Blindenhörbücherei stellt Versand von Hörkassetten ein

Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt | APD

Die Blindenhörbücherei des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, stellt den Versand von Hörkassetten ein. Die für blinde und sehbehinderte Nutzer entwickelte DAISY-CD löst die Hörkassette ab.

„Zu Beginn des Dienstes von Blindenhörbüchereien wurden Tonbandspulen an blinde und sehbehinderte Hörer verschickt“, erinnerte Pastor Andre J. Thäder, Leiter der Blindenhörbücherei der „Stimme der Hoffnung“. Die Einführung der Kompaktkassetten habe einen deutlichen Fortschritt mit sich gebracht: Das Kopieren, Versenden und Hören von Büchern und Zeitschriften wurde einfacher. Trotzdem sei einigen Nutzern der Abschied von der Spule nicht leicht gefallen. Ähnliches erlebe die Blindenhörbücherei seit 2010 mit der Umstellung auf DAISY-CDs. Diese Technik wurde speziell für blinde und sehbehinderte Nutzer entwickelt. Und doch seien laut Thäder manche bei der „bewährten“ Kassette geblieben.

Das Team der Blindenhörbücherei des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“ könne das bei älteren Hörern nachvollziehen. „Wir haben deshalb bis jetzt neben alten Hörbüchern auch fast alle neuen Abonnements auf Kassetten angeboten“, erläuterte Pastor Thäder. Inzwischen sei der Kreis der Kassettenhörer aber sehr klein geworden, der Vorrat an Kassetten schrumpfe und immer mehr Laufwerke der Kassetten-Kopieranlage seien defekt. So müsse das Team diesen Tonträger Stück für Stück absetzen. Ab 2016 werden deshalb alle Abonnements nur noch auf CDs verschickt.

Anfang September betraf das schon die Kassettenausgabe der Hörzeitung „Darmstadt aktuell“. Diese wöchentliche Hörzeitung wird seit 1983 im Auftrag der Stadt Darmstadt für blinde und sehbehinderte Menschen in Darmstadt und Umgebung erstellt. Am 5.9.1988 – also vor genau 27 Jahren – übernahm die Blindenhörbücherei dafür die Kopier- und Versandarbeiten. Nun geht diese Arbeit ausschließlich mit DAISY-CDs weiter.

2014 wurden insgesamt etwa 18.500 CDs und 5.100 Kassetten aller Abonnements an 2.400 Hörer verschickt. Dazu kam noch der Verleih von knapp 500 Hörbuchtiteln, informierte Thäder. Die Blindenhörbücherei der „Stimme der Hoffnung“ gibt es bereits seit 1964. Seit über 50 Jahren können bei ihr kostenlos Tonträger ausgeliehen werden.

Ein Katalog mit allen Angeboten kann bei der Blindenhörbücherei der „Stimme der Hoffnung", Sandwiesenstraße 35, 64665 Alsbach-Hähnlein, Telefon (06257) 506 53-35, Telefax (06257) 506 53-84, E-Mail: andre.thaeder@stimme-der-hoffnung.de, angefordert werden. Anfragen sind außerdem in Braille-Schrift möglich.

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