Protestanten Europas starten offiziellen Dialog mit dem Vatikan

Absichtserklärung zu gemeinsamem Dialog: GEKE-Präsident Gottfried Locher mit Kurienkardinal Kurt Koch (v.l.)

© Foto: SEK/Oliver Hochstrasser

Protestanten Europas starten offiziellen Dialog mit dem Vatikan

Basel/Schweiz | APD

Mit einem großen Festakt im Basler Münster haben laut einer Medienmitteilung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK) 650 Gäste zusammen mit den Evangelischen Kirchen Europas ihre erstmalige Zusammenkunft in der Schweiz gefeiert. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) vertritt mit ihren Mitgliedskirchen die Anliegen von rund 50 Millionen Menschen aus über 30 Ländern. Während das Bekenntnis zur Einheit und zum Frieden im Vordergrund des historischen Treffens stand, wurde mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen GEKE-Präsident Gottfried Locher und Kurienkardinal Kurt Koch ein offizieller Dialog der europäischen Protestanten mit dem Vatikan gestartet.

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) überbrückt seit 1973 die jahrhundertlange Kirchenspaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen. Zum ersten Mal seit 45 Jahren haben nun die Protestanten Europas in der Schweiz getagt. Diese Zusammenkunft der GEKE mit ihren rund 100 lutherischen, reformierten, unierten und methodistischen Mitgliedskirchen ist ein einmaliges Ereignis für die Schweiz, heißt es in der SEK-Medienmitteilung.

Für GEKE-Präsident Gottfried Locher ist die „Einheit in der Vielfalt“ noch immer das zentrale Anliegen der GEKE. Einheit sei mehr denn je nötig, um die Herausforderungen in Europa zu meistern. „Es braucht eine starke und geeinte Stimme der evangelischen Kirchen in Europa – für mehr Gerechtigkeit und Frieden.“

GEKE startet wegweisenden Dialog mit dem Vatikan
Im Rahmen der Zusammenkunft unterzeichnete Gottfried Locher mit Kurienkardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, eine Absichtserklärung zu einem offiziellen Dialog zwischen dem Vatikan und der GEKE. Damit könnten zentrale Fragen zwischen römisch-katholischer Kirche und den evangelischen Kirchen angegangen werden, wie etwa die umstrittene Frage des gemeinsamen Abendmahls.