Adventisten stehen den Mennoniten oft näher, als es beiden Kirchen bewusst ist

© Plakat: ThHF/Eugen Mayer

Adventisten stehen den Mennoniten oft näher, als es beiden Kirchen bewusst ist

Ein Symposium der Theologischen Hochschule Friedensau vermittelte neue Perspektiven zum Thema Adventismus und Täuferbewegung.

APD

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Das Symposium „Adventism and the Anabaptists“ (Adventismus und Täuferbewegung) an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg habe wissenschaftliches Neuland betreten, teilte der Friedensauer Professor für Systematische Theologie und Adventismus-Studien, Stefan Höschele, mit. Erstmals sei diesem Thema eine internationale Tagung gewidmet worden. Vom 15. bis 18. April fand die Konferenz mit 16 Referenten an der Theologischen Hochschule Friedensau statt. Organisiert wurde sie vom Institut für adventistische Geschichte und Theologie, das damit bereits das fünfte Symposium dieser Art veranstaltete. Die Vortragenden kamen vor allem aus Deutschland und den USA sowie aus Dänemark, Italien, den Niederlanden, Russland und Tschechien. (Siehe APD-Meldung www.apd.info/news/2024/03/08/symposium-%E2%80%9Eadventism-and-the-anabaptists%E2%80%9C-an-der-theologischen-hochschule-friedensau)  

Adventisten können aus der Geschichte der Täufer lernen

Das Ergebnis des Symposiums wäre, dass die Einflüsse täuferischer Kirchen auf die Siebenten-Tags-Adventisten zwar indirekt, doch vielfältig und bemerkenswert seien. Adventisten stünden insbesondere den Mennoniten oft näher, als dies Vertretern beider Kirchen bewusst sei – sowohl im Hinblick auf Ethik und Lebensstil als auch in Bezug auf Bildungsverständnisse und kirchliches Leben sowie in vielen theologischen Überzeugungen, so Höschele. Durch ihre historischen Erfahrungen der Verfolgung und Vertreibung hätten täuferische Kirchen bei Adventisten den größtmöglichen Respekt, zumal in manchen Regionen (historisch vor allem in Russland) viele Adventisten ursprünglich aus den Täuferkirchen stammten. Themen, bei denen die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus der Geschichte der Täufer insbesondere lernen könne, seien das Engagement für den Frieden und der Einsatz für religiöse Freiheit durch die Bereitschaft zum Martyrium.

Es sei geplant, die Vorträge in einem Tagungsband zu veröffentlichen, der noch 2024 erscheinen soll. Im Jahr 2025 erinnern Kirchen, die auf die Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts zurückgehen oder ihre Prinzipien übernommen haben, an die Täufer und den Beginn ihrer Bewegung im Jahr 1525, also vor 500 Jahren.

Institut für adventistische Geschichte und Theologie

Das Institut für adventistische Geschichte und Theologie an der Theologischen Hochschule Friedensau dient der historischen und konfessionskundlichen Erforschung des Adventismus und der mit ihm verwandten Strömungen. Es ist die einzige wissenschaftliche Institution dieser Art in Europa.

Friedensau

Der Ort Friedensau wurde 1899 gegründet und feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn Bachelor- (B.A.) und Master- (M.A.) Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, belegt werden. Siehe auch: www.thh-friedensau.de | www.friedensau.de | www.125-Friedensau.de.