Buch über Martin Luthers Hoffnung für die Welt in adventistischem Verlag in Russland erschienen

Cover des russischsprachigen Buches „Martin Luther über die Zukunft der Welt“.

© Cover: Verlag Istochnik Zhizni

Buch über Martin Luthers Hoffnung für die Welt in adventistischem Verlag in Russland erschienen

Kürzlich erschien im Verlag „Istochnik Zhizni“ (Lebensquelle) an der adventistischen Universität in Zaokskiy bei Tula ein Buch zur Eschatologie (Endzeitlehre) Martin Luthers. Es trägt den (russischen) Titel „Martin Luther über die Zukunft der Welt“.

News | Zaokskiy/Russland | APD

Die adventistische Universität Zaokskiy (in der Nähe von Tula, ca. 200 Kilometer südlich von Moskau gelegen) wurde bereits im Jahr 1988, noch vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als erste protestantische Hochschule vom Staat anerkannt.

Dass dieses Buch über Martin Luthers Eschatologie vor dem Hintergrund der gegenwärtigen angespannten politischen Situation erscheinen konnte, gilt als bemerkenswert. Es ist außerdem die einzige Monographie in russischer Sprache, die sich ausführlich dieser speziellen Thematik widmet. Die Autoren, Hans Heinz und Daniel Heinz, Vater und Sohn, beide bekannte adventistische Kirchenhistoriker und ausgewiesene freikirchliche Kenner der Theologie Luthers, versuchen in dem Buch, die auf die Bibel gegründeten Zukunftserwartungen des deutschen Reformators für die Gegenwart fruchtbar zu machen.

Die globale Hoffnung Luthers

Die moderne Lutherforschung habe nachgewiesen, dass Luther nichts anderes sein wollte als ein treuer Interpret des biblischen Wortes, so Dr. Daniel Heinz von der Theologischen Hochschule Friedensau. So sei er zurück zum Evangelium gekommen, zur frohen Botschaft von der Errettung allein durch den Glauben und damit zur Verwirklichung von persönlicher Erlösung in einer noch unerlösten und gebrochenen Welt. Diese individuelle Lebenswende vollende sich aber erst in der universalen Weltwende durch die Wiederkehr (Parusie) Christi, so Daniel Heinz im Blick auf Luthers globale Hoffnung.

Die Adventhoffnung des Reformators werde aber leider in der Forschung nur am Rande gewürdigt, seine Sehnsucht „Komm lieber jüngster Tag“ scheine daher in Vergessenheit geraten. Nach Aussage der beiden adventistischen Kirchenhistoriker entstünde so der Eindruck, Luther hätte nichts Wesentliches zum Thema der christlichen Hoffnung zu sagen. Dies habe die Autoren bewogen, Luthers Endzeithoffnung erneut zu beleuchten und einem russischsprachigen Leserkreis nahezubringen und zu zeigen, dass trotz der Gefahren der Gegenwart nicht das „Nihil“ (das Nichts) drohe. Vielmehr sei eine bessere und gerechtere Welt das Ziel, so wie es Martin Luther zum Ausdruck brachte: „... So müssen wir diese Zukunft aufs höchste begehren und liebhaben ... Christus spricht, es sei eine Erlösung seine Zukunft.“ (Weimarer Ausgabe, A 10 I, 2, S. 110f.) Seine freudige Erwartung einer neuen Welt, wie sie in dem vorliegenden Band auf Grundlage biblischer Aussagen beschrieben werde, vermag Motivation, Hoffnung und Trost zu vermitteln, besonders dort, wo Menschen angefochten sind.

Das Buch mit ausführlicher Bibliographie umfasst 192 Seiten und kostet 500 Rubel (etwa 5 Euro ohne Porto). Die Auflage beträgt 1000 Exemplare. Eine Bestellung ist über eine vom Verlag betriebene Online-Plattform möglich: https://7knig.org/catalog/product/product1438/

Das russischsprachige Werk ist eine Neubearbeitung des Buches Endzeit und Endziel – Martin Luther und die Zukunft der Welt von Hans Heinz, das 2017 beim Advent-Verlag Schweiz erschienen ist und in Deutschland über den Advent-Verlag, Lüneburg, bestellt werden kann: advent-verlag.de/theologie/theologie/endzeit-und-endziel-martin-luther-und-die-zukunft-der-welt?number=307