Kooperation zwischen Hochschule und Krankenhaus

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart sind in der Zelthalle 3, C-06, die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg und das adventistische Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf gemeinsam mit einem Informationsstand zu finden. Seit einigen Jahren arbeiten beide im Fachbereich Christliches Sozialwesen zusammen.

Der akkreditierte duale Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Pflegewissenschaften (B.A.) der Theologischen Hochschule Friedensau befähigt zum fundierten wissenschaftlichen und pflegefachlichen Handeln. Laut Studiengangsleiterin Professorin Dr. Margarete Reinhart beträgt die Studienzeit neun Semester. In dieser Zeit sind die Teilnehmenden zugleich eingeschriebene Studierende der Hochschule und Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege. Während des berufsausbildenden Abschnitts des Studiengangs (1. bis 6. Semester) erhalten sie eine Ausbildungsvergütung durch das beruflich ausbildende Krankenhaus „Waldfriede“. In den drei Präsenzsemestern (7. bis 9. Semester) steht es den Studierenden frei, BaFöG zu beziehen oder anteilig einer Berufstätigkeit nachzugehen.

Auch beim berufsbegleitenden Master-Studiengang Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A.) gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Friedensau und „Waldfriede“. Laut Studiengangsleiterin Professorin Dr. Dr. Silvia Hedenigg qualifiziert das Studium (6 Semester) Absolventen für Management- sowie Führungsaufgaben im Sozial- und Gesundheitsbereich.

Weitere Studiengänge in Friedensau
Neben einem Bachelor-Studiengang und zwei Master-Studiengängen in Theologie bietet die 1899 gegründete und 1990 staatlich anerkannte Hochschule Friedensau im Fachbereich Christliches Sozialwesen auch den Bachelor-Studiengang in Soziale Arbeit an. Außerdem gibt es die Master-Studiengänge Counseling/Beratung, International Social Sciences und Musiktherapie. In Friedensau sind etwa 200 Studierende eingeschrieben.

Der einjährige Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ des Instituts für Sprachen der Hochschule bietet Studienbewerbern, die nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, eine entsprechende Ausbildung, die mit einer staatlich anerkannten Prüfung abgeschlossen wird. Dadurch wird laut Institutsleiter Dr. Wernfried Rieckmann die Befähigung erlangt, das Studium in dem gewählten Fach sowohl in allgemein sprachlicher wie auch wissenschaftlicher Hinsicht absolvieren zu können.

Berufsausbildung in „Waldfriede“
Die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege „Waldfriede“ in Berlin- Zehlendorf bietet neben dem Bachelor of Arts „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ in Kooperation mit Friedensau auch die EU-weit anerkannte Berufsausbildung in Gesundheits und Krankenpflege an. Außerdem gibt es die landesrechtlich geregelte Berufsausbildung Sozialassistenz und den Zertifikatskurs Basisqualifikation Pflege. Weitere Informationen unter www.pflegestudium-berlin.de

Krankenhaus „Waldfriede“
Das seit 1920 in Berlin-Zehlendorf bestehende Akutkrankenhaus „Waldfriede" verfügt über 170 Betten. Es ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Verband Evangelischer Krankenhäuser und stationärer Einrichtungen Berlin-Brandenburg, im Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflegerische Dienste (EVAP) sowie Teil des weltweiten „Adventist Health System" der Siebenten-Tags-Adventisten. In dem akademischen Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin werden jährlich etwa 13.000 Patienten stationär und 48.000 ambulant behandelt. „Waldfriede“ ist unter anderem europäisches Ausbildungszentrum in der Koloproktologie.

Zum Krankenhaus gehören ein ambulanter häuslicher Pflegedienst (Sozialstation), eine Kurzzeitpflege, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, das Projekt „Babywiege“ für Mütter in Not sowie eine Kindertagesstätte. Schon 1993 entstand das Gesundheitszentrum „PrimaVita“ mit präventiv-medizinischem und gesundheitsförderndem Auftrag als erste krankenhauseigene Einrichtung ihrer Art in Deutschland. Seit 2008 gehört ein Hallenbad für Wasserkurse mit dazu.

„Waldfriede“ ist das weltweit erste Krankenhaus, das genitalverstümmelten Frauen nach einem ganzheitlichen Behandlungskonzept betreut. Das hier im September 2013 gegründete „Desert Flower Center“ leistet medizinische und psychosoziale Hilfe. Der Name geht auf das Wirken des ehemaligen Topmodels und der früheren UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie zurück, die durch ihre Biografie „Wüstenblume“ (englisch: Desert Flower) und den gleichnamigen Film weit bekannt wurde.

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