ADRA Deutschland bittet um Spenden für Hungernde in Ostafrika

Weiterstadt bei Darmstadt | APD

Weiterstadt bei Darmstadt, 18.07.2011/APD Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland bittet um Spenden für die hungernden Menschen in Ostafrika. Auch ADRA Deutschland beteiligt sich an den Hilfsmaßnahmen. Geplant seien Trinkwasser-Lieferungen und die Einrichtung von Zisternen.

Laut Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen seien zehn Millionen Menschen in Äthiopien, Djibouti, Kenia, Somalia und Uganda akut vom Hunger bedroht. Davon wären zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren unterernährt und 500.000 von ihnen kämpften ums Überleben, teilte UNICEF mit.

Die größte Dürre seit 1951, weltweit steigende Lebensmittelpreise (25 Prozent in Kenia von Januar bis April), hohe Inflationsraten (14 Prozent in Kenia), bewaffnete Konflikte, Missernten, Unterernährung, ausgetrocknete Brunnen und verendende Viehherden hätten zur katastrophalen Situation am Horn von Afrika beigetragen. Viele Menschen suchten Hilfe in den bereits hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagern.

"Wir sind nicht erst seit Kurzem in dieser Region tätig", betonte Marie-Jo Guth, Mitarbeiterin der Nothilfeabteilung von ADRA International. "Wir kennen die Bedürfnisse der dortigen Bevölkerung und wissen, wie man ihnen helfen kann", unterstrich die ADRA-Mitarbeiterin nach ihrer Rückkehr aus dem Hungergebiet. Das weltweite ADRA-Netzwerk, der Zusammenschluss von ADRA-Landesbüros, koordiniere über das Regionalbüro in Kenia die Hilfe für Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda, um insgesamt 85.000 Betroffene mit Wasser, Nahrungsmitteln und Nothilfegütern zu versorgen sowie die Verbreitung ansteckender Krankheiten zu bekämpfen.

Äthiopien
Im Osten Äthiopiens plant ADRA die Bevölkerung per Tanklastwagen mit Wasser zu versorgen, Tierfutter zu liefern und tierärztliche Hilfe anzubieten, um den Bauern, die in jener Gegend von der Viehzucht lebten, die Existenz zu sichern.

Kenia
Hunderttausende seien vor der Hungersnot aus Somalia nach Kenia oder Äthiopien geflüchtet. Dort hätten sich riesige Flüchtlingslager gebildet. "Nach mehrwöchigen Fußmärschen sind die Menschen völlig erschöpft. Insbesondere die Kinder befinden sich im Zustand schwerster Unterernährung. Viele sind bereits auf der Flucht verhungert", sagte ein Mitarbeiter von Caritas in Nairobi.

Um die Verbreitung ansteckender Krankheiten bei den Flüchtlingen zu bekämpfen, werde ADRA Latrinen bauen, teilte das Hilfswerk mit. Den Bewohnern der Camps würden auch Schutzplanen, Schlafmatten, Tücher, Moskitonetze, Wasserkanister, Küchenbedarf und Chlortabletten ausgehändigt.

Neben der Hilfe in den Flüchtlingslagern versorge ADRA Kenia 800 Haushalte in Kasaala im Osten des Landes per Tanklastwagen mit Wasser und verteile Nahrungsmittelpakete, die zusätzliche Rationen für schwangere oder stillende Mütter und für unterernährte Kinder enthielten. Des Weiteren sei vorgesehen, vier Brunnen zu graben und Wasser in Tanklastwagen zu liefern, so das ADRA-Netzwerk.

Somalia
Laut ADRA Deutschland beteilige sich das Hilfswerk in der Region Nugal im Nordosten Somalias an einer drei Monate dauernden Versorgung von 10.000 Menschen mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Gleichzeitig sollen Brunnen wiederhergestellt und unterirdische Wassertanks saniert werden.

Die militante Al-Shabab-Miliz hatte 2010 ADRA und anderen Hilfswerken die Arbeit im von ihr kontrollierten Gebiet verboten. Die Miliz habe die Hilfsorganisationen nun eingeladen, zur Bekämpfung des Hungers ihre Tätigkeit in ihrem Gebiet wieder aufzunehmen, teilte ADRA mit. Die Situation werde gründlich geprüft, bevor es sich wieder engagiere, so das Hilfswerk.

Uganda
Wegen Wassermangels seien Hunderttausende Ugander vom Tod bedroht, berichtete ADRA. Das Hilfswerk werde 55.000 Betroffene in der Karamoja Region im Nordosten Ugandas mit Nahrungsmitteln, Wasser und weiteren Hilfsgütern versorgen.

Am Nothilfeeinsatz für die Hungernden in Ostafrika beteiligen sich die ADRA-Organisationen Deutschland, Schweiz, Großbritannien und International.

ADRA Deutschland bittet um Spenden auf das Konto 2000 702 09 bei der Commerzbank Darmstadt (BLZ 508 800 50) mit dem Vermerk "Hungernot/Dürre in Ostafrika".

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