigt. Einige Gebäude der adventistischen Kirche wurden in Mitleidenschaft gezogen, darunter das der Kirchenverwaltung, das Wohnhaus des Kirchenleiters sowie ein weiteres Haus auf dem Gelände. Die Kirche habe Unterlagen und Ausrüstungen verloren, und das Büro musste von den Trümmern befreit werden, welche die Flut verursachte, so Adventist Record.

Über ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.




Keine 3G-Regel für Gottesdienste in Baden-Württemberg

Am 28. Januar hatte das Land Baden-Württemberg eine neue Corona-Verordnung beschlossen. Ursprünglich enthielt sie auch folgende Regelung: „Für Veranstaltungen, die der Religionsausübung dienen, wird in der CoronaVO BW ab 14.  Februar 2022 in den Alarmstufen eine 3G-Regelung eingeführt.“ Wäre sie eingeführt worden, hätten nur gegen das Coronavirus geimpfte, von COVID-19 genesene oder auf Corona getestete Personen Zutritt zu Gottesdiensten und religiösen Versammlungen gehabt.

Kritik aus Landes- und Freikirchen

Wie die Nachrichtenagentur IDEA berichtete, rief diese Regelung viel Kritik bei den Kirchen hervor. Die evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg teilten mit, dass sie zusammen mit den beiden katholischen Diözesen in Baden-Württemberg – Gespräche mit der Landesregierung führten. Kirchensprecher Dan Peter (Evangelische Kirche in Württemberg) schätzte, dass etwa 70 Prozent der Haupt- und Ehrenamtlichen sowie vermutlich eine ähnlich große Zahl der Mitglieder der Landeskirche wegen der bewährten Schutzkonzepte „kein Verständnis für diese Auflage zum jetzigen Zeitpunkt“ hätten. Auch einzelne Geistliche von landes- und freikirchlichen Gemeinden äußerten sich öffentlich kritisch zur Einführung dieser Regelung.

Adventisten planten zunächst juristische Schritte

Der Vorstand der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg erwog, zum 9. Februar einen Antrag beim Verwaltungsgerichtshof einzureichen, um überprüfen zu lassen, ob die geplante Regelung mit dem Grundrecht auf freie und ungestörte Religionsausübung (Grundgesetz Art. 4. Absatz 2) vereinbar sei. Auch andere Kirchen wurden eingeladen, sich diesem Antrag anzuschließen oder selbst einen entsprechenden Antrag einzureichen. Am 6. Februar teilte der Vorstand der Freikirche in einem Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, mit, „dass die neu eingeführte 3G-Regelung in Gottesdiensten uns sehr bewegt und etliche Kirchenmitglieder und Pastoren in Gewissensnöte gebracht hat.“ Im Brief wurde darum gebeten, die neue 3G-Regelung für Gottesdienste bis auf Weiteres aufzuheben oder so lange außer Vollzug zu setzen, bis eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs vorliege. Einen Tag später teilte die Bereichsleiterin für Religionsfreiheit im Staatsministerium dem Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg, Eugen Hartwich, mit, dass die Corona-Verordnung überarbeitet werde und eine Änderung der 3G-Regel für religiöse Veranstaltungen angedacht sei. Am 8. Februar wurde die überarbeitete Corona-Verordnung verkündet, in der die diese 3G-Regelung nicht mehr enthalten ist. Sie trat am 9. Februar in Kraft.

Dankschreiben an den Ministerpräsidenten

In einen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann bedankte sich Kirchenpräsident Eugen Hartwich im Namen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg für die Rücknahme der 3G-Vorschriften für Gottesdienste und kündigte an, keinen Antrag am Verwaltungsgerichtshof einzureichen. Die Rücknahme „ist für uns sowohl eine Gebetserhörung als auch ein positives Signal auf die vielen Reaktionen verschiedener Kirchen und Religionsgemeinschaften“, so Eugen Hartwich in dem Schreiben. „Wir haben in unseren Kirchengemeinden in den letzten zwei Jahren mit unseren Infektionsschutzkonzepten zur Bewältigung der Coronakrise erfolgreich beigetragen und werden dies auch weiterhin tun“, kündigte er an.

Auch von Seiten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gab es Dank und Anerkennung für das beherzte Vorgehen des Vorstands der Adventisten, das – so die Einschätzung – in erheblicher Weise zur Rücknahme der 3G-Regel beigetragen hat.

Adventisten in Baden-Württemberg

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg umfasst rund 6.424 erwachsen getaufte Mitglieder in 88 Kirchengemeinden und 11 Gruppen. Die Freikirche in Baden-Württemberg ist Trägerin von acht adventistischen Bekenntnisschulen mit insgesamt 380 Schülerinnen und Schülern. Weitere adventistische Einrichtungen in Baden-Württemberg sind das Haus Lichtblick (betreutes Wohnen) in Gaildorf und das Tagungszentrum Haus Schwarzwaldsonne in Freudenstadt.




Der neue EKD-Friedensbeauftrage gilt als Mahner für Frieden und Gerechtigkeit

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Friedensbeauftragten und sehen in der raschen Berufung eines Nachfolgers von Renke Brahms auch ein Zeichen, wie wichtig der EKD die Friedensarbeit ist“, so Christine Busch, die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und derzeit auch Vorsitzende des Vereins für Friedensarbeit im Raum der EKD.

Mit Friedrich Kramer würde eine profilierte ostdeutsche Stimme künftig auch die Evangelische Friedensarbeit prägen. „Es ist gut, dass durch den neuen Friedensbeauftragten auch die so wichtige friedenstheologische Tradition der evangelischen Kirchen in der früheren DDR in die heutige Friedensarbeit der evangelischen Kirchen mit einfließt“, sagte die AGDF-Vorsitzende.

Deutliche Worte

„Friedrich Kramer ist ein vehementer Verfechter von Demokratie und Menschenfreundlichkeit“, unterstrich Detlev Besier, einer der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Und er wäre immer auch ein Mahner für Frieden und Gerechtigkeit. „Sei es das Eintreten für eine atomwaffenfreie Welt, sei es die Forderung nach einer Abrüstung oder für eine gerechte Welt oder dem Ruf nach einer Welt ohne Gewalt, immer findet Friedrich Kramer hier deutliche Worte“, so Detlev Besier, der auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz ist. Die landeskirchliche Friedensarbeit freue sich daher auf die künftige Zusammenarbeit mit dem neuen EKD-Friedensbeauftragten, betonte der EAK-Sprecher.

Ehemaliger Bausoldat

Als Bausoldat in der Nationalen Volksarmee der DDR habe Kramer als junger Mensch zudem ein deutliches Friedenszeugnis für einen waffenlosen Dienst gegeben, gab Besier zu bedenken. Hier fühle sich die EAK, die sich bis heute für Kriegsdienstverweigerer einsetze und das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen betone, eng dem neuen EKD-Friedensbeauftragten verbunden.

In seiner Sitzung am 28. und 29. Januar hatte der Rat der EKD den Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, zum neuen Friedensbeauftragten berufen. Er ist damit Nachfolger von Renke Brahms (Bremen), der seit 2008 bis zur EKD-Synode im November 2021 der erste EKD-Friedensbeauftragte war.

EAK

In der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) sind Vertreterinnen und Vertreter aus Landes- und Freikirchen sowie aus kirchlichen Werken zusammengeschlossen. Sie bilden ein kirchliches Netzwerk, welches durch Studientage und Mitgliederversammlungen sowie durch Stellungnahmen in Kirche und Öffentlichkeit für persönlichen Gewaltverzicht und für gewaltfreie Wege zum Frieden eintritt. Die EAK hat gegenwärtig 36 Mitglieder. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wird in der EAK-Mitgliederversammlung und im -Vorstand von Dr. Horst Sebastian vertreten. Er leitet das Referat Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Information: www.eak-online.de.

AGDF

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) ist ein Zusammenschluss von 31 Institutionen, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Arbeitsprogrammen im In- und Ausland Friedensarbeit leisten. Unter den Institutionen befindet sich mit dem Mennonite Voluntary Service e.V.  auch eine freikirchliche Initiative. Information: https://friedensdienst.de.

Gemeinsame Geschäftsstelle

Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD und die Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD (KfF) mit ihrem Arbeitsausschuss werden von der gemeinsamen Bonner Geschäftsstelle der AGDF und der EAK, rechtlich getragen vom Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD, unterstützt und koordiniert. Information: www.evangelische-friedensarbeit.de.




ADRA Albanien mit zweisprachigem Kindergarten in Tirana

„Unser zweisprachiger Kindergarten (Albanisch/Englisch) bietet nicht nur den nationalen Lehrplan, sondern auch personalisierte Lernpläne und außerschulische Aktivitäten wie Gartenarbeit in unserem Gewächshaus, Kochen, Basteln, Musik und Kunst“, sagte die Leiterin Elda Bashkimi.

„Unsere Vision war es, das alte ADRA-Gelände in Tirana in ein Bildungszentrum umzuwandeln und den Familien mit innovativen Bildungsmethoden die christliche Lebensweise näher zu bringen“, so Altin Rexhepi, Direktor von ADRA Albanien. Laut Elda Bashkimi „träumten“ die ADRA-Verantwortlichen davon, direkt neben dem Kindergarten eine Grundschule zu eröffnen. „Wir glauben, dass wir noch wachsen und unseren Einfluss ausweiten können.“

ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Albanien arbeitet seit 1993. Weitere Informationen in Englisch: https://adraalbania.org/




Guter Start für die BasisBibel

Bei anderen Bibelausgaben hatte das Pandemie-Jahr 2020 teils zu erheblichen Einbrüchen geführt. „Wir sind froh, dass sich im vergangenen Jahr die Absatzzahlen bei den meisten Ausgaben wieder stabilisiert haben“, so Rösel. Sowohl Ausgaben der Lutherbibel (100.000 Exemplare) als auch Kinder- und Jugendausgaben (165.000 Stück) hätten deutliche Zuwächse gegenüber 2020 verzeichnet, lägen aber noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. „Ein deutlicher Aufwärtstrend gegenüber dem Vorjahr ist dennoch erkennbar“, betonte Rösel.

Rückgang bei Gute Nachricht Bibel

Einen Rückgang habe es dagegen mit 55.000 verbreiteten Exemplaren bei der Ausgabe Gute Nachricht Bibel (2020: 85.000) gegeben. Den Hauptgrund dafür sieht Rösel in der starken Nachfrage nach der BasisBibel. „Beide sind moderne Bibelübersetzungen, die ein Publikum ansprechen, das beispielsweise mit der traditionellen Sprache der Lutherbibel Schwierigkeiten hat.“ Die BasisBibel sei mit ihrem innovativen Konzept, das die Lesegewohnheiten in digitalen Medien berücksichtigt, insbesondere für jüngere Menschen attraktiver. „Wir sehen etwa bei Schulen, dass sie aufgrund der kurzen Sätze und der Randerklärungen nun eher zur BasisBibel greifen“, erläuterte der Generalsekretär.

Wissenschaftliche Bibelausgaben

Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Deutschen Bibelgesellschaft seien nach wie vor die wissenschaftlichen Ausgaben in den Ursprachen. Sie seien weltweit und bei allen Konfessionen die Grundlage für die theologische Wissenschaft und Bibelübersetzung. Dazu gehörten die Biblia Hebraica Stuttgartensia und die Biblia Hebraica Quinta, das Greek New Testament und das Novum Testamentum Graece (Nestle-Aland). Mit 27.000 verbreiteten Exemplaren seien die wissenschaftlichen Bibelausgaben gegenüber den beiden Vorjahren stabil geblieben.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Durch die Weltbibelhilfe unterstützt sie in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift, damit alle Menschen die Bibel in ihrer Sprache lesen können.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Weitere Informationen: http://www.die-bibel.de/




Internationales Symposium thematisiert Zusammenhänge zwischen Rassismus und Kolonialismus

Das 8. jährliche Symposium stand unter dem Titel „Mobilizing Moral Influence and Governance to End the Systemic Injustices of Racism, the legacy of Colonialism and Slavery“, (Mobilisierung des moralischen Einflusses und des Regierungshandelns zur Beendigung der systemischen Ungerechtigkeiten des Rassismus, des Erbes von Kolonialismus und Sklaverei).

Mehr Hassreden unter dem Deckmantel des Populismus

Alice Wairimu Nderitu, Sonderberaterin des UN-Generalsekretärs für die Verhütung von Völkermord, betonte, dass das Vorhandensein von Rassismus und Rassendiskriminierung in bestimmten Kontexten einen Schlüsselindikator für das Risiko von Gräueltaten darstellt. „Überall auf der Welt legitimiert der Wiederaufstieg des Ultranationalismus Hass, Rassismus und Gewalt“, sagte Nderitu. „Während Extremisten im politischen Mainstream-Diskurs aufrührerische Sprache verbreiten, nehmen Hassverbrechen und Hassreden unter dem Deckmantel des Populismus weiter zu.“

Glaubensbasierte Organisationen wichtig bei der Bekämpfung von Rassismus

Nderitu fügte hinzu, dass religiöse Akteure und glaubensbasierte Organisationen eine herausragende Rolle bei der Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und jeder Form von Intoleranz spielen. „In lokalen Gemeinschaften setzen viele glaubensbasierte Organisationen und religiös inspirierte Einzelpersonen jeden Tag ihr Leben aufs Spiel, um die Werte der Inklusivität und des Respekts für Vielfalt voranzutreiben“, sagte Nderitu.

Rassismus nicht mehr verleugnen, kann positive Veränderungen bewirken

Dr. Masiiwa Gunda, ÖRK-Programmleiter für richtungsweisende Antworten zur Überwindung von Rassismus, sagte, dass der größte Katalysator für positive Veränderungen in unserem Bestreben, Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu beseitigen, die absichtliche Überwindung der Leugnung sei. „Während Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit in allen Gesellschaften allgegenwärtig sind, ist es traurig, dass die meisten Gesellschaften dessen Verleugnung beibehalten“, sagte er. „Wir leugnen auf persönlicher Ebene, aber am besorgniserregendsten auf institutioneller Ebene.“

Gunda hob einige ÖRK-Mitgliedskirchen hervor, die die Realität von Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft abgelehnt haben. „Diese Kirchen sind noch einen Schritt weiter gegangen, um ihre eigene Geschichte von Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit anzuerkennen“, sagte er. „Sie erkennen an, wie sie in der Vergangenheit Nutznießer von Rassismus und Rassendiskriminierung waren, wie sie sogar für die Rassifizierung von Systemen gebetet haben, besonders in den ehemaligen Kolonien.“

COVID-19-Pandemie hat systemische Rassenungerechtigkeit verstärkt

Rudelmar Bueno de Faria, Generalsekretär der ACT-Allianz, sagte, es sei äußerst wichtig und dringend, Rassismus in der internationalen humanitären und Entwicklungszusammenarbeit anzugehen. „Wir müssen die Probleme im gesamten System erkennen, die die Fähigkeit von Institutionen und Organisationen untergraben, sich selbst zu dekolonialisieren“, sagte er. „Während Diskriminierung und Ungleichheiten in verschiedenen Formen gesellschaftsübergreifend existieren, hat die COVID-19-Pandemie die systemische, strukturelle und weit verbreitete Kraft von Rassenungerechtigkeit, rassistischer Gewalt und Rassenungleichheit in den Vordergrund gerückt, unter denen farbige Menschen unverhältnismäßig leiden.“

Organisatoren des Symposiums

Die diesjährige des Jahressymposiums wird vom Ökumenischen Büro des ÖRK bei den Vereinten Nationen in New York, der ACT Alliance, der United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC), dem Büro der Vereinten Nationen für die Verhütung von Völkermord und für die Schutzverantwortung, dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), dem General Board of Church and Society der United Methodist Church gefördert. Weitere Unterstützer sind Islamic Relief USA, die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, das jüdische Milstein Center for Interreligious Dialogue, die United Religions Initiative und Soka Gakkai International (eine buddhistische Vereinigung).

Erklärungen der Siebenten-Tags-Adventisten zum Themenkreis Rassismus

Eine Menschheit: Eine Erklärung zu menschlichen Beziehungen gegen Rassismus, Kastendenken, Stammesdenken und Ethnozentrismus (2020, deutschsprachige Fassung):
https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/GK_2020-09-15_Stellungnahme_Eine_Menscheit-deutsch.pdf

Erklärung zum Thema Rassismus (1985, deutschsprachige Fassung):

https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/1985_Erkla%CC%88rung_zum_Thema_Rassismus_ERAD.pdf

Die Novemberausgabe 2020 von Adventisten heute, der Kirchenzeitschrift der Adventisten in Deutschland, war dem Thema „Rassismus“ gewidmet. Die Artikel enthalten Erfahrungsberichte von Adventisten, die innerhalb und außerhalb der Kirche Rassismus erlebt haben, sowie theologische und soziologische Auseinandersetzungen mit dem Thema. Download unter https://advent-verlag.de/zeitschriften/adventisten-heute/adventisten-heute-november-2020-rassismus




Advent-Verlag Lüneburg ist mit eigener App digital ins Jahr 2022 gestartet

Digital ins neue Jahr

Printprodukte wie Bücher und Zeitschriften sind nach wie vor beliebt – auch bei den Kunden des Advent-Verlags Lüneburg. Aber die Lesegewohnheiten der Menschen haben sich geändert, sodass unterschiedliche Inhalte auf unterschiedliche Weise aufbereitet und konsumiert werden: manche eher digital, manche eher gedruckt. „Durch die neue App können wir unserer treuen Leserschaft die Vielfalt ermöglichen, die sie sich von uns als Verlag wünscht. Ich freue mich sehr, dass wir das neue Jahr mit diesem wichtigen Schritt beginnen und unseren Kunden ein digitales und zeitgemäßes Leseerlebnis ermöglichen können“, so Verlagsleiterin und Geschäftsführerin, Jessica Schultka.

Einfacher Zugang zu kirchlichen Publikationen
„Aufgrund der Corona-Pandemie waren und sind viele Adventgemeinden geschlossen oder konnten ihre Gottesdienste nicht vollständig auslasten, was dazu geführt hat, dass viele Gemeindeglieder keinen oder nur einen erschwerten Zugang zu den Printprodukten der Freikirche hatten, die in aller Regel in den Gemeinden ausliegen. Die App verschafft hier Abhilfe und erleichtert z. B. den Zugang zur Gemeindezeitschrift, dass ein wesentliches Mittel der Kommunikation innerhalb der Freikirche ist“, so Andre Trofimov, Geschäftsführer und Leiter für den Bereich Vertrieb & Logistik im Advent-Verlag. „Vorerst enthält die App die kostenlosen kircheneigenen Zeitschriften Adventisten heute, Adventist World sowie das Hope Magazin. Weitere Produkte werden im Laufe des Jahres folgen“, so Trofimov weiter.

Über die Advent-Verlag GmbH

Der Advent-Verlag ist der offizielle Verlag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Er wurde 1895 in Hamburg gegründet und ist seit 1994 in Lüneburg ansässig. Mit seinen Publikationen möchte er der Leserschaft Orientierung in Sinn- und Lebensfragen bieten. Die Publikationen wollen dazu anregen, über Gott nachzudenken und den biblischen Glauben authentisch im Alltag zu leben. Weitere Informationen über die Advent-Verlag GmbH gibt es auf www.advent-verlag.de sowie bei Facebook www.facebook.com/adventverlag und Instagram www.instagram.com/adventverlag/

 




Sternstunde – erster Band einer Romanserie über adventistisches Krankenhaus Waldfriede (Berlin) erschienen

Die Berliner Schriftstellerin Corina Bomann (bekannt geworden u. a. durch die Romanserie Die Farben der Schönheit, Ullstein-Verlag, ebenfalls ein SPIEGEL-Bestseller) verbrachte im Herbst 2019 aufgrund einer Operation zehn Tage im Krankenhaus Waldfriede. Über ihren Aufenthalt schrieb sie: „Dort machte man mir von Anfang an Hoffnung auf eine gute Genesung, und dank fähiger Ärzte und liebevoller Pflegekräfte kam ich wieder auf die Beine.“

Chronik der Krankenschwester Hanna Rinder diente als Vorlage

Während ihres Krankenhausaufenthalts entdeckte sie historische Fotos, auf denen das medizinischen Personal abgebildet war sowie historische Utensilien, beispielsweise zusammengenähte Betttücher aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, die dort in einer Vitrine ausgestellt waren. Dies weckte ihr Interesse an der Geschichte des Krankenhauses und sie kontaktierte die Krankenhausleitung, die ihr daraufhin die Chronik der Krankenschwester Hanna Rinder zukommen ließ. Diese arbeitete vom Gründungsjahr 1920 bis zu ihrem Ausscheiden 1956 in Waldfriede. In ihrer Chronik beschrieb Hanna Rinder manche Abenteuer der Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, sie berichtete von Hochzeiten und Todesfällen, von Freude, Nöten und Leid. „Dreißig Jahre voller Schicksal, Gefühl, Sehnsüchte und Liebe. Die Idee zu meiner neuen Saga war geboren“, so Corina Bomann. Auf diesem Weg ist „Krankenschwester Hanna“ die Protagonistin der Romanserie geworden; anhand ihrer Erlebnisse wird darin die Geburtsstunde und die weitere Geschichte des Krankenhauses Waldfriede erzählt. Romane über Krankenhäuser finden oft große Aufmerksamkeit, wie die Reihe von Ulrike Schweikert über das Berliner Klinikum Charité gezeigt hat.

Erste adventistische Einrichtung, die in einer Romanserie gewürdigt wird

„Von allen adventistischen Institutionen weltweit ist unser Krankenhaus die einzige Einrichtung, deren Geschichte zum 100-jährigen Jubiläum in einem vierteiligen Roman veröffentlicht wird“, so Bernd Quoß, Vorstand des Krankenhauses Waldfriede.

Die weiteren Bände der Romanserie Die Schwestern vom Waldfriede tragen die Titel Leuchtfeuer, Sturmtage und Wunderzeit. Sie erscheinen bis Mitte 2023 im Penguin-Verlag, jeweils als Taschenbuch, e-Book und Hörbuch.

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Stadtteil Zehlendorf und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum PrimaVita, die Privatklinik Nikolassee und das Desert Flower Center gehören.

Zur Webseite des Krankenhauses Waldfriede: www.krankenhaus-waldfriede.de




Adventistisches Posaunenwerk mit neuer Internetseite

Nur ein Posaunenchor blieb übrig

In der 1899 gegründeten adventistischen Missionsschule in Friedensau bei Magdeburg gab es bereits eine Musikgruppe mit Blasinstrumenten und einer großen Trommel. Die ersten Missionare, die ab 1903 nach Deutsch-Ostafrika gingen, nahmen ihre Blechblasinstrumente mit und lehrten den Einheimischen deren Gebrauch. Auswirkungen davon gibt es in Tansania bis in die Gegenwart. Die ersten adventistischen Bläserchöre entstanden in Deutschland 1918 in Chemnitz, 1926 in Nürnberg und 1934 in Annaberg. Es folgten Chöre in Augsburg, Hamburg, Hannover, Landsberg/Ostpreußen, München und Waldenburg/Schlesien. Den Zweiten Weltkrieg überlebte lediglich der Nürnberger Posaunenchor, der 2016 auf 90 Jahre Bestehen zurückblicken konnte.

Nach Kriegsende begannen in den „alten“ Chören zaghafte Wiederbelebungsversuche. Neue Bläsergruppen entstanden auch dadurch, dass die „Vertriebenen“ aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ihre Instrumente und Fähigkeiten mitbrachten und so als Motivationsschub wirkten. Zum anderen erkannten musikbegabte junge Pastoren in der Bläserarbeit ein gutes Mittel der Gemeinde- und Jugendarbeit.  Doch die wenigen Bläserchöre hatten kaum Kontakt miteinander.

Ein Mann mit einer Idee

Der in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten tätige Pastor Paul Bromba hatte die Idee, den Mitmenschen durch die Choralmusik mit Blechblasinstrumenten Gottes Liebe zu verkünden, wie es in der Evangelischen Kirche verbreitet war. 1948 gelang es ihm, einen Posaunenchor in der Adventgemeinde Detmold zu gründen. 1951 entstand in Mölln/Holstein ein weiterer Bläserchor. Durch den unermüdlichen Einsatz von Paul Bromba, der auch bei seiner Kirchenleitung in Westdeutschland wegen der Förderung von Posaunenchören immer wieder vorstellig wurde, konnte Anfang Mai 1958 bei einem Posaunenlehrgang das Advent-Posaunenwerk ins Leben gerufen werden. Der Posaunenwart Philippus Reuse von der Evangelischen Kirche aus Treysa-Hephata wurde durch die Freundschaft mit Paul Bromba ein guter Ausbilder für das adventistische Posaunenwerk. Jedes Alter war willkommen, um sich schulen zu lassen und mitzumachen.

Das Advent-Posaunenwerk entwickelt sich

1964 wurde Johannes Kahle, Musiklehrer mit abgeschlossenem Hochschulstudium an der Musikhochschule in West-Berlin, zum Musikbeauftragten für die Bundesrepublik berufen. Seine fachliche Kompetenz verhalf dem Posaunenwerk zu einer qualitativen Weiterentwicklung. 1981 folgte die Berufung von Pastor Hans-Joachim Scheithauer zum Bläser-Bundesobmann. In den westdeutschen Bundesländern wurden Obleute eingesetzt, die das Posaunenwerk förderten und eine wichtige Ergänzung der offiziellen Leiter des Posaunenwerkes waren.

In den Jahren 1948 bis 1958 entstanden neun Chöre. 43 Chöre kamen in den nächsten sieben Jahren dazu. 1983, 25 Jahre nach Gründung des Posaunenwerkes, gab es im Bundesgebiet, einschließlich West-Berlin, 82 Chöre mit etwa 1.200 aktiven Bläserinnen und Bläsern. In der damaligen DDR gründeten und betreuten Jörgen Zschunke und Wolfgang Kabus die Bläserchöre mit rund 350 Bläserinnen und Bläsern.

1970 erlebte das Posaunenwerk sein erstes Bundestreffen in Berlin. Der Austragungsort war die Berliner Philharmonie. Danach folgten weitere Bundestreffen 1974 in Heilbronn, 1979 in Göttingen, 1984 in Augsburg, 1990 in Lüneburg, 1995 in Hof, 2000 in Celle, 2006 in Chemnitz, 2012 in Geseke-Ehringerfeld. Das 10. Treffen ist in Planung.

1995 wurde das Advent-Posaunenwerk Mitglied beim Evangelischen Posaunendienst in Deutschland. „Durch diese Mitgliedschaft konnten viele Kontakte geknüpft werden, die unter anderem hilfreich sind für Bläserliteratur, Weiterbildung und geschwisterliches Miteinander“, berichtet Hans-Joachim Scheithauer in seiner Chronik des adventistischen Posaunenwerkes. In den einzelnen Bundesländern führen die jeweiligen adventistischen Musikbeauftragten Wochenendschulungen für die Chöre und Chorleiterschulungen durch.

„Gebt Gott die Ehre“

Nach der politischen Wende in Deutschland wurde Jörgen Zschunke zum Bläser-Bundeswart berufen und nach seiner Pensionierung übernahm diese Aufgabe Sebastian Haase, Musikbeauftragter der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen. Durch die kontinuierliche Weiterbildung habe sich die Qualität der Posaunenchöre gesteigert. 2014 gab es etwa 500 aktive Bläserinnen und Bläser in 60 Chören in Deutschland. „Die Quantität hat nachgelassen, die Qualität ist gestiegen“, betonte Scheithauer. Durch mehr Angebote im Bereich Musik sei heute das Blechblasinstrument eines von vielen. Gleich geblieben sei jedoch das Motto des Advent-Posaunenwerkes: „Gebt Gott die Ehre“.