6. Christlicher Gesundheitskongress in Kassel

Teilnehmende auf dem 6. Christlichen Gesundheitskongress in Kassel

© Foto: Holger Teubert/APD

6. Christlicher Gesundheitskongress in Kassel

Kassel | APD

Über Konfessionsgrenzen hinweg multiprofessioneller Austausch
Von den Teilnehmenden sind 47 Prozent in der Kranken- und Altenpflege tätig, 30 Prozent Ärzte, zehn Prozent Theologen und Seelsorger, acht Prozent Therapeuten sowie sechs Prozent Sozialarbeiter, teilte der Kongressvorstand für Öffentlichkeitsarbeit, Pastor Frank Fornaçon, mit. Von den Angereisten kommen 45 Prozent aus evangelischen Landeskirchen, 36 Prozent aus evangelischen Freikirchen und 19 Prozent aus der römisch-katholischen Kirche.

Es gehe in Kassel nicht nur um einen mulitprofessionellen Austausch zwischen Medizinern, Theologen und Pflegenden, sondern auch um den Austausch von Erfahrungen über Konfessionsgrenzen hinweg. Das besondere sei, dass in Kassel Mediziner und Pflegende zusammenkommen, um Einblick in ihren sehr unterschiedlichen Umgang mit Menschen zu geben, um voneinander zu lernen. Das sei bei solch einem Fachkongress außergewöhnlich, so Fornaçon.

Heilende Beziehung zwischen Helfenden und Patienten
Zwischen Patienten und behandelnden Therapeuten, Pflegenden und Ärzten gebe es eine besondere Beziehung. Sie könne heilend wirken oder Heilung behindern, da die Persönlichkeit und das Verhalten des Helfers und des Patienten sich gegenseitig beeinflussen würden, gab Kongressvorstand Dr. med. Georg Schiffner zu bedenken. Seit langem wüssten Pflegende und Therapeuten, Mediziner und Seelsorger, dass neben guten Operationsmethoden, hohen Pflegestandards oder Medikamenten die Person des Helfers entscheidenden Einfluss auf die Wirksamkeit der Behandlung hat. „Ohne Vertrauen in den Therapeuten geht es nicht“, ergänzte der Geschäftsführer des Christlichen Gesundheitskongresses, Günther Gundlach. Doch was bedeute in dieser Beziehung der christliche Glaube? Mit dieser Frage befasse sich der Kongress.

Als Christ kommunizieren lernen
Den Eröffnungsvortrag hielt die Kommunikations-Designerin und Autorin Eva Jung (Hamburg). Sie erörterte die Frage „Kommunikation – wovon reden wir?“ Anhand von Beispielen zeigte sie, dass auch kirchliche Einrichtungen mit ihren christlichen Anliegen durchaus verstanden werden, wenn sie diese richtig kommunizieren. Anschließend befasste sich Professor Dr. theol. Peter Zimmerling, Universität Leipzig, mit „Geistesgegenwärtig kommunizieren“. Wenn der Geist Gottes ins Spiel komme, entlaste das die Mitarbeitenden. Die Erwartungen würden vom Helfer weg auf Gott gelenkt, der in der Bibel als Freund des Lebens, als Heiland und Retter beschrieben wird. Professionelles Handeln schließe die spirituelle Dimension ein, und habe Auswirkungen auf beide Seiten. Es gelte Wege zu finden, diesen Glauben zu vermitteln. Patienten, die bei ihrer Ärztin oder ihrem Therapeuten spüren, dass diese selbst vom Vertrauen auf Gott geprägt werden, könnten ebenfalls aus der Kraft des Glaubens schöpfen und so zu ihrer Gesundung beitragen.

Weitere Vorträge befassen sich mit Kommunikation bei Leid- und Sinnfragen, Kommunikation im Team von Medizinern und Pflegenden sowie Kommunikation in der sich wandelnden Gesellschaft. Zum Schluss des Kongresses geht es um Gewissenskonflikte im medizinischen Alltag. Seminare und Workshops vertiefen die Thematik. Laut Frank Fornacon haben sich die meisten Interessenten für den Praxisworkshop der Diakonin und Fachdozentin Gisela Bullermann (Bielefeld) angemeldet. Ihr geht es um das Thema „Die heilsame Kraft der Sprache – Wie Sprache das Befinden der Menschen beeinflusst“.

Sponsoren
Zu den Sponsoren des Kongresses gehören die Klinik Hohe Mark (Oberursel) und der Barmherzige Brüder Krankenhausverbund in Bayern sowie unter anderem der Caritasverband, die Diakonie Deutschland, das Marienhospital Stuttgart und die Theologische Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg. Die Hochschule bietet im Fachbereich Christliches Sozialwesen auch den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ an. Fornacon wies darauf hin, dass der Kongress ansonsten ausschließlich durch die Teilnehmergebühren finanziert werde.

Weitere Informationen: www.christlicher-gesundheitskongress.com

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