Mehr Mut zum Staunen – Weihnachtsansprache mit Pastor Johannes Naether

Pastor Johannes Naether bei der Aufzeichnung der Weihnachtsansprache

© Foto: screenshot youtube – Adventisten_FiD

Mehr Mut zum Staunen – Weihnachtsansprache mit Pastor Johannes Naether

Hannover/Ostfildern | APD

In seiner Ansprache zu Weihnachten 2022 wünscht sich der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Johannes Naether, mehr Mut zum Staunen.

„Mehr Mut zum Staunen wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk“, so Pastor Johannes Naether in seiner Weihnachtsansprache an die Gläubigen seiner Freikirche. Die Weihnachtsgeschichte sei auf dieses irritierende, unbändige Staunen angelegt. „Mehr Mut, sich berühren zu lassen, von etwas, das größer ist als man selbst.“

Naether beschreibt in seiner Ansprache den Kontrast des derzeitigen Weltgeschehens zur Weihnachtsgeschichte. Auf der einen Seite das Muskelspielen der Russen, Ukrainer, der Nato, der Chinesen und Iraner. Charakteristisch dafür seien Zerstörung, Tod, Unnachgiebigkeit, Verzweiflung, Feindschaft und Hoffnungslosigkeit. Auf der anderen Seite stehe die Weihnachtsgeschichte: „Gott wird Mensch“. Alle menschlichen Konzepte zur Erklärung, zur Gestaltung und zur Eroberung der Welt würden mit einem Mal über Bord geworfen und auf den Kopf gestellt. Stark sein würde zur Schwäche und in der Schwäche läge mehr Stärke, als wir ahnen könnten.

Nach der biblischen Lukasgeschichte wunderten sich die Hirten, so Naether weiter, und kämen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und er fragt, ob nicht Staunen und Wundern eine der wichtigsten Gaben zu Weihnachten seien. Sie beinhalten aber auch ein Risiko; den Mut zur Unsicherheit. Denn wer staunt, mache sich angreifbar und gebe seine Sicherheit und Souveränität auf.

Besonders wendet sich Naether gegen diejenigen, die sich im „Besitz der ewigen Wahrheit“ wähnten. Sie seien so wenig lebensfähig, wie jene, die ihr Leben auf das Nächstliegendste und Offensichtliche beschränken. „Das Staunen ist der Feind der politischen und religiösen Fundamentalisten.“ Das Staunen sage uns, dass es mehr gebe, als das eigene Weltbild glauben mache. Die Weihnachtsgeschichte sei auf dieses irritierende und unbändige Staunen angelegt, das das Gewohnte durcheinanderwerfe.

Zum Staunen gehöre dann auch das Erzählen von dem, was man erlebt habe. So wie die Hirten es gemacht hätten, in Freude und Dankbarkeit. Naether schloss mit dem Wunsch nach viel, viel Segen, einer großen Portion Dankbarkeit und Frieden in den Herzen. (sgb)

Die Weihnachtsansprache kann auf Youtube angeschaut werden: youtu.be/Un5nvTHbN5I.