Die Linke hat bei Friedensauer Adventisten keine Chance

Friedensau bei Magdeburg | APD

Friedensau bei Magdeburg, 21.03.2011/APD Die Linke hatte am 20. März bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt in der hauptsächlich von Adventisten bewohnten Ortschaft Friedensau bei Magdeburg keine Chance. Während die Partei im Landesdurchschnitt mit 23,7 Prozent zweitstärkste Kraft wurde, erreichte sie in Friedensau lediglich 1,1 Prozent der Wählerstimmen und befindet sich noch hinter den "Piraten" (1,65 Prozent). Für die CDU votierten in der Ortschaft 39,01 Prozent und für die SPD 34,07 Prozent. Damit lagen die beiden Volksparteien erheblich über dem Landesdurchschnitt von 32,5 beziehungsweise 21,5 Prozent. Bei der Landtagswahl 2006 war die SPD in Friedensau in der Wählergunst noch knapp vor der CDU. Während die Grünen in Sachsen-Anhalt 7,1 Prozent erreichten, fanden sie bei den Adventisten mit 15,93 Prozent wesentlich mehr Zustimmung. Unter der Fünf-Prozent-Marke blieben in der Ortschaft die FDP (3,3 Prozent) und die Freien Wähler (4,4 Prozent). Die NPD, die im Landesdurchschnitt auf 4,6 Prozent kam, erhielt in Friedensau keine einzige Stimme. Wahlberechtigt waren dort 299 Einwohner. Die Wahlbeteiligung lag mit 61,54 Prozent oder 184 Personen deutlich über dem Landesdurchschnitt von 51,2 Prozent.

Die Ortschaft Friedensau wurde 1899 von Siebenten-Tags-Adventisten zur Errichtung einer theologischen Ausbildungsstätte gegründet und erlangte 1922 die politische Eigenständigkeit. Sie umfasst heute unter anderem die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit rund 160 Studierenden, ein Altenpflegeheim des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW) für 122 pflegebedürftige Menschen, 17 betreute Wohnungen und einen Zeltplatz für bis zu 1.000 Jugendliche. Im Zuge der Verwaltungsreform schlossen sich im Jahr 2002 die fast 500 Einwohner Friedensaus der Stadt Möckern (Landkreis Jerichower Land) an. Viele Studenten und Dozenten sowie Angestellte von Hochschule und Altenheim wohnen nicht in dem Ort oder haben hier lediglich einen Zweitwohnsitz, sodass sie dort nicht wahlberechtigt sind.
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