Artikel im Jahr 2016

Ungewisse Zukunft des Protestantismus im Nahen Osten

Mit den reformatorischen Spuren im Nahen Osten befasste sich Ende Juni eine internationale Konferenz im Libanon. Unter dem Titel „The Protestant Reformation 500 Years Later in Germany and Lebanon“ (Die protestantische Reformation 500 Jahre danach in Deutschland und im Libanon) diskutierten rund 60 evangelische und nicht-evangelische Christen aus dem Libanon und aus Deutschland, sowie Vertreter des Islam vom 24. bis 27. Juni an der Near East School of Theology (NEST), eine von vier protestantischen Kirchen getragene Hochschule in Beirut.

Russland: Putin unterzeichnet restriktives Gesetz zur Weitergabe von Glaubensüberzeugungen

Präsident Putin hat am 6. Juli Gesetzesänderungen unterzeichnet, die das Weitergeben von Glaubensüberzeugungen sehr einschränken, berichtet die norwegische christliche Menschenrechtsorganisation Forum 18 (www.forum18.org). Diese Verschärfungen seien am 7. Juli auf der Webseite des Präsidenten publiziert worden und sollen bereits am 20. Juli in Kraft treten. Glaubensüberzeugungen dürften demnach nur noch an bestimmten Örtlichkeiten und von einem begrenzten Personenkreis weitergegeben werden.

Adventisten zu den Erschießungen in Baton Rouge, Falcon Heights, und Dallas

„Wir sind tief betroffen und beunruhigt durch die tragischen und brutalen Erschießungen“ der beiden Männer, die durch Polizisten erschossen worden waren sowie der fünf Polizisten durch einen Heckenschützen. „Unser tief empfundenes Beileid und unsere Gebete gelten den sieben in dieser Woche Getöteten, den in Dallas verwundeten Polizisten und Zivilpersonen, ihren Familien, Angehörigen und Freunden.“ Am 8. Juli veröffentlichten Daniel Jackson, Präsident, und Alexander Bryant, Exekutivsekretär der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division, NAD), gemeinsam eine Stellungnahme zu den Erschießungen von Menschen auf offener Straße in Baton Rouge/Louisiana, Falcon Heights/Minnesota und Dallas/Texas.

Russland: Adventisten appellieren an Putin, Gesetze zur Missionstätigkeit nicht zu unterzeichnen

Die teilkontinentale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten ESD (Eurasien-Division), mit Sitz in Moskau, hat am 28. Juni an Präsident Putin appelliert, Gesetze, welche am 24. Juni von den Abgeordneten der Staatsduma angenommen worden waren, nicht zu unterzeichnen. Der Appell wurde von einem Aufruf an die Kirchenmitglieder begleitet, zu fasten und zu beten. Das Paket ist Teil der neuen Antiterror-Gesetzgebung und würde die Missionstätigkeit im Land massiv u.a. dadurch einschränken, dass religiöse Versammlungen in Privathäusern verboten wären sowie die Verbreitung von religiösen Inhalten durch Druckerzeugnisse oder online nur Personen mit entsprechenden Dokumenten erlaubt wären.

ÖRK-Mitgliedschaft soll auf die AMG übergehen

Die Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden (VDM) ist Gründungsmitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). In den Gesprächen zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG) 1990 gab es eine kontroverse Debatte und vereinzelt Widerstand gegen eine Mitgliedschaft im ÖRK, sodass diese nicht auf die AMG überging. Nicht-VDM-Gemeinden, denen die ÖRK-Mitgliedschaft wichtig war, richtete die VDM ihrerseits den Status einer Teilmitgliedschaft mit dem Ziel einer Teilhabe an der ÖRK-Mitgliedschaft ein.

Gesundheitsversorgung von ADRA für Binnenflüchtlinge im Jemen

Bereits seit Jahren engagiert sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland auf der Arabischen Halbinsel im Jemen. Vor über einem halben Jahr begann ADRA im Regierungsbezirk Hudaidah mit zwei mobilen medizinischen Einheiten zu arbeiten. Zuvor betrieb das Hilfswerk eine ambulante Klinik im Mazraq Camp III im Regierungsbezirk Hajjah, in der Geflüchtete medizinisch versorgt wurden. Aufgrund von Luftangriffen musste das Flüchtlingslager evakuiert werden und auch die ambulante Klinik von ADRA konnte aus Sicherheitsgründen nicht bestehen bleiben.

ADRA stellt sich auf langfristige Flüchtlingshilfe in Griechenland ein

Nach der Räumung des provisorischen Flüchtlingslagers in Idomeni an der mazedonischen Grenze kümmert sich jetzt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland um die von dort in andere Camps untergebrachten Menschen.

Ahmed Shaheed als UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit aufgestellt

Am späten Abend des 1. Juli gab Joachim Rücker, Präsident des UN-Menschenrechtsrats in Genf, bekannt, dass Ahmed Shaheed, Malediven, als Nachfolger des Deutschen Heiner Bielefeldt als UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit aufgestellt worden ist. Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Deutschland, bezeichnete die Übernahme dieses Amtes von einer Persönlichkeit, die ihre Wurzeln in einem muslimisch geprägten Land hat, als „wichtiges Signal“. Bielefeldt habe mit seiner Arbeit „Maßstäbe gesetzt“, so Kauder.

Gehört der Islam zu Deutschland?

Einblicke in die Situation der Kirchen des Vorderen Orients gab Gottfried Spangenberg im Rahmen des Kongresses „Angekommen! – Angenommen? Flüchtlinge unter uns“, der vom 3. bis 5. Juli in Schwäbisch Gmünd stattfindet. Dr. Hanna Josua nahm zur viel diskutierten Frage Stellung, ob der Islam zu Deutschland gehört.

Neuapostolische Kirche erstmals Gastmitglied in einer regionalen deutschen ACK

Während ihrer Mitgliederversammlung am 24. Juni in Zerrenthin hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern (ACK MV) die Neuapostolische Kirche (NAK) als Gastmitglied aufgenommen. Damit entsprach die ACK MV einem entsprechenden Antrag der NAK Norddeutschland vom 31.3.2016. Die ACK MV ist die erste regionale ACK in Deutschland, die der Neuapostolischen Kirche die Gastmitgliedschaft ermöglicht.

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