Beten für verfolgte Christen

Hannover | APD

Hannover, 20.02.2013/APD Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt allen Kirchengemeinden, am zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere), der in diesem Jahr auf den 24. Februar fällt, besonders für bedrängte und verfolgte Christen zu beten.

"Unsere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr besonders den christlichen Kirchen in Indonesien. Seit vielen Jahren kommt es dort immer wieder zu Übergriffen von radikalen islamistischen Kräften, denen die Polizei und andere staatliche Stellen nicht mit der erforderlichen Entschiedenheit begegnen" , teilte der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, mit. Auch die jüngsten Angriffe auf die Kirche Qasr ad-Dubbara, die größte evangelische Kirche in Kairo, während des zweiten Jahrestags der ägyptischen Revolution, zeigten die bittere Notwendigkeit des Gebetes und des politischen Einsatzes für ein friedliches Miteinander der Religionen in der Welt.

Das für die Reminiszere-Aktion 2013 erstellte Materialheft hat als Schwerpunktthema Indonesien. Viele aktuelle Probleme des multireligiösen Vielvölkerstaates, der sich auf über 17.000 Inseln erstreckt, seien das Ergebnis der Migration. Christen, die aus christlich geprägten Regionen kommen, stießen in mehrheitlich von Muslimen bewohnten Städten auf Ablehnung, während staatlich umgesiedelte Muslime den Widerstand einheimischer Christen erfahren würden. Die migrationsbedingten Konflikte würden auch durch die wirtschaftliche Konkurrenzsituation zwischen Einheimischen und Zugewanderten verschärft. Ethnische und religiöse Unterschiede erhöhten das Konfliktpotential.

Spannungen entzündeten sich häufig an der Frage, wo Christen ihre Gottesdienste feiern dürften. Das indonesische Recht sehe vor, dass religiöse Versammlungsorte und Kirchenbauten von den Behörden genehmigt sein müssten, was auch die Zustimmung der Nachbarschaft erfordere. Dadurch komme es immer wieder zu gewaltsamen Protesten muslimischer Gruppen gegen den Bau christlicher Kirchen oder die Durchführung von Gottesdiensten. Zugleich erfolgten solche Konflikte vor dem Hintergrund eines wachsenden Ressentiments gegen den "Westen“. Gerade zur Weihnachtszeit würden Kirchen häufig Opfer von Feindseligkeiten und könnten nur unter Polizeischutz Gottesdienst feiern.

Die Materialhilfe, die in Kooperation mit dem Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW), der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) entstanden ist, bietet Hintergrundinformationen über die Lage in Indonesien und Gestaltungshilfen für den Gottesdienst. Sie ist in deutscher und englischer Sprache erschienen. Das Heft kann auch kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.ekd.de/fuerbitte.

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