Online-Ausstellung "Evangelischer Widerstand in der NS-Zeit"

Hannover | APD

Hannover, 19.12.2011/APD Der Widerstand evangelischer Christen im Nationalsozialismus und die Frage nach dem Zusammenhang von Glaube und Widerstand sind seit den 1980er Jahren vermehrt Gegenstand der Forschung. Dabei stehen nicht mehr wie bis in die 1960er Jahre hinein die Bekennende Kirche und ihre exponierten Vertreter im Vordergrund der Forschungsergebnisse. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte hat deshalb mit einer Internetausstellung auf die veränderten Bedingungen reagiert, unter denen sich das Erinnern und Forschen in Bezug auf die NS-Zeit heute vollzieht. Das Ergebnis ist unter www.evangelischer-widerstand.de die Online-Ausstellung "Widerstand!? Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus" .

Sie gliedert sich in vier Bereiche: "Zeiten" beleuchten die Vor- und Rezeptionsgeschichte des Widerstands sowie die vier Phasen zwischen 1933 und 1945, in denen einzelne Christinnen und Christen auf vielfache Weise ihren Widerstand zum Ausdruck gebracht haben. Denn Rahmenbedingungen, Ursachen, Träger, Formen und Ziele des Widerstandsverhaltens veränderten sich im Laufe des "Dritten Reiches". Der Bereich "Regionen" untermauert die regional-lokale Verankerung einzelner Aktivitäten christlichen Widerstandes. Ab 2012 wird hier die Geschichte des evangelischen Widerstandes in einzelnen Landeskirchen dokumentiert und zu überregionalen Entwicklungen in Bezug gesetzt. Der Bereich "Menschen" beleuchtet die Lebensgeschichte einzelner Personen des Widerstands, ihre persönlichen Entscheidungssituationen sowie deren biografische Folgen. Der vierte Ausstellungsbereich "Grundfragen" gibt Anstöße, um über die Bedeutung des christlichen Glaubens für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus nachzudenken. Dabei gelte laut Aussteller zu bedenken, dass der damalige Konflikt zwischen Kirche und NS-Staat, zwischen Kirchengemeinden und Gesellschaft sowie zwischen dem Einzelnen und der begeisterten oder angepassten Mehrheit auch für die heutige Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Religion von grundsätzlicher Bedeutung sei.

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