"Calvinismus in seiner Vielfalt"

Reiner Zimmermann, "Calvinismus in seiner Vielfalt. Die Bedeutung des Reformators für die evangelische Christenheit", Neukirchener Verlagsgesellschaft, Neukirchen-Vluyn, 2011, kartoniert, 144 Seiten, 26,90 Euro, ISBN 978-3-7887-2490-0.

Ostfildern, 29.10.2011/APD Johannes Calvins Geburtstag jährte sich 2009 zum 500. Mal. Der größere Teil des evangelischen Christentums hat seine Wurzeln mehr im Calvinismus als im Luthertum. Calvin selbst war in Luthers Theologie gegründet. Er gehört deshalb zu den großen Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Seine Theologie und Bibelauslegung wurden wegweisend für die reformierten Kirchen und einen großen Teil der Freikirchen, die aus ihnen hervorgingen. So finden wir sein Erbe außer der Schweiz auch in Frankreich, Deutschland, England, Schottland, Ungarn, Siebenbürgen und besonders stark in Nordamerika.

Viele Missionskirchen trugen Calvins Überzeugungen in alle Kontinente. Große Wirkungen gingen von ihm auf die Welt- , Wirtschafts- und Sozialgeschichte aus. In Deutschland zählen etwa 195.000 Christen zur evangelisch-reformierten Kirchen. Doch gibt es hierzulande noch die Unionskirchen, in denen lutherische und reformierte Gemeinden vereinigt sind, in denen das lutherische und calvinistische Erbe gepflegt wird. Mit ihnen ergibt sich eine Gesamtzahl von etwa zwei Millionen Reformierten. Trotz dieser scheinbaren Minderheit leben auf der Welt 105 Millionen Reformierte, eingeschlossen sogenannte Presbyterianer und Kongregationalisten gegenüber ungefähr 70 Millionen Lutheranern.

Zimmermann geht in seiner kritischen Betrachtung auf calvinistische Elemente und Einflüsse in den Freikirchen (Mennoniten, Baptisten, Adventisten, Methodisten und Quäker) sowie im nordamerikanischen Christentum näher ein und spart dabei auch unter anderem die Puritaner, Anglikaner, Pfingstgemeinden und die Charismatische Bewegung nicht aus. Für den promovierten Theologen, langjährigen Pastor und Hochschuldozenten sind reformierte Theologen des 20. Jahrhunderts, wie Karl Barth, Emil Brunner, Walter Nigg, Eduard Thurneysen, Lukas Vischer, Willem Adolf Visseer`t Hooft und Walther Zimmerli von konfessionsübergreifender Bedeutung. Hilfreich ist das angefügte Personen-, Orts- und Sachregister.

Dr. Wolfgang Tulaszewski
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