Organspendenkampagne findet bei religiösen Gemeinschaften Anklang

London/Großbritannien | APD

London/Großbritannien, 06.01.2011/APD Die Kampagne der britischen Regierung zur Sensibilisierung der Wichtigkeit von Organspenden, speziell bei schwarzen und asiatischen ethnischen Gruppen, sei "eine Anerkennung des Einsatzes und des Engagements" von religiösen Gemeinschaften und sozialpolitischen Gruppierungen, sagte Komal Adris, Direktorin der nationalen Kampagne für Organspenden. Ende November trafen sich britische Parlamentarier mit Vertretern christlicher, muslimischer, jüdischer, hinduistischer und buddhistischer Gemeinschaften und diskutierten über die Einflüsse von Glaube und Kultur auf die Einstellung einer Person hinsichtlich des Empfangs oder der Spende eines Organs.

Die Kampagne der Regierung versuche die Zahl der Spenden eines Organs an eine unbekannte und nicht verwandte Person vor allem bei den Minderheiten zu erhöhen, betonten die Förderer der Organspende. Diese Minderheiten machten in Großbritannien zwar nur acht Prozent der Bevölkerung aus. Bei den auf eine Nierentransplantation Wartenden stellten sie aber ein Viertel der Patienten. Gleichzeitig spendeten sie aber kaum Organe, wie die Fachleute unterstrichen. Gemäß Statistik seien nur 1,7 Prozent der Organspender schwarz, 1,6 Prozent hätten einen asiatischen Hintergrund und mehr als 95 Prozent seien weiß. Die Zunahme von Organspenden seitens dieser Minderheiten wäre eine wesentliche Hilfe bei der Behandlung von Nierenpatienten im Endstadium oder von Patienten mit Herz- und Leberversagen.

Religiöse Gemeinschaften seien besonders geeignet, um die Einstellung ihrer Mitglieder bezüglich der Organspende zu verändern, meinte die Direktorin der nationalen Organspendenkampagne. "Die Tatsache, dass Adventisten in jeder Kirchengemeinde einen Verantwortlichen für Gesundheitsfragen haben, ist außergewöhnlich", hob Adris hervor. "Ihre Kirche hat bereits bestehende Ressourcen, mit denen wir viel leichter arbeiten können, um unser Anliegen unter die Leute zu bringen", sagte sie gegenüber Sharon Platt McDonald, Gesundheitsabteilungsleiterin der britischen Adventisten, welche die Freikirchen während der Konferenz vertrat.

Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Großbritannien und Nordirland gehören 30.240 erwachsen getaufte Mitglieder in 247 Gemeinden.
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