Verzweifelte Lage im Süden von Haiti – ADRA schickt Hilfsgüter

Zürich/Schweiz, Weiterstadt/Deutschland, Wien/Österreich | APD

Der Hurrikan Matthew hat am 4. Oktober weite Teile von Haiti verwüstet. Besonders betroffen sind 2,1 Millionen Menschen im Süden der Insel, wo sich das Netzwerk der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA mit einem Nothilfeteam engagiert. Es stellt Bedürftigen Trinkwasser zur Verfügung und verteilt Haushaltswasserfilter, Nahrungsmittel sowie Hygieneartikel. Da die Menschen die Ernte, ihre Tiere und Unterkünfte verloren haben, gehe es darum, sowohl eine Hungersnot als auch das Ausbreiten von sehr aggressiven Cholera- und Typhusviren zu verhindern, heißt es in einer Medienmitteilung von ADRA Deutschland.

Am 12. November wurden in einer gemeinsamen Aktion mit der Stiftung der Deutschen Bahn, dem Kinderhilfswerk „nph“ und mit Hilfe des Logistikspezialisten DB Schenker 75 Tonnen Hilfsgüter von Frankfurt am Main nach Haiti geflogen. Darunter befinden sich zehn DOMO-Zelte, die von ADRA Deutschland an sein Partnerbüro in Haiti geliefert werden. Diese besonders stabilen und bis zu 10 Jahre haltbaren Zelte werden Betroffenen des Wirbelsturms in Roche-a-Bateau und Les Cayes Schutz bieten. ADRA Haiti hat in Les Cayes ein Regionalbüro eröffnet und fünf Trainings zur Prävention von Cholera durchgeführt sowie 3.800 Hygienekits und Nahrungsmittelpakete verteilt. In den Paketen enthalten sind Reis, Öl, Bohnen und Zucker sowie Seifen, Zahnbürsten, Zahnpasta, Eimer und weitere Hygiene-Artikel. Es wurden auch 500 Sets für Notunterkünfte (Shelter-Kits) verteilt sowie Gutscheine für Material, um Notunterkünfte aufzustellen oder Unterkünfte zu reparieren.

Trinkwasser spielt zentrale Rolle gegen Ausbreitung von Cholera- und Typhusviren
Sauberes Wasser sei schon immer ein Problem in Haiti gewesen, schreibt ADRA Schweiz. Seit dem Hurrikan registrierten die Behörden viele neue Fälle mit Verdacht auf Cholera. Aus diesem Grund hat ADRA, in Zusammenarbeit mit der kanadischen Nichtregierungsorganisation „GlobalMedic“, 288.000 Wasseraufbereitungstabletten für 10.599.153 Liter Trinkwasser und 3.800 Haushaltswasserfilter an Familien verteilt sowie in sieben Dörfern Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Zwei davon stehen in Les Cayes, wo sie 2.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgen. Es wurden auch 2.000 Reis-Soja-Eiweiß Mahlzeiten in Zusammenarbeit mit „Stop Hunger Now“ verteilt. Bei der Verteilung der Hilfsgüter berücksichtige das Hilfswerk bevorzugt jene Personen, die besonders hilfsbedürftig seien, wie Haushalte mit alleinerziehenden Müttern, Ältere, Behinderte, chronisch Kranke, Schwangere und stillende Mütter sowie Kinder unter fünf Jahren, so ADRA Österreich.

Fischereikooperative und Hütten stehen noch
Petit-Goâve liegt ungefähr 125 Kilometer nordöstlich von Les Cayes und wurde nicht so stark vom Hurrikan betroffen. Die Fischereikooperative und auch die Hütten, welche ADRA Schweiz mit Hilfe der Glückskette nach dem Erdbeben von 2010 gebaut hat, stehen alle noch, so das Hilfswerk.

Video (3 Min.) von ADRA zur Situation in Haiti:
https://www.youtube.com/watch?v=I1hJJygHOI0

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